Einführung zur Symphonie Nr. 7, C-dur Franz Schubert schrieb seine Siebente Symphonie in C-dur im März des Jahres 1828, das auch sein Todes jahr werden sollte. Schubert (1797-1828) führte ein Leben, das er selbst, im Hinblick auf die Jahre ab 1823, wo er sich eine tuberkulöse Erkrankung zuzog, als einen »Martergang« ansprach. Aber in der Symphonie in C-dur ist weder eine Todesahnung noch der An klang an sein leidvolles Leben zu spüren; vielmehr erhebt sich Schubert als echter Romantiker in eine Welt, die traumhaften, außerirdischen Ursprungs ist. Als Robert Schumann dieses Werk im Jahre 1838 bei. Schuberts Bruder im Nachlaß entdeckte, war er begeis* tert von den »himmlischen« Klängen, sah allerdings auch sofort die »himmlischen Längen« des Werkes, womit er in pietätvoller Verschleierung eine Kritik an Schuberts lyrisch-epischer Breite der Form an seiner nicht endenwollenden Themendarbietung ausdrückte. Schuberts C-dur-Symphonie ist anders als die gedank lich scharfe und knappe Symphonie eines Haydn oder Beethoven, er neigt zu einem köstlich-ruhevollenVer- strömen seiner lyrischen Einfälle, er reiht wundervolle Perlen gleicher Größe und gleicher Form aneinander, so daß eine Kette von unvergleichlicher Schönheit ent steht. Schubert hat eine andere innere Dynamik als Beethoven - ihm fehlt in der Symphonie jenes Element der dramatischen Straffung, das Beethovens Werken ihren titanischen Zug gibt. Schubert war als Sympho niker nicht titanisch. Er war Lyriker, er war Träumer, nach innen gewandter Mensch, voll von Gesang und Melodie. Mit dieser Einstellung kann man sich den vier Sätzen seiner 7. Symphonie in C-dur nähern, m^ ihr wird man auch die schnellen Sätze (1„ 3. und 4.) verstehen, die im Grunde ebenso lyrisch und lied mäßig sind wie der 2. Satz. »Himmlisch« ist alles nach Schumanns Worten, was in diesem Werke erklingt. Lassen wir uns etwas von diesem Abglanz des Himmels überstrahlen! Nach der Fantasie für Violine und Orchester 15 Minuten Pause