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Erzgebirgischer Volksfreund : 22.01.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188201225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18820122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18820122
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-01
- Tag 1882-01-22
-
Monat
1882-01
-
Jahr
1882
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 22.01.1882
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70 einem Urtheil des Reichsgerichts, II >. Strafsenats, vom unter seiner Regierung das System der Erpressungen auf- Sie wünschen dafür hören und das Land gedeihen würde. der heute So Montag, d nuar, wozi Oberschl 16. des Tag Gr und ' Ein < Schneiden: kann und Feldarbeit Wirthschaf hohen Loh Lauter, einzige Lösung der egyptischen Frage vor, Egypten müsse ein unabhängiger Staat werden unter gemeinsamer Garan tie Frankreichs und Englands. Diese Unabhängigkeit solle dem Sultan abgekauft werden mittelst einer Summe, wel- Hranrreich. Paris, 13. Januar. In einem Juwelirladen - A Auf das Bahnhofs - Neustädtel diegenen i ganz beson Vi November v. I., mit dem Ablauf desjenigen Tages dritten Monats, welcher dem dieselbe Ziffer (wie der der Kenntnißnahme) tragenden Monatstage vorangeht, hält beispielsweise der Antragsberechtigte von der That der Person des Thaters am 28 Dezember Kenntniß, so läuft die Antragsfrist mit dem 27. März des folgenden Jahres ab. che kapitalisirt, dem Ertrage des Tributs gletchkäme, was 7j Millionen ausmachen würde, welche die Türkei erhielte. Die Westmächte könnten diese Summe zu vier Pereent auf bringen, wodurch Egypten anstatt 750,000 Pfund Tribut nur 300,000 Pfund jährliche Zinsen zu bezahlen hätte. Musurus Pascha hatte gestern eine neuerliche Unterredung mit Lord Granville, welche jedoch nicht im geringsten die frühere Situation geändert haben soll. Afrika. Aus Tunis wird vom 17. Januar telegraphirt: Taieb-Bai, Bruder des Mohammed-el-Sadok, ist heute früh von den Ministern der Marine und des Kriegs, Ahmed Saruk und Si Solim, verhaftet worden. Ahmed Saruk, dec ein Verwandter der regierenden Familie ist, drang in den Marza Palast, welchen Taieb-Bey bewohnt, ein und be mächtigte sich seiner Person. Taieb wurde iu einem Wa gen, welchen Zapthies und berittene Spahis geleiteten, nach dem Bardo gebracht und in ein Gemach eingesperrt, welches ihm zum Gefängniß bestimmt ist. Er wird mit allen seiner Geburt schuldigen Rücksichten behandelt werden. Der' Bey hat sich entschlossen, ihn zu verhaften, weil er die Ueber- zeugung gewonnen hatte, daß die Umtriebe Taieb-Bay's im Innern der Regentschaft und selbst im Auslands darauf abzielten, ihn zu entfernen. Sendlings Taieb-Bey's haben in der That ganz Tunesien durchstreift und Individuen für seine Sache gewonnen, indem sie ihnen vortheilhafte Stel lungen versprachen für den Fall, daß er an's Ruder käme. So die officiöse Lesart. Taieb-Bey, der von jeher für ei nen öesonderen Freund Frankreichs galt und dem von Herrn Roustan wohl schon mehr als einmal die oberste Ge walt versprochen oder vorgespiegelt worden sein mag, ist vor einiger Zeit bei dem französischen Ministerresidenten in Ungnade gefallen und schon behaupten die „Justice" und der „Jntransigeant," daß hier wieder das Ehepaar Elias und der famose Traverso, der Bruder der Frau 'Elias, die Hand im Spiele gehabt hätten. Herr Roustan hatte den Verdacht, daß seine Feinde in der pariser Presse einen Theil ihres Anklagematerials von Taieb Bey oder doch aus seiner Umgebung bezogen hätten. Jedenfalls ist die Ver haftung des jüngeren Bruders des regierenden Beys mit Zustimmung des Herr» Roustan erfolgt. ! Die Häscher Mohammed-el-Sadok's hatten auch auf den Schwiegersohn Taieb's, welcher an dessen Complott betheiligt gewesen wäre, gefahndet; dieser hat sich aber noch rechtzeitig in ein Landhaus des englischen Consuls Herrn Read geflüchtet, der ihn bereitwillig in seinen Schutz nahm. !Taieb-Bey hatte ich schon vor einigen Jahren klüglich als Franzose natura- isiren lasten uno wird dieses Zuständigkeitsrecht ohne Zwei fel jetzt geltend machen. Wahrscheinlich dürfte er also, vährend sonst sein Kopf in Gefahr wäre, mit der Strafe der Verbannung davonkommen und demnächst aus den pa riser Boulevards lustwandeln. Wenigstens vermuthet dies der tunesische Correspondent des „Figaro." Das Abend blatt „Paris," welches als Organ Gambetta's dje Verhaf tung Taieb-Bey's natürlich gutheißt, behauptet, daß die Jn- triguen dieses Prinzen seit einem Jahre ein öffentliches Ge heimniß gewesen wären und daß er in Frankreich eine An leihe von 200,000 Piastern ausgenommen hätte. Dagegen wird dem „Telegraphe" aus Tunis telegraphirt: Die Verhaftung des Prinzen Si-Taieb-Bey giebt hier den Ara- sehnlich, ihn den Thron besteigen zu sehen. Dieser Wunsch dec Bevölkerung ist von Mustapha-ben-Jsmail und dem Ehepaar Elias geschickt ausgebeutet worden und Mohammed- el-Sadok, welcker Herrn Roustan nichts versagen kann, hat sich leicht überzeugen lasten und den Befehl zur Verhaf tung seines Bruders gegeben. Im Palasts La Marza herrscht seit heute früh Schrecken. Die Familie des Prin zen, welche die Grausamkeit Mohammed-el-Sadok's kennt, bleibt überzeugt, daß, wenn die französische Regierung nicht ohne Verzug einschreitet, Si-Taieb-Bey die größte Gefahr ^auft. Sächsische und örtliche Attjzelegenheiten. L-chneeberg, den 22. Januar 1882. — Am 2. Februar d. I. findet die 2. Sitzung des Sächsischen Eissnbahnrathes statt. Auf cher Tagesordnung derselben befinden sich insbesondere .folgende Gegenstände: 1., Tarifirung von Celluose, von Holzzeugmaste; 2., Beför derung von Gütern in bedeckt gebauten Wagen nach Antrag des Ausschusses der Berkehrsinteressenten; 3., der 'Fahrplan der Sommerperiode 1882, welcher namentlich eine Verände rung der Anschlüffe der Nachtcourirzüge auf den Linien Leipzig-Reichsnbach-Eger und Leipzig-Reichsnbach-Hof enthält und auf weichen sich ein Gesuch des Gemeinderaths zu Schönheide um Einlegung eines Nachtzuges zwischen Aue und Schönheide bezieht. Der unter 2 erwähnte Antrag geht dahin, Abschnitt 3 der allgemeinen Tarifvorschriften folgendermaßen zu fassen: „Eilgüter, Stückgüter und die zu den Sätzen der Classen und n aufgegebenen Wagenla dungsgüter sowie die in dem nachstehenden Verzeichnisse aufgeführten (74) Artikel der j Specialtarife 1, 2 und 3 werden in gedeckt gebauten, die übrigen Artikel der Specialtarife dagegen in offenen Wagen befördert. Wird für letztere Güter die Verladung in bedeckten Wagen auf dem Frachtbriefe vorgeschrieben, so kommen die Tarifsätze der betreffenden Classen mit 10^ Zuschlag zur Anwendung." Das unserem Bezirke angehörige Mitglied des Eisenbahnraths, Handelskammersecretär Rechtsanwalt Kirbach in Plauen, dermalen in Dresden, ist j bereit, rechtzeitig ihm mitgetheilte Wünsche zu obigen Berathungsgegenständen entgegenzuneh men und, soweit ihm dieselben beachtlich erscheinen, in der Sitzung des Eisenbahnralhs zu vertreten. Die gleiche Be reitwilligkeit ist selbstnerständlich auch von den übrigen Mit gliedern des Eisenbahnraths vorauszusetzen. Schwarzenberg, 20. Jan. Für die Nothwendigkeit des Baues der schon längst so sehnlich herbeigewünschten Eisenbahn Schwarzenberg-Annaberg spricht vor Allem auch bern zu bitteren Betrachtungen über das ihnen beschiedene Protectorat Anlaß. Si-Taieb-Bey ist in Tunesien sehr be- Die Araber kennen liebt und namentlich sehr geachtet. seine makellose Rechtschaffenheit und sind überzeugt, daß Oesterreich Wien, 19. Januar. Aus Ragusa wird gemeldet: Am 17. d. stieß eine Abtheilung des 11. Infanterie-Regiments bei Konto auf eine Bande von 80 Mann. Nach kurzem Gefechte, bei dem 1 Ofsicier und 5 Mann verwundet wur den, flohen die Aufständischen, 6 Tode und 4 Schwerver wundete hinterlassend. Im Gebirge tauchen zahlreiche an dere Banden auf und arbeiten gemeinsam an der Förde rung des Aufstandes, der sichtlich vorgeschritten ist. Wien, 19. Januar. Die „Drutsche Ztg" meldet, die Regierung habe eine kaiserliche Ermächtigung zur Einbrin gung einer Novelle zum Bolksschulgesetz'erhalten, welche zahl reiche Bestimmungen derselben wesentlich zu modifiziren be stimmt ist. In erster Reihe soll die Schulpflichtdauer in den Alpenländern auf 6 Jahre herabgesetzt, dann aber auch der Lehrplan bedeutend modifizirt werden. zu werden; schon jetzt zu Sekundärbah Stellung zu Ebers hiesigen größ er sich an d< hing, um sich ließen ihn je aus ziemliche Kopfe auf e einer großen wurde der 1 höchst bedenk kommen. Schel Gutsbesitzer griff, leere s unglückte er auf der von n an einer Schleifzeug 1 Wagen in e führer von zwischen ein« kam; verseil fort erfolgte. Schel nen höchst l heute Vorm der Höllmüh bei dem hiej tigte hiesige Salz belade fahren. A plötzlich der Geschirrführ Pferden mit geschleudert, sofort seiu l mit 3 Kinde Mühl tenanhänger folgender tr Hottegaste h Straße pass kutschers S aber herab grat derart Geist aufga und war e trifft nur d Drss- zunächst zu reichs Sach Mitbenutzm der großhec einkunft ihr gestimmt wurden. Da ihre Zahl aber nur 60 beträgt, so > haben sie nicht den Ausschlag in der Hand. Gambetta hat - zwar die Ltstenabstimmung nicht aufgegeben, soll sich aber dazu verstanden haben, seine Neformentwürfe dem Parla- i ment vorzulegen, ohne daß man sich vorher seinem Willen . in Sachen der Revision gefügt hat. In den amtlichen und den parlamentarischen Kreisen sieht man dem weiteren Ver lauf der Dinge sehr ruhig zu, da, falls Gambetta nicht nachgiebt, sondern zurücklritt, die Ministerkrisis von keiner langen Dauer sein und ein Cabinet Ferry-Brisson mit Sicherheit auf eine Mehrheit im Parlament zählen könnte. Ferry war mit Brisson unter Neffzer gleichzeitig Mitarbeiter am Temps. Paris, 18. Januar. Die Franzosen haben soeben einen neuen Beweis von der Gastlichkeit gegeben, mit der sie Ausländer aufzunehmen pflegen. Nachdem sie in Mar seille die italienischen Arbeiter überfallen haben, ist heute ein zweites ähnliches Ereigniß zu verzeichnen. Dem Tele graphe wird hierüber aus Goudon (Lot) geschrieben: „Am 16. d. M. hat in den Werkstätten des Tunnels bei Uzech zwischen französischen und piemontesischen Arbeitern ein Zu sammenstoß stattgefunden, welch letztere vom Unternehmer so eben erst angeworben worden waren. Sechs von den vierzig italienischen Arbeitern sind verwundet worden. In folge besten hat eine Abtheilung der Piemontesen die Werk stätten verlassen und hat sich nach Catus geflüchtet, wäh rend die andere sich im Hause des Unternehmers verschanzt hat. Man fürchtet neue Unruhen, denn die französischen Ar beiter haben erklärt, daß sie erst nach Austreibung der Ita liener die Arbeit wieder aufnehmen würden. Einige Arbei ter, die ihre Kameraden aufreizten, sich auf die italienischen Arbeiter zu stürzen, sind verhaftet worden." Paris, 19. Januar. Der Temps erklärt das Gerücht von Tayeb Beys Ermordung für unbegründet und fügt hinzu, derselbe sei verhaftet worden, weil eine Partei ihn an der Spitze einer Gesandtschaft nach Konstantinopel habe senden wollen; „von den tunesischen Mißvergnügten seien ohnehin bereits mehrere bei dem Sultan, um gegen Frank reich zu schüren." Laut einer Depesche aus Tunis hielten die Consuln eine Versammlung und erheben bei ihren Re gierungen Protest gegen die Willkür. Bis jetzt ist Tayeb noch nicht mitgetheilt worden, weshalb er verhaftet wurde, in Tunis aber wird allgemein behauptet, Roustan habe den Befehl dazu gegeben. Paris, 20. Januar. Dem Vernehmen nach erklärte Gambetta gegenüber einigen Freunden, die ihn aufforderten, sofort zu demissioniren, er wolle vertrauensvoll das Ender gebniß der gegenwärtigen Situation abwarten. Paris, 20. Junuar. Die Regierungsblätter sagen, das gestrige Votum habe die Lage verändert, es handle sich jetzt nicht mehr um die Frage des Listenskcutiniums, sondern um die Frage, ob beschränkte oder vollständige Revision. Das Kabinet verbleibe unwiderruflich auf dem von ihm ge wählten Terrain, Gambetta werde vor der Kammer für die beschränkte Revision eintreten, Gambetta und die Kommis sion wünschten gleichmäßig die schleunige Lösung. Die Kommission wollte heute mit Gambetta konferiren, die Kon ferenz finde aber wahrscheinlich erst morgen statt. Mehrere Blätter bemerken, der Senat werde sicher die unbeschränkte Revision ablehneu. Der Kongreß erkläre die Revision für unmöglich. Der „Temps" meint, ein solches Resultat ent spreche den zahlreichen Wünschen der Deputirten und einem ansehnlichen Theil der öffentlichen Meinung. Rußland. In Petersburg ist gegenwärtig Madame Edmond Adam, die Herausgeberin der „Nouvelle Revue", die Freun din Gambettas, iu deren Salon in Paris sich alles zu ver sammeln pflegt, was seinem Hasse gegen Deutschland Luft zu machen sucht, die Löwin des Tages. Ihr Deutschenhaß, der noch besonders gegen Bismarck gerichtet ist, scheint sie für die Russen mit einem Heiligenschein zu umgeben. Sie beabsichtigt auch nach Moskau zu gehen, wo sie Katkow kennen zu lernen wünscht. Aus Riga vom 18. ds. erhält die Franks. Zeitung folgende merkwürdige Mittheilung: Am Samstag überfielen Russen die Vorstadt von Dünaburg, namens Griwe, welche hauptsächlich von Deutschen und Letten bewohnt ist und plünderten und zerstörten die Wohnungen. Infolge der in Livland, Esthland und Kurland stattgehabteu Volkszählung war unter den nieder» Klassen der russischen Bevölkerung das Gerücht verbreitet, der Zar habe an den deutschen Kaiser drei Provinzen im Kartenspiel verloren. Die Russen hätten daher zu nehmen, was noch zu retten. Russisches Militär schritt ein, vermochte die Unruhen jedoch nicht zu unterdrücken, die fortdauern und sich nach Kurland aus dehnen. Die Gouverneure der Provinzen sind in größter Aufregung, da die Unruhen diesmal direkt gegen die Deut schen und Letten gerichtet sind, und wandten sich um Hülfe und Rath an Jgnatiew. England. London, 19. Jan. Die Gefahr eines weiteren Zu sammengehens mit Frankreich in der ägyptischen Frage wird von alle» Parteien gleichmäßig betont. Die Pall Mall Ga zette meint, Granville könne jeden Augenblick veranlaßt werden, einen Beschluß zu fasten, welcher eine» europäi sche» Krieg verursachen würde. Das Blatt räth daher, lie ber die englisch-französische Controls aufzugebsn und an die Mächte zu appeliren, um aus Aegypten ein Paschalik oder etwas anderes ähnliches zu machen. Dies sei bester, als mit Frankreich weiter vorzugehen. Das Mißvergnügen mit Gladstones Politik wächst. Bsmerkenswerth ist die Schwen kung in der Haltung der Times im Anschluß an den Ueber- gang Lord Greys zu den Conservativen. Die Times scheint das Cabinet Gladstone aufzugeben. London, 20. Januar. Dem in Kilmaingsam in Hafl gehaltenen Agitatoren Parnell, Dkelly und Obriem wurde gestern Abend offiziell mitgetheilt, daß ihre Haft auf 3 Mo- ! nate verlängert sei. London, 18. Jan. Sir Samuel Baker schlägt als - den letzten Tagen den Anschein hatte, ein Theil der De- puttrten werde sich fügen, kam daher, daß bei der letzten schlimmen Liquidation am 15. Januar viele derselben weicher Rue des Capucines erschien seit einiger Zeit ziemlich oft ein Fremder, der jedesmal kleinere Einkäufe in Schmucksa chen machte oder irgend eine Kleinigkeit ausbeffern ließ. Ec war etwa fünfzig Jahre alt, nannte sich Oberst Gaston und gab an, im Hotel Continental zu wohnen. Eines Tages theilte der angebliche Oberst Gaston der Frau Chauvet, der Besitzerin des Juweliergeschäfts, mit, daß er am 11. Ja nuar kommen werde, um eine größere Anzahl kostbarer Schmucksachen, ^Halsbänder, Armbänder und Diamanten- Nivieren zu kaufen. Und richtig, am 11. Januar, nachmit tags 2 Uhr, erschien Oberst Gaston, mit einem Köfferchen aus russischem Leder unter dem Arm. Aufs genaueste be gann er nun die Sckmucksachen zu prüfen, die ihm Frau Chauvet vorlegte. Endlich hatte er 22 verschiedene Stücke ausgesucht, -unter denen sich ein Bandeau im Werths von 67000 Fr. und eine Riviere von 37000 Fr. befand, und bat Frau Chauvet, : ihm alles in sein Köfferchen zu packen. Nachdem dies geschehen, verschloß er es und stellte es neben sich auf den Boden, um das Geld zur Bezahlung hervorzu suchen. In diesem Augenblick trat ein anderer Kunde in den Laden, der auch ein Köfferchen von russischem Leder in der Hand trug, und verlangte ein Paar von den Brillant knöpfen, die im Schaufenster ausgelegt waren. Wäbrend sich Frau Chauvet nach dem Fenster umdrehte, um das Verlangte herauszunehmen, vertauschte der zweite Kunde rasch sein Köfferchen mit dem des Obersten Gaston, das ganz genau ebenso aussah, kaufte ein paar Knöpfchen und verließ nach wenigen Minuten den Laden. Kaum war e^ fort, so erklärte Oberst Gaston, doch nicht genügend Geld bei sich zu haben, ließ sein Köfferchen stehen und übergab den Schlüssel der Frau Chauvet, bis er aus dem Hotel das Geld herbeigeholt haben würde. Natürlich kam er nicht zu rück; endlich öffnete Frau Chauvet besorgt das Köfferchen und inan begreift ihren Schreck, als sie es leer fand. Der Werth der gestohlenen Schmuckjachen beträgt 246,000 Fr. Noch ist man den Dieben nicht auf der Spur. Paris, 19. Jan. Gambettas Stellung hatte sich gestern Abends nicht gebessert: nicht allein die äußerste Linke, sondern auch fast die gesammte radicale Linke hat sich für die unbeschränkte Revision ausgesprochen und gegen die Aufnahme der Listenabstimmung in die Verfassung erklärt. Die ganze Rechte mit Ausnahme von fünf Mitgliedern ist ebenfalls gegen die Listenabstimmung. Die gemäßigten Re publikaner, an deren Spitze Ferry steht, sind ebenfalls nicht geneigt, Gambetta die Mittel zu bewilligen, um sich zum (^roßwähler Frankreichs aufwerfen zu können. Da es in der Umstand, daß der Bezirksausschuß der Amtshauptmann schaft Schwarzenberg neuerdings beschlossen Hal, nochmals /bei dem k. Finanzministerium betreffs der Bahn vorstellig neu Kreise echt weibliche Tugend üben, dann wird sie auch 'im kleinen Kreise die glücklichste sein. Deutschland B e rli'n, 19. Januar. Der gestrige zur Feier des historischen 18. Januar veranstaltete Commers deutscher Burschenschaften, den etwa 800 Commilitonen aus den ver schiedensten Jahrgängen feierten, nahm einen ungestörten und imposanten Verlauf, fand aber ein tragisches Ende. Als es zum Semester-Salamandereiben kam, erhob sich zu letzt, das einhundertundsechste Semester meldend, der Gehei me Sanitätsrath Dr. Adolf Löwenstein. Alle Anwesenden entblößten vor dem Senior das Haupt und dieser hielt eine feurige, mit großer Begeisterung aufgenommene Ansprache welche mit den Worten schloß: „Möchten alle nachfolgenden Generationen treu halten zu dem Wahlspruch der deutschen Burschenschaft und wie ich bis zum 106. Semester einstehen für unsere höchsten Ideale: Vaterland, Ehre, Freiheit." In demselben Augenblick, da er das Glas an die Lippen brachte, um zu trinken, fiel er um und war eine Leiche. Das Fest fand selbstverständlich sofort seinen Abschluß. Dr. Adolf Lö wenstein, der im 71. Lebensjahre stand, hat sich in der mc- dicinischen Welt durch Pflege der schwedische» Heilgymna stik einen weitverbreiteten, geachteten Namen verschafft, während ihn ein frischer, lebensvoller Humor und ein sel ten reiches Verstalent zu einer der beliebtesten Persönlich keiten hiesiger geselliger Freunde gemacht hatte. Der Vor fall findet allgemeine Theilnahme. Berlin, 18. Januar. In den Motiven des Etats wird bezüglich der Einstellung eines Postens für die Ge sandtschaft beim Papste hervorgehoben, daß seit dem Wech sel auf dem päpstlichen Stuhle im Jahre 1878 der formelle Grund für die Unterbrechung der Beziehungen zur Curie weggefallen sei. Im Reichstage wurde heute über die von den Liberalen eingebrachte Unfallversicherungs-Vorlage debat- tirt, welche insbesondere Lasker vertheidigte, während sich der Vertreter der Regierung, Lohmann, gegen dieselbe er klärte. Der Antrag Windthorst wurde in dritter Lesung angenommen. Der Reichstag soll am 25. d. vertagt wer den und gegen den 20. April wieder zusammentreten. Berlin. Die dreimonatliche Antragsfrist bei Antrags vergehen, welche nach tz 61 Strafgebuchs mit dem Tage, an welchem der Antragsberechtigte von der That und der Person des Thäters Kenntniß erhalten, beginnt, endet nach Lehr Ein L Hufschmie kann sofm kommen fi ArW Schnee! Lch in t und erhöhten beit gesuc Beschäftig Schnee! G Kart 500 6 verkauft bei Aue.
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