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Dresdner Journal : 13.09.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190209131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020913
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020913
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-09
- Tag 1902-09-13
-
Monat
1902-09
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 13.09.1902
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M213. 1902. Sonnabend, den 13. September nachmittags. Amtlicher Teil. Dresden, 13. September. Ee. Majestät der König sind heute früh 8 Uhr nach Potsdam gereist. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Oberbürgermeister vr. Beck in Chemnitz das Offizierskreuz vom AlbrechtSorden zu verleihen. Dresden, 9. September. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Oberlehrer an der 5. Bürgerfchule in Leipzig, Karl Friedrich Eduard Mangner, das Verdienstkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben dem Restaurateur und Besitzer de- SchützenhaufeS in Grimma, Florenz Eckardt, das Prädikat „Königlicher Hoflieferant" Allergnädigst zu verleihen geruht. WekannLrnachung. Die bisher von dem Lotterie-Kollekteur Julius Berger in Mügeln bei Oschatz verwaltete Agentur der Altersrentenbank ist der Eisenbahnstationskasse daselbst übertragen worden. Dresden, den 11. September 1902. Finanzministerium, I. Abtheilung. vr. Schroeder. 8045 Wekanntrnachung. Di« nachstehende Bekanntmachung wegen der Ausreichung neuer ZinSscheine zu den Schuldver schreibungen der 3H vormals 4prozentigen Deutschen Reichsanleihe von 1880 und 1884 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, den 11. September 1902. Finanzministerium, I. Abtheilung. «vis » vr. Schroeder. WekannLmachung. Die ZinSscheine Reihe V Nr. 1 bi- 20 zu den Schuldverschreibungen der 3^ vorm. 4^igen Deutschen Reichsanleihe von 1880 und Reihe IV Nr. 1 bis 20 zu den Schuld verschreibungen i,der 3H vorm. 4 A» igen Deutschen Reichsanleihe von 1884 über die Zinsen für die zehn Jahre vom 1. Oktober 1902 bis 30. September 1912 nebst den Erneuerungs scheinen für die folgende Reihe werden von der Königlich Preußischen Kontrolle der Staatspapiere hierselbst, 8.1V. 68 Oranienstraße 92/94 unten links, vom 1. September d. IS. ab werktäglich von S Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags, mit Ausnahme der drei letzten Geschäftslage jedes Monats, ausgereicht werden. Die ZinSscheine sind entweder bei der Kontrolle der Staatspapiere am Schalter in Empfang zu nehmen oder durch die Reichsbankhauptstellen, die Reichsbankstellen und die mit Kasseneinrichtung ver sehenen Reichsbanknebenstellen, sowi^urch diejenigen Kaiserlichen Oberpostkassen, an deren Sitz sich eine der vorgedachten Bankanstalten nicht befindet, zu be ziehen. Wer die Empfangnahme bei der Kontrolle der Staatspapiere selbst wünscht, hat ihr persön lich oder durch einen Beauftragten die zur Ab hebung der neuen Reihe berechtigenden Erneuerungs ¬ scheine (ZinSscheinanweisungen) für jede Anleihe mit einem besonderen Verzrichniß zu übergeben, zu welchem Formulare ebenda unentgeltlich zu haben sind. Genügt dem Einreicher eine nummeriert« Marke als Empfangsbescheinigung, so ist das Ver- zeichniß einfach, wünscht er eine ausdrückliche Be scheinigung, so ist eS doppelt vorzulegen. Die Marke oder Empfangsbescheinigung ist bei der Aus reichung der neuen ZinSscheine zurückzugeben. Durch die Post sind die Erneuerungs scheine an die Kontrolle der Staatspapiere nicht einzusenden, da diese sich in Bezug auf die ZinSscheinauSreichung mit den Inhabern der Scheine nicht in Schriftwechsel einlassen kann. Wer die ZinSscheine durch eine der obengenannten Bankanstalten oder Oberpostkassen beziehen will, hat dieser Stelle die Erneuerungsscheine für jede Anleihe mit einem doppelten Verzrichniß einzureichen. DaS eine Berzeichniß wird, mit einer Empfangs bescheinigung versehen, sogleich zurückgegeben und ist bei Aushändigung der ZinSscheine wieder abzuliefern. Formulare zu diesen Verzeichnissen sind bei den ge dachten Ausreichungsstellen unentgeltlich zu haben. Der Einreichung der Schuldverschreibungen be darf eS zur Erlangung der neuen ZinSscheine nur dann, wenn die Erneuerungsscheine abhanden ge kommen sind; in diesem Falle sind die Schuld verschreibungen an die Kontrolle der Staatspapiere oder an eine der genannten Bankanstalten und Ober postkassen mittelst besonderer Eingabe einzureichen. Berlin, den 22. August 1902. Reichsschuldenverwaltung. Zwicker. Erueuuuuzeu, Versetzungen rc. im öffevtl. Dienste. I« G«schist»»eretchede» Ministerium» »er Ktnnnren. Bei der Post-Berwaltung ist ernannt worden: Zschoke, zeither Postdireclor in Großenhain, al» solcher bei dem Post amte S in Leipzig. Im Geschäftsbereiche de» evangelisch-lutheri schen Landr»consiftorium» sind oder werden demnächst solgende Stellen erledigt: Davon sind zu besetzen im regelmäßigen Besetzung» oersahren: da» Psarraml zu Limbach (Auerbach) — Kl. Vl (A) — Lollator: Amts- Hauptmann v. Oppen in Plauen al» Hauptadministrotor der Freih. v. Hünrseld'schen Familienftiftung. — Dagegen wurden angestellt bez. befördert: Okcar Ernst Arthur Kuniß, Prcdit»!amt«candidat, al-HilfSgeistlicher in Brockau — Parochie Elsterberg — (Plauen); Paul Max Eckelmann, Hilf-- geistlichrr in Brockau, al» Pfarrer in Straßberg (Plauen); k August Theodor Munde, Archidiaconu» in Kamenz, al- Psarrer in Zöblitz (Marienberg); Friedrich Theodor Ludwig, Predigtamt-candida«, al» Pfarrer in Niedergräsenhain (Rochlitz). (Behördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Leit. Die auswärtige Politik der Woche. Die Pariser Presse vermag sich noch immer nicht darüber zu beruhigen, daß in Berlin König Victor Emanuel und sein Minister Prinetti mit demselben Grade von Deutschsreundlichkeit und Drei bundtreue ausgetreten sind wie früher König Humbert und Crispi. DaS sonst so maßvolle „Journal deS DöbatS" sucht mit Hilfe eines anonymen Weisen der „R6vue Internationale" der geschichtlichen Wahr heit Gewalt anzuthun, indem eS als Lehr- und Leitsatz für alle italienischen Politiker die Be ¬ hauptung aufstellt, daß aus der Vergangenheit nicht Italien gegen Deutschland, sondern umgekehrt, „Preußen" gegen Italien Pflichten der Dankbarkeit üoerkommen habe. Wir verzichten darauf, diese ein fältige Geschichtsklitterung im einzelnen zu wider legen, weil es uns widerstrebt, unseren italienischen Freunden empfangene Wohlthaten vorzuhalten. Wir würden das deutsch-italienische Bündnis, das als ein Teil des Dreibundes jüngst in Potsdam und Berlin einen ungleich gehaltvolleren und beweis kräftigeren Ausdruck gefunden hat als zuletzt der stanko-russische Zweibund in Compiegne und Peter- Hof, für ein schwaches Rosenband halten, wenn eS sich nur auf Empfindungen der Dankbarkeit berufen könnte. UnS gilt eS als Schutzmittel für dauernde Interessen, die gerade auf italienischer Seite nicht geringer sind als auf deutscher. Als besonnener Staatsmann hat dies Prinetti, obwohl von fran- zosenfreundlichen Stimmungen herkommend, sehr wohl eingesehen, und eS ist ein unberufener Bevor mundungsversuch, wenn von Paris aus fortgesetzt den Italienern, die doch eigenes politisches Urteil besitzen, Weisungen über die Gestaltung ihres Ver hältnisses zu Deutschland erteilt werden. Vielleicht erleben wir eS noch, daß, wenn alle diese Hktz- versuche bei der überwiegend, sogar im sozialistischen Lager, zum Dreibund haltenden öffentlichen Meinung Italiens nicht verfangen sollten, König Victor Emanuel von der französischen Publizistik förm lich »ä »uäieuäuill verdum nach Paris ein- geladen wird, um dort von Hrn. Delcass«; die Elemente einer Politik lateinischer Schwester nationen zu erlernen, die ihm Hr. Camille Barrere, der allzu eifrige Quirinalbotschafter Frankeich«, nicht hat einleuchtend machen können. Man hofft, auf französischem Boden dem jungen Könige Worte abzuschmeicheln, die in Rom weder im Palast noch auf der Consulta zu erreichen waren. Wohl um die öffentliche Meinung in Italien und Frankreich an den Gedanken einer bevorstehenden Begegnung der Staatsoberhäupter beider Länder zu gewöhnen, hat man in der römischen wie in der Pariser Presse erzählt, kein Geringerer als der Deutsche Kaiser habe bei diesem Gedanken Pate gestanden. König Viktor Emanuel sei in Potsdam von Sr. Majestät dem Kaiser geradezu gebeten worden, doch einen Besuch an der Seine zu machen. DaS ist natürlich eitel Flunkerei. Die deutsche Politik hat einen Be such deS italienischen Monarchen in Frankreich weder zu befördern, noch zu seiner Verhinderung besondere Anstrengungen zu machen. Wir können ruhig ab warten, ob eS der Pariser Diplomatie wirklich ge lingt, in der einen oder der anderen Form den Sohn König Humberts unter ihren Willen zu beugen. Jedenfalls würde ein Erscheinen Viktor Emanuels auf dem Boden der Republik für deren politische Zwecke noch eifriger ausgebeutet werden als die jüngste Anwesenheit eines spanischen Bourbonen, des Prinzen von Asturien, bei den französischen Manövern. Nicht nur die Presse, sondern auch die Regierung durch den Mund ihres Kriegsministers, deS auf den Rächer Frankreichs wartenden General Andre, benutzte düsen Besuch, um dem spanischen Königshause auch ein politisches Einvernehmen zwischen Paris und Madrid zu empfehlen. Die Aufmerksamkeit, die in den letzten Tagen dem jungen König AlfonS XIII. erwiesen wurde, indem zwei französische Panzer ihm auf der Uebersahrt von Bilbao nach San Sebastian das Geleite gaben, wird aus französischer Quelle ebenfalls als neuer Beweis einer Annäherung an Spanien bezeichnet. Wie im Verhältnis zu Italien, so ist auch in der auf gewärmten Freundschaft mit dem Nachbarn jenseits der Pyrenäen Frankreich mehr der suchende Teil. Gerade in neuerer Zeit haben die spa nischen Kabinette, gleichviel ob konservativ oder liberal, sich gegen jeden die Politik deS Landes bindenden Anschluß an eine andere Macht odrr eine Gruppe von Mächten gesträubt. Bor einem Bündnis mit Frankreich hat noch vor kurzem der „Liberal" in eindringlicher Weise, ge stützt auf die historischen Thatsachen, gewarnt. DaS spanisch-französische Zusammenwirken zur Lösung der marokkanischen Frage ist ein Schlagwort, das der Entwickelung der Dinge voraufeilt. Gewiß gehen in Marokko mancherlei unliebsame Dinge vor. Sie sind aber insgesamt nicht erheblich genug, um den Großmächten die Aufrollung dieser bedenklichsten aller nordafrikanischen Fragen wünschenswert er scheinen zu lassen. Selbst die Beseitigung deS im allgemeinen den Fremden freundlich gesinnten gegen wärtigen Sultans durch seinen, gewaltthätigen, streng mohammedanischen Bruder, würde bei der gegen wärtigen allgemeinen Lage weder von Spanien noch von Frankreich, weder von Italien noch Rußland und auch von England nicht als hinreichender Grund zu tieferer Einmischung in die inneren Wirren des Sherifischen Reichs betrachtet werden. Ein ganzer Kranz von ungelösten Schwierig keiten hat sich, wie in Marokko, auch am Goldenen Horn gebildet. Aber auch hier drängen gewichiige Umstände zur Abschwächung einer Spannung, deren gewaltsame Entladung niemandem einen sicheren Ge winn bringen würde. Die von Rußland nach- grsuchte Erlaubnis zur Durchführung von vier Torpedobooten seiner Schwarzen Meer-Flotte durch die Dardanellen und den BospornS ist noch immer nicht erteilt worden. Es sind wohl nicht rein tür kische Interessen, die sich der Gewährung dieser Er laubnis in den Weg stellen. Es braucht auch nicht gerade England zu sein, da» diesem politisch uner heblichen Wunsche Rußlands entgeaenarbeitet. Die britische Diplomatie hat seit Abberufung des früheren Botschafter» Currie aus Konstantinopel eine w der durch Drangsalierung der Türkei, noch durch Her ausforderung russischer Empfindlichkeit gekennzeich nete, ziemlich entsagungsvolle Haltung eingenommen. Dagegen ist Frankreich in den Tagen der Geschwader kundgebungen vorMytilcne von dem Verdachte nicht freigeblieben, den Riegel an den Meerengen stärker machen zu wollen. Eine Unterstützung des türkischen Widerstandes durch andere Mächte würde auch im vorliegenden Falle in St. Petersburg nicht unbemerkt bleiben. UeberdieS könnte Rußland die Torpedoboote auch mit der Eisenbahn von Kronstadt nach Odessa dringen, so daß die Sperrung der Meerengen praktisch nutzlos wäre und nur den politischen Nachteil hätte, Ruß land gegen die Pforte und seine Nebenbuhler im Mittelmeer zu verstimmen. Da der Zwischenfall in Albanien, wo die Errichtung eines russischen Kon sulats in Nitrowitza auf Schwierigkeiten stieß, bereits durch eine für Rußland günstige Entscheidung des Sultans beigelegt worden ist, so darf man füglich voraussetzen, daß auch aus der kleinen Meerengen- frage sich keine große entwickeln wird. Die Ge rüchte, daß Rußland Kohlenstationen im Schwarzen Meere und neue Vorrechte für den orthodoxen Glauben in Jerusalem verlange, verdienen für den Augenblick keine Beachtung, wenn sie auch vielleicht auf Möglichkeiten der Zukunft hindeuten. Kunst und Wissenschaft. mutzten dann trocknen, um fchiietzltch »m Brennoün voll endet zu werden Beim endgiltigen Ausbau der Fassade, der zugleich mit dem der ganzen Mauer zu erfolgen hatte, wurden schichtenweise — gemäß den Schicht marken — die Glasurziegel zugrbracht und — gemäß den Reihenmarken — an die einzelnen Maurer an der Front verteilt Für den letzteren Vorgang sind dir gut zu unterscheidenden Zeichengruppen, von denen jede auf 20 Steine verteilt ist und ihrerseits wieder in fünf Unterabteilungen zerfällt, außerordentlich günstig Di« Gruppen liegen in den Schichten genau übereinander. Dieselbe Gruppe kommt also stet» wieder an dieselbe Stelle der Front, wodurch eine geregelt« Zubringung ermöglicht wird Für eine künftige endgiltige Re konstruktion werden die Versatzmarken von besonderem Werte sein Man wird außer anderen au» ihnen viel leicht genauere Angaben über die Au»dehnnng der Orna mente, sowie über ihre Gruppierung berauSlesen könne«, selbst wenn große Partien der Glasurfläche fehlen sollten. Jedenfalls aber wird die richtige Rekonstruktion für einen umfangreichen Teil der bisher ganz eigenartigen Wanddekoration damit gesichert werden Zwei von den den Mitteilungen beigefügten Reproduktionen von Zeichnungen Andrae» stellen einen Stier und ein Fabelwesen dar, bei besten Schöpfung Raubvogel, Panther, Skorpion, Schlange, Ziege und noch einige Tiere Teile ihre» Körper» haben hergeben müssen. Beide Tierdarstellungen, in niedrigem Ziegelrelies, un glasiert, aber sauber modelliert, bildeten den Wand schmuck am Thor der Göttin Nana (einer Form der Jstar-Venui) in der Nähe de» Nebukadnezar-Palaste«. Seit dem 2 t. Juni hat die Deutsche Orient-Gesell schaft ihr Au«grabung»unternehmen weiter ausgedehnt und den etwa drei Tagereisen südlich von Babylon xe- legenen Ruinenbügel Fara 'N Angriff genommen. Während der ersten Wochen, bi« Mitte Juli, wohnt« Hr Prof. Delitzsch diesen Ausgrabungen bei, deren Er gmaien al« zusammengehörig« Ornamei>»«T«^ worden, einige auch auf Giund von Berfatzmarken. Der Mangel de» Relief» und der gleichmäßigen Fugenteilung erschwerte diese Arbeit im Vergleiche zu derjenigen de» Löwenfriese», wo beide vorhanden sind. ES muß hervorgehoben werden, daß die in natürlicher Größe gemalten Rekonstruktionen der Flachdarstellungen vorläufig die Hauptformen wiedergeben. Durch eine gleichzeitige Au»brritung und Vergleichung oller Fund stücke werden sich Verbesserungen und Vervollständigungen erzielen lasten. Raummangel verhinderte die» an Ort und Stelle. Unzweifelhaft sicher sind die in Falllag« gefundenen Schichten Bei den Ornamenten find sich» Farben zur Verwendung gekommen, nämlich «in tiefe» Dunkelblau, Hellblau, Gelb, Weiß, Grün, Schwarz Dieselben Farben sind schon vom Löwenfrie« her be kannt Schwarz sind die Umrißlinien, di« durchaus jede Farbe begrenzen Wir haben e» also mit kolorierten Conturzeichnunge« zu thun Der Grund ist durchweg dunkelblau, die ornamentalen Hauptmotive find folgende: 1. Da« Kapitell 2 Der Rankenfrie» 3 Der Blüien- frie». Ueberdie« giebt e« noch einfache geometrische Bandornamente und Spuren anderer Motive Der Fundort diesrr Gruppe glasierter Ziegel ist für die Hauptmaste der große Raum (Saal) südlich de« Haupt- Hofe« und seine nähere Umgebung Während die zuerst gefundenen Löwendarstellungen nur au« zahllosen Bruch stücken zusammengesetzt werden konnte«, hat die Expedition da« Glück gehabt, sowohl bei de« gesamten Ornamenten al« auch bei «eiteren neurrding« gemachten Funden ganz« Wandtet!» noch in ursprünglichem Zusammenhänge aufzufiaden Die Wirkung dieser zum Teil noch auf- rechtstehenden Gmailwände mit dem glänzenden dunkel blauen Untergründe ihrer Zeichnungen, mit ihrer für da« Auge so n»ohlthue«d«n Farbenmischung, den so außerordentlich gefälligen, abgerundeten Formen der Orna mente und den au«druck«voll in ruhiger Kraft dahin- 'chretteuven Lvwrn uns Stiere», »ft, wte I-r. Koivewltz schreibt, „geradezu wundervoll". Die ganze Farben freudigkeit de« Orientalen leuchtet un» au» diesen Resten langentschwundener König«-Herrlichkeit Nebukadnezar« entgegen. Die glasierten Ziegel sind im gewöhnlichen Verbände der Nebukadnezarbauten vermauert Man findet daher halbe Ziegel (Kaleb) und ganze Ziegel mit Glasur. Da« Ziegelmaß entspricht demjenigen der ge wöhnlichen Ziegel diese« Pajastteile», d. h 7,5 bi» 8 om Höhe und 32 bi« 33 om Länge Um Stoß- und Lagerfugen genauer zu schließen, find die Glasur- ziegrl in den Lager- und Stoßflächen keilig geformt. Die Genauigkeit de« Verbände« ist nicht sehr groß E« steht durchaus nicht peinlich Stoßfuge über Stoßfuge, wie man denken sollte, und Flickstücke sind keine Selten heit. Künstlerisch gewinnt da« Ganze dadurch an Lebendigkeit und individueller Frisch«. In technischer Hinsicht ist dieser Umstand insofern interessant, al« er Kenntnis von der Handhabung bei der Herstellung giebt. Die Fassade mußte provisorisch au« den für die Glasur bestimmten und schon fertig gebrannten Ziegeln auf- gebaut werden Dann wurden die Konturen mit eincr Farbe, di« jetzt rot erscheint, vorgezeichnet Dieser Vor zeichnung entsprachen in der Glasur die schwarzen Kon turen War die« gethan, so nahm man die Steine reihenweise von oben her, nachdem in jeder Reihe auf der oberen Lagerfläche jede« Steine« nahe an der Glasurkante di« Versatzmarken aufzemalt waren. Die Farbe di«s«r Versatzmarken war «in dünnflüssige« Schwarz. Feder Stein erhielt drei Marken: In der Mitte die der Schicht, nah« an den beiden Stohkanten di« der Reihe. Jeur ersetz«» eine Numerierung von oben nach unten (entsprechend dem Abnrhmen der Stein« von obrn h«r), di«s« eine solche von link« nach recht« E« sind ein fache Zähl- odrr Erkennung«zeichen, di« auch d«r Schrift unkundig« leicht unterscheiden konnte Die so markierten Zirgel wurden hierauf mit der Emailpast« bemalt und Die Ansgrabungsarbeiten der Deutschen Ori«nt- gesellschaft in Babylon. Die auch in diesem Sommer trotz mannigfacher Witterung-* schwierigkeiten ununterbrochen fortgesetzten Ausgrabung«- arbeiten der Deutschen Orientgrfellschaft förderten u. a. immer neue Proben jene« farbenprächtigen Wandschmuck« au« glasierten Ziegeln zu Tage, von deffen Wirkung die in den Händrn der Mitglieder der Gesellschaft be findliche Nachbildung eine« Löwen eine Vorstellung zu geben bestimmt war. Mit der soeben versandten Nr. 13 der „Mitteilungen" ist den Mitgliedern abermals ein solches Kunstblatt zugegangrn, da« nach einer von dem Mitgliede der Expedition, Hrn Bauführer Andrae, ein- gesandten farbigen Zeichnung einige seither neu gefunden« Glasurziegel.Ornamente wiedergiebt Da« Heft 13 ent hält Erläuterungen dazu, von denen die nachstehend wiedergegebenen von Interesse für unsere Leser sein werden Die Hauptmasse, de, in der Südburg de» Ka«r vorgefundenen, glasierten Ziegel ist relieflo« und mit vrnamentalen FlachdarsteUungen versehen Re- liefierte giebt e« wenig Sie gehören, soviel sich be obachte« ließ, je zwei bi« drei recht«- und linksläufigen, weißgelben bez gelbgrünen Löwen an, die sämtlich auf dunkelblauem Grund« st«h«n Di« vorläufig« Rekon struktion d«r Flachdarstellungen erfolgt« zum Teil auf Grund von in Falllag« vorgefu»d«n«n Schicht««, im übrigen jedoch durch längere« Studium der sehr ver streut gefundenen Bruchstück« Di« lrtztrrrn find rb«nso wi« Krim Löwenfrie« nicht in de« Originalen aneinander- gesetzt, sondern durch di« Beobachtung von Wieder- dolunt,««, Ähnlichkeit«« m Zeichnung und Färb«, und danach durch Anrinandersetzen der Paulen nach Ori- Bet» Bern« durch bt« Eibeln. Rumm.ru 1» Ps. Mmml Mrd Zurücksentmna d«r für die Gchriftlettung bestimmte», aber von dieser nicht ein» geforderten Beiträge d«a«- ßmicht, ist da» Postgeld Herausgegeben von der Königs. Expedition deS Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraßr 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheine«« Werktag« nach«. » Uhr. AnkstndtWnn^Aeüüh«»: Di« Zeile kleiner Schrill der 7mal gespaltenen Ankündt- guii^r-settr oder deren Rau» W Pf. Bei Tabellen- und Zissernsad » Ps. Ausschlag für die Zeile. Unterm Rr- d„knonrstnch (Eingesandt) di« Textzeile mittler Schrift oder deren Raum 50 Ps. Gebühren - Ermäßigung SA vsterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen di» mittag« 1« Uhr für die nach mittag« erscheinende Nummer- »»77 »«bank »H, fl-l » 4 York 5 sh, »g lbmiral -chlofl- iar vor »k im »nigin telbare »g au« t., rumäni, rertkanischer wird Rätter iSrate« iongre- wngen »8 »er r Ge pflegt seiten« diese ohne Sack, -1l,20 M. !t. Stimm- rung»- N de« er ihn lit vo« Danke 1 und «neral- itglied« »eldet, Origer t Auf- -8 der itigkeit Anken n ge- kstleut- twität vulsde «rüber, Nation un an ildaten solchen vl Ge- Vetreide- Septembrr 154,7b M., M, fest. 141,50 M., ., per De- »ptet. Hafer per De- »ptet Mai- 2, per De- Rüböl per » Dezember Spiritu« Umsatz r her Geld- Erbsen per oare — bi« M, äto — M, >-170 R., dz netto, remder in» »er IVWIg Hs., trockeu >t IW bi« — M., d« r, Winter. Leinsaat pa besatzsrei, i—S85 R , , Laplatr , SW bst v dg nett» 55,W M. Ke, lange M Lein. I. 17,00 l. Malz per S5—2S R. »ne Sack ex. rer Marken SS,50 M., - S7,50 M., SS,50 M., -S5,W M., -SO,WM., t«,W M., netto ebne r exkl. der 23,50 bi« SS,50 bi« -22,50 M., M., Nr.« Futtermehl Weizenklne ack, Dre«d- -10,20M-,
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