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Dresdner Journal : 13.12.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190212133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19021213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19021213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-12
- Tag 1902-12-13
-
Monat
1902-12
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 13.12.1902
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Dresdner Herausgegeben von der König!. Expeditton deS Dresdner Journa! Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Ors<^»e»r Werttag« »achm. ö Uhr. — vrtginalberichtr und Mi! gen dürfe» nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden. ^§289 19V2 Sonnabend, den 13 zember nachmittags Amtlicher Teil. (BehSrdl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. diplomatischen Schritte in der Presse erschwert worden, -mit Rußland in Afghanistan und Persien aus Ober- Ticse Bahn wird nur dem Güterverkehr und 117SS den der der den Die aus Wien in verschiedener Fassung verbreiteren Angaben über das Zusammengehen Oesterreich-Ungarns mit Rußland in der makedonischen Frage konnten in Berlin nur mit Befriedigung ausgenommen werden. Es wäre auch vom deutschen Standpunkte aus nur erwünscht, wenn in der anscheinend beginnenden neuen Aera einer thätigen Balkanpolitik die beiden uns verbündeten Kaisermächte den vorwiegenden Einfluß ausübten und festhielten, der ihnen nach ihrer Macht stellung und nach ihrem unmittelbaren Interesse au der Entwickelung der Dinge im Orient zukommt. Aber von einem ausschließlich austro-russischen Vor gehen zu zweien unter Fernhaltung der anderen Mächte hätte nicht so durchsichtig gesprochen werden sollen. Wir sehen hier ganz von dem ab, was der Vertreter Deutschlands am Goldenen Hmm ohne gebundene Marschlinic durch vorherige Vereinbarung mit dem dortigen diplomatischen Corps, wenn auch nicht ohne Vorwisscn seines russischen Kollegen, nach eigener pflichtmäßiger Beurteilung der Lage zu gunsteu bestimmter Maßnahmen für Makedonien gc than hat. Die deutsche Politik erwartet für diese in der Stille geübte nützliche Thätigkeit keine Lob sprüche, und gegen ungerechte Verdächtigungen ist sic gewappnet. Aber auch der englische Botschafter in Konstantinopel hatte, wohl früher als der russische, mit dem Vertreter Oesterreich Ungarus wegen der für britische Ohren so angenehm klingenden „Re- Gcbühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung Annahme der Anzeigen di» mittag» 12 Uhr für die nach mittag» erscheinende Nummer. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Polizeihauptmann bei der Polizeidirektton zu Dresden Klahre für seine Person den Rang in der vierten Klasse der Hofrangordnung unter Nr. 14 zu verleihen. Dresden, 10. Dezember. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Hilfsarbeiter im Ministerium des Kultus und öffentlichen Unter Fi nanz Ministerium, vr Rüger. spurige Ncbeneisenbahn von Reichenbach i. V. unt. Bhf. nach heinsdorf am 15. Dezember 1902 -cm allgemeinen Verkehr zu übergeben. Ruhestand getretenen Oberlehrer Christian Friedrich Schmidt an der Vereinigten Freischule in Leipzig das Vcrdicnstkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Hofrath vr. mell. Ganser in Dresden den ihm von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen verliehenen Kronen- Orden 3. Klasse annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Oberhüttenamts-Direktor Geheime Bergrath Merbach in Freiberg die ihm von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser, Könige von Preußen, verliehene Chinadenkmünze aus Stahl annchme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die Nachgenanntcn, und zwar: der Geheime Kommerzienrath Hartmann, vr mell. Hopf und dieKommerzienrätheMackowsky und Vr. Reichardt in Dresden, Erwin v. Brefsens- dorf und der Architekt Hülßner in Leipzig, Louis Apitzsch und Kommerzienrath Erbert in Plauen, Bürgermeister Vr. Seetzen in Wurzen, Amtshaupt mann v. Beschwitz in Zittau, sowie der in Sachsen staatsangehörige Regierungsbaumeister a. D. Colberg in Karlsruhe, die ihnen von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen verliehene Chinadcnkmünzc aus Stahl annehmen und tragen Die auswärtige Politik -er Woche. Das sachgemäße Urteil über die zur Verhütung einer makedonischen Kriegsgefahr eingeleiteten Bemühungen der Großmächte ist leider durch ungenaue oder geradezu falsche Darstellungen dieser richts, Assessor Max Ferdinand v. Koppenfels Titel und Rang als Regierungsassessor in vierten Klasse der Hofrangordnung zu verleihen. Dre-den, 2. Dezember. Se. Majestät König haben Allergnädigst geruht, dem in znwcichen, und hier liegt nach wie vor der Angel punkt, wie der europäischen, so der allgemeinen Welt lage. Wir haben schon einmal ausgeführt, daß die russische Presse unbewußt solchen englischen Ab leitungsversuchen dient, wenn sie die Teilnahme für das Schicksal der orthodoxen Balkanchristcn leiden schaftlich auflodern läßt. Und nicht nur vou Eng land her, auch aus Frankreich weht ein Wind, der diese Flammen noch anbläst. Soweit liegen die Dinge ähnlich wie vor dem letzten Kriege Rußlands gegen die Türkei. Ein wesentlicher Unterschied wird aber zumeist verschwiegen: Tas russische Volk will keinen neuen Kreuzzug gegen den Halbmond. So tief es in all' seinen Schichten von den Schilderungen des Unglücks der Glaubcnsbrüder in Makedonien be rührt wird, einen neuen heiligen Krieg gegen den Islam hat bisher kein Blatt gepredigt. Verlangt wird immer nur, daß die russische Diplomatie helfen müsse und zwar, wenn möglich, allein, nicht durch ein Zusammengehen mit den Westmächten, das den russischen Patrioten nicht behaglich ist, gleichviel ob cs sich um Deutschland oder England oder auch um das verbündete Frankreich handelt. Auch der am 11. Dezember, dem 25. Jahrestage des Falles von Plewna, von Kaiser Nikolaus an seine Armee und Marine gerichtete Tagesbefehl ist durchaus nicht bestimmt, die in der Londoner und Pariser Presse mit Spannung erwartete kriegerische Stimmung Wekanntmachung. Das Finanzministerium hat beschlossen, die schmal Hrnennungen, Versetzungen re. im öffent lichen Dienste. Im Geschäftsbereiche de» Ministerium» »er Justiz. Ler Rcchisanwalt Karl Heinrich Wilhelm Otto Melo» in Leipzig ist zum Notar für Alt Leipzig auf so lange Zeit, al» er dort seinen Amtssitz haben wird, ernannt worden. Im «Seschäftsbereiche »es Ministerium» de» Sulin» u. Ssfentl. Unterricht». Zu besetzen: Die stein -, Steinway - und Blüthner - Flügel in jeder Hinsicht vorzüglich, vor allein im Geiste des Komponisten vorgetragcn von den Herren Prof. Scholtz, Sherwood und Bachmann. Welchem Satze man den Vorzug geben sollte? Dem Allegro maestoso mit seinen „göttlichen Sequenzen", der melodisch wundervollen „Siciliana", oder dem Finale mit seinen festgefügten, synkopierten Rhythmen? Alle drei, organisch auf das engste ver bundenen Sätze vereinigen sich zu einem wundervollen Ganzen. Atmet doch Bachs Muse in ihrer bewunderns werten Polyphonie und innig durchdrungenen Seelen einigung der melodischen und harmonischen Mittel die wahrste, echteste Polyhymnia. Zeigt er sich doch in seinen unerschütterlichen harmonischen Grundlagen und in den prophetischen Hindcutungcn auf die Entwickelung der gesamten Tonkunst als der eigentlichste Musiker der Zukunft, als ein wahrer, unsterblicher Fürst des Geistes! — U. S. zwar dem Wagcnladungs- und beschränkten Stückgut verkehr dienen. An derselben liegen außer der Anschlußstattou Reichenbach i. V. unterer Bhf. die Ladestellen Untcr- heinsdorf und Oberheinsdorf. Dresden, am 12. Dezember 1902. gegen die Türkei auszulöscn. Der Name Plewna weckt in der russischen Gesellschaft die Erinnerung an fchwere Opfer, an ein schmerzliches 8io vos, von vobis, an die heute noch schärfer als im Jahre 187" ausgeprägte Eigentümlichkeit der Balkanlagc, die leicht ein zweites Mal den Russen die Last, den slavischen Kleinstaaten und den Briten die Vorteile des blutigen Kampfes zuwenden könnte. Bis auf weitere Verschlimmerung der macc dänischen Zustände muß die Sceräuberwirtschaft im Roten Meere zur Offenhaltung einer Wunde am osmanischen Reichskörpcr dienen. Nach Italien soll gegenwärtig England mit Gewaltmaßnahmen an der arabischen Küste drohen wegen räuberischer Angriffe auf eiu britisches Segelschiff. Die türkische Regierung argwöhnt aber, daß es sich bei diesem Angriff um ein Spiel mit ver teilten Rollen handle, um den Engländern einen Vorwand zu weiteren Unternehmungen in )Zcmcil zu bieten. Für die allgemeine Politik beweist der neue Zwischenfall nur, daß die Hoheitsverhält nisse au den Küsten des Roten Meeres dauernd eine . offene, kritische Frage bilden. Wenn auf diesem uu sicheren Boden Italien die Fühlung mit Groß britannicn festzuhalten sucht, deren Nützlichkeit für den ganzen Bereich der Mittelmeerpolitik den Unter thanen Bittor Emanuels III schon durch die aus fällige Verstärkung der französischen Befestigungen in Corsica nahe gelegt wird, so darf eine aufmcrk same Rundschau über die auswärtige Politik an einer neuen Schwenkung Frankreichs nach England hinüber nicht Vorbeigehen. Der Abschluß eines französisch ägyptischen Handelsvertrages ist im „Temps" mit Bemerkungen erläutert worden, worin die poli tische Bedeutung des neuen Abkommens über seine wirtschaftlichen Folgen gestellt wurde. Zwischen den Zeilen war zu lesen, daß der „Temps" die Verhand lung und Unterzeichnung dieses ersten unmittelbaren Staatsvcrtrags zwischen Frankreich und Aegypten in England als eine Abkehr von der verneinenden Haltung aufgefaßt sehen wollte, die von der Pariser Diplomatie bisher der britischen Oberhcrr schäft im Nilthal entgegengesetzt wurde. Gegen Deutschland fiel dabei die psychologisch wie politisch interessante Andeutung, der französische Widerstand gegen die englische Besetzung Egyptens habe sich als ein „trnvnillvr pour Is roi cks kruss«" herausgestellt Ohne Widerspruch zu finden, hat der „Temps" in diesem Leitartikel den Briten die erste, verschämte Anerkennung ihrer ägyptischen Eroberung dargeboten Hr. Delcasss mag sich dieser Sinnesänderung als seines eigensten Werkes freuen: er braucht sic für feine marokkanische Politik. Gerade jetzt ist auch in Spanien in der Person des neuen Ministers des Aeußern ein Politiker an die Spitze der Geschäfte berufen worden, der als aus gesprochener Anhänger einer französisch-spanischen Verständigung über Nordafrika gilt. In dem selben Zusammenhänge ist es der Erwähnung wert, daß der „Figaro" mit besonderem Eifer verlangt hat, der derzeitige Botschafter Spaniens bei der Republik, der Marquis del Umci, müsfe, obfchon der liberalen Partei angehörig, auch unter dem neuen konservativen Kabinett des Königs Alfons seinem Pariser Wirkung» kreise erhalten bleiben. Auch hier steht die Rücksicht auf marokkanische Verhandlungen im Hintergründe, sic kann um so dringlicher werden, als nach den neuesten Meldungen aus Marokko der junge Sultan jetzt von größeren Gefahren bedroht ist als jemals seit seinem Regierungsantritte. Der mohammedanische Fanatismus hat mehrere bisher treue Kabylcustämme unter die Fahne des strenqglänbiqcn Prätendentni rl»kk«»t,««,s,tbühre«r Die Zelle kleiner Schrift der M 7ma' gespaltenen Ankündi- M W W gung« Seite oder deren Rau« Mm M U MbH V Ai'M W 2„ Ps Pn rul,eilen und IIIII II «II W W W W M M M M M M W daktwnssincknCmqcmudi d'.e TcxlzcUc,ml>ler -chrM oder Raum bO Pf. krmen" Fühlung genommen. Italien ist ebenfalls M Mdiz Palast wie auf der Lohen Pforte vorstellig geworden, und etwas später, aber darum nicht minder Eifrig, folgte der Geschäftsträger Frankreichs den Spuren des russifchen Bundesgenossen. Zur Steuer der geschichtlichen Wahrheit muß festgcstellt werden, daß nach mannigfachen Pourparlers der Botschafter untereinander, denen Deutschland zunächst fernblicb, erst mit der Rückkehr des Hrn. Sinowiew der erste ernstliche Schritt in der macedonischen Frage von Rußland geschehen und von Deutschland alsbald unterstützt worden ist. An der Ersprießlichkeit dieser Mühewaltung für Macedonien braucht man nicht zu verzweifeln, wenn nur Geduld und sachlicher Ernst dafür aufgeboten werden und die Sclbstbescheidung vorherrschend bleibt, daß es sich hier nicht um ein Fest der politischen Eitelkeit, son dern nächst der allmählichen Besserung der örtlichen Zustände um die Sicherstellung des europäischen Friedens handelt. Seltsamerweise sind es gerade dieselben Blätter, die im Uebereifer für ein Sonder vorgehen Oesterreich Ungarns und Rußlands glänzende Erfolge in Aussicht stellten, und jetzt, weil auf diefcm Felde die Früchte nur langsam reifen können, düster in die Zukunft blicken, als stünden wir an der Schwelle eines neuen Balkankrieges. Berechtigt ist in diesem Pessimismus der jetzt offen ausgesprochene Gedanke, daß alle Zugeständnisse der Türkei an den Wühlereien der macedonischen „Christen" nicht viel ändern werden Man kann die Pforte dahin bringen, die Zustände in Macedonien möglichst feuersicher zu machen. Gegen Brandstiftung aber helfen alle Vorkehrungen nicht. Es ist ausgeschlossen, daß irgend eine Großmacht ihre Politik in den Verdacht bringen könnte, die in Macedonien fast unentwirrbar durcheinanderlausenden bulgarischen, serbischen, griechischen Bestrebungen zu Anschläge» auf die Ruhe im Orient benutzen zu wollen. Aber nur ein ganz oberflächlicher Beobachter kann über sehen, daß der Ausbruch von Verwickelungen auf dem Balkan der englischen Diplomatie angesichts der Zuspitzung der Verhältnisse in Mittelasien als ein willkommenes, ja auf die Dauer fast als das einzige Mittel erscheinen muß, um bedenklichen Reibungen Wissenschaft. * Der neue Komet wird nach einer Kieler Rech nung erst am 19. April 1903 in seine Sonnennähe kommen. Danach wird das neue Gestirn, das gegen wärtig nur in starken Fernrohren sichtbar ist, noch sehr viel Heller werden, so daß es im neuen Jahre auch für kleinere Fernrohre ein anziehendes Objekt zu werden verspricht. Seine Lage wird für die Beobachtung jetzt immer günstiger; am 13. Dezember tritt der Komet auf die Nordhalbkugel über und geht bei langsamer nord westlicher Bewegung immer früher am Abend auf. * Aus Stockholm berichtet man: Prof. Fischer- Berlin hielt gestern in der Akademie der Wissenschaften einen Vortrag, in dem er nach einem kurzen Rückblick auf die Entwickelung der organischen Chemie im 19. Jahr hundert ihre engere Verbindung mit'der Biologie hervor hob. Speziell behandelte alsdann der Vortragende die Bedeutung des Koffeins, sowie die totale Synthese von vez»,«Preis: Bei« Bezüge durch dir cheschLft-fieue inner»« k» Ariden» 2,ö0 M (rinschl Zuiragung), durch die uu Deutschen Reiche » M. (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich Einzelne Stummer» 10 Pf Wird Zurücksendung der für die Schristleitung bestimmte», aber von dieser nicht ein» geforderten Beiträge bean sprucht, fo ist da- Post gelb btizusiigm. Konzert. Dresdens (und Sachsens) vornehmste Künstlcrvereinigung, der Tonkünstlervcrein, veran staltete gestern abend im dichtgefüllten Saale des Ge werbehauses seinen ersten Aufsührungsabend. Mit der ersten Programmnummer, der Maurerischen Traucr- musik für Orchester von W. A. Mozart, entrichtete die König!. Kapelle ihrem dahingeschiedcnen Erlauchten Herrn und Beschützer den pietätvollen Zoll dankbarer Ver ehrung und unauslöschlicher Erinnerung. Das stimmungs ernste Werk, dem die Klänge des Kontrafagotts einen ähnlich ergreifenden Grundton verliehen, wie dies in der Einleitung zum zweiten Akt des „Fidelio" der Fall ist, wurde unter Hrn. Hofkapellmeister Hagen in würdigster Ausführung dargeboten. Die Trauerstimmung fand ihre erhebende Auslösung in dem Bccthoven-Tiedgcschcn Ge sang „An die Hoffnung". („O Hoffnung, laß, durch dich empor gehoben, den Dulder ahnen, daß dort oben ein Engel seine Thränen zählt.") Die meisterhafte, von edelster Weihe getragene Wiedergabe des Gesanges durch Hrn. Kammersänger Scheidemantel hinterließ einen tiefen, echt künstlerischen Eindruck. Die dritte Programm nummer, ein Quintett für Flöte, Obov, Klarinette, Horn und Fagott, galt der Erinnnerung an den im August dieses Jahres dahingeschicdenen Komponisten und Dessauer Hofkapellmcistcr vr. August Klughardt, Ehrenmitglied des Tonkünstlervereins. Das von den Herren Wunder lich, R. Schmidt, H Lange, Lindner und Knochen hauer mit ausgezeichneter Technik und geschmackvoller Abrundung der Tongebung gespielte Werk ist um so mehr als eine eigenartige und wertvolle Bereicherung der Kammermusiklitteratur zu bezeichnen, als die einzelnen Instrumente — besonders im zweiten Satze des Quin tetts — mit Geschick behandelt sind, auch in der Hand habung der Form eine bemerkenswerte Gewandtheit be kunden Die köstlichste Darbietung kam zum Schluffe des Abends: I. S Bachs v mott - Konzert für drei Klaviere mit Streichorchester, auf je einem Bech »eubegr. dritte ständ Lehrerstrlle zu Fraurnhai» Koll: Die oberste Schulbehörde. Auster fr Wohnung u. Garlen- genuß 1200 M Gehalt, Lö M f. Turnunterricht u. so M. unwiderrufl. Pers. Zulage Gesuche bi» »1. Dez. b. Bezirk» schulinspektor Sieber, ^osteuhai», einzureichen; — Oster» 1. die ständ. Lehrerstrlle zu Schindeldach b GroßrückerS walde Koll: Die oberste Schulbehörde 1200 M Gehalt, bü M. f. Turnunterricht u. fr. Wohnung im Schulhaust; 2. die zweite ständ. Lehrerstelle zu Kühnhaide. Koll: Die oberste Schulbehörde 1200 M Gehalt, bü M f. Turnunter richt u. IbO M Wohnung-geld Gesuche m allen erfordert. Beilagen bis 1ö. Jan. b Bezirk-schulinspektor I>r. Bräutigam, Marienberg, einzureichen; — Ostern die S u. 7. ständ. Lehrerstelle an d Schule zu Ottendorf-Okrilla. Koll.: Die oberste Schulbehörde. 1400 M. Ansangsgehall (einschl. Wohnungsentschädigung), das sich nach d Gehaltsstaffel in 28 am Orte verbr. Dienstjahren erhöht auf SOOO M. Bewerbungen m d. voraeschr Beilagen bis »l. Dez. b. Bezirksschulinspektor Schulrat Vr. Lange, Dresden, Blochmannstr 21, einzureichen. Im Geschäftsbereiche de» ev.-luth. Lande»- koasistoriums sind oder werden demnächst folgende Stellen erledigt. Davon sind zu besetzen im regelmäßigen Br- setzungsverfahren: Da- Diakonat zu Colditz < Grimma) — Cl l — Coll.: das ev.-luth. Landesconsistorium; da- Diakonat zu Kittlitz (Oberlauf.) — Cl. I — Coll.: die Rittrrgutshcrrschast zu Kittlitz; das Archidiakonat zu Reichen bach (Plauen) — Cl. V (Ü) — Coll.: der Stadtrath; das Pfarramt zu Lichtenberg (Radeberg) — Cl. IV (6) — Coll: das ev.-luth. Landesconsistorium; da- Pfarramt zu Markneukirchen (Oelsnitz) — Cl. Vll (A) — Coll.: da» ev.-luth Landesconsistorium — Dagegen wurden ange stellt bez. befördert: P. F. Krieger, Pfarrer i» Eber-grün, als Pfarrer in Limbach (Auerbach); W I. Hochmuth, HilsS- geistlicher in Falkenstein, als Archidiakvnus zu Elsterberg und Pfarrer von Hohndorf (Plauen); E. H. Nollau, Hilfs- geistlicher in Thalheim, als Archidiakvnus inKamenz (Oberlaus); Ih R. Zeißig, Hilf-geistlicher in Gersdorf, als Diakonu» in Oberlungwitz (Glauchau). Zucker aus Glycerin und Formaldehyd und schloß mit einem Ausblick auf die künftige Entwickelung der physio logischen Chemie. Geschichtliche Littcratur. Bibliothek der sächsischen Geschichte und Landeskunde, heraus gegeben von vr. Gustav Buchholz, außerordentlicher Professor an der Universität Leipzig. Band I. Heft 1. Der Dresdner Friede und die Politik Brühls. Von Reinhold Becker. Leipzig, S. Hirzel, 1902. XIV, 143 S. S. 8". Die Zeiten, in denen die Landesgcschichte in der Hauptsache Dilettanten überlassen blieb, sind vorüber; es ist eine merkwürdige, aber hocherfreuliche Erscheinung, daß sich gerade seit der Einigung der deutschen Einzel- staatcn im Reich die wissenschaftliche Forschung allent halben mit regem Eifer ihrer Vergangenheit zugewendet yat. Auch in Sachsen, wo noch so viele Lücken in der Landesgeschichte auszufüllcn sind, ist es so. Die Uni versität Leipzig, die noch vor wenigen Jahrzehnten eine gewisse vornehme Zurückhaltung der sächsischen Geschichte gegenüber zeigte, nimmt jetzt den lebhaftesten Anteil an der Thätigkeit der Sächsischen Kommission für Geschichte und führt manche junge Kraft der heimischen Geschichts forschung zu; davon zeugen zahlreiche und zum Teil treffliche Arbeiten, die in den „Leipziger Studien aus dem Gebiete der Geschichte" erschienen sind. Diesem Sammelwerk, das leider dem Vernehmen nach nicht fort gesetzt wird, schließt sich jetzt die von G. Buchholz be gründete „Bibliothek" an, die ausschließlich Monographien zur sächsischen Geschichte und Landeskunde bringen soll Sic bildet eine dankenswerte Ergänzung unserer lande« geschichtlichen Zeitschrift, des Neuen Archivs für Sächsische Geschichte, dessen Schristleitung sich oft genug genötigt gesehen hat, längere Arbeiten lediglich ihres Umfange» wegen abzulehnen Wir begrüßen das Unternehmen als ein neues Zeichen des Aufschwungs unserer vaterländischen Geschichtsforschung und wünschen ihm eine gedeihliche Ent- Lunst und Wissenschaft. Refidenztheater. — Am 12. d. Mts.: „Der Proyenbauer von Tegernsee". Voltsstück mit Ge sang und Tanz in vier Akten von Hartl-Mitius. (Gastspiel des Schlierseer Bauerntheaters.) Am gestrigen Abend spielten die Schlierseer Bauern künstler in einem Stücke, das energischer als die bisher aufgeführtcn bayrischen Volkvdramcn Konflikte zeichnet, das an tiefere Probleme herantritt. Kommt die Hartl- Mitiusschc Dichtung auch nicht einem Anzcngruberschcn Werke gleich, so steht sie doch hoch über einem Raüchenegger- schen Äolksstücke, das beinahe nur über die glatte Ober fläche des Aelplerlebens dahinstreicht und den Blick auf Schrunden und in Gründe de» Seelenlebens der kernhaften, Äer auch harten und oft hochmütigen Aelpler- »atur vermeidet. Natürlich stellt ein Werk wie das gestern aufgeführte höhere Anforderungen an die Ge staltungskraft der Darsteller wie ein Rauchencgger- sches Drama; eS darf mit Befriedigung ausge sprochen werden, daß alle gestern beschäftigt gewesenen Künstler mit Ernst und Eifer bei der Sache waren und dementsprechend abgerundete, vorzüglich beobachtete und charakterisierte Bauerntypen schufen. 'Das gilt insbeson dere von den Darstellern des Berghofbauern (Willi Dirnberger) des Mathias (Michl Dcngg), des Friedel (Georg Schuller), der Kathrin (Anna Denggt, der Lisl (Therese Dirnberger) und der Bask (Anna Rail). Die lustige Rolle des täppisch-schlauen Quinn spielte Hr. Faver Terofal mit viel Humor. Zwischen die einzelnen Aufzüge waren Zitkcrvorträgc eingelegt worden, bei denen sich namentlich das junge, liebreizende Frl. Fanny Terofal durch anmutiges, flüssiges und wohlabgerundetes Spiel sehr auszeichnetc. W DgS
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