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Dresdner Journal : 07.03.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190303073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19030307
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19030307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-03
- Tag 1903-03-07
-
Monat
1903-03
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Journal : 07.03.1903
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Räder d«S dahinsausenden Zuge» kam Der Fuß wurde alatt abgefahren, auch sonst erlitt der Gefangene schwere Verletzungen. Stern ist Kapitulant; was ihn zur Flucht veranlaßt hat, ist nicht näher bekannt. vermischtes. * Blutphotographien. Da der Gehalt des Blutes an roten Blutkörperchen eine große Bedeutung für den Zustand des Organismus besitzt, so kommt es der Wissenschaft oft darauf an, eine sehr genaue Zählung vorzunehmen Selbstverständlich kann eine solche nur unter dem Mikroskop geschehen. Bei einem gesunden Menschen befinden sich m einem Blutstropfen von der Größe eines Stecknadelknopfs etwa 1 bis 5 Millionen roter Blutkörperchen, und daraus kann man schließen, wie groß die Mühe ihrer Zählung ist. Vor der Lon doner Physiologischen Gesellschaft hat nun vr Mac Munn neulich erörtert, wie diese Zählung durch die Photographie vorgenommen werden kann. Auch hierzu muß natürlich das Mikroskop verhelfen. Man löst einen Blutstropfen soweit auf, daß die Blutflüssigkeit zum Lösungsmittel etwa im Verhältnis von H oder 1 : 100 steht. Dann bringt man die Lösung auf einen so- aenannten Blutzähler, eine Glasplatte, die in kleine Quadrate geteilt ist. Das Bild der Platte wird dann photographiert, und man braucht bei dem erhaltenen Bilde nur die Durchschnittszahl der roten Blutkörperchen für das einzelne Quadrat zu finden, um dann durch entsprechende Multiplikation den Gehalt des Blutes an den Körperchen zu bestimmen Nötigenfalls kann auch ein zweiter und dritter Blutstropfen photographiert werden, um die Genauigkeit des Ergebnisses zu steigern. Dieses Verfahren bietet vor allem den Vorteil, daß der Befund aufbewahrt werden und die Zählung zu be liebiger Zeit geschehen kann. * Ein Vogelparadies ist nach den neuesten Forschungen die westafrikanische Insel Fernando Po Der Zoologe Alexander hat dort am Ende des vorigen Jahres gründliche Forschungen unternommen und fast 400 Vögel von 68 verschiedenen Arten, von denen mcht weniger als 33 bisher unbekannt waren, als Beute heimgebracht. Durch ihren gebirgigen Charakter erhält die Insel überhaupt eine ungewöhnlich große landschaft liche Schönheit, zumal die Berge bis zur Höhe von über 3000 in bewaldet sind Unter den gesammelten Vögeln weichen zwei von allen bekannten Formen soweit ab, daß der Forscher sie sogar als neue Gattungen betrachten muh Auffallend ist der Umstand, daß die Mehrheit der Vogelarten von Fernando Po nur geringe Verwandtschaft zur Vogelwelt im benachbarten Westafrika besitzt, sondern mehr den Vögeln ähnelt, die im ostafrikanischcn Gebirge, namentlich in der Gegend des Kilimandscharo und des Mount Elgon wohnen. Auch sonst ist Fernando Po ungewöhnlich reich an Tieren und Pflanzen, und nament lich steigen die Farne in unerhörter Fülle der Arten und in üppigstem Wachstum bis in große Meercshöhe hinauf. Mit bezug auf den Reichtum der Vogelwelt niinmt außer dem das südliche Amerika eine anerkannt hohe Stellung ein. Es wird aber sehr darüber geklagt, daß in gewissen, der Kultur mehr erschlossenen Gebieten dieses Erdteils der Vogelmord in großem Stil zwecks Ausfuhr von Bälgen und Federn betrieben wird. Bis jetzt haben nur einige Staaten in Europa Maßregeln für einen weitgehenden Vogelschutz getroffen, aber die bisherigen Erfolge genügen noch nicht einmal innerhalb Europas, und die Wurzel des Übels, die Hutmoden unserer Damen, hat auch noch keine wesentliche Einschränkung erfahren. * Neue Erfindungen. Seit Jahren ist das Carbo rund als ein ausgezeichnetes Schleifmaterial be kannt, und an den Niagarafällen besteht eine besondere Fabrik für die Herstellung dieser merkwürdigen Mischung von Kieselsäure und Kohlenstoff. Jetzt hat ein deutscher Ingenieur aus Düffeldorf ein Patent zur Benutzung dieses Stoffs als Wärmeschutz erworben, im besonderen zur Auskleidung von Öfen für Zementbcreitung. Das Carborund wird unter Beimischung von feuerfestem Ton und Wasserglas zu Ziegeln verarbeitet. Gewöhnliche feuerfeste Steine, die mit einer Carborundschicht von nur mm Dicke überzogen sind, sollen vollkommen Schutz gegen die höchsten Temperaturen geben, die bei der Industrie erzeugt werden — Eine andere von Deutsch land ausgehende Neuerung ist die Benutzung von Alu minium als Schleifmittel. Das Metall hat scheinbar die Struktur eines feinen Schleifsteins und hat auch eine gute lösende Kraft Außerdem entsteht durch das An- seuchten eine äußerst feine schleifende Substanz, die sich fettig anfühlt und sich an Stahl innig anheftet. Die Messer erhalten auf einer Aluminiumplatte in kurzer Zeit eine so rasiermesscrscharfe Schneide, daß angeblich auch der beste Schleifstein im Erfolg sich nicht vergleichen läßt. * Cöln Wie der „Cöln. Ztg." aus Aachen ge meldet wird, schenkten die Erben des verstorbenen Großindustriellen Heinrich Cockerill der Stadt Aachen 200000 M für solche Unterstützungsbedürftige, welche die Berechtigung zur Armenunterstützung noch nicht er langten. * Hannover. In der Pulverkammer des Labora toriums der Lindener Zündhütchenfabrik erfolgte gestern nachmittag eine Explosion. Ein Arbeiter war auf der Stelle tot. Er hinterläßt eine Frau und drei unmündige Kinder. * München Im "Verlaufe der gestrigen Ver handlung im Prozeß Heusler äußerte sich Hofrat vr. Schröder, der Nachfolger des Medizinalrats Stumpf als Stiftsarzt, in gleichem Sinne über die Angeklagte wie Stumpf. Auf Befragen des Präsidenten, ob er die Angeklagte der ihr zur Last gelegten Tat für fähig halte, antwortete der Zeuge mit einem bestimmten Ja, während er umgekehrt von Minna Wagner nur Gutes zu berichten weiß. Andere Zeuginnen bekunden, daß Frl. Heusler fchr wohltätig gewesen sei und viele Arme beschenkt habe. Die weiteren Zeugenaussagen lauteten für die Angeklagte zumeist ungünstig. Hine frühere Dienstherrin der Wagner dagegen bekundete, die letztere habe ihr vielen Verdruß bereitet, habe auch, wie sie glaube, mit ihrem (der Zeugin) Gatten ein Verhältnis unter halten Auch ein Onkel der Wagner äußerte sich un günstig über seine Nichte. Nach dem Verhör einer längeren Reihe von Zeugen, die nichts Neues von Belang über den Leumund der Angeklagten aussagten, erfolgte im Verlaufe des Abends die Vernehmung der ärztlichen Sachverständigen, die übereinstimmend be kundeten, daß der Minna Wagner aus dem Genüsse des säurehaltigen Kaffees kein bleibender Nachteil er wachsen werde. Heute wird die Verhandlung fortgesetzt * Johannesburg. Gestern wurde inmitten der Stadt ein verwegener Raubanfall begangen Zwei Zollbeamte, die 5000 Pfd. Sterl, zur Bank trans portierten, wurden von zwei Personen angegriffen, die den Beamten Pfeffer in die Augen bliesen und sie mit dem Geldsack niederschlugen, den sie den Beamten ent rissen hatten. Das Geld wurde dann einem Drittens über geben, der schleunigst die Flucht ergriff. Er rannte da bei den Direktor der Peycke Company um, der tödlich verletzt wurde, wurde aber schließlich in dem Hause, in das er sich geflüchtet hatte, festgenommen. Er nennt sich Frank Govdard. Statistik und Volkswirtschaft. 'Dresdner Börsenbericht vom 7. März. Berlin war heute etwas fester gestimmt auf Grund der auf dem Kohlenmarkte zum Ausdruck gelangenden Lebhaftigkeit. Man notierte in Berlin: Kredit 216,7b, Staatsbahnen 149,40, Lombarden 14,90, Diskonto 198,80, Italiener —, Dort munder Union 74,bO. An der hiesigen Börse trat wiederum eine starke Einschränkung in der AktionSsähigkeit des Jn- dustriemarktes zu Tage Wir verzeichnen nachstehende Um sätze: Deutsche Fonds zeigten eine abgeschwächte Haltung. 3 äs, Reichsanleihe bot man mit 92,80, 3^ dH dergleichen mit 103, 3 dH kleinere Sachsenrente mit 90,90, kleinste mit 91,2S aus. 3 do Landwirtschaftliche Pfand- und Kreditbriefe bedangen 89,10, 3',tz dH dergleichen 99,90. Ausländische Fonds: Nur für Ungarische Kronenrente bei 100,40 kam eine bezahlte Notiz zu stände — Bankaktien sowie auch Transportwerte veränderten sich bei zwar fester Grundtendenz, aber recht mäßigem Geschäfte wieder nur un bedeutend — Papier- rc. Fabriken: Für Kurz legte man abermals -z- 2s^ dH (139,50), für Thode 13,25 und für Weißenborner 139 an. — Baugesellschaften: Dresdner Ball gesellschaft bedangen wieder 180. — Maschinenfabriken wurden heute im allgemeinen nur wenig beachtet. Eine wesentliche Ber änderung wiesen heute nur Seck bei einer Avance von 1 dH auf. Elektrische Unternehmungen wurden wieder vernachlässigt. Eine Kleinigkeit Bergmann gab man mit 268,10 ab. Bon Fahrrad aktien wurden Deutsche Gußstahlkugel bei 70 (4 6'^ db) ge sucht übriges matt Brauereien: Geraer bezahlte man bei verbleibendem Angebot mit 65, Dresdner Malzfabrik mit 40 (4- H>) Porzellan-ic. Fabriken blieben heute ohne Ver ¬ änderung Aktien verschiedener Unternehmungen: Geraer Jute spinnerei 8-Aktien blieben mit 5 dH, Dittersdorfer mit 232 (4- » gesucht. * In der letzten Zeit tauchte in der Presse wieder der Vorschlag auf, durch gesetzliche Vorschrift die Jnvalidität-- und Altersversicherungsanstalten zu veranlassen, daß sie einen bestimmten Teil ihres Vermögens in Reichs- und Staatsanleihen anlegen. Der Gedanke ist schon früher mehrfach erörtert worden, seine Verwirklichung dürste, wie die „Berl. Pol. Nachr." ausfahren, infolge der Entwicklung, welche die VermögenSanlage der Versicherungsanstalten namentlich in den letzten Jahren erfahren hat, nicht wahrscheinlicher als früher geworden sein. Das Vermögen der sämtlichen Träger der Invalidenversicherung belief sich Ende Juni 1901, wofür die letzten authentischen Daten vorliegen, auf 929,1 Mill. M. ES waren davon aber nicht weniger als 323 Mill., also mehr als ein Drittel, zu gemeinnützigen Zwecken, landwirtschaft lichem Kredit, Wohlsahrtseinrichtungen, Arbeiterwohnungen, Krankenhäusern rc. hergegcben worden. Man wird nicht vor aussetzen können, daß die maßgebenden Stellen die Hergabe von Vermögen-teilen der Bersicherungsträgcr für diese Zwecke einzuschränken beabsichtigen werden, das Gegenteil darf vielmehr angenommen werden, da das neue Jnvaliden- versicherungsgesetz den Anstalten die Verwendung ihres Vermögens zu diesem Zwecke wesentlich erleichtert hat. Ein anderer Teil des hier in Betracht kommenden Ver mögens ist aber auch bereits in Reichs- und Staatsanleihen angelegt. Ende 1902 belief er sich dem Ankaufspreise nach aus 143,3 Mill M , wovon 32,8 Mill. M. auf Reichsanleihen entfielen. Nimmt man nun hinzu, daß die Träger der In validenversicherung nahezu 300 Mill. M in Schuldverschrei bungen und Pfandbriefen von Gemeinden und weiteren Kommunalverbänden angelegt hatten, und erwägt man, daß gerade diese Anlegeart den Versicherungsanstalten naheliegt, weil ihre Bezirke doch vielfach, iu Preußen fast sämtlich, mit den weiteren Kommunalverbänden zusammenfallen, so bliebe kein allzu großer Vermögensteil übrig, der überhaupt für die Anlage in Reichs- und Staatsanleihen noch in Betracht kommen könnte. * Die am 1. April 1903 fälligen ZinSfchrine der Hypolhekenpfandbriefe Serie l, V und V» der Sächsischen Bodenkreditanftalt iu Dresden werden nach einer im Inseratenteil unserer vorliegenden Nummer befindlichen Be kanntmachung bereit« vom 16 März d IS. ab bei sämtlichen PfandbritsverkausSstrllen eingelöst. D Die Lkonomische Gesellschaft im Königreich Sachsen veranstaltete gestern, Freitag, nachmittag im weißen Saale zu den „drei Raben' ihre letzte Gesellschaft-Versammlung in diesem Winterhalbjahre ab, die wie alle früheren wiederum fehr zahlreich besucht war U. a. waren auch erschienen dir Herren Geh Rat l)r Roscher, geh RegierungSrat Münzner, geh Hofrat Pros vr. Nobbe, geh Ckonomierat Pros, v. LangSdorff, geh Akonomierat Käserstein Nach Begrüßung der Versammlung durch den Vorsitzenden Hrn Wolde, Brr lesung und Genehmigung deS letzten SitzungSprotokollS und Ausnahme von vier neuen Mitgliedern hielt Hr. geh. Hofrat Prof vr Kellner-Möckern einen Vortrag über „Die Nähr wirkung einzelner Futterbestandteile und ganzer Futtermittel'. Redner fkizzierte zunächst in wenigen Worten den bisherigen Entwicklungsgang der Fütterunaslehre überhaupt und besprach dann in rein sachwissenschaftlichen Ausführungen auf Grund eigener Versuche eingehend den Nähr wert der einzelnen, in reiner isolierter Form gereichten Futter- bestandteile, wie Stärkemehl, Rohfaser, Strohstoff, Rohzucker- nachprodukte, Melasse, Erdnußöl, Protein rc., und erläuterte hieraus genauestens die von ihm beobachtete Wirkung der konzentrierten Futtermittel sowie der Rauhfutterstoffe. Zum Schluß erörterte Redner noch die praktischen Maßnahmen, die sich auf die neuerworbenen Kenntnisse gründen. An den mit vielem Beifall aufgenommenen Vortrag schloß sich eine kurze Aussprache des Hrn. tkonomieralS Andrä Braunsdorf. Der Bortrag wird in den „ Mitteilungen" der Gesellschaft ausführ lich mit den gesamten BerfuchSergebnissen und Zahlennachweisen abgedruckt und so den weitesten Fachkreisen zugänglich gemacht werden. * Berlin In der gestrigen Generalversammlung der Reichsbank wurde der Geschäftsbericht für 1902 zur Vorlage gebracht Er wird mit folgenden allgemeinen Be merkungen eingeleitet: Während in der ersten Hälfte deS Jahres sich ein von beträchtlicher Höhe des Metallvorrats be- gletteter Rückgang der Anlagen zeigte, machte sich in der zweiten Hälfte ein Bedarf nach Geld, und zwar vorzugsweise nach Metallgeld, in dem Grade geltend, daß jener Rückgang fast völlig wieder ausgeglichen wurde Beim Jahresschluffe erreichte die Gesamtanlage den höchsten bisher vorgekommenen Betrag. Wenn dir Guthaben der privaten Giro-Interessenten zwar sich im Durchschnitt etwas erhöhten, so wurde dieser umstand durch den vermehrten Bedarf der Reichs und Staatskasfen mehr als ausgewogen Trotzdem war es möglich, den Zinsfuß lange Zeit auf 3 dH und erst im letzten Vierteljahr nicht höher al- 4 dH, im Durchschnitt des ganzen Jahres wesentlich niedriger als im Vorjahre zu halten. Die Erträgnisse sind demzufolge hinter denen deS BorjahreS nicht unerheblich zurückgeblieben. — Weiter heben wir folgende- auS dem Berichte hervor Der Gesamtumsatz betrug im Jahre 1902 191926215000 M, das ist 1221404 300 M weniger als im Vorjahre. Der Reingewinn stellt sich nach Abzug der Verwaltungskosten und sonstiger Ausgaben aller Art, einschließlich der vertragsmäßigen Zahlungen an den preußischen Staat und der zu zahlenden Nolensteuer, auf 19991299 M. Davon erhalten: die Anteilseigner 3 H dH von 150000 000 M. mit 5250000 M., der Reservefonds 20 dH von dem Reste von 14 741299 M. mit 2948259 M, und von dem weiter verbleibenden Reste die Anteilseigner ein Viertel mit 2 948 259 M und die Reichslasse drei Viertel mit 8844779 M. Dem Gewinn der Anteilseigner von 2948259 M. treten hinzu die am Schluffe des Jahres 1901 unverteilt ge bliebenen 14 723 M , zusammen 2 962 983 M, wovon aus jeden Anteilschein der Reichsbank von 8000 M. als Restdividende 59,10 M. bez. auf jeden Anteilschein von 1000 M 19,70 M , mithin auf sämtliche 40 000 Anteilscheine zu 8000 M und 80000 Anteilscheine zu 1000 M 2 955 000 M zu zahlen sind. Die übrigbleibenden 7 983 M. werden der späteren Berechnung Vorbehalten. Die Anteilseigner haben hiernach für jeden Anteil von 3000 M. bez. 1000 M außer den bereits für das erste und zweite Halbjahr gezahlten 105 M. bez. 35 M als Restdividende noch 59,10 M. bez. 19,70 M zu empfangen, was einen Ertrag von 5,47 dv darstellt. Wir behalten unS die eingehende Besprechung dieses Jahresabschlusses vor. Die heutige Generalversammlung, die etwas über eine Stunde währte, setzte die Dividende diesen Vorschlägen des Direkto riums entsprechend auf 5,47 dH fest Zu irgendwelchen be sonderen Erörterungen kam es in der Versammlung nicht In den Zentral« us schuß wurden neu zu Mitgliedern ge wählt die Herren Bankdirektor Fürstenberg (Berliner Handels gesellschaft) an Stelle deS ausscheidenden Justizrats Winter- seldt, geh. Kommerzienrat Arnhold (i. Fa Cäsar Wollheim) an Stelle des verstorbenen Rentiers Bürgers, Bankier Ludwig Delbrück (i. Fa. Delbrück, Leo u. Ko.) an Stelle von Julius Bleichröder. Für Delbrück wurde als stellvertretendes Mit glied de- Zentralausschusses Bankier W. v. Krause (i. Fa. F. W Krause u. Ko., Bankgeschäft) gewählt. * Cöln. In einer Konstantinopeler Korrespondenz der „Cölnischen Zeitung" heißt es: Indem sich die Deutsche Bank entschloß, durch Umwandlung der 5dhig«n Anleihe von 1888 in eine 4 dH ige Anleihe dem türkischen Staate einen beträchtlichen Barbrtrag zur Verfügung zu stellen, er leichterte sie damit auch den Abschluß der Verhandlungen wegen der Bagdadbahn. DaS neue 4dhige Anlehen wird 60 Mill Frcs. betragen und auf denselben Sicherheiten be ruhen, wie da- zur Rückzahlung kommende. AuS den Bahn verhandlungen ist als wesentlich die Kapitalisierung der kilo metrischen Gewährleistung zu erwähnen. Diese war in der ursprünglichen Vereinbarung mit 12000 FrcS. angesetzt. Die Anatolische Bahngesellschast ermäßigte den Satz auf 11000 Frcs., wogegen sie von der Regierung eine Kapitalisierung der jähr lichen vewährleistnng in 4 dH iger türkischer Staatsrente erhält. Zunächst ist der Bau einer 200 lern langen Strecke von Konia aus inS Auge gefaßt. Diese Teilstrecke wird über Karaman nach Eregli geführt. Die Gesellschaft erhält nominell 54 Mill. FrcS. 4 dh ige Staat-schuldschcine. Falls sich bei endgültiger Abmessung der Linie ein Überschuß zugunsten der Regierung ergibt, wird dieser an die Regierung ausbezahlt Die Gewähr für dir Betriebskosten ist 4500 Frc» für da» Jahr und Kilometer geblieben, mit Teilung der Betrieb»- einuahmen über 10000 Frc«. für den Kilometer Die Ana- tolifche Bahngesellschaft wird für die Bagdadbahn eine besondere Gesellschaft mit einem Aktienkapital von vor läufig 15 Mill Frc«. errichten. Die in der Konzession vor gesehenen Sonderrechte der anatolifchen Bahn verbleiben dieser, so ist insbesondere die Dauer der bisherigen Konzessionen der anatolische» Bahn Haidar-Pascha - Angora und Eskeschehir— Konia verlängert und von jetzt ab der Laus von neuem auf 99 Jahre festgesetzt Da- vorgestern erschienene Jrade ge nehmigt die Vereinbarungen. Volkswirtschaftliche Drahtnachrichten. Bremen, 7. März Der „Norddeutsche Lloyd" er höhte die Zwischendeckfahrprrise für Schnelldampfer von Bremen nach New sjork auf 180 M Der Zwischcndeckfahr pret- für Postdampser beträgt wie bisher 160 M , nach Balti more 150 M, nach Galveston 160 M Oedt (Kreis Kempen), 7 März. Die Sa mm et weder der Firma Johann Girme- haben wegen Lohndifferenzen die Kündigung eingereicht Darauf hat nunmehr die Firma sämtlichen Arbeitern, ungefähr 750, gekündigt. Draht-Nachrichten. Bremen, 7. März Der Reichskanzler Graf v. Bülow ist heute morgen und StaatSminister Budde gestern abend hier eingetroffen. Nach Schluß des Blattes eingetroffen: Bremen, 7. März. Se. Majestät der Kaiser und der Großherzog von Oldenburg trafen von Bremerhaven vor mittags 11 Uhr, vom Bürgermeister vr. Pauli und anderen hervorragenden Persönlichkeiten empfangen, ein. Auch der Reichskanzler und Eisenbahnminister Budde waren zugegen. Im Senatorenzimmer des Ratskellers fand zu Ehren der erlauchten Gäste ein Frühstück statt. Um 1 Uhr erfolgte die Abfahrt nach dem Bahnhof. Se. Majestät der Kaiser trat sofort die Reise nach Berlin an, während der Großherzog um 2 Uhr nach Oldenburg zurückreiste. Die Straßen der Stadt zeigten Flaggenschmuck, und das Publikum brachte den hohen Herrschaften stürmische Huldigungen dar. Berlin, 7. März. Reichstag. Beim Etat des all gemeinen Pensionsfonds bedauert Graf Oriola, daß das Militärpensionsgesetz noch nicht vorgeleat sei. Die Ent täuschung im Lande, sei groß und die Empörung wachse. Kriegsminister Goßler führt aus, die Erwartungen könnten nicht erfüllt werden wegen des vollständigen Mangels an Mitteln. Das Gesetz würde mindestens 20 Mill. M. erfordern, bei rückwirkender Kraft 60 bis 70 Mill. M. Daß die Gesetzgebung in diesem Punkte einmal geregelt werden müsse, darüber seien alle einig. Abg. Graf Roon meint, es wäre richtig gewesen, nichts zu versprechen, wenn man nicht entschlossen war, mit dem Gesetz zu kommen ohne rückwirkende Kraft könnte dasselbe nicht verabschiedet werden. Nach Bemerkungen des Grafen Oriola und v. Kardorffs wird der Etat be willigt. Es folgt die Beratung der an die Budget kommission zurückvcrwiesenen Teile des Postetats. Schwerin i. M., 7. März. Die „Mecklenourger Nachrichten" veröffentlichen an der Spitze des Blattes folgende amtliche Mitteilung: Auswärtige und inländische Blätter brachten in jüngster Zeit Mitteilungen über eine am Schwermer Hofe angeblich bestehende Hofaffäre. Die Mitteilungen enthalten schwere Anschuldigungen und Verdächtigungen eines im Auslände weilenden Mitgliedes des großherzoglichen Hauses. Das großherzogliche Staatsministerium ist deshalb in Wahrung der Interessen des großherzoglichen Hauses in Ermittelungen eingetreten, welche die völlige Unbegründetheit der Gerüchte ergeben haben. Hamburg, 7. März. Über den im hiesigen Hafen liegenden Dampfer „Westfalia" ist die Quarantäne ver fügt worden, weil in der Ladung tote Ratten auf- gefundcn wurden, deren Verenden nicht auf ausgelegtes Rattengift zurückgcführt werden kann. Die Schauerleute, die bei der Ladung gearbeitet haben, sind im tropen hygienischen Institute einer ärztlichen Untersuchung unter zogen worden. Ihre Kleidungsstücke sind desinfiziert. Die „Westfalia" ist nun in isolierter Lage festgemacht und nebst der Ladung in der vergangenen Nacht durch Kohlenoxydgas desinfiziert worden. München, 7. März. Im Laufe des heutigen Zcugen- verhörs sagt der Gatte der gestern vernommenen früheren Dienstherrin der Minna Wagner aus, daß ein un erlaubtes Verhältnis zwischen letzterer und ihm nicht be standen habe. Andere Dienstherrschaften, bei denen die Wagner früher im Hause war, sagten durchweg günstig für diese aus Die Beweisaufnahme wurde mittags beendet Nachmittags werden di« Plaidoyers gehalten. Prag, 7. März. In Asch und Graslitz wurden gestern abend und heute früh wiederum ziemlich heftige Erdstöße verspürt. In Karlsbad sind keine weiteren Erd stöße wahrgenommen worden. Kopenhagen, 7. März. „Ritzaus Bureau" meldet: Da der 85. Geburtstag König Christians in die Kar woche fällt, gedenkt Sc. Majestät der Deutsche Kaiser nicht am Geburtstage selbst dem König einen Besuch ab zustatten. Dagegen trifft Se. Majestät am 2. April nachmittags in Kopenhagen ein, um den König zu be suchen. Mexiko, 7. März. Gestern vormittag 10 Uhr hat sich ein überaus heftiger Ausbruch des Pico de Colima ereignet. s-sm Dresden A., Die nächsten Kurse für Kochen, Backen rc., Schneidern, Weißnähen, Hand- und Kunstarbeiten beginnen am 15. April. Nähere- durch Prospekte und durch die Vorsteherin Hsplkl« Valxt. P. Pensel Külllgl. »oflisfsksill 51. KlMS!" kSbkllt simMe, UmkitMe. RVoüsHküKv. krrbw 6»r viiekedao Oröm«: Uo. 0 ! kio 1 ! Uo 2 Original: 35 66 NOF KeS-eM 3» " .. ! 70 „ LM LcharWtri a d Elbe zu vermiete«. Nähere» beim Besitzer, Dre»»e«, Ziuzru- »Krfftraße 11. "l" gettfeckern,^7^ Idunrro». 5 bi- 7 M Kl«» n «1« r I n n «I«» n n o per Pfund 2,75 M eigene- Fabrikat, 1570 daher weitgehendste Garantie. Eigene Aufkäufer in Böhmen, Mähren, Galizien u ruff Polen, sowie eigene Bettfedrr Reinigung mit Dampfbetrieb befähigen mich, nicht nur sastfreie, sondern auch besser« War«, mithin billiger al» Au-stattung-geschäfte, Warenhäuser. Lonsumvereine verkaufen zu können OlewevsKrosswAM Wrb«r«assr 10, Lckhau-d Ouerg, Wallstratz«», Eckba«»d Scheffelstr L.iekoI6 L Vo., Langebrück. Wilt» Sie t>M WM mich»? Dann empfehlen wir Ihnen „8slem LleikM" d Diese Zigarette wird nur lose, ohne Kork, ohne Goldmundstück verkauft. Bei diesem Fabrikat sind Sie sicher, daß Sie Qualität, nicht Konfektion bezahlen. Die Nummer auf der Zigarette deutet den Preis an. Nr 8 kostet 3 Pf Nr. 4:4 Pf. Nr. 5:5 Pf. Nr. 6:6 Pf. Nr 8:8 Pf. 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