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Chronik des Tages. — Das Befinden dcS RelchstagSpräsidenten Löbe ist weiterhin zufriedenstellend, doch muß der Patient noch län- ocre Zeit in der Klinik verbleiben. — Das NcichSkabinett hielt eine Sitzung ab, in der lau fende Angelegenheiten besprochen wurden. — Wie nunmehr seststeht, werden außer Dr. Stresemann auch Ehamberlain, Briand und Banderveldc an der Genfer Märztagung teilnehmen. — RcichsvcrkehrSminister Dr. Koch feiert am heutigen Donnerstag seinen öl). Geburtstag. — Die beide» Bcrgwcrkskatastrophen in England haben annähernd 70 Todesopfer erfordert. Vor der Genfer Ratstagung. Am kommenden Montag tritt der Vülkerbundsrat in Genf zu seiner 44. Sitzung zusammen, die zum ersten Male unter deutschem Vorsitz stattfinden wird , und ungefähr acht Tage oauern soll. Gut unterrichtete ! Kreise sagen einen ruhigen Verlauf der Beratungen j voraus. Für Deutschland ist die gegenwärtige Tagung j von größerer Bedeutung als für die übrigen Länder, ! da auf der Tagesordnung zwei Fragen stehen, an > deren Lösung Deutschland erheblich interessiert ist: ' Saarproblcm und Ostoberschlesien. Bei der Saarfrage handelt es sich einmal um die Neuernennung der Saarkommissiou, zum andern um die Zurücknahme der französischen Besatzungs- truppen aus dem Saargebiet. Der Rücktritt des von : der Saarbevölkerung geachteten bisherigen Präsiden- , ten der Saarkommission, Stephens, der auf seine Wie- > derwahl verzichtet hat, sollte dem Völkerbund Veran- ! lassung geben, den Vorsitz in der Kommission einem j Deutschen zu übertragen. Zunächst war das auch ? beabsichtigt. Als Nachfolger Stephens wurde der i deutsche Vertreter der Kommission, Koßmann, viel ge nannt. Jetzt scheint es jedoch, als ob im Auslände Kräfte am Werke sind, um diese Kandidatur zu hinter treiben! Die deutsche Delegation wird sich davon nicht : beeinflussen lassen und nachdrücklichst für einen deut schen Präsidenten der Saarkommission eintreten. Sollte das scheitern, bleibt als letzter Ausweg die Ernennung eines neutralen Vorsitzenden. Außer am Vorsitz hat Deutschland auch an der Zusammensetzung der Kommission ein berechtig tes Interesse. Für deutschfeindliche Elemente und für Leute, die Deutschland beim besten Willen nicht ge recht werden können, darf in der Saarkommission kein Platz mehr sein. Das betrifft besonders den Belgier Lambert, der in seiner früheren Tätigkeit als Militär- attach« in Paris jede Unparteilichkeit eingebüßt hat. Was die Frage der französischen Besatzungs truppen im Saargebiet betrifft, ist der Streit darum nicht mehr neu. Denn die Anwesenheit französischer Truppen im Saargebiet ist im Versailler Vertrag nicht vorgesehen! Der Völkerbund hat sich deshalb schon wiederholt für die Zurücknahme der Truppen ausge sprochen, ohne seinen Beschluß bisher verwirklichen zu i können. Eine weitere Verschleppung kann nicht mehr geduldet werden! Die Franzosen haben nun ein Kom promiß ersonnen, das Deutschland nicht gerecht wird. Sie wollen die Besatzungstruppen zurückziehen — und die Hälfte als „internationales Bahnschutzkorps" wie der zurückkehren lassen! Deutschland protestiert ge gen eine solche „Lösung". Selbst wenn ein Bahn schutz für notwendig gehalten werden sollte, kann es sich hierbei aber keinesfalls um eine Truppe von 806 Mann handeln! Nach den Erfahrungen im Ruhrgebiet müssen vielmehr 80—100 Mann als ausreichend er achtet werden! Im Mittelpunkt der ost ober schlesischen Fra gen steht die Schulbeschwerde des deutschen Volksbun des in Kattowitz. Hierbei handelt es sich um folgen des: Das zwischen Deutschland und Polen geschlossene Genfer Abkommen verpflichtet beide Teile auf Antrag zur Einrichtung von Minderheitsschulen. Während Deutschland dieser Verpflichtung restlos nachgekommen ist, hat Polen von 40 000 deutschen Anträgen nur knapp die Hälfte berücksichtigt! Der oberschlesische Woj- wode Graszinski, der letzt mit der polnischen Delega tion nach Genf reist, hat nicht nur Anträge polnisch , sprechender Eltern abgelehnt, sondern sogar 7000 An träge deutscher Eltern unberücksichtigt gelassen. Damit hat Polen das Genfer Abkommen gröblich verletzt. Nach diesem Vertrag muß sämtlichen An trägen stattgcgeben werden, ohne daß vor der Ge nehmigung erst lange nach der Nationalität oder der Umgangssprache geforscht werden darf. Präsident Ca- londer von der Gemischten Kommission hat diese Auffassung ausdrücklich anerkannt und die polnischen Maßnahmen für vertragswidrig und rechtsungültig er klärt. Da Polen trotzdem hartnäckig an seiner gegen sätzlichen Auffassung festhielt, hat der Deutsche Volks bund sich beschweroeführcnd an den Völkerbundsrat gewandt, der sich durch den Norweger Colban vor einigen Wochen an Ort und Stelle über die Schul verhältnisse unterrichtete und nun das letzte Wort zu -sprechen hat. Oberschlesien hat vom Völkerbund bisher we nig Gutes erfahren. Umsomehr Veranlassung für den Rat, Ostoberschlesien im Kampf um seine deutsche Schule Gerechtigkeit widerfahren zu lassen! Wir hoffen des halb, daß auch der Rat mit derselben Entschiedenheit wie seinerzeit Präsident Calonder die polnischen Ge waltmethoden in der Schulfrage zurückweisen und die Beachtung des Genfer Abkommens erzwingen wird. Selbstverständlich wird die Genfer Tagung sich nicht nur auf die offiziellen Verhandlungsgegen stände beschränken. Mit Briand wird noch über die Räumungsfrage zu sprechen sein, mit dem pol nischen Außenminister Zaleski über die Frage des Nie - derlassunasrechtes, von deren Lösung die Wie deraufnahme der deutsch-Polnischen Handelsvertragsver handlungen abhängt und in der gegenwärtig nach einer Einigungsformel gesucht wird. Frankreich baut Festungen. 7 Milliarden Franken für Rüstungen. Während die Außenminister der Ratsmächte zur Genfer Märztagung rüsten und die Mitglieder der in wenigen Tagen zusammentretenden vorbereitenden Ab rüstungskommission Friedensreden ausarbeiten, über rascht der französische KriegSmtnister Painlevä — ein linksstehender Politiker — die Oeffentlichkeit mit einer Verteidigungsvorlage. Es handelt sich um eine wichtige Gesetzesvorlage, die wett über Frankreichs Grenzen hinaus Aufsehen erregt hat und die von der Kammer «och vor den Osterferien verabschiedet werden soll. Zweck der Vorlage ist ein mal die Organisierung der französischen Nation für den Kriegsfall als „Volk in Waffen", zum andern die Ausstattung der deutsch-französischen Grenze mit einem Walt von Festungen. Die Kosten dafür werden ans 7 bis 10 Milliarden Franken veranschlagt, die, in Goldmark umgerechnet, einen Betrag von vielen hun dert Millionen ansmachen. Painlevö leitete die Beratung der Vorlage, die am Dienstag ihren Anfang nahm, mit einer Erklä rung ein, die er einem Journalisten gewährte und die den Eindruck der Rüstungsvorlage durch friedliche Versicherungen abschwächen sollte. Der Minister be gann seine Ausführungen mit einem Hinweis aus Frankreichs ungünstige geographische Lage und mit einem Bekenntnis zur Locarnopolitik. Dann fuhr er fort: Zwischen meiner Pflicht als Kricasministcr und der von Briand so harinäckia verfolgten Friedenspolitik besteht kein Widerspruch. Frankreich in ns! sich schützen, um besser der Sache deS Friedens dienen zu können. Ein Frankreich, das unfähig wäre, einem Einfall erfolgreich Widerstand zu leisten, würde „für die bösen Mächte, die die alte Welt bc- nnrnhigten", die gefährlichste Vcrsnchung sein. „Man dar! jedoch", so schloß Painlevö, „hieraus nicht auf einen Angriffs- Gedanken schließen,- Frankreich will in keiner Weise die mo ralische Abrüstung Europas verzögern. Frankreich will Frieden für sich und für ganz Europa. Die Arbeite« werde« im große» Stil im Monat Juli beginnen «nd viele Jahre in Anspruch «ehmen. Die ganze Befestigung der Grenze ifl nichts als eine Sicherheitsprämie gegen das Risiko des Krie ges. Was wir tun, ist dasselbe, wie das, was ein Me«sch tut, wenn er nachts seine Haustür abschließt." Wenn es sich so verhält, dann wird man schließ lich auch Deutschland gestatten müssen, seine „Haus tür zuzuschließen". Alles in allem ist die französisch« Rüstungsvorlage wenig geeignet, den Frieden zu för dern. Es wird etwas zu reichlich zur Sicherung des Friedens gerüstet! Soviel Eifer ist verdächtig. Die französische Rüstungsvorlage zeigt aber auch, daß die Wertschätzung des Locarnovertrags in Frankreich ab nimmt. Frankreich bekennt sich damit zu der nicht mehr neuen These, daß der vorzeitigen Räumung der Rheinlande ein Ausbau der Festungen vorhergehen muß — eine Entwicklung, die Deutschlands ernste Auf- werksamkeit erfordert. * Das Schicksal! der Abrüstungskonferenz. Kundgebung der Vereinigung für den Frieden. Zur gleichen Stunde, in der die Pariser Kammer über die neue Rüstungsvorlage verhandelte, veran stalteten die französischen Vereinigungen für den Frie den eine Kundgebung, um das Werk, den Geist und den Frieden von Locarno zu feiern und dadurch auch den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Der französische Völkerbundsdelegierte Paul-Boncour er klärte: Die Märztagung der Abrüstungs-Kommission wird über das Schicksal der geplanten Konferenz ent scheiden. Kommt sie zustande, so kann das Versprechen der allgemeinen Abrüstung, das den besiegten Natio nen gegeben wurde, gehalten werden. Weiter kam noch ein Vertreter des britischen Nationalrats zur Verhinderung von Kriegen zu Wort, der zum Aus druck brachte, welche große Bedeutung die Politik von Locarno, vor allem aber der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund für die Befriedung Europas habe. Politische Rundschau. — Berlin, den 3. März 1827. — Die deutschen Großindustriellen Thyssen nnd Bögler sind von Mussolini empfangen worben. — Der deutsche Botschafter in Paris, von Hoesch, wird am heutigen Donnerstag von der Riviera nach Frankreich znrückkehren. — Der ständige Ausschuß des Reichseisenbahnrats tritt am 8. März im Neichsverkehrsministerium zu einer Sitzung zusammen, in der die beabsichtigte Einführung ermäßigter Kohlentarife von deutschen Kohlenbczirken nach Berlin be raten wird. — Reichspräsident von Hindenburg gab zu Ehren der Reichsregterung ein Essen, an dem zahlreiche Minister u. a. Persönlichkeiten tetlnahmc». * :: Festvorlesung zur Eröffnung veS Carnegie- Lehrstuhles. Anläßlich der Eröffnung des Carnegie- Lehrstuhles an der Deutschen Hochschule für Politik fand eine Festvorlesung statt, die mit einer Ansprache des Reichsgerichtspräsidenten Prof. Dr. Simons ein geleitet wurde. Unter den Gästen bemerkte man Reichs kanzler Dr. Marx, den preußischen Ministerpräsidenten Braun, sowie zahlreiche jetzige und frühere Minister, Parlamentarier u. a. Persönlichkeiten. Als erster In haber des Lehrstuhls nahm Prof. James Shotwell das Wort zu einer interessanten Vorlesung. :: Beschleunigung vcr deutsch-französischen Han- dclSvertragsverhandlnngen. Nachdem die erste Füh lungnahme zwischen der deutschen und der französi schen Handelsvertragsdelegation stattgefunden hatte, sind die beiden Delegationen sofort in die sachliche , Arbeit cingetreten, um gemäß einem beiderseitigen ! Wunsche eine beschleunigte Prüfung der Grundlagen , des zur Verhandlung stehenden Vertrages vorzunehmen. :: Drei Monate Gefängnis wegen Ministerbcleidi- ! gung. Das Große Schöffengericht in Erfurt verur- ! teilte wegen öffentlicher schwerer Beleidigung des Mi- i nisterS Dr. Stresemann den Gutsbesitzer Graefe aus ! Walschleben bet Erfurt zu drei Monaten Gefängnis. ! Graefe hatte den Minister in einer öffentlichen Ver- ' sammlung beschuldigt, das deutsche Volk verraten zu i haben. :: Gegen das Werbeunwese« für die Fremden» leaion. Die völkische Fraktion bat im Landtag wegen der Verhaftung der beiden pfälzischen Gendärmerieköm- mandanten durch die französischen Besatzungsbehöy- den eine Aüfrage an die Regierung elngevrackt, in der u. a. darauf verwiesen wird, daß in der letzten Zeit mehrfach Transporte junger Leute aus dem rechtsrhei nischen Gebiet über die Pfalz nach Frankreich für die Fremdenlegion stattgefunden haben. Rundschau im Auslande. t Die österreichische Bundesregierung hat den National rat aufgelöst und die Neuwahlen auf den 24. April anbe raumt. t Der Militärausschuß des polnischen Landtags lehnte einen sozialdemokratischen Antrag auf Verkürzung -er Dienstzeit mit großer Mehrheit ab. t Der tschechische Präsident Massaro! wird als erstes Staatsoberhaupt dem Völkerbund während seiner Tagung einen Besuch abstatten. t Die liberale Fraktion des englischen Unterhauses be> schloß, am heutigen Donnerstag im Parlament die englisch russischen Beziehungen erneut znr Sprache zu bringen. * Ausbruchsversuch chinesischer Meuterer. L Vier zum Tobe verurteilte chinesische Seeleute, die an einer Meuterei beteiligt gewesen waren, unternahmen einen Ausbruchsversuch aus dem Gefängnis in Hongkong. Sie ver- letzten dabei durch Nevolverschüsse zwei europäische und einen indischen Gefängniswärter. Nach der Wiederergreisung der Ausbrecher wurden zwei am nächsten Tage hingerichtet. Frievensverhandlungeu in Nicaragua. t Zwei Liberale und ein Unabhängiger haben sich mit der Genehmigung des Präsidenten Diaz zum Oberkomman dierenden der liberalen Truppen begeben, um ihn zu er- suchen, den Kampf zugunsten Sacasas aufzugcben. Wenn ihre Vermittlung angenommen wird, werben die Vereinig, ten Staaten sich verpflichten, für freie Wahlen und für die Wohlfahrt deS Landes zu sorgen. Südslawien nimmt Beziehungen zu Rußland auf. t In Belgrad hat die Regierung eine Konferenz mit sämtlichen Oppositionsführern abgehalten, woraus geschlossen wird, daß wichtige Entscheidungen in der äußeren Politik SüdslawienS beoorsiehe» die die Regiernng nicht ohne vor- herige Unterrichtung der Opposition durchsühren will. Man glaubt, daß es sich um die Aufnahme der Beziehungen zu Sowjctrußland handelt. Kanton verlegt die Schlachtfront. Die Schantungtruppen sollen abge schnitten werden. Nach einer Meldung aus Schanghai haben die Nordtruppen anscheinend beschlossen, die Schlachtfront aus dem Gebiet von Schanghai nach der Westküste des Taiho-Sees, ungefähr 150 Kilometer westlich von Schanghai, zu verlegen. Die Strategie der Kantonesen beruht jetzt anscheinend auf dem Plan, eine« plötzlichen Vorstoß in Richtung Nanking, nördlich Schanghai, zu unternehmen, um die Nordtruppen von ihrem Stütz punkt i« der Provinz Schantnug abzuschneiden. Einen ähnlichen Plan versuchen die Nordtruppe« vo« Nan king aus, in der Hoffnung, die Kantonesen zur Räu mung von Hangtschau, der Hauptstadt der Provinz Tschekiang, zn zwingen. Ausländische militärische Beobachter glauben, die Folge der neuen Bewegungen werde sein, Schanghai für einige Zeit von der Gefahr eines unmittelbaren Angriffes zu befreien. — In Schanghai selbst nehmen die englischen Truppenlandungen ihren Fortgang. Ne ben anderen Truppen sind in den letzten Tagen auch zwei Bataillone schwerer Artillerie gelandet worden. Eine Nachricht aus Peking meldet die Umzingelung des Generals Wupeifu von Truppen Tschangtsolins, doch entbehrt diese Nachricht noch der Bestätigung. * Ein General mit seinem Stabe desertiert. Suns Truppen wollen nicht mehr kämpfen. General Meugtschanghueh, einer der führenden Generale Suntschuanfangs, der diesem bereits früher viele Schwierigkeiten bereitet hat, ist mit seinem M- zcn Stabe tzesertiert, nachdem er sich geweigert hatte, an der Seite der Schantnugtruppe« zu kämpfen. Er hatte eine Division befehligt und es ist noch nicht be kannt, welche Haltung die führerlosen Mannschaften einnehmen werden. Der Oberbefehlshaber der Schan tungtruppen hat darauf den Rest der Armee Suns — 24 000 Mann — sofort aus der Front zurückgezogen und sie durch Schantungtruppen ersetzt. General Tschang Sung Tschang ist nunmehr Oberbefehlshaber über alle Streitkräfte, die den Weg nach Schanghai verteidigen. Aus dem Jürgens-Prozeß. Die Darlehen der Frau Jürgens. Im weiteren Verlauf des Berliner Jürgens-Pro zesses wurden weitere Zeugen für die zur Anklage ste henden Kreditschwindeleien und übrigen Stargarder Fälle vernommen. Landgerichtsrat Joachim-Stargard hat der Angeklagten zwei Darlehen, zu 500 und zu 250 Mark, gegeben und das Geld später wieder zurückcrhalten. Von Frau Jürgens war er eindring lich ersucht worden, ihrem Gatten davon keine Kennt nis zu geben, da er sonst „arg mit ihr verfahren" werde. Auch die übrigen Zeugen sagten zum großen Teile günstig für die Angeklagte aus. Zwei Zeugen freilich, die der Anacschuldigten Beträge von 200 und 300 Mark gegeben haben, sind bis heute nochntcht in den Besitz ihres Guthabens gekommen. Eine Modistin aus Stargard, die zeitweise an Frau Jürgens eine Forderung von 700 bis 800 Mark hatte, das Geld später auch bekam, erklärte, daß der Modebedarf der Angeklagten das Maß des liebli chen nicht überstiegen habe. Weiter kamen die Geschäftsbeziehungen der Frau Jürgens zu einem Bankhaus in Stargard zur Sprache. Als Sicherheit für Kredite wurden von der Angeschul digten bei dem Bankhaus Silbersachen und mehrere Gemälde im Safe deponiert. Es entspann sich hierbei eine lebhafte und zuweilen auch recht heitere Aus-