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Dresdner Journal : 07.03.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190303073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19030307
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19030307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-03
- Tag 1903-03-07
-
Monat
1903-03
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Journal : 07.03.1903
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4.19 hauptmannschast Dresden-Neustadt innerhalb der Expedi tionsstunden Zimmer 9 zur Einsichtnahme ausliegen * Um da« rechte Einvernehmen zwischen Schule und Elternhaus zu fördern, hat sich der hiesige Pädagogische Verein (Dresdner Lehrerverein) die Sonderausgabe gestellt, durch öffentliche Vorträge über besonder« zeitgemäße pädagogische Ideen Belehrung zu bieten Der nächste Vortragsabend ist Donnerstag, den 12. März, in Meinhold« Sälen Hr R Bürckner (IX Bürgerschule) wird einen Vortrag halten über die Frage „Wie soll man mit Kindern Bilder betrachten?" Ein Holz schnitt von Ludwig Richter wird dabei jedem Besucher zur Veranschaulichung unentgeltlich dargereicht werden Gesangsvorträge de« Schneidersitzen Damenchors ,verden den Abend, zu dem jedermann Zutritt hat, noch genuß reicher gestalten * Der am Donnerstag abend infolge Herzschlags verschiedene Major a D. Julius v Rouvroy war einer der wenigen noch lebenden sächsischen Offiziere, die aus dem französischen Kriege mit dem Eisernen Kreuze 1. und 2. Klasse und mit dem Ritterkreuz des Militär St. Heinrichsordens zurückgekehrt sind Er war der Sohn des bereits im Jahre 1861 aus der Armee geschiedenen und wohl inmitten der 70er Jahre verstorbenen Generalleutnants Wilhelm Heinrich v. Rouvroy, Kommandeur des Artilleriekorps; ein älterer Bruder starb vor wenig Jahren hier in Dresden. Über Major v. Rouvroy schreiben Oberstleutnant O. Schucker, jetzt Generalmajor z. D., und I), ^ur. F. A Francke in der Geschichte der Sächsischen Armee: „Wie mörderisch vor und in dem Dorfe St. Privat, insbesondere am nördlichen und nordwestlichen Dorfende der Kampf tobte, möge man daraus entnehmen, daß z. B. mit der Fahne des 1. Bataillons des 107 Regi ments in der Hand nach und nach drei Offiziere (Haupt mann Wichmann und Adjutant Leutnant v. Götz Leutnant Hahn verwundet) und mehrere Mannschaften (Unteroffizier Thümmel und Feldwebel Schumann -j-, Soldat Mainz schwer verwundet) niedersanken, und erst ein 7. Mann, Gefreiter Hofmann, die Fahne in das Dorf tragen konnte. Mit der Fahne des 2. Bataillons Nr. 107 fielen Hauptmann v. Pape und ein Soldat, Feldwebel Thaßler und Sergeant Donner wurden ver wundet, Soldat Götze brachte die Fahne in das Dorf. Die Fahne des 3. Bataillons 2. Grenadierregiment Nr. 101 hochhaltend, gab Hauptmann v. Rouvroy das Signal zum glückenden Sturm auf den Dorfeingang. * An Stelle der amtlichen Formulare zu Post karten mit Antwort verwendet das Publikum vielfach zwei einfache Postkarten, die durch Klebepapier miteinander verbunden sind Da nach den Bestimmungen der Post ordnung mit den Postkarten Antwortkarten verbunden sein dürfen, eine Vorschrift, wie die Verbindung her gestellt sein muß, aber nicht besteht, dürfte es keinem Bedenken unterliegen, derartige Sendungen nach Orten des Reichspostgcbiets und Württembergs zur Absendung zu bringen, sofern die Karten den Bestimmungen für einfache Postkarten entsprechen und die Antwortkarte als solche bezeichnet ist. Bedenken erheblicher Art bestehen dagegen, wenn die Karten lediglich mit einer Nadel zusammengesteckt sind. Da eine solche Befestigungs weise geeignet ist, Verletzungen der Beamten herbeizu führen und das Sortiergeschäft zu erschweren, dürften die Postanftalten nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht haben, derartige Sendungen von der Beförderung auszuschließen. * Als Neuerung bei den diesjährigen vaterländischen Festspielenist die Zusammenziehung der beteiligten Schüler höherer Lehranstalten zu einer gesonderten Schülergruppe geplant. Ein Ausschuß, bestehend zum Teil aus den Turn lehrern, zum Teil aus wissenschaftlichen Lehrern aller be treffenden Schularten, ist ins Leben gerufen worden und hat seine Arbeiten so weit gefördert, daß die geplanten Übungen, Vorführungen und Spiele der Schüler bereits mit den Ausschreibungen des Gesamtvereins veröffentlicht werden können. Es ist in Aussicht genommen ein Wett turnen in volkstümlichen Übungen, und zwar für die Ober stufe: Hindernislaufen, Sturmhochspringen und Kugel werfen (5 kx), für die Unterstufe: Wettlaufen, Weit springen und Ballwerfen. Die Oberstufe umfaßt Ober sekunda bis Oberprima der Gymnasien und die ent sprechenden Altersstufen anderer Schulen. Um auch das Schulturnen zu seinem Rechte kommen zu lassen, sind gemeinsame Freiübungen eingesetzt, bei denen sich voraus sichtlich auch die Schulen zahlreich beteiligen werden, die deni Wettspielen und Wetturnen wenig Neigung entgegenbrinqen. Als Spiele sind ausgewählt worden: Schlagball, Tambourinball, Tauziehen, Eilbotenlauf, Fuß ball. Endlich soll den an hiesigen höheren Schulen be stehenden Turnvereinen und festen Riegen Gelegenheit zu Sondervorführungen am Gerät geboten werden. * Da« neue große März Programm de« Zentral- Theater« erfreut sich eine« außergewöhnlichen Erfolge« Besonder« interessant und fesselnd erweisen sich namentlich die französische Srnsationskomödie „Am Telephon" mit H Leopold Thurner vom Neuen Theater in Berlin al« Gast, der unübertreffliche Jongleur SeveruaSchüffer, die drastisch-komische Parodistin Frl. Helene Land, da« graziöse englische Gesangs- und Tanz-Quintett „Die Lorrisons und Urbani und Sohn" in ihrem komischen equilibristischen Akt. In den morgen Sonntag statt findenden zwei Ausführungen — die Nachmittags- Vorstellung wird zu kleinen Preisen gegeben — treten sämtliche Künstler und Künstlerinnen de« März Pro gramms auf. * Im Wiener Garten konzertiert morgen, Sonntag, das Familienensemble „Walhalla" In der Altoberbayrischen Gebirgsschänke tritt das Rütli-Trio auf * Der hiesige „Verein gegen Unwesen im Handel und Gewerbe" hielt gestern abend im Saale der Dresdner Kaufmannschaft, Moritzstraße 1b, l, seine Jahresversammlung im 25. Pereinsjahre ab. Der Vor sitzende, Hr. Rechtsanwalt Klotz, gab den JahreSgeschäfts- bericht, der die erfolgreiche Tätigkeit des Vereins, die Bewegung der Mitglieder — zur Zeit 350 — ein getretene Personalveränderungen und organisatorische Ein richtungen behandelte und des durch den Tod abgerufenen Vorstandsmitgliedes, Hrn Hofschneidermeisters Emmrich, ehrend gedachte. Den Kaffenbericht erstattete Hr. Kauf mann Junkersdorf. Die Herren Rechnungsprüfer Kaus mann Müller und Kaufmann Illing beantragten auf Grund des Richtigbefundes die Entlastungserteilung, die auch einstimmig gegeben wurde Die satzungsgemäß aus scheidenden Vorstandsmitglieder wurden einstimmig wiedergewählt und zwei freiwillig ausscheidende Mit glieder durch Zuwahl ergänzt Dank und Anerkennung ivurden dem wiedergewählten Vorsitzenden und dem Kas sierer für ihre selbstlose, gewissenhafte und förderliche Geschäftsführung zum Ausdruck gebracht Das VereinS- organ „Gewerbeschutz" wird wie im Vorjahre auch dieses Jahr den Mitgliedern direkt zugefertigt. Die vorjährigen Rechnungsprüfer wurden aufs neue ernannt * Der Vorstand der Ortsgruppe Dresden des Deutschen Vereins für Volkshygiene setzt sich in diesem Jahre aus folgenden Herren zusammen: l. Vor sitzender Hr. Stadtrat vr. May, Stellvertreter Hr. geh. Medizinalrat Prof Renk, l. Schriftführer Hr. Stadt verordneter vr. Hopf, Stellvertreter Hr. vr. nwä. Flachs, I. Kassenführer Hr. Hoflieferant Uhthoff, Stellvertreter Hr. Polizeiarzt Prof. vr. meä. Wolf. Als Beisitzer fungieren die Herren Oberbürgermeister geh. Finanzrat a. D Beutler, Landgerichtsdirektor vr Becker, Generaloberarzt vr. Müller, Obcrbaurat Prof. Frühling, vr. pbil. Haase, Obcrbaurat Klette, Kommerzienrat Lingner, Präsident des Landesmedizinalkollegiums geh. Medizinalrat vr. Buschbeck und Hoftat vr. meä. Hübler. * Die Gehilfenprüfungen für das Köchse- gewerbe beginnen am 28. März d. Js., und es sind Gesuche hierzu an die Gewerbekammer zu Dresden, Ostra-Allee 15, einzureichen. Der Prüfungsausschuß, dessen Vorsitzender Hr. Hoftraiteur Strohbach-Dresden ist, wurde auf Grund der Reichsgewcrbeordnung im vorigen Jahre errichtet und ist zuständig für Prüflinge! innerhalb der Kreis hauptmannschaft Dresden, sowie diejenigen der Amtshaupt mannschaften Grimma und Oschatz, welche die Prüfung nicht vor dem bei der Innung errichteten Prüfungs ausschuß ablegen können. Es ist Pflicht eines jeden Lehrherrn, seine Lehrlinge zur Ablegung der Prüfung anzuhalten, um sie vor späteren Nachteilen zu bewahren. * Aus dem Bauplätze des ehemaligen Friedrichschen Holzhofcs am Elbberg herrscht seit Eintritt frostfreien Wetters eine rege Tätigkeit. Es soll hier bekanntlich aus Mitteln der vr. Güntz - Stiftung ein großes öffentliches Volksbad errichtet werden. Gegenwärtig ist man bei der Grundgrabung. Da bedeutende Beto nierungen vorgesehen sind, so sind viele Steinschläger beschäftigt, die vom alten Hausabbruch vorhandenen Sandsteinmassen in Klarschlag zu verwandeln. Die nötigen Baubuden sind bereits erbaut und das „städtische Baubureau für den Neubail des Schwimmbades Elb berg" befindet sich im Durchbruchsgrundstück Marschall straße Nr. 7. * Aus dem Polizeiberichte. Der seit Ende Februar d. I. flüchtige Schlosser Hermann Rosenblatt hat in drei verschiedenen, nicht zu ermitteln gewesenen Abzahlungsgeschäften einen braunen Jackettanzug, einen grünlichen dergleichen und mehrere goldne Ringe in betrügerischer Absicht auf Abzahlung entnommen Die betreffenden geschädigten Geschäftsinhaber werden ersucht, sich zu 6 V 252/03 bei der Kriminalabtcilung — Hauptpolizeigebäudc — Zimmer Nr 29 zu melden. — In einem Gewächshause in der Vorstadt Striesen wurde gestern ein 20 Jahre alter Gärtnergehilfe tot aufgefunden Er hatte sich erschossen. — An der Ecke der Glasewald- und Wittenberger Straße wurde am Donnerstag ein 1^ Jahr altes Mädchen von einem Lastgeschirr überfahren Das Kind saß in einem größeren Puppenwagen, den sein 8 Jahre alter Bruder vor sich her und im Schreck in das Lastgeschirr hineinschob, so daß eS herausgeworfen wurde Das Kind erlitt eine ansehnliche Quetschung — Am Reichsplatz ivurde am Donnerstag vormittag eine Frau von einem Fleischtransporttvagen umgerifsen und überfahren Sie erlitt eine offene Wunde am linken Unterschenkel und eine Quetschung des rechten Oberschenkels. Der Kutscher soll zu schnell gefahren sein. Sein Name ist festgestellt. — Auf der Vogelwiese, unweit der Blumenstraße wird nächsten Dienstag nachmittags 4 Uhr eine Lösch- probe mit dem neuen Feuerlöschapparat „Excelsior" veranstaltet werden Die Erfindung ist eine vollständig neue und hat sich bereits mehrfach praktisch bewährt. Die Unna Raab u. Eckelmann, Katechetenstraße 7, hat die Vertretung am hiesigen Platze. — In einer Küche des Hauses Sebnitzer Straße 9 entstand gestern abend durch Zunahebringen einer Lampe an die Fenstergardincn ein Brand, der mehrfachen Schaden an oer Einrichtung und an Gebäudeteilen an richtete. Die herbeigerufenc Feuerwehr fand die Gefahr schon durch die Bewohner beseitigt vor. * Das Panorama international, Marien straße 20, I (Drei Raben), bietet nächste Woche als interessante Sehenswürdigkeit Neuaufnahmen eines Be suchs von Neapel und Eapri. Auch dieser Zyklus hat nur reizende und wohlgelungene Aufnahmen aufzuweisen Ikrhsitliizri t» ß»iz!. wßmttinltiliizszttiihts. In der heutigen Verhandlung vor dem Oberverwal tungsgerichte — I. Senat — standen sich der Orts- armenverband Meerane und der Landarmenverband sür das Königreich Sachsen als Parteien gegenüber. Streitig war die Frage, ob der Arbeiter Kittelmann, nachdem dieser am 4 Dezember 1897 Meerane, den Ort seines Unter stützungswohnsitzes, unter Zurücklassung seiner der Armen- sürsorge anheimgefallenen Familie verlassen hatte, bei seiner Rückkehr im Lause der folgenden Jahre nicht die Absicht ge habt hat, dort seinen dauernden Aufenthalt wieder aus zunehmen. Die Kreishauptmannschaft Dresden als Ver wallungsgericht hatte unter Verneinung dieser Frage die Klage des Lrtsarmenverbandes Meerane auf Anerkennung der Lanb- armeneigenschaft Kittelmanns und Erstattung der für dessen Famlie ausgewendeten Unterstützungsbeträge abgewiesen Das Oberverwaltungsgericht dagegen gelangte auf Grund der in der Sache angestellten Erörterungen zu der Überzeugung, daß in dem vorübergehenden Aufenthalte Kittelmanns, der sich zu jener Zeit vagabondierend umhertrieb, keine Unterbrechung der Abwesenheit vom Orte des Unterstützungswohnsitzes zu er blicken sei, hob deshalb die vorinstanzliche Entscheidung auf und verurteilte den beklagten Landarmenverband dem Klag- anlrage gemäß. ^US Handtls- und Gtwtrbtkreistll. * Die bekannte Posamentenfabrik von Gebrüder Ludwig, König!. Hoflieferanten, Dresden, beging gestern ihr fünftindzwanzigjähriges Geschäftsjubiläum. Von ihrer Leistungsfähigkeit gibt der Inhalt eines im hiesigen Kunst gewerbemuseum befindlichen Pavillons Zeugnis, der ein Geschenk der Firma, mit künstlerisch ausgeführten Mustern ihrer Erzeugnisse ausgestattet ist. * Unter dem Namen „Aluminite" bringt das bekannte Spezialgeschäft für Haus und Küchengeräte von Tilly u Seyfert, Waisenhausstraße 20, ein feuerfestes Porzellan-, Back-, Brat- und Kochgeschirr zum Verkauf. Eingehende ost wiederholte Kochversuche mit Töpfen und Kasserolen aus Aluminite haben ihre unbedingte Feuersestigkcit bewiesen. Die Geschirre können unbedenklich über Kohlenfeucr, aus Gas herden, Petroleum- und Spirituskochern benutzt werden. Ver lockt schon die außerordentliche Sauberkeit und leichte Rein haltung zur Anschaffung von Porzellangeschirren, so ist deren Verwendung unbedingt geboten bei Zubereitung von Speisen, die in metallenen Kochgeschirren an Geschmack einbüßen oder ihre natürliche Farbe verlieren. Form und Ausführung der Aluminitegeschirre gestattet ein sofortiges Servieren der darin bereiteten Speisen aus der Tafel. Der Preis sür den aus Frankreich eingcsührten Artikel kann als mäßig bezeichnet werden Statistik und Volkswirtschaft. <2 Dresdner Börsenwochenbericht vom 28. Fe bruar bis 7. März. Wenn sich auch der Verkehr in der heutigen Berichtswoche nicht gerade ungünstig gestaltete, so kam doch im allgemeinen eine Stimmung zum Ausdruck, die nicht sonderlich freundlich war Die Ursache lag in der Br sürchtung, daß die bisher immer so stark fühlbar gewesene Geldabundanz plötzlich in da- Gegenteil umschlagen könne Die Basi- dieser Vermutungen lag in den an der New s)orker Börse mehr und mehr zu Tage tretenden Geldknappheit Wer die Verhältnisse in Wallstreet nur einigermaßen mit Auf merksamkeit versolgt hat, wird früher oder später einen ganz gewaltigen Bedarf an baren Mitteln für unumgänglich hallen Die amtrikanischtn Verhältnisse Haden sich seit Jahr und Tag daraus zugespitzt — Ob der amerikanische Kapitalmarkt im stände sein wird, diesen Anforderungen zu genügen, erscheint mehr als fraglich, und so wird man wohl versuchen, auch europäisches Kapital heranzuziehen, wir da- bereits geschehen ist ES unterliegt keinem Zweifel, daß trotz des rapiden Steigens der Roheinnahmen bei den amerikanischen Eisen bahnen die Betriebsausgaben noch viel stärker in die Höhe gehen, daß also der Reingewinn, aus dem die Dividenden zu zahlen sind, sich stetig verkleinert Sollten ernste Kalamitäten aus dem amerikanischen Eisenbahnmarkte ein treten, so würden wohl auch bei uns die Spuren dieser Krisis recht tief fühlbar werden Die offenbare Zurückhaltung unferer Großspekulation in letzter Zeit hat also ihre triftigen Gründe — Bon der Dresdner Börse haben wir bedauerlicherweise wieder wenig zu berichten Eine gewisse Nachfrage besteht ja noch immer, aber das Interesse ist doch ein recht beschränktes, Die Umsätze haben sich, wie schon aus unseren täglichen Be richten zur Genüge hervorging, in recht engen Grenzen be wegt Besondere Beachtung wurde auch nicht einer einzigen Kategorie der Jndustriewerte zu teil. Nur wenige Gebiete bieten uns Veranlassung zu näherer Erörterung Zunächst kommen die Transportwerte diesmal in Frage, die, wenig stens soweit Straßenbahnen in Betracht kommen, wesentlich reger verkehrten. Namentlich Sächsische Straßenbahn und Dresdner Straßenbahn begegneten öfters vertrauensvoller Nachfrage und man schreckte nicht vor höheren Kursen zurück. Dann wären noch keramische Werte und Brauereien als andauernd fest zu nennen Bedeutendere Avancen erzielten: Felsenkeller, Reichelbräu, Porzellansabrik Kahla und Glas fabrik Hoffmann Als recht fest können noch gelten, von Papierfabriken: vr. Kurz, von Baugesejlschasten: Residenzbaubank, von Maschinenfabriken: Töhlener Guß stahl, Hartmann, Schönherr und vor allen Dingen Schimmel u. Kiesler. In diversen industriellen Unternehmungen herrschte auch nur ganz unbedeutender Verkehr: Deutsche Jutespinnerei fielen durch eine erheblichere Steigerung auf. Fonds blieben an hiesiger Börse entschieden sehr fest, nament lich Reichsanleihen und landwirtschaftliche Pfand und Kredit briefe. * Die am l. April 1903 fälligen Coupons der Pfand briefe der Rheinisch Westfälischen Bodenkreditbank in Cöln werden laut Bekanntmachung im Inseratenteil unserer heutigen Nummer in gewohnter Weise schon vom 16. März d Js. ab kostenlos eingelöst. * Bukarest. Die Statistik über die Herbstsaaten weist folgende Zahlen aus: Die Anbaufläche beträgt bei Weizen 1495657 K» (100338 du mehr als im Vorjahre), bei Roggen 143153 da (11543 da weniger), bei Gerste 22157 da (16 da weniger), bei Raps 204 820 da (47 469 da weniger). Die gesamte bebaute Fläche beträgt 1865 787 da, d. i 41310 da mehr als im Jahre 1901. * Konstantinopel. Zwischen der Pforte und der Anatolischen Bahngesellfchast sind die Verträge über den Bau der Bagdad bahn bis Eregli und über die zu diesem Zwecke zu bewirkende Ausnahme einer Staatsanleihe von 54 Mill. Frcs. von dem Bautenminister und dem Direktor der Deutschen Bank Hrn. Gwinner unterzeichnet worden. (Fortsetzung in der ersten Beilage.) Eingesandtes. «egen Schnupfe» ist der Schnupfenälher,, Forman "anzu wenden, der ärztlicherseits mehr fach als „geradezu ideales Schnupfenmittel" bezeichnet wird Bei leichtem Schnupfen Forman-Watte (Dose 30 Ps ), bei starkem Schnupscn Forman-Pa stillen (50 Ps i, zum Inhalieren mittels Riechgläschens Wir kung frappant: Bei be ginnendem Schnupfen fast un sehlbar. In allen Apotheken. Man frage seinen Arzt 563 Line goläne Ukr gratis unü franko erhallen Sie für Jasmatzi-Coupons. Wollen Sie das Nähere wissen, so senden Sie Ihre Adresse unter Berufung auf dieses Blatt bis zum 29. März an die Zigarettenfabrik Georg A. Jasmatzi, A-G, Spezialabteilung, Tresden-A, Prager Straße. 1696 Nin KMW Oo1d- und Slipon-8otnni6d Oexrilnäot 1852. in XontifmIiM- unl! Mi'- Kmdknken. llleckd. vv ilsdi'udoi' oO. koraspr. 4ml I, 4495. den ganz besonderen in St. Louis vorliegenden Verhält nissen diesmal in etwas anderer Weise als bisher vor- gegangcn werden, indem bestimmte Firmen, von denen man besonderes Interesse voraussetzt, oder besonders gute und wichtige Erzeugnisse erwartet, zur Beteiligung ausdrücklich hcrangezogen werden sollen. Es ist zu hoffen, daß gerade aus diesem Wege eine würdige und eindrucksvolle Vertretung des deutschen Buchgewerbes und der Photographie nach technischer und künstlerischer Seite erzielt werden wird. * Residenztheater. Morgen, Sonntag, nachmittags '^4 Uhr, gelangt bei gewöhnlichen Abendpreisen das Schauspiel „Alt Heidelberg" zur Aufführung —- Abends '»8 Uhr geht mit Hrn Felix Schweighofer als Gast der Schwank „Der Detektiv" in Szene. — Am Dienstag, am Abend vor dem Bußtag, wird mit Hrn Felix Schweighofer als Gast das Volksstück mit Gesang „Alte Wiener" von Anzengruber auf- geführt. * Alter Gepflogenheit treu wird Hr. Felix Schweig hofer auch während seines diesjährigen Gastspiels im Residrnztheater einen Abend dem Verein „Dresdner Presse" widmen, dessen Ehrenmitglied er ist. Der ge feierte Künstler hat für diesen Zweck Anzengrubers Volk«stück„ Alte Wiener" gewählt, eine literarisch außer ordentlich interessante und stofflich ungemein fesselnd« Komödie, die nicht nur ihm eine überaus dankbare dar stellerische Aufgabe bietet, sondern auch den Vorzug hat, für Dresden völlig neu »u sein, so daß dem Abend schon au« diesem Grunde die lebhafteste Teilnahme sicher sein dürft« Eine Wiederholung der Vorstellung, die am Dien«tag abend in Szene geht, kann nicht statt- findrn * Zentraltheater. Am Vorabend vom Bußtag, Dienstag, den 10. d. Mts, an dem Vari6t«worstellungcn nicht stattfinden dürfen, veranstaltet Direktor Rotter eine interessante Schauspielaufführung. Zur Darstellung gelangen: die französische Sensationskomödie „Am Telephon" mit Hrn. Thurner als Gast, das einaktige Drama „Ehrenschulden" von Paul Heyse mit Hrn Hofschauspieler a. D. Gustav Starcke als Gast und das einaktige Charakterstück „Der Bildschnitzer" von Schönherr. Die Vorstellung beginnt ^8 Uhr. Gewöhn liche Preise. * In dem am nächsten Montag im Neustädter Kasino stattfindenden Wohltätigkeitskonzert der Herren Bachmann—Kratrna —Stenz wird die König!. Hofschauspielerin Frl. Julia Serda einen von Georg Irrgang gedichteten Prolog sprechen und außer dem noch ennge Gedichte rezitieren. Frl. Eva v. d. Osten singt folgende Lieder: Schubert: Nähe des Geliebten, An den Frühling, Wiegenlied, Schweizerlicd; Brahms: Die Mainacht; Wolf: Der Gärtner, Storchen- botschaft — Frl. Rosenberger singt: Beethoven: Wonne der Wehmut, Neue Liebe, neue«Leben; Brahm«: Die Sonne scheint nicht mehr, Mein Mädel hat einen Rosenmund, Schubert: Dem Unendlichen — Karten bei H. Bock * Hr. vr. Franz Bachmann veranstaltet drei Vorträge über „Aus dem modernen Geistesleben", von denen der erste („Die Not de« modern«» Bewußtsein«") am 19. März, der zweite („Da« Leben«problem m Mann und Weib") am 31. März und der dritte („Gibt e« eine Weiterbildung d«r Religion?") am 4 April d I« im Musenhause stattfindet Karten werden z. Zt. nur für den l. Abend verausgabt bei K. Ries, König! Hofmufi- kalirnhandlung (Kaufhaus). * Wie wir bereit« an anderer Stell« gtmrldet haben, wurde vom Rat zu Dresden der Tonkünstler Alfred Sittard aus Hamburg für das Organistcnamt an der Kreuzkirche gewählt. Sittard, der das letztere vom 1. April ab bekleiden und bereits in der für den Karfreitag ge planten Aufführung der U-moll-Mcsse von I. S. Bach den Orgelpart ausführen soll, ist ein Sohn des nam haften Hamburger Kritikers und Musikhistorikers Josef Sittard. Seine musikalischen Studien machte der erst 24 Jahre alte begabte Künstler auf dem Kölner Kon servatorium unter Franz Wüllner. Für seine besondere Berufung als Organist spricht es, daß Arthur Nikisch ihn in einem Gutachten „einen der allerersten Orgel künstler der Gegenwart" nennen konnte. Überdies hat sich Alfred Sittard auch bereits als Komponist erfolg reich betätigt. Im vorigen Jahre wurde ihm in dieser Eigenschaft der „MendelSsohn-PreiS" zuerkannt * Frau Hedwig Erchenbrecher wird in ihrem Rezitationsabend, Dienstag, den 24. März, im Saale des Hotel Bellevue in Blasewitz Dichtungen von Kurt Warmuth, Alice Freiin v. Gaudy, Rudolf Baumbach und anderen zum Vortrag bringen * Im Kunstsalon von Ernst Arnold, Wils druffer Straße 1, wird morgen Sonntag, den 8 Mär», eine sehr umfangreiche Sonderausstellung von Prof. HanS Thoma eröffnet. Sie umfaßt etwa 50 Gemälde au« allen Schaffensperioden dieses hervorragenden Meisters, u. a.: Die Gralsburg — Felsental — Paradies — Putenwolke — Quellnymphe — Siegfried und Brunhilde — Bogenschützen — Christus und Magdalena — Schwarz- waldslora — Neptunzug — Herbstmorgen im Schwarz wald — Wasserfälle von Tivoli — Rheinlandichast mit Fischer — Raufende Jungen und andere mehr Außer den Gemälden kommen noch sämtliche Original-Rad,crungcn sowie Original Lithographien und der I und II. Band de« immerwährenden Bilderkalender« zur Au«stellung * Für das in den letzten Wochen in Emil Richters Kunstsalon veranstaltete erste Debüt unserer jungen „Elbier", das allgemein freudigsten Beifall gefunden hat, hätte sich wohl kaum ein günstigeres Er gebnis denken lassen, als daß von den 60 Werken der 11 Künstler, die ja doch eben erst am Anfang der viel versprechenden Laufbahn stehen, mehr als ein Drittel verkauft worden sind, darunter finden sich nicht nur die anheimelnden Beckertschen Zeichnungen, sondern auch einige der größten Werke Die „Elbier"-Ausstellung er reicht morgen, Sonntag, ihr Ende In Emil Richters Kunstsalon wird aber sogleich eine neue, nicht minder interessante Ausstellung an die Stelle der bisherigen treten, der vielerwähnee Wiener „Hagenbund", von dessen Mitgliedern seit Jahren nichts in Dresden war. Der ganze Salon wird dadurch abermals einen völlig veränderten, diesen Wiener Malwcrken gemäßen Charakter annehmen und sicherlich dadurch weiterhin eine starke An ziehungskraft ausüben * Konzertnachrichten. Für das Konzert „Eduard Reuß" (Klavier), da- unter Mitwirkung von Frl. Anna Dinger und Hrn August Göllner (Klavier) Montag, den 16. d'Mts im Musenhause stattfindet, ist nachstehendes Programm ausgestellt worden: Bach: Chromatische Phantasie undFuge; Beethoven: Sonate o)>. 90, k-ruoU: Sonate op 109, 8-6ur; Liszt: Ooncerto patkötiyu» sür zwei Klaviere: Liszt: Polonaise 0-mvlI; zwei Legenden — Weber — Liszt: Schlummerlied; Broysart: Ballade L, ckur vp 5. Cramer: Etüde 0-moII; Smetana: Am Seegrstade — Lula Mydz- G meiner wird in ihrem Sonnabend, den 21. d Mts im Musenhause angrsetzten Liederabend solgendeS Programm zum Vortrag bringen: Junge Nonne; Wanderer« Nachtlied: Im Haine: Brahm«: Sechs Zigrunerlirder: Schumann: Der Himmel ha» eine Träne geweint; Sckmreglöckchen; der Nußbaum; Aufträge; L Behm: Ich bin eineHarse: « Strauß: Wieae,. lied; H «als: Du denkst mit eine« Fädchen mich zu locken . Mögen alle bösen Zungen
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