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Dresdner Journal : 11.09.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190209117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-09
- Tag 1902-09-11
-
Monat
1902-09
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 11.09.1902
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16^6 Jahre 1889 entschied da» Gericht, daß dies« Forderung ungesetzlich wäre * Australische« Buschleben vor 50 Jahren Fesselnde „Skizzen und Eindrücke" au» dem Leben im australischen Busch, wie es vor fünfzig Jahren noch war, bietet eia soeben in London erschienene» Buch, „My Australiaa G»rlhood" von Mr» Campbell Praed Gerade dieser Gegensatz der Bilder zu dem heutigen Leben in Australien giedt ein« lebhafte Vorstellung von der märchenhaften Entwickelung, di« da» neue Australien im Lauf« eine« halben Jahrhundert« durchgemacht hat. Seit jener Zeit ist der alte Pionier, wie er in dem Buche noch beschrieben wird, fast ganz »»«gestorben, und die Erforschung Australien« hat ihre Geheimnisse und ihre Schrecken verloren. E« liest sich sehr merkwürdig, wie damals eine Expedition veranstaltet wurde: „Die Pioniere führten eine Gefolgschaft von vorläufig ent lassenen Sträflingen, die die Regierung auslieh Wenn der Pionier nach einem neuen Lande aufbrechea wollte, versammelte er seine Sträflinge um sich und sagte: „Gefährten, wir ziehen in« Innere Wenn einer von euch da« Unternehmen scheut, so laßt e« mich wie Männer wissen, und ich werde andere bekommen; wenn Ihr aber zu un» haltet, so werde ich zu Euch halten, Euch gute Rationen geben und 400 M jährlich, so lange, wie Ihr Euch danach benehmt " Sehr wenige scheuten vor dem Wagnis zurück, einige zeigten sich al« wahre Helden, und viele bekamen auf diese Art ihren Entlassungsschein und schließlich ihre Freiheit. Die Pioniere zogen wie Abraham und Lot mit ihren Herden. Oft litten sie schwere Not durch Wassermangel und kamen im Busch um „Ich erinnere mich, daß während einer Dürre einige Männer nach Norden zogen und mehrere Tag« später zurückkamen, nachdem sie fast ver durstet waren Sie wußten, daß ein Teich 60 Meilen von dem Orte ihre« Ausbruches entfernt war; aber al« sie ihn richtig fanden, war kein Wasser darin. Alle« Wasser in ihren Beuteln war Stunden vorher auS- getrunken worden, und die Pferde waren erschöpft. Vor und hinter ihnen drohte der Tod. Sie wußten, daß sie beim Weitergehen den Fluß finden würden, der sich in viele Arme teilt, und sie konnten ein trockene« Bett entlang gehen, während einige hundert Aards von ihnen in einem anderen Bett Wasser war, ohne daß sie es wußten Die Leute gingen vorwärt«, und ihre Leiden wurden schrecklich. L»e Pferven konnten Nicht grasen, und die Männer rauchten schweigend, bi« einer allmählich zu phantasieren begann und viel über sein Weib sprach Dann wurde er plötzlich tobsüchtig und riß seine Kleider ad, wa« Menschen immer thun, wenn der Durst-Wahnsinn sie ergreift; nach diesem Stadium legen sie sich hin, und dre blauen Ameisen bekommen sie Gegen Sonnenuntergang spitzten die Pferde plötzlich die Ohren und gingen fr,scher vorwärts. Vor ihnen war ein Teich, und Menschen und Pferde tranken und schwelgten darin. Ich erinnere mich noch recht gut, wie sie den Geschmack und Geruch des Wasser« al« etwa« Paradiesisches beschrieben und wie e« bis zu den Finger spitzen und Zehen wie durch die Poren eine« Schwamme« zu gehen schien " Ein« der schrecklichsten Ereignisse, an die Mrs Praed sich erinnert, trat ein, als sie schon ver heiratet war. E« war das Schicksal einer Gesellschaft, die aus einer Frau, ihrem Mann und einem Gefährten und einem Kinde bestand, die mit ihrem Gepäck in einem blauen Laken umherzogen Sie hatten keine Wafserbeutel und wurden durstig. „Das Kind schrie und wurde in den Armen schwer -- eS war zwei- oder dreijährig und ging nur kurze Strecken an der Hand der Mutter." Die Männer machten sich auf die Suche nach Wasser; da sie aber nicht zurückkehrten, entschloß die Frau sich, ihnen nachzugehen. Sie band das Kmd also an einen Gummibaum und ging durch den Wald, in der Meinung, daß sie leicht ihren Weg zurückfinden würde. Sie zeichnete die Bäume aber nicht; diese sahen ihr dann alle ganz gleich au«, und nach einer Weile wußte sie, daß sie im Busch verloren war. Die Männer hatten auf ihrer sruchtlofen Suche nach Wasser den Weg auch nicht gezeichnet und waren ohne Kompaß. Einen Tag und eine Nacht wanderten sie umher und kamen schließlich zu einer kleinen Ortschaft. Nun zogen Leute auf der Suche nach Frau und Kind au». Letzteres fand man auch bald, aber «soldaten- nmeifen hatten das hilflose Kind angegriffen und seine Haut buchstäblich ausgefrefsen Was von dem Kmde noch übrig war, begrub man unter dem Gummrbaum. Inzwischen hatte ein Hüt die fast verdurstende Mutter in der Nähe der Ortschaft gefunden Er brachte sie dorthin, und sie erzählte ihre Geschichte Als die Männer von ihrer Suche zurückkehrten, platzte ein Schwarzer, der voranritt, mit der Mitteilung von dem, wa« sie entdeckt hatten, heraus. Da verlor die Frau den Verstand und starb bald darauf im Jrrenhause." Zu den frühesten Erinnerungen der Verfasserin gehört die an einen „Corroboree", den Tanz der Eingeborenen, von dem sie folgende malerische Schilderung entwirft: „Die Feuer brannten in regelmäßigen Entfernungen, und in drei oder vier Reihen standen an erster Stelle die nackten bemalten Krieger mit Papageien, und Kakadufedern auf dem Kopfe und wertlosen Perlen um den Hal«, und schwangen die Speere über ihren Köpfen. Dann kamen die Alten und hinter ihnen die alten Weiber, die zur Begleitung einer Art Tamtam und Maultrommeln und zum Schlagen de« Bumerangs und der Kriegskeulen einen monotonen, mißtönenden Chor singen Jetzt ist der Gesang klagend, dann schwillt er zum Triumphgeschrei an. Di« Häuptlinge vorn scheinen die Vorstellung zu leiten. Einige sind gemalt, so daß sie Skelette darstellen, andere in spiralförmigen Schleifen, die sich wie Riesenschlangen um ihren Körper winden. Sie schwenken mit den Speeren und stoßen rauhe Schreie au« Jetzt tritt eine kleine Gesellschaft Tapferer in die Arena Sie halten die Schilde vor sich, machen schlängelnde Bewegungen, sehen wachsam und schlau von einer Seite zur andern, beugen sich, al« ob sie unter Thorwegen durchgehen mühten, und flüstern zusammen. E« bedeutet sicherlich die Probe eine« nächtlichen An griff« auf die Station eine» Weißen Dann sprm^n sie seitwärt» auf scheinbar Schlafende, die mit schläfrigen Gebärden aufstehen, Schrecken und Bestürzung zeigen und nach schwachem Widerstande um Gnade bitte« ..." * Elbing Aus der Schichauwerft lief gestern vor mittag da« neu erbaute Torpedoboot „8 115" von Stapel * Oberhausen Ja einem Haufe, in dem sechs polnische Familien wohnten, brach Feuer au». Die Polizei fand in einem Zimmer si«ben Dynamit patronen, sowie eine große Anzahl Zündschnüre und Zündhütchen Ein polnischer Bergmann und dessen Kostgänger wurden verhaftet * Rom Der Minister für Posten und Telegraphie Galimberti zog mit höheren Beamten de» Ministerium« da« von dem Ingenieur Pi«cic«lli audgearbritet« Projekt einer «lektrischen Briefbeförderung in Erwägung, mittel« d«r die Briefschaften enthaltenden Aluminium- behälter mit einer Geschwindigkeit von 400 km in der Stunde befördert werden würden Ein Brief von Rom «ach Neapel würde 25 Minuten gebrauchen, ein solcher von Rom nach Pari» fünf Stunden. Galimberti er nannte eine Kommiffion von T«chnikern, um da« Projekt zu prüfen, ehe Versuche zwischen Rom und Neapel an- grstellt würden "-Madrid In der Stadt Pazo« d« Borbsn ist eine verdächtige Krankheit ausgetreten Aerztlichersiu» glaubt man, daß «« sich um eine Art Cholerine handelt, ««wisse Fälle zeigen jedoch Symptome von g«lbem Fieber. * Konstantinopel. Der SanitätSrat erhöhte di« Quarantäne für Herkünfte au« Odessa auf zehn Tag« Sport. ' Die Herbst-Campagne de» Dresdner RennverrinS nimmt den kommenden Sonntag ihren Anfang. Bei den weitverbreiteten Sympathien, deren sich alle sportlichen Ber- anstallungen bet Dresdner RennvereinS seitens der Rennstall» besitzer zu erfreuen haben, stehen aus Grund drr zahlreich eingegangenen Nennungen starke Felder in Aussicht. DaS Programm, mit dem die herrlich gelegene Rennbahn de« Dresdner RennvereinS ihre Gäste nach einer mehrmonatlichen Pause wieder empsängt, ist in der That ein glänzendes zu nenuen und wird der Besuch demzusolge ein ganz enormer sein Die Konzertmusik wird von dem Trompetercorps des König!. Eächs. GardcreiterrrgimemS unter Leitung d»S StabS- trompeterS und König!. MiUtär-Musikdirigenten Hrn. H. Stock auSgesührt. Da die Rennen bereit« um S Uhr nachmittag« beginnen, verkehre» die Sonderzüge ab Hauptbahnhos (Süd- Halle) von t Uhr 20 Min. bis 1 Uhr 30 Min nachmittag« nach dem Rennplatz. * Fußballsport. Nächsten Sonntag hält derDreSdner Sportklub BereinSwettkämpse ab und zwar nachmittags H3 Uhr aus dem Sportplatz an der Lcnnöstraße ES finden statt: 1. tvv w Laufen (Klubmeisterschast), 2. 100 w Lausen der Jugendabtrilung, S. Steinstvßen, 4. 200 rn Vorgabe laufen, 5. Fußballtreiben, 6. 400 in Laufen, 7. 400 in Lausen der Jugendabtrilung, 8. Ballwcitschleudern, 9. 800 m Bor gabclausen, l0.Fußballweitstob«n(Klubmeifierschast),l1.l000ru Lausen (Klubmeisterschast) — Da bei den Berbandswett- kämpsen am l7. August von 16 Preisen allein 11 Preise an Mitglieder des D. S.-K. fielen, kann man bei starker Kon kurrenz und zahlreichen Nennungen interessante Küwpse er warten. Doncaster, 9. September. Great Aorkshire- Handicap-Plate Preis 26000 M. 2800 m Mr W. B. PnrrsoyS 4j. br H. Templemore (Dillon) l. Herzog v. Paulanos 4j. br. Sl. Li. Alvegoube (S LoaieS) 2. Sir I. Kelks 4j. F-H. Orbel (F W. Hardy) 3. Wetten: 10:1 Templemore, 6:1 St. Aldegonde, 100:7 Orbel. — 10. September. St. Leger-Stake«. 2800 m. Mr. R. S. SievierS br. St. Sceptre (F. W. Hardy) 1. Col. H. McCalmonts br. H. Rising Glaß (W Halsey) 2. Herzog von Portlands dbr. H. Friar Tuck (H. Randall) 3. Wetten: 106:30, S:1, 7:1. Luzern, 10. September I. Preis vom Pilatus 1500 FrcS. 1800 m. Haidekraut (Boddy) 1. Sleepy 2. Pio Mono 3. Tot : 45:10. — II. Preis vom Bürgen stock. 2400 m. BiScoS (Brown) 1. Oxsord 2. Tot.: 18:10. — III. Große Steeple-Chase von Luzern. Preis 10000 FrcS. 4800 m. Symphonie (Halisch) 1. RiSk (Hr. Schmöller) 2. Clerval (BabeS) 3. Marceline (Mr. H. M. Ripley) 4. Falerne (I. Lippold) 5. Tot.: 189:10. Platz: 37, 22, 16:10. — IV. Preis vom Kur saal. 3000 FrcS. 2800 m. Sum« (I. Lippold) 1. Kar- nac 2. Abda 3. Tot.: 23:10. Platz: 20, 33:10. — V. Preis vom Stanserhorn. Herren-Reiten 3700 m, Bon Mot (Mr. H.M. Ripley) 1. Prosccco (Lt. Schmöller) 2. Bela«co(Hr Bidalin) 3. Pascha (Hr.E Höpker) 4. Tot : 20:10. Wücherschcru. In der König!. Sächs. Hosbuchhandlung H. Burdach, Schloßftraße 32, sind solgende Neuigkeiten eingegangen: Berger Wilhelmi, Gewerbeordnung sür das Deutsche Reich nebst allen Aussührungsbcstimmungen, 16 , vermehrte Auf!., bearb von H. Spangenberg, 3M. — Dix, Die Jugendlichen in der Sozial- und Kriminalpolitik, 2 M. — Köhler, vr., Erbenhastung sür Nachlaßverbindlichkeiten, 1 M 50 Ps — Panaowvic, vr., Sammlung deutscher RcichSpatente. Bd. l, 9 M — v Robrscheidt, Fleischbesäiaugesetz, 2. Ausl , 4 M. — Gotthils, vr. Otto. Gesundheitspflege in den verschiedenen Jahreszeiten 1 M 20 Ps — Landau, Nervöse Schulkinder, 80 Ps. — Reichsmedizinalkalender 1903, begr. von vr. Paul Börner. 2 Tle AuSg ä und v ä 5 M, 0 7 M, I) 7 M. 50 Pf., L 4 M — Roller, DaS BedürsniS nach Schulärzten sür die höheren Lehranstalten, 80 Ps. — Veterinär-Kalender, 2 Tle.. 1903, 3 M— Windheuser, Tuberkulosebekämpsung un^ Schule, 50 Ps. — Demoldcr, Eug. Constantin Meunier, I M — Lichtenberg, vr. v., D iS Porträt an Grabdenkmalen, 15 M. — RothcS, Walter, Die Darstellungen deS Fra Giovanni Angelico aus dem Leben Christi und Mariä, KM. — Schumacher, Im Kampfe um die Kunst, 2. Ausl., 2 M. 50 Ps — Bogel, Fr. Wilh., Merkmale der Epochen griech. Plastik 1 M. — Budde-Kießling, Experimentalphysik, 5 M. 50 Ps. — Meusel, vr., Die Zusammensetzung der chemischen Elemente. 3 M. — W-yß u. Freytag, Der Betoneisenbau, seine Anwendung und Theorie, 6 M — Dove, Landeskunde der deutschen Schutzgebiete, 2 M. 75 Ps. — Wissenschaftliche Ergebnisse der deutschen Tiessee-Expedition 1898 und 1899, herauSg von Karl Chun. Bd. I Schott, Ozeanographie und maritime Meteorologie, Text und Atlas, 120 M. — EicverS, Wilh., und Willy Kükentyal, Australien, Ozeanien und die Polarländer, 2. vollständig neubearb und vermehrte Ausl., geb 17 M. — Belter, Prof. vr. Ferd., Die Schweiz — eine deutsche Provinz? 1 M — Kalender und statistisches Jahr buch sür das Königreich Sachsen, 1 M. — Damenkalender 1903 2 M. — Der rote Abler 1903, 1 M. — SimplicissimuS- Kalender 1903, 1 M. — Die Freude, ein deutscher Kalender 1903, 1 M. 20Ps. — SpemannS Kunst-Kalender 1903, 2M — Meyer- Geographisch-historischer Kalender 1903,1 M. 75 Pf. — B Bennett, Düs Or^uä Labilem Hotel 1 M. 60 Ps. LlatiM und Volkswirtschaft. * Dresdner Börsenbericht vom 11. September. Die Gesamttendenz an der heutigen Berliner Börse war sehr still DaS Geschäft aus den Aktien- und FondSmärkten hielt sich in engen Grenzen bei wenig veränderten Kursen. Man notierte in Berlin 1 Uhr 15 Min.: Kredit 218,90, StaatS- bahn 155,75, Lombarden 20,60, Diskonto 188,75, Italiener —, Dortmunder Union 47,75. An der hiesigen Börse entwickelte sich gleichfalls nur geringe« Geschäft. Einige Aktien zeigten Neigung zur Schwäche. Auch Fonds gaben teilweise etwa« nach. Wir verzeichnen nachstehende Umsätze: Deutsche Fond»: Deutsche SH, ReichSanleihe 92 50 (- 0,10 dd)- 3b dergl. 102,00 (- 0,30 H), Sächsische 3 Rente unverändert 90,50, Sächsische 3^ 9b Reichsanleihe 100,10 (-i- o,25), Landrentenbriese nur 99,70, Preußische 3 «tz Konsole 92,10 (- 0,40), 3H H de», gleichen 101,90 (— 0,80). Ausländische Fonds: Oefterreichi- sche Silberrrnte 101,80 (— 0,20), Boldrente 103,50 (— 0,25), Ungarische Goldrente nur 102, Kronenrente 99,20 (-f- 0,1»). In Bankaktien handelte man Dresdner Bank mit 145 (4- 0,25), und Löbauer Bank mit 91,50 (-s- 0,50). Transportwerte kamen nicht zum Handel und notierten heute zumeist etwa- niedriger al- gestern. Für die Aktien drr Papier- rc. Fabriken und Ballgesellschaften fanden sich heute keine Käufer. Die Aktien der Maschinenfabriken kamen nur in Zimmermann bei 107 (unverändert) zum Umsatz. Schönherr und Hartmann gaben im Kurse nach. Lauchhammer blieben 1 Iß höher (106,50) gesucht Elektrische Unternehmungen und Fahrradsabriken lagen ohne Beachtung. Für Elektra bestand rin Mrhrgrbot, Kummer gaben etwa» nach. Brouereipapierr vrrzeichnrn heute Abschlüsse in Plavrnschen Lagerkeller, MönchShos und Feld- schlößchen, letztere zu etwa» erhöhten Preisen. Die Werte drr Porzellan- >c. Fabriken und verschiedener Unternehmungen »«'sei, heute nur nominelle Kurse ohne Veränderung auf. * Die ..Frankfurter Zig " berichtigt jetzt nach einer Mit teilung von „beteiligter Seile" >hre frühere ReutabilitälS- vorau-brrechnung drr Grfrllschast sür elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin. Es sei »am den bis- hrrlgen Wahrnehmungen die Erwartung brrechiigt, daß die Belriebsau»gabrn unter 60 drr Einnahmen bleiben werden, wobei tu Betracht komme, daß im ersten Jahre de» Betriebe» die zweckmäßigste und billigste VttriebSfümung erst allmählich entwickelt werden kann. Die Verzinsung der 4^igen Obligationen (vorläufig nur 7 800 000 M ) sei zum größeren Teil au» Miet»einnahmen und anderen N bene'n. nahmen gedeckt. Im Jahre 1903 werden dem um 5 Mill. M. erhöhten Aklienkapual auch Einnahmen aus der neu zu er- össnenden Linie „Zoologischer Garten—Charlottenburger Knie" gegenüberstehen. Dir an drn FiSkuS zu leistende Jahrer abgabe betrage 34600 M. (nicht 94000 M). Die Berunet- ung von überbauten und unbebauten Geländen, die noch zur Verfügung stehen, werde der Gesellschaft weitere Einnahmen zusühren ' Uebcr ein nrueS Gummiprodukt für drn Welt markt schreibt ein Mitarbeiter der „Deutschen Export-Revue" au- Mexiko: „Bor etwa vier Jahren entdeckte Schreiber dieser Zeilen gelegentlich seiner Reisen durch die Republik Mexiko, al- Spezlalkommissar der mexikanischen Regirrung, eine neue Gummipflanze, die, bei den Mexikanern „xua^ruls" bekannt und von den Indianern goo-uboo-Iu^ genannt wird, in grwissrn Gegenden de« Tasrllandr-Mexiko- wild wächst und bisher nur al» ein gewöhnliche- buschaniges Unkraut galt. Der außergewöhnUch große Gummigehail dieser Pflanze und die wenn auch vorerst nur in primitiver Weise mit ihr angestellten Experimente zur Gewinnung des Gummis ergaben ohne weitere- so vorzügliche Resultate, daß ich schon im Frühjahr 1898 sowohl meiner Regierung al- auch dem damal» al- deutscher Gesandter in Mexiko lebenden Frhr. v. Kettrler Mitteilungen von meiner Entdeckung machte und auch namentlich deutsche Kapitalisten und Fachleute sür dieses neue Summiprodukt zu iuteressiereu suchte. Leider verhinderttu mich später ausgedehnte Reisen im Auslande, diese Sache weiter zu verfolgen. Jetzt aber, nachdem ich nach Mexiko zurückgekehrt bin, kann ich alle Interessenten, sowie unternehmungslustige Kapitalisten hiermit wißen lasten, daß weiter angestellte Fabrikationsversuche mit diesem Gummi glänzend auSgesallen sind. DaS Vorurteil, das man ansangS gegen dieses neue Gummiprodukt hatte, schwindet immer mehr, zumal der Beweis geliefert ist, daß der aus dieser Guayrule-Pflanze gewonnene Gummi ein gutes vulkanifier- bareS Produkt liefert, daS andern bekannten Gummiarten in keiner Weise nachstehr. Da nun von dieser Pflanze ein großer Reichtum in Mexiko vorhanden ist und der Gummi daraus bedeutend billiger al- der Preis der bekannten >->ummisorten hce^esteüt werden tann so unterliegt eS keinerlei Zweifel, dan dieser mexrkanisirc Guoyeule-Gummi bald von großer Bedeutung sür den Welrgummimarkt werden wird, da sich bereits erste Gummifabriken für den permanenten Kauf diese» Produktes interessieren. * Berlin. I» der gestrigen außerordentlichen General versammlung der Konsolidierten Redenhütte zu Zabrze brachte die Direktion daSExposö über die Situation der Gesellschaft zur Verlesung, nach dem ihre bedrängte Lage durch die unerwartet lange Dauer deS Rückganges in der Eisenindustrie hrrvorgerusen worden ist. Generaldirektor Pastor betonte, daß man der neuen Mittel hauptsächlich wegen der momentanen geldlichen Verpflichtungen bedürfe. Die Versammlung genehmigte einstimmig Zuzahlung von 350000 M. Die Verpflichtungen der Gesellschaft waren am 1. September d. IS. solgende: Kreditoren 196000 M-, Ac< cepte 194000 M., Forderungen de« Roheisen-Syndikat« 27510 M und noch rückständige Löhne 34707 M. Diesen stehen gegenüber an Debitoren 253000 M., Bankguthaben 14000 M., Kassenbeftand 15000 M und Giroguthaben 8500 M. Es sehlen demnach 181052 M. Die Bestände sind mit 454 000 M. ausgenommen. Die Verwaltung erklärte, daß sie eine bestimmte Erklärung ob der Betrag von 300000 m. genügen werde, nicht abgeben könne Die Be- schlußsastung über eventuelle Liquidation soll einer späteren Generalversammlung Vorbehalten bleiben. Der Aus- sichtSrat wurde ermächtigt, den Betrieb der einzelnen Abteil ungen gegebenenfalls rinzustellen. * Essen. Bon sämtlichen Beteiligten, mit Ausnahme der Zeche Kaiser Friedrich, liegen jetzt Zustimmungserklär- ungen zur Verlängerung des Vertrags zwischen dem Kohlensyndikat und dem Dortmunder Brikett- verkaussverein vor. Zur Verlängerung des Vertrags zwischen dem Kohlensyndikat und dem Kokssyndikat sehlen nur noch die ZustimmungScrklärungen der Zechen Crone und General. Der Eingang der beiden letzteren Vollmachten steht indessen, laut ,R -W. Z", kurz nach dem 15. d. MtS. zu er warten. Ueber die seitens drr Gewerkschaft Kaiser Friedrich vorenthaliene Vollmacht wird hinweggesehen werden können, da diese Zeche unter den obwaltenden Verhältnissen kaum ernstlich wird in Frage kommen. — Gleichzeitig bezeichnet das Blatt die von neuem austauchenden Gerüchte, das KokS- syndikat werde am 1. Januar von Bochum noch Essen ver legt nnd das Kodlensyndikat übernehme die Beamten des KolkssyndikatS, als unzutreffend oder zum mindesten als vrr- srüht Diese Angelegenheit befinde sich noch in der Schwebe. An maßgebender Stelle ist man der Ansicht, daß das KokS- syndikat wahrscheinlich seine Selbständigkeit bewahren und seinen Sitz in Bochum behalten werde * Hamburg. Wie gemeldet wird, ist eine groß« Cementlieserung nach England, und zwar für die Cray Water-Works von Wale», deutschen Portland- Cementsabriken zugcfallen. Die Lieferung, die etwa 150 000 Faß beträgt, ist zu U der Hamburger Fabrik „Saturn" und zu der Fabrik Hemmoor übertragen worden. Wien. DaS „Neue Wiener Tageblatt" ist zu der Er klärung ermächtigt, daß der Staatkbahnpräsident Taußig die Verstaatlichung der Oesterreichischen Staatsbahn nicht von der gleichzeitigen Berstaatlichung der Oesterreichi schen Nordwestbahn und Elbethalbahn abhängig macht — eS hängt vom freien Ermessen der Regierung ab, ob die Nord westbahn und Elbethalbahn in die BcrstaatlichungSverhand- lungen einbezogen werden oder nicht. * Paris Der Emissionskurs sür die 5 <H,ige Bul garische Tabakanleihe wurde hier auf 90 festgesetzt. * Genua. Die La Beloce DampsschifsahrtS- gesellschast sah sich genötigt, die vor einigen Jahren ge- schaffene direkte Verbindung Genua Neapel-Miltclamenka wieder einzustellen, da daS Ergebnis den Erwartungen nicht entsprochen hat. Ein von ihr gesorderter jährlicher Staats- zuschuß von 800000 Lire zur Ausrechterhaltung derselbe«, wurde zurackgewiesen Der oberitalienische Ausfuhrhandel wird hierdurch empfindlich geschädigt. * Montreal. Die Einnahmen der Canada Pacific- Bahn betrugen in der abgelaufenen Woche 801000 Doll., daS bedeutet gegen den entsprechenden Zeitraum de« Vor jahres eine Zunahme von 88 000 Doll * New-Uvrk. ES wird eine weitere Goldverschiffung von 250000 Doll, von Australien nach San Francisco ge meldet; für 400000 Doll. Sold kam an der Küste de-Stillen Ozeans von Klondyke an. * Washington. Nach dem Ackerbaubericht ist der DurchschnittSstano sür Weizen 80, Mais 84,3, Hafer 87,2, Roggen 90,2, Gerste 98.2, die SrtragSschätzung sür Weizen 610609 000, für Mai- 2 495 081000, für Haler 868 277 000 und für Roggen 31846 000 Bllshels Der Mai» ist so zurück im ganzen Norden, daß drr Ertrag und DurchschnittSpand von einigen Tagen besonder» günstigen Wetter abhängt. volkswirtschaftliche Trahtuachrichteu. * Berlin, 11. September. Nach hier eingegangener Depesche betrug dir Au-beut« drr in drr Witwater»- rand-Minenkammer vertretrnen Goldmine im Monat August 162 750 Unzen; im Juli belief sich die Ausbeute auf 149 179 Unzen. Wien. 11. September. Der „Neuen Freien Press»" zu- solge legte vr. Eibenschütz-Troppau Berusung beim Oberland«»« gericht ein, weil seine Eingabe wegen Bestellung eine» be sonderen Kurator» sür die Besitzer 4hhiger Südbahn- prioritäten vom Handelsgericht abschlägig beschielten wurde. London, 11. September. Au« den Provinzen lause» Berichte «in, denen zusolge gestern abend ein heftige« Un wetter der Ernte, namentlich drr Obst- und Hopfen ernte, großen Schaden zusagte Vagevkal'enöer. Akademie s ür Zeichnrn u. Malen von Prof Simonson- Castelli, Ostbahnstraße 3. Eintritt für Damen und Herrn, jederzeit. Kunstschule Kop«, Lüttichaustraße 26. Inhaber und Leiter: Maler Guido Richter. Lehrer: Erler, Lllhrig, Wedemeyer. Prospekte daselbst. Panorama international, Marienftraße 20 I. (8 Raben.! Geöffnet täglich von srüh 10 bi« abends 9 Uhr. Zoologischer Garten. Offen von früh bis abend». Draht-Nachrichten. Berlin, I I September Der „Lokalanzriger" hin, die Burengeneral« beabsichtigen, demnächst dem enge,«, Knif« ihrer Freund« in Berlin einen Besuch abzustatte». Oeffeatliche Festlichkeiten feie« nicht geplant Gleiwitz, II. September Der „Oberschlesisch« Wanderer" meldet: Ja dem zur Gräflich Balleflrrmschcn Brandenburg-Grube ,n Nuda gehörigen Holzhängefchacht« auf der Karlskolonne stürzte gestern nachmittag die Zimmerung zusammen und verschüttete einen Steiger sowie vier Bergleute Bei den sofort eingeleitete» Rettung«»»beite» wurden ein Bergmann tot, ein Steiger und zwei Bergleute verletzt und einer unverfehrt zu Tage gefördert. Hamburg, II. September Der pestverdächtige Fall auf dem Bremer Hansadampfer „Neidenfels" hat sich al« vollständig harmlos erwiesen; die über da« Schiff verhängte Quarantäne wurde heute mittag aufgehoben. Die Untersuchung de» erkrankten Matrosen hat zwerfello« festgestellt, daß keine Pest vorlag. Vorsichtshalber ist der Dampfer „Neidenfels" desinfiziert worden Wien, II. September. Kaiser Fron, Joseph ist heute vormittag II Uhr 50 Min zu den Manöver» nach SaSvar ab gereist. Der Deutsche Kronprinz traf heute vormittag m Oderberg ein, wo der ihm zugcteilte Ehrendienst Feldmarschall-Leutnant Graf Auersperg, Oberst Feigel sowie der Militärattache der Deutschen Botschaft v Bülow sich seinem Gefolge anschloffen. Der Kronprinz setzte darauf mit einem österreichischen Hof sonderzuge die Fahrt nach Sa«var fort. Paris, 11. September Von mehreren oppositionellen Blättern wird gemeldet, der StaatSrat habe entschieden, daß ihm die Regierung nur Gesuche solcher Kongregationen vorzulegen habe, denen sie die Genehmigung zu erteilen beabsichtige. Ferner habe der StaatSrat betreffs der aufgelösten Nonnenschulen beschlossen, daß die Behörde selbst dann, wenn die Schulleiterinnen und Lehrerinnen weltliche sein sollten, di« Art de« Unterricht zu kontrollieren habe, um festzustellen, ob die Lehrkräfte nicht lediglich Stellvertreter der Klosterschwestern seien. Amsterdam, II. September. Die Burengenerale sind in Begleitung von Wessel«, Delarey, WolmaranS und Reitz hier eingetroffen In einer Ansprache dankte Delarey für den Empfang und sagte, ihre Sendung sei keine politische, ihr einziger Zweck sei, Unterstützung zu erlangen. Barcelona, II. September. Die Behörden habe» den Minister des Innern gebeten, den Belagerungs zustand beizubehalten. Zur Verstärkung der Gendarmerie werden Truppen erwartet Die Maurer arbeiten auf einigen Bauplätzen Zaragoza, II. September. Die angeschwollenen Flüsse gehen wieder zurück. Menschenleben sind nicht zu beklagen. London, I I September. Die „Morningpost" meldet vom 9. d. M: Fünf Häuptlinge deS ZoutpanS-Gebiete« in Transvaal erklärten sich bereit, di« Waffen unter der Bedingung abzugeben, daß die Oberhäuptlinge die Waffen behalten. Der Vorschlag wurde von den Behörden an genommen. St. Petersburg, I I. September. Der „Regierungs bote" veröffentlicht eine Anzahl neuer Bestimmungen, die Abänderungen der für Studenten geltenden Vor schriften enthalten. Ferner veröffentlicht das Blatt ein Verzeichnis aller Strafen, die den Studenten der Hoch schulen, die dem Ministerium für Volksaufklärung unter stellt find, von dem Disziplinargericht sowie dem Rektor oder dem Direktor auferlegt werden können. New Aork, I I. September (,,R«uter"-Meldung.) Ueber da« Gefecht bei Santa Martha (Venezuela) wird weiter aus Kingston berichtet: Die Aufständischen über wältigten die RegierungStruppkn, die sich zurückzogen, und besetzten am Sonnabend Banana und den Senega» Distrikt, zerstörten die Eisenbahn und setzten, als die „Valencia" am Montag in See ging, ihren Vormarsch fort Nach Schluß des Blattes eingetroffen: Chemnitz, II. September. Heute früh H8 Uhr brachte die Kapelle deS 5 Infanterieregiment» „Kronprinz" Nr. 104 dem König vor dem Hotel „Römischer Kaiser" eine Morgenmusik dar. Gegen 9 Uhr begab Sich Se. Majestät nebst Gefolge zu Wagen nach der Sächsischen Maschinenfabrik, deren Einrichtungen einer ^stündigen Besichtigung unterzogen wurden. Es folgten die Be suche der Mechanischen Tricotweberei von William Janssen in der Schloßstraße, der Strumpfwarenfabrik von Moritz Samuel Esche in der Goethestraße, der Webwarenfabrik von Dürfeld in der Rößlerstraße und der Aktienfpinnerei in der Schulstraße. Um ^1 Uhr kehrte der Monarch in das Hotel zurück. Nachmittag« von 3 bi« 5 Uhr soll die Besichtigung industrieller Etablissements fortgesetzt werden und danach im Hotel „Römischer Kaiser" König! Tafel stattfinden Frankfurt a. d. O., II. September. Von 6 Uhr morgen« ab fand auf dem gleichen Terrain wie gestern ei» große« Gefecht statt Da« blaue (dritte) Corp« und ein Kavalleriecorp« von 16 Regimentern, letztere» unter dem Kommando de« Kaiser«, griffen vom Norden und Osten her da« fünfte Corp« an. Da» Kavalleriecorp« ritt eine große Attacke Die rote Partei ging nach Sükweften zurück. Ihre Majestät die Kaiserin wohnte dem Manöver zu Pferde bei, ebenso die Prinzen und fremden Offiziere. Se Majestät der Kaiser, gedenkt wiederum auf dem Manövergelände zu bleiben Bremen, 11. September. Wie di« „Weserztg " meldet, stellte der Großkaufmann Franz Schütte dem Senate die Mittel für ein an der Kaiser Friedrich- Straße in Bremen zu errichtende« Kaiser Friedrich- Denkmal zur Verfügung London, 11. September. Ein Telegramm au« Maidstone m«ld»t, daß große Strecken im Bezirk und di« Hauptstraßen in der Nachbarschaft noch immer 7 Zoll hoch mit Hagel bedeckt find. Lingesandtes. MogGN- «iai-mknsnko bonäkntsst» ßlskinung
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