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Dresdner Journal : 15.01.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190301153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19030115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19030115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-01
- Tag 1903-01-15
-
Monat
1903-01
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Journal : 15.01.1903
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81 «firn Fieder de« Euchens wurde nicht viel Kunst im Betriebe entwickelt. „Der Plan de« Bergwerksbetrieb» mit der Reservierung der Etraßendämme, die von den Inspektoren des Freistaates bestimmt wurden, erwie» sich nur als Notbehelf. Die Besitzer der Grenzclaim» unter- gruben die Dämme, so daß sie bald für die Wagen sehr gefährlich wurden Trotz dieser Unfälle wurden die Wege lange so erhalten, bis nicht» ihren Verfall mehr aufhalten konnte Bereit« vor dem End« des Jahres 1872 waren alle in dem großen Abgrund verschwunden " Es war unvermeidlich, daß da« offene System des Graben« in den Kratern erloschener Vulkane — denn das sind die Kimberley- «id De BeerSMinen —, zu einem Ende kommen und durch unterirdischen Betrieb er setzt werden mußte Die offene Grube war am Schluß de« Jahres 1882 über 400 Fuß gesunken, und die Un kosten wurden durch da« Verliesen der Mine vermehrt. Al« sie dann regelrecht organisiert wurden, entstand die Gefahr, den Markt mit Diamanten zu überschwemmen und dadurch ihren Wert zu verringern; deshalb wurde die Ausbeute beschränkt Im Jahre 1889 erlangte Rhodes durch Zahlung von 106773000 M eine Ver schmelzung des De BeerS und Kimberleyminen und eine Kontrolle über die letztere. * Elektrisches Licht in altägyptischen Königs- «räbern Aus Assuan wird einem englischen Blatte berichtet: Die letzten Entdeckungen in Theben haben das Interesse an den Ueberresten der alten Stadt sehr er höht. Howard Carter, der Inspektor der Antiquitäten in Luxor, hat in den letzten sechs Wochen in einer An zahl Königsgräber im Tal der Könige elektrische Be leuchtung eingerichtet Auf diese Weise kann man die prächtig geschmückten Mausoleen gründlich besichtigen, «ährend sie früher beim Lichte einer Kerze oder bei dem vorübergehenden Blitz eines Magnesiumdrahtes nur trübe zu sehen waren. Nur in einem Grabe hat man die Mumie des betreffenden Königs noch an ihrem Platze gefunden und sie ungestört dort gelassen, wo sie vor über 3000 Jahren hingelegt wurde Es ist die Mumie des Königs AmenosiS II., dessen Grab vor drei Jahren von Loiret geöffnet wurde. In einer anstoßenden Kammer liegen die Mumien eines Mannes einer Frau und cinesKindeS. Man glaubt, daß letztere hingerichtet wurden, um ihren Königl. Herrn in eine andere Welt zu begleiten. Man kann sich feine dramatischere Wirkung vorstellen, als wenn das elektrische Licht das Grab durchflutet und diese Ucberreste einer frühen Zeit enthüllt. Die Mumie des Pharaos aus dem Exodus, die auch in den letzten Jahren ent deckt wurde, harrt jetzt in Kairo darauf, aufgewickelt zu «erden. Mehrere Religionsgesellschaften haben darum gebeten, einen Vertreter dazu entsenden zu dürfen, da sic nicht glauben, daß ein Leichnam darin gefunden wird; sie find fest überzeugt, daß nach der biblischen Über- lirferung das Ertrinken des Königs im Roten Meere durch diese Untersuchung bestätigt wird. Im vorigen Jahre wurde in Karnak von zwei Fellachen ein präch tiger Schatz von über 4000 Goldmünzen aus der Zeit der Ptolemäer gefunden. In wenigen Tagen war er in europäische Hände überqegangcn, und die Münzen sind jetzt im Besitz von Museen und Sammlern in aller Welt * Gleiwitz Der „Oberschlesische Wanderer" meldet: Der Gemeindekassenrondant Borgutzky aus Zaborze hat sich gestern der hiesigen Staatsanwaltschaft mit der Selbstbezichtigung gestellt, daß er die Gemeinde durch Unterschlagungen um 75000 M. geschädigt habe. * Karlsruhe Das Schwurgericht verurteilte den Studenten Ruff, der am 7. Oktober v. I«. den Studenten Reiß im Duell erschoß, zu 3'4 Jahren Festung * Bremen. Die „Weser-Ztg." meldet: DieLloyd- dampfer der Barbarossaklasse sollen von Mitte März ab auf der Heimreise von New Aork nicht mehr in Southampton, sondern wie die Schnelldampfer in Plymout und Cherbourg anlaufen. * Betzdorf (Rheinland). Die „Betzdorfer Zeitung" meldet: Seit vorgestern früh ist die ganze Belegschaft des Stahlwalzwerkes Wehbach der Bergbau- und Hütten-Aktiengesellschaft Friedrichshütte, Ab teilung Carl Stein, die etwa 300 Mann stark ist, wegen Lohnstreitigkeiten ausständig. Landrat v Goerschen ist aus Altenkirchen zu einer Besprechung mit dem Arbeiterausschuß cingetroffen. Die Ausständigen ver halten sich ruhig. * St. Petersburg. In Eharbin hat ein ent lassener Soldat auf den Chef des Transamurgebicts General Dietrichs drei Schüfse abgegeben, angeblich wegen ungerechter Behandlung. * Konstantinopel. Der Sanitätsrat hat be schlossen, die Quarantäne frist für Herkünfte aus Alexandrien auf 48 Stunden herabzusetzen und für Herktnstc aus den anderen Häfen Ägyptens aufzuheben. Sport. * Der heute erschienene erste Renn Kalender 1903 bringt die Propofitionen für folgende Renntage des Dresd ner Renn Vereins: l. Tag. Montag, den 13. April I. EröffnungSrennen 2500 M , 1200 m. II. Frühjahrs- renne» (Herrenreiten- 1200 M, 1500 m. III. Hosterwitzer Hürdenrennen. 2300 M , 2500 m. IV. Damenpreis Jagd rennen (Herrenreiten. 2000 M , 3500 in. V. Groyes Dresdner Handicap 7000 M, 2000 M, tooo M , 1400 m VI Preis von Lockwitz (Herren Jagdreiten). Ehrenpreis dem siegenden Reiter. 2700 M, 4000 w — 2 Tag. Sonntag, den IS. April I. Moritzburger - Hürdenhandicap. 2500 M, 2700 m II. Preis von Hütten (Herrenreiten). Ehrenpreis, 1700 M 1800 in. III Preis von Reick 2500 M, 1200 m IV. Preis von Grimma (Herrenreiten). 2300 M, 3500 m V. Preis von Gruna. sooo M , 1500 m. VI. Dresdner Armeejagdrennen Osfizierreiten Ehrenpreis dem siegen den Reiter, 2500 M, «00 M, 300 M, 200 M. 4000 in S . Tag Sonntag, den 17 Mai. I Saxonia-Handicap 3000 M, 8000 n> II. Preis von Döbeln («00 Rennen des Vereins) Herrenreiten Ehrenpreis, 1700 M , 1300 m lll. Preis von Oschatz (Herrenreiten). 2400 M, 3500 m IV Großer SachsenpreiS. 24500 M (15000 M, 3000 M, 2000 M , 3000 M dem Züchter des Siegers falls Privatzüchter, 500 M. dem Trainer 2000 in. V. Preis von Königstein 2500 M., 1200 m VI Elbtal Jagdrennen Herrenreiten) Ehrenpreis, 2300 M , 4000 in >4 Tag. Donnerstag, den 21 Mai I. Preis von Zschorna 8000 M 1800 m II. Preis von Altfranken (Herrenreiten), 1500 M 200« m. III. Preis von Pillniff 2500 M, 1200 m IV VcrkanfsHürdenrenntu 2000 M, 2500 w V. Ehren vrei« Handicap Ehrenpreis, 7000 M , 1500 m. VI. Mai Jagdrennen Herrenreiten). 3000 M, 4500 m. — V Tag_ Pfingst-Sonntag, 31 Mai I. Residenz-Handicap 3»00 M 1«OO rn II Preis von Albrechtsberg (Herren reite») 1200 M 2000 m lll. PsingstverkausSrennen 250» M 1200 m. I V Preis vom Lugturm (Herren reiten.) Ehrenpreis 2000 M. 4000 m. V. EbrcnpreiS Hürdenhandicap Ehrenpreis 3800 M 3000 rn VI. Preis von Gchönfeld Herrenreiten.) Ehrenpreis 2700 M. 4500 m Statistik «nd Volkswirtschaft. * Dresdner Börsenbericht vom 15. Januar. Auch der heutige Verkehr an der Berliner Börse blieb recht fest Kohleuiverle waren zum großen Teil höher, Hütten aktien dagegen etwa« ungleichmäßig Renten etwa» lebhafter Man notierte in Berlin: Kredit 218,25, StaatSbahnen 149,25, Lombarden 16,60, Diskonto 124,00, Italiener —Dort wunder Union 73,75 An der hiesigen Börse machte sich wieder recht freundliche Stimmung bemerkbar und eS kam zu weiteren Kurssteigerungen Wir verzeichnen nachstehende Umsätze: Deutsche Fond«: 3 sty Reich-anleihe »1,50, 8'L sth dergl. 102,80, 3 1h Sächsische Rente 89,95, 3'^ Sächsische Anleihen — 101,50, 3'Z, P KonsolS blieben mit 101,75 an geboten, für äk Landwirtschastlickie Pfandbriefe bezahlte man «9,25 Ausländische FondS: Österreichische Goldrente bezahlte man heute mit 108,40, Ungarische Goldrente mit 10t,«0 und Ungarische Kronenrente mit 99,50. - Bank aktien: Dresdner Kredit bedangen «, Dresdner Bankverein wieder 105, Mitteldeutsche zogen I an, Dresdner Bank h Transportwerte: Dresdner Straßenbahn wurden mit 185,25, Kette mit 70,25 gehandelt — Papier re. Fa briken: Für Weihthaler bot man heute 12« (4- 1 1h). — Baugesellschalten: Bank für Grundbesitz wurden mit 145 (-1- Sgtz), Drrsdn. mit 177,50 und Residenzbaubank bei 177 (> 2 gy) gesucht. Maschinenfabriken: Für Schubert u. Salzer bezahlte man 164,70, für Sondermann u. Stier 68,50, für Germania 120 (4- für Lauchhammer 114,60, für Seck 160 (-s- 5 9H), Schimmel 82,50 und Petschke u. Glöckner 12. Elektrische Unternehmungen: Bergmann gewannen heute 258 (-s- 4 ^>), Kummer bezahlte man mit 2,50, Seidel u. Raumann wurden mit 244 und Wanderer mit 199,75 ««gesetzt. Brauereien blieben gänzlich vernachlässigt Porzellan rc. Fabriken waren wieder ohne Umsatz Aktien verschiedener Unternehmungen: Cartonnagen Genußscheinc bedangen wieder 365 M., Heyden- Aktien 118 (-(- 2 9>) und Dresdner Gardinen 184, Plauener Spitzen zogen 2 an. * Die am 8 Januar d. IS. abgehaltene Sitzung des Ausschusses des der königl. Generaldirektion der Sächsischen StaalSeisenbahnrn beigeordneten Eisenbahnrates beschäftigte sich ausschließlich mit der Vorbereitung eines Gutachtens über die von der Staatsregierung geplante Reform des Per sone ntarifF. An ihr nahmen teil: als Vorsitzender der Generaldirektor der Staatseisenbahnen, Hr. v. Kirchbach, als Ausschußmitglieder bez deren Stellvertreter die Herren Kom merzienrat Hänsel in Pirna, Kommerzienrat und Präsident der Handelskammer in Chemnitz Philipp, Ökonomierat Schubart auf Euba bei Niederwiesa, geh . konomierat Hähnel auf Kuppritz und Hochkirch, Kommerzienrat und Handelskammer präsident Weber in Gera; ferner vom königl. Finanzministerium Hr. geh. Finanzrat v Seydewitz und von der königl General direktion die Herren Abteilung-Vorstand geh Finanzral Gaster städt und Finanzrat Schreiner. Die Ausschußmitglieder Herren geh Kommerzienrat Niethammer in Kriebstem und Kaufmann Eggert in Leipzig waren durch Krankheit am Er scheinen behindert, ebenso der Stellvertreter des letzteren, Hr Spinnereibesitzer Theilig in Neukirchen Der Beratung, die von vormittags 10 Uhr bis nachmittags '>2 Uhr und von 3 Uhr bis ^6 Uhr nachmittags währte, wurde die von der Staatsregierung verfaßte Denkschrift zu Grunde gelegt. Punkt 1 dieser Denkschrift: „Eine Reform des PersonentanfS für die Sächsische« Staatseisenbahnen wird sobald als möglich und unerwartet des Beitritts anderer Eisenbahnverwaltungen durchgeführt' wurde mit vier gegen eine Stimme und Punkt 2: .Die Preisermäßigung für Hin- und Rückfahrt wird beseitigt' einstimmig angenommen. Bor der Abstimmung über diese Punkte war ein Antrag: .Die Handelskammer Chemnitz hält eS für dringend wünschenswert, daß vor einem selbständigen Vorgehen «achsens in der Frage über eine Reform des PersonentarifS der Versuch gemacht werde, ob nicht ein ein heitliches Vorgehen mit Preußen und den Nachbarländern vereinbart werden könne und inzwischen sich init der Er Höhung der Preise für die Rückfahrkarten zu begnügen" mit vier gegen eine Stimme abgelehnt worden Der erste Satz von Punkt 3: „Rückfahrkarten werden im Binnenverkehr so wie im direkten Verkehr mit Bahnen, die für Hin- und Rück fahrt keine Preisermäßigung gewähren, nicht mehr aus- gegeben" wird mit vier gegen eine Stimme und der zweite auf Antrag ergänzte Satz: „Sie bleiben mit entsprechender Preiserhöhung bestehen im übrigen direkten und durchgehen den Verkehr" mit dem gleichen Stimmenverhältnis an genommen. Punkt 4: „Im Binnenverkehr werden, gleich zeitig mit den Fahrkarten für die Hinfahrt, besonders ge kennzeichnete nur am Lösungslagr für die Rückfahrt gültige Fahrkarten ausgegeben" wurde mit vier gegen eine Stimme angenommen, nachdem ein Antrag, statt der Worte: „Am Lösungstage" die Worte „während zehn Tagen" zu setzen, mit gleichem Stimmenverhältnis abgelehnt worden war. Punkt 5, der die neuen Einheitspreise für Personenzugs- sahlkarten festsetzt, wurde einstimmig angenommen Zu Punkt 6 wurde der Antrag der Dresdner Handelskammer: „Für Benutzung von Schnellzügen wird ein Zuschlag von 1,25 Pf für l Klasse, von 1 Pf für II. Klasse und 0,75 Pf für III. Klasse erhoben", mit drei gegen zwei Stimmen an genommen, nachdem der Vorschlag der Regierung, gleichmäßig 1 Pf. Zuschlag in allen Klassen zu erheben, mit drei gegen zwei Stimmen abgelehnt worden war. Zu Punkt 7 wird ein Antrag der Handelskammer Dresden: „Freigepäck wird auf gehoben und als Einheitssatz für 10 bk Gepäck für das Kilo meter 0,25 Pf festgesetzt" mit drei gegen zwei Stimmen ab gelehnt, Punkt 7 aber in der Fassung: „Freigepäck wird fort gewährt", mit drei gegen zwei Stimmen angenommen Punkt 8: „Aufgehoben wird die Preisermäßigung a) für Gesellschaftssahrten und d) für zusammengrstellte Fahrschein hefte, die aber als besondere Kartenform bestehen bleiben" wurde einstimmig angenommen, ebenso die Punkte 9, 10 und 11, welche die Aufhebung der Arbeiter Monatskarten und Arbeiter-Rückfahrkarten, der festen Rundreisekarten und der Sonntagssahrkarten, sowie die Aufrechterhaltung der Arbeiter-Wochenkarten und Schülerkarten ohne Preis änderung sowie der Preisermäßigung für Kinder, Ausflüge zu wissenschaftlichen Zwecken, Schulfahrten und Ferienkolonien, milde Zwecke, Berwaltnngssonderzüge und wehrpflichtige An gehörige der Österreichisch Ungarischen Monarchie betreffen Zu Punkt 12, die MonartSkarten betreffend, ist eine Einigung oder ein mit Stimmenmehrheit gefaßter gutachtlicher Vor schlag über die Höhe der vorzunemenden Preiserhöhung nicht erzielt worden. Ein Antrag, die Preise für die Monats karten und Monats Nebenkarten in jetziger Höhe ohne jedwede Änderung bestehen zu lassen, wurde mit drei gegen zwei Stimmen abgelehnt. » In der gestrigen Versammlung der I. Obligationäre und anderer Interessenten der Ku mm er-Gesellschaft machte der gesetzliche Vertreter der 4', 1h Obligationen vor Eintritt in die Tagesordnung daraus aufmerksam, daß es sich hier um eine außerordentliche Versammlung handelt und daß deshalb den etwa gefaßten Beschlüssen keine rechtsverbindliche Kraft bcizumessen sei. Alsdann wurde von isi Bondi ein kurzer Rückblick sowie eine eingehende Begründung der bis herigen Handlungsweise des gewählten Ausschusses gegeben Ferner wurde u. a. auSgesührt, daß seitens zweier geeicht sicher Sachverständiger daS Niedersedliyer Werk, das bekannt lich den Obligationären I verpfändet wurde, wie folgt taxiert ist: Flächeninhalt etwa 28000 qm, Brandkasse 923 610 M., Steuereinheiten 88««, wovon Steuereinheiten der Ge bäude 8058, ohne maschinelle Einrichtungen wird der Wert auf 1793900 M geschätzt, die maschinellen Einrichtungen auf 450000 M; bei diesen Taxen wurde das Quadratmeter Land mit 8 M. angenommen Nach seinen sachlichen Aus sührungcn empfahl I>r. Bondi der Versammlung, den Re organisation-plan wohl in Erwägung zu ziehen, denn eS sei damit den Beteiligten eine Gelegenheit geboten, wie sie sich nicht alle Taze finde Mit Ausnahme deS geh. Kommerzien rateS Menz, der telegraphisch seine Abneigung gegen den Sanierung-plan kund gegeben habe, sei der Ausschuß einstimmig für die Annahme des Plans, jedensalls möchten sie nicht die Vcrantwortung übernehmen, ihn abznlehnen In gleicher Weise äußerte sich da- AuSschußmitglicd Hr. v Egidy Rechtsanwalt vr Böhme, als Borsitzendcr de» ReorganisationskomitceS, ersuchte um Angabe des ungefähren Preises, zn welchem die vorher von Or Bondi augcdcntetrn Verkauf-Verhandlungen geführt worden seien. Der Ausschuß hielt eS nicht für erforderlich, Au-kunft zu erteilen De» ferneren wurde im Verlaufe der Erörterungen noch erwähut, daß die zu gründende Schutzgemeinschaft al- Gesellschaft mit beschränkter Haftung gedacht wäre, die da« Kummerwerk eventuell zweck« bestmöglicher Verwertung (Parzellierung rc.) erwerben sollte, aus keinen Fall sollte etwa an einen Betrieb unter eigner Regie gedacht werden. Konkursverwalter Dr. Mittasch machte daraus aufmerksam, daß zur Zeit der Konkurs eröffnung das ganze Werk, al« es noch voll im Betriebe war, nur 1800 000 M Realisation-wert gehabt habe, inzwischen sei aber der Betrieb nahezu gänzlich eingestellt, und es sei nicht gelungen, da- Interesse fernerer Käufer für das Werk zu erwecken Auch er müsse unbedingt dazu raten, eine Schutzgemeinschast zu gründen. Auch für dir Obligationäre II und dke Aktionäre sei ein derartiger Zusammenschluß in Aus sicht zu nehmen Obligationär Friedlaender sprach sich gegen die Reorganisation aus. Im übrigen war die Versammlung unbedingt für die Sanierung, und eS wurde, wie bereits gemeldet, mit überwiegender Stimmenmehrheit für die Re konstruktion gestimmt * Für sächsische Firmen, die Waren nach Süd afrika ausführen, werden einige Bestimmungen des neuen Kapstädter Hasenregulativs von Interesse sein. Die Ab lieferung von Gütern in das öffentliche Warenlager kommt der Ablieferung an den Konsignator gleich Die Hafenver waltung in Kapstadt ist zwar bereit, Sendungen, die die Zoll behörde einer genaueren Prüfung unterziehen will, an den von dieser Behörde bestimmten Ort zu schaffen, nach vollzogener Prüfung wieder in Ordnung zu bringen und, der Vorschrift des Absender- gemäß, dem Konsignator abzuliesern. Doch übernimmt die Verwaltung hierbei keinerlei Verantwortung; mögen sich die Güter im öffentlichen Warenlager oder in den zollamtlichen UntersuchungSräumen befinden Die Hasenver- waltung berechnet für die von ihr besorgte Ablieferung der Güler in daS öffentliche Warenlager oder nach anderen von der Zollbehörde bestimmten Plätzen eine Gebühr von 2 Schill 6 Penny für die Tonne, die aber nicht unter t Schill « Penny betragen darf. Das Öffnen und neuerliche Verschließen der Kolli zum Zwecke der Besichtigung durch die Zollbehörden läßt die Verwaltung auf Rechnung und Gefahr des Eigen tümers der Waren vornehmen, und zwar gegen eine Gebühr von 6 Penny für das Kolli. Es ist ferner zu beachten, daß mit Rücksicht ans die weitere Versendung der nach dem Hinter- lande Südasrikas bestimmten Waren die Aufmachung nur in kleinen Mengen erfolgen möchte So empfiehlt es sich, bei Decken nur Ballen zu 25 Stück zu wählen Aus gleichem Grunde sollten die einzelnen Kolli auch nicht mehr als 350 Pfd cngl. wiegen; 200 Psd. ist das beste Gewicht, sowohl sür die Verladung, als sür die Weiterbeförderung der Güter. Neben der Frage der Aufmachung ist auch die der Verpackung der Waren sehr wichtig. Eine Kiste dars vor allem nicht zu groß für den Inhalt sein; sie muß durch Latten verstärkt werden, die aber nicht außen, sondern innen angebracht werden sollten, weil das durch die Latten vergrößerte Volumen der Kiste den Transport verteuert Sehr wichtig ist die genaue Bezeichnung der Kolli. Die VerkausSklansel „ Rellama tionen werden nicht berücksichtigt" ist, nachdem die Ware die Fabrik verlassen hat, für Südafrika nicht angebracht, zumal der Käufer fast nie Gelegenheit hat, die Ware in der Fabrik zu besichtigen. Die wichtigsten Momente bei der Warenver schiffung nach Südafrika sind daher: keine zu umsangreichen Aufmachungen, gediegene Verpackung, die den Inhalt gegen Beschädigung durch Bruch, Nässe oder Feuchtigkeit schützt, und endlich größte Sparsamkeit in der Raumeinteilung und Aus nützung des Raumes. * Die heutige Subskription aus 2 000 000 M der 3U Pfandbriefe Serie Va mußte die Sächsische Boden kreditanstalt wegen starker Überzeichnung sosort nach der Eröffnung schließen * Einer ans den 7. Februar d IS eiuberusenen außer ordentlichen Generalversammlung der Aktiengesellschaft Fahr zeugfabrik Eisenach wird die Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis von 2 zu 1 vorgeschlagen Tie zusammen gelegten Aktien sollen das Recht haben, unter Hergabe einer zusammengelegten Aktie »I pari und Zuzahlung von 1000 M plus Aktienstempel zwei « tzyige Vorzugsaktien ä 1000 M in der Weise zu beziehen, daß die eingereichten Aktien zu Vorzugsaktien abgeftempelt werden und eine neue Vorzugs aktie von 1000 M gewährt wird. Im ganzen sollen höchstens 2900000 M. Vorzugsaktien zur Ausgabe gelangen Das bisherige Aktienkapital betrug 3 700000 M Der letzt- jährige Verlust von 1297 748 M wurde durch Aufzehrung der Reserven auf 571052 M vermindert. Die Generalversamm lung soll ferner eine 4'^ ^ige zu 102 hh rückzahlbare An leihe von 1250000 M genehmigen, deren Ausgabe nach Be darf erfolgen soll. Außer der Tilgung der Untrrbilanz soll durch diese Reorganisation die Bankschuld in Höhe von 2 Mill. M abgetragen und der Gesellschaft neue Betriebsmittel geschaffen werden * Berlin. Dir Zulassung zum Börscnhandel wurde beantragt sür 1500000 M. Aktien der Aktiengesellschaft für Bürstenindustrie in Striegau — Zugclassen ohne Prospekt wurden 20 Mill. M 3'^ ige Schuldverschrei bungen der Herzog!. Landcskreditanstalt in Gotha vom Jahre 1902 * Hamburg In der gestrigen Ausfichtsratssitzung der Hamburg —Altonaer Zentralbahngesellschast wurde beschlossen, der aus den 21. Februar einzuberufeuden General versammlung die B teilung einer Dividende von 9 Zi auf das von 1 Mill ^uf s Mill. M erhöhte Aktienkapital, sowie 50 M. für jeden Genußschein (beide Sätze wie im Vorjahre) vorzuschlagen. * Hamburg. Wie die „Hamburger Nachrichten" melden, Hal der Generaldirektor Ballin das Blatt ermächtigt, die Brüsseler Meldung des „Daily Telegraph" von der Bildung eines Trusts durch Morgan, der alle deutschen, britischen, französischen und italienischen Schiffahrtsgesellschaften, die den Verkehr zwischen Europa und Südamerika unterhalten, um fassen soll, von Anfang bis zu Ende als reine Erfindung zu erklären. * London. Der Grubenbesitzer und Finanzmann Leopold Albu hat einem Vertreter des „Daily Chronicle" erklärt, der von Transvaal zu zahlende Beitrag zu den Kriegskosten in Höhe von 30 Mill. Psd. Sterl, werde durch eine von den Grubengesellschasten des Randgebietes gezeichnete 4 ^ige Anleihe aufgebracht werden, die der britischen Re gierung in drei Jahresraten von je 10 Mill Psd Sterl, von 1904 ab zurückerstattet werden soll Die außerdem in Aus sicht genommene Reichsanleihe von 30 Mill Psd. Sterl solle 3 I, Zinse» tragen und sei namentlich zur Anlage von Eisenbahnen in Transvaal und in der Oranjekolonie bestimmt. Albu erklärte, der Rand könne die Kriegssteuer von 30 Mill Psd. Sterl, mit Leichtigkeit tragen. * Mailand. Die Einnahmen der Mittelmeerbahn betrugen in der ersten Januardekade im Hauptnetz inehr 9«3«i Lire, im ErgänzungSnetz mehr 22 377 Lire, zusammen mehr 118 738 Lire * Stockholm Der Verwallungsrat der Stockholms Handelsbank beschloß gestern eine Erhöhung des Aktien kapitals um 3 Mill Kronen. Die neuen Aktien werden den alten Aktionären zu dem Kurse von 220 zur Zeichnung ««geboten Boltswirtfchaftliche Drahtnachrichten. * Schleswig, 15 Januar. Der Kassierer Johann Claus von der hiesigen Spar und Hilsskasse ist flüchtig Man spricht, wie die „Schlcsw Nachr." melden, von einer Nnterbilanz von 60 000 M. TchiffSnachrichte«. Hamburg - Amerika - Linie Die nächsten Abfahrten von Poft- und Passagier-Dampfern finden statt: Nach Ncwslork 17. Januar Postdampfrr „Blücher". 20.Jan. Schnellpostd „Aug Viktoria". 24. Jan Postd „Bul garia". 31.Januar Postd „Gras Walderfer" 7. Febr. Postd. „Belgravia" Nach Boston: 25. Januar Postd „Artemisia". 7. Februar Postd „Assyria" Nach Baltimore: 3l Januar: Postd. „Bethania". 14 Februar Postd „BoSnia" Nach Philadelphia: 25. Januar Postd „Artemisia". 7. Februar Postd. „Assyria". Nach New Orleans: 80 Januar Postd. ..BriSgavia". 20 Februar Postd. „Dortmund" Nach West indien: 20. Januar Postd „Syria". 24 Januar Postd. „Nassovia". 28 Januar Postd. „Teutonia". 2 Februar Postd. „Croalia" Nach Mexiko: 20 Januar Postd. „Syria". 24 Januar Postd „Nassovia". 28 Januar Postd „Teutonia". 2 Februar Postd „Croatia". Rach Ostasien: 16 Januar Postd 'Sambia". 27 Januar Postd „Saxonia". « Februar Postd. „Serbia". Sehensrvür-igkeiten Dresdens. K Gemäldegalerie (Zwinger). DienStagS, Donnerstags, Freitags 10—3, Sonn und Feiertag« 11—2 frei, Mittwoch«, Sonnabend« 10—3 Uhr 50 Pf.; Montags IO- 2 Uhr 1,50 M K Kupferst ichka bi nett (Zwinger). DienStagS und Freitags, abend« von 5—7 Uhr frei. K zool. u.anthrop ethnogr Museum (Zwinger) Sonn und Feiertag«, Montag«, Donner-tag« 11—1, Mittwochs, Sonnabend» 1—3 frei. K mineralog -grolog u. prähist Museum (Zwinger». Montags, Dienstag-, Donnerstags, Freitag- 9—1, Mitt wochs 2—4, Sonn- und Feiertag- 11—1 Uhr frei K mathematisch-physikal. Salon (Zwinger). Wochen tag- v—12 Uhr 50 Pf Sonnabend-, Sonn- und Feier tags geschlossen. K Grünes Gewölbt (K Residrnzschloß pt). Führungen von 1—6 Personen 9 M, jede Person mehr 1,50 Pf. K Münz-Kabinett (K Rcsidenzschloß pt). Dienstag« un» Freitag» von 10—1 Uhr für Studien frei. K histor. Museum (Rüstkammer) und Gewehrgalerie (lobanneum I). Wochentags (außer Sonnabends 10—2 Uhr 50 Ps. Sonn- und Feiertag» 11—2 Uhr 25 Pf. Schüler 10 Ps. Draht-Nachrichten. Liebenberg i. Mark, 15. Januar Se Majestät der Kaiser ist heute vormittag gegen 11 Uhr zum Besuche des Fürsten zu Eulenburg hier eingetroffen Königsberg i. Pr., 15. Januar. Se. Kaiser! un» Königl. Hoheit der Kronprinz des Deutschen Reiche» und von Preußen ist heute früh gegen '^,9 Uhr auf dem hiesigen Bahnhofe cingetroffen und hat nach kurzem Aufenthalt die Reise nach St Petersburg fortgesetzt Paris, 15. Januar In einer Kaserne wurden gestern auf einem Mannschaftszimmcr Gewchrübungcn gemacht, bei denen Holzpatronen benutzt wurden. Ein Soldat nahm jedoch aus Versehen eine wirkliche Lebel Patrone und drückte los. Der Schuß durchbohrte dem die Abteilung kommandierenden Korporal die Schulter, durchschlug die Wand und verwundete einen im Nachbar zimmer auf seinem Bett sitzenden Soldaten tödlich. Pari», 15. Januar. Der Untersuchungsrichter in der Humbertsachc beschloß nach einer Rücksprache mit dem Staatsanwalt, die Zeugenaussagen des Obersten du Paty de Clam, durch die der Humbertschwindel mit der Dreyfusaffaire in Zusammenhang gebracht iverden soll, unberücksichtigt zu lassen, da die von du Paty de Elam behaupteten Tatsachen, selbst wenn sie richtig wären, infolge der Amnestie keine gerichtliche Verfolgung gestatten würden. Es heißt, du Paty de Clam wolle nunmehr seine Aussagen in den nationalistischen Blättern veröffentlichen. Lüttich, 15. Januar. In der Kohlengrube Wertster stürzte infolge plötzlichen Anhalten» des Förderkorbes eine Anzahl Arbeiter in die Tiefe des Schachte» Bi» heute vormittag wurden zwei Arbeiter tot und zahlreiche andere verwundet aufgefunden. Nom, 15. Januar. Kardinal Parocchi ist heute früh gestorben Nach Schluß des Blattes cingetroffen: Berlin, 15. Januar. Reichstag In der fort gesetzten Beratung der Resolutionen Heyl-Speck betreffs Abschaffung der Meistbegünstigungsvcrträge führte Abg. Bernstein (Soz.) aus, die sozialdemokratische Partei sei durch aus Gegnerin der beiden Resolutionen. Der Zollkrieg sei eine ernsthafte Sache und mit seiner Möglichkeit dürfe nicht gespielt werden, denn die arbeitenden Klassen wür den die Kosten des Zollkriegs zu bezahlen haben. Daß die Aufhebung der Meistbcgünstigungsverträgc nicht immer Vorteil bringe, habe sich gezeigt, seitdem uns Chile die Meistbegünstigung gekündigt hat. Sein Kalisalpeter sei doch unentbehrlich für die Landwirtschaft. Wir haben wenige Aus fuhrartikel, die Argentinien und die Vereinigten Staaten nicht auch von unseren Konkurrenten beziehen könnten. Wir seien bei vielen Artikeln, wie Schafwolle und Pe troleum, auf die Einfuhr von dort angewiesen. Die Pankecs ließen sich nicht cinschüchtcrn; sie wüßten, was für schlimme Folgen ein Zollkrieg für uns haben werde. Prag, 17. Januar. Nach der gestern abend er folgten Ankunft Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Johann Georg, Herzogs zu Sachsen, im „Hotel des Saxe" fand sich bei Höchstdiesim Se. KaiicU und Königl. Hoheit der Erzherzog Ferdinand Karl von Österreich-Ungarn ;u einem längeren Besuche ein. Im Lause des Vormittags besichtigte Sc. Königl. Hohcit dic Emmauskirche der hiesigen Bcncdiktincrabtci und stattete sodann dem Erzherzoge Ferdinand Karl, ferner dem Kardinal - fürstbischof Frhrn v. Skrbcnsky, dem Statthalter Coudenhovc, dem kommandierenden Generalfeldzcug- meister Fabini Besuche ab. Nach 12 Uhr mittags fuhr der Prinz in der Uniform des Oberstinhabers des K. K. Infanterieregiments "Nr. 11 nach der Albrechts- kascrne und besichtigte dort das Regiment in Anwesen heit der Vorgesetzten des letzteren. Es solgtc ein Vor bcimarsch des Regiments, woraus Se. Königl. Hoheit Sich in die Offiziersmenage begab. Nachmittags ;> Uhr 18 Min. reiste der Prinz nach Dresden zurück. London, 15. Januar. Der Premierminister Lord Balfour verbrachte die Nacht gut Das Befinden macht weiter gute Fortschritte. London, 15. Januar. Das „Reutersche Bureau" er fährt, daß die von Washington ausgegangcnc Anregung, wonach die Ansprüche der Mächte gegen Venezuela durch die bevorstehende Zusammenkunft der diplomatischen Ver treter in Washington geregelt werden sollen, ohne vaß die Angelegenheit weiter an das Haager Schiedsgericht verwiesen wird, eine erheblich günstigere Ausnahme ge funden habe. Sollte dieses Verfahren sich als zweckmäßig erweisen und ein Plan dieser Art den Regierungen unter breitet werden, so ist es sehr wahrscheinlich, daß die letzteren geneigt sein werden, einen solchen Vorschlag in günstigem Sinne in Erwägung zu ziehen London, 15. Januar. Wie ein „Lloyd"-Telcgramm aus Malta meldet, ist der englische Dampfer „Royal" aus Alexandrien vor dem hiesigen Hafen hier cin getroffen. Der Kapitän berichtet, daß sieben Mann der Besatzung an der Cholera erkrankt sind und ein blinder Passagier gestorben sei. Das Schiff sei nach der Insel Comino beordert worden. Tanger, 15. Januar. Die Andjerakabylen haben sich den Kabylen von Tandja-Balia angcschlossen und rücken jetzt gegen den Stamm von Fahs vor Es handelt sich um einm lokalen Streit, man glaubt aber, daß es zu einem ernsten Kampfe kommen wird.
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