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Verantwortlich« Redakteur: S-Nr Iebn«. - Druck und Verlag: Earl geb« in DiNvottiSMalde. Donnerstag, am 7. Juli 1927 Nr. 156 ms er sein letzten ,r fort: )N gr- : Der- mich rs vor rer im Zeichen seines tzertas )S mit r rein ungen c eins butter: tiefen Weib, trifft, war außerordntlich langsam gefahren, so daß er auch sofort halten konnte. Bannewitz. Auf der Verbind ungssttaße zwischen Orks keil Boderitz und Dresden-Kaitz wurden am 5. nach 4 Uhr früh Hilferufe laut. Herbeieilende Arbeiker des Rittergutes fanden unter einem adgestürzten Personenkraftwagen zwei Männer liegen, die sie mit Mühe aus ihrer Lage befreien konnten. Ohne sich aber um den Wagen zu bekümmern, eilten beide Männer, die anscheinend keinen ernstlichen Schaden genommen hatten, davon. Es soll sich um eine Schwarzfahrt handeln. Bannewitz. Am 5. Zull wurde ein junges Mädchen in der Nähe von Dresden-Kaitz von einem Manne unsittlich be lästigt, konnte aber durch Flucht schlimmeren entgehen. Die in Kenntnis gesetzte Polizei nahm mit Motorrad und An hänger sofort die Verfolgung auf und konnte den mit Fahr rad ausgerüsteten Wüstling im Orksteil Boderitz stellen und nach Feststellung desselben durch das Mädchen der wohlver dienten Strafe zuführen. Wilsdruff. In einem unbewachten Augenblick geriet hier ein 9 jähriger Knabe mit der linken Hand unter die elek trische Rolle und trug erhebliche Verletzungen davon. Pirna. Auf dem Dorfplatz von Langenhennersdorf steht eine Linde, die vor vielen Jahren eines starken Astes be raubt wurde. Nun wächst bereits seit Jahren aus der Split terung dieses Aststumpfes ein etwa 12 Zentimeter starker Hollunderbaum (Samdurus nigra) im üppigsten Wachstum heraus und steht gegenwärtig in voller Blütenpracht. Mistel arten treten wohl häufig besonders auf Linden als Schma rotzer auf, jedoch dürfte der Hollunder als Schmarotzerpflanze höchst selten zu finden sein. Bad Schandau. Die Stadträte zu Bad Schandau haben ihre Aemter niedergelegt. Bekanntlich besteht seit längerer Zeit zwischen Bürgermeister Dr. Voigt und Lem Rats kollegium Meinungsverschiedenheiten über Ausübung von Amtsgeschäften. Arnsdorf. Noch immer groß ist hier die Wohnungsnot, vielleicht größer als in manchen anderen Orten: denn auf !ciden-> lor ich! :r sein! ich zu l ch frei H Loten! H schrieb 's en zu lebens Werk Snade schloß rannst , wel- thm? chönn Auzrigenprettr Die 42 Millimeter breite Petthelle 29 Relchtpfennige. Eingesandt und Reklamen dv Meichtpfennig«. eignet es sich auch sehr zu theatralischen und anderen künst lerischen Vorführungen. Dippoldiswalde. Eine seltene Auszeichnung wurde dem Schuhmachermeister Hugo Jäckel zuteil. Infolge seiner Verdienste um das Militärvereinswesen im Frieden sowie im Kriege wurde dem Genannten seitens des Sächsischen Milt- läroereins-Bundes die höchste Auszeichnung „Der Bun-es- dank" verliehen. Kamerad Jäckel, der Ehrenmitglied des hie sigen Milltärvereins ist, erhielt die Auszeichnung am Mon tag abend bei einer Gesamtvorstandsitzung des Militärvereins Dippoldiswalde durch den Bezlrksvorsteher, Kam. Kettner, unter Morten des Dankes und der Anerkennung überreicht. I Anerkennungen, die seine Arbeit gefunden hak. Für den I dritten Eingang wählte er den Spruch, den ein Reichskanzler I in der schweren, Harken Kriegszeit geprägt hat, und der seit jener Zeit gern und oft gebraucht wird: Freie Bahn dem Tüchtigen! Jeder könne aus Kleinstem sich emporarbeiten zu geachtetem, hohem Ansehen, wenn er tüchtig sei. Das er- j kenne man am Bauherrn, der aus kleinen Anfängen heraus sich ein Geschäft geschaffen habe, das weit hinaus bekannt und geachtet sei. Mit den besten Wünschen für den Bau und den Bauherrn und mit einem Hoch auf letzteren schloß der Redner seine Ausführungen. Zwei am Bau beschäftigte Arbeitnehmer sprachen außerordentlich herzliche und nette Worte, die Zeugnis ablegten davon, welch gutes Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern besteht. Besonderen Anklang fanden die humoristischen Ausführungen, wie schwer es sei, die 120 000 Ziegel heran und auf den Bau hinauf zu tragen, und wie man doch dankbar anerkennen müsse, daß durch den Bau Arbeit, Verdienst für viele geschaffen werde. Zum Schluß dankte Frau Baumeister Nitzsche allen Teilnehmern und Sprechern mit schlichten Worten, die von Herzen kamen und zu Herzen gingen, die aber auch ein be redtes Zeugnis dafür waren, welch innigen Anteil sie an der Arbeit ihres Gatten nimmt, wie sie ihm in allem zur Seite steht. Die Dunkelheit brach herein, als sich der frohe Kreis trennte. Mit dem Ar-Ni-Lichtspielhaus wird, das kam auch in den Reden wiederholt zum Ausdruck, ein Bau geschaffen -er für unsere Stadt und einen weiten Teil ihrer Umgebung von großer Bedeutung ist, der beeinflussend sein wird auf die weitere Entwicklung künstlerischer Darbietungen in un- Stadt, denn, das sei ganz besonders auch betont, das Gebäude ist Kein reines Lichtspielhaus. Durch den Einbau einer Bühne und eines großen Ramnes für ein Orchester 1000 Einwohner kommen hier 23 Wohnungsfuchende. Wurzen, 6. 7. Wir haben seinerzeit über den geheim nisvollen Tod des Teppichwebers Richard Scheibe berichtet, dessen Leiche am 10. Mai ü. I. bei Eilenburg aus der Mulde geborgen wurde. Wie aus einer amtlichen Bekanntmachung der Leipziger Staatsanwaltschaft zu ersehen ist, dürfte es fest stehen, daß Scheibe tatsächlich einem Raubmord zum Opfer gefallen ist, am Ufer der Mulde beraubt und darauf ins Wasser geworfen wurde. Für die Ermittlung der Täker sind »on der Staatsanwaltschaft und von der Teppichfabrik je 500 Mark, insgesamt also 1000 M. Belohnung ausgesetzt worden. Leipzig. Mittwoch nachmittag gegen 3 Uhr haben Spa ziergänger im Rosental beobachket, wie das auf einer Miese liegende restliche Heu plötzlich durch eine Windhose in die Höhe gewirbelt wurde und zwar in so großer Menge und so dicht, daß der bisher sonnenhelle Himmel verdunkelt war. Das seltene Naturschauspiel dauerte längere Zeit. - Trebsen. Ein verwitweter Fabrikarbeiter aus Malzig, der am 15. Mai ein junges Mädchen in Nerchau überfiel und mißbrauchte, wurde wegen Notzucht und gefährlicher Körper verletzung zu 3 Jahren 3 Monaten Zuchthaus und 5 jährigem Ehrenrechtsverlust verurteilt. Schwarzenberg. Der am Karfreitag beim Osterwasser holen verunglückte Kriegsveteran von 1870/71 Rudolf Börner wurde am Sonntag früh unterhalb der Hakenkrümme im Schwarzwasser, wo er nun über elf Wochen gelegen, auf- gesunden. Altmittweida. Montag nachmittag scheute das Pferd des Fleischermeisters R., ging durch und schleuderte den Be sitzer und seine Mutter aus dem Wagen. Beide kamen mik Quetschungen und Hautabschürfungen davon. Einige Mit- I glieder der Arbeiter-Samariterkolonne Altmittweida eilten sofort herzu und transportierten die Verletzten nach ihrer Wohnung. — Ungefähr 10 Meter von -er Anfallstelle fuhr eine Stunde später der große Lastkraftwagen der Mitt weidaer Düngerabfuhrgesellschaft mit voller Ladung in -en Straßengraben und konnte erst nach dreistündigem Bemühen wieder fahrbar gemacht werden. Oberwiesenthal. Hier ereilte auf dem Wege vom Bahn hof zur Schwebebahn einen im Krankenkassenhelm Kretscham zur Erholung weilenden Schriftsetzer aus Leipzig der Tod. Der so jäh aus dem Leben Geschiedene ist über 60 Jahre alt. Er befand sich ln Begleitung eines jüngeren Heimgenossen. Ohne Zeichen von Anwohlsein oder Ermüdung erkennen zu geben, machte er seinen Gefährten auf einen Schwebebahn waggon aufmerksam und brach, vom Herzschlag getroffen, lautlos zusammen. Ein Arzt konnte nur den To- festskellen. Dippoldiswalde. Seit dem 15. 5. 1927 läßt die Amts- hauptmannschafk auf dringende Vorstellungen der Bevölke rung hin auf der Kraftwagenlinie Dippoldiswalde— j Possendorf in der Nacht vom Sonnabend zum Sonn tag einen Kraftomnibus lausen, um auf diese Meise der Ein wohnerschaft außer dem Rachtzuge am Mittwoch und Sonn tag noch eine weitere Nachtverbin-ung Dresden—Dippoldis walde an den Sonnabenden zu schaffen. Der Wagen fährt Sonnabends 22,30 s- 10,30) in Dippoldiswalde weg, ist 23,00 (— 11,00) in Possendorf und hat sofort Anschluß nach Dresden. Ankunft in Dresden 23,30 (- 11,30). Die Rück fahrt erfolgt in derselben Nacht 0,10 (— 12,10) ab Dresden, 0,45 s— 12,45) ab Possendorf und ist der Wagen um 1,15 s— 1,15) in Dippoldiswalde. Es darf im Interesse der Be völkerung gehofft werden, daß diese Einrichtung stärker als bisher benutzt wird, damit der Wagen wegen Anrentabilität nicht wieder eingezogen werden muh. — Seit einigen Jahren hak eine verstärkte Au strikts- bewegung aus der Kirche stakkgefunden, die auch nicht ohne Einwirkung auf die Teilnahme der Kinder am Religionsunterricht in der Schule geblieben ist. Mancher Vater denkt nun, daß er berechtigt sei, allein die Abmeldung seines Kindes vom Religionsunterrichte zu bewirken. Dem hat jedoch ein Arteil des Oberlandesgerichts Dresden vom 22. Dezember 1926 widersprochen, dessen Sinn hier seines allge meinen Interesses wegen wiedergegeben sei. Es handelt sich um folgenden Fall: Ein Vater meldet seinen Sohn mitten im Schuljahr vom Religionsunterricht ab und kehrte sich auch nicht an die Weisung der Schulbehörde, daß eine solche Ab meldung nach Verordnung des Sächsischen Volksbildungs ministeriums vom 13. März 1925 wegen Behebung schultech nischer Schwierigkeiten in der Regel nur zu Beginn des Schuljahres zulässig sei. Das zuständige Amtsgericht verur teilte den Vater wegen Aebertretung des sächsischen Volks schulgesetzes. Diesen Verurteilungsgrund ließ jedoch das Oberlandesgerichk Dresden nicht gelten, da die Reichsver fassung besage, daß die Abmeldung vom Religionsunterricht jederzeit erfolgen kann, und die Reichsverfassung stehe höher als schuttechnische Schwierigkeiten. Aber der Vorderrlchter habe zunächst überhaupt nicht berücksichtigt, daß die Erklä rung des Vaters allein nicht genüge, sondern daß auch die Zustimmung der Mutter, als des anderen Erziehungsberech tigten, erforderlich sei. Deshalb wies es die Sache zur ander weitigen Verhandlung und Entscheidung an das Amtsgericht zurück. — Lückige Getreideähren sind in diesem Jahre weit verbreitet. Besonders beim Roggen ist nicht selten nur die Hälfte der Blüten bezw. Körner einer Aehre zur Ent wicklung gekommen, so daß bei starkem Auftreten mit er heblichen Mindererträgen gerechnet werden muß. Auskunft über Lie verschiedenen Gegenmaßnahmen, die hier zu er greifen sind, erteilt Lie Hauptstelle für Pflanzenschutz Dres- den-A. 16, Stübelallee 2. Es wird gebeten, Proben geschä digter Getreideähren bezw. -rispcn zur Untersuchung mit ein- ! zusenden. — Wie dieZltkauer Morgenzeitung zu melden weiß, w Abstimmung im Reichsrat über den Antrag, daß dfr sl- August zum Nationalfeiertag erklärt werden soll, der sächsische Vertreter für diesen Anttag stimmen. Schmiedeberg. Tagesordnung zur öffentlichen Sitzung -es Schulbezirksvorstandes und Schulausschusses Freitag, den 8. Juli 1927 abends 7 Ahr in der alten Schule (Zeichcir- saal). — Mitteilungen. — Haushaltplan auf 1927. — 1 Un fallsache. Einbruchdtebstahlsversicherung. — Verfügung, Nachtrag zur Ortsschulordnung bett. — Verfügung, Bildung eines Forkbildungsschulverbandes bett. — Etwa noch Ein gehendes. Schmiedeberg. Dienstag nachmittag geriet der 7 jährige Knabe unseres Orkspfarrers bei einem Gang über die Straße unter ein talwärts fahrendes Auto. Das Kind wurde sofort ln das Haus -es Kaufmanns Krönert gebracht, wo festgestellk < werden konnte, daß es ohne ernstliche Verletzungen davon ge kommen war. Der Kraftwagenführer, den keine Schuld ! s Da- / wenn « ältigie j packte Z Weg ließen. n aus : 93. Jahrgang ta be- Liebe sie zu mich u an- > tuscht, Oertliches und Sächsisches Divvoldiswalde. Seit Montag schon grüßte vom Neu- bau-e^ Ar-Ni-Lichtspielhausesan der Weißeritz- siraße der Hebebaum als Zeichen, Laß dem Gebäude nun mehr das Dach aufgesetzt werden konnte. Der Bau ist rasch emporgewachsen, dank der umsichtigen Bauleitung und des Fleißes -er beim Bau Beschäftigten. Wenn ein Gebäude aber so weit gediehen ist, dann sammelt der Bauherr meist die Beteiligten um sich zu froher Feier, zum Richtfest, zum Hebeschmaus. So auch bei dem Ar-Ni-Lichtspielhaus gestern nachmittag 5 Uhr. An einer großen im Neubau aufgestellten Tafel hatten Ler Bauherr und zugleich Erbauer Arthur Nitzsche mit Gattin, gegen 25 Arbeiter und eine Anzahl ge ladene Gäste Platz genommen, die Sonne strahlte herein, des Himmels Blau lugte durch Las eben aufgestellte Gebälk. Mit einem Blumenstrauß begrüßte Las kleine Töchterchen Bau meister Nitzsches ihren Vater und wünschte ihm viel Glück und altes Gute für den wachsenden Bau und dessen Zukunft. Dann nahm der zukünftige Geschäftsführer und Leiter Les Hauses, Adolf Jansen, das Mort zu einer längeren An sprache. Er begann mit Len an Lem heißen Sommerkage sehr zutreffenden Morten Schillers: .Von -er Stirne heiß, rinnen muß -er Schweiß" und betonte dann, daß diese Richt- .feier keine solche im landläufigen Sinne sei, wo sie einem ohngebäude gelte, sondern Laß mit diesem Gebäude eine Dieses »la« enthüll »le amtliche« Dekannimachm»»«« »er Amlshauplmannfchaft, »es Amlsgerichl» ««» »es Slaöirals zu Dippoldiswal»« Weitzeritz-Jeibmg wi» AnzeiS« Br DWowiswalSe, Schmie-eterg u.N Seltannkmacliung. i -».-.m I Zollamts Altenberg gehorigen wem Altenberg mit k Sung'vom S°up.z°N°mt Dresden-Mt- k stadt rugeteilt. Dresden, am ^68 Aanlleskinanramts. . ^ Bezugspreis: Für einen Monat r ReK^mark Z mU Zukagen, einzein« Nummern 1» Reichs- A Pfennige. Gemeinde - Verband» - Girokonto § Nummer » Fernsprecher: Amt Dlppoldts- ? walde Nr. > Postscheckkonto Dresden 12 548. ^MStätte geschaffen werde, in der alle Besucher Stunden der / Erholung, Belehrung und Kunst finden sollten. Ob hoch, 1 ob niedrig, ob arm, ob reich, alle im Hause Weilenden sollten k Stunden hohen Genusses finden. Denn es solle in den Vor- I sührungen kein Kitsch gebracht werden, das Beste unserer I Dichter, Künstler, Gelehrten solle geboten werden. Drei Ein- i gänge habe -er Bau. Mit goldenen Lettern möchte er, Red- i ner, über jeden einen besonderen Spruch schreiben. Aeber l Len ersten: Dem Mutigen gehört Lie Welt! Es sei wahrlich k nicht so einfach, in Dippoldiswalde solches Lichtspielhaus, eine solche Kunststätte zu errichten. Viele fänden sich, Lie Las Merk bekrittelten und kleingläubig schlimmes prophe zeiten, ehe es überhaupt fertig sei. Der Bauherr habe mu tig es gewagt, den Bau zu schaffen, möge er Früchte kragen. Aeber den zweiten Eingang setze er Lie Worte: Ohne Fleiß kein Preis! Redner besprach hier Lie außerordentlich rege Tätigkeit, das unermüdliche Schaffen und Wirken Nitzsches j in den drei Jahrzehnten seines hiesigen Aufenthalts und Lie