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städtischen Behörden in Aue-Grünhain, Hartenstein, Jchanngeoraenftadt, Löß itz, Neunädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. für die königlichen und Redaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 1882. 11 Sonnabend, den 14. Januar P. Hemke. N. S Schankwirthe, welche wissentlich Personen, Die !>l- hnlichen und chreyer, fträger 'dss. Tod und die dar- n Herrn -streichen ich mil- > Gemü- i Dank ine Auf- m Leben l Cantor »en schö- !t Dank -andten,. ack oder r Ruhe- ift Ent- 1882. Kindern. 10. rfter later wrm. Hr. achm. Hr. - hält Hr. ierredung, c, Bibel- 5 'M r — Pf. erfolgen darf. Schneeberg, am 9. Januar 1882. Freitag üm stille verlautbart worden. Lößnitz, am 12. Januar 1882. DentsüUand. Berlin, 12. Januar. Der Reichstag genehmigte in Carl Aug. e 1 T. — el inCrim- hier. ert in Nie- — Barbier nner hier, darb. Karl Wilhelmine -annes, S. 5- I. - ll. 12. T. lr. Chlieb. es Bürger- N. 25 T. , M. 3 T. rg Hörnig, »ergert, S. I. 11 M. cetschneider iedr. Frie re, T. des — Ernst rie Emma rr emee. n seinen dem Kauf- »olfsohn hierdurch m 8. Ja- vtto. Tsgesgeschtchte Gambetta, der Räthsekhafte. Mit vollstem Rechte geben wir dem jetzigen ersten Mi nister von Frankreich, Leon Gambetta, den Beinamen: „der Räthselhafte", denn seit einigen Wochen schlägt er Wege ein, die seiner frühern politischen Gesinnung und Ansicht, seinen frühern Reden und Handlungen geradezu schnurstracks entgegen stehen. Doch bevor wir die neusten Handlungen Gambetta's, die uns das Recht geben ihn den „Räthselhaf- ten" zu nennen, näher ins Auge fassen, erlauben wir uns, den Schluß von einem unsrer Leitartikel Ende vorgen Jah res in Nr. 268 yom 18. Novbr., überschrieben: „Gambetta hat es endlich erreicht!" wörtlich zu wiederholen. Dieser Schluß lautet: „Zum Schluß unseres heutigen Artikels nur so viel: Politische Vorhersagungen sind in uns rer rasch pulsirenden und leicht beweglichen Zeit stets etwas Gewagtes. Doch wir wollen einmal ein Wagniß riskiren, indem wir behaupten: 1. Zu Frankreichs Glück wird Gam betta's Ministerium sicher nicht ausschtagen und 2. Gambetta wird sich als Minister weit früher vollstän dig abnutzen, als er es selbst ahnte." Doch daß er schon so bald, wo er erst neun Wochen an der Spitze des Ministeriums in Frankreich steht, seinen frühern politi schen Gesinnungen entschieden untreu wird und ganz andern Grundsätzen huldigt, das hatten wir trotzdem nicht von ihm erwartet. Gehen wir in Kürze auf Gambetta's Vorleben etwas näher ein. Gambetta holte sich, wie viele große Männer in Frankreich seinen Ruhm mit einem Schlag, gleichsam im Sprunge. Ende der sechziger Jahre lebte er als junger Advokat in Paris, nur seinen nächsten Collegen als tüchti ger, flotter Arbeiter und als schwer zu befriedigender Fein schmecker bekannt. Paris aber wußte nichts von einem Leon Gambetta. Da wurde der ehemalige Deputirte De- lescluze vor einen Pariser Gerichtshof gestellt, des . . . Verbrechens unter Napoleon 6I. angeklagt, am Allerseelen- tag mit noch Andern Kränze auf das Grab Baudin's ge legt zu haben. Baudin aber war derjenige Deputirte, wel cher, gegen den Staatsstreich kämpfend, auf den Barrikaden fiel. Dem Angeklagten Delescluze wurde es in jener Zeit, in der die eiserne Hand eines Napoleon lll. so schwer auf Frankreich lastete, sehr schwer, einen öffentlichen Vertheidi- ger vor dem Gerichtshof zu finden. Da erbot sich der junge fteisinnige und noch ganz unbekannte Rechtsanwalt Gam betta, die Vertheidigung zu übernehmen. Der Erfolg seiner einstündtgen Vertheidigungsrede war ein fast beispielloser, denn acht Tage lang sprach und schrieb Paris nur von der meisterhaften, Feuer und Geist sprudelnden Rede des jungen Advokaten. Gambetta war mit einem Schlage eine Pariser Berühmtheit. Von nun an war er in allen freisinnigen Clrjbs eine gesuchte und vielgefeierte Persönlichkeit, und un ter den jüngern und älter« Oppositionsmännern, die nach Der Stadtrath Heinke. Königl. Amtsgericht Uhlemann. SrfchN-t lL-U« mit Ausnahme der 6»nn und Fest tage. prei« viertelMt» t Mart «0 Pfennige. sicht: Gambetta bereitet damit einen — Staatsstreich vor. Er will sich zum Alleinherrscher, zum Diktator von Frankreich aufschwingen. Seinem ungemessenen und unbegrenzten Ehrgeiz ist das zuzutrauen. Aber — aber — wird's ihm gelingen? Wir machen zu dieser Frage zwei ? ? wiederholen noch einmal: , , 1 Zu Frankreichs Glück wird Gambetta's Ministerium sicher nicht ausschlagen und 2. Gambetta wird sich als Minister weit früher vollständig abnützon, als er es selbst ahnt. Bekanntmachuna. In hiesiger Stadt gi-bt es eine ziemliche Anzahl von Personen, welche direk* oder durch die «othwendig gewordene Uebernahme von Schutgeld auf die Armenkaffe öffentliche Unterstützung erhalten. Nach ß 61 der Armenordnung sind Almosenempfänger unter armen polizeiltche Aufsicht zu stellen und ist denselben insbesondere der mit Aufwand verbundene Besuch öffentlicher Vergnügungsorte verboten. Da, so viel zu bemerken gewesen, diese Bestimmung Seiten der Schan'wirthe nicht gehörig in Obacht genommen und unter anderen Modalitäten umgangen wird, so bringen wir dieselbe hiermit unter Bezugnahme auf die unter angefügten 8 8 134 und 135 der Armenordnung — soweit hierher gehörig — mit dem Bemerken in Erinne rung, daß unsere Armenpsteger, sowie die Polizeiorgane die Ausführung dieser Bestimmung überwachen werden. Schneeberg, am 10. Januar 1882. Bekanntmacklma. Im hiesigen Handelsregister ist heute aus Grund ergangener Anzeigen 1) auf Fol. 40 das Erlöschen der Firma Carl Friedrich Günther zu Lößnitz, 2) auf Fol. 105 das Erlöschen der Firma Hermann Göthel M.Obtzr- Oberpfannenstiel Bekanntmachung, das Ziehkinderwesen betreffend. E« wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß die Annahme von Ziehkindern deren Pflege und Behandlung der Beaufsichtigunades Frauenvereins und den Armenpflegern unterstellt ist, nicht ohne unsere Erlaubniß bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 50 M. ^nt«rtt»n<g«bübkM die gespalten« 10 Pfennig« di« zweispaltig« - «ile «N amtlicher Inserate . d 25 Pfennige. Schankwirthe, welche wissentlich Personen, die öffentliche Unterstützung genießen, und solchen Leuten, von denen, ihrer sich äußerlich kundgebenden Persönlichkeit nach, sich vermuthen läßt, daß sie dem Müßiggänge obliegen und vom Bettelngehen oder anderem unrechtmäßigen Erwerbe leben, das Aufliegen, Zechen und Spielen in ihren Schankstätten gestatten, sind mit 15 bis 60 M. Geld- oder verhältnißmäßiger Haftstrafe, und im ferne ren Wiederholungsfälle zugleich, insoweit es einer blos persönlichen Concession gilt, mit Einziehung der Schankconcession und Schließung der Schankstätte zu bestrafen. Die Wirthe sind in allen diesen Beziehungen für die Nachlässigkeiten der Ihrigen, denen sie die Aufsicht auf die Gäste überlassen, verantwortlich. Möglichkeit gegen Napoleon In. Negierungsweise ankämpften, galt er unbedingt als Haupt. Er wurde Mitglied der De- putirtenkammer. Seine gewaltigen Oppositionsreden mach ten Aufsehen durch ganz Frankreich, ja über Frankreichs Grenzen hinaus. Gegen die rücksichtslose Neaction eines ! Ministeriums Broglie und gegen den geplanten Staatsstreich der Monarchisten war er der unermüdlichste Vorkämpfer. Napoleon M. war endlich gestürzt. Was nach diesem Sturz ' Gambetta im deutsch-französischen Krieg als Diktator Frank reichs leistete, daran sei nur nebenbei erinnert. Sein Ruf wuchs riesengroß. Als Mitglied der Deputirtenkammer wußte er es durchzusetzen, daß aus den niedern und höhern Beamtenstellen alles was monarchistisch und bonapartistisch hieß, so weit nur thunlich, rücksichtslos entfernt wurde. Die „gemäßigte" Republik war ihm zu zahm, er strebte fort dauernd einer „demokratischen" Republik zu und gewann dadurch alle überspannten Feuerköpfe und selbst einen Theil der Rothen für sich. Und jetzt? Was thut und beginnt ein Gambetta, nach dem er endlich als erster Minister in Frankreich dasteht? Er thut das Unerwartetste, das Räthselhafteste, dessen sich Niemand je von ihm versehen hatte. Er befördert Vollblut- Bonapartisten und Vollblut-Reactionäre in die höchsten und einflußreichsten Staatsämter! Den Marschall Canrobert, einen eingefleischten Bonapartisten, ernannte Gambetta zum Mitglied des obersten Kriegsraths, den General Miribi der 1877 der Hauptmacher desselben beabsichtigten Staats streichs war, den Gambetta's energisches Eingreifen verei telte, hat er zum Generalstabschef, eine der einflußreichsten Stellen im französischen Heere, gemacht, und den Publicisten I. I. Weiß, der noch vor Kurzem die Republik in öffent lichen Blättern als eine „plumpe" und „ungeschickte" Re gierungsform angriff, ernannte er zum Director im Mini sterium des Aeußern, mit dem Range eines Gesandten. Zwei andere, so eben zu hohen Miiitärstellen beförderte Personen, Launay und Prudhomme, werden gleichfalls allgemein als Feinde der Republik bezeichnet. Ganz Frankreich ist in gerechter Aufregung, über diese rein unerklärlichen Ernennungen, und allgemein fragt man; Was bezweckt Gambetta mit diesen Ernennungen? Wie las sen sich diese großen, lautschreienden Widersprüche gegen das Vorleben Gambetta's erklären? Weit verbreitet ist die An ¬ tfleisch uerstr. Werg. heilt gründ- wlstein. c 1882. enen. ige. lhr ver- kt, was hierdurch ng findet ' statt. rc 1882. ufler. Bekanntmachung. Es ist wahrzunehmen gewesen, daß auswärtige dem Arbeiterstande angehörige' Personen ohne die erforderliche polizeiobrigkeitliche Genehmigung in hiesigen Privatwoh- nungen Aufnahme finden und übernachten. Zu Begegnung der daraus entspringenden Unzuträglichkeiten wird diese Aufenthaltsgestattung bei Vermeidung von einer Geldstrafe bis zu 30 Mark oder verhältnißmäßiger Haft hierdurch mit dem ausdrücklichen Hinweise untersagt, daß die betroffenen auswärtigen Personen außerdem werden aus der Stadt ge wiesen werden. Lößnitz, am 12. Januar 1882. Der Rath der Stadt Lößnitz. vr. Krauße. -er heutigen Sitzung in dritter Lesung die Errichtung von kalifabriken. Bei Fortsetzung der Berathung des Antrages Windthorst rechtfertigte Abg. Hänel den ablehnenden Stand- >unkt der Minorität der Fortschrittspartei. Angesichts der ^vorstehenden generellen Revision der Maigesetze wolle er nicht einen integrirenden Theil des Systems derselben Her ausreißen und isolirt behandeln, vorläufig halte er auch die von der Fortschrittspartei unterstützte Kirchenpolitik aufrecht nnd werde deshalb gegen den Antrag stimmen. Abg. Lieb knecht spricht sich für den Antrag aus, hält ihn aber nicht weitgehend genug, sondern will alle Ausnahmegesetze ab- chaffen. Ein derartiges Amendement war sozialdemokrati- cherseits beabsichtigt, aber an der Geschäftsordnung des Hauses gescheitert, man werde deshalb einen eigenen Antrag einbringen. Abg. Freiherr v. Hammerstein spricht namens derjenigen Konservativen, welche r den Ausführungen des Abg. Kleist-Retzow nicht zustimmen, für den Antrag. Abg. Richter-Hagen befürwortet den Antrag vom Standpunkte der größeren Majorität der Fortschrittspartei. Die Regie rung weise nicht die Nothwendigkeit des Gesetzes nach, man müsse somit annehmen, dasselbe sei überflüssig, umsomehr als die Regierung und die ihr nahestehenden Konservativen ge gen den Antrag seien. Die Verhandlungen mit Rom könn ten bei der Abstimmung nicht ins Gewicht fallen, die vom Kanzler ausgegangenen Maßregeln und Zuthaten zum Kul turkämpfe hätten diesen vergiftet. Derselbe sei für den . Kanzler nur eine Machtfrage, nicht, wie für die Liberalen : eine Kulturfrage gewesen. Der Kanzler benutze den Bun- - - desrath lediglich als Coulisse, die sachliche Unterlage des Gesetzes sei verschwunden. Diejenigen Bischöfe, welche s man i unter Dispensation von verschiedenen Gesetzesparagraphen installirt habe, könne man nicht ,mehr vertrauen. Die deut sche Reichspartei behandle die kirchenpolitische Frage als ei nen Handelsartikel, den sie der Regierung anbiete für Kon zessionen auf dem Gebiete der Zölle. Der Erlaß des Kö nigs rufe alle Parteien zum Kampfe, es müßten deshalb alle überflüssigen Gesetze über Bord geworfen und klar zum Gefecht gemacht werden. Staatssekretär Minister v. Bötticher entgegnet: Der Vorredner hat wenig zur Sache gesprochen. Der Kanzler muß fort — dies war sein Thema, wie von jeher. Bezüglich der Erörterung der Stellung des Bundes raths bemerkte er: Die Initiative znr Gesetzgebung liege beim Bundesrath, ebenso wie der Reichstag sich meist nach dem Bundesrath schlüssig mache, so in diesem Falle umge kehrt. Der Reichskanzler benutze den -Bundesrath nicht al- Conliffe, er brauche überhaupt keine Coulisse und der Bun- desrath lasse sich auch nicht als solche gebrauchen. Der Vorredner möge die Grenzen einer erlaubten Kritik nicht überschreiten. Der Kaiser sei wohl berechtigt, Wie er den Reichstag etnberufe, so demselben seine eigene Politik kund- zuthun. Diese Politik könne als Ziel bezeichnet werden Bekanntmachung. Nachdem die Abschätzung hiesiger Ortsbewohner zu den Comunleistungen beendet und den Betreffenden zur Einsicht während der Expeditionszeil, von früh 9 bis 12 Uhr Mittags und von 2 bis 6 Uhr Nachmittags durch Unterzeichneten vorgelegt werden kann, wird solches hierdurch mit dem Bemerken .bekannt gemacht, daß etwaige Reclamationeu nach Verlauf von 14 Tagen und zwar bis nach .dem 27. Januar d. I. nicht mehr zu lässig find. Zelle, am 12. Januar 1882. Der Gemeinderath das. H. Bretschneider, G.-V.