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Amtlicher Leit 10763 Betriebsarten die 1903 bis 1905. Versicherungsanstalt dir Titsdau-Verussgeuosteilschast. Gültig für die Jahre 1903 bis 1905. Festgesetzt gemäß 8 2« des Bau UnsaUversicherungSgesetzes vom 30 Juni 1900 (Reichs-Gesetzbl. S. 698). Berlin, den 1k November 1S02 Das Reich - - Versichcrungsamt. j Abthcilung für Unfallversicherung. Gaebel. Prämientarif für die Versicherungsanstalt der Sächsischen Vaugewlrks-Lerufsgeuoffrnschaft. Dritte Gruppe. Nebenbetriebe Sinnschlag für sich allein Kies- und Sandgewinnung Steinbruchsarbeiten ohne Sprengung Llcinbruchsarbeilen mit Sprengung. . . . Sonstige Bestimmungen und Erläuterungen. 1 Für Arbeiten, welche vorstehend nicht ausgeführt sind, wird der Prämienfatz nach Maßgabe des für die Genoffen schaft geltenden Tarifs vom Borstande festgesetzt. 2 Wenn dieselben Arbeiter mit mehreren Arten von Arbeiten beschäftigt werden (z. B. mit Straßenreinigung und Steinschlagen), so sind in der monatlichen Nachweisung für jede Art die verwendeten Arbeitstage und die verdienten Löhne getrennt auszuführen (vergleiche Anleitung des Reich-Versicherung-amtS, betreffend die Nachweisungen von Regiebauarbeiten vom 12 Dezember 1887). Erfolgt eine solche Trennung nicht, so wird bei der Berechnung der Prämie die höchste in Betracht kommende Gefahrenklasse zur Anwendung gebracht. Aus Versicherungen gemäß K 31 dcS Bau-Unfallversicherungs gesetzes findet diese Bestimmung keine Anwendung Erste Gruppe. Bau und Unterhaltung von Straßen und Wegen. Reinigung und Unterhaltung von Straßen und Wegen, einschließlich einfacher Userunterhaltung, ohne Gewinnung und Herstellung der Materialien, in ländlichen Gemeinden, Landstädten und größeren Kommunalverbänden Wie vor, mit Gewinnung im Bruch und Herstellung von Kleinschlag . Wie lausende Nr. 1 mit Kiesgewinnung Reinigung und Unterhaltung von Straßen in Städten, ohne Gewinnung und Herstellung der Materialien Neubauten von Wegen und Chausseen, ohne Anwendung von Schienen geleisen, einschließlich der Herstellung kleinerer Bauwerke und Durch läffe Wie vor, mit Anwendung von Schiencngeleisen und einschließlich der Herstellung aller Bauwerke, aber ohne maschinelle Einrichtungen . . Wie vor, mit Lokomotiv- und Maschinenbetrieb Fällen von Bäumen Zweite Gruppe. Sonstige Bauarbeiten Erd- und Planirungsarbeiten, Unterhaltung von Be- und Entwässerungs gräben mit Wurf und mit nur theilweiser Verwendung von Karren, soweit diese Arbeiten nicht über 1,b m Tiese hinausgehen, und sonstige erschwerende Umstände (Absteifungen, Rüstungen re.) nicht hinzutreten Wie vor, jedoch mit regelmäßiger Benutzung von Fördergeräthen (Karren rc ), aber ohne Schienengeleise Erdarbeiten mit Absteifungen oder bei mehr als 1,5 in Tiefe . . . . Erdarbeiter! mit theilweiser Anwendung von Schienengeleisen, ohne gleich zeitige maschinelle Einrichtungen im Betriebe, größere Einebnungen, Dcichverstürkungen und Deichwiederherftellungen Erdarbeiten, wie vor, mit nicht erheblichem Lokomotivbetrieb . . . . GaS- und Wasserleitungsarbeiten Kanalisationsarbeiten, Reinigung und Unterhaltung von städtischen Kanälen Uferschutzbauten Betrieb von Pumpwerken für Ent- und Bewässerungen Stollen- und Schachtbau Baggerarbeiten Bahnbau Maurer- und Zimmerarbeiten zur Herstellung von Brücken, Durchlässen, Stütz- und Kaimauern, sowie ähnlichen Bauwerken für Tiefbauten . Maurerarbeiten für Hochbauten Zimmerarbeiten für Hochbauten AbbruchSarbeiten (ausschließlich derjenigen bei Hochbauten) Wie vor, bei Hochbauten Brunnenbau Pflasterarbeiten WekannLrnachung. Auf Grund des tz 26 des Bau-Unfallversicherungsgesetzes vom 30. Juni 1900 (Reichs-Gesetzblatt Seite 698) wird der nach Anhörung der Genossenschaftsvorstände von dem Reichs - Bersicherungsamt für die Jahre 1903 bis 1905 festgesetzte Prämientarif für die Versicherungsanstalt der Tiefbau-Berufsgenossenschaft zu Berlin, Sächsischen Baugewerks-Berufsgenossenschaft zu Dresden, nachstehend bekannt gemacht. Berlin, den 16. November 1902. Das Reichs-Versichernngsamt. Abtheilung für Unfallversicherung. Gaebel. Prämientarif für die Lohnprozente, welche al- Prämie zu entrichten sind Prozent Betrag der für jede angesangene halbe Mark des in Bettacht kommenden Lohne- zu ' entrichtenden Prämie Nr. Pfennig Ätsahrrnklafsr Lohnprozente, welche als Prämie zu entrichten sind Prozent Bettag der für jede angesangene halbe Mark des in Betracht kommenden Lohnes zu entrichtenden Prämie Pfennig t,o 2,4 2,4 2,1 2,1 S,1 5,, 3,0 1,1 2,1 4,« 2,» 5,r 3,1 4.« 8,0 2,0 8,0 4,s 3,« 5,, 4,0 4,o 9,o 12,» 5.« S,s 4,8 -1 7.» ?,« 1. 2. S 4 o,» 1.» 1.» 5. 1,, « 7. 1,» 2,, » 2,4 S 1,» io 11. 12 - 13 14. 1ö. 0,7 " l' 17 2.» 18 19 1,» 1» 20. 21. 2,» 1,» 22 1.» -3 4,0 2,S 24 1,» 25. 2-1 26. 2,« 2,o 4,» 27. 6.» 28 2,» 1'' 29. 2,» 2,» 3,s 3,« 30. Gefahrenklasse ä Stubenbohner; Ofensetzer; Bauaufsicht, Architekten, Bautechniker; Tapezierer (Anbringung, Abnahme oder Reparatur von Tapeten, Wetter rouleaux, Marquisen und Jalousien). Gefahrenklasse L Baugläser; Bautischler; Maler, Anstreicher, Baulackierer, Baumaler, Bühnenmaler, Dekoration- und Kunstmaler, Schildermaler, Stubenmaler Gefahrenklasse 0. Steinsetzer, Fliesenleger; Stuckateure, Kunstmarmorarbeiter, Modelleure, Bildhauer; Ziegeleiarbeiter bei Handbetrieb; B ühnenbauarbeiter; Bauklempner. Gesahrenklasse v Asphaltirer, Lemcntirer; Bauschloffer; Steinmetzen, Steinschleifer, Steinhauer, Steinsäger; Einrichter von Gas- und Wasseranlagen. Gesahrenklasse L. Maurer, Backosenbaucr, Lfenbauer, Scharwerksmaurer, Kleber. Schiffsbauer. Gesahrenklasse k. Zimmerer. Gefahrenklasse tt. Anbringung, Abnahme, Verlegung und Reparatur von Blitzableitern; Mühlenbauer. Gefahrenklasse U Sand, Kies, Lehm- und Thongräberei; Erdtiefbau. Gesahrenklasse 1. Brunnenbauer, Brunnenbohrer, Pumpensetzer; Lohufuhrwerk. Gefahrenklasse K Steinbrucharbeiter, Steinsprenger. Gefahrenklasse 0. Fabrikschornsteinbauer; Papp-, Schiefer-, Schindel-, Stroh-, Rohr-, Ziegeldachdecker Gefahrenklasse dl Wartung und Bedienung von Dampfkesseln, Kraftmaschinen (Dampf, Wasser-, Gas-, Windmotoren u. f. w.) und von Arbeit-Maschinen, welche durch Motoren genannter Art getrieben werden, als Kreis , BGM- Gattersägen, Hobel-, Frais-, Bohr-, Hebemaschinen, Ziegel- preMn, Thonschneidern. Gefahrenklasse AbbruchSarbeiten. 0,«o l,w 1,«o 2,4» 3,<x> 3,so 4,00 5,o» 6,0» 6,«» 7,«« 9,a» 12,o» 0,»» 0,»» 0,9» 1,» l,s» Iso 2,0» 2,S» 3,0» 3,»o 3,»» 4,so 6,0» Kunst und Wissenschaft. Bußtag Uebennuta König!. Opernhaus. — Am 25 d.Mtö.: „Martha". Oper in vier Akten von W. Friedrich. Musik von Friedrich v. Flotow. Von den Berliner Theatern. Berlin, 25. November. Erfolg ihrer Aufgabe erledigte und daß ihre Leistung auch vom Publikum mit ehrendem Beifall ausgezeichnet wurde. Die bedauerlicherweise nur schwach besuchte Vor stellung spielte sich im übrigen bis auf die einzige Neubesetzung der Nolle des Lord Tristan mit Hrn. Gred er, der in treterin von nicht gerade tragenden Rollen wird sie an Bühnen mittleren Ranges unter allen Umständen als eine höchst schätzenswerte Kraft gelten müssen Was sic aus- zeichnct, ist vor allem eine gewisse Distinktion in Haltung und Spiel, und diese war es ja auch, die es ihr leicht werden ließ, sich dem Rahmen unseres Ensembles einzu- ordnen Was ihr aber für die hiesigen Verhältnisse fehlt, sind ein stärkeres, unmittelbar berührendes darstellerisches Vermögen und ergiebigere Stimmmittel. Frl. Carmasinis Spiel ging auch in der Rolle der Nanci nicht wesentlich „Liebesschaukel" im „Trianon-Theater" sah man „Madame Louise" des älteren Dumas, statt des „un natürlichen Schwiegersohns" im „Intimen Theater" am Alexanderplatz die knorrige herbe „Diaric Magda lene" Friedrich Hebbels! Im „Central-Theater" gab man nicht die freundliche „Madame Sherry", sondern die still heiteren „Glocken von Trouville" und im „Residenz-Theater" steckte sich Siegmund Lauten- burq in den langen, viel verbergenden Mantel dcS weisen "Nathan So verliefen die Heiden ernsten Tage der vorigen Woche angemessen und ohne vorlaute Störung und denjenigen, denen durchaus nichts einfiel, wie sie die komische Maske ihrer Kunstübunczen ver hängen könnten, schoben kurz entschlossen den Riegel vor die Thür und feierten. Also thaten das „Neue Theater", das „Lessing-Theater" und das „Bunte Tycater". Doch sonst stehen wir jetzt mitten im Gkwühl der Saison Zwar die Novitätenhetzc ist in diesem Jahre noch nicht so hitzig, als sie es im vorigen bereits war. Nur die „Monna Vanna" Maurice Maeter lincks und Wildenbruchs „König Laurin" find nennenswert bisher alles andere war Kleinkram, wie er uns in jedem Jahre beschert wird, dem Vergnügen oder dem Untcrhaltungsbedürfnis zu dienen Im „Lessing-Theater" scküttet Blumenthal seine lustigen und listigen Einfälle über das Publikum. Dem „Theaterdorf", das am 18. Oktober zum ersten Male aufgeführt ward, wird anfangs des nächsten Monats bereits ein neuer Schwank Blumenthals folgen. — Auch das „Residenz-Theater" dankt am Ende des Monats „Seine Kammerzofe" ab und setzt uns statt ihrer eine neue Schwankmixtur vor, die natürlich gleichfalls aus der Pariser dramatischen Hexenküche stammt: „l^i ckeui «oolo»" von Alfred CavuS, der als sehr geistreich und gewandt in zeitsatiristyen Impressionen gepriesen wird, Konzert. Das zweite philharmonische Konzert wurde durch die Gewerbehauskapellc unter Hrn Musik direktor Trenkler mit einer frischbelcbten Wiedergabe der Mendelssohnschen Sommernachtstraum-Ouverture er öffnet, deren stimmungsvolle Einaangstaktc durch das Geräusch zu spät kommender Konzertbesuchcr leider nahezu verloren gingen. Am Klavier erschien Hr. Waldemar Lütschg, der — bereits von früher her vorteilhaft in Dresden bekannt — nach seinem gestrigen glänzenden Erfolge trotz seiner Jugend den hervor ragendsten Pianisten der Gegenwart zugezählt iverden muß. Zugleich gehört er durch sein einfaches, beschei denes, natürliches Auftreten und Sichgeben zu den an genehmsten Erscheinungen im Konzertsaale. Hr. Lütschg, der seine musikalische Ausbildung in St. Petersburg bei seinem Vater erhielt, spielte Tschaikowskys außerordent lich schwieriges L - molk - Konzert mit hinreißenden! Temperament und vollkommener technischer Sicherheit, Chopins „Berceuse" mit entzückendem Klangreiz, Lifzts Bravour-Tarantella aus der „Stummen von Portici" über die mittlere Linie hinaus. Wie in den Partien der „komischen Alten", die sie sang, fehlte auch hier ein kräftigeres aus sich HerauSgehen, das Heranziehen der drastischeren Mittel einer wirksamen Charakterisierungs- kunsl Ueberdies aber, und das fällt mit am schwersten ins Gewicht, zeigte es sich jetzt, daß das Organ für die weiten Räume unseres Opernhauses nicht ausreichend befunden werden konnte. So fnmpathifch die Leistung der Sängerin an sich auch war, so ansprechend die Stimme beispielsweise in den tieferen Lagen befunden werdcn mußte, so wenig konnte man sich der Erkenntnis verschließen, daß der Gast in «asercm Stimmen Ensemble nicht werde aufzukommen und Totensonntag hielten die Schelle des auch in den Theatern gedämpft Im „Thalia-Theater", der Heimstätte von Charleys Tante, hörte man am Bußtage ein Oratorium. Das König!. Opernhaus gab, dem Herkommen getreu, ein Konzert mit der Ouvertüre und der AbendmahlS- sccne aus dem „Parsival" als Mittelpunkt. Statt der artigen Eingangstheina nicht entsprechen. Es kommt in der Folge zu rhapsodischen Absätzen und Phrasen, die den einheitlichen, gedrängten Aufbau des „AUsxro maestoso" beeinträchtigen. Im An «laute simpliee füllt ein Walzer von ohnehin nicht sonderlich vornehmer Ab kunft ganz und gar aus dem Rahmen eines symphonisch angelegten Klavierkonzertes. Der slawische Grundcharakter des Werkes kommt wohl am deutlichsten in deni feurigen Finale zur Aussprache Mit der Begleitung des Kon zertes bot die Kapelle unter Hrn. Trenkler ein kleines Meisterstück. Nicht ganz so gut glückte Wagners „Fcuerzauber" und Wotans Abschied, der Hm. Kammer sänger Theodor Bertram von der König!. Hofoper in Berlin Gelegenheit bot, sich als stimmkräftigen und sangcsgewandten, musikalisch fcingebildcten und künstlerisch geschmackvoll empfindenden, in seiner Vortragsweise eines naturalistischen Beigeschmackes (Arie des Lysiart aus „Euryanthe") jedoch nicht ganz entratcnden Bary- tonisten aus vortrefflicher Schule vorzustellen. Der mit ivarmem Beifall begrüßte Künstler, dessen gesangliche Eigenart mehr der Bühne als dem Konzertsaaie zuneigt, tmg noch Schumann-Heines „Grenadiere" und Löwes „Prinz Eugen" — ein Glanzstück des allzufrüh dahin- geschievcncn Paul Bulß — mit starker Wirkung vor. Ü. S. mit verblüffender Virtuosität und ließ als stürmisch be gehrte Zugaben Chopins Oes-ckur-Etüde und Schubert- — TaustaS Militännarsch in v (Des) folgen Das geist- vermogen Gem sei aber nochmals betont, daß sich auch volle Tschaikowskysche Konzert erweckte aufs neue das in dieser Rolle Frl. Carmasini im übrigen mit bestem Bedauern, daß seine drei Sätze dem wahrhaft groß- ihr wieder eine liebenswürdige Probe seines darstellerischen Talents bot, in dem bewährtem Rahmen ab, d. h. Frau Das dritte und letzte Auftreten Frl. Carmasinis Abendroth sang die Titelrolle, Hr. Gießen den vom König!. Deutschen LandcStheater in Prag festigte im Lyonei, Hr. Nebuschka den Plumkett rc. Hr. allgemeinen nur den günstigen Gcsamteindruck, den man v. Schreiner führte die musikalische Leitung. O. S. in den vorangegangenen Partien gewonnen hatte. Als Ver- Dresdner Aounml Mittwoch, den 26. November nachmittags Herausgegeben von der Königl. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstrabe 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Urschelx«: Werktag» nach«, k Uhr. — Ortginalberichte und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden. Bezugspreis: Veiin Bezüge durch die KeschSsttfleae iunerhak» )res»en, 2,60 M (euischl- Mragung), durch dir?k»E im Deutschen Reiche 3 M. (ausschließlich Bestellgeld) »irrteljährtich. Einzelne Nummern 10 Pf. Wird Zurückfendung der für di« Schriftlritung bestimmten, aber von dieser nicht ein- geforderten Beiträge bean- Wrucht, so ist da» Postgeld beijusügea- «uküudtgutrgsgkdütre«: Die Zeile keiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi- gunas-Seite oder derenRaurn 20 Pf. Bei Labellcu- und Zissernsa» 5 Pf. Ausschlag für die Zeile Unterm Re- daktionSstrich (Eingesandt) die Textzeile mittler Schrift oder deren Raum 50 Pf. Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi« mittags 12 Uhr für die nach mittags erscheinende Nummer. 1902 ässe S38S »PN. vnaren le Gr k^ern Aus- 10077 ae«.