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ve,,,«»raW Set» v^u^e vnrch W» WWjixeÄMx *—!»- Rmnm«, »v W. H- >. Herausgegeben von der König!. Expedition de» Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erschaue» r Werktag nach« b Uhr. B. ^§161 1902 Dienstag, den 15. Juli nachmittags «. Amtlicher Teil. > B. G. b. S. G. (Behördl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. All- Lunst und Wissenschaft. empfindet eine tiefe Sehnsucht nach ihr, und wer sie B. S i ». ». G ». an die 'bG b. '». G. <s. Ausstellung für Unfallverhütung. Seitdem im Jahre 1889 die „Deutsche o M. uhig. itde. 0M.. per >ggrn per loder per mber per mber per tober ritut Zu o».al Emsturz werven noch folgende Einzelheiten berichtet: Venedig. Der Glockenturm von San Marco riß beim Zusammensturze nicht nur die Loggia de» San Sovtno, sondern auch einen Bogen der neuen Prokuratien und den Bibliotheksaal des König!. Palaste» mit sich Einige Minuten vor dem Einsturz« war, da man diesen voraussah, der Platz geräumt wor den Infolgedessen wurde niemand getötet, jedoch sind Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Hosrathe vr. mvä. Gustav Engelhardt in Dresden, Oberarzt und Vorstand der Augen- kronkenabtheilung am dasigen Earolahause, den Titel und Rang als Geheimer Hofrath zu verleihen. Se. Majestät der König haben dem Hofwirt- schaftS-Sekretär Friedrich August Riedel den Titel eines Kommissionsrates mit dem Range in der V. Klasse der Hofrangordnung Allergnädigst zu ver leihen geruht. „L-ODU-atU« uuovo", S:r o<tl ve ezlattrich« Patau vrs König» von Italien sind, und vie MarkuSbibliothek an der Piazzetta gegenüber dem Dogenpalast, ebenfalls ein Werk Sansovino», arg gelitten Es ist nicht mehr der MarkuSplatz, den wir kennen und lieben, wa» sich jetzt am „Bacino di San Marco" ausbreitet! In wenigen Ländern ist Venedig von jeher so geliebt worden wie in Deutschland. Zu Tausenden und Aber» geschaut hat, dem lebt im Herzen eine unvertilgbare Begierde, sie noch einmal wiederzusehen Nirgend» kann der Schmerz des italienischen Volke» inniger mit empfunden werden, al» bei uns. Dieser Schmerz aber wird gesteigert durch die namenlose Angst, die Ursachen der gestrigen Katastrophe könnten noch weiter um sich greifen. Die allgemeine Ansicht geht dahin, daß da« Wasser in den Grund de» Markusplatze» eingedrungen sei, da« Pfahlwerk zerstört und da« Fundament de« Gebühren - Ermäßigung bet öfterer Wiederholung Annahme der Anzeigen di» mittag« 1» Uhr für die nach mittag« erscheinend« Nummer ) M, - M., i M., netto, c 160 Nd» cocken - bi» , do. inter- t per Streik > M., Plata bi« netto ) M. lang« Lein- 17,so lzptr S M. ick ex lrken. M., )M., M., ' M., 0M., M., °L > bi« > bi« )M, kr. » Mehl aller« resd- )M., der „ständigen Ausstellung für Arbeiterwohlfahrt" für eine der Belehrung der Besucher Rechnung tragende Vorführung der Maschinen sowie für die Bewachung und die Instandhaltung der Ausstellungs gegenstände sorgen. Ueber die Zulassung der auszustellenden Gegen- G. B. Wird Lurückseutmaa d«r sS» dteEchrisllsMmg brMmmlca, aber dorr dies« nicht et» aeforderten Betträg« bea». Mncht, so ist da« Postgett btizusüge». Tagesgeschichte. Deutsche» Reich. Berlin. Die Kaiserjacht „Hohenzollern" ist heut« nachmittag nach Molde in Sre gegangen. — Der Bundesrat hat eine größere Zahl von Ergänzungen und Aenderungen am Amtlichen Warenverzeichnis zum Zolltarif in einer seiner letzten Sitzungen vorgenommen. Von den wesentlichen Aenderungen ist zu erwähnen, daß nach der neuen Fassung, die der Artikel „Album«" erfahren hat, diese wie gedruckte oder geschriebene Bücher behandelt werden, sofern die Blätter beschrieben oder bedruckt oder mit Zeichnungen versehen, jedoch nicht zur Aufnahme schrift licher Ausfüllungen oder von Bildern, Zeichnungen, Briefmarken, Postkarten oder dergleichen eingerichtet sind und wie Buchbinderarbeitm, sofern die Blätter zur Aufnahme schriftlicher Ausfüllungen oder von Bildern, Zeichnungen, Briefmarken, Postkarten oder dergleichen eingerichtet, auch mit eingelegten, eingeschobenen oder eingeklebten Bildern oder dergleichen versehen sind. Grneuurmge«, Versetzungen re. tm öffentl. Dienste. Im Geschäftsbereiche de« Ministeriums derKinanzen. Beim Finanzministerium Befördert: Böttger, zeither BermefsungSingenieur-Assistent, präd. Vermessung«» nigenieur, zum etatmäßigen Bermessung-ingenieur beim Domänen-Bermessung-dureau; Schubert, zeiiher Sekretär, zum Obrrsekretär; Ackermann und Steindorf, zeither Bureauassistenten, zu Sekretären. — Angestellt: Jentzsch, »either Feldmesser beim Domänen-BermesiuugSbureau, al» BermeflungSassistent bei diesem Bureau; Zipfel und Fichtner, zeither gegen Tagegeld beschäftigte Bureauschreiber, al« etatmäßige Bureauschreiber- I« Geschäftsbereiche des Ministerium» des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Zu besetzen: die Lehrer- u Organistrnstelle in Augustusburg Koll.: das Ministerium de« Kultus re. Einkommen 1bv0 M. einschl. WohnungSgeld; alle zwei Jahre 100 M. Zulage, Höchstgeh. 3000 M., 110 M f. Untere. in d Fortbildungsschule, 4S1,42 M. v Kirchendienst. Anderwärts vcrbr. Dienstjahre können angerechnet w. Be werbungen m. d. ersorderl Unterlagen bis 24. Juli an Bezikksschulinsp. Sattler, Flöha; — die ständ Lehrerstelle in Hartha b. Frankenstein (Sa). Koll.: die oberste Schulbeh. 1200 M. Grundgehalt, 11V M. f. FortbildungSsch, 60 M d. Frau f. d. weidl. HandarbeitSuuterr; die nächste AlterS- zulage wird vorausgewährt bis z. Eintritt der staatl., außer dem sr. Wohnung m. Gartengenuß. Bewerbungen in d. er- forderl Zeugn. sind bis 24. Juli beim sorgen. Bezirks« schulinspektor einzureichen. auch den BerufSgenossenschaften Gelegenheit zur Ausstellung mustergUtiger und bewährter Unfall verhütungsvorrichtungen geboten werden. Die Ausstellungsgegenstände sollen in Modellen oder in betriebsfertiger Ausführung, und die Maschinen, sofern sie mit Elektromotoren versehen sind, im Betriebe gezeigt werden. Die hierzu er forderliche elektrische Kraft wird kostenlos vom Reiche zur Königin Margherita und de« Deutschen Reichskanzler« verlas, in denen diese ihr Mitgefühl ausdrücken Während de« ganzen Tage« strömte die Bevölkerung nach dem Marcusplatze Truppen sperrten die Unglücks» stelle ab Infolge Beschädigung der Galleitunp war der MarkuSplatz nicht beleuchtet; er bot in seinem Düster einen überau« traurigen Anblick Der Stadtrat be willigte einen ersten Kredit von KOO 000 Lire sür den Wiederaufbau de« Glockenturms und der Loggetta San Sovino. Die Sparkasie eröffnete eine öffentliche Sub skription für den gleichen Zweck und zeichnete dafür 100 000 Lire. — Der Einsturz de« Glockenturm» von Sa« Marco hat in der Stadt und in ganz Italien unge heure Erregung hervorgerufen und wrrd wie rin große« nationale« Unglück angesehen Man hielt die Kata strophe nicht für so drohend In dem Augenblicke, al« kur, vor dem Einsturz der Platz geräumt wurde, war er von Neugierigen dicht besetzt, di« zum Teil Müh« hatten, sich zu retten Die Trümmer de» Turme« haben eine Höhe von 30 m Die Basilika und d«r Dogenpalast find unversehrt Viele Bürger der Stadt und viele Fremd« begaben fich nach den Bureau« der Zeitungen, um fie aufzusordern, »ine national« Suß- skrwtion für d«n Wiederaufbau d«« Glockenturm« zu er- Verfügung gestellt werden. Ferner wird die vom worden Da« an fich zollpflichtiae Futter ist nach der Reichsamte des Innern resiortierende Verwaltung neuen Fassung zollfr« zum R.is.verbrauche sür Zug» - - . - - - - - - " und Lasttier« sow» sür d,« zur unmittelbaren Durchfuhr auf der Eisenbahn bestimmten Viehtransporte in den der Zahl der Tiere und der vorautfichtlichen Dauer der Reise entsprechenden Mengen, sofern e« mit den Tieren gleichzeitig und beim Transporte mittel« der Eisenbahn auch in den gleichen Wagen verladen «ingeht Beim Artikel „Kreide" ist sür gestäubte roh« Kreid«, di« fich von gepulvertrr Echl«mmkr«ide kaum untersch«iden läßt, be stimmt worden, daß Anträgen auf zollfreie Abtastung von pulverförmiger Kreide nur zu entsprechen ist, wenn die Antragsteller in geeigneter Weise den Nachweis er bring«», daß die Ware in nicht geschlemmter Kreide besteht Bei dem Artikel „Maschinen und Maschinen» teile" ist angrordnet worden, daß wie Lokomotiven auch zur Beförderung von Personen oder Waren bestimmte Fahrzeuge, in die Antriebsmaschinen (Motoren) ein gebaut find, verzollt werden sollen, sofern sie nicht al» Fahrräder mit AntriebSmaschinen onzusehen sind. Dies« Vorschrift gilt für Fahrzeuge der bezeichneten Art mit ein gebauten elektrischen Motoren auch dann, wenn den Motoren der elektrische Strom während der Fahrt von fiststehen den Erzeugungsstellen au« zugeleitet werden soll Der Artikel „Quebrachoholz" hat eine Umgestaltung insofern erfahren, als nunmehr ausdrücklich festgesetzt worden ist, daß dieses Holz, wenn r« in der Richtung der Längs achse beschlagen oder sonst als Bau- und Nutzholz vor- gearbeitet oder zerkleinert ist, wie Bau» und Nutzholz verzollt wird Die Tarifierung von „Rosenkränzen" richtet fich der neuen Bestimmung gemäß nach dem Material, aus dem die zum Zählen der Gebet« be stimmten Perlen oder dergleichen hergestellt sind. Ge spinstfäden oder Schnüre, auf die die Perlen rc. der Rosenkränze aufgereiht worden sind, bleiben bei der Tarifierung außer Betracht Al» völlig neuer Artikel ist „Torfwolle", roh, gehechelt, gebleicht und gefärbt, zollfrei ausgenommen Gespinst und Waren daran« sollen wie Gespinste und Waren au« Flach« behandelt werden Lnhängewagen zu Fahrrädern (Motorfahrrädern und andere) sowie zu Motorwagen sollen gesondert wie nicht mit Antrieb«maschinen verbundene Wagen verzollt werden Al» neuer Artikel sind „Zellenschmelzarbeiten" (Cloisonnöwaren) ausgenommen und einem autonomen Zollsatz von 30, einem vertragsmäßigen von 24 M. unterworfen. Stege au» edlen Metallen bleiben auf die Verzollung ohne Einfluß — Von den Schutzmaßregeln gegen die sozial, demokratischen Obstruktionsreden in der Zoll« tarifkommission ist e« still geworden Doch scheinen die Androhungen einige Wirkung hinterlassen zu haben, denn der „Vorwärts" hält die Frag« sür berechtigt, ob die Minderheit nicht ihrerseits andere Mittel „gegen die Durchpeitschung der Vorlage und die offenbare Ver gewaltigung durch ein völlig »»parlamentarische« summarische« Verfahren anzuwenden für nötig findet". Wenn die Mehrheit der Kommission Maßnahmen zur schnelleren Erledigung ihrer Aufgabe trifft, so ist e« un sinnig, von einem unparlamentarffchen Verfahren zu sprechen, da da« parlamentarische Leben auf dem Mehr heitsprinzip aufgebaut ist. Gerade die Sozialdemokratie ist e» vielmehr, die diesem Grundsätze in« Gesicht schlägt, wenn fie die Absichten der Mehrheit durch höchst über flüssige Dauerreden zu vereiteln sucht! Kiel Die „Iduna" mit Ihrer Majestät der Kaiserin an Bord lies gestern nachmittag kurz nach 4 Uhr in den hiesigen Hafen ein Abend« 9 Uhr 4 Min B«i dem Artikel „Celluloid" iß bestimmt worden, daß Platten und Blätter davon, dir au« den rohen Blöcken mit Hobelmeffera geschnitten werden, nur dann al« roh anzusehen find, wenn sie die beim Schneiden «ntftehenden, ziemlich dicht nebeneinander parall«l laufen» dn>, sehr schmalen Schneidrief«« noch zeigen. Fehlen di« lttzterrn auch nur auf rin«r der beiden Seite«, so find die Platten und Blätter al« poliert oder mattiert zu verzollen, sofern fie nicht von den Enden der Blöcke stammen und an den nicht gefchnittenen Seiten noch roh find Al« neuer Artikel sind „eiserne Eisenbahnschwellen» schrauben" mit einem Zollsätze von 3 M ausgenommen ad-;,eit Ja oer Neuzeit uveu u<-f mm T^rm- o^S Qaartier eine« Feuerwächter«, der Ausschau hielt, ob die Bürger Venedig« sorgsam Feuer und Licht bewahrt hätten Aber der freundliche Mann dort oben führte kein einsames Dasein. Er bekam gar viel Besuch von Reisende» aus aller Herren Ländern, die den Weg 98 m in die Höhe auf Schneckenwindungen sich nicht hatten verdrießen lassen Die Anstrengung wurde voll belohnt durch die herrliche Aussicht Weit schweifte das Auge über die Stadt Venedig hinaus bis zu den schnee- bedeckten Zügen der Alpen, hinaus über die Lagunen zum Adriatischen Meere, und ti«f unter sich sah man da« Gewimmel der Menschen aus dem MarcuSplatze al« durcheinanderhuschende dunkle Punkte, die Kuppeln der Marcuskirche und den Dogenpalast Und die Tauben von San Marco umschwirrten den Turm, der festgefügt für die Ewigkeit erschien und nun geborsten am Boden liegt Im 16 Jahrhundert, al» die Kunst Venedig» ihren Gipfel erklommen hatte, mochte man den gewaltigen Gegensatz zwischen dem Glockenturm und seiner Um gebung empfinden. Und mit feinem künstlerischen Ge- fühl ließ man ihm, um eine Vermittelung der Gegen- fätze zu schaffen, durch Jacopo Sansovino die Loggietta geven, di« kostbar«, mit Rrlirs» und Bronz«statuen r«ich geschmückt« Marmorhall«, di« sich al« «in Vorbau an drn Turm anlehnte Si« bild«te in ihrer zierlichen Eleganz den Uebergang von seiner wuchtigen Schwere zu der freieren Leichtigkeit der anderen Wunderwerke Diese Frankreich. Pari« Gestern nachmittag fand au« Anlaß de« Nationalfeste» die große Parade der Pariser Garnison in Longchamp» statt Präsident Loubet traf, von der zahlreich versammelten Meng« lebhaft begrüßt, um 3 Uhr in LongchampS ein E« herrschte große Hitze, verschiedene Fälle von Sonnenstich wurden gemeldet Der Revue wohnten daS gesamt« diplomatische Corp», der Erbprinz von Siam, Prinz Tschaitschang von China und Ra« Makonnen bei. Der Kriegsminister General Andrä nahm die Parade der Truppen ab Präsident Loubet überreichte mehreren höheren Offizieren Ordentautzeich nungen und heftete unter großem Beifall der Volk«- menge da« Kreuz der Ehrenlegion an die Fahne der Pariser Feuerwehr Infolge der drückenden Hltze wurd« der Militäraouverneur von Pari« General Faure Biguet unwohl und mußte den Paradeplatz verlaffen Auch unter den Soldaten machte sich die Wirkung der Hitze mehrfach bemerkbar. Nach dem Vorbeiwar säe der Truppen wurd« eine glänzende Kavallere Attacke auv« geführt Präsident Loubet, der überall vom Publikum lebhaft begrüßt wurde, kehrte um H6 Uhr in da« Elysäe zurück. Nach Beendigung der Parade in Longchamp« richtete Präsident Loubet an den KriegSminister Andrä einen Brief, in dem er erklärt, die Ausbildung und Halt ung der Armee ließen nicht« zu wünschen übrig. Trotz der erschlaffenden Temperatur seien die Truppen in aus gezeichneter Ordnung und Haltung vorbeimarschiert. Di« Bevölkerung von Pari« habe die Tricolore und di« Armee, die sie schirme, begrüßt Der Brief hebt mit lebhafter Freude hervor, daß da« Land für die Armee die gleiche Zuneigung hege, seine Anhänglichkeit an di« Einrichtung«» Frankreichs sei die beste Bürgschaft für Der Glockenturm von San Marco in Venedig. Der mächtige Campanile auf der Piazza San Marco zu Venedig, der da« Staunen von Hunderttausenden von Personen aller Länder bildete, der eins der ersten Wahrzrichen der mit Sehenswürdigkeiten doch so reich ausgestatteten Lagunenstadt war, ist, wie wir gestern bereits ku» gemeldet haben, gestern früh zusammen, gestürzt. Schon am Sonntag waren Riffe in dem Bau bemerkt worden. Trotzdem hatte man gehofft, den Turm retten zu können Der Campanile di San Marco hat seit vielen, viel«» Jahrhunderten auf die Stadt Venedig herabgesehen Er war Zeuge der Entwickelung von Venedig» Macht, Zeuge d«S Glanze» der Dogenherrschaft, al» die Lagunen, stadt die Meere beherrschte, Zeuge ihre» Verfall« Er hat rauschende Feste miterl«bt und niedergeschaut auf furchtbare Greuel, die in den düsteren Gefängnissen de» Dogenpalastes verübt wurden. Er überdauerte die Herr schaft der Oesterreicher in Venedig, und sechlunddreißig lange Jahr« stand er unter italienischer König«herrschaft auf seinem Platze, bi« er nunmehr zusammenstürzte Der Campanile war ein gewaltiger Recke, 98,6 m hoch ragt« er in die Lüfte, viereckig und trotzig, in der schlichten gelblichen Farbe de« Alter« Sein Geburtsjahr war da« Jahr 888. Später wurde an ihm mehrfach gebaut; so werden Restaurierung«arbeit«n au» dem Jahre 1329 gemeldet, und im 16. Jahrhundert erweiterte ihn San Sooino durch die Loggetta, de» östlichen Vorbau Letzterer wurde ursprünglich von den Nobili Venedig« benutzt Darauf dienten di« Räume al« Sitz der staatlichen Hauptwach«, wen« di« venezianisch« R«gi«rung drüb«n im Dogenpalastr im Saale d«« Großen Rat« chr« weltbewegenden Sitzungen find Ihr« Majestät mit den Prinzen nach Cadin«a ab» gereist «rrnburg. Zu d«r gestrigen Beisrtzung«s«ltr der Herzogin-Witw« Friederike von Anhalt- Bern bürg hatte di« Stadt «in würdige«, imposante« Trauergewand angelegt Bereit« in den frühen Morgen stunden durchwogten Tausende von Menschen au« der Stadt und Umgegend die Straßen Zur festgesetzten Zeit kurz vor 12 Uhr traf de, Hofzug au« Deffau mit den Vertretern der fremden Fürstlichkeit«» «in Der Zug mit drr Leiche fuhr um 1 Uhr mit halbstündig«» Verspätung, von Ballenstedt kommend, aus dem Bahn» Hof« «in Al« d«r mit «in«r Purpurdecke verhüllt« Sarg auf den Leichenwagen gehoben wurde, präsentiert« di« auf dem Bahnsteige aufgest«llte Ehrencompagnie dr« 36. Füfilier.Regiment» in Bernburg Die Re» aimentSmusik de« 93 Infanterie Regiment« au« Deffau spielte einen Choral Vom Bahnhof« bewegte sich d«r Zug nach der Schloßkirche Dem Sarge zu- nächst schritten der Erbprinz von Anhalt-Dessau, recht« von ihm der König von Dänemark, link» Prinz Friedrich Heinrich von Preußen, al« Ver treter Sr. Majestät de« Kaiser». E» folgten die Prinzen Iuliu« und Johann von Schleswig- Holstein-Glücksburg, Prinz Eduärd von Anhalt, Prinz Albert von Schlekwig-HolsteinGlück«. bürg, Prinz Eizzo von Schwarzburg, Prinz Aribert von Anhalt, der Fürst zu Stolberg-Wer nigerode, Prinz Heinrich zu Stolberg-Stolberg und Vertreter anderer Fürstlichkeiten Bei der Trauerfeier in der Schloßkirche hielt Oberhofprediger Teichmüller. Deffau di« Trauerrede Hierauf erfolgte di« Beisetzung in der Fürstengruft, wobei nur die nächsten Anver. wandten und die übrigen Fürstlichkeiten anwesend waren. Der Superintendent Fisch»r-B«rnoutg erteilte t rn Segen. Nach der Feier reisten die Fürstlichkeiten nach Deffau ab München. Se König! Hoheit der Prinz-Regent Luitpold von Bayern empfing gestern den russischen LeqationSsekretär v. Lwoff von der hiesigen russisch«» Gesandtschaft in Abschiedsaudienz Nachmrttag» wäre» der russische Botschafter in Berlin Graf Osten« Sacken und Legationssekretär v. Lwoff beim Regenten zur Tas«! geladen gemeine Ausstellung für Unfallverhütung" die bis dahin bekannten Arbeiter-Schutzvorrichtungen zum ersten Male in umfassender Weise vorgeführt hat, ist der Wunsch hervorgetreten, den Interessenten fortlaufend Neues und Nachahmenswertes auf diesem Gebiete durch Schaustellung allgemein zugänglich zu machen. Diesem Wunsche soll nunmehr von feiten des Reichs durch Schaffung einer ständigen Aus stellung Rechnung getragen werden, die sämtliche Zweige der Arbeitersürsorge, insbesondere die Vor kehrungen zur Unfallverhütung und die Einricht ungen auf dem Gebiete der Gewerbehygiene um fassen soll. DaS Ausstellungsgebäude ist in der leicht zu erreichenden, unweit der technischen Hochschule ge legenen Fraunhoferstraße 11/12 in Charlottenburg erbaut worden und wird in kurzer Zeit auch in seiner inneren Einrichtung zur Aufnahme der Schau stücke fertiggestellt sein. Die Beschaffung der Aus stellungsgegenstände soll vornehmlich in der Weise erfolgen, daß einzelnen Arbeitgebern sowie Erfindern und Fabrikanten neuer Unfallverhütungsvorrichtungen unentgeltlich der Raum zur Verfügung gestellt wird, Turmes unterwaschen habe. Schon früher wurde ge meldet, dem Dogenpalast drohe durch dos in» Erdreich dringende Wasser Gefahr. E« ist die innigste Hoffnung aller, daß diese furchtbare, schleichende Gefahr von der Herrlichkeit der Stadt abgewendet werde, daß nicht dem Campanile ander« Drnkmälrr ihrer Schönheit Nach folgen Denn wa« hier verloren wird, ist unwieder bringlich Di« Nachricht, d«r itali«nifche Kulturminister habe „sofort den Wiederaufbau de« Turme« verfügt", kann kein«» Trost aewährrn Nie wird, wa« un« der gestrig« Tag geraubt, je «rf«tzt werden können Nur für dre Zukunft können di« Italiener au« dieser schreck lichen Thatsache eine Lehre ziehen, um Venedig vor weiterer Zerstörung und vor dr» Untergange zu be wahren stände entscheidet die Verwaltung nach Anhörung eines vom Reichskanzler zu berufenden Beirat» von Sachverständigen. Sofern sich ergiebt, daß die in der Ausstellung zur Schau gestellten Apparate und Einrichtungen durch neuere Erfindungen überholt worden sind oder daß sie in der praktischen Anwendung sich al» nicht brauchbar oder als nicht zweckmäßig erweisen, oder sofern sonst Gründe vorliegen, die die Entfernung gewisser Schaustücke von der Ausstellung als wünschenswert erscheinen lassen, werden die Eigen tümer zur Zurücknahme und Abholung der Gegen stände aufgefordert werden. Die freiwerdenden Plätze sollen sodann alsbald mit anderen, die neuesten Erfindungen auf den einfchlagenden Gebieten ver anschaulichenden Schaustücken besetzt werden. Um zunächst einen Ueberblick über die Zahl der zu erwartenden Schaustücke und über das Bedürfnis an Raum zu gewinnen, sollen vorerst nur die Be- rufSgenofsenschaften, ferner Gewerbeunternehmer, die sich auf dem Gebiete der Unfallverhütung, der Ge werbehygiene und der Arbeiterwohlfahrt hervorgethan haben, sowie auch die Erfinder und Fabrikanten be währter, dem Schutze der Arbeiter dienender Vor richtungen ersucht werden, sich wegen Beschickung d(p ständigen Aurstellung für Arbeiterwohlfahrt bnt de^ Verwaltung in Verbindung zu setzen. Mit der Ausstellungshalle ist ein Verwaltungs gebäude verbunden, in dem sich ein größerer Saal befindet, der zu öffentlichen Vorträgen über Unfall verhütung, WohnungSsürsorge, Gewerbehygiene und verwandte Gebiete benutzt werden soll. >»tt»dt«»»»»Oe»»tz»e»: Di« AeU« kleine, Schrift d« M 7 »al gespaltene» «nküudt- W . gunuS-SttteoderdereuRau» Hi i M W M > M W > > W U W baklwn«stn-tnLingt,a,itM di. tausenden sind die deutschen Reisenden seit Jahrhunderten _ . _ .... in die Lagunenstadt gezogen; wer sie noch nicht erblickte, einige Personen verletzt worden Der Stadtrat trat " gegen Abend zu einer außerordentlichen Sitzung zu» sammen, in der der Bürgermeister Telegramme der auf dem sie die von ihnen einaeführten oder her- gestellten Einrichtungen dieser Art zur öffentlichen Kenntnis bringen können. In gleicher Weise soll netto nLni, Uscher iplata sischer Aelb- Loggia ist durch den Einsturz de« Glockenturme« schwer beschädigt worden Di« Berichte sagen noch nicht, wi« weit wir ihre Zerstörung zu beklagen haben, aber bei ihrer unmittelbaren Nähe zu dem gestürzte» Riefen ist nicht viel für fie zu hoffen Der Schmer» um si« ist nicht gering«», al« um d«n Crmpanil« selbst, ja, di« Kunst hat an ihr vi«ll«icht noch m«hr »«rlorrn, al« de« trotzigen Glocke»türm Und mit ihr haben