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An mein Volk! Ttestrauernd stehe ich, stehen wir Alle an der Totenbahre des edelsten besten Fürsten, der nicht blos ein Beispiel für uns im Frieden wie im Kriege war, sondern anch rin Landesbater in des Wortes vollster Bedeutung. Zagend ergreise ich die Zügel der Regierung, denn eines solchen Fürsten Rachsolger z« sein ist schwer; jagend, aber auch mit festem Vertrauen aus Gottes Beistand und aus die Liebe meiner Sachsen. Denn wie ich gelobe, immer im Sinn und Geist meines verewigten Bruders meines Amtes zn walten, so bin ich auch der sesten Zuversicht, daß mein Volk, das mich ja kennt, die Liebe, die es dem teuren Entschlafenen gewidmet hat, auch aus mich übertragen wird. Sibyllenort, den 21. Juni 1W2. Amtlicher Teil. Dresden, 21. Juni 1902. Se. König!. Hoheit der Prinz Max, Herzog zu Sachsen, ist heute Vor mittag 8 Uhr 21 Min. in Dresden eingetroffen und hat im PalaiS Zinzendorfstraße Quartier genommen. Verordnung, die Landestrauer für Se. Majestät weiland König Albert betreffend. Unter Bezugnahme auf die bereits erfolgte Be kanntmachung über das Ableben Sr. Majestät des Königs Albert und die auS diesem Anlasse auf dem gewöhnlichen Wege an die Kirchenbehörden ergehenden besonderen Verordnungen des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts werden sämtliche Obrigkeiten, die eS angeht, hierdurch angewiesen, innerhalb des Bereichs ihrer amtlichen Wirksamkeit dafür Sorge zu tragen, daß die durch da- Mandat vom 16. April 1831 für den Fall des Ablebens des Königs über die Landestrauer getroffenen Bestimm ungen alsbald in Vollzug gesetzt werden, und zwar Allerhöchster Anordnung zufolge mit der Maßgabe, daß die Zeit der Landestrauer auf 6 Wochen herabgesetzt wird, daß die in dem Mandate unter I. 2. vorgesehene Gedächtnispredigt am Sonntag, den 29. Juni dieses Jahre-, in einem besonderen Trauer- gotteSdienst zu halten ist, dessen nähere Festsetzung den zuständigen kirchlichen Behörden überlassen bleibt, und daß die daselbst unter 1.4. angeordnete Einstellung der Musik und öffentlichen Lustbar keiten im ganzen Lande auf die Zeit vom 2V. Jani bis zum 2S. Juni dieses Jahres beschränkt wird. Gegenwärtige Verordnung ist in sämtlichen Amts blättern unverweilt zum Abdruck zu bringen. Dresden, am 20. Juni 1902. DieMinisterien des Innern und desKultus und öffentlichen Unterrichts. d. Metzsch. v. Seydewitz. Sruenrmugeu, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. I«, Geschäftsbereiche des Ministeriums VerFinanzen. Bei der Post-Verwaltung ist ernannt worden: Krah, Architekt, al- PostbausekretSr in Dresden. Im Geschäftsbereiche des Ministerium» des Kultus und öffentlichen Unterrichts. (Schluß.) II Real, gymnasien. Zittau: Franz Volkmar Fritzsche, bis her nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer, al- ständiger Lehrer mit dem Titel Oberlehrer. Zwickau: Dr. pt»I. Theodor Alfred Matthias, bisher Oberlehrer am Real gymnasium Zittau, in gleicher Eigenschaft; vr. xlül. Ernst Alfred Kroitzsch, bisher nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer an der Realschule Pirna, als ständiger Lehrer. — III. Realschulen: Bautzen: Lauck, tdeol et paeck Max Albert Pilz, bisher nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer, al- ständiger Lehrer Chemnitz: Lauck, rev. ruiu, Paul Felix Gerlach, bisher nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer, als personalständiger Lehrer; Lauck rev. wio. Karl Arthur Rosenbaum, bisher nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer, al- ständiger Lehrer. Crimmitschau: Lauck, rev. ruiu. Witlos Müller, bisher nichtständiger «issenslastlicher Lehrer an der Realschule Auerbach und Ernst Julius Seiler, bisher Lehrer an der landwirtschaftlichen Schule zu Bautzen, als ständige Lehrer Dresden I: Lio. tk 0r. ppil. Kurt Warmuth, bisher nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer, als ständiger Lehrer. Dresden II: Bürgerschulleyrer Paul Andreas Wolf, al» ständiger Lehrer. Dresden III: vr. pdil Heinrich Bust. Paul Nimsch, bisher Oberlehrer ander öffentlichen HandelSlchranstalt zu Dresden, in gleicher Eigen schaft DreSden-Striesen: vr. püil. Georg Gustav Willy Muhle, biShir Lehrer an der Realschule m Pirna, als ständiger Lehrer. Frankenberg: vr. ptiil. Heinrich Emil Schmerler, bisher Oberlehner am Realgymnasium Borna, al- Direktor. Glauchau: Lauck, rev. mia. Karl Iuliu- Hempel, bisher nichtständiger wissenschastlicher Lehrer, al» ständiger Lehrer. Leipzig I: vr. pdil Karl Richard Rödel, bisher Oberlehrer an der Realschule zu Großen hain, in gleicher Eigenschaft. Leipzig II: vr. xdil. Friedr. Rich. Albin Möbuß, Lauck, rev. miu. Heinr. Max Goldacker, Wilhelm Max Busse, bisher nicht ständige Lehrer, als ständige Lehrer. Leipzig IV: Vr. pdil. Joh Heinrich Schmidt, bisher Vürger- fchullehrrr in Leipzig und vr. xdil. Otto Rud. Ernst Küntzel, bisher Oberlehrer an der öffentlichen HandelSlchr- anstalt in Bautzen, al» ständiger Lehrer. LeiSnig: Einst Kurt Eder, bisher nichtpändiger wissenschastlicher Lehrer, als ständiger Mehrer. Meerane: Johanne- Conradi, bisher nichtständiger wissenschastlicher Lehrer, und Bezirksschullehrer Valentin Bernhard Petzold, al» ständige Lehrer. Meißen: Proftssor Ernst Emil Schirlitz, bisher Direktor der Real schule in Frankenberg, in gleicher Eigenschaft. Pirna: vr. xiül. Karl Albert Müller, bisher Oberlehrer an der öffent lichen HandelSlchranstalt zu Dresden, al- 1. Oberlehrer und Stellvertreter de- Direktor» — IV. Seminare. Anna- berg: Karl O-kar Otto Franke, bisher Bürgerschullehrer in Plauen i. B., und Friedrich August Guschke, bisher Seminar- hils-lehrer, al» ständige Lehrer; Lauck, rev. ruiu vt paeck. Martin Alwin Segnitz, bisher Vikar, al» ständiger Lehrer. Annabrrg-Stollberg: Lauck, paeck Hermann Emil Ha mann und Karl Hermann Tuschte, bisher Assistent an der TurnlehrerbildungSanstalt in Dresden, und Lauck, paeck. Albert Karl Schilling, al» ständige Lehrer. Borna: vr. xdil Karl Otto Kittel, bisher Vikar, und Arthur Rudolf Göhler, bisher HilfSlehrrr, al» ständige Lehrer. Calln- berg, Lehrerinnenseminar: Lauck, paeck. vr. Hermann Richard Bohn, bisher HilsSlebrer am Seminar Oschatz, al» ständiger Lehrer. Dresden, Lehrerinnensem.nar: Lauck, paeck. Karl Moritz Friebe, bisher Bezirktschullchrer in Leipzig-Lutritzsch, al» ständiger Lehrer. Frankenberg: Lauck, paeck. Emil Ziegler, bisher Vilar am Seminar zu Pirna, Viktor Gustav Pohl, bisher Hilfslehrer, al- ständige Lehrer, und Gustav Arthur Seidel, bi-her personalständiger Lehrer am Seminar zu Löbau, al- etatmäßiger ständiger Lehrer. Grimma: vr. pdil. Karl Franz Georg Henning, bi-her Vikar, vr. xdil. Otto Schleinitz. bi»her Hils-lehrer am Seminar zu Auer bach, und Paul Ossian Reichardt, bi»her Vikar, al» ständige Lehrer Pirna: Lauck, paeck. Bruno Felix Hänsch, bi-her Bezirk-schullchrer in Leipzig-Reudnitz, Paul Ehrhard Rudolf Zimmermann, bi»hrr Lehrer an der höheren Volksschule in Chemnitz, al» ständige Lehrer, und Emil Schlesier, bisher perionalständiger Lehrer, al» etatmäßiger ständiger Lehrer Rochlitz: Lauck, paeck. Karl Moritz Richard Müller, bi-her Lehrer an der höheren Bürgerschule in Plauen i. B, al» ständiger Lehrer. Waldenburg: Christian Karl Wilhelm Georg Weise, bi-her. Hilfslehrer, al- personalständiger Lehrer. — Hierüber ist den ständigen Lehrern vr. pdil. Karl Rrinh. Haage an der Kreuzschule zu Dre-den, Bruno Ferd. Dietrich, Oberturnlehrer am König Albert-Gymnasium zu Leipzig, vr. pdil. Karl Tittel und Fedor Florian an der Nikolai-Schule zuLeipzig, Lauck, rev. miu. Frz Ekmund Heyne an der Annenschule zu Dres den, Lauck, rov. miu. vr. pdil. Nonrad Herm. Meltzer, Gustav Adols Heinrich Linsenbarth und Lauck, rev. miu. et paeck. Theodor tzosfmann am Realgymnasium Zwickau, vr. pdil. Franz Emil Gerbet an der Realschule Aue, Eduard Arao Beyer und August Max Kuhnert an der Realschule Chemnitz, Ernst Julius Alsred Pöhler an der Realschule Dresden I, vr. pdil. Karl Friedrich Herm. Thümmler und Lauck, rev. miu Paul Grabowski an der Realschule Dresden II, vr. pdil. Karl Otto Weder an der II. Realschule Leipzig, vr. pdil. Loui- Kurt Müller und vr. pdil. Christian Stoeßel an der Realschule Löbau, Paul Johanne- Herrmann und Richard Wilhelm Paul Riedel am Parallelfeminar Annaberg, Paul Schöne und Friedrich Hermann Wähmann am Frhrl. v. Fletcherschen Sen inare in Dresden der Titel „Oberlehrer" sowie dem stän digen Turnlehrer Ernst Friedrich Bust. Meier am Bitzthum- schen Gymnasium zu Dresden der Titel „Oberturnlehrer" ver- liehen worden. Zu besetzen: die Kirchfchulstelle in CämmerSwalde. Koll.: die oberste Schulbehörde. 1200 M. v. Schul-, 868,5V M. V.Kirchenditnste, 110 M. s. Erteilung v. Fortbildungsunterricht u. fr. Wohnung. Gesuche m. d. nötigen Beil, bis 10. Juli an Bezirksschulinspektor Schulrat vr. Winkler, Freiberg; — die 2. ständige Lehrerstelle in Leukersdorf i. Erzg Koll, die oberste Schulbehörde. Außer fr. Wohnung 1200 M Grund gehalt, 110 M. f. Forlbildungsschulunterricht, 60 M. f. eine Ueberstunde u Ivo M. per? Zulage Bewerbung-grsuche nebst allen erforderl. Beilagen, von Hilfslehrern auch der MilitLr- dienstnachwei», sind bi- 12. Juli beim BezirkSschulinspektor Schulrat Richter, Chemnitz, einzurrichen; — eine Lehrerstellt in Vielau. Koll : der Gemeinderat. Neben fr. Wohnung od. 200 M. Wohnung-geld 1300 M AnfangSgehalt, der mit erf. 25 Leben-j auf 1400 M. u. danach in dreij. Stufen bis mit erf. 48. L auf »400 M. steigt. Gesuche sind unter Beifügung fämtl. Prüfung»- u. Amtsführung-Zeugnisse bi» 5. Juli beim Koll, einzurrichen; — die 2. ständ Lehrerstelle in Thiemen dorf b. Oederan. Koll : da» Ministerium de» Kultus re. Ein kommen: 1200 M. nebst fr Wohnung im Schulhause u. Garten- genuß, 200 M. perf. Zulage, 60 M f. Erteilung v. Fortbild- ungSschulunterricht u. 110M f. 2 Ueberstunden. Bewerbungen m d. erforderl. Unterlagen u Angabe der Militärverhältmsse bi» SV. Juni a. Bezirk»schulinspektor Sattler, Flöha. (Behördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Zum Ableben Sr. Majestät des Königs Albert. Vom Sterbelager des Hochseligen Königs Albert, Majestät, werden hiesigen und aus wärtigen Zeitungen noch ausführlichere Mitteilungen au-Sibyllenort gemacht, von denen wir diejenige des „Dresdner Anzeiger-" nachstehend abdrucken: „Wie aus der nächsten Umgebung de« hochseligen König» Albert bestätigt wird, hatte der Hohe Ent schlafene ein sehr friedliche« Ende. Die Aerztc erkannten da» Ende längere Zeit vorher an der abnehmenden Herzthätigkeit Sie fürchteten, der Tod könnte plötzlich eintreten und die Umgebung unvorbereitet treffen Darum fand eine fortgesetzte Prüfung de« Pulse« statt Geh. Rat vr. Fiedler bemerkte so vorgestern kurz nach 6 Uhr die eintretende Herzschwäche und die Nähe de« Ende«. Ihre Majestät die Königin, sofort in Kenntni« gesetzt, ordneten da« Versammeln de« Hofstaates und der Beamtenschaft an Se Majestät der König starben sehr sanft Die Züge sind friedlich und verklärt Die Aerzte halten abwechselnd an der Leiche die Totenwache Gestern nachmittag von 3 bis 4 Uhr wurde die Diener schaft zur Verrichtung von Andachtrübungen in da« schwarz drapierte Sterbezimmer zugelaffen " Gesten» nachmittag von 3 bi« 4 Uhr konnte man, wie au« Sibyllenort berichtet wird, den hochseligen König Albert auf dem Totenbette sehen Die Hoh« Leich« war au« dem Sterbezimmer, da« für die feierliche Lnlbahrung schwarz drapiert wurde, in «in rot dra piert«« N«b«n,immer übergesührt worden. In langer Reih« defilierten durch diese« Zimmer die Ortsbewohner, Lent« an« d«r Umgebung, und die Dienerschaft, oft an dächtig niedrrkniernd oder Thränen au« den Augen welchen» Bei der Leiche wachten, von Zeit zu Zeit ab gelöst, «in Flüaeladjutant, ein Arzt und ein Geistlicher Der Emvrnck beim Betrete» de« Zimmer« war über- «LIttgend Lok schlichter Lagerstätte ruhte in we,ßrm Tatengew-rnd«, di« Hände um ein silberne« Kruzifix gefaltet, d«r Hsh« Entschlafene Die Brust war über» d«ckt mit Eah«nra»ten und Rosen Der Kops nz-r »ach recht« geneigt Da» Antlitz de« Hohen Taten war se« da» eme» Schlafenden von stillem Freden »erklärt Z» Semem Haupte stand «in silberne« Mnny^g «ck i«d« Serie eine brenxnde Kerze. Von tiefem Schmerz überwältigt, verließ da« Zimmer, wem der Anblick, den toten König noch einmal zu schauen, vergönnt war. Da« Sterbezimmer, das rot tapeziert ist, einen freien Ausblick auf d n Park bietet und in dem der hochselige König während Seiner Krank heit geruht hat, ist inzwiscken mit schwarzem Behang verseh«» worden, in die Mitte de« Zimmer« kommt der Katafalk zu stehen, ringsum sind in dichter Reihe Leuchter mit Kerzen und reich blühende Azaleen auf gestellt, kreisförmig find im Hintergründe Palmenbäume gruppiert Die Hohe Leiche wurde gestern abend dort aufgebahrt und verbleibt hier bi» zur Uebrrführung nach Dresden. Gestern vormittag um 10 Uhr fand, wie von privater Seite gemeldet wird, noch der Messe in Sibyllenort eine Trauerfeier im engsten Familienkreise für den Hohen Entschlafens» statt. Nachmittags nahm der Leipziger Bildhauer Prof. Seffner die Totenmaske des Hochseligen Königs ab; alsdann erfolgte die Obduktion der Hohen Leiche und später deren feierliche Aufbahrung. Heute nachmittag um 2 Uhr, vor der Ueber- führung der Hohen Leiche nacb Treiben, findet in Sibyllenort eine größere Trauerfeierlichkeit statt, die Fürstbischof Kopp abhält. Darauf erfolgt die Ueber führung der Hohen Leiche nach dem Bahnhofe. Auf dem Wege vom Schlosse nach dem Bahnhofe bildet die Compagnie deS Grenadierregiments Nr. 11 Spalier. Der Sarg wird hierbei von Beamten der König!. Forstverwaltung getragen. * * * Da- Zeremoniell für die Ueberführung der Hohen Leiche Sr. Majestät deS König- Albert von Sibyllenort nach Dresden ist unseren hiesigen und auswärtigen Lesern durch eine gestern abend 's» 11 Uhr veröffentlichte Sonderausgabe unsere- Blattes mitgeteilt worden. In derselben Sonder ausgabe sind auch die Einzelheiten de- übrigen Bei- setzungSprogrammS enthalten. Wenn auch das ganze Sachsenvolk heute tiefe Trauer über das Hinscheiden Sr. Majestät de- König- Albert empfindet, so drängt es doch vor allem die Herzen der Bewohner der Haupt- und Residenz stadt Dresden, diesen Gefühlen einen möglichst würdigen Ausdruck zu geben. Betrauert da- Land nicht nur den Herrscher und Helden, zu dem rS in Ehrfurcht und unentwegter Treue emporschaute, sondern auch den liebenden, für dos Wohlergehen Seines Volke- immerdar sorgenden LandeSvater in de- Wortes schönster Bedeutung, so hat die Residenz stadt mehr als alle anderen Landeskinder Grund, ihren Gefühlen warmen Ausdruck zu verleihen, denn Se. Majestät lebten in ihrer Mitte, sie hatten da« Glück, den erhabenen Monarchen öfter von Angesicht zu Angesicht zu sehen, allen Unternehmungen der Stadt und der Bevölkerung widmete der Hochselige König Allcrhöchstseine warme Teilnahme und ver lieh ihnen durch Allerhöchstsein persönliches Er scheinen die höhere Weihe und eine über die Grenzen deS engeren Vaterlandes hinausreichende Bedeutung. Kein Wunder, wenn sich die Stadt mit Eifer rüstet, die Hohe Leiche Sr. Majestät, die heute abend in Seine Residenz übergesührt wird, würdig zu empfangen. Schwer liegt ein trüber, thränenfeuchter Himmel über der Stadt und dem Elbthale, in den Vormittagsstunden rieselte Regen herab, und so bietet selbst da« Wetter den paffenden Hintergrund für die Trauerstimmung, die schon seit dem 19. Juni hier alle Herzen beherrscht. DaS hat aber nicht davon abgehalten, den Weg. den die Hohe Leiche heute abend auf ihrem letzten Gange nehmen wird, mit reichem Trauerschmucke au-zustatten. Ueberall in brr Stadt, auch in den abgelegeneren Straßen wehen die Fahnen und Flaggen halbmast, gekrönt mit dem schwarzen Trauerwimpel. Auf dem Altmarkt? erheben sich läng» der West- und Nord- seite, auf denen der Trauerzug sich heute abend be wegen wird, eine große Anzahl von schwarz auS- geschlagenen Postamenten, die Lorbeerbäume un') große Vasen tragen werden. Solche Postamente füllen auch die Zwischenräume zwischen den vene- tianischen Masten aus, die den Platz auf den genannten Trakten umgeben. Masten und Postamente sollen durch Flordraperien verbunden werden. ES ist jetzt schon zu erkennen, daß die Dekoration, die auch auf dem Neumarkte ähnlich gestaltet ist, einen mächtigen Eindruck hervorbringen wird, der gehoben wird durch den Trauerschmuck, den das Altstädter Rathaus an gelegt hat, dem die Pflicht vor allem zufiel, den Gefühlen, die die gesamte Bürgerschaft beherrschen, einen würdigen Ausdruck zu verleihen. Die von der Firma Rudolf Bagier u. Co. entworfene und auS- geführte Dekoration trägt diesem Verlangen in vollem Maße Rechnung, sie bringt eine ernste und vornehme Wirkung in ihrer einfachen Gediegenheit hervor. Unter den Fenstern der oberen Etage ent lang zieht sich eine schwere Draperie von schwarzem, mit Hermelin verbrämtem Tuche, die in der Anord nung der Fenster gerafft und verbunden ist. In den unteren Stockwerken wechselt diese Dekoration zwischen den schweren vergoldenen Ornamenten und tritt an den Balkonen sowie an dem Portale baldachinartig hervor. Darüber sind die Wandfeldcr durch pfeilerartige Bespannungen und Bogen portal- artig hervorgehoben und bilden mit den in der Mitte angebrachten Blumen einen harmonisch wirkenden Abschluß. Aehnlich wie daS Rathau» zeigen sich die Ausschmückungen deS Bankhausk» Günther u. Rudolf sowie de- Bureaus des „Nord deutschen Lloyd" in der Seestraße, die ebenfalls von der genannten Firma hergestellt worden sind. Ta» gleiche gilt von dem eigenen Hause der Firma Rudolf Bagier u. Co., Seestraße 4, daS reiche Draperien von schwarzem Tuche mit Hermelinverbrämungen zeigt, die durch eine säulenartige und mit Bogen versehene Dekoration mit dem Schaufenster verbunden sind, da- man mit Kandelabern und Blattpflanzen, au- wird, einige hervor Schau Faltei dekorr des r Durck ständi warn der pflari des 1 arapl Maje vone aeme beson von auße die e aus körpi umg geste H°f< und herg den Wal Hind Vor ang« Dek C. l der W. hat fenf dar' Mo Fir kun um Bil kor< ver' W diei Sti fäll Ha Au M' An schi voi sch bet N0' sta wo die S< B Ki zu sei ur 3' tr vc w et sc> w K A R w A ei 4 S n v n 2 r ! i l l c r l 1 r « l k