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Dresdner Journal : 02.09.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190209025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-09
- Tag 1902-09-02
-
Monat
1902-09
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 02.09.1902
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M203. 1902. Dienstag, den 2. September nachmittags. Kunst und Wissenschaft. ?rsi»I»8s 13» 110 135 125 12» 120 130 12» 130 12V ächtest«. > 1459 Ult «strecke » cm ätsr 15» a drrBl»«- maaNantr r Ein gewaltiger Friedhof ausgestorbener Tiere ist während der letzten Monate im Gebiete von Fajum in Unterägypten entdeckt und durchforscht worden. Selten hat sich die Paläontologie um eine solche Fülle neuer Belehrung bereichert gesehen wie durch diese Funde, die in einer stattlichen Reihe von Nisten nach dem Britischen Museum in London verfrachtet und dort der genaueren wissenschaftlichen Untersuchung überliefert wurden Diese Reste stammen sämtlich au» tertiären Schichten. Unter den vielen Ausklärungen, die au» diesen Forschungen hervorgegangen sind, ist wohl am wichtigsten die über die seit langem strittige Frage nach der Entwickelung und früheren Verbreitung der Rüsselträger. Früher war diese großartige Gruppe von Säugetieren in zahlreichen Formen vertreten und weithin über die Erde verbreitet, während heute nur noch zwei Arten übrig geblieben find, der indische und der afrikanische Elefant Ferner haben die Bodenschichten von Fajum Reste von Walen geliefert, die noch keine Barten besaßen, sondern Zähne, weiterhin eine außgestorbene Form der Sirene (Seekuh), di« vielleicht übereinstimmt mit dem sonderbaren Tier, da» seinerzeit von dem Vater der Paläontologie Richard Owen al» „ägyptische« Urtier" (Lotbsrium »ox^ptiacum) beschrieben wurde Am auffallendsten unter den ge> fundenen Resten aber sind, wie gesagt, die Ueberbleibsel von längst aulgestorbtNtN Ahnen der Elesanten, die bi»hrr gänzlich unbekannt gewesen find Der Urahn der ganzen Sippe scheint ein Tier gewesen zu sein, da» nach dem Moeri»>See den Namen Moerithrrium erhalten hat El zeichnet sich von den lebenden Elefanten für den Kenner sofort durch die Eigenschaft au», daß e» eine fakt vollzählige Reih« von Backenzähnen besitzt, die all« gl«ichzritig in Gebrauch g»wes«n sein müssen, während die heutigen Elefanten gewöhn lich in jedem Kieferast nur einen Backenzahn aus weisen, der allmählich von hinten her ergänzt wird. Die Vorderbezahnung diese» Tier» läßt vermuten, daß e« gleichzeitig der Stammvater der Elefanten und der riesigen, ebenfalls bereit» ausgestorbenin Mastodonten gewesen ist, indem da» zweite Paar der Schneidezähne stark vergrößert, die oberen Eckzähne aber weniger lang sind als beim lebenden Elefanten. Die selben Gestei,«»lager haben auch höchst merkwürdige Reste au-gestorbener Reptilien geliefert. Namentlich sind Wirbelknochen von Schlangen in großer Zahl gefunden worden, und zwar zu zwei verschiedenen Gattungen ge hörig. Die eine dieser Urschlangen muß ein sehr große» Tier nach Art der jetzt in den indischen Ur wäldern hausenden Abgottschlangen gewesen sein und ist deshalb auch mit seinem wissenschaftlichen Namen al» Riesenschlange (Oigantopbis) bezeichnet worden Die andere Schlange hat ebenfalls eine bedeutende Größe gehabt, wahrscheinlich aber ein Wasserleben geführt. Sie ist nach unserem brrühmten deutschen Afrikareisenden al« Llosrivplns 8cdrveiokurtbi benannt worden. Ferner sind die Ueberbleibsel von Schildkröten erwähnrn-wrrt, unter denen sich zwei noch lebende Gattungen, aber mit neuen Arten, gefunden haben, während eine andere Gattung bisher gärzlich unbekannt gewesen und jetzt bereit« auSgestorben ist Daß sich auch vor jenen Jahr tausenden, al« noch kein Mensch auf der Erde lebte, in den Sümpfen de» Fajum Krokodile getummelt haben, kann niemand überraschen, jedoch waren r« solche von ganz besonderer Art, die heute in Afrika nirgend« wehr zu finden sind, und ihren nächsten lebenden Ver- wandten in den Flüssen der Halbinsel Malakka und der Ins«! Borneo suchen müssen Dies« Reste liegen sämt lich in einer älteren Schicht de« Erdbodens, darüber lagern noch ander« Schichten, die ursprünglich durch Flüss« zusammengeschwrmmt erscheinen und ebenfall« Reste von Rujsellragern enlyatren. Auch vle,e Elefanten- väter sind aber immerhin noch bedeutend älter al« die riesigen Mastodonten, die vor den neuen ägyptischen Funden al« die frühesten Vertreter der Elrfantensippe gegolten haben. Da« Mastodon war ein Ungeheuer, da« in seiner äußeren Erscheinung wohl bedeutende Aehnlichkcit mit einem großen Elefanten besessen haben muß und sich von diesem nur dadurch allerdings recht auffallend unterschied, daß auch die Unterkiefer zwei Stoßzähne trugen. Daß die jetzt entdeckten Formen lange vor den Mastodonten ge lebt haben, geht schon daraus hervor, daß ihr Gebiß weit mehr von dem des Elefanten abweicht, indem c« statt de« einen Backenzahns noch deren fünf in jedem Kiefer trägt. Jene eigentümlichen Flußablagerungen haben noch eine ganze Reihe seltsamer Tiere in einzelnen Skeletten zu Tage gefördert, mit deren Erklärung die Wissenschaft noch nicht ganz fertig geworden ist Ein» der sonderbarsten ist das ^rsinoitborium Aittsli, unserem ausgezeichn«ten deutschen Paläontologen Zittel gewidmet Es ist noch nicht einmal gewiß, zu welcher Havptgrupve der Säugetiere diese Form gestellt werden muß, da sie einen gänzlich neuen und bisher, unbekannten Typus darstellt. In der Größe mag da« Tier mit einem großen Rhinocero« verglichen werden; e« muß aber zwei Paare von Hörnern besessen haben, die al« Aus wüchse auf den Stirn- und Nasenknochen aufsaßen Diese Hörner waren hohl wie bei der Giraffe und nicht massiv wie die de« Rinde«. Da« auf der Stirn fitzende Hornpaar war fehr groß, da« zweite Paar viel kleiner Wahrscheinlich waren alle vier Hörner mit einer harten Haut überzogen. Da« Tier war äußerst schwerfällig gebaut mit ungewöhnlich massigen Gljedrrknochen und ist al« eine Urform der Na»hörn«r erklärt worden Die Entwickelung der Hörner ist jedoch so abweichend von derjenigen bei den lebenden Rhinocerontrn, daß diese Deutung vermutlich keine genügende Stütze finden wird. Auch die Zähne de« au-gestorbenen Ungeheuers finv scyr abweichend von denen der Nathörner So bleibt das Tier vorläufig ein großes Fragezeichen im paläontologischen System, da» vielleicht durch weitere Funde seine Antwort erhält, zumal die Ausgrabungen in Fajum noch zahlreich« weitere Ueberraschungen ver sprechen Uebrigen« ist während der letzten Wochen in Amerika innerhalb de« Staate» New-Uort da» Knochen gerüst eines großen Mastodon auSgegraben worden, dessen Rippen über m lang und über 10 am dick find. Wissenschaft. * Da» Internationale Zrntralbureau zur Bekämpfung der Tuberkulose wird am 22 Oktober, am Geburtstage Ihrer Majestät der Kaiserin, in Berlin zu seiner ersten Tagung zusammcntretcn Das Internationale Zentralbureau ist eine Frucht dc« Tuber- kulosekongresses, e« vereinigt in seinen 120 Mitgliedern Vertreter aller Kulturländer und die ersten Größen auf dem Gebiete der Tuberkulosebekämpfung. Zweck der ersten Tagung ist neben der Konstituierung eine intime Aussprache über die schwebenden Fragen de» Kampfe« gegen die Tuberkulose. Außerdem wird e» sich darum handeln, die sogenannten wilden Tuberkulosrkongreffe zu unterbinden und die ganze Bewegung in geordnete Bahnen zu bringen * Au« Christiani« wird gemeldet: „Morgen« bladet" veröffentlicht ein Telegramm Baldwin« au» TromSö von gestern, welche« meldet, daß am Sonntag ein Walfischfangschiff in Alten (Finmarken) angekommrn ist, da« den „Frithjof", da« Hilf«schiff der Baldwin-Ziegler. Expedition auf 76° 50' nördlicher Breite und 40° öst licher Länge getroffen hat und Briefe von demselben mit bringt. An Bord de« „Frithjof" war, wie der Walfisch fänger mitteilt, alle« wohl; doch waren die Ei«verhält- niffe sehr ungünstig Der „Frithjof" war nicht im stände, Franz Josephs-Land zu erreichen Baldwin meint, der „Frithjof" könne vielleicht Kap Ziegler erreichen und im September zurückkehren. Gebühren - Ermäßigung b«t öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen btt mittags 12 Uhr für die nach mittag« erscheinende Nummer- U»kt»dt«»»«»,ebützre«: Die Zeil« kleiner Schrift da 7 »al gespaltenen Ankündi- g .mgS.Sette oder deren Raum 20 Pf. Bei Tabellen- und Ziffernsatz » Pf. Ausschlag für die Zeile. Untrem Rr- daktiontftrich (Eingesandt) di« Nichtamtlicher Leit. Amtlicher Teil 7707 7682 7463 .20), ! 65, raße 7». ten, Heizung li-iflkkiu« d« Krirzs. In Vertretung: Frhr. v. Waguer. der Staatsschulden. v. Trützschler. Dli-isttm« dks Imum. Für den Minister: Mer;. und bei dem A. Schaaffhausenschen Bankverein (und dessen übrige Niederlassungen). Dresden, den 28. August 1902. Der Landtagsausschuß zu Verwaltung Bekanntmachung, betreffend die wechselseitige Benachrichtigung der Militär- und Polizei behörden über das Auftreten übertragbarer Krankheiten. Vom 22. Juli 1902. Auf Grund dr» 8 39 Abs 3 de» Gesetze«, be treffend die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten, vom 30 Juni 1900 (RerchSgesetzbl. S. 306) hat der BundeSrath Nachstehendes bestimmt: A.. Mittheilungen der Polizeibehörden an die Militärbehörden 1. Zur Mitteilung der in ihrem Verwaltungs bezirke vorkommenden Erkrankungen an die Militär behörden find verpflichtet: die von den Landesregierungen zu bezeichnenden Be hörden oder Beamten der Garnisonorte und der jenigen Orte, welche im Umkreise von 20 Kilometer von Garnisonorten oder im Gelände für militärische Uebungen gelegen sind. 2. Die Mittheilungen haben alsbald nach erlangter Kenntniß zu erfolgen und sich zu erstrecken auf: a) jede Erkrankung an Aussatz und an Unterleib«, typhu« sowie jeden Fall, welcher den Verdacht emer dieser Krankheiten erweckt, ferner jede Er krankung an Kopfgenickstarre (Icksvivgitis csrvbro- spinalis) oder an Rückfallfieber, b) jeden ersten Fall von Cholera, Fleckfieber, Gelb fieber, Pest, Pocken sowie das erste Auftreten de- Verdacht« eincr dieser Krankheiten in dem be treffenden Orte, o) jedes gehäufte (epidemische) Auftreten der Ruhr (Dysenterie), der Diphtherie, de« Scharlachs fowie jede« neue Vorkommen von Maffenerkrankungen an der Körnerkrankheit (Trachom). Ueber den weiteren Verlauf -er unter b) auf geführten Krankheiten und der Ruhr (Dysenterie) find Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Mitinhaber der Firma Knauth, Nachod und Kühne in Leipzig, Friedrich Nachod daselbst, den Titel und Rang als Kommerzienrath zu ver leihen. Se. Majestät der König haben den zum Bice- und Deputy - Konsul der Vereinigten Staaten von Amerika in Plauen ernannten Wilhelm H. H. Spiel meyer daselbst in dieser Eigenschaft anzuerkennen geruht. Nrueuauugeu, Versetzungen re. im öffeutl. Dienste. Im Geschäftsbereiche -es Ministeriums des Inner«. Angestellt: Ingenieur Hani Schetelich in Chemnitz al« GewerbeinfpektwnSassistent in Zittau; Militäranwärtcr Edel mann in Schneeberg als SammlungSausseher bei der In dustrieschule zu Plauen i B — Befördert: Gewerbe- inspektionSassistent Kohlsdors in Zittau zum Bewerbe- insprktor in Wurzen; SammlungSausseher Lässig bei der Industrieschule zu Plauen i. B zum Oberauffeher. — An gestellt: bei Ler Polizeidireklion zu Dresden der Kopist HauSmann und der Militäranwärter Petsch als Expe dienten. Im vteschäftSberetche des Ministeriums des Kultus u. öffcntl.Unterrichts. Zu besetzen: elneständigeLehrerftelle an d-r Schule in Niederwürschnitz Kollatrr: derGemeinde- rat daselbst. Einkommen 18uv M. Gehalt, 150 brz. 225 M. WohnungSgeld. Der Höchstgehalt von 2725 M inkl Wohn- ungSgeld wird mit 28 Dienstjahren erreicht. Bewerbungs gesuche nebst den erforderlichen Beilagen bis 15. September an den Gemeinderat in Niederwürschnitz. (Bebördl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Die Judustrie-Kartelle. Seit einigen Jahren hat in Deutschland da» Be streben, ganze Industriezweige in einem Kartell- verbande zu vereinigen, um dadurch sowohl auf die Produktions- als auch auf die Absatz-Verhältnisse zu wirken und die Konkurrenz auf deutschem Boden ein zuschränken, sehr stark zugenommen. Die günstigen Seiten derartiger Verbände für unsere Volkswirt schaft im allgemeinen und für die betreffenden In dustriezweige im besonderen sind auch auf allen Seiten anerkannt worden. Es war aber unaus bleiblich, daß sich mit der Zeit Mißstände bemerkbar machten, und je mehr das Kartellwesen sich zu einer monopolistischen Stellung auf dem heimischen Markte auSwuchs, desto deutlicher und empfindlicher traten diese Mißstände hervor. Wirkt auf der einen Seite daS Kartell darauf hin, daß Ueberproduktion, Ver geudung von Kapital und Arbeitskraft vermieden und technischen Fortschritten in dem betreffenden Fabrikationszweige der Weg geebnet wird, so hat e» auf der anderen Seite vielfach eine ungerechtfertigte Verteuerung der Fabrikate, also eine Schädigung der Verbraucher zur Folge. Diese Schädigung hat sich nun in manchen Fällen als eine so erhebliche er wiesen, daß seit geraumer Zeit bereits die Frage, ob nicht staatliche Maßregeln erforderlich seien, um den Auswüchsen >m Kartellwesen entgegentreten zu können, eine stehende Rubrik in der Presse aller Partei richtungen bildet. In der kurzen Zeit ihres Bestehens ist die Zahl der im Deutschen Reiche vorhandenen Kartelle und Syndikate auf über dreihundert angewachsen. Von diesen entfallen ungefähr 220 auf die Erzeugung — davon allein etwa 80 auf die Metall-Industrie und 30 auf die chemische Industrie — und 80 auf den Handel. Man hat eS also mit einer ganz bedeutenden Organisation zu thun, und schon auS dem Grunde wird nur mit großer Vorsicht ge setzlich dagegen vorgegangen werden können. Syn dikate und Kartelle werden sich dabei kaum trennen lassen; denn beide verfolgen wirtschaftlich dieselben Ziele. Während aber die Syndikate durch eine vertragsmäßige Bindung unter Leitung einer einzigen Geschäftsstelle zusammengehalten werden, so binden sich bei Kartellen im übrigen selbständige Betriebe nur durch rechtliche Verabredungen, deren Ausführung durch hohe Konventionalstrafen gesichert wird. In Deutschland überwiegt das Kartellwesen; darum wird auch bei Erörterung über ein Eingreifen der Staatsgewalt nur von diesen Organisa tionen gesprochen. So viel Vorschläge aber auch schon gemacht worden sind, um der Gesetzgebung auf diesem Gebiete Grundlagen zu liefern, so wenig haben sich diese bis jetzt als praktisch erwiesen. In den Vereinigten Staaten von Amerika hat sich bis jetzt die Gesetzgebung gegenüber den Aus schreitungen der Trusts, die dort weit rücksichtsloser und umfassender vorgehen als die gleichen Organi sationen bei un», als ziemlich machtlos gezeigt. In Oesterreich-Ungarn ist ein Regierungs-Entwurf, der dem Staate erhebliche Machtbefugnisse zum Ein schreiten gegen Kartell-Mißstände zuweisen wollte, bis jetzt nicht zu stände gekommen. Das alles mahnt, erst dann auf gesetzgeberischem Wege zur Regelung des KartellwesenS zu schreiten, wenn genügende Unterlagen vorhanden und die Ansichten über die Einzelheiten einer derartigen Regelung geklärt sind. wöchentlich Zahlenüberfichtrn d«r neu frstgestrlltr» Er- krankung«- und Tod«»fälle einzusendrn Ferner ist eine Mittheilung zu machen, sobald Diphtherie, Scharlach so wie Körnerkrankhrit (Trachom) erloschen sind oder nur «och vereinzelt auftrete« Jeder Mitteilung betreff« der unter a) und b) be zeichneten Krankheiten find Angabe» über die Wohn ungen und die Gebäude, in welchen die Erkrankungen oder der Verdacht aufgetreten sind, beizufügen 3 Di« Mittheilungen sind für Garnisonorte und ftp? die in ihrem Umkreise von 20 Kilometer gelegenen Orte an den Kommandanten oder, wo ein solcher nicht vor handen ist, an den Garnisonältesten, für Orte im mili tärischen UebungSgelände an da« Generalkommando zu richten L Mittheilungen der Militärbehörden an di« Poliz«ib«hördrn 1 Zur Mittheilung d«r in ihrem Dienstbereiche vor kommenden Erkrankungen o« die Polizeibehörden sind verpflichtet di« Kommandanten oder, wo solche nicht vor handen sind, die Garnisonältesten der Garnisonorte, ferner di« Kommandobehörden der im UebungSgelände sich be findenden Truppentheile. 2 Die Mittheilungen haben alsbald nach erlangter Kenntniß zu erfolgen und sich zu erstrecken auf: a) jede Erkrankung an Unterleibstyphus sowie jeden Fall, welcher den Verdacht dieser Krankheit erweckt, ferner jede Erkrankung an Kopfgrnickstarre (Llsnin- gitis osrobrospinalis) oder an Rückfallsieber, b) jede Erkrankung und jeden Todesfall an Aussatz, Cholera, Flecksieber, Gelbfieber, Pest, Pocken sowie jedes Auftreten de« Verdacht« einer dieser Krank heiten, o) jede« gehäufte (epidemische) Auftreten der Ruhr (Dysenterie), der Diphtherie, des Scharlach« und der Körnerkrankheit (Trachom). Ueber den weiteren Verlauf der Ruhr (Dysenterie) sind wöchentlich Zahlenübersichten der neu festgestellten Erkrankung«- und Todesfälle einzusrnden Auch ist eine Mittheilung zu machen, sobald Diphtherie, Scharlach sowie Körnerkrankhrit (Trachom) erloschen sind oder nur noch vereinzelt austrete». Jeder Mittheilung betreff« der unter a und b be- zeichneten Krankheiten sind Angaben über do« Militär- gebäude oder die Wohnungen, in welchen die Erkrank« u«gen oder der Verdacht ausgetreten ist, beizusügen 3 Die Mittheilungen sind an di« für den Aufent- Ha-Äort dr« Erkrankten zuständig«, von den Landes regierungen zu bezeichnende Behörde zu richten 4 Von dem Ausbruch und dem späteren Verlaufe der unter 2 b bezeichneten Krankheiten ist da« Kaiserliche Gesundheitsamt sofort auf kürzestem Wege zu benach richtigen. Berlin, de« 22. Juli 1902. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. (gez.) Graf von PosadowSky Jeliimmuttgen ibn dir mMtiüzk Kk«chrilhtiz,-z ter Nilitir- ß-lizn- tchirdn iKr bas Achnten ibkrtttzlum Kraillhtitri. Unter Aufhebung der die Angelegenheit vor läufig regelnden Bekanntmachung der unterzeichneten Ministerien vom 7. September 1901 („Dresdner Journal" Nr. 212) wird nachstehend die auf Grund von tz 39 Absatz 3 des Gesetzes, betreffend die Be kämpfung gemeingefährlicher Krankheiten, vom 30. Juni 1900 infolge bundesräthlichen Beschlusses erlassene Bekanntmachung des Herrn Reichskanzlers (Nr. 37 deS ReichSgesetzblatteS) vom 22. Juli 1902, die wechselseitige Benachrichtigung der Militär- und Polizeibehörden über das Auftreten übertragbarer Krankheiten betreffend, mit dem Hinweis veröffent licht, daß als anzeigepflichtige Behörden und als Polizeibehörden im Sinne der Bekanntmachung die in 8 l Ziffer 4 der Ausführungsverordnung vom 12. Dezember 1900 (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 967) bezeichneten Behörden anzusehen sind. Dresden, den 15. August 1902. Dre-tzev, 2. September. Se. König!. Hoheit der Prinz Max, Herzog zu Sachsen, ist gestern Nachmittag 5 Uhr 13 Minuten hier eingetroffen und hat in der König!. Billa Hosterwitz Wohnung genommen. Dresden, 2. September. Se. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg, Herzog zu Sachsen, ist heute Vormittag 10 Uhr 18 Minuten von Stuttgart nach Dresden dez. Oberloschwitz zurückgekehrt. Bekanntmachung, die Ausloosung König!. Sachs. Staatspapiere und die Auszahlung fälliger Kapitalien, Zinsen und Renten der Staatsschuld betr. Die öffentliche AuSloosung der planmäßig am 31. März 1903 zur Rückzahlung gelangenden 3H Staatsschuldenkassenscheine vom Jahre 1855 soll de« 11. September dieses Jahres vormittags von 11 Uhr an im hiesigen Landhause I. Obergeschoß stattfinden. Die nach der Ziehungsliste vom 6. März 1902 ausgeloosten, am 30. September dieses Jahres sällig werdenden 3 Staatsjchuldenkassenscheine von 1855, die im nämlichen Termine zahlbaren Zinsen dieser StaatSpapiergattung und die Renten auf die 3 9b Staatsschuldverschreibungen von 1878, 1887, 1892,, 1894, 1897, 1899 und 1900 werden vom 15. September dieses Jahres a« gegen Rückgabe der zahlbaren Kapital- und ZinS- scheine ausgezahlt. Die Auszahlung geschieht bei der Staatsschuldenkasse in Dresden und bei derLotterie- Darlehnskasse in Leipzig, sowie auch bei dm Bezirks steuereinnahmen in Pirna, Großenhain, Dippoldis walde, Döbeln, Rochlitz, Borna, Oschatz, Glauchau, Schwarzenberg, Flöha, Auerbach i. V, Marienberg, OelSnitz i V. und Kamenz, bei den Hauptzollämtern in Schandau, Eibenstock, Meißen, Freiberg und Grimma, bei der Sächsischen Bank zu Dresden und deren Filialen, bei der Dresdner Bank in Dresden und deren Filialen, bei Herrn Eduard Bauermeister in Zwickau, bei Herrn G. E. Heydemann in Bautzen und Löbau, bei der Vogtländischen Bank in Plauen i. V., bei Herren Sarfert u. Co. in Werdau, bei der Vereinsbank zu Frankenberg, bei der Neustädter Bank in Neustadt i. S., bei der Direktion der DiSconto-GesMchaft in Frankfurt a. M., bei der Bank für Handel und Industrie in Darmstadt und deren Zweigniederlassungen, und in Berlin: bei der Dresdner Bank, bei der Direktion der DiSconto-Gesellschaft, bei der Deutschen Bank (und deren Filialen), bei der Nationalbank für Deutschland, bei Herren Robert Warschauer u. Co., bei der Bank für Handel und Industrie «„»»»pret«: Bet« Bezüge dirch »1« «dch-l-e Nummer» 40 Pf. ZiNUMl Herausgegeben von der König!. Expedition des Dresdner , Dresden, Zwingerstraße 20. — yernspr.» Anschluß Nr. 1295. Orfchet«», »ertta^ «ich«. » Uhr. Mr» Zurücksenduua der für dte Schriftleitung bestimmten, «der von dieser nicht ei»- geforderten Beiträge bean sprucht, io ist da« Poftgeld beizufügen
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