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Dresdner Journal : 04.07.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190207046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020704
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-07
- Tag 1902-07-04
-
Monat
1902-07
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 04.07.1902
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O152. 1902 Freitag, den 4. Juli nachmittags. Kunst und Wissenschaft. Juriftentag« zu dretenven Veranstattungen ist in einer am 26. vor. Mt« unter Vorsitz de« ReichLbankpräfidenten vr. Koch, dem Vorsitzenden der hiesig« n Juristischen Gesellschaft, abgehaltenen Sitzung des im Herbst vor. Jahre« gebildeten großen OrtSaubsHuffe« endgiltig fest- gestellt worden. Sie beginnen am Vorabend der Ver handlungen de« JuristentageS, am 9 September, mit einer Begrüßung de« JuristentageS durch die Juristische Gesellschaft. Hieran schließt sich am 10 September abends ein Empfang feiten« der städtischen Körper Zweck der Handlung nicht ins Klare tam, log nur zum kleinen Teil an der Dichtung, zum größeren an der der Darstellung Wenn in einer Tragödie, wo dem flüchtigsten Ausruf, ja dem hingehauchten Halbwort ein Gewicht verliehen ist, ganze Sätze vollrcmmen unver ständlich bleiben, wenn da, wo nach Erfordernis der Sache mit den subtilsten Mitteln gewirkt werden soll, dick und derb aufgetragen wird, so muß ein unerfreu liche« Mißverhältnis entstehen Selbst die bedeutendste veranstaltet werden Die Beteiligung au« ganz Deutsch« land und Oesterreich verspricht sehr zahlreich zu werden. Die Verhandlungen finden im preußi chen Abgeordneten« Hause statt Als Verhandlungsgegenstände sind folgende Themata in Aussicht genommen: Zweckmäßig» leit von Zwischenprüfungen; Ausdehnung der Haftpflicht auf Fahrzeuge, die unabhängig von 'Schiemnsträngen auf öffentlichen Straßen durch elementare Kraft fort bewegt werden; Vorschläge für Revision de« Strafgesetz buch»; Rechtliche Behandlung der Ringe oder Kartelle; Anerkennung und Schutz des Recht« am eigemn Bild»! Rechtskraft der Entscheidungen der Verwaltungs behörden; Abgrenzung von Richterrecht und Partei- betrieb im Zivilprozrß; Möglichkeit gesetzlicher Be freiung de» Grund und Boden» von den darauf haftenden Schulden und Lasten; Beibehaltung bez Einführung der Strafbarkeit fahrlässig«« falscher eidlicher Aussage vor Gericht; Aenverung der Vorschrift ve» 8 313 B G B. wonach die Verpflichtung »ur Uebertragung eines Grund- stück«eigentum» an gerichtliche oder notarielle Beurkundung de« Vertrage geknüpft ist; Beurteilung der amtlich ver- öffentlichten Entwürfe eine« preußischen Gesetzt- zum Schutze der Bausorderungen — Die Anmeldungen neu« r Mitglieder sind unter Beifügung eine« Jahresbeiträge von 6 M an I Guttentag, VerlagSduLhandlurg, Berlin Lützowstraße Nr 107/108, zu richten * Der 30. Deutsche Aerztetag wurde gestern abend in Königsberg i Pr. mit ei^m BegrüßungS- abend im Restaurant „Bellevue" einpeleitet, zu dem etwa 300 Aerzte erschienen waren. Die KönigSbcrper „Liederfreunde" brachten den Gästen auf dem festlich erleuchteten Schloßteiche ein Ständchen dar. Die Ver. Handlungen de« AerztetageS beginnen heute im SitzurgS- saale de« Landeshause«. * Der Geolog l)r Elftam von der Universität Upsala wird auch in diesem Sommer wieder eine Expc- dition der wissenschaftlichen Untersuchung der Inselgruppe Nowaja Semlja unternehmen. Im vergangenen Jahre batte er sich infolge der schwierigen EiSoerhältniffe im Karameere auf einige Aufklärung«- fahrten an der Westküste beschränken müssen In diesem Sommer gedenkt vr Ekstam, wie der „Globui" mitteilt, über Archangel nach der Insel Wajgatfch in See zu gehen Im September sollen die Arbeiten zum Ab schluß gelangt fein. Die Deckung der Expedit,ontkofien geschieh, in der Hanptsache durch private Zuwendungen * Die reichen Ergebnisse der letzten Aus grabungen in Aegypten, die auf Veranlassung de» „Egypt Exploration Fund" von i.rof Flindkr« Petri« in Abydo« und von den Doktoren Gr.nfell und Hunt in Fayum und in El Hibeh veranstaltet word«n find, Central-Theater. Beim Wiederbeginn der Gesamt- gastspielvorstellungen unter Direktion des Frl. Adel heid Bernhardt ist die Tragödie „Die Gioconda" »on Gabriele d'Ännunzio, die wir im März in einer Matinee der „Litterarischen Gesellschaft" in vorzüglicher Weise dargestellt sahen, auf die Brrtter de« Central- Theater« und vor da« große Publikum gelangt. Der halb anziehende, halb abstoßende Eindruck, den diese Schöpfung schwüler poetischer Treibhausluft, einer durch und durch kranken Atelierkunst hervorruft, wandelte sich in der gestern gesehenen Wiedergabe zu einem überaus peinlichen. Der täuschende Hauch und Schimmer sym- bolrstischer Bedeutung, sprachlicher Feinheit, der Reiz elegischer Trauer über da« Wirrfal und den Widerspruch olle« Leben», die an sich schon fragwürdige träumerische Vornehmheit einer Kunstpflanze, die sich nicht im groben Volkrboden genährt hat, sondern recht eigentlich, nach Uhland« Wort, „die Wurzeln nach oben kehrt", wurden so ziemlich hinweggewischt, theatralisch vergröbert und der platt naturalistisch«n EhebruchStragödi« so weit al» möglich angenähert Die innere Unwahrheit dr» Kon- flrkt» unter den gegebenen Vorau«fetzung»n, die klägliche Jr-nmerlichkeit de« Helden Lucio Settala, di« Hohlheit «ne» Patho«, da» jede Laune kranker Einbildungskraft zu einem Weltgesetze wandeln möchte, kamen in sehr «opfindlicher Weise zu Tage. Daß auch da« Publikum, da» vollkommen bereit ist, die schwelgerische Weichlichkeit und den grausamen Kitzel dirsc« wiederauferfiandenen MrriniSmu« fesselnd und bedeutend zu finden, dikSmal nicht auf seine Rechnung und über Zusammenhang und Darstellerin dcS Abends, Freu Meria Pospischil „ . ..... (Silvia Srttala) lnß bei oller E cheihcit ihrer Auf- schäften im Rathaus« Bekanntlich ist die Einladung zum Juristentag in Berlin von Hrn Oberbürgermeister Kirschner ausgegangen. Gleichzeitig ,st aber auch eine Anregung dazu feiten» der Jurist,schen Gesellschaft er folgt. Außer jenen Empfängen werden eine Festvorstell ung im König! Operntheater (Kroll), ein Diner und am 13. September eine Dampferfahrt nach Wannsee fassung, bei dem ergreifenden schmerzlich«« Ernst ihre« Einsätze», doch auf dem Höhepunkte des Stücke«, im Streite mit Gioconda, die Vornehmheit empfindlich ver« missen, die auch noch in der Leidenschaft einer solchen Frau zum Ausdruck kommen soll Die Verkörperung der Gioconda Dianti durch Frl. Ada Merito blieb bi« auf einen und den anderen wilden und grellen Auf schrei und etliche ungestüme Bewegungen, vollkommen schattenhaft; die Meinung de« Dichter« ist'« doch schwerlich, daß das dämonische Modell Lucio SettalaS als blut leere« Gespenst erscheine. Der Darsteller d«S Lucio Settala, Hr. Kurt Stark machte au« dem schwer geprüften Künstler einen ganz unreifen, vor lauter Nervosität und Doppelangst fast komilch wirkenden Ge sellen Die Regie und Ausstattung de« Stückes l,cßen Manche« zu wünschen übrig, aber auch wer.» sie tadel los gewesen wären, würden sie un« über die Zwie spältigkeit der Wirkung nicht hinwegg«Holsen haben Ad Stern Wissenschaft. * Da« Programm für die dem vom 10. bi« 12. September in Berlin tagenden 26 Deutschen Dresdner Wurm! Herausgegeben von der König!. Expedition de- Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Orschelueur Werktag« nach« b Uhr. vezug-pret»» Beim Bezüge durch di« V>t'ck>M»geae tuuertzat« Dre»dnw 2,LV M (etnichl Zulraguua), durch die Hk« st m, Deutschen Reiche » M. (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich Siuzelue Nummern 10 Pf. Wird Zurückfenduna der fit» dir Schristleitung bestimmten, aber von dieser nicht ein- aesorderten Beiträge bean sprucht, so ist da« Postgel» beizusagen. AntündtgungSgrbühre«: Die Zeile kleiuer Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi gungs-Seite oder deren Ra um «0 Pf. Bei Tabellen- und Zisfernsad L Ps Ausschlag sür die Zeile Unlerm Re- vaktionSstrich (Eingesandt) di« Textzeile mittler Schrift oder deren Raum bo Ps. Gebühren - Ermäßigung bet öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi» mittag« 12 Uhr sür die nach mittag« erscheinende Nummer. (Behördl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile Nichtamtlicher Leit. Amtlicher Teil In der näheren und weiteren Umgebung Dre-denS gelangt da- Dresdner Journal noch am Abend zur Ausgabe; so in den Ortschaften des oberen Elb- thaleS bis Schandau, in denjenigen des unteren Elbthales bis Meitze« und in den an der Tharandter und Radeberger Linie gelegenen Orten. Wo in den sorgedachten Orten die Blätter den Beziehern nicht mehr zugetragen werden, wollen sich letztere mit der Post wegen Abholen- in- Einvernehmen setzen. Geschäftsstelle des Dresdner Journals. beim Oberlandesgericht vr. Nippold, Rekior der Bergakademie zu Freiberg, Oberbergrat Prof. vr. Papperitz und Polizeirat vr. Ostermayer Audienz und nahmen einige militärische Meldungen entgegen. Im Anschluß hieran hörten Se. Majestät die Vor träge der Herren Staatsminister, der Departements- chefs der Königl. Hofstaaten und de- Königl. Kabinettssekretärs. — Die Königliche Mittagstafel fand heute nachmittag 2 Uhr im Königl. Residenzschlosse statt. — Nachmittag H5 Uhr empfangen Se. Majestät der König in den Gemächern hinter der sogenannten Reitschule in der II. Etage des ResidenzfchlosseS in Gegenwart Sr. Excellenz de- Hrn. Staat-ministerS der auswärtigen Angelegenheiten L Metzsch, den Königl. Preußischen außerordentlichen Gesandten m d bevollmächtigten Minister Grafen v. Dönhoff, Ex cellenz, behufs Entgegennahme seines neuen Be glaubigungsschreibens in feierlicher Audienz. Dem Hrn. Gesandten werden bei dieser feierlichen Ge legenheit von einer Paradewache des Königl. Garde- Reiter-RegimentS die militärischen Ehrenbezeigungen erwiesen. — Nachdem Se. Majestät der König heute mittag 12 Uhr im Königl. Residenzschlofse die Ver pflichtung der Herren Präsidenten der Ersten und Zweiten Kammer dec Ständeversammlung Wirkt. Geh. Rat vr. Graf v. Könneritz, Excellenz, und geh. Hoftat vr. Mehnert vorgenommen hab>n, werden Allerhöchftdieselben h-ute nachmittag 5 Uhr den einberufenen außerordentlichen Landtag im Thron saale des Königl. Residenzschlosses in Allerhöchsteigener Person feierlich eröffnen. Nach der Landtagseröffnung gedenken Se. Majestät nach Billa Hosterwitz zurückzukehren. Dresden, 4. Juli. Ein gewisser Wilhelm Luksch, der sich als „Herausgeber von Druckschriften" bezeichnet, ist in ein bei dem Landgerichte Berlin I anhängig ge wordene« Strafverfahren wegen Erpressung-versuch« ver wickelt c,ewestn, da« mit sein«» Freisprechung geendet hat. Er hat jetzt unter dem 20. Juni 1S02 von Zürich an eine größere Zahl hoher und höchster Stellen im Deutschen Reiche «ine Druckschrift versendet, die mit den Worten „Ein preußisch-sächsischer Justizskandal" über schrieben ist und in der neben den in der Hauptsache beteiligt gewesenen Königl. Preußischen Justizbehörden auch da« Königl Amtsgericht Dresden und zwei bei diesem angestellte Beamte, der Oberamtsrichter Brückner und der Amtsrichter Seyfert, mit dem Verlangen nach einer sehr hoch bemessenen Geldentschädigunz heftig angegriffen werden Insbesondere wird diesen beiden Richtern Ver letzung der in den ZZ 126 und 128 der Strafpro eß- ordnung enthaltenen Vorschriften zur Last gelegt. Wie wir von zuständiger Seite vernehmen, sind diese Vor würfe unbegründet Da« Königl Amtsgericht Birlin hatte gegen Luksch Haftbefehl erlösten, und auf Giund dieses Haftbefehl« hatte die Staatsanwaltschaft be, tum Landgerichte Berlin I den Luksch steckbrieflich verftlgt Infolge de« Steckbrief« war Luksch, der übriaen« au« Preußen ausgewiesen war, von der hiesigen König! Polizeidirektion ergriffen und Sonntag, den 26 Januar 1902 gemäß Z 132 (nicht, wie Luksch behauptet, Z 128) der Strafprozeßordnung dem Amtsgerichte Dresden zugeführt worden Dieses hat ihn in das Gericht-gefängni« ausgenommen, ihn am nächsten Tage (Montag, den 27. Januar) ver. nommen und da» hierüber aufgenommene Protokoll noch an demselben Tage der Staatsanwaltschaft Berlin zur weiteren zuständigen Verfügung übersandt Luksch ist alsdann di« mm 10. Februar hier in Hast geblielen, Die Erkrankung des Königs von England. Der gestern abend ausgegebene Krankheitsbericht lautet: Der König hat den Tag gut verbracht, da- Allgemeinbefinden hat weitere Fortschritte gemacht, die Wunde bereitet jetzt nur noch wenig Schmerz. Bezüglich der Krankheit Sr. Majestät führt der „Lancet", der sich bekanntlich fchon einige Male über sie geäußert hat, neuerdings folgendes aus: ES war notwendig, die in die Wunde eingeführten Röhren zu entfernen, da sie der König nicht mehr ertragen konnte. An Stelle derselben kommen jetzt Gazepftopfen zur Anwendung. Die Wunde heilt in zufriedenstellender Weise. Der Ausfluß wird ge ringer und ist völlig geruchlos. Ter König leidet weniger, und obwohl die Verbände noch notwendiger weise schmerzvoll sind, erträgt der König alle Vor gänge mit äußerstem Mut. Die Temperatur ist seit dem 26. v. Mts. normal. Der König ist ein außer ordentlich guter Patient und sehr liebenswürdig gegen die Aerzte. Alle diese Umstände hält der „Lancet" für ein gute- Anzeichen zur baldigen Wiederher stellung des Königs. „British Medical Journal" giebt diese Aus führungen des „Lancet" wieder und fügt ihnen hinzu: Die Wunde wird täglich zweimal verbunden. Der Mut, mit dem der König diese Prozedur, die einige Tage lang viel Schmerz verursachte, erträgt, hat die Bewunderung der Aerzte erregt. Se. Majestät genießt jetzt erfrischenden Nachtschlaf, und eS ist zu keiner Zeit nötig gewesen, Beruhigungsmittel anzu wenden. Der Appetit bessert sich, und der König wird jeden Tag von einem Bett in ein anderes ge bracht. Der Patient nimmt großes Interesse an allem, was um ihn herum vorgeht, und an den TageSneuigkeiten. Da- Blatt sagt, es sei in der Lage, alle ungünstigen Gerüchte hinsichtlich des all gemeinen Gesundheitszustands de- Königs für völlig unbegründet zu erklären, und fordert die Presse und das Publikum auf, sich der Weiterverbreitung solcher grundlosen Nachrichten zu enthalten, die der König lichen Familie peinlich sein müßten. Hierin steht nur Südafrika und vor allen wieder Seddon an Chamberlains Seite. Auch Laurier hat bereit- für Kanada die nicht mißzuverstehende Er klärung abgegeben, daß es sich nicht in einen „Strudel des Militarismus" hineinziehen lasten wolle. Endlich wäre noch die Frage der Stellung des Reicher und der Kolonien im Stillen Ozean zu berühren, und sie ist eine der wenigen, bezüglich der man eine Einigung der Beteiligten voraussehen kann. Man will die Herrschaft einfach unter die beiden Hauptbewerber teilen und Neu-Seeland die Wahr ung der Interessen deS Reiches im östlichen Gebiete des Stillen OzeanS übertragen, Australien dieselbe Aufgabe im westlichen Teile stellen Die Regelung in diesem Sinne wurde eigentlich fchon dadurch an gebahnt, daß Britisch - Guinea an Australien über wiesen wurde. Tagesgeschichte. Dresden, 4. Juli. Se. Majestät der König trafen heute vormittag '^11 Uhr von Villa Hoster witz im Residenzschlosse ein, erteilten den Herren Wirkt. Geh. Rat vr. Diller, Excellenz, Ministerial direktor Geh. Rat vr. Schröder, Senatspräfident Bestellungen auf da- Dre-duer Jonrual für das dritte Vierteljahr werden in Dre-den-AltstaVt in unserer Geschäftsstelle (Zwrngcrftraße 20), in Dresden - Neustadt in der Hofmusikalienhandlung von Adolf Brauer (F. Plöt ner), Hauptstraße 2, und bei Hrn. Albert Gruuerl (F. u. M. Geißlers Nachf.), Bautzner Straße 63, zum Preise von 2 NI. S0 PI. angenommen. Bei den Postaustalte« im Deutschen Reiche be trägt der Bezugspreis für diefe Zeit 2» Geschäftsbereiche »es vrimstertumS »r« K»ltoS »b »fieutliche« Unterricht«. Zu besetzen: die Kirch- schul-elle zu Roda, »oll.: da« Ministerium de« »ultu« »c. Einkommen: v. Schuldienste 121« M, v. Kirch«: dienste nach Genehmigung der beabs. Abtvsung de« nie», »irchendieufte« mindesten« 3S« M., s. d. Unterricht i. d. FottbilvungSschule 110 M, f. Sommerturuen bb M., dazu sr. Wohnung im Schnlhause m. Gartengenuß. Bei guten Leistungen nach Jahresfrist eine Pers Zulage von mindesten« 100 M. Be- werbung-gesucht m. d. erfordert. Beilagen sind bi« 20. Juli beim BezirUschultnfprklor vr. Stephan, Borna, einzurriLen; — eine ständ. Lehrerstelle in Flöha. »oll.: da« Ministerium de- Kultus rc. 1SS0 M. Grundgehalt, aller 3 I. steigend durch 7 Zulagen ä 1K0 M. bi- zu 2400 M. Wohnung-geld f. einen orrh. Lehrer 3cv M, f. einen unverh 200 M. Anderwärts verbr Drenstj werden angerechnet. Biwerbungen m. d. ersorderl. Zeugnissen u. Ang. der MilitSrserhältniff« bi» 1«. Juli an Bezirk-schulinfpektor Sattler, Flöha. Dresden, 4. Juli. Se. Majestät der König haben den bisherigen Königl. Preußischen außer ordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister, Grafen v. Dönhoff, Excellenz, heute nachmittag '^5 Uhr im hiesigen Königl. Residenzschlosse in Partikularaudienz zu empfangen geruht, um au- dessen Händen ein Allerhöchstes Handschreiben Sr. Majestät deS Deutschen Kaisers, Königs von Preußen entgegenzunehmen, durch welches der Gesandte in feiner Eigenschaft erneut beglaubigt wild. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den Vorstand des Amtsgerichts Bischofswerda AmtsgerichtSrath Otto Kurt Hecker vom 1. Ok tober 1902 an zum LandgerichtSrath bei dem Land gerichte Dresden zu ernennen. Ernennungen, Versetzungen re. im öffeutl. Dienste. Im Geschäftsbereiche des vrtntstertums des Inner«. Brandversicherungskammer. Beim technischen Personal. Sngestellt: die BougewerkSmeister Hoyer und Groh al« Brandvcrsicherung» - Inspektorat« - Assistenten. — Bei der Kanzlei. Angestellt: die Kopisten Müller und Rosen kranz al- Expedienten. Befördert: die Sekretäre Flach zum kassirer, Groh zum Obersekretär und Lust zum Rech- nungSinfpettor, die Bureauassistenten Juppe und Boigt zu Sekretären, die Expedienten Juppe md König zu Bureauassistenten. Zur Konsere«; der Premierminister der britischen Kolonien. Ueber die Entscheidungen der Konferenz der Premierminister der großen unabhängigen Kolonien, die ihre Beratungen bekanntlich am 1. Juli in London begonnen hat, wird kaum vor der Beendig ung dieser ersten Tagung Eingehendes in die Oeffentlichkeit dringen. Immerhin lassen sich manche Beschlüsse mit großer Wahrscheinlichkeit voraussehen. Zunächst kann man eS al- zweifellos betrachten, daß dieser ersten Session in regelmäßigen, kürzeren oder längeren Zwischenräumen weitere folgen werden. Lebhaftes Interesse erregt die Frage, worauf der britische Kolonialsekretär Chamberlain mit dem Programmpunkte „die politischen Beziehungen zwischen dem Reich und den Kolonien abzielt. Gerade daß einzelnen Gliedern ein so große-, fast unbeschränktes Maß an Selbständigkeit gewahrt ist, macht die Stärke der Verbindung des Ganzen aus. Es kann sich bezüglich dieser Selbstständigkeit um keine wirklich bedeutenden Aenderungsvorschläge handeln. Man darf sich durch die Bezeichnung „Bundesrat" nicht zu falschen, zu weitgehenden Vor stellungen verleiten lassen. Dem „Rat" ist kein kon stitutionelles Reichsparlament koordiniert oder sub ordiniert, jeder seiner Beschlüsse muß von sämtlichen Kolonialparlamenten genehmigt werden, um Giltig keit zu erlangen. Es ist jedoch möglich, daß der Regierung schon der Plan eines Reichsparlaments vor Augen schwebt und daß sie daran denkt, den Kolonien eine Vertretung in Westminster zu schaffen. Dies würde jedenfalls eine sehr schwierige Aufgabe sein. Was die Handelsveziehungen anbelangt, so ist an den Tendenzen Chamberlains bezüglich eines Reichszollverbandes trotz entgegenstehender Gerüchte nicht zu zweifeln. Der Premier von Neu-Seeland, Seddon, ist hierin der Hauptverteidiger seiner Ansichten, aber auch der Premier von Kanada, Laurier, wird ihm mit den schon er zielten Erfahrungen beitreten. Beide dürften je doch Australien nicht umstimmen, und da Barton sich entschieden dagegen erklärt hat, kann von einer Durchführung im großen kaum die Rede mehr sein. Ebenso steht es mit den Plänen der Reichswehr kraft.
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