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Weißeritz-Zeitung : 04.02.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192702049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19270204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19270204
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-04
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 04.02.1927
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Aelteste getluug -e» Beztrk» Deranlrvorllichak Redaklem: Sellr Iebne. — Druck und Verlag: Lari Jedne in Diovoldisroalde. Nr. 29 Freitag, am 4. Februar 1927 93. Jahrgang den Forstamt Bärenfels. cm; cm; Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petikzelle 20 Reichspfennige. Eingesandt und Reklamen SO RelchSpfennige. Forstkasse Tharandt. —SS—-NUS Bezugspreis: Für «inen Monat 2 Reichsmark mit Zutragen, einzelne Nummern 15 Reichs pfennige. Gemeinde - Berbands - Girokonto Nummer 3. Fernsprecher: Amt Dippoldis walde Nr. 3. Postscheckkonto Dresden 12 548. Nutr- uuä LreimkolrverLteiFeruLx. liärentelsei' Skaaksfsrstrevier ssiekefeldei' Veil), donnerrtag, d«„ io. kebruai' 1907, vormittags 10 ilki' im siurkaur „Wetkin" am »aknkot Nermsdorf - stellet«!»: 2652 fi. Klötze, 96 km, 7/12 3486 fi. Klötze, 588 km, 13/60 cm; 652 bu. Klötze, 113 km, 13/60 614 fi. Pfähle, 7,00 fm, 5/6 cm und 25 rm fi. Nuhscheike. llnschlieffend nackmittags 1 iikr strennkolrverrteigerung: 95 rm bu. und 123 rm fi. Brennscheite, 60 rm bu. und 28 rm fi. Brenn knüppel, 21 rm bu. und 19 rm fi. Zacken und 27 rm bu. und 30 rm fi.Beste. Aufbereilet in den Brüchen, Durchforstungen und Plente- rungen Abt. 105, 106, 110, 112, 136, 137, 138, 147, 150, 152, 153, 154, 155. Sämtliches Hol., ist gerückt. Di« fl. Klötze sind ge schnitzt. Entfernung zur Bahn: Hermsdorf-Rehefeld 4—6 km, Schmiedeberg 8—17 km. Diese» Bla» enthüll -le amtlich«« Dekanntmachunze* -er Amtshauplmannschast, -es Amtsgericht» ml- -es Sta-trats -u Dtppol-iswal-e Weitzeritz Zeitung Tageszeitung mL Anzeiger Wr Di-poMswal-e, Schmiedeberg u.U Oertlichcs und Sächftsches Dippoldiswalde. Wie mit ganzem Herzen Dippoldiswaldcr sich nach ihrem geliebten Heimaksstädkchen sehnen, zeigt der Wunsch der Forstmeistersehesrau Camilla Schulteh geb. Heinrich aus Mendhausen bei Hildesheim, auf hiesigem Friedhof an der Seite ihrer Eltern begraben zu werden. Lange 3ahre hatte die Berstorbene mit ihrem Gemahl im lauschigen Walde gelebt. Am Donnerstage stand der Sarg mit ihrer irdischen Hülle in der Nikolaikirche mitten zwischen hohen Nadelbäumen, und als nach dem Trauergottesdienst der Sarg nach der Gruft getragen wurde, war der Weg von der Kirche aus bis zur Ruhestätte mit Tannen grün belegt. So bot der Wald der Verstorbenen seinen letzten Gruß. Mppoldiswalde, 4. Februar. Bel den verschiedensten Ge legenheiten haben wir hier schon Günthersche Erzgebirgs lieder gehört und immer gern gehört von einheimischen Lauten sängerinnen und -sängern und von ortsfremden. Einmal — es war in einem Gcwerbevereinsvortrage — haben wir auch sein Lichtbild gesehen, wie der schlichte Mann, die Sense geschultert, sein Häusel verlässt. Gestern aber — im „Heimakschutz"- Abend, war Anton Günther, der Heimatdichter und -sänger, selbst hier und trug die Kinder seiner Muse einer außerordentlich zahlreichen Zuhörerschaft vor. So einfach und schlicht der Mann und seine Art, vorzutragen; so einfach und schlicht die Worte; so inhaltstief und gedankenreich sind seine Lieder von Heimat und Vaterhaus, von aller guter Sitte und einfacher, wahrhaftiger Wesensart, abhold allem Gemachten, Gekünstelten, abhold der Hast der Gegenwart, abhold dem Aebermodernen. „Sie entstammen meinem Gemüt!" sagte der Sänger einleitend. 3m Nu fanden sie auch den Weg zum Gemüt. Das sehr umfangreiche Pro gramm, dessen Dialekt allerdings nicht allenthalben mit dem Günthers übereinstimmk, wurde durch Dreingaben noch erweitert. Trotzdem erzwang der nach jeder Nummer einsehende Äeifall noch Zugaben. Und so hörte man Günthersche Schöpfungen vom vor dreißig 3ahren entstandenen „Mei' Vaterhaus" bis zu der „Neu- l>«it , da die Spatzen lachen über den Bubikopf auf der einen und daS glatte Gesicht auf der anderen Seite. Es war ein gemüt voller Abend, den Anton Günther aus Gottesgab unS allen ver schafft hat. 3edermann wird dem „Heimatschuß" Dank wissen. Dippoldiswalde. Vor dem hiesigen Schöf fengericht hatten sich gestern der am 23. 7. 97 in Ruppendorf geborene Maurer Marlin Kaiser, der am 26. 7. 94 ebenda geborene Bau arbeiter Edwin Kaiser, und der am 7. 1. 94 in Liebenau geborene Händler Mar Mühle, sämtlich in Ruppendorf wohnhaft, zu ver antworten. Sie waren angeklagt, einen Beamten, während er in der Ausübung seines Amtes begriffen war, und in Beziehung auf feinen Beruf ihn durch mehrere Schimpsworte öffentlich beleidigt, Markin Kaiser und Mühse weiterhin den Bürgermeister, welcher zur Vollstreckung von Anordnungen der Verwaltungsbehörden be rufen ist, In der rechtmäßigen Ausübung seines Amtes durch Ge walt Widerstand geleistet und ihn während der rechtmäßigen Aus übung seines Amtes tätlich angegriffen zu haben. 3n der gestrigen Hauptverhandlung versuchten die Angeklagten die Sache möglichst harmlos hinzustellen und entschuldigten sich damit, daß sie ange trunken gewesen wären. Nach längerer Beweisaufnahme wurden verurteilt: der Angeklagte Markin Kaiser wegen öffentlicher Be leidigung und Widerstand gegen die Staatsgewalt zu insgesamt 10 Tagen Gefängnis, Edwin Kaiser wegen ösfentlicher Beleidigung und Verkehrsübertretung zu 40 RM. Geldstrafe, Hilfsweise vier Tage Gefängnis und 3 RM. Geldstrafe, hllssweise 1 Tag Haft, und der Angeklagte Mühle wegen öffentlicher Beleidigung in 2 Fällen und Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu zweimal 50 RM. Geldstrafe und einmal 100 RM. Geldstrafe, wobei im Falle dcr Uneinbringlichkeit für je 10 RM. 1 Tag Gefängnis tritt. Die Angeklagten haben dl« Kosten des Verfahrens zu tMen. Dem Bürgermeister wird die Befugnis zugesprochen, die Verurteilung der Angeklagten wegen Beleidigung innerhalb einer einwöchigcn Frist, von der Zustellung des rechtskräftigen Urtells an gerechnet, durch einen einwöchigen Aushang der Urteilsformcl am schwarzen Brett der Gemeinde Höckendorf aus Kosten der Angeklagten öffentlich bekanntzumachen. — Weiter war dm am 10- 0. 92 ge borene Maschinenarbelker Friedrich Reinhold Fuchs In Seifers dorf wegen Unterschlagung angeklagt. Er hatte in der Zeil zwi schen September 1925 und August 1926 in Seiscrsdorf nach und nach 1441 RM. 50 Pf., die er von Mitgliedern eines Nadsahrer- verelns zwecks Ankaufs von Rädern für sic erhalten hatte, für Maul- und Klauensernlie ist erloschen unter dem Klauenviehbestande: 1. des Gutsbesitzers Bruno Jähnigen in Witkgensdorf, 2. des Gutsbesitzers Albin Grumbt in Quohren Nr. 7, 3. des Gutsbesitzers Richard Schütze in Brösgen Nr. 2, 4. der Gutsbesitzer E. Hartmann und H. Könitz in Brösgen. Die angeordneten Schutzmaßnahmen sind, da die Gemeinden Witkgensdorf, Quohren und Brösgen wieder seuchenfrei, aufzu- tzeben. G 3 Ts. AmtshauptmannschaftDippoldiswalde, am 3. Februar 1927. sich selbst verbraucht. 3n -er Hauptverhandlung bestri^ der An geklagte, das Geld für sich verwendet zu haben. Das Gericht kam zu gegenteiliger Ansicht und verurteilte ihn wegen Unterschlagung zu 1 Monat Gefängnis und Tragung der Kosten. — Die Ergebnisse der Vie ählung am 1. Dezember 1926 sind für die Pferdezucht sehr günstig und beweisen, daß trotz der Motorisierung und des Automobils kein Rückgang im Pferde verbrauch und der Pferdehaltung eingetreten ist und erhärtet so mit den Beweis, daß das Pferd unentbehrlich und das beste und billigste Arbeitstier für Landwirtschaft und 3ndustrie ist. Die Zahl der Pferde in Deutschland beträgt 3 838 623 Stück. Der Pferdebestand weist damit gegenüber 1918 eine Zunahme von 62 000 Stück, und gegen 1925 eine Verringerung um 48 000 Stück auf. Die Abnahme des Pferdebestandes gegen 1925 entfällt zu 25 Proz. auf Pferde unter 1 3ahre und zu 12 Proz. auf Pferde unter 3 Zahreir. Der Rückgang ist aber nicht nennenswert und ist lediglich eine Folge der geringen Zulassung der Stuten zur Be deckung im 3ahre 1925. Das wichtigste Ergebnis der Viehzählung ist für die Pferdezucht, daß die Umstellung in den landwirtschaft lichen Betriebe» auf Grund der Motorisierung sich in keiner Weise nachteilig für die Pserdehaltung auSgewirkt hat. Wohl aber ist die Zahl der Zugochsen um etwa 50 Proz. seit dem 3ahre 1913 zurückgcaangen. Die Statistik wird für die Pferdehaltung noch vorteilhafter, wenn man bedenkt, daß 1925 nur 18 911 fremde Pferde aus dem Auslande eingeführt worden sind. Wenn man im 3ahre 1925 und 1926 noch von einem Ueberfluß an Pferden sprach, so kann man auf Grund der Statistik sagen, -ah dieser Ueberschuß bereits jetzt restlos aufgebraucht ist und daß man be dacht sein muß, ihn wieder zu ergänzen. Für die Pserdezüchter ergibt sich -«raus, daß sie in diesem 3ahre wieder olle guten Stuten unbedingt zur Zucht benutzen und zulassen müsse», damit kein empfindlicher Pserdcmangel einkritk. — Steuererleichterungen wegen Ernteschäden. Wie wir von der Pressestelle der Landwirtschaftskammer erfahren, ist neuer dings die Landwirtschaftskammer in einer Eingabe an das Wlrt- schaftsminlsterium dahin vorstellig geworden, daß man in eine noch malige Nachprüfung der Steuererleichterungen der vonErnteschäden betroffenen Landwirke einkreten möge. Bekanntlich hat das Fi nanzministerium Anfang 3anuar bestimmt, daß im Falle bereits vorliegender Entscheidungen über Grundsteuererlaß- und Skun- dungsgesuche, die mit der Ernte 1926 begründet seien, eine noch malige Nachprüfung nicht mehr erfolgen könne. Die Landwirt- schafkskammer erblickt hierin eine Zurücksetzung der Landwirte, deren Gesuche auf Grund der Verordnung vom 12. 3anuar 1927 bei ungefähr gleicher Schadenhöhe zu berücksichtigen wären. Man hofft, daß die Bestimmung dahin ergänzt wird, daß auch Im Falle schon über Grundsteuererlasse und Stundungsgesuche getroffener Entscheidungen eine Nachprüfung auf Grund eingereichter An meldevordrucke stattfinden kann. Des weiteren weist die Land wirtschaftskammer auf die wirtschaftliche Unmöglichkeit hin, daß die rückständigen Steuerzahlungen auf dem Gebiete der Gewerbe steuer und Zugtierstcuer durch das katastrophale Ernkejahr 1926 aufgebracht werden können. Soll für die wiederholt erntegc- schädigten Landwirke eine Steuererleichterung einkreten, so ist nach Meinung der Landwirtschaftskammer unbedingt notwendig, daß nicht nur die Reichssteuern und die sächsische Grundsteuer, sondern auch die rückständige Zugtier- und Gewerbesteuertermine geregelt werden, Pretzschendorf. Vor 25 Jahren wurde hier ein Pflanzen garten mit naturkundlicher Sammlung geschaffen. Oelsa. Am 1. Februar feierte Schneidermeister Otto Fritzsche sein 35 jähriges Geschästsjubiläum. Möge ihm volle Gesundheit und weiteres Blühen und Gedeihen seinem Hause beschieden sein! — Auf die nächsten 3 Kalenderjahre sind die bisherigen Sach verständigen Gutsbesitzer Arthur Kästner und Oskar Mende für die Schlachkviehversicherung wiedergewählt worden. Als Stellver treter kommt jeder erreichbare Landwirt in Frage. Altenberg. Der seit Mittwoch abend anhaltende Schneefall hat dl« Schneedecke um reichlich 10 Zentimeter veistärkk und eine tadellose Sklföhre geschaffen. Der kommende Sonntag dürfte wieder «In großer Sporttag werden. — Am Sonntag nachmittag fanden Passanten auf der Straße nach Kipsdorf ein Motorrad Im Straßengraben stehen. Da sich stundenlang kein Besitzer dazu einfand, wollten einige hiesige Bewohner das Rad nach einem Unterkunftsraum bringen. Erst jetzt stellte sich der Eigentümer ein und nahm das Fahrzeug in Empfang. Er hakle den Nachmittag über den Mlntersport- veranstaliungen in Altenberg beigewohnt und das Rad stehen lassen ln dem guten Glauben, daß es hier niemand stehle. Das Vertrauen des Motorradfahrers seht der Ehrlichkeit unserer Bewohnerschaft «ln gutes Zeugnis aus. Dresden. Gerüchtweise verlautet, wie die Sächsisch-Böhmische Korrespondenz meldet, daß der angekündigte Ministerwechsel in Sachsen, Rücktritt des Finanzministers Dehne und seine Er setzung durch 1>r. Külz, in der ersten Februarhälfke erfolgen, daß der jetzige sächsische Znnenminister vr. Dehne schon in den nächsten Tagen seinen Posten verlaffen wird und vr. Külz kommen soll. Eine Bestätigung dieser Mitteilung liegt noch nicht vor, auch haben, wie wir erfahren, noch nicht sämtliche Landlagsfraktionen zu dieser Umbesetzung des sinnenminislerpostens Stellung genommen. Dresden, 3. 2. 3n der heutigen Sitzung der Lanhcssynode wurde ein Bericht des Wahlprüfungsousschusses entgegenge nommen und auf dessen Antrag beschlossen, -aß im Bezirke Glauchau-Stollberg eine Nachwahl für den zweiten weltlichen Ver treter stattfindcn soll. Dresden, 3. 2. Der Landtag hatte sich für seine heutige Sitzung sehr viel vorgenommen. ES sollten zunächst die von dcr DienSlag-Sitzung übrig gebliebenen sechs Punkte und darnach die zehn Punkte der neuen Tagesordnung erledigt werden. Es kam aber, wie vorauszuschen war. Die in der letzten Sitzung nur durch die Berichterstatter behandelten drei kommunistischen Anträge auf Regelung der Arbeitszeit, Erhöhung der Erwerbslosenunler- stllhungssähc und Einführung der Arbeitslosenversicherung ent fesselten eine lebhafte Aussprache, an der sich besonders die beiden Linksparteien durch stundenlange Reden beteiligten. Dies geschah, trotzdem die Regierung gleich am Anfang erklärte, daß die ganze Angelegenheit eigentlich Rcichssache fei und der Entwurf eines Reichsarbeitsschuhgesehes bereits dem Reichsrat vorliege. Es wurde beschlossen, die Regierung zu ersuchen, bei der Reichs regierung für eine weitere Erhöhung der Unterstützungssätze für die Erwerbslosen elnzutreten. Beim dritten kommunistischen An trag wurde gegen die Stimmen der Kommunisten beschlossen, die Regierung zu ersuchen, daß das Gesetz über die Arbeitslosenver sicherung vom Reichstag baldigst verabschiedet wird. Gegen die Stimmen -er bürgerlichen Parteien wurde ferner der Beschluß ge faßt, die Regierung zu ersuchen, solange die Arbeitslosenversiche rung nicht besteht, weiter wie bisher für Beseitigung -es Orts klaffensystems, -er Pflichtarbeit und der Karenzzeit besorgt zu sein. Ein kommunistischer Antrag auf Befreiung -er Sozialrentner und Fürsorgeempfänger von der Miekzinssteuer wurde in folgender Fassung des Ausschusses angenommen, die Regierung zu ersuchen, ! zu verordnen, -aß die Bezirksfürsorgeverbände, die sich aus dem j Aufwertungsgesetz ergebenden Härten gegenüber den Mietern be- i seitigen und die dazu erforderlichen Mittel den Bezirksverbänden ' zur Verfügung zu stellen oder zu erstatten. Bei Abschluß des Berichtes war noch nicht einmal die Tagesordnung der Äienstag- Sihüng erledigt. Am Dienstag, den 8. Februar, 1 Ahr nachm. wird der Finanzminisler seine Etatrede halten. — sin der am Mittwoch, 2. Februar, im Fremdenhof zum „Weißen Schwan" in Pirna abgehaltenen Verkehrstagung -eS Verkehrsverbandes für die sächsische Schweiz und das östliche Erz gebirge beschäftigte man sich mit der Erörterung von Wünschen an Reichsbahn, Kraftwagenverkehr, Dampfschiff und Reichspost. ES wurden unter anderem Anträge gestellt betreffs der Anschlüsse dcr Schnellzüge an daS obere Elbetal, günstigerer Ausgestaltung des Arbeiterzugsverkehrs, der Einrichtung des Vororksverkehrs nach großstädtischem Muster, besserer AnschlMe an die Neben bahnen. Auch sollen vor allem während der Sommerszeit Nacht züge eingelegt werden auf der Strecke Schandau—Dresden, die an jeder Station hallen. Durch Reichspost und sächsische Kraft wagengesellschaft werden die dringlichsten Linien im Derbands- gebiete geschaffen, man plant auch eine solche von Pirna, Hei-enau. Dresden, die erst über Niedersedlitz und später nach dem Ausbau der Verkehrsstraße Heidenau—Gommern über Lockwih geleitet wird. Dohna. Der frühere Polizeioberwachtmeister Beyreuther wurde am Dienstag abend in der Nähe von Reick vom Zuge töd lich überfahren. Genannter halte Im Dienst verschiedentlich An fälle erlitten, die bis zur Bewußtlosigkeit sich steigerten, weshalb er aus dem Dienst scheiden mußte. Wahrscheinlich hatte er am Dienstag wieder einen solchen Anfall, wodurch das bedauernswerte Anglück entstanden ist. Meißen. Das Eisenbahnneubauamt Meißen hat die Ar beiten zum weiteren zweigleisigen Ausbau der Bahnlinie von -er Eisenbahnbrücke nach dem Bahnhofe Triebilchtal ausgeschrieben. Mik den Arbeiten dürste bald begonnen werden. Bei dieser Ge legenheit wird auch die Bahnunterführung an -er Wilsdruffer Straße hergestellt und die Bahnüberführung an der Hirschberg- strahe höher gelegt werden. Wilsdruff, 3. 2. Wegen epidemisch auftretender Masern muhte heute im benachbarten Kaufbach die Schule vorerst auf 8 Tag« geschlossen werden. Leipzig, 3. 1. 3n -er gestrigen Sitzung des Leipziger Stadt- verordnetenkollegiums wur-e die Wahl von 19 unbesoldeten Stadt- räten vorgenommen. Zu diesem Zwecke hatten sowohl die bürger lichen Fraktionen als auch die Sozialdemokraten und Kommunisten Listenverbindungen vorgenommen. Leipzig. Bekanntgegeben wur-e, daß nach -er letzten Woh nungszählung in Leipzig 19 000 sich als Wohnungssuchende einge tragen und das 17 000 keine eigene Wohnung haben. Damit ist Leipzig hinsichtlich -er Wohnungsnot an erster Stelle unter den Städten Sachsens. Leipzig. Am 1. Februar nachmittags Ist auf Greitzscher Flur auf der Leipziger Straße an dem Bahnübergang ein Händler fuhrwerk von einem Eisenbahnzug überfahren worden. Der Führer kam mit dem Schrecken davon. Das Pferd wurde ge tötet, der Wagen nur leicht beschädigt. Der Ansall scheint auf die Unaufmerksamkeit des Geschirrführers zurückzuführen sein. Lhiumitz. Dienstag abend fuhr hier ein Kraftwagen gegen einen mit Holz beladenen Handwagen der Heilsarmee, der von drei Arbeitern gezogen wurde. Diese wurden zu Boden ge schleudert und schwer verletzt. Der eine von ihnen ist noch am selben Tage seinen schweren Verletzungen erlegen. Chemnitz. Am Sonntag gerieten, wie gemeldet, zwei Kinder In den Teich des hiesigen Stadtparkes, wobei ein 6 jähriges Mäd chen unter das Eis getrieben wurde und erkrank. Der vierbeinige Spielgefährte der beiden Kinder, ein Hund, dcr sich schon an der Unfallstelle wie rasen- benommen hatte, hat seit dcr Unglücks stunde jede Nahrung verweigert und Ist so schnell verfallen, daß er jetzt eingegangen ist. Elterlein. Am Mittwoch früh wurde Im hiesigen Mühlgraben der Firma Hentschel L Co. der 75jährige Berginoalide Steeg von hler tot aufgefunden. Dem Toten, der nur leichte Hautabschür fungen auswles, fehlten die Uhr und der größte Teil der am selben Tage abgehobenen Renke. Die Untersuchungen dauern an. Stollberg i. E. Bei dem am Sonntag in Stollberg abgehal tenen Flugtag hatte der Pilot Unger aus 1000 Metcr Höhe einen Fallschirmabsprung unternommen und wegen des stürmischen Wetters eine in der Mitte -es Schirms angebrachte Klapp« ge öffnet, um schneller herunterzukommen und nicht allzu weit abge trieben zu werden. 3n der Höhe von ckwa 30 Metern geriet -er Pilot in «inen Luftsack, ö. h. dcr Fallschirm fand infolge Wind stille sehr geringen Luftwiderstand und Unger stürzte mit großer Geschwindigkeit ab. Er erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und erhebliche Verletzungen im Gesicht. Es war der 23. Absprung des Piloten. Siegmar. Bei den Bauarbeilen an der Chemnitz-Reichen- brandcr Umgehungsstraße im Zuge der verlängerten Neesestraße stürzte eine Bauzugslokomotive mit 16 Loris eine etwa 7 Meter hohe Böschung hinab. Glücklicherweise wurden Personen bei dem Ansall nicht verletzt, doch Ist die Maschine wie auch die Wagen schwer beschädigt.
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