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für die königlichen und städttschen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustadtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Redaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 3 Mittwoch, den 4. Januar 1882 I. St.: Borges, Stdtrth. (1-2) uratenr chreyer, Gruner de am Herren- t man^ n Teiche >lung rrev Man enschen, müssen, en Ext- suchen, iohnun- für ein ie Ein- , betra- »ielmehr er sieht suchen, enschen, Lesens Etwaige Reclamationen gegen die Abschätzung sind bei Verlust des ReclamationS- rechts für das Jahr 1882 bis zum 19. lf. Mon. hier schriftlich anzubringen. Schwarzenberg, am 2. Januar 1881. derg. onditor ad Herr er klei- meines sage ich eunden, Steglich, m Can- ebenden gesetzten n Ruhe- :s Tra ni, die siumen- jlichsten 1881. ittwe lze. t Chem- l. Nefe- rge mit Frl. I. c. Zim- rllnberg tein. — . Real- :mer in n, Ver. ein S. nt z. D. sbesitzer nfmann Frei- ahnstät- nngeor- llrich in rinichen Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten in Schneeberg, Mittwoch, 4. Januar a. c., abends 6 Uhr. Tagesordnung: Stadtcassenabschlüsse, Sparcassenabschluß pr. November, Bau sachen, Haushaltplan pr. 1882. süme- ien Fa schen-, kleie-, Klub-, erma- re. re. hina-, tosen- »Ven. l- und re. rc. t 4^1- Zahn, erem- n assen Rätt essenz, Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß Herr Bäckermeister Carl Wilhelm Bach jun. hier als Armenpfleger im XIU. Bezirke für den freiwillig abgegan genen Herrn Tischlermeister Hermann Krüger hier gewählt worden ist. Schneeberg, am 2. Januar 1882. Der Stadtrath. Heinke. Bekanntmachung. In Gemäßheit des Gesetzes vom 18. August 1868 die allgemeine Einführung der Hundesteuer betreffend, werden die hiesigen Einwohner, welche Hunde besitzen, hiermit auf gefordert, bei Vermeidung der für die Hinterziehung angedrohten Strafe, wegen der An zahl der Hunde bis zum 15. Januar 1882 bei dem unterzeichneten Stadtrathe bezügliche Anzeige zu erstatten, und danach bis den 25. Januar 1882 die Steuer von 3 Mark für jeden Hund gegen Empfangnahme der Steuermarke rc. bei der hiesigen Centralcasse abzuführen. Aue, den 2. Januar 1882. dte gespaltene Z«e io Pfennig«. ' di« zweispaltig» steile , amtlicher JufDÄ» -S Pfenat^ , Tagesgeschichte Kurzgedrängter Rückblick auf das Jahr 1881. (Fortsetzung.) Das staatliche Leben nahm auch im verflossenen Jahre seinen ruhigen und streng geregelten Fortgang und entwickelte sich durch die weise und umsichtige Fürsorge un serer hohen Staatsregierung, kräftig unterstützt von den einsichtsvollen Berathungen und Arbeiten unserer hohen Kammern, immer erfreulicher. — Am 13. Juli fanden bei allerdings nur schwachen Betheiligung die Ergänzungswah len für die zweite Kammer statt. Es waren 29 Neuwahlen erforderlich. Es wurden 14 conservative, 6 naüonallibe- rale, 6 fortschrittliche Candidaten rc. und auch ein Social demokrat (Bebel) gewählt, so daß in der zweiten Kammer gegenwärtig die Conservativen 46, die Nationalliberalen 16, die Fortschrittspartei 14 rc. rc. und die Socialdemokraten 4 Sitze inne haben. Am 1. Septbr. tritt der Landtag vor läufig auf einige Tage zusammen, da Se. Maj. König Albert den Tag der 50jährigen Jubelfeier der Einführung der constisutionellen Verfassung im Königreich Sachsen (d. 4. Septbr.) in der Mitte der Vertreter des Volkes festlich begehen will. Deshalb eröffnet König Albert den Landtag just am 4. Septbr. im königl. Schloß mit einer höchst styl vollen Thronrede und am 5. Septbr. hat der König die Kammern zur Feier des 50jährtgen Jubiläums der Lan desverfassung auf die herrliche Albrechtsburg in Meißen zu einer Festtafel geladen. Am 6. Septbr. wurde der Land tag durch ein königl. Dekret wieder bis zum Monat October vertagt, und am 3. Octbr. traten beide Kammern wieder zusammen um das Budget und die ihnen von der Staats regierung vorgelegten Gesetzentwürfe rc. in ernste Berathung zu nehmen. Auch das kirchliche Leben wurde im verflossenen Jahre um einen wichtigen Schritt gefördert. Am 10. Mai fand nämlich in Dresden die Eröffnung der Synode der evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsens statt. Obwohl der Schluß derselben bereits am 1. Juni wieder erfolgte, so waren doch die Früchte ihrer würdigen und ruhigen Berathung ganz erfreuliche. Die wichtigste Vorlage war der Entwurf zu einem neuen „Landesgesangbuch." In der großen Hauptsache fand der Entwurf allgemeine Zu stimmung in der Synode und nur in Nebendingen wurden verschiedene Anträge gestellt, deren Berücksichtigung von der kirchlichen Behörde zugesagt wurde. Das Landesconsistorium erklärte aber ausdrücklich, daß wegen Einführung des neuen Landesgesangbuches (das aber jedenfalls erst in anderthalb bis zwei Jahren zur Ausgabe vollständig fertig gestellt sein wird,) ein äußerer Zwang auf die Gemeinden durchaus nicht geübt werden soll. Eine neue Trauordnung wurde auf der Synode auch mit festgestellt. Gehen wir überaus Wissenschaft, Unterricht und Kunst, so hat unser Sachsen auch im verflossenen Jahr seinen alten Ruf auf der Bahn allgemeiner Aufklärung und Bildung an der Spitze zu marschiren, eifersüchtig bewahrt und wir müssen in dieser Beziehung einen Satz aus unserer vorgen Jahresrundschau wiederholen, der da lautet: „Von der Landesuniversität bis zur kleinsten Dorfschule herab, herrschte auch im verflossenen Jahre das regste Leben." Hier sei gleich mit bemerkt, daß in den Tagen des 25. bis 27. Septbr. in Pirna die vierte Generalversammlung des allgemeinen sächs. Lehrervereins stattfand, zu welcher sich gegen 800 Theilnehmer eingefunden hatten. — Die hohe Staatsregierung ist unablässig bemüht allenthalben, wo es Noth thut, beratheud, helfend und vor allen Dingen mit Geldmitteln unterstützend, einzugreifen, und die hohen Kam mern haben auch auf diesem Landtage wieder auf die libe ralste Weise große Summen für unsere Unterrichts- und Bildungsanstalten aller Arten und Klassen bewilligt. Aber auch die einzelnen Gemeinden, große wie kleine, bringen gern und mitunter unter schweren Opfern, die nöthigen Geldmittel für ihre Schulen auf. Der Gesammtaufwand für sämmtliche Unterrichtsanstalten in unserem kleinen Kö- nigreich Sachsen belief sich im Jahre 80 rund auf 20 Mill, Mrk., wozu 4,279,532 Mrk. Staatszuschuß gewährt wurden. Im verflossenen Jahre sind in vielen Städten und Dörfern „Volksbibliotheken" ins Leben gerufen worden, die sich so recht eigentlich dazu eignen Bildung, Kenntnisse und Aufklärung auch in das ärmste und kleinste Haus zu tragen. — Aber auch für die Vermehrung von Fachschu len war unsere umsichtige Staatsregierung wieder eifrig zu sorgen bemüht. So fand am 10. Jan. in Schneeberg, in Anwesenheit des Amtshauptmann von Wirsing, der Ver treter der Stadt rc., die feierliche Eröffnung der neubegrün deten Königl. Gewerbzeichenschule statt. — Den 15. Mai wurde in Glashütte das neue stattliche Uhrmacher- Schulgebäude eingeweiht. — Um der Weberbevölkerung im Mülsner Grund neue und ergiebigere Erwerbsquellen zuzu führen, ist am 23. Mai in Mülsen St. Jakob eine Korb flechterschule in feierlicher Weise eröffnet worden, und zwar vorläufig mit 37 Schülern und Schülerinnen. Die hohe Staatsregierung will mit nicht unbedeutenden Geld mitteln nach und nach vier Korbflechtereischulen in Mülsen St. Jakob, St. Niklas und St. Micheln errichten. Zwei solche Schulen sollen in Mülsen St. Jakob begründet wer den, die feine und mittelfeine Waaren produciren sollen.— Am 1.Septbr. wurde in Hartenstein eine Schling- und Stickschule für erwachsene Mädchen feierlich eröffnet. — Ende des Jahres 81 wurde mit Genehmigung des Ministe rium des Innern in Meißen eine Schifferschule errich tet. Nachdem also auch im verflossenen Jahre wieder mehre Fachschulen ins Leben gerufen worden sind, dürfte unser kleines, rühriges Sachsen in Hinsicht auf die große Anzahl von Schulen und Bildungsanstalten für die verschiedenar tigsten gewerblichen und industriellen Fächer wohl einzig in seiner Art dastehen. Daß aber solche Fachschulen für die Heranbildung tüchtiger Arbeiter in allen möglichen Branchen Treffliches leisten müssen, das steht fest. Gewerbe- und Industrieausstellungen fanden im norigen Jahre bedeutend weniger statt, wie vor zwei, drei Jahren. Man hat gefühlt, daß zu dicht gehäufte Aus stellungen den guten Zweck derselben nicht vollständig erfül len. Wir haben daher nur folgende Ausstellungen aufzu führen: Am 6. März wurde eine Fleisch-, Wurstwaa- ren- und Kochkunstausstellung des Erzgebirgisch-Vogt- ländischen Fleischerverbandes in Zwickau im Schwanen schlößchen feierlich eröffnet. Die Ausstellung war überaus reich beschickt und trefflich arrangirt. An die Aussteller wurden eine große Anzahl Preise vertheilt. Der Schluß der höchst interessanten Ausstellung fand am 9. März statt. Ueber 6000 Personen haben in diesen drei Tagen die Aus stellung besucht. — Vom 21. Juli bis 24. Aug. fand in d:r alten Bergstadt Freiberg eine sehr reich beschickte Ge werbeausstellung statt. — Am 14. Aug. erfolgte in Neu stadt b. Stolpen die Eröffnung einer Gewerbeausstellung und in der ersten Hälfte des Septbr. fand in Lommatzsch eine landwirthschaftl. Ausstellung statt. Diese beiden letztern Ausstellungen wurden durch den Besuch des Königs Albert beehrt. Versammlungen und Congresse, die von beson deren Corporationen oder Vereinen des Reiches i. I. 81 stattfanden, wurden in unserem Sachsen folgende abgehalten: Am 14. und 15. Aug. tagte in Leipzig der Congreß der deutschen und österreich-ungarischen Buchbinder und Cartonagenarbeiter. Es waren 300 Verbands mitglieder anwesend. — Den 8. und 9. September wurde in Dresden der 2. Vereinstag der deutschen Münzforscher abgehalten. Auch König Albert wohnte einer Sitzung der Münzforscher bei. — An diesen beiden Tagen hielt gleich falls in Dresden der deutsche Malertag seine allgemeine Jahresversammlung. — Vom 21.—23. Septbr. fand im Bad Ottenstein die Generalversammlung der deutschen Holzstofffabrikanten statt. Es hatten sich dergleichen Fabrikanten aus Ostpreußen, Schlesien, Hannover, Belgien und der Schweiz dazu eingefunden. Herrn G. F. Keller aus Krippen wurde dabei, als dem Stifter der Holzstöff- fabrikation ein Ehrengeschenk überreicht. Der Acker- und Landbau entwickelte sich auch im , verflossenen Jahre immer erfreulicher. Die landwirthschaft- lichen Vereine wirkten rastlos durch belehrende und anregende Vorträge in ihren über das ganze Land verbreiteten Be zirksvereinen und streuten dadurch viele köstliche Samen körner zur fortdauernden Hebung der Landwirthschaft aus. Mit Schluß des Jahres 81 bestehen in unserem kleinen, doch meisterhaft rührigen und strebsamen Sachsen 453 land- wirthschaftliche Vereine mit 25,751 Mitgliedern. Unser Eisenbahnwesen hat sich im verflossenen Jahre immer schöner und kräftiger entwickelt. Vor allen Dingen muß aber erwähnt werden, daß sich die Beförderung der Frachtgüter, mithin auch die Einnahmen der Bahnen, gegen das Jahr 80 in freudiger Weise gehoben haben. Der Bau neuer Bahnen wurde eifrig gefördert. So wurde am 19. , März im niedern Stadttheil von Schwarz enberg der erste Spatenstich zur Schwarzenberg-Johanngeorgenstädter Eisenbahn gethan. Am 10. Mai ist inCunersdorf mit dem Bau der von Wilkau nach Kirchberg und Saupersdorf projectirten schmalspurigen Secundäreisenbahn begonnen worden. Am 16. Juli wurde unweit der Rabenauer Mühle unter einfacher Feierlichkeit der erste Spatenstich zur schmal-- spurigen Secundärbahn Hainsberg-Schmiedeberg ge than. Mit dem Bau der Linie Mehltheuer-Pausa-Weida sollte noch wegen der milden Witterung im December be gonnen werden. Der Bau der ersten schmalspurigen Bahn in unserem Sachsen von Wilkau nach Kirchberg wurde übrigens, da die Strecke nur etwas über eine Stunde lang ist und Bauschwierigkeiten gar nicht vorhanden waren, so rasch gefördert worden, daß bereits am 16. October die feierliche Eröffnung dieser ersten schmalspurigen Bahn Sachsens erfolgte. Um aber unser sächsisches Eisenbahnnetz immer mehr zu vervollkommnen und immer mehr Gegenden die großen Wohlthaten einer directen Eisenbahnverbindung genießen zu lassen, hat die Regierung dem jetzt versammelten Landtag abermals ein Königliches Dekret zugehen lassen, die Erbauung mehrerer Secundäreisenbahnen betreffend. Da darunter mehre schmalspurige Bahnen sein werden, die schmal spurigen aber auch Gegner haben, so hat unser tüchtiger Finanzminister, Herr von Könneritz, die Mitglieder der ersten und zweiten Kammer zu einem Besuch und einer Besichti gung der ersten Schmalspur Wilkau-Kirchberg eingeladen. Dieser Besuch wurde auch am 30. November ausgeführt, so daß die Herren Kammermitglieder, die dieser Einladung gefolgt waren, nunmehr ein klares Bild von einer Schmal spur-Bahn haben. Die Sparkassen standen auch im verflossenen Jahre in der schönsten Blüthe und haben sich um zwei vermehrt, denn sie sind von 176 auf 178 angewachsen. Auch der so rastlos und umsichtig wirkenden Erzge birgs-Vereine müssen wir mit einigen Worten gedenken, denn ihr Wirken und Schaffen hat ja den schönen und höchst anerkennenswerthen Zweck, die noch viel zu wenig bekannten Schönheiten und Naturreize unseres Erzgebirges nach außen hin immer bekannter zu machen und dadurch Naturfreunde, namentlich aus den ebeneren Gegenden, zu veranlassen, in den schönen Sommermonaten Tage und Wochen der körperlichen und geistigen Erholung unter den gemüthlichen Erzgebirgern zu verleben. Die Vereine haben im verflossenen Jahre ein besonderes Preßorgan, das Blatt „Glück auf!" gegründet, das trefflich redigirt wird, der Sprechsaal für die einzelnen Vereine ist und so dem ganzen großen Verein einen festen Mittelpunkt bietet. Durch die rege Thätigkeit der Erzge birgsvereine wurden im verflossenen Jahre wieder mehrere Aussichtsthürme erbaut und geweiht. So erfolgte am 27. Juni die Einweihung des Luckbergthurmes bet Dippoldis walde, die aber leider! durch heftiges Regenwetter arg gestört wurde. Die auf den 4. Septbr. beabsichtigt gewesene Ein weihung des Albe rtsthurmes bei Grünhain mußte starken Regens halber auch auf den 14. September verlegt werden. SMMb.HMsfteMd Der Stadtrath das. , Beck Die Abschätzung des Einkommens der hiesigen Einwohner behufs Aufbringung der städtischen Anlagen auf das Jahr 1882 ist erfolgt und liegt das Abschätzungscataster zur Einsichtnahme eines j->den Beitragspflichtigen in dem ihn betreffenden Theile in der hiesi gen Rathsexpedition vom 5 bis mit 19. lf. Mon. von Vormittags 8 bis 10 Uhr und Nachmittags halb 2 bis 4 Uhr aus.