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Dresdner Journal : 13.11.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190211138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19021113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19021113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-11
- Tag 1902-11-13
-
Monat
1902-11
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 13.11.1902
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4,87^6, >ank 4 sel » ork 5 g 4'^ s, I. im Besten ftigen In en, ergeht itte, dem- Aufträge »editio«, der WeÜ steht, und aller Art k sonstige und au-- ! besorgt, >ie seine» »achwei« l-ffcktcu. en tauf r und dal rd Santa- : Topeka- d V7^, lw, St Paul, und Ai» Illing ville und Kew-Uock ern secu- Nonher, Norfolk Southern a Pacific- kercinigte , 13SL, ß, Amal- etreide- Dezember 4,00 M., Roggen per Mai M., —M., gerändert. M., per oerändert. 8,00 M, Spiritus 8000. che in echt n Verein »rvkre» er lotterte n. ÄmlliLcr Teil (Behördl. Bekanntmachungen erscheinen auch i« Anzeigenteile.) vr Schroeder 10265 Nichtamtlicher Teil den Diese Bestrebungen sind sehr begreiflich; sie können verzweifelten Aus Schichten haben die Antiliberalcn gewiß in Wien nichts bcigetragen; sie haben vielmehr die An gehörigen dieser Schichten mit einem künstlich ge nährten Selbstbewußtsein erfüllt, das die Betreffen den unzugänglich für den geistigen Fortschritt macht. Dieser traurigen, vom höheren Gesichtspunkte direkt schadcnbringenden Beeinflussung verdanken sie aber die blinde, nun neuerdings zur Geltung gelangte Hingebung des kleinen Mannes. Aus dem hier Ge sagten ist schon zu ersehen, wie sehr das Bordringen der Antiliberalen durch die Fehler ihrer Gegner erleichtert wurde. Tic Liberalen haben in der Zeit ihrer Herrschaft die innige Fühlung mit den Klassen nicht gesucht, in denen die Antiliberalen samt ihrem fürstlichen Führer ohne jede Zurückhaltung Freund schaftsbündnisse abschlossen; sie wollen oder können auch heute noch nicht die Tonart finden, die diesen Klassen sympathisch ist. Sic zählen in ihren Reihen auch keine Männer, die durch überragende Eigen schäften einen Zauber auf die Menge üben würden. zu mit die Die L'andtagswahlen in Wien. Man schreibt uns aus Wien: Walde Am »ul««» 7. ftänd. Wekanntrnachung. Die bisher von dem Amtsgerichtssekretär Heckel in Plauen i. V. verwaltete Agentur der Altersrenten bank ist nach Heckels Ableben cingczogcn worden. Dresden, den 11. November 1902. Finanzministerium, I. Abtheilung. aber ein unbefangenes Urteil über die jüngsten Er eignisse nicht beeinflussen. Die neuerlichen schweren Verluste der Liberalen haben auch diejenigen über rascht, die ohne jede Voreingenommenheit die Aus sichten der beiden Parteien prüften Ter Glaube, daß die Macht der Antiliberalen den Höhepunkt schon über schritten habe, fand in den letzten Jahren immer stärkere Verbreitung; er bot bereits die Grundlage für Borhersagungen, die sich auf die gesamte Ent wickelung unserer sozialen Verhältnisse erstreckten Wenn er sich nun als ein vollkommen irriger er wiesen hat, so muß man auch die Wichtigkeit dieser Verbesserung nach Gebühr anerkennen. Will man aus den jüngsten Vorgängen irgend welche Schlüsse bezüglich der weiteren Gestaltung herleiten, so hat man zunächst die Gesichtspunkte ins Auge zu fassen, die den Antiliberalcn zu ihren neuen Erfolgen verhalfen. Zu Gunsten dieser Partei sprachen vor allem einige Thatsachen, die mit sozialen und politischen Fragen nichts zu schaffen haben. Die Wiener Gemeindeverwaltung vollbrachte in der Zeit der antiliberalen Herrschaft schätzenswerte praktische Leistungen. Die finanzielle Belastung der Kommune wurde dabei allerdings empfindlich und wohl über das GeschäftSdereiche des Ministeriums des u. Sstentl. Unterrichts. Zu besetzen: Die Lehrerstellc a. d. nied. Schul: in Röhrsdorf. Fall behufs Abwehr der Antiliberalcn den Sozialdemokraten zu vereinigen, um allen Bezirken Wiens mit dem Siege der Anti liberalen. Die letzteren eroberten auch die sieben Mandate, die bei den vorigen Wahlen noch im Be sitze der Liberalen und der Sozialdemokraten ge blieben waren, und die Hauptstadt wird daher im künftigen Landtage nur durch antiliberale Abgeord- von Fall agitatorische Kraft dieser Partei zur Deckung der eigenen Unzulänglichkeit zu verwenden Dadurch haben sie sich das Bürgertum entfremdet, auf dessen Unterstützung sie doch bei jedem Versuche zur Wieder crringung der früheren Stellung in erster Linie an gewiesen wären. Dieser Fehler wurde auch in den letzten Wahlkämpfen begangen und er hat sich aber mals schwer gerächt. Die jüngste Kampagne lieferte nur neue Belege für die Thatsache, daß die liberale Partei in Wien ihren Niedergang, der gewiß eine bedauerliche Erscheinung ist, zum nicht geringen Teile selbst verschuldete. So lange die liberalen Politiker sich nicht zur Erkenntnis dieser Thatsache aufschwingen, kann eine Wandlung zu ihren Gunsten auch von ihren aufrichtigsten Freunden nicht erhofft werden Kleinliche Klagen über den Terrorismus der herrschenden Gruppe dieucn nur zur Bemäntelung einer fatalen Wahrheit. Die Verrohung der politi schcn Sitten hat traurige Fortschritte gemacht und die Wahlpraxis der Antiliberalen ist unzweifelhaft eine höchst tadelnswerte. Die Liberalen sollten aber nicht überscheu, daß ihre allgemeine Lage auch dann keine bessere geworden wäre, wenn sie sich im Besitze jener wenigen Mandate behauptet hätten, die ihnen vielleicht durch Gewaltstreichc der Gegner entrissen würden. Die Zukunft der liberalen Partei ist in Wien nicht von solchen Einzelheiten abhängig, sondern davon, ob die Partei den Weg zu finden vermag, der zu den Massen der neuen Wähler führt. Leider muß man die Befürchtung hegen, daß dieser Weg verlegt sein wird, wenn die Liberalen ihn früher oder später wirklich entdecken. Der Kampf zwischen ihnen und ihren erbitterten Widersachern hatte bereits die Einbürgerung der radikalsten Formen und Ge pflogenheiten im öffentlichen Leben Wiens zur Folge. Es kann geschehen, daß dieser Kampf auch das Terrain vorbereitet, auf dem der soziale Radikalismus selbst einst Triumphe erringen dürfte, wenn die Gegner von heute ihre Kräfte aufgerieben haben Maß des Notwendigen gesteigert und das Verdienst der Verwaltung wird auch dadurch verringert, daß glückliche Zufälle die Durchführung großer Reformen erleichterten. Die Elektrizitätstechnik war eben vor einigen Jahren so weit vorgeschritten, daß man die Umwandlung des Wiener Straßenbahnnetzes auf den elektrischen Betrieb ohne jedes finanzielle Wagnis beginnen konnte. Dic Vorbereitungen für Regu lierungsarbeiten, welche die moderne Entwickelung Wiens beschleunigten, die Gesundheitslage der Residenz förderten und die Mietverhältnisse für die ärmeren Klassen besserten, waren bereits getroffen worden, als die neue Verwaltung ans Ruder kam und damit die Möglichkeit gewann, ihre Mitwirkung bei diesen Arbeiten zur Mehrung ihrer Volkstümlichkeit aus zunützen. Der Eintritt eines Kündigungstermines des Vertrages mit der englischen Gasbeleuchtungs gesellschaft lieferte den kommunalen Organen die bequeme Handhabe für die Reform der Bcleuchtungs anlagen Wiens. Alle diese Zufälle wurden aber mit Geschicklichkeit verwertet, und außerdem haben die Machthaber auch dort ihr Können bewährt, wo ernste Schwierigkeiten zu überwinden waren. Tic von ihnen geschaffenen Werke bezeichnen eine Epoche in dem Aufschwünge des lokalen Verkehrswesens und überhaupt in der Befriedigung der berechtigten An sprüche der Bevölkerung. Derartige Leistungen, dic von jedermann kontrolliert und gewürdigt werden, sichern einer Partei einen starken Anhang in Kreisen, die sich um politische und soziale Schlagworte wenig kümmern. Im übrigen beruht die ungebrochene Volkstüm lichkeit der Antiliberalen keineswegs nur auf den hier erwähnten, dem Bereiche des Phrasenkampfcs entrückten Thatsachen, sondern zum großen Teile auf ihrer außerordentlichen Befähigung zur Agi tation, zur Beeinflussung der Bevölkerung durch Schlagworte. Die Antiliberalcn ^verdanken ihr Em porkommcn der unermüdlichen agitatorischen Ein Wirkung auf das Volk und insbesondere auf jene Volksschichten, um deren Gunst die Parteien sich früher nur sozusagen von oben herab bewarben. So haben sie zu dem kunftsmittel gegriffen, sich Lehrerstelle a. d. unt. Schule zu Neugersdorf. Koll.: Der Gemeinderat Grundgehalt 1800 M, erhöht sich m d. vollend. SS. LebenSj auf 1400 M u. steigt dann in dreij. Zulagen v zweimal ISO M u achtmal 100 M bis 2500 M 180 M WohnungSgeld f. unverh., 800 M f. verh Stclleninhaber Bewerbungen, denen von nichtstLnd. Lehrern auch derMilitär- ausweis beizufügen ist, bis 80 Nos a. d Koll.; — Ostern eine ständ. Lehrerstelle a. d Schulen zu Ebersbach (Sa ). Koll.: Der Gemeinderat Grundgehalt 1800 M, steigt m erfülltem 25 LebenSj. aus 1800 M u erhöht sich dann in 10 dreij. Zulagen von je 100 M auf 2500 M 250 M Wohnungsgeld f. verh., 160 M. f. unverh Stelleninhaber. Vorschriftsmäßige Bewerbungen, denen v. nichtständ Lehrern auch der MilitärausweiS beizufügen ist, bis 80. Nov. a d Koll. Im Geschäftsbereiche des ev.-luth. LandeS- konsistoriumS sind oder werden demnächst folgende Stellen erledigt. Davon sind zu besetzen im regelmäßigen Be setzungsversahren: Das Pfarramt zu EberSgrün < Plauen) — Kl II — Coll.: das ev.-luth. Landesconsistorium; das Pfarramt zu Fördergersdorf «Dresdens) — Kl VHl(ä) — Coll.: das ev-luth Landesconsistorium — Dagegen wurden angestcllt bez befördert: P. H. A H B Gehring, Pre- digtamtscandidat, als Hils-gristlicher in Schedewitz l Zwickau); G A. Hühn, Pfarrer in Wildenhain, als Pfarrer in Schmannewitz mit Ochsensaal (Oschatz»; F W. Leßmüller, Predigtamtscandidal, als Pfarrer in Döbra «Dippoldiswalde); I H. Goltzsch, Pfarrer in Klrinbautzen, als Pfarrer in Königswartha (Oberlausitz); Uaoo tbeoi. B. H. L. Tiebe- Wiegand, Psarrer in Limbach, als Pfarrer in Treuen (Auerbach); K P Frank, Hilf-geistlicher in Rodewisch, als Psarrer in Plohn tnit Röthenbach (Auerbach). Koll.: Dic oberste Schulbehörde. 1800 M. AnsaugSgehalt steig bi- 2550 M., 55 M. f Turnunterricht im Sommeryalbj., fr Wohnung m Gartengenuß Bewerbungsgesuche unter Beifügung sämtl. Zeugnisse u. der erfordert. Beilagen, v. Hilsslehrern auch des Militärdienstnachweises, bis 2. Dez. b. Bezirksschulinspektor Schulrat Richter, Chemnitz, tinzureichen; — I die ständ. Lehrerstelle a d. zweiklass. Schule zu Herren haide b Burgstädt. Koll.: Die oberste Schulbehörde. Neben ft Wohnung 1230 M Gehalt, 220 M. pers. Zulage, 55 M. s. Sommerturnen, 75 M Entschädigung s. Heizung d. Schul- ftube, 3 M. v. Kirchendienst, 60 M ev an die Frau f. Unterricht in weibl. Handarbeiten; 2. die 4. ständ. Lehrer stelle a d 8klass. Schule zu Taura b. Burgstädt. Koll.: Die oberste Schulbehörde. Neben sr. Wohnung 1300 M Gehalt u. 55 M. f. Sommerlurnen. Gesuche m. d ersorderl. Zeugnissen, in-bes. auch einem Amtsführungszeugnissc bis aus die jüngste Zeit b Bezirksschulinspcktor Ur. Schilling, Rochlitz, tinzureichen Nichtständ Bewerber haben den Mililärdienst- nachweis beizubringen; — die Kirchschulstelle zu Gröbern. Soll.: DaS Ministerium des Kultus rc. 1200 M Gehalt v Schuld., 430 M v. Kirchendienste, 110M f. d Fortbildungs- schulunicrricht, fr. Wohnung u. Gartengenuß Gesuche m. sämtl. Prüfungs- n Amtsführungszcugnissen bis in die neueste Zeit bis 28. Nov an Bezirksschuiinspektor Schulrat vr. Gelbe, Meißen: — zu Ostern oder früher die 3. ständ. Lehrerstelle a d.Schule zu Spremberg. Koll.: Die oberste Schulbehörde. Einkommen 1200 M., 100 M pers. Zulage, 110 M s. Turn unterricht u. 160 M. Wohnungsgeld f. einen unverh Stellen- inhaber: d) Ostern die 2. Lehrerstelle a. d. Kirchschule zu Cunewalde. Koll.: Die oberste Schulbehörde. Einkommen 1250 M , 55 M f Sommcrturnen u. fr. Wohnung m Garten- arnuß Bewerbungen, denen von nichtständ. Lehrern auch der Riliiärausweis beizufügen ist, bis 30. Nov b. Bezirk-schul- iaspeklor Bach, Löbau, einzureichen; — Ostern eine ständ. Dresden, 10. November. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, Allerhöchstfeinem außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister an den Thüringischen Höfen, Frhrn. v Reitzenstein die Erlaubniß zur Annahme und zum Tragen des von Sr. Durchlaucht dem Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen ihm verliehenen Fürstlich Schwarzburgischen Ehrcnkreuzcs 1. Klasse zu crtheilen. Dresden, 8. November. Mit Allerhöchster Geneh migung Sr. Majestät des Königs ist dem Schiffseigner Friedrich Heinrich Hietel in Niedcrgrund in Böh men für die von ihm ain 24. Mai 1902 zu Dresden unter eigener Lebensgefahr bewirkte Errettung eines Mannes vom Tode des Ertrinkens in der Elbe die silberne Lebensrettungsmedaille mit der Befugnis; zum Tragen derselben am weißen Bande verliehen worden. Ium fünfjährigen Lestehen der Deutschen Kolonie in GKasien. Ter 14. November, der morgige Tag, ist in der Ge schichte unserer ostasiatischen Kolonien ein Tag von größter Bedeutung, denn er ist der fünfte Jahrestag der Besitz crgrcifung des Kiautschougebietcs. Fünf Jahre sind es nun, seit an jenem denkwürdigen Sonntage unsere deutschen Kreuzer ihre Stellungen in der Innen- und Außen - Bucht von Tsingtau aufnahmen, um die gelandeten oder zu landenden Truppen nötigenfalls durch ihre Geschütze zu unterstützen. Wer damals die Tsingtau- und Tagautau- Seite sah, der wird sie heute nach nur fünf Jahren kaum wiedcrerkennen. An Stelle der elenden, strohgedeckten Lehmhütten sind stattliche Bauten getreten, eine ganze Menge neuer Häuser sind im Bau begriffen; Lokomotiven lassen auf der neuvollendeten Bahn um die Bucht nach Kiautschou ihren schrillen Pfiff ertönen, und Tausende von Kulis ziehen tagtäglich, dichten Ameisenvölkern gleich, die Straße entlang, um an den Wegebauten zu arbeiten, und über all dem geschäftigen Schaffen und Treiben weht das schwarz-weiß-rote Banner, ein Beweis dafür, wie sich einmal wieder unseres Kaisers Ausspruch bc Wahrheiten wird, daß das Land, wo ein deutscher Man», der in treuer Pflichterfüllung für sein Vaterland gefallen ist, begraben liegt, und wo der deutsche Aar einmal seine Fänge eingeschlagen hat, deutsch ist und deutsch bleiben wird. — Unsere ostasiatische Kolonie hat entschieden eine Zukunft. Die Fortschritte und Errungenschaften auf kom merziellem und Handelsgebiete sind unverkennbar und wenn auch nur schrittweise der deutsche Einfluß, der deutsche Handel, die deutsche Industrie und Kultur sich Bahn brachen, so sind dic Opfer, die der Chinafeldzug gefordert nete vertreten sein. Tie Unterlegenen versuchen es, Ihre Wahlreden waren oft nur auf die Anschau die symptomatische Tragweite dieser Entscheidung ttr^ungen der Mindestgebildcten berechnet und gerade fchmälnm, und ihr Bemühen' gist"wM"cMch oeill viescs Publikum, das sie umschmeichelten, wurde zu Zwecke, den Mut der Parteifreunde aufzurichten, ihrer treuen Garde herangezogcn. Zur Hebung des Volksgeistes, zur ethischen Veredelung der unteren Ernennungen, Versetzungen re. im öffent lichen Dienste. A» «eschäftsd,reiche des Ministeriums »er Finanzen. Bei der Postverwaltung sind ernannt worden: Buchheim, zeither Postdirektor in Reichenbach (Bogtl.), als solcher b Postamte 10 in Leipzig; Hecht, zeildcr Postassistent, als Postverwalter in Stauchitz; Seyfert, zeüder Postverwalter in Stauchitz, als Postassistent im Bez. der Kaiser! Ober-Postdir. Leipzig; Fickert, zeither Post- anwärter, als Postassistent im Bez. der Kaiser!. Ober Postdir. Chemnitz; Ritter, Gasthossbesitzer, als Postagent in Rathe- Die vor kurzem vollzogenen Wahlen für niederösterreichischen Landtag endeten bekanntlich in Lunst und Wissenschaft. Damen Uhlmann und Rosenberger sehr ansprechend vorgetragen wurden. Für den instrumentalen Teil traten außer dem Anstaltsorchester Frl. Jacoby und Hr. Dabrowsky ein. Erstere verfügt bei nicht einwand freier, aber doch vorgeschrittener Technik über den Zug ins Große, Brillante, der der Schule Rappoldi-Kahrer zu eigen ist. Ihr Vortrag des Klavierparts der Gram- manschcn V äur-Sonate sowie der der Lisztschen Rhapsodie geschah mit einem gewissen virtuosen Sichhebcn. In Hrn. Dabrowsky bewährt sich bezüglich der Technik und der straffen, musikalischen Erziehung von neuem die treffliche Methode der Rappoldischen Geigerfchule in glänzender Weise. Indessen kann nicht verschwiegen werden, daß sein Spiel nach- feiten der Tonschönheit noch zu Ausstellungen Anlaß bietet. Das Anstalts orchester spielte unter Hrn. RemmeleS Leitung außer der Jubclouverture von C. M. v. Weber, die ihren Platz am Ende des Programms gefunden hatte, drei Sätze der Orford-Symphonie von Haydn Abgesehen von dem Mangel absoluter Reinheit der Bläser, der bei nicht einheitlicher Besetzung kaum zu vermeiden ist, durfte man mit der Schulung der Orchesterklaffe wohl zufrieden sein. Doch gebrach es dem Vortrag an der erforderlichen Einheitlichkeit und Großzügigkeit, an dem „Symphonischen". O. S. zeiger sur alle diejenigen gestattet har, die eingehendere Studien über einzelne Dichter oder bestimmte Gruppen und Richtungen der neueren deutschen Dichtung machen wollen, so hat „Die deutsche Dichtung der Gegenwart" neben ihrem höheren kritischen auch einen außerordentlich praktischen Wert. Bartels cnvartet selbst nicht, daß jeder Leser mit jedem Einzelurteil seiner Darstellung überein stimmen wird, aber im Ganzen darf er sich daraus berufen, daß er namentlich die Wirrnis der beiden letzten Jahr zehnte unserer litterarischen Entwicklung gelichtet, über Ursprung, Verlauf, Ziel und schließliche Bedeutung ganzer Reihen moderner Bestrebungen Klarheit geschafft hat und bei vollem Verständnis für diese Bestrebungen doch ihrer Ueberhebung und Verwilderung kräftig entgegengetreten ist. In diesem Sinne wird die fünfte Auflage, die abermals sorgfältig durchgearbeitct ist, weiten Kreisen sehr willkommen sein und, wie der Verfasser in seiner Vorrede zur Neuausqabe sagt, „nach wie vor als Führer durch das moderne Litteratur Chaos gute Dienste thun " Von Wichtigkeit ist cs, daß Bartels in der gegen wärtigcn Auflage, ohne den selbständigen Charakter seiner „Deutschen Dichtung der Gegenwart" zu gefährden, be müht gewesen ist, das kleinere Werk mit der inzwischen hervorgetretenen und vollständig gewordenen „Geschichte der deutschen Litteratur" von Adolf Bartels (Leipzig, Eduard Avenarius 1901—1902) in Einklang zu setzen. Dies umfassende, in zwei Bänden „Von den Anfängen bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts" und „DaS neunzehnte Jahrhundert", die ganze Ent wickelung unserer Nationallitteratur in gedrungener Hal tung, in knapper und genauer Gliederung darstellende Werk fordert mit vollem Recht eine sehr ausführliche Würdigung, und bei dieser Gelegenheit wird es auch geboten sein, da« Verhältnis des älteren zum neueren großen Buche eingehend zu erörtern. Einstweilen aber mag der Hinweis genügen, daß die beiden Werke aus der gleichen festen Anschauung und nationalen Gesinnung * Wahrens tue Chemie des vorigen Jahrhunderts hauptsächlich darauf ausging, neue wertvolle Farbstoffe, Arzneimittel, Riechstoffe u dcrgl. zu gewinnen, wendet sich die moderne Chemie mehr dem Studium der Bedingungen zu, unter denen chemische Ver änderungen vor sich gehen. So ist cs begreiflich, daß dic Erkenntnis der Vorgänge im lebenden Organismus neuerdings große Fortschritte gemacht hat. Denn während man sich ehemals fast ausschließlich mit toten Substanzen abgab, beschäftigt man sich jetzt mit dem Entstehen und Vergehen; da« aber ist ja gerade das Wesen des Lebens, der ununterbrochene Wechsel. — vr. Bechhold widmet diesen neuen chemischen Forschungen, die besondere Bedeutung für die Medizin haben, in der „Umschau" (Frankfurt a. M.) einen Aufsatz, der die hervorragenden neuen Entdeckungen auf dem genannten Gebiet zusammen faßt. Die „Umschau" bringt stets eine Fülle interessanter Aufsätze und Berichte, die den Leser über alle Fort schritte der Wissenschaft und Technik auf dem Laufenden halten, so daß wir die genannte Wochenschrift aufs wärmste empfehlen können. Litteratur. Litteratur. Soeben ist (Verlag von Eduard Ave narius, Leipzig 1903) die fünfte, verbesserte Auflage des bekannten und schon weitverbreiteten Buches „Die deutsche Dichtung der Gegenwart" von Adolf Bartels erschienen An dieser Stelle ist das Verdienst des inhaltreichen, in der umfaßenden Kenntnis der neueren deutschen Litteratur, in der Selbständigkeit und Schärfe des Urteils, in der beherzten subjektiven Lebendigkeit feiner Darstellung ganz vorzüglichen Buches, bei Gelegenheit des ersten Erscheinens und nach der zweiten und dritten Auf läge, eingehend gewürdigt worden. Da der Verfasser bei jeder Durcharbeitung seines Buches die Neuerscheinungen auf poetischem und kritischem Gebiet berücksichtigt hat und ohne großen Apparat seine Arbeit auch zu einem Pfad- Wifsenschaft. * Aus New-Aork wird berichtet: Zum Führer der von Mr. Ziegler auszurüstenden Nordpol- Expedition ist nach einer Meldung der „Tribune" Anthony Fiala aus Brooklyn erwählt worden. Mehrere Mitglieder der ebenfalls von Ziegler ausgerüsteten Baldwinschen Nordpol-Expedition werden an der Fahrt tcilnehmen, darunter Werner und Hart Der letztgenannte bcgicbt sich binnen kurzem nach Tromsö in Norwegen, um die Instandsetzung des Expeditionsschiffes „Amerika" zu überwachen Konzert. Zum Besten der Zwecke des Patronats-Vereins veranstaltete das König!. Kon servatorium gestern abend im Muscnhaussaalc eine musikalische Auffiihrung größeren Stils, die außerordent lich gut besucht war. Die Vortragsordnung war nicht ohne Geschick nach dem bewährten Grundsätze: variatio äelectiu zusammengestellt worden, bot musikalische Dar- biclungcn mannigfacher Art, aber, wie fast immer, so gewährte man auch diesmal des Guten zu viel, und die Dauer der Veranstaltung überschritt die eines normalen Konzerts um ein Beträchtliches. Im Mittelpunkt des Interesses standen die Chorvorträge der unter Hrn. Albert Kluges Leitung stehenden obersten Chorklaffe, unter denen wieder die Gesänge von Franz Wüllner be sonders ansprachen Zum Gedächtnis des Meisters ge sungen, der den Ruf der Anstalt recht eigentlich erst begründete, ließen sie in Stil und Satz dessen Berufung als Ch»r-Leiter und Komponist eindringlich offenbar werden Dagegen erwiesen sich die beiden Schumann- schen Gesänge aus op. 141 als nicht besonders glücklich gewählt, zumal deren letzterer („Talismane") An forderungen im Rhythmischen, wie nach Seiten der Treffsicherheit stellt, die nicht im Einklang stehen mit dem Erfolg, der mit ihm zu erzielen ist. Ueberdies erwies sich hier auch der Schüler Chor besonders in den Männer stimmen numerisch kaum stark genug, um rein klanglich die be absichtigte Wirkung erreichen zu können. Immerhin aber muß anerkannt werden, wie der Chor unter der befeuernden Leitung des Hrn Kluge sich auch hier als vortrefflich aeschulter Gesangskörper bewährte An weiteren vokalen Darbietungen verzeichnete dir Porttagsordnung Duette für Sopran und Alt von Rob. Schumann, die von den Aukst»tzigun««gebührr»: Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi gung-Seite oder deren Raum 20 Pf. Bei Tabellen- und Ziffernsatz 5 Ps. Ausschlag für die Zeile. Unterm Re- daktionSstrich (Eingesandt) die Textzeile mittler Schrift oder deren Raum 50 Ps. Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung Annahme der Anzeigen bi« mittag« 12 Uhr für die nach, mittag- erscheinende Nummer. M264 Donnerstag, den 13. November nachmittags. 1902 vez«g»»ret»: Bei» Bezüge durch die «mzelm N^mm^ 10 Pf. Ir«»de»» _i>urugm Wird Zurückseuduna der für die Schristleitung bestimmten, Aorten d«ttträg?'b^ Herausgegeben von der Königl. Expedition des Dresdner Mucht, so ist da« Postgel» beizufüge». Erscheine»: Werktag- uachm. 5 Uhr — Originalberichte »nd Journal. Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden
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