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Dresdner Journal : 08.07.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190207087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-07
- Tag 1902-07-08
-
Monat
1902-07
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 08.07.1902
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^?1SS ve,a--pret«: Beim Bezüge durch dt« ^esch«ft»ße« tnaer»«!» Dresden» 2,50 M («rnschl. Zutraguaa), durch di« Usk tm Deuischni » M (au-schließlich Bestellgeld) vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Ps. Wird Zurücksenduna der sür die Schriftleitung bestimmten, aber von dieser nicht ei» geforderten Beiträge bean sprucht, so ist da« Popgel» beizusüge». HerauLgegeben von der Lönigl. Expedition de» Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — yernspr.» Anschluß Nr. 1285. Erfchetnenr Werktag« nachm b Uhr. A»kü«-t«»»,-,e»üßrru: Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi- gungl-Gerte oder deren Raum »0 Pf. Bei Tabellen- und Ziffernsa» » Pf Ausschlag für die Zeile Unterm Rr- vaktton-strich (Eingesandt) di« Textzeile mittler Schrift oder deren Raum 50 Ps. Gebühren»Ermäßigung bet vftrrrr Wiederholung »«nähme der Anzeigen bi« mittag« 12 Uhr für d»e nach mittag« erscheinend« Rümmer. 1S02. Dienstag, dm 8. Juli nachmittags. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Bureauinspekior bei dem Oberlandes- gerichle Karl Louis Dietel den Titel und Rang eines KanzleiratheS zu verleihen. Se. König!. Majestät haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Technische Vortragende Rath im Finanzministerium, Geheime Baurath Weber dar ihm von Sr. Hoheit dem Herzog von Sachsen- Altenburg verliehene Komthurkreuz 2. Klasse des Herzog!. Sachsen-Ernestinischen HauSordenS annehme und trage. WekannLrnachung. Die Altersrentenbank-Agentur, die von dem ver storbenen Lotterie-Kollekteur Friedrich Freytag in Schneeberg verwaltet wurde, ist der Elfenbahn- stanonLlasse in Schneeberg - Neustädtel übertragen worden. Dresden, den 5. Juli 1902. Finanzministerium, I. Abtheilung. es?« vr. Schroeder. Sruermrmgen, Versetzungen rc. tm öffeutl. Dienste. Zm Geschäftsbereiche »es MtntftertumS -e- Kultus und öffentliche« Unterrichts. Erledigt: die Schulst«!!« zu Schäabruan b. O-l-rutz i. B. Koll.: die oberste Schul behörde. Außer Amtswohnung im neuerb Schulhause u. Baitengenuß: 1212 M. v Schuldienst«, 110 M. f. Fort- bilduna»jchulu«terricht, 55 M. f. Sommerturnen, b. a. w. 165 M. f 3 Uebtrstunden; inSgrs. 1542 M. Bewerbungen bi« 20. Juli an Bezirkrschulinfpekior vr Gäbler, OelSnitz i. B. — Zu btse-en: die 5. ständ. Lrhrerstelle in Siebenlehn. Koll.: da« Ministerium de-Kultu« rc. 1400 M Grundgehalt, ISO M. Wohaung-enlsch. f. einen dreh. 90 M f. einen un- verh. Lehrer u. nach Befinden 120 M f. Erteilung de« Zechrnuuterricht- i. d. Fachschule. Gesuche m. d. erlorderl. Zeugnissen bl» 22. Juli an BezirkSschulinspektor Schulrat vr. Gelbe, Meißen — 1. Oktober die Direktorstellt bei der 2. kath. Bezirklschule zu Dresden. Bnsang-gehalt 4600 M. emschl. SOO M WohnungSg, ld. Für die Wohnung im Schul hause werden 600 M. al-Mietzin« jährl. angerechnet. Koll.: da- Apostol. Bikariat im Kgr. Sachsen. Bewerbungen find bi« 2. Aug. beim Koll einzureichen. (Behärdl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Die deutschen Kriegsschiffe im spanisch- amerikanischen Kriege. Der Behauptung, daß im spanisch-amerikanischen Kriege die Anwesenheit der lettischen Kriegsschiffe, vor allem der „Irene", in den philippinischen Ge wässern eine Verstimmung zwischen den deutschen und den amerikanischen leitenden Marineoffizieren hervorgerufen habe, tritt Kapitänleutnant Pohl in der vom Nachrichten-Bureau des ReichSmarineamts herausgegebenen „Marine-Rundschau" auf Grund authentischer Tagebuchnotizen entgegen, indem er schreibt: Am 6 Mai 1898 traf „Irene", von Nagasaki kommend, vor der Nordeinsahrt in der Bucht von Manila ein. Da aller Wahrscheinlichkeit nach die beiden Zugänge der Bucht Lunst rmd Wissenschaft. Centraltheater. — Am 7. d.Mt«.: „Die Tyrannei der Thränen " Lustspiel in vier Alten von C. Haddon» Chambers. Deutsch von Bertha Pogson (Zum ersten Male) Das Adelheid Bernhardtsche Ensemble, besten bis herige künstlerische Erfolge nicht allzu beträchtliche waren, drrfte' sich gestern lebhaften, aufmunternden Beifalls erfreuen, in den auch di« Kritik erfreulicherweise mit kinzustimmen vermag. Die Ausführung des Haddon- EhamberSschen Werke«, da« hier zum ersten Male auf- geführt wurde, erwic», daß das Ensemble im Salon- tustspiel trefflich beschaffen ist Dem Lustspiele selbst ist an dem gestrigen freundlichen Erfolge, den e« hatte, erst die zweite Stelle zuzuschreiden, ja e« würde über -einen Achtungserfolg nicht hinausgekommen sein, wenn nicht die in ihm wirkenden Künstler die matte Vorwärt«- "öewegung de« Stücke« durch ihr muntere«, lebendige« Spiel sehr gefördert hätten E« ist eine eigentümliche Bemerkung, die man bei dem Verfolgen der englischen neueren Laftspiellitteratur machen kann, daß leit „Charley» Tante" kaum «in Werk der heiteren Bühnenkunst von ' England nach Deutschland gekommen ist, da« den Ton de« Lustsviel« in Wahrheit trifft Dabei ist die Ver wandtschaft dieser Werke mit den französischen Arbeiten oieser Gattung unverkennbar. E« macht fast den Ein oruck, al« lustspiele« -einer Art ^Zrazösen, ^hatsache gefall« den Engländern an den französischen nur da» Witzlos«, denn sie vermeiden mit von Hartnäckigkeit den Lu« »ruck alle« Prickelnden und Geistsprühenden Diese erwiesen "seither die in Deutschland be- wen« auch »icht mit Minen gesperrt, so doch uusicher gemacht waren, wurde der Leuchtturm, der keine Nationalflagge zeigte, durch Signal angiftagt, ob da« Passieren möglich sei, und ans die Antwort. „Ohne Lotsen sehr gefährlich" um einen solchen gebeten. Für „Irene" war aber kein Lotse verfüg bar, e« wurde de«hald in der nahegelegenen Bucht von Marivele« geankert und ein Offizier mit der Dampfpinass« nach Manila hineingeschickt, um einen Lotsen zu holen. In der kleinen Bucht von Marivele« lagen gesecht«- bereit die amerikanischen Kreuzer „Boston" und „Conrad", die kurz nach dem Ankern der „Irene" Marivele» verließen und mit einigen kleinen gekaperten Birhdampfern im Schlepp in die Bucht von Manila dampften. Diese Gelegenhrit be nutzte „Irene", nachdem fie vorher noch von einem ebenfalls in Marivele» liegenden englischen Dampser den Au-gang der Schlacht von Lavite rrsahren hatte, nm im Kielwasser der Amerikaner durch die vermutete Minensperre zu dampsen. Kurz vor Eavite kam der deutsche Konsul mit einem Loisen sür die Reede an Bord Der Konsul erklärte dem Komman danten, daß ihm von einer Blockade Manila» Nicht» mitgrteilt worden sei. Jnsolgedeffen unierließ e» auch der Kommandant, die Erlaubnis zum Ankern auf der Rerde von Manila seilen de« vor Lavite lügenden amerikanischen Commodore Dewey eiazuholen. Beim Passieren de« amerikanischen Geschwader- wurde da« auf dem Kreuzer „Olympia" wehende Kommando zeichen Dewey« falutiert und mit dem letzten Schufte die amerikanische Hymne von der Musik gespielt Der wohl ein wenig unmusikalische Lots« hielt düse Hymne für den spanischen KSnigSmarsch und erzählte diese« später mit den üblichen Uebkitreibungen in Manila, wo e« natürlich in die Zeitungen kam Die Folge war eine plötzliche Bege'sterung für alle- Deutsche, nicht nur in Manila selbst, sondern auch in den anderen noch in spanischen Händen befindlichen Orten der Philippinen. So erhieit u. a. der Kommandant von den Freiwilligen au« Jlo-Jlo »in überschwengliche« Telegramm, in dem fie ihm sür die „sympathische Kundgebung" dankten. Da» Telegramm wurde natürlich auch unter den Amerikanern bekannt und machte unter denen, die den richtigen Sachverhalt nicht kannten, viel böse» Blut. Commodore Dewey hat darüber gelacht, da er selbst da» Spielen der Hymne gehört hatte. Zweisello« ist diese» Vorkommnis aber drr erste An laß gewesen, um den deutschen Kriegsschiffen spanische Sym pathien nachzusagen, hauptsächlich genährt von den Spaniern und fremden Residenten der Philippinen... — Bor der Bucht von Manila kreuzte bei der Rückkehr der „Irene" der armierte amerikanische Zollkreuzer „M'Culloch"; er ließ beim Räherkommen ein Boot mit einem Osfizier zu Wasser und zeigte da» Signal: „Ich wünsche etwa» mitzuteilen, kommen Sie näher heran." „Irene" hatte inzwischen mit Rücksicht auf da» zu Wasser gelassene Boot gestoppt und behielt mit der Fahrt, die da» Schiff noch hatte, den Kur- bei, um da» Boot zu erwarten. Der Kommandant ließ den an Bord kommenden amerikanischen Seeoffizier am Fallreep empfangen und ihm bedeuten, wie er erwarte, daß er sehr wichtige Mit teilungen zu machen habe, da S M S. ,Lrene" wohl nicht ohne sehr wichtigen Grund auf der Reise aufgehalten würde. Der Osfizier erkundigte sich, ob „Irene" von dem seit einigen Tagen übe> fälligen amerikanischen Kreuzer „Baltimore" etwa» gesehen habe, und ging aus die verneinende Antwort wieder an Bord. „Irene" setzte die Reise fort. Dieser Vorgang wurde später in englischen und amerikanischen Blättern so erzählt, daß der kleine „M'Culloch" durch scharse Schüsse die „Irene" zum Beidrehen gezwungen habe. In einer illustrierten amerikanischen Tageszeitung erschien sogar ein Bild, daS ein Seegefecht zwischen den beiden Schiffen darsiellt und auf dem die Amerikaner, mit Messern. Beilen und Gewehren bewaffnet, an den Seiten der „Irene" in die Höhe kletterten. . . . Zum Schluß sei noch folgendes bemerkt: Während de-Aufenthalt» der „Irene" in Manila haben die Offiziere de- Schiffe» mit fast allen Offizier-Messen der amerikanischen Schiffe Besuche ausgetausckt. Admiral Dewey Haire den deutschen Schiffen während ihrer Anwesenheit aus der Reede von Manila dir Ausnutzung der von Australien für seine Schiffe eingetroffenen Fleischdampfer in höflichster Weise angeboten, bei dem Mangel an Fleisch und EiS eine nicht genug anzuerkennende Liebens würdigkeit. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Berlin Wie in einem Teile der gestrigen Auslage unter Drahtnachrichten au» Travemünde gemeldet wurde, trafen die Kaiserliche Familie vor dem An tritt« der NordlandSrrise Sr Majestät de« Kaiser« gestern vormittag noch einmal auf der „Iduna" zu- fammen. Vorher hatten Se Majestät der Kaiser an Bord der „Hohenzollern" den Vortrag de« geh Ober- rrgierung«rat« v Valentini vom Zioilkabinett gehört — Der „Reicht- und Staat»-Lnzeigr," veröffentlicht ein« Verordnung, betreffend die Kaiser!. Schutz» truppen in den afrikanischen Schutzgebieten und die Wehrpflicht daselbst Sie lautet: An Stelle de« 8 18 de« Gesetze«, betreffend die Kaiser! Schutztruppen in den afrikanischen Schutzgebieten und die Wehrpflicht daselbst (ReichS-Gesitzbl 1896 S. 653), tritt die nach folgende Bestimmung: Durch Kaiser!. Verordnung wird bestimmt, in welchen Schutzgebieten und unter welchen Vorau»setzungen wehrpflichtige Reich«angehörige ihrer aktiven Dienstpflicht bei den Schutztruppen Genüge leisten dürfen — Nach dem bereit« kurz erwähnten Beschluß de« Bund»«rat« werden fortan nur Abiturienten der Gym nasien, Realgymnasien und Obe,-Realschulen (die letzteren ohne die für Mediziner vorgeschriebene Nachprüfung im Lateinischen) zum Studium der Tierarzneikunde zugelaffen werden Die neue Bestimmung tritt am 1. April 1903 in Kraft — Der am vergangenen Sonntage in Berlin unter Vorsitz von vr. Hammacher tagende, zahlreich besuchte Zentralvorstand der nationalliberale« Partei beschloß, einen Delegiertentag der nationalliberalen Partei im Monat Oktober vor Wiederbeginn der ReichStagSverhandlungen nach Eisenach zujammenzu berufen. — Mitteilungen de« Kriegsministerium« über di« Fahrt der Truppentransportschiffe: Reich«- postdampfer „Prinz Heinrich" hat die Heimreise von Schanghai am 5. Juli mit heimkehrenden Mannschaften der 2 Compagnie de« Ostafiatischen Jnfanterie-Regiment» Nr 3 und der 1 fahrenden Batterie der Ostasiatischen Feldartillerie-Abteilung angetreten — Die reich«gesetzliche Krankenversicherung umfaßte im Jabre 1900 in 23021 Kaffen 9520763 Personen Während die Bevölkerung de« Deutschen Reiches seit 1895 um 7,8 Proz. angewachfen ist, hat ch in demselben Zeitraum die Zahl der gegen Krank- t Versicherten um 26,5 Proz gehoben, so daß auf rund de« Reich»gesetzeS bereit« 16,1 Proz der ge samten Bevölkerung gegen Krankheit versichert find AuSgegebe« wurden 1900 für 3679 285 Erkrankungs fälle mit 64 916 827 Krankheitstagen an Krankheit«- kosten 157865199 M; von letzteren entfallen 44 Proz auf da» Krankengeld, 22 Proz. auf ärztliche Behandlung und 17 Proz. auf Arznei und sonstige Heilmittel Auf «in Mitglied kamen 0,39 Erkrankungtsälle, 6,82 Krank» heitStage und 16,58 M Krankheit-kosten. Bemerkt sei hierzu, daß nur diejenigen Erkrankungen gezählt find, di« mit Erwerbsunfähigkeit verbunden waren, sür die also Krankengeld gezahlt oder Behandlung im Kranken hause gewährt wurde. Da« angesammelte Vermögen aller Kaffen beläuft sich auf rund 156 Mill M wovon den Ort«- und BetriebS-Krankenkaffen je 43 Proz., den eingeschriebenen Hilfskaffen 10 Proz gehören. Vergleicht man das auf ein Mitglied entfallende Vermögen der einzelnen Kaffenarten mit dem jährlichen Aufwand für Krankheit, so erzieht sich, daß auf ein Mitglied kommen: Krankheit»- Ver kosten mögen bei der Gemeinde-Krankenversicherung 8,7b M. 0,07 M. - den Ortskrankenkassen .... 1b,77 - 14,99 - - - BetriebS-Krankenkaffen. . . 22,16 - 27,12 - - - Bau-Krankenkassen .... 21,47 - 1b,93 - - « Innungs-Krankenkassen . . 14,85 , 14,71 » - - eingeschriebenen HilsSkassen . 18,Ob - 19,2« - , - lande-rechtlichen HilsSkassen . 15,83 - 4l,63 - Zusammen durchjchnittlrch 16,b8 M. 16,43 M. Posen Nach der „Pos Ztg" werden Se. Majestät der Kaiser bei Seiner Anwesenheit in Posen im kannl gewordenen Arbeiten Puielvd, vr» hervor- ragendsten der lebenden englischen Lustspirldichter, nicht minder, wie die JsrümeS oder de« gestern zum ersten Male hier vorgeführten Haddon Eine keines wegs üble Idee trägt dieser Schriftsteller mit einer HauSbackenheit vor, die dem Werke von vornherein die Teilnahme nimmt. Dabei zeigt sich in Einzelheiten der durchaus nicht ungeschickte Dramatiker; sowohl wa« den Ausbau der Handlung wie die Charakterist,k der Figuren oder die Führung de« Dialog« anbelangt, läßt er die Merkmale einer mindesten« liebenswürdigen Be gabung erkennen, ja der letzte Akt verrät sogar eine nicht alltägliche technische Gewandtheit Inwieweit die Ucberfetzerin der Dichtung dem Stücke seine Frische und Ursprünglichkeit belassen oder genommen hat, entzieht sich der Beurteilung; jedenfalls deckt sich die Form, in der eS in Deutschland vorgeführt wird, nicht mit der Form des deutschen Lustspiels, an dem man mehr lust- spielmäßige« Leben, einen schnelleren Fortgang der Handlung, eine humorvollere Behandlung der Idee, «ine frischere Bewegung der Figuren gewöhnt ist Würde da« Stück in der hiesigen Aufführung nicht «ine sehr flotte, echt lustspielmäßige Verkörperung ge funden haben, so wäre sein Erfolg vielleicht ganz in Frage gestellt worden Der sehr talentvolle Darsteller de« Helden de« Stücke«, de« Schriftsteller« Parbury, Hr. Star, schuf im Verein mit Frl Merito, die seine Gattin spielte, und Hrn. Rodiu« als George Gumming, sowieFrl Masson al« Parbury« Sekretärin ein höchst lebenivoüe« Bild de» Manne», der unter der Tyrannei rheweiblicher Thränen leidet Er, wie alle übrigen Darsteller zeichneten mit sicheren Strichen di« Gestalten, die sie verkörperten, ja sie gaben ihnen erst in Wahrheit den Schein de» Leben«, den der Dichter nicht uocruU Oevtiven der Pyanraft« varzuleryen vermocht hat, und sie verdienten sich dadurch ehrlich den lebhaften Beifall, den man ihrem Wirken zollte. Hr. Otto Gerlach hatte die Novität wirksam in» sceniert und führte die Regie mit Geschick und Sorg, falt; für die vornehme und geschmackvolle dekorative Ausstattung der Arbeit aber gebührt der Leiterin der Gastspielvorstellungen, Frl. Adelheid Bernhardt, ein Wort warmer Anerkennung W. DgS. Wissenschaft. * Die Ergebnisse der letztjährigen Ausgrab ungen in Aegypten sind gegenwärtig im University College zu London ausgestellt Sie bilden zweifellos eine der interessantesten Schaustellungen diesir Art, die jemals geboten worden sind Vor allen Dingen in einer Beziehung sind diese Altertümer von unschätzbarem und neuem Wert für die Wissenschaft: Zum ersten Male tritt darin ein erkennbarer Uebergang zwischen der vorgeschichtlichen und der ältesten geschichtlichen Kultur zu Tage. E« sind dort zwei alte Gräber im ursprünglichen Zustande zu sehen nebst den dazu ge hörigen menschlichen Skeletten Im ganzen wurden deren zehn entdeckt Sie stammen au« einer Zeit, die mehrere Jahrhunderte vor den ältesten geschichtlichen Denkmälern gelegen haben dürfte Da« Einbalsamieren der Leichname war damals noch nicht bekannt, die Tote« wurden einfach bearaben, umgeben von einer großen Menge von Gegenständen der damaligen Kunst und Industrie, namentlich solchen der Töpferei Da« Grab selbst wurde mit Erde zugedeckt Außerdem ist au» diesen Gräbern eine große Zahl von Feuerstein- Werkzeugen auögegraben worden, vorzugsweise in der Form von Messern mit und ohne Griff, Hacken und Lande-Haus« «in«n Ehrentrunk annehmrn und dann da von Ihm der Provinz Posen gewidmete Bild Seine- Vaters, de« hochseligen Kaiser« Friedrich Majestät, persönlich überreichen Düsseldorf. Da« Kaiserpaar trifft zum Besuche drr Stadt und der Lu-ftellung am 15 August morqruS um 8 Uhr 40 Min hier ein; di« Abfahrt «»fo-zt nachmittag« gegen 2 Uhr. Di« Fahrt geht von hier dann nach Homburg. Homburg v d. Höhe. Die Enthüllung de« Denk mal« für die hochselige Kaiserin Friedrich, Majestät, im Kurpark findet am 19 August, die Enthüllung veö Denkmals für den hochseligrn Kaiser Friedrich, Majestät, in Cronberg am 20 August statt München. Die bayrische Regierung hat, nach Blätter. Meldungen, in dem Würzburger Professoren, streite zunächst die Einsetzung eine« Di«ziplinar» verfahren« veranlaßt, und zwar wegen Beleidigung de« Kultusminister« vr. v Landmann Diese wird in dem Wortlaut der Erklärung gefunden, in der Rektor und Senat beim Ministerium ihre Amtsenthebung be antragten Da« Disziplinarverfahren wird sich ferner auf die vorzeitige Veröffentlichung jener Erklärung er» strecken. Bayreuth Reich«tag«ersatzwahl Da« in einem Teile d«r gestrigen Auslage unter Drahtnachrichten be. reit« mitgeteilte amtliche Ergebnis der Reichttag-wahl lautet: Hagen (natl) 3911, Hügel (Soz) 5498, Günther (freist) 1164, Feustel (Bund d Lamm) 3286 Stimmen Die Stichwahl zwischen Hagen und Hügel findet am 11. Juli statt LfterreichsUustar». Wien Auf Grund amtlicher Mitteilungen bezeichnet die hiesige Kaiferl ottomanische Botschaft in einer Zuschrift an die „Pol. Korr." da« Gerücht, dem zu folge in Neapel em gegen den Sultan gerichter«« anarchistische« Komplott aufgedeckt worden wäre, sowie die aus Suez verbreiteten Nachrichten über die Flucht de« Generalgouverneur« des HedfchaS und einen auf regenden Zwischenfall in Medina al« vollständig un begründet — Dem „Fremdenblatt" zufolge begannen gestern im Finanzministerium die Verhandlungen über di« Verstaatlichung drr Staat««ifendahn» gefellschaft An der Konferenz nahmen der Finanz minister vr. Ritter v Böhm-Bawerk, Eisenbahnminister vr. Ritter v Wittek und der Präsident der Staatü» eisenbahngefellschaft Ritter v. Taussig teil. Frankreich.' Pari« Bei einem vorgestern im Fort de Vincenne« abgehaltenen Preisturnen erwiderte, wie wir bereit» in einem Teile unserer letzten Nummer mitteilten, Krieg«» Minister Andrä auf die Begrüßung«ansprache de« nationalistisch«n Abgeordneten Pierre Richard folgende«: „Sie sprachen von der Annäherung aller Franzosen. Ja, wir wollen eine solche, aber nicht mit jedermann. Wer wollen mit allen Leuten Versöhnung, die ehrlichen Glaubens sind, aber nicht mit denen, die sich nicht gescheut haben, das Ministerium Waldeck-Rousseau während der Wahlen als Ministerium de« NuSlande« zu behandeln Mit diesen Leuten können wir un« um keinen Preis versöhnen. Wenn meine politische Meinung radikaler Richtung ist, so kommt die« daher, daß ich al« Direktor der staatlichen Munitionsfabriken in Vincenne« die Erfahrung gemacht habe, wie häufig man bei den Arbeitern Beispiele von Opferwilligkeit, Selbstlosigkeit und edelster Gesinnung findet" — Deputiertenkammer Bei der Beratung der direkten Steuern bedauerte Lockroy, daß die Vor lage, betreffend die Einkommensteuer, vertagt worden 'ei, obwohl sie dem Lande so oft versprochen wurde. Finanzminister Rouvier erwiderte, er habe, bevor er Reformvorschläge mache, beabficbtiat, dem Schatznusen eigentümlich gezahme Geräre, vre bisher noch gar nicht bekannt gewesen sind Wahrscheinlich dienten letztere zum Abschnitzeln von getrocknetem Fleisch Daß die da maligen Bewohner Aegypten« schon recht geschickte und geschmackvolle Kunstgegenstände zu verfertigen wußten, beweist der Fund von Perlschnüren au« Karneol, Granat, grünem Gla« und Elfenbein, außerdem hübschen Amuletten aus ähnlichen Stoffen Prof. Flinder« Petrie, der au»gezeichnete Leiter der jetzigen Ausgrabungen, ist auf Grund der Untersuchung aller bisherigen Funde zu dem Schluffe gekommen, daß die vorgeschichtlichen Be- wohner von Aegypten, Syrien und überhaupt von Nord- afrika den heutigen Einwohnern von Algier am ehesten ähnlich gewesen sein dürften. * In der Juli-Sitzung der Berliner Archäologi schen Gesellschaft legte der Vorsitzende Prof Conze die von dem Direktor des Kaiser! Museum« in Kon stantinopel Hamdi Bey eingesandten Photographien einer Reihe von hellenistischen Skulpturen vor, die kürziich in Trolle» gesunden worden sind. Hr. Schiff au» Athen berichtete über die zweite Campagne der Alexandrinischen Ernst Sirglin. Expedition, d. h über die Ausgrabungen, die er im Winter 1900/01 im Austrage deS Hrn Ernst Sieglin in Stuttgart gemeinsam mit Pros August Tchiersch, vr. Her mann Thiersch und Architekt Fiechter in Alexandria auSgesührt hat Der Vortragende charakterisierte die besonderen Schwierigkeiten, die die archäologische Forschung in Alexandria zu überwinden Hot, da die moderne Stadt gerade über der alten steht und die spärlichen antiken Reste nur in erheblicher Tiefe zu finden find, und ging dann auf die Freilegung einer antiken Straßenkreuzung innerhalb de» König«virrtel» näher ein Die allmähliche Aufhöhung der ant
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