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Dresdner Journal : 17.09.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190209173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-09
- Tag 1902-09-17
-
Monat
1902-09
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 17.09.1902
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AukstudtiuuDSOebützr«,: BezugSpret«: M Dres-mr Urschel»«», Werktags nach». » Uhr ^216 1902 Mittwoch, den 17. September nachmittags Amtlicher Teil Monatsheft«" und die » fBehvrdl. Bekanntmachungen erfcheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Leit. der Lunst uu- Wissenschaft. t, i de» 200 Kronen Geldstrafe verurteilte, auf Kosten des Verurteilte» zu ver- gefängni» und Da» Urteil ist öffentlichen. z »ü schell, Z. weich ß de, »nach effend durch. vorigen Woche in Berlin seine Sitzungen abhielt, feierte gleichzeitig das goldene Jubiläum seines Be stehens, indem vor 50 Jahren, ebenfalls in Berlin, die deutschen Juristen zum ersten Male zu gemein samer Beratung sich vereinigt hatten. ES hat auS diesem Anlasse an Feftartikeln nicht gefehlt, um die Verdienste gebührend hervorzuheben, die sich der be läßt nur der fern ien- oco oco loco gen l»» oco M. M. ult,». Korst, ufchev fische» l« de« >g de« «um» *) R Seeberg, Grundwahrheiten der christliche» Religion. Leipzig, A. Deichertfche Berlag»handlung Rachf. » geb »,8V M , dnete i Auf. und iochm isung inter- »ifter der sieg», freien Red« bei» erauf ilt- zs. u. IN- M» red i« rh» rc- «ft .fic. sien en» ber Ued de- iber R-, Lill. M-, De- l>fer De tail De» per »der wer Z'," »ta ist Juristentag «nd Kartellgesetz. Der 26. deutsche Juristentag, der während Herausgegeben von der Königl. Expedition de- Dresdner Journal-, Dresden, Zwingerstraß» 20. — Feruspr.-Anschluß Nr. 12dö. ^d« von dies« nicht eiu- .esordetteu Beiträge daa». Frucht, jo ist da« Postgeld beizufügeu. - v«- der gestrigen Satzung »st noch zu melden: Die leidem schaftliche Debatte über die „s" de« alter oxer. inige men in. Gebühre»»Ermäßigung b«t öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bt« mittag« 1« Uhr für die nach- mittag« erfchetuend« Rümmer. Tagesgeschichte. Dresden, 17. September. Se. Majestät der König wohnte heute vormittag den Truppenübungen des XIX. (2. K. S.) ArmeecorpS gegen markierten Feind in der Gegend von Zschoppach bei und nahm nach beendetem Manöver den Vorbeimarsch der Truppen ab. Hierauf kehrte Se. Majestät mittels Sonderzuges 1 Uhr 30 Min. ab Leisnig nach Juristentag um die deutsche Rechtsbildung und Gesetzgebung erworben hat. Man rühmt ihm ins besondere mit Recht nach, daß er fortschrittlich ge wirkt habe, so daß ein großer Teri der modernen Justizgesetze des Deutschen Reiches auf früheren, sie vorbereitenden Beschlüßen des Juristentages fußt. Anderseits muß aber auch betont werden, daß er auf fast gleich große Verdienste nach der negativen Seite zurückblicken darf, weil er wiederholt und in bedeut samen Fällen unreifen Reformprojekten sein ovo liefet mit Erfolg entgegengestellt hat. Ein Verdienst dieser Art hat sich der 26. deutsche Juristentag unter Vorsitz des bedeutenden RechtS- lehrerS Brunner dadurch erworben, daß er mit großer Mehrheit ablehnte, zu den Projekten einer Kartellgesetzes Stellung zu nehmen, vielmehr be schloß, die ttartellfrage auf die Tagesordnung de- nächsten Juristentages zu setzen, der bekanntlich erst in zwei Jahren stattfinden wird. Diese Entscheidung, die die bekannten Bestrebungen für den schleunigen Erlaß eines KartellgesetzcS für noch nicht auSgereift erkläit, ist um so beachtenswerter, als eine sehr ein gehende Erörterung des Themas durch tue zu ständige Abteilung der Plenarversammlung voran gegangen war. Im Plenum wurde festgestellt, daß m der Abteilung nur die Oesterreicher für ein Kartellgesetz, und zwar auch diese nur sür ein ge mäßigtes nach den kürzlich an dieser Stelle er örterten Vorschlägen des vr LandeSberger-Wien (öffentliches Kartellregister und Anzeigepflicht) ge wesen wären, allerdings in der ausgesprochenen Ab sicht, ihre» scharfen österreichischen KartellgrsetzeS wieder ledig zu werden. Die LandeSbergerschen Vorschläge vertrat Prof. Menzel-Wien, während Justizrat Simon-Berlin eine Resolution des Inhalts vor schlug, daß eine Regelung deS Kartellwesens durch Spezialgesetz zur Zeit nicht angebracht sei, „weil jede derartige Regelung wirtschaftlich unübersehbare Folgen nach sich ziehen kann, und der Nachweis nicht erbracht ist, daß nicht auf dem Boden deS geltenden gemeinen Rechts den Auswüchsen des Kartellwesens entgegengetreten werden kann." Wenn auch der Juristentag dieser Erklärung nicht direkt beitrat, so läuft sein Beschluß, die Karteüsrage auf zwei Jahre zu vertagen, doch auf das Gleiche hinaus. Denn auch er besagt klar und deutlich, daß die im Juristentage verkörperte juristische Theorie und Praxis nicht der Ansicht sind, daß die Frage eines Kartellgesetzes innerhalb von zwei Jahren gesetzgeberisch reif werden könnte, denn sonst hätte der Juristentag schwerlich verabsäumt, zu den bekannten gesetz geberischen Vorschlägen positiv Stellung zu nehmen. Denjenigen gegenüber, die unter Beihilfe der Reichs ämter und Ministerien auf möglichst sofortigen Er laß eines „scharfen" Kartellgefetzrs hinarbeiten, fällt dieses Verdikt deS Juristentages um so schwerer in die Wagschale, als, wie schon erwähnt, nur die Oesterreicher aus dem angeführten Grunde für ein gemäßigtes Kartellgesetz waren, die deutsche Juristen welt jedoch von einem solchen für absehbare Zeit überhaupt nicht- wissen will. t eia ., in pelör jetzt Vier mg«- r der Härte find Menschen abhängig machle. Er, er selbst war va» Evangelium, die neue frohe Botschaft, die er brachte, daran darf nicht gedeutelt werden, da« darf nicht in da» Moderne heradgemildert werden. Mit diesem An spruch einer unüberbietbaren Hoheit und mit dieser Forderung eine« furchtbaren Ernste« ist da« Christentum m die Welt getreten, und durch sie hat e« gesiegt" „Da« Christentum läßt die Menschen die Herrschaft Gotte« empfinden und giebt ihnen dadurch da« Ziel de« Reiche« Gotte«. Da« ist sein Wesen. In jenem kommt die rezeptive Art unsere« Geiste« zur Ruhe, in diesem geschieht dem aktiven Zuge Genüge. Da« eine wie da» andere entspricht der Natur de« Geiste« Da« Christentum erhebt den Geist auf die Höhe der ihm er reichbaren Vollendung. ES ist daher die Religion für die ganze Menschheit, die absolute und die vernünftige Religion Christ sein heißt glauben und leben. Leben«voll bestimmt v Seeberg den Glauben ,,E« ist ein ähnlicher Vorgang wie der, da «ine mächtige und gute menschliche Person un« sich unterwirft und an sich fesselt. Aber der Unterschied entgeht niemandem. Jeder menschlichen Person gegenüber bleiben wir zum Teil frei, wir nehmen da« eine an und lehnen da« andere ab; hier fühlen wir uns ganz abhängig Und diese Abhängigkeit befriedigt un«, sie erfüllt un» die Seele. Da« ist der christliche Glaube: Hinnahme, innere U»ter- werfung, Gehorsam, Vertrauen" Au» dem Glauben erwächst di« Liebe zu Gott und den Brüdern. Da» Christentum ist eine positive Größe Jesu« Christu« ist die erste geschichtliche Persönlichkeit, die die christlich« Religion in sich darstellt Die positiven religiöse« Grundbegriffe: Herrschaft Gotte» und Glaub«, Reich Botte» und Li«b« haben wir au» der Offenbarung Christi überkommen Christu» übt di« Herrschaft Gott«» au« und feffelt un« dadurch a» da« Ideal d«« Reiche» Gotte», und Christu» wirkt hierdurch in unserer Seel« den Glauben und di« Frankreich. * Der neue französische Marinrminister Pelletan scheint sich nur schwer zu der Erkenntni» durchringen zu können, daß seine jetzige hohe amtlich« Stellung ihm im Reden vor der Oeffentlichkeit gewiße Rücksichten auf erlegt, die er al« radikaler Deputierter nicht in dem Maße wahrzunehmen brauchte. Kaum hatte er sich in Ajaccio in höchst befremdlicher Weise gegen Italien ausgesprochen, da zog «r in seiner vorgestrigen Rede in Bizerta, die wir unseren Lesern gestern bekannt gaben. werde», ohne dir Juden hinaulzuwerfen?" Di« weitere« Beratungen betrafen die Entschuldung dr« ländliche» Grundbesitze« und da« Submission«wesen München Der sozialdemokratische Parteitag nahm gestern eine Erklärung Luxemburg an, die endgiltige Trennung der Partei von der polnisch- sozialistischen Partei fordert, di« al« Sonder gruppe eigene Reich«tag»kandidaturen in Oberschlefien aufgestellt hat Zusammen mit der Resolution wurde rin Antrag Bebel angenommen, wonach noch einmal eine Ver ständigung versucht wrrdrn soll Im Laufe der Aus sprache hatte auch Bebel da« Vorgrhr» der polnische« Gruppe scharf verurteilt Ueber den sonstigen Verlauf Drestze«, 13. September. Mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät des König- ist dem WirthjchaftSgehilfen Karl Adolf Hugo Opitz in Deutschdaselitz für die von ihm am 31. Mai und 2. Juni 1902 unter eigener Lebensgefahr bewirkte Errettung je eine» ManneS vom Tode deS Er- trinken« in dem sogenannten Hofeteich bei Deutsch baselitz die silberne Lebensrettungsmedaille mit der Befugniß zum Tragen derselben am weißen Bande verliehen worden. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Geheime RegierungSrath Münzner im Ministerium des Innern und der Landstallmeister Gras zu Münster in Moritzburg da» ihnen von Sr Königl. Hoheit dem Großherzoge von Oldenburg verliehene Ehren-Ritterkreuz 1. Klasse de- Hau-- uyd Verdienstorden- deS Herzogs Peter Friedrich Ludwig annehmen und tragen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Verlagsbuchhändler Jacobsen in Leipzig da- ihm von Sr. Durchlaucht dem Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen ver liehene Fürstlich Schwarzburgische Ehrenkreuz 4. Klasse annehme und trage. Grundwahrheiten der christlichen Religio». Der ««»gezeichnete Berliner Dogmatiker v Rein hold Seeberg, Verfasser de» in weiten Kreisen be kannt gewordenen Buch« „An der Schwelle de« zwan zigsten Jahrhundert»", hat im Winter 1901/02 ein akademische« Publikum in 16 Vorlesungen vor Studieren den aller Fakultäten der Universität Berlin gehalten, das soeben im Druck erschienen ist.*) ES ist ein be redte« Zeugnis von der Herrlichkeit und Einzigartigkeit de« Christentum« und bildet gewissermaßen da« positive Pendant zu Adolf Harnack« vielgelobttw, aber auch viel« bekämpften „Wesen de» Christentum«". E« wendct sich an gebildete Christen aller Kreis« und wirkt mit der frischen Unmittelbarkeit de« gesprochenen Worte«. Der Inhalt gliedert sich in zwei Teile, der erste handelt von der Wahrheit der christlichen Religion, der zweite von den Wahrheiten derselben 0. Seeberg spricht zunächst vom Ursprung und Wesen der Religion. Die religiösen Gedanken find dem menschlichen Geist nicht angeboren. Er ist aber von Natur zur Religion befähigt, sofern er ersten« eine« übernatürlichen Geistigen und Allmächtigen bedarf, in dem der Hang zur Ab hängigkeit Befriedigung findet, und zweiten« «in letzte« überweltlich«» Ziel zur Anspannung seiner Aktivität braucht Da« Christentum erhebt den Anspruch, die absolute Religion zu sein im Gegensatz zu allen anderen Religionen der Menschen „Christu« war nicht der milde, li«ben»würdige Mann, zu dem wir ihn heut« vielfach machen Wenn etwa« geschichtlich sicher ist, so ist e« die«, daß Christu« sich al» den Herrn der Welt fühlte, daß er von sich da« Heil oder Unheil der Niedersedlitz bez. Hosterwitz zurück, woselbst nach mittag- 4 Uhr Königliche Tafel stattfand — Se Königl. Hoheit der Prinz Max, Höchst- welcher zu mehrtägigem Besuche bei Ihrer Majestät der Königin-Witwe in Rehefeld weilte, ist heute nachmittag wieder nach der Königl. Billa Hosterwitz zurückgekehrt. Dresden, 17. September. Sr. Excellenz der Hr. StaatSminister vr. Otto ist von seinem Urlaub zurückgekehrt und hat die Leitung des Justizministe riums wieder übernommen. Deutsches Reich. Berlin Ja der nächst«» Woch« wird der Bundei rat über die Au«führung«bestimmungen zum Branntweinsteuergesetz Beschluß faßen; diese find im Reich«amte de« Innern jetzt fertig »»«gearbeitet worden. — Die Zentrum-fraktion de« Reichstage« ist gestern vormittag 10 Uhr zusammengetreten, um Stellung zu den Beschlüssen der Zolltarif kommission in der ersten Lesung zu nehmen. Den Vorfitz führte Abg Graf Hompesch, der die Erschienene» willkommen hieß und die Besprechungen mit dem Au»- druck der Freude über die zahlreiche Beteiligung eröffnet«. Dann trat man an der Hand von Referaten in die Beratungen ein, die sich der Oeffentlichkeit entziehen. Die Fraktion wird mehrere Tage, mindesten« zwei, zu ihren Besprechungen nötig haben; sie tagt von 10 bi« 1 Uhr und von 3 bi» etwa 6 Uhr. — In R«ich»tag»kr«isen wird jetzt behauptet, daß nicht eine Unlerkommission der Zolltarif kommission in offizieller Eigenschaft zusammentreten wird, sondern nur von den «inzelnen Fraktionen bestimmte Vertrauensmänner die zweite Lesung vor bereiten sollen; auch soll der Zusammentritt dieser FraktionSdelegierte» für den 18. d M. fraglich geworden sein. Nach der Geschäft»ordnung ist vorgeschriebrn, daß die Tarifkommission in zweiter Lesung den ganzen Tarif durchberaten muß, sie könnte höchsten« die wichtigsten Punkte vorausnehmen. Fall« die Kommission den ge- schäft»ordnung«mäßigen Usu« befolgt, würde die zweite Lesung bi« zum 14. Oktober keineSfall» beendigt sein können, und e« dürfte der November herannahen, «he der Tarif vollständig dem Plenum unterbreitet werden kann — Da« Komitee für die Einschränkung der Spiritusproduktion hat in seiner gestern abgehaltenen Sitzung festgestellt, daß die geforderte Mindestbeteiligung durch vorbehaltlosen Beitritt von SO Proz de» land wirtschaftlichen Kartoffelkontingent« erreicht ist, daß weitere Proz. de« Kontingent» in ihrer Erzeugung fest gebunden sind und hat einstimmig beschloßen, di« Verpflichtung zur Produktionseinschränkung vom 1 Oktober 1902 in Kraft zu setzen Auf Grund dieses Beschluße« ist der AbschlagSprei« für die Mitglieder de» Ver. wertung»verbande» mit Geltung vom 1. Oktober d. I. an auf 36 M erhöht worden Braunschweig Der Verein deutscher Wurst fabrikanten faßte gestern in einer zahlreich besuchte» Versammlung eine Resolution, in der hervorgehoben wird, daß, wenn da« deutsche Fleischergewerbe und di« Fleischernährung de« deutschen Volke» nicht dauernd auf das Schwerste geschädigt werden soll, die Zufuhr aus ländischen Schlachtviehes in größerem Maße unbedingt notwendig sei. Eisenach Der Parteitag der deutsch-soziale« Reformpartei beschäftigte sich gestern zunächst mit dem deutschen Kaufmannsstande, seinen Aufgaben, seiner Notlage und seinen Feinden Den Bericht darüber er stattete Hr. Blobel-WilmerSdors. Im einem besonderen Antrag legte man dem bevorstehenden Bankiertag die Frage vor: „Wie wollen die Kreise der Börse und der Großfinanz die berechtigte öffentliche Mißachtung, die jetzt auf ihnen lastet, tilgen und sich bezüglich ihrer BerufSehre auf eine Stufe mit den anderen Ständen erheben? Insbesondere: Wie kann der jüdische Geist in den Kreisen der Börse und der Grobfinanz bekämpft „Neue Zeit" wurde fortgesetzt Höchst erregt wurde die Scene durch da« Auftreten Stadthagen«, der den Redakteur der „Monatshefte" Bloch persönlich angriff, worauf dieser den Zwischenruf „gelogen!" machte Stadthagen nannte da» „unverschämt", Singer rief Bloch zur Ordnung und verbat sich solchen Mißbrauch de« Gastrecht» De» Höhepunkt der Erörterung bildete eine Rede Vollmar« für Meinungdfreiheit Für di« „Neue Zeit" sprachen KautSky und Frau Zetkin, gegen sie Ulrich und Hein« Große Heiterkeit erregt« der Vorschlag Lependecker», eine» Redak»ion»wechsrl zwischen Bloch und Kaut«ky vorzunehmen Lsterreich-Uußar«. S«»var Mit dem Manöver von gestern vor mittag wurde» di« dieSjährigcn großen Herbst manöver beendet. Kaiser Franz Joseph und der Deutsche Kronprinz kehrten um 1 Uhr mittag» au« dem Manöoerfelde hierher zurück. Ei« verfolgten auch gestern von verschiedenen Standorte» de» spannenden Kampf im Manövergelände und waren in allen Ort schaften, die sie durchritte», namentlich in Szenicz, wo sich di« Bevölkerung in großer Zahl angesammelt hatte, Gegenstand begeisterter Huldigung««. Gestern abend 8 Uhr reiste der Deutsche Kron prinz nach herzlicher Verabschiedung vom Kaiser, der- ihn auf beide Wangen küßte, ab. Die Erzherzög« Franz Ferdinand und Rainer sowie die Spitzen der Behörden waren zum Abschied auf dem Bahnhof« erschienen. Der Kronprinz reichte den Erzherzögen und dem Ober, und Vizegespan die Hand und schritt dann in Begleitung d«> Kaiser« zum Wage». Dort angelangt salutiert« der Kronprinz und küßte dem Monarchen di« Hand. Der Kaiser küßt« de« Kronprinzen auf beid« Wangen und wünschte Ihm ein« glückliche Rrise. Unter brausenden Eljenrufen bestieg sodann der Kronprinz mit Gefolge den Wagen, wo Er, so lange der Zug sichtbar war, salutierend am Fenster stand. Militärattache Major v Bülow, von dem der Kronprinz Abschied nahm, ver bleibt bi« heute hier Feldmarschall. Leutnant Graf Karl Auersperg reist mit dem Kronprinz«» bi« Oder berg Der Kaiser, der vo» dem Gefolge de» Kron prinzen ebenfalls Abschied genommen und jedem di« Hand gereicht hatte, fuhr mit den Erzherzogen und dem Generaladjutante» sodann in« Schloß zurück Szegedin Der alldeutsche Redakteur in Nagy« Kikinda, Kor», stand gestern abermals vor dem Ge schworenengerichte wegen eine» aufreizenden Gedichte«. Die Geschworenen sprachen Kor» der Aufreizung schuldig, worauf der Gericht«hof ihn zu sech« Monate« Staat«- Refidevztheater. — Am 16.d Mt«.: „Der Land«- knecht". Operette in drei Akte» von Karl Schwelb. Musik von Franz Werther. Die gestrige Ausführung der Wertherschen Operette verdient um de«willen Erwähnung, weil in ihr hin sichtlich der Su«führung mehrerer führenden Rollen weit Bessere« geboten wurde al« in der Erstausführung mit ihre« oorau«gegangenen anstrengenden Proben In«- besondere präsentierte sich in der gestrigen Vorstellung Frl. Anny Calic«, die neue Soubrette de« Residenz- theater«, in der Partie der Elise gesanglich weit »orttil- hafter al« am Premiörenabend, wenngleich auch gestern wieder dir^mangelnde Frische und Kraft in der Mittel« lage ihre« Organ« hervortrat Darstellerisch darf man der Künstlerin natürliche Grazie und groß« schauspielerische Routine nachrühmen, gesanglich wird sie zu günstigeren Eindrücken kommen, wenn sie die Neigung zum Forcieren d«r Töne überwindet und die mittleren Töne ihrer Stimm« durch fleißig« Uebungen kräftigt Frl Trude Schwedler, in der So»ntag«aufführung, wohl durch ihre Beschäftigung in der Nachmittagsvorstellung, nicht im ungetrübten Genuß« ihrer schöne» Stimmmittel, war aestern in vortrefflicher stimmlicher Verfassung und ver half damit den «ingänglichen Melodien Werther« z» nachhaltigem Erfolge. Di« Ballade im ersten Akte, deren Bortrag am Sonntag durch Tremoliere« beein trächtigt wurde, gelang gestern d«r Künstlerin au«- gezeichnet Die Novität erfreut sich beim Publrknm wachsend«« Beifall«; wär« ihr Inhalt geschickte, geartet, käm« er der eingänglichen, sorgfältig gesetzten Musik an Wert aleich, so würde da» Stück zweifello« längere Zeit den Spirlpla» beherrschen könne«. s. Di« Zeil« klein«, Lchrifi h« M 7 mal gespaltenen Ankündl» W W a ung«.Seite oder deren Rau» ? s m Illi I NÄ'AV» Lrede Wenn man da« Dogma in der Gege»wart al« ein Glauben«hinderni« bezeichnet, so bedenke man, daß e« eine geschichtliche Notwendigkeit ist, durch die Art de« Menschengeistes und die Bedürfniffe der Menschen gemeinschaft bedingt In bestimmten Formen wird der Seele ein Lebensinhalt zugeführt; in dem Maße, al« si« diesen erfaßt, wird sie seine Formen selbständig durchdringen und individualisieren. Christu« ist die Offenbarung Gotte«, sein Wort, Wirken und seine That. „Handelt e« sich um historische Methode, um da« Ver- ständni« der Naturgesetze, um die Technik der Welt beherrschung, so sind wir über Christu« hinau«grwachsen Unser Weltbild ist reicher und unsere Welterkenntni» ist exakter, al« sir e« im Zeitalter Christi und der Apostel war Aber das alle« führt un« um k«i»en Schritt der Erkenntni« Gotte« näher. E» betrifft die Schulen, nicht den Kern Fragt man nach dem Verständnis de« Geiste«, der da« Ganze leidet und dem Leben Halt, Sinn und Zweck giebt, so wißen wir heut« noch nicht« Bessere«, Höhere« und Befriedigendere» zu sagen, al» wa« wir au» dem Munde Jesu, am Herzen de« Menschensoh»e« zu erlauschen vermögen." Gott ist geistige Person und al« solch« allmächtig« Li«be»energie. Aber auch der Mensch ist frei», sich selbst bestimmend« Prrsönlichkeit Frei soll er sich Gott geben. Da fühlt er sich gefesselt von den Ketten der Sünde. „Niemand empfindet die Macht der Sünde und den Stachel der Schuld so wie der Christ, aber niemand empfindet fi« nicht" Der erste Mensch ist der erste Sünder All gemein hat sich die Sünde »««gebreitet Nur der eine Eündrnlose konnte un« Sünder erlösen. Zu dithyrambischem Schwünge erb«bt sich di« Red« v. Seeberg«, wo er Christi Person und Werk behandelt „Diele Stimmen find an »nsr« S««le er« gang«», und viel Große« und Gute« wurde un« durch n«. Aber «ine Stimme macht« di« andere stumm, und keine Autorität schlug die ander«, dah«r feß«lte un« Grueunuugeu, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. Ju, Geschäftsbereiche deSMiniftertam» derKtnanzen. Verwaltung der Zolle und indirekten Steuern. In gestellt: der Feldwebel Paul und der Bizescldwebel Rentzsch als Grenzausseher. — Befördert: der Unter- ßeuereinnehmtr Lagert in Mittweida zum Steuereinnehmer daselbst: der RevisionSaufseher Henne zum Nebenzolleinnehmer m Reichenau; der HülsSamttdirner Schubert zum Brenz» ausseher in Reusalza. — Bersetzt: der Nebenzolleinnrhmer Raumann al« Untersteuereinnehmer von Reichenau nach Lommatzsch — Pensionirt: der Steuereinnehmer Bvhme in Lommatzsch. — Berstorben: der Zollasflstent Hart man» in Zittau; der Untersteuereinnehmer Hillert in Markneukirchen — Entlassen: der Revision-aufseher Kohanka in Eber-bach Bei der staatlichen Straßenbau-Verwaltung sind ernannt worden: Krebs, zeither stäub. Bautechniker, als «mt-strahenmeister ohne brs. Dienftbezirk b. d. Straßen» u. Kaffer. Bauinspektion Annaberg; Fischer, zeither diät. Etraßenbauaufskher, al« ständ Bautechniker b. d Straßen- u. Waßer-Bauinfpeltion Brimma I« Geschäftsbereiche de« Ministeriums des Kultus ». öffeutl. Unterrichts. Erledigt: die 4. ständ Lehrer, stelle an der 8kl. Schule zu Taura b. Burgstädt. Koll.: die oberste Schulbehörde. 1700 M. Gehalt, bb M für Sommer- turneu u. fr. Wohnung Gesuche sind unter Beifügung fämtl. Zeugnisfe, iu-brs auch eine« AmtSsührungSzeugnisieS bis aus die jüngste Zeit, b. BezirkSfchulinfptktor vr Schilling, Rochlitz, bi» 1. Okt. einzun ichen. Nichtständ. Bewerber haben den Militärdienstnachwei« beizubringen.
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