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Kunst und Wissenschaft. 12013 zsue nicht ab. A. St. nlklol« »«tollkll der Dichter aedacyt hat. Hrn. Derart rs PrmzwaUi offenbarte nichts von dem Dämonisch - (Gewaltigen, da» die Herrschaft eines brennenden Wunsches, einer einzigen Erinnerung in der Seele des Glückssoldatcn angc nommen hat, traf aber mit Intelligenz den Ton der Verhandlung mit Trivulzio, und mit Feinheit den Ton der wiedererwachcnden Jugendncigung. Den Widerspruch im Charakter PrinzivalliS brachte seine Auffassung stärker zum Bewußtsein. Frl. Serdas Monna Vanna zeichnete sich durch schlichte Wärme und sehr klares Verständnis der beiden Höhepunkte im zweiten und dritten Akte aus, aberließ das wilde Ineinander wogen der Gefühle gegen den Schluß hin und die tragische Gewalt, mit der ein altes Leben im neuen, nieahnten untergeht, die seelische Tiefe vermissen, mit der Frau Salbach die Katastrophe erfaßt und belebt. Der Abstand von der ersten zur zweiten Auf führung ist zu gering, um schon jetzt ein ganz sicheres, abschließendes Urteil über das Drama zu gewinnen, jedenfalls schwächt sich dessen Eindruck beim Wiedersehen Kvnigk. Opernhaus. — Am 20. d. Mts.: „Auf führung zum Besten der in Dresden wohnenden Arbeitslosen". Am vergangenen Sonnabend fand im König!. Opern hause mit Allerhöchster Genehmigung und unter dem Protektorate Ihrer Kaiserl. und König!. Hoheit der Frau Kronprinzessin eine Aufführung zum Besten der hiesigen Arbeitslosen statt, die, vor ausverkauftcm Hause und einem distinguierten Publikum, in überaus glanz voller Weise verlief und, wie man hört, dem wohl- thängcn Zwecke eine namhafte Summe zuführen wird. Rach einem von dem hiesigen Schriftsteller Otto Erler gedichteten gedankenreichen und schwungvoll dahinfließenden Prolog, den Frau Salbach mit herrlichem Ausdruck, leider aber nicht in allen Teilen genügend laut sprach, hörte man zunächst die von Hrn. Generalmusikdirektor v Schuch wundervoll dirigierte, von der König!. Kapelle vollendet schön gespielte Ouvertüre zu Richard Wagners „Rienzi" und danach „Rezitativ und Arie für Sopran und obligate Flöte au» „LÄllegro: il fteozieroaa" von Händel, von Frau Wedekind mit be kannter und oft bewunderter Kunst- und Kehlfertigkeit aesungen. Das Flötensolo spielte Hr Wunderlich. Im weitere Verlause des ersten Teile» des Programm» spielte die sehr talentierte jugendliche Geigerin Frl. Elsa Wagner mit edlem, großem und gesangreichem Ton die wundervolle „R-verie" von VieuxtempS und darauf die leidenschaftlich-wilde Mazurka von Wieniawski, während Frl Matten Rezitativ und Arie au- Glucks „Armide" mit Begleitung de« Orchesters und Hr Scheidemantel am Klavier drei Lieder von Lasten, LiSzt und Leßmann sanz Die Begleitung der letzteren führte Hr. Kapell- Wiederholungen fordern werde, ist „Monna Vanna" in doppelter Besetzung cinstudicrt worden und so fand schon am Sonnabend eine zweite Aufführung statt, in der drei der Hauptgestalten der Dichtung von anderen Kräften unserer Bühne verkörpert wurden, als am Donnerstag. Frl. Serda (Monna Vanna) spielte die Titel heldin, Hr. Froböse (Guido Colonna) den unglücklichen Gemahl der edlen Pisanerin, Hr. Decarli (Prinzivalli) an Stelle Hrn.WieckeS den problematischen Feldhauptmann, der ein Herz gewinnt, um wahrscheinlich das Leben zu verlieren. Nur der alte Marco Colonna wurde auch am zweiten Abend von Hrn. Müller mit der charakteristischen Weichheit und Gcistesfreiheit dargestellt, welche die AlterS- und Renaissancphilosophie dem greisen Patrizier von Pisa verliehen haben. Die zweite Besetzung bringt uns die Schöpfung und ihre eigentümlichen Voraussetzungen nicht näher, als die ursprüngliche, aber sie rückt uns diese auch nicht ferner, sie betont gleichsam die realistische, naturalistische Seite des Stückes schärfer Das innerlich Pathetische, Schicksalsvolle, einer unentrinnbaren Not wendigkeit Entgegentreibcndc der Handlung und des Konflikts, die traumhafte Leidenschaft, die den Willen lenkt und die Augen der Handelnden anders fehen läßt, al» im gemeinen Lauf der Dinge, kamen nicht so ent scheidend zu ihrem Recht, als in der Darstellung durch Frau Salbach und die Herren Wiccke und Blankenstein. Sehr interessant, aus einem Guß, mit sicherer Durch führung, stellte Hr. Froböse einen Guido Colonna hin, bei dem die furchtbare Situation, in die er gestellt ist, das ganze Seelenleben in Aufruhr und Verwirrung gebracht hat, der aber die kalte Selbstsucht und den rachsüchtigen Familienstolz des italienischen Patrizier» durch alle jähen Wandlungen festhält und dessen arglistige Klugheit den Edelsinn, der ihm fehlt, auch bei anderen in Zweifel zieht. Mit dieser Charakteristik stimmt der Darsteller den Guido Colonna offenbar um eine Note tiefer, als ihn meister Kutz sch dach femstnmg aus. An Frl. Mattens Gesang nahm die Stilgröße des Vortrages gefangen, Hr. Scheidemantel entzückte durch den herrlichen Glanz und die Frische seines Organs. Der zweite Teil der Aufführung war der Dar stellung lebender Bilder gewidmet, die, von den hiesigen Professoren Kuehl und Prell entworfen und arrangiert, von Mitgliedern hiesiger erster Gesellschaftskreise aus geführt wurden. Man sah vier Darstellungen aus der sächsischen Geschichte: 1. Wie Otto dem Reichen in Frei berg die ersten Silberbarren durch Bergleute gebracht werden, 2. die Hochzeit Albrechts des Beherzten mit der neunjährigen Sidonie von Böhmen in Eger, 3. Johann Georg III. entsetzt 1683 Wien und 4. König August den» Starken wird von Böttger das erste Meißner Porzellan gebracht. Die malerisch arrangierten Bilder fanden den lebhaften Beifall der Beschauer. Den Abschluß des an Genüssen mannigfacher Art reichen Abends bildete die Aufführung einer von dem Mitglied« unseres Opernhauses, Hrn Greder, verfaßten Burleske „Das Universalgenie", in der dieser und neben ihm' die Herren Helsing und Gebühr vom König!. Schaulspielhause verdienstlich mitwirkten. Neben den Mitwirkenden an der Aufführung, die sich uneigennützig in den Dienst einer guten Sache stellten, gebührt den Veranstaltern des WohlthätigkeitSfestes der Dank für das Gelingen desselben und für die über Er warten glänzende Erfüllung de» Zweckes, dem eS galt. Königs. Schauspielhaus. Am 30 d Mts: „Monna Vanna", Schauspiel in drei Aufzützen von Maurice Maeterlinck. Deutsch von Friedrich von Oppeln-BronikowSki. In der Voraussicht, daß Maeterlinck« fesselnde« und poetisch wertvolle« Drama auf längere Zeit starke An ziehungskraft auSüben und rasch aufeinander folgende Monographien. II. Wie wir schon in unserem ersten Aufsatze ausführten, letzen wir großen Wert auf monographische Darstellungen Eme gut geordnete Hausbücherei kann unseres Erachtens nach weniger ohne diese auskommen als die Bibliothek eines Gelehrten, denn in der letzteren wird immer eine Fülle von Schriften vorhanden sein, die den Besitz einer speziellen Darstellung entbehrlich macht Eine Hau« bücherei dagegen, wenn sie nicht mit unbeschränkten Mitteln unterstützt werden kann, soll möglichst so be schaffen sein, daß neben einem guten encpklopädischcn Werke aus dcn Hanptbereichcn des Wissens je ein brauch Amtlicher Teil. bis jetzt noch nicht »ä «urtu 12320 vr. Bode» 12326 (Behördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil Berlin, die die Blockade zu verletzen, unterliegen, die völker- 16 Tagen. Schiffe, die versuchen, werden den Maßnahmen rechtlich und nach den Verträgen mit den neutralen Mächten zulässig sind. Fenier Gazette" Ministerium des Innern, II. Abtheilnng. Merz. Zur politischen Lage in Frankreich. Aus Paris schreibt man uns: Seit das Parlament am 6. Dezember in t-4nindsatze „Viele Wenig machen ein Viel" zu dem unerwarteten Ergebnisse, daß die 62»,4 Mill, gesunden wurden. Am meisten dürfte dieses den Finanzminister Rouvier überrascht haben, der sein Budgetprojekt nun isen: iser in Peri- n ein- Optik. ireisen, Bit N daß, da Venezuela es unterlassen habe, dcn Forde rungen der englischen Regierung nachzukommen, die Blockade der Häfen La Guayra, Earencro, Guanta, Cumana, Earupano und der Orinoko-Mündungen durch die britischen Seestreitkräfte erklärt wird, und daß die Blockade vom 20. Dezember an effektiv auf recht erhalten werden wird. Es folgen die mit dem Inhalt der deutschen Bekanntmachung übereinstimmen- hermo- ter in ometer er und n zur ur in mischen 11345 tut Sc Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Kaufmann Druck - müller in Dresden den ihm von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen ver liehenen Rothen Adler-Orden 4. Klasse annehme und trage. Wcihnachtsfericn gegangen ist, ist in der Politik eine gewisse, glückliche Ruhe eingetreten. Die öffentliche Aufmerksamkeit richtet sich gegenwärtig mehr nach außen als nach innen. Alle Welt und natürlich auch die Franzosen blicken nach Venezuela. Im übrigen waren die letzten Tage arm an hervorragenden Er eignissen. (Dieser Ärief ist vor Bekanntgabe der Verhaftung der Familie Humber geschrieben worden. D R.) Die Politiker haben gegenwärtig vollauf mit den Vorbereitungen auf die am 4. Januar 1903 bevorstehenden Senatorenwahlen zu thun und von den Deputierten waren nur noch diejenigen in der den Fristen für vor dem 20. d Mts obgesegelte Schiffe, sowie die Androhung der entsprechenden Maßnahmen bei Verletzung der Blockade. Die gleichzeitig in Berlin und London amtlich veröffentlichte Blockade-Erklärung steht mit der für die Vereinigten Staaten entgegenkommenden Haltung Deutschlands und Englands in der Frage einer schiedsrichterlichen Lösung der venezolanischen Wirren nicht im Widerspruch Es war auch in Washington vorher bekannt, daß die grundsätzliche Zustimmung zu dem Gedanken eines Schiedsgerichts die zwischen Deutschland und England vereinbarten, Völkerrecht lich hergebrachten Zwangsmaßnahmen nicht aufhalte» würde. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Aus New-Aork und Washington werden wieder Meldungen verbreitet, wonach die Annahme des Schiedsgerichtsgcdankcns zur Erledigung des vcne zolanischen Streites durch die Haltung Deutschlands erschwert und verzögert werde. In Wirklichkeit ist bereits letzten Freitag dem Botschafter der Vereinigten Staaten in Berlin die Mitteilung gemacht worden, daß Deutschland ebenso wie England im Prinzip bereit sei, auf den Vorschlag wegen Einberufung einer Schicdsinstanz zur Erledigung ihrer Forde rungcn gegen die venezolanische Regierung cinzugchcn und dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika das Schiedsamt anzubietcn. Uebcr die Vorbehalte, die sowohl Deutschland wie England hierbei zu machen hat, ist vorher unter beiden eine Verständigung erfolgt, und so wird die deutsche Note, deren Ueberreichung unmittelbar bevorsteht, in allen wesentlichen Punkten mit der englischen über cinstimmen. Im Anschluß an die in unserer letzten Nummer wiedergegcbcne Auslassung der „Norddeutschen All gemeinen Zeitung" gegenüber der in einem Teile der amerikanischen Presse zuin Ausdruck kommenden Stimmung bezeichnet cs die „Cölnische Zeitung" als dringend angebracht, auf den deutsch-amerikanischen Notenaustausch vom Dezember 1901 hinzuweisen, der abgedruckt ist im letzten Jahresband der Publi kation des amerikanischen Staatsdepartements „Pbe lorvizn ralatioit» ok Id« Oniiocj Ltates in 1901". Dieser Notenwechsel ergiebt, so betont das genannte rheinische Blatt, unwiderleglich, daß Deutschland in Venezuela nichts beabsichtigt, als was es in loyaler Weise schon lange der amerikanischen Regierung au gekündigt hat und worüber es mit dieser zn völligem Einverständnis gelangt ist. Nachdem dies alles bc reits durch die Washingtoner Regierung veröffent licht worden und jedermann zugänglich sei, könne man sich nicht genug wundern, daß in der amerika nischen Presse immerfort Mißtrauen gegen die Ab sichten Deutschlands zum Ausdruck kommt; man müsse zu ihrer Ehre annehmen, daß der letzte Jahres band der „kPreigns Relation»" unbeachtet in ihren Archiven ruht. Außerdem liegen folgende Mitteilungen vor: Hamburg. Die für das beschlagnahmte venezolanische Kriegssahrzeug „Restaurador" bestimmte Besatzung wird mit dem Dampfer „Sibiria^ am 23. d. Mts. von hier aus die Ausreise antreten. Der Mannschaststransport, der auch den neu zu bildenden Stab der Kreuzerdivision umfaßt, beträgt im ganzen 5 Offiziere, 1 Corpsgerichtsrat und 120 Mann Der Dampfer ist ferner dazu bestimmt, den Schiffen der Kreuzerdivision Munition und Kohlen zuzuführen. Er wirb aus der Ausreise zunächst Cardiff anlausen London. Das „Reutrrsche Bureau" erfährt, die Blockade der venezolanischen Häfen werde nicht eher ausye hoben werden, bis die Regierung Venezuelas sich geneigt zeigte, mit Aufrichtigkeit die allein die Mächte befriedigen kann, vorzuaeben, und nicbt eber. als bis eine endgiltige 20. Dezember 1902. Der Reichskanzler. Graf von Bülow. giebt in der amtlichen „London das britische Auswärtige Amt bekannt, über das Wundcrgeschenk geäußert, das ihm die Budgetkommission aus den Weihnachtstisch gelegt hat. Tas Werk der Kommission aber ist vollendete That- sachc. Mit Stolz und Befriedigung kann sie in die Weihnachtsferien ziehen. Sie hat die Ehre der Kammer gerettet und mit Freude werden die Senats kandidaten nun auf dieses leuchtende Beispiel der Trefflichkeit deS Regimes des „Republikanerblocks" Hinweisen Ein besseres Viatikum hätte ihnen die Budgetkommission nicht mit auf dcn Weg zu den Urnen geben können. „Oa balava« est xarfait«!" werden sie den Wählern in die Ohren raunen. Leider hat jedes Wunder etwas Unheimliches an sich. Das Gleichgewicht des Budgets 1903 steht nur auf dem Papier, und wer weiß, ob nicht der hinkende Bote im Gewände der Nachtragskreditc nachkommt. Aber dann bleibt ja schließlich als Ultima spe» immer noch die Anleihe. en e. ro. i I 6023. Hauptstadt geblieben, die Mitglieder der Budget kommission sind Aber kürzlich sind auch diese in die Ferien gegangen, denn die Kommission hat ihre Arbeiten, nämlich die Vorprüfung des Staatshalts - Haltplans für das Jahr 1903, beendet. In sechs Wochen bewältigte sie unter dem eifrigen Vorsitze Doumers, des früheren Generalgouverneurs von Indochina, der bereits auf diesem Posten sprechende Beweise seines Talents für die Finanzwirtschaft ab gelegt hatte, denn er brachte die Finanzen der von ihm verwalteten Kolonie zu erheblicher Blüte, eine Aufgabe, deren Schwierigkeiten allgemein bekannt und keine kleinen waren Gleich als sie ihre Arbeiten begann, stieß die Budgetkommission auf Hindernisse, die das Gleichgewicht des Budgets in Frage stellten. Denn im Marinebudget hatte man mit Ersparnissen des Ministers gerechnet, die dieser beim Neubau von Panzerschiffen und bei den Effektivbeständcn des Mittelmeergeschwaders machen wollte, die aber in der Luft schwebten, weil sie der Sanktion der Kammern bedurften. Infolge einer Interpellation hierüber verfügte die Depntiertenkammer, daß die Budgetkommission zwar die Interessen des Budgets wahren, d. h. Spar samkeit beobachten, aber auch diejenigen der Marine nicht außer Acht lassen solle. Daher wurden die 13 Millionen, die Hr. Pelletan ersparen wollte, wieder in das Budget eingestellt und dadurch das Gleichgewicht vernichtet. Ebenso erwies sich die ur sprüngliche Aufstellung des Armeebudgets als unhalt bar; es mußte vollständig umgearbeitet werden. Aus dieser Metamorphose ging es mit 5'4 Mill, neuer Kreditforderungen hervor. Das war ein Minus von 18'4 Mill. Bei den Einnahmen erlebte die Kommission eine neue Enttäuschung. Diese waren so berechnet, daß sie schon vom I. Januar 1903 ab liefen. Nun war aber das Budget erst am 14. Ok tober eingebracht worden und konnte wegen der Senatorwahlenen vor Jahresschluß vom Parlament nicht mehr beraten und genehmigt werden, weswegen sich die Regierung gezwungen sah, zu den provisori schen Zwölfteln zu greifen. Sie verlangte zunächst deren zwei. Dadurch wurde die Einnahmenberechnung hinfällig, und das Budget verlor durch die beiden Zwölftel wieder 11 Mill Eigentlich wären cs 14 Mill, gewesen, doch verminderte die Kommission dieses Defizit, indem sie nur die ganz sicheren Ver luste in Rechnung setzte. Diese II Mill, und die vorerwähnten 18'4 Mill, ergaben also ein Minus von 29'4 Mill. Nun war das Gleichgewicht des Budgets aber an und für sich schon nur mittels einer Anleihe von 33 Mill, hergestellt, welches Ver fahren die Kommission nicht billigte, denn es war bereits beim Budget 1902 angewendet worden Da mals wurde das Gleichgewicht mittels einer Anleihe von 64 Mill, erzielt. Eine neue Anleihe würde zweifel los die Aussichten für 1904 verschlimmert haben. Deshalb sann die Kommission auf Mittel, das Gleich gewicht des Budgets 1903 ohne Anleihe zu erreichen. Die 33 Millionen mußten demnach anderswie und im ganzen dann 62(4 Millionen zu erübrigen gesucht werden. Die Kommission war glücklich genug, diese stattliche Summe zu finden. Sie entdeckte zuvörderst einige kleine Fehlerchen, darin bestehend, daß die Finanzverwaltnng einige Millionen „vergessen" hatte Ferner gab die Post 4 Mill. her. Aus der Ein führung neuen Nickelgeldes wurden 3 Mill, heraus geschlagen. Alle Ministerien mußten Ersparnisse machen, namentlich das Kriegsministerium, das seinen Hafer allein um 9 Mill, beschnitten sah, und so ge langte die Kommission schließlich nach dem alten Bekanntmachung, Nachträge zur Arzneitaxe und zur thierärzt lichen Arzneitaxe auf das Jahr 1903 betr. Zu der durch die Verordnungen vom 21. De zember 1901 — Seite 455 und 456 des Gesetz- und Verordnungsblattes vom Jahre 1901 — ein- gcsührten 14. Anflage der Arzneitaxe und 9. Auf lage der thierärztlichen Arzneitaxe für das Königreich Sachsen sind Nachträge auf das Jahr 1903 aus gestellt und an die Apotheker sowie an die Bezirks- ärztc bez. Bczirksthierärzte des Landes vertheilt worden. Unter Hinweis auf die Vorschrift in 8 I der angezogcncn Verordnungen wird dies mit dem Be merken bekannt gemacht, daß diese Nachträge in der Buchdruckern von C. C. Meinhold u. Söhne und zwar der Nachtrag zur Arzneitaxe für 30 Pfennige und der Nachtrag zur thicrärztlichen Arzneitaxe für 20 Pfennige käuflich zu haben sind Dresden, am 15. Dezember 1902. ZUM Vorgehen gegen Venezuela. Der „Deutsche Reichs- und König!. Preußische Staats-Anzeiger" veröffentlicht folgende Bekanntmachung über die Blockade der venezolanischen Häfen von Puerto Cabello und Maracaibo. Vom 20. Dezember 1902. Nachdem die Regierung der Vereinigten Staaten von Venezuela es abgelehnt hat, den ihr mitgcteiltcn Forderungen der Kaiserlichen Regierung zu entsprechen, wird die Blockade über die Häfen von Puerto Cabello und Maracaibo verhängt. Die Blockade tritt am 20. Dezember 1902 in Wirksamkeit. Schiffe unter anderer als venezolanischer Flagge, die vor dem Datum dieser Bekanntmachung aus westindischen oder ostamerikanischcn Häfen abgesegelt sind, erhalten eine Frist, und zwar Segelschiffe 20 Tage, Dampfer 10 Tage. Aus allen anderen Häfen erhalten Segelschiffe eine Frist von 40 Tagen, Dampfer eine solche von 20 Tagen. Schiffe unter anderer als venezolanischer Flagge, die an dem Tage dieser Bekanntmachung in den blockierten Häfen liegen, erhalten eine Frist von 'MekannLmachung. Die Frankfurter Lebens - Versicherungs- Gesellschaft zu Frankfurt a. M hat als Haupt bevollmächtigten für das KönÜDreich Sachsen gemäß 8 !15 Abs. 2 des Reichsgesetzes über die privaten Versicherungsunternehmungen vom 12. Mai 1901 Herrn Karl Heß mit dem Wohnsitze in Leipzig, Kronprinzstraße 46, vom I. Januar 1903 ab bestellt. Dresden, am 18. Dezember 1902. Ministerium des Innern, Abtheilnng für Ackerbau, Gewerbe und Handel. ZreMler Journal Herausgegeben von der König!. Expedition der Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Orschetu«, Werktag« nach«, ü Uhr. — Origiualbertcht« »atz Mitteilungeu dürfe» «ur mit »oller Quellenangabe nachgedruckt werden .4- 28« Montag, dcn SS. Dezember nachmittags vezugSprei». Beim Bezüge durch dir Hcfchästrstellt innerhas« Vre»»«n, 2,b0 M. (ruiichl. Zulragung), durch die hkast im Deutschen Reich« » M. (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Wird Zurücksendung der für die Schrifrieitung bestimmten, aber von dieser nicht riu- aesorderteu Beiträge bean sprucht, so ist da« Postgeld beizuftigeu. Aukünbig««,»gebühre«: Die Zeile kleiner Schrift der 7ma' aespalteuen Ankündi gung« Seite oder deren Raum Pf. Bei Tabellen- und Zisfernsatz S Pf. Ausschlag für die Zeile Unterm Re- dattion-ftrich (Eingesandt) die Texlzeile mittler Schrift oder deren Raum SO Pf. Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung. 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