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veH»«»»ret«: Beim Bezüge durch di« G«schast,Kr«e inner d«st Dresden» 2,SO M (tlnschl. Zulru^ung), durch di« Hkast im Deutschen Reiche > R. (auSschließUch BcsiUIgelL) vierteljLhrlich. Linzeln« Rummeru 10 Pf wird Zurücks enduna der für di« Schristleilung bestimmte», aber voo dieser nicht ein- geforderten Beitrüge bean» sprucht, so ist da« Postgeld bei-usügen. DresdM W Ammml. Herausgegeben von der König!. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Grschei»e»t Werktag« nachm L Uhr. rlukünStgung-gehühr«»: Die Zelle kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi» guu,,- «eite oderderenRaum 20 Pf. Bei Tabellen- und Ziffernsatz b Pf. Ausschlag für die Zeile Unterm Re- daktion-strich (Eingesandt) die Lextzeile mittler Schrift oder deren Raum bo Pf. Gebühren - Ermäßigung bet dsterer Wiederholung Annahme der Anzeigen bi« mittag« 12 Uhr für die nach- mittag« erscheinende Nummer. O 145. Donnerstag, den 26. Juni nachmittags. 1902 Amtlicher Teil. Ich bestimme hierdurch, daß das 1. König- Husaren-Regiment Nr. 18 fortan die Benennung 1. Husaren-Regiment „König Albert" Nr. 18 zu führen hat. Die Offiziere tragen auf den Achstlstücken den bisherigen NamenSzug. Dresden, den 24. Juni 1902. Georg. von der Planitz. Ich erkläre Mich zum Chef d S 1. (Leib-) Grenadier-Regiment- Nr. 100, des Garde-Reiter-Regiments und des 1. Feldartillerie-RegimentS Nr. 12 und bestimme ferner Folgende-: 1. Da- 7. Infanterie-Regiment „Prinz Georg" Nr. 106 hat fortan die Benennung 7. KönigS-Jnfanterie-Regiment Nr. 106 zu führen, mit Beibehalt der bisherigen NamenSzugeS. 2. Das Schützen- (Füsilier-) Regiment „Prinz Georg" Nr. 108 behält diese Be nennung bei unter gleichzeitiger Fortführung des bisherigen NamenSzugeS auf den Leib riemen-Schlössern. 3. Ich bleibe auch ferner Chef der unter 1 und 2 genannten Regimenter. 4. DaS 2. Königin Husaren-Regiment Nr. 19 hat fortan die Benennung 2. Husaren-Regiment „Königin Carola" Nr. 19 zu führen. Die Offiziere tragen auf den Achselstücken den NamenSzug Ihrer Majestät. 5. DaS 5. Infanterie-Regiment „Prinz Friedrich August" Nr. 104 erhält die Benennung 5. Infanterie-Regiment „Kronprinz" Nr. 104. Dresden, den 24. Juni 1902. Georg. von der Planitz. Ich bestimme, daß das 1. (Leib-) Grenadier-Regiment Nr. 100, das Garde-Reiter-Regiment und das 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12, zu deren Chef Ich Mich erklärt habe, auf den Epauletten und Achselstücken der Offiziere, sowie auf den Schulterklappen der Mannschaften an Stelle der bisherigen Abzeichen Meinen NamenSzug nach den von Mir genehmigten Proben zu tragen Haden. DaS Krieg-ministerium hat da- weiter Erforder liche zu veranlassen. Dresden, den 24. Juni 1902. Georg. von der Planitz. Armee-Trauer. Se. Majestät der König haben die Trauer um des verewigten Königs Albert Majestät auf sechs Wochen — vom 20. d. M. an gerechnet — sestzu- feyen geruht. Kunst und Wissenschaft. Die Neuigkeiten Marconis. Marconi hat Ende voriger Woche in London einen Vortrag über den Fortschritt der drahtlosen Telegraphie oser, wie er fi« neuerding« nennt, der „elektrischen Naum» telegraphie" gehalten und darin außer vielem Bekannten auch gänzlich Neues gesagt, wa« geeignet ist, die Er» Wartung auf seine kommenden Versuche wieder zu spannen Ec ging zunächst auf do« Wesen der auf seine Erfind» ungen gestützten technischen Neuerungen ein und sagte darüber etwa folgende«: Daß r» möglich sein sollte, einen Apparat au« einer Entfernung von Hunderten ober Tausenden von Meilen in Thätigkeit zu fetzen, ihn nach dem eigenen Willen zu regieren und hörbare oder sichtbare Signal« durch einen elektrischen Empfänger ohne Hilfe eine» künstlichen Leiter« zu erzeugen, erschien eine wunderbare und geheimnisvolle That Wenn man jedoch di« Sache näher betrachtet, so verdient sie nicht m.hr Bewunderung al« di« Übertragung von Depeschen läng« eine» Telegraphendrahte« Dte Wellen de« Licht« und der Wärme werden von der Sonne aut' in den W-ltraum über Millionen von Meilen verbreitet, und auch der Schall erreicht da« Ohr ohne jeden künstlichen L iter E« war daher gar nicht so sonderbar, daß der Mensch ein Mittel gefunden haben sollt«, durch da« «r die Anwendung der Elektrizität zur Beförderung von D peschen oder von Energie von einer künstlichen Leitung unabhängig machte Dennoch war di« Raumtelrgraphi« em oerhältni«mäßig neuartig«! W«g, um di« sogenannten H-rtzschen Wellen, d. h die elektrischen Wellen mit weit geringerer Geschwindigkeit al« die der Lichtwellen, nach Beliebigkeit zu lenken und zu entdecken Marconi gab Sie findet in den ersten drei Wochen in der bereits befohlenen Weise statt. In den letzten drei Wochen wird von sämmtlichen Offizieren, Sanitäts offizieren und Beamten nur der Flor um den linken Oberarm getragen. Bis einschließlich 29. d. M. flaggen sämmtliche militärischen Dienstgebäude halbmast, auch darf außer.bei Feuerlärm und Generalmarfch kein Spiel gerührt werden. Dresden, den 24. Juni 1902. Kriegsministerium. von der Planitz. ssvs Dresden, 26. Juni. Gestern abend sind von Dresden wieder abgereist: Se. Durchlaucht der Herzog und Ihre König!. Hoheit die Frau Her zogin von Urach, Se. König!. Hoheit der Prinz Max, Herzog zu Sachsen, Se. König!. Hoheit der Herzog Robert von Württemberg, Se. Kaiser!, und König!. Hoheit der Erzherzog Leo pold Ferdinand von Oesterreich und Se. Hoheit der Prinz Leopold von Sachsen- Coburg-Gotha. Mit Allerhöchster Genehmigung ist die Wieder wahl des Professor- Oberbergrath vr. pbrl. Papperi tz zum Rektor der Bergakademie in Freiberg für die Zeit vom 1. August dieser bi- mit 31. Juli nächsten Jahres bestätigt worden. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den LandgerichiSraih bei dem Landgerichte Leipzig Kurt Gustav Bornemann vom 1. Juli 1902 an zum Landgerichtsdirektor bei diesem Gerichte zu ernennen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Ober-Telegraphen assistent Meischner in Zwickau (S.) den ihm von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen verliehenen Kconenorden 4. Klasse anlege. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Briefträger Beck in Dresden die ihm von Sr. Durchlaucht denr regierenden Fürsten Reuß jüngere Linie verliehene, dem Fürst!. Reußischen Ehrenkreuze affiliierte silberne Verdienst medaille annehme und trage. WekannLniachung. Die den bisherigen Lotterie-Kollekteuren Carl Schulze in Frankenberg und Ernst Mey in Leipzig- Plagwitz übertragen gewefinen Agenturen der AlterS- rentenbank sind eingezo„en und die Altersrentenbank- Agentur, die von dem verstorbenen Lotterie-Kollekteur Eduard Waurisch in Ebersbach verwaltet wurde, ist der Eisenbahnstationskasse in Ebersbach über tragen worden. Dresden, am 24. Juni 1902. Finanzministerium, I. Abtheilung. vr. Diller. ssss Das Ministerium des Innern hat dem Kranken- und Begräbnißkasjenvereine zu Pretzschen dorf und Umgegend, eingeschriebener Hilfskasse, bescheinigt, daß er auch nach Einführung der I. Nach trags vom 19. Mai 1902 zu seinem revidirten Statute vom 2. Dezember 1892, vorbehaltlich der Höhe des Krankengeldes, den Anforderungen de- 8 75 deS Krank,nvelsicherungsgesetze- vom 15. Juni 1883 in der Fassung vom 10. April 1892 genügt. Dresden, am 20. Juni 1902. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Vr. Roscher. s»s8 Wekanntrnachung. Vom 1. Juli d. I. ab wird in Kreischa (Hauptzollamtsbezirk Dresden II) an Stelle der dortigen Steuerrezeptur ein Untersteueramt errichtet werden. Dresden, am 26. Juni 1902. Königliche Zoll- und Steuer-Direktion. vr. Löbe. ssss Srueuuuugeu, Versetzungen re. im öffeutl. Dienste. Im Geschäftsbereiche des Mtntftertuma «es Kultus und öffentlichen Unterricht». Zu besetzen: die neuzuerricht. 2. stänv. Lehrerstelle a d Sklass Schule zu Hohenkirchen b. Lunzenau. Koll.: die oberste Schulbehörde. Neben fr. Wohnung 1200 M. Gehalt. Gesuche sind unter Beifügung sämtl Zeugnisse, inSbes. auch eine« Amt-sührungsttugmfsrs bi« aus die jüngste Zett, beim BezirkSschulinspektor vr. Schilling, Rochlitz, bi- 12 Juli einzureichen Nichtständ Bewerber haben den Militärdienstnachwei« beizubringen; — demnächst die Kirchschulstelle in Holzhausen b. L. Koll.: die oberste Schulbehöide. 1300 M. Jahlk-gehalt u. Amtswohnung Dieser Gehalt steigt n. vollend. 2K. Leben-j. aus 14S0 M., n v 28. L- aus 1KSV M., n. v. »I. L. aus 1800 M., n. v »4. L. auf 1SS0 M, n. v. 87. L. auf 2100 M., n v. 40. L. auf 2200 M, n. v 4b. L. auf 2300 M, n. v bO. L auf 2400 M und n. v. bb L aus 2b,0 M Bom Küchendienste SIS,1S M. Außerdem sür Leitung d Kirchenchors 30 M Gesuche unter Beifügung auch des Zeugn über die musik. Prüfung sind bi- 12 Juli beim Bezirk-fchulinspektor zu Leipzig ll, Schulrat Zimmler, rinzureichen. Behördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Mehr Nationalbewußtsein. In einem Teile der nationalgcsinnten Presse macht sich, wie der Deutsche Reichskanzler vor kurzem mit Recht beklagte, feit geraumer Zeit ein völlig ungerechtfertigter Pessimismus geltend, dem ernsthaft entgegengetreten werden muß. Graf v. Bülow nannte diese Schwarzseherei „greisenhaft". ES ist in der That kein Ausdruck frischer, zuversichtlicher That- kraft, der in jenen Kundgebungen sich zu erkennen giebt; dagegen ist die Verbreitung pessimistischer An schauungen nur zu sehr geeignet, die Anspannung aller nationalen Kräfte zu lähmen und dem Deutschen die berechtigte Freude an seinem Vaterlande zu stören. Neben diesem bedauerlichen Pessimismus geht, wie selbstverständlich, eine gesteigerte nationale Empfindlichkeit einher, die unsrer Meinung nach gleich falls vom Uebel ist. Empfindlichkeit ist stets ein Zeichen von Schwäche, und wenn der Starke bereit ist, der Empfindlichkeit Schwächerer Rechnung zu tragen, so pflegt er über solche GefühlSanwandlungen doch meist mitleidig zu lächeln. Wir Deutschen aber brauchen weder schwarz in die Zukunft zu blicken, noch em- ifindlich zu sein, wenn einmal im Auslände ein un» reundlichrs oder gar drohendes Wort fällt. Wenn >a- Deutsche Reich sein Wort in die Wagschale legt, o hat da- noch immer ein gewaltiges Gewicht, und unser Vaterland hält wahrlich, sowohl was seine Zustände im Innern als seine Macht und sein An sehen nach außen betrifft, noch immer jeden Ver gleich mit allen andern Ländern aus. Wenn wir immer wieder wahrnrhmcn müssen, daß ein Teil unsrer nationalgesinnten Presse nervös zusammenzuckt und lange erregte Erörterungen pflegt, sobald irgendwo im AuS'.ande ein Parlamentarier oder ein sonst berufener Politiker, oder auch eine Zeitung sich an Deutschland reibt, so haben wir das immer für einen Fehler gehalten. Noch weit schlimmer aber ist eS, wenn deutsche Blätter, die auf Untergrabung unserer staatlichen Grundlagen hin- irbeiten, solche ausländische Unfreundlichkeiten mit Hohn wiedergeben und mit bestätigendem Kommentar versehen. Gewiß, wir können und sollen vom AuS- londe lernen; wir können und sollen auch unfreund liche Kritik vertragen und, was davon berechtigt ist, zu unserem eigenen Besten nachprüfen. Im all gemeinen aber entspricht es mehr der nationalen Würde und unserem wohlberechtigten nationalen Selbstgefühl, solchen Auslassungen kühl und reserviert eutgegenzutretcu als ihnen gegenüber sich empfindlich zu zeigen oder sich gar dadurch in einen ganz un begründeten Pessimismus hineintreiben zu lassen. Schritt für Schritt, in zielbewußter Ruhe ist Deutschland zu seiner nationalen Größe empor gestiegen, unbekümmert und unempfindlich darüber, ob man uns von außen her drohte oder höhnte. Der Stolz, das hohe Nationalbewußtsein, das uns getragen hat, ist aber auch heute noch im Volke rege; es ist weit stärker, al- man aus den pessimistischen und empfindsamen Auslassungen in der Presse an nehmen könnte Schlimm wäre es auch, wenn es anders wäre. DaS Nationalbewußtsein aber bedarf der steten Pflege, und man täuscht sich, wenn man etwa meint, es dadurch stärken zu können, daß man Schwarzseherei treibt. Die Schwarzseher verfallen nur zu leicht in Mutlosigkeit; sie bereiten schließlich denen den Boden, die die vaterländischen Verhält nisse als so trostlos auSgeben, daß nicht rasch und gründlich genug eine allgemeine Umwälzung ange bahnt werden müsse. Große Aufgaben harren noch ihrer Lösung. Die Zolltarifreform ist noch weit im Felde; die Neu regelung unserer handelSpolitilchen Beziehungen im Auslande steht noch aus. Dabei trennt unS nur noch ein Jahr von den ReichSlagswahlen. Das ist wahrlich nicht ein Zeitpunkt, um pessimistisch in die Zukunft zu blicken. Mit Thatkraft und Zuversicht vielmehr gilt es, Hand anS Werk zu legen und jedem einzelnen Deutschen die Ueberzeugung einzu impfen, daß er alle Ursache hat, sich seines Vater landes zu freuen und mit Stolz zu dessen weiterer Entwickelung nach seinen Kräften beizutragen. Der Deutsche Reichskanzler hat vor einiger Zeit im Reichs tage die Frage aufgeworfen, ob wir Deutschen Ur sache hätte», andere Länder, andere Nationen zu be neiden. Er hat diese Frage mit aller Entschieden heit verneint und daraus hingewiesen, daß es schwer sein dürfte, ein Land zu nennen, das besserer Zu stände sich erfreute als unser Vaterland, und ouraus «in« U-v-rNHl uo.r ><m< sruy.r.» und Versuche sowie eine Beschreibung der br» dahin konstruierten und angewendeten Apparate Er wie» dann auf den grüßen Fortschritt hin, der in dir jetzt gegebenen Möglichkeit lieg«, eine beträchtliche Zahl venachbarter Stationen für drahtlose Telegraphie gleichzeitig in Thätigkeit zu setzen, ohne toß dir De peschen untereinander in Verwirrung geriet«n. Er gab inde» zu, daß «in besonders kräftiger Sender für elektrische Wellen die Thätigkeit benachbarter Stationen di« zu einem gewissen Grade beeinträchtigen könnte, aber man sollte bedenken, daß die gewöhnlichen Ver- keh,«mittel durch Telegraphendraht und Telephon ähn lichen Einflüssen ausgesetzt wären. E« wäre z. B in Kapstadt vor zwei Jahren al« unmöglich befunden worden, zu gewissen Zeiten, wenn die elektrischen Straßenbahnen in Betrieb waren, die Kabel zu be nutzen Da« Wichtigste an dem Vortrag Marconi« war die Verkündigung, daß er den Kohärer, die Fritt- röhre, die den wesentlichen Teil de« Apparat« für draht los« Telegraphie bildete, durch eine neue und erheblich bessere Einrichtung ersetzt habe Er nennt diese Neuheit einen „magnetischen Detektor" und hat ihn bereit« zwischen zwei südenglischen Stationen bi« »u 152 engl Meilen erprobt Er hat ihn weit empfindlicher und zuoerlässizer befunden al« die Frittröhre und erwähnt al« einen besonderen Vorteil noch den Umstand, daß er nicht so viele Vorsichtsmaßregeln beim Betrieb erfordert Besondere« Gewicht legt er auf die Möglichkeit, mittel« einer neuen Erfindung Depeschen mit einer Geschwindig» keit von mehreren Hundert Wooten in der Minute auf- »»nehmen Bi« jetzt hat er e» aus 30 Worte in einer Minute gebracht Ganz besonder« aber betrachtet Marconi alle diese Verbesserungen selbstverständlich im Hinblick auf den großen Plan der drahtlosen Telegraphie über den »luuu.tt^en Ozean. Er wem vuruu> hm, wie jein System rn den letzten Jahren eme äußerst schnelle Verbrettuna gefunden hab«, daß e» vom Lloyd aus schließlich für seine Stationen im In» und Auslande in Benutzung genommen worden fei, daß schon 17 Ozean dampfer eine Einrichtung mit seinem Apparat erhalten haben, und daß namentlich im Englischen Kanal durch Anwendung der drahtlosen Telegraphie bereit« in verschiedenen Fällen Unglück verhütet worden sei. In Großbritannien und Europa arbeiten gegenwärtig 40 Landstatioven mit dem Marconi-System, außerdem 40 Schiffe der englischen Flotte Die Einführung auf den großen Ozeandampfern habe den Wert der draht losen Telegraphie auch sür HandelSzwccke erwiesen, denn die großen Dampfer „Campania" urd „Lucania" ver einnahmen während jeder Fahrt durchschnittlich I200M für Beförderung drahtloser Depeschen Sodann kam Marconi auf vie Frage der drahtlosen Telegraphie zwischen England und Amerika zu spnchen und äußerte nochmal« ganz ausdrücklich, daß nach seiner Ueberzeugung eine solche ebenso leicht möglich sei wie aus kürzere Ent fernungen Bekanntlich hat er seine zunächst von Neu- Fundland nach Europa hin aufgenommenen Versuche wieder aufgeben müßen wegen Einspruch« der Kabel gesellschaft, die telegraphische Rechte in Neu-Fundland geltend machte Er hat aber dann eine Unterkunst auf canadischem Grbirte, nämlich auf Neu-Schottland, ge- sunden, und zwar hat die kanadische Regierung zur Ein richtung dieser tranSntlantischrn Station auch «ine Bei hilfe von 320 000 M bewilligt. Marconi hofft, daß die canadifche Station sehr bald zur Fortsetzung der Versuche bereit sein wird Ende Februar d I« find dann auf Schiffen nochmal« Versuche mit der Ueber- sendung von drahtlosen Signalen auf weite Entfernunaen gemacht worden und haben ergeben, daß lesbare De peschen auf 1551 uns oemttche Slgnaie auf 2OS9 See meilen übertragen werden könnet Dabei ist noch em merkwürdiger Umstand heroorgetreten, der auch ein be- sondere« wissenschaftliche« Jnter«sse besitzt Eü ist nämlich festgestellt worden, daß Signale während der Tages stunden auf Entfernungen über 700 Meilen gänzlich ver sagten, während sie bei Nacht noch auf 2000 Meilen Entfernung übertragbar waren Marconi erklärt diesen eigentümlichen Umstand dadurch, daß der Leitungsmast des Apparat« durch das Tageslicht Elektrizität verliert Man könnte nun meinen, daß diese Erscheinung ter drahtlosen Telegraphie auf große Entfernungen derart hinderlich werden könnte, daß em Betrieb der Iran«, atlantischen Stationen bei Tage überhaupt unmöglich würde. Marconi nimmt jedock an, daß die Schwür'g- keit durch Aufbietung einer größeren elektrischcn Energie überwunden werden könne. Anderseits legt er die Be obachtung noch zu seinen Gunsten au», indem er darauf hinweist, daß möglicherweise seine ersten Versuche mit der drahtlosen Telegraphie über den Ozean hinweg von Neu-Fundland au« noch bester gelung«n wären, wenn er damals den Vorzug der Nachtstunden für diesen Zweck bereits gekannt und benutzt hätte Die ganze Welt wird jedenfalls in den nächsten Monaten ihre Er wartungen auf die der Vollendung rntgrgengehkrde Marconi-Station in Neu Schottland richten, denn von dem Ausfall der Versuche, die dort demnächst unter nommen werden sollen, wird e« abhängen, ob die transatlantische Telegraphie ohne Draht zur Thatsoche werden oder bi« auf weitere« oder vielleicht für immer Problem bleiben wird. Wissenschaft. * Der „Franks Z«g" wird von ärztlicher Se te über den Krankheitsverlauf bei Blmddarm-Entzündur g.