wurde geboren in Skien (Norwegen) am 20. März 1828 als Sohn eines Kaufmanns. Bereits während der Lehrjahre als Apotheker war er mit schriftstellerischen und dich terischen Arbeiten beschäftigt. 1851 wurde er als Bühnenleiter und Theaterdichter nach Bergen an das norwegische Nationaltheater, 1857 in gleicher Eigenschaft nach Chri- stiania (Oslo) berufen. — Durch den Un verstand des Publikums und die Kritik gekränkt, erbittert über Norwegens Ver halten im dänisch-preußischen Konflikt, ver ließ er 1864 Norwegen und hielt sich bis 1891 vorwiegend in Italien und Deutschland (Dresden, München) auf. Erst mit dreiund sechzig Jahren kehrte er in die Heimat zu rück. Er starb in Christiania (Oslo) am 23. Mai 1906. — In seinen frühen Werken gestaltet Ibsen nationalnorwegische Stoffe und geschichtsphilosophische Fragen, seine späteren Dramen behandeln zeitgenössische Probleme. Eine Strophe aus seinen Gedichten kennzeichnet Werk und Wesen dieses größ ten norwegischen Dramatikers: „Leben — heißt dunkler Gewalten / Spuk bekämpfen in sich / Dichten — Gerichtstag halten / über sein eigenes Ich.“ Ibsens kritische Aus einandersetzung aber mit sich selbst und der Welt, mit Persönlichkeit und Gesellschaft wurzelt, trotz aller oft grimmigen Schärfe des Kampfes, in einem großartigen Optimismus, der im Glauben an die Heraufkunft einer neuen, vom Geist der Wahrheit und Freiheit beseelten. Weltordnung nicht wanken zu machen ist. (Zu Ibsens bedeutendsten Dramen gehören u. a.: „Die Kronprätendenten"; „Brand“; „Peer Gynt“; „Kaiser und Galiläer“; „Die Stützen der Gesellschaft“; „Ein Puppen heim“ [Nora]; „Gespenster“; „Ein Volksfeind“; „Die Wildente“; „Rosmersholm“; „Die Frau vom Meere“: „Hedda Gabler“; „Baumeister Solneß“; „John Gabriel Bork mann“ und „Wenn wir Toten erwachen“.)