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Dresdner Journal : 03.09.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190209035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-09
- Tag 1902-09-03
-
Monat
1902-09
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 03.09.1902
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«-»»»»»ret»: Bei» Bezüge durch dk -«,4-stnDek t»urr»«IH Lreudeu» »,ö0 M («ni-hl Antrag uag), durch di« HkaK L, Deutschen Reiche » «. («nSschließlich Btsullgrld) vierteljährlich. Etuzelur Nummer» 10 Pf Wird Zorücheoduna der für die Schrift!ettung bestimmte», »der von dieser nicht rin- aesorderteu Beiträge bean sprucht, so ist da» Postgeld beizufügen Dresdner Immal Herausgegeben von der -ünigl. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Feruspr.» Anschluß Nr. 1295. Geschehe», Werktag« nach«. » Uhr. A«k»»ht„«»»««»ützr«« Die Zeile Neiuer Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündt- g^n g«.-eitt oder deren Raum dv Pf Bei Dabellen- und Ziffernsatz » Ps Ausschlag wr die Zeile. Unterm Re» daktton-strich (Eingesandt) di« Lextieile mittler Schrift oder deren Raum du Pf. Gebühren»Ermäßigung b«t vsterer Wiederholung. »»nähme der Anzeigen bi» mittag« 12 Uhr für d»e nach mittag« erscheinend« Nummer. W2O4. 1902. Mittwoch, den 3. September nachmittags. Amtlicher Leit. Dre-de«, 3. September. Se. Majestät der Köni g und Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde, Herzogin zu Sachsen, sind gestern Abend 11 Uhr 45 Minuten nach der Insel Mainau im Bodensee gereist. Se. Majestät der König Haden Allergnädigst ge ruht, dem Rathsoberförster Arnold in Oberschlema das Ritterkreuz 2. Klasse vom AlbrechtSorden zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Amtsstraßenmeister Rothe in Neustädtel das Verdienstkreuz zu verleihen. Se Majestät der König haben der Inhaberin der Firma Otto Regner, Anna Franziska Ottilie verw. Regner geb. Kullrich in Dresden, das Prädikat „Königliche Hoflieferantin" Allergnädigst zu verleihen geruht. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Postdirektor Rostosky in Dresden den ihm von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen verliehenen Kronen orden 3. Klasse anlege. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Schloßgärtner Leon hard und der Kastellan Schulze in Knauthain die ihnen von Sr. Majestät dem Schah von Persien verliehene silberne Medaille des Sonnen- und Löwenorden» annehmen und tragen. WekannLrnachung. Es wird hiermit erneut zur allgemeinen Kennt- niß gebracht, daß den Unteroffizieren und Mann schaften dienstlich verboten ist: 1. jede Betheiligung an Vereinigungen, Ver sammlungen, Festlichkeiten, Geldsammlungen, zu der nicht vorher besondere dienstliche Er- laubniß ertheilt ist, 2. jede Andern erkennbar gemachte Bethätigung revolutionärer oder sozialdemokratischer Ge sinnung, insbesondere durch entsprechende Aus rufe, Gesänge, oder ähnliche Kundgebungen, 3. daS Halten und die Verbreitung revolutionärer oder sozialdemokratischer Schriften, sowie jede Einführung solcher Schriften in Kasernen oder sonstige Dienstlokale. Ferner ist sämmtlichen Angehörigen deS aktiven Heeres dienstlich befohlen, von jedem zu ihrer Kenntniß gelangenden Vorhanden sein revolutionärer oder sozialdemokratischer Schriften in Kasernen oder anderen Dienst lokalen sofort dienstliche Anzeige zu erstatten. Diese Verbote und Befehle gelten auch für die zu Uebungrn einzezogenen und für die zu Kontrolversammlungen einberufenen Personen deS Beurlaubtenstandcs, welche ge mäß 8 6 des Militärstrafgesetzbuches und 8 38ö. 1. deS Reichs-Militärgesctzes bis zum Ablauf des Tages der Wiederentlassung bezw. der Kontrolversammlung den Vorschriften deS Militär-Strafgesetzbuchs unterstehen. Sämmtliche Amtsblätter werden um Abdruck dieser Bekanntmachung ersucht. Dresden, den 1. September 1902. 7740 Kriegs-Ministerium. Freiherr v. Hausen. Lunst und Wissenschaft. Königl. Opernhaus. — Am 2. d. Mt«.: „Die Entführung au» dem Serail". Oper in drei Akten. Musik von W A. Mozart Nach nahezu zweijähriger Pause erschien da» Werk wieder im Spielplan des Königl. Institut», da» trotz einem Alter von 120 Jahren und trotz der damit gegebenen Wandlung de» Geschmacks noch immer durch die treffend« Charakteristik der Personen und Situationen wie durch die überzeugende Innerlichkeit des musikalischen Au«druck« überrascht und entzückt Doch hatte sich eine Neubesetzung von Rollen nur in beschränktem Maße, für den Pedrillo und Baffa Selim, nötig gemacht Die Konstanze sang Frau Abendroth, obwohl sichtlich nicht im Vollbesitze ihrer Mittel, mit dem ihr eigenen gesang- technischen Können und wirksam im dramatischen Aus druck Dem Blondchen verlieh Frau Wedekind in dem emgefügtm Koloraturenschmuck wie in einer gewissen übertriebenen Agilität in Spiel und Gesang einige Züge, die mit der von Mozart gezeichneten Figur nicht recht im Einklang stehen Vollkommen im Stile sang Hr. Gießen den Belmonte, und der Leistung de» Hrn. Jäger, der zum ersten Male den Pedrillo sang, ist zum mindesten stimmliche Frischt nachzurühmen, während rm Spiel allerdinq« der eigentliche Buffo-Charokter der Rolle nur in schwachen Andeutungen zur Anschauung gelangte Dem OSmin de« Hrn Wachter mag man Fleiß und volle Hingabe nachrühmen, doch trat auch in der Durchführung dieser Rolle wieder zu tage, wie mangelhaft e» noch um die sprachliche und gesanglich« Technik de» stimmlich so begabten Künstler» bestellt ist. Den Baffa Selim gab Hr. Gred er mit würdiger Haltung und trefflich in der Erscheinung Die musikalisch« Leitung führt« mit bestem Gelingen Hr Hofkapellmeister WekannLmachung. ES wird hiermit eineut zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß den Unteroffizieren und Mannschaften dienstlich verboten ist, sich auf Veranlassung von Civilpersonen mit dem Vertrieb von Druckwerken und Waaren innerhalb von Truppentheilen oder Behörden — seien dies nun ihre eigenen oder fremde — zu befassen. Den Unteroffizieren und Mannschaften ist zu gleich befohlen, von jeder seitens einer Civilperfon an sie ergehenden Aufforderung zum Vertrieb von Druckwerken oder Waaren ihren Vorgesetzten Meldung zu machen. Sämmtliche Amtsblätter werden um Abdruck dieser Bekanntmachung ersucht. Dresden, den 1. September 1902. Kriegs-Ministerium. Freiherr v. Hausen. 774s Grueuvuugen, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. JmveschiftSberriche »e» Ministeriums der Finanzen. Bei dlm Finanzministerium ist ernannt worden: Bret schneider, zeither Bureauassistert dei der StaalSeisenbahn- Berwaltung (Hauptbureau), zum BureauaMenten Bei der Post-Berwaltuug ist ernannt worden: Wienhold, zeither Posidireltor beim Postamt» 3 in Leipzig, al« solcher beim Bahnpostamt Nr. 32 in Leipzig. Im Geschäftsbereiche de« ev-luth LandrS- consiftorium« sind oder werden demnächst folgende Stellen erledigt. Davon sind zu besetzen im regelmäßigen Besetz ung« versahren: da« Pfarramt zu Döbra (Dippoldiswalde) — Kl I — Collator: Komwerherr v. Carlowitz aus Kukuk- stein b. Lielpadt, do« Pfarramt zu T opsseiserSdorf (Rochlitz) — Kl IV (X) — Collator: zur Zeit da« evangel- luther. Landeskonsistorium, das Pfarramt zu Lengenfeld (Auerbach) — Kl. VII (A) — Collator: Rittergutsbesitzer Curt Sonntag auf Grün, z Zt. in Großstädte!« P. O. Gasch witz, daS Pfarramt zu Königswartha (Oberlausitz) — Kl. VI (X) — Collator: die Rittergutsherrschaft dafelbst; wegen Wiederbesetzung ist bereit- Enlfchlirßung gefaßt; da» Pfarramt zu Kleinbautzen. wendisch-deutsch (Obrrlausitz) — Kl I — Collator: die RittergutSherrfchaften zu Klein- bautzrn und Preititz. — Dagegen wurden angestellt bez. befördert: Ernst Moritz Beyerlein, PredigtamtSkandidat, al» HilsSgeistlicher in Stötteritz (Leipzig II), Franz Friedrich Bernhard Planert, Pfarrvikar in Gitterfee, als Hilfs- geistlicher in Neuhaufen (Freibergs, Martin Johanne- Jagfch, Hilf-geistlicher in Neuhaufen, al- Pfarrer in Tannenberg (Annaberg.) Behördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Zur Zoütarifvorlage. Der Klage zahlreicher Blätter, daß die Regierung in Sachen deS Zolltarifs die positiven Parteien vor den Kopf stoße, giebt zu mehr als einem Frage zeichen Anlaß. Zunächst fragt es sich, was unter positiven Parteien verstanden werden soll. Auf diese Bezeichnung machen mit Recht diejenigen politischen Gruppen Anspruch, die den ernstlichen Willen haben und im gegebenen Falle auch be- thätigen, mit der Regierung zur Lösung der je weilig sich aufwerfenden gesetzgeberischen Probleme zusammenzuwirken. Ein solches Zusammenwirken hat aber zur unerläßlichen Voraussetzung die ge bührende Rücksichtnahme auf die von der Regierung auf Grund ernster, pflichtgemäßer Erwägung an genommene Stellung zu der zu erledigenden Auf gabe. Wie im allgemeinen, so gilt dies im be sonderen auch gegenüber einem gesetzgeberischen Werke, daS, wie die Zolltarisvorlage, daS Ergebnis langer und sorgfältigster Vorarbeiten und schließlich einer Hagen. Da» Haus war drmertenewerlerwetie gut defttzt und die Ausnahme des Werkes eine so warme, daß man versucht ist, an die erfreuliche Hebung de» Sinne« für diese Musik durch die Bestrebungen de» hiesigen Mozart- DereinS zu glauben. Jedenfalls wird man sich auch dem Gedanken nicht verschließen können, daß ein Mozart- CykluS — beginnend mit dem liebenswürdigen ein aktigen Jugendwerkchen „Bastien und Bastienne" — auf die rege Anteilnahme der kunstliebrnden Kreise unserer Stadt würde zählen dürfen. O. S. Wissenschaft. * Morgen findet in den Morgenstunden eine inter nationale wissenschaftliche Ballonfahrt statt. ES steigen bemannte und unbemannte Ballons auf in: Trappe», Paris, Straßburg i. E, München, Wien, Buda-Pest, Krakau, Bath, Berlin, St Petersburg, Moskau, Boston, U. S A. Der Finder eines jeden unbemannten Ballons erhält eine Belohnung, wenn er der jedem Ballon beigegebrnen Instruktion gemäß den Ballon und die Instrumente sorgfältig birgt und an die angegebene Adresse sofort telegraphisch Nachricht sendet. Auf eine vorsichtige Behandlung der Ballon» und In strumente wird besonder» aufmerksam gemacht Um Irrtümer zu vermeiden, wird darauf aufmerksam ge- macht, daß für Hilfeleistungen beim Landen ein«» be mannten Ballon» besondere Vergütungen bezahlt werden, deren Höhe jede»mal von dem Ballonführer fistgestellt wird. * Die untermeerische Photographie scheint zu wichtigere« Dingen berufen zu sein, al» man noch vor kurzem zu hoffen wagte Ihr« Ausnutzung bietet, wie auf der Hand liegt, große Schwierigkeiten, weil da» Tage»licht nur bi« zu geringe, Ties« in da« Merr- wasser hinabdringt Bei gewöhnlichem Licht sind Auf nahmen in einer Tief« von 7 bi« 8 m unter dem Wasserspiegel bereit« unmöglich Andrrrseit« wird j«d«r mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden gewesenen Verständigung unter den Verbündeten Regierungen selbst ist. Gegenüber einem solchen gesetzgeberischen Werke werden daher diejenigen politischen oder wirt schaftlichen Richtungen, die der Regierung einfach ihren Willen aufzwingen und, wenn dies nicht ge lingt, mit den grundsätzlichen Gegnern zum Scheitern der Vorlage Zusammenwirken wollen, keinen An spruch auf die Bezeichnung positiver Parteien er heben dürfen, namentlich nicht, wenn sie sich bei ihrem Vorgehen weniger von sachlichen Erwägungen als von Rücksichten der Agitation leiten lassen. Wenn die Regierung daher, wie dies in der Natur der Sache liegt, sich den Forderungen solcher extremen Richtungen gegenüber ablehnend verhält, so kann, wie die „Berl. Pol. Nachr." sehr richtig bemerken, im Ernste nicht von einem Zurückstoßen der positiven Parteien durch die Regierung geredet werden. Thatsächlich hat vielmehr die Regierung im Verlaufe der Zolltarifverhandlungen wiederholt ihre Geneigtheit bekundet, den Wünschen derjenigen Parteien, die ernstlich zum Zustandekommen der Zolltarifvvllage mitzuwirken bereit sind, soweit ent- gegenzukommen, als dies nach ihrer pflichtmäßigen Ueder^eugung mit den von ihr zu vertretenden Inter essen des Gemeinwohls nur irgend vereinbar ist. Sache derjenigen Parteien, dieaufdie Bezeichnung positiv in diesem Sinne Wert legen, wird es nunmehr sein, ihrer seits ihre Wünsche und Bestrebungen auf das nach den klaren Erklärungen der Vertreter der Regierung Erreichbare zu konzentrieren und so daS Ihre zu dem Zustand«kommen deS für die gesamte wirtschaft liche Entwickelung Deutschlands so hochwichtigen gesetzgeberischen Werkes beizutragen. Wenn, wie mit Sicherheit zu erhoffen ist, die schutzzöllnerische Mehr heit deS Reichstages ihre Beschlüsse in diesem Sinne faßt, so wird nur von einem verständnisvollen Zu- fammenwirken von Regierung und „positiven" Parteien, nicht aber von einer gegnerischen Stellung beider die Rede sein können. Tagesgeschichte. Dresden, 3. September. Im Allerhöchsten Auftrage Sr. Majestät deS Königs wohnte der Königl. Generaladjutant Generalleutnant v. Broizem, Excellenz, heute vormittag 11 Uhr auf dem hiesigen äußeren katholischen Friedhöfe der Beisetzung des am 26. August d. IS. abends verstorbenen General leutnants a. D. v. Leonhardi, Excellenz, bei. Se. Majestät ließ durch den genannten Herrn am Sarge des Verblichenen einen Kranz mit den Aller höchsten Initialen niederlegen. Ebenso wohnte in der Allerhöchsten Vertre tung Ihrer Majestät der Königin-Witwe Se. Excellenz der Oberhofmeister Wirkt. Geh Rat v. Malortie dieser Beerdigung bei. Deutsches Reich. Berlin. Uebe, die Ankunft de« Kaiferpaare« in Posen wird ausführlich folgende» berichtet: Gestern nachmittag 6 Uhr trafen Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin und Se. Kaiser! und Königl Hoheit der Kronprinz des Deutschen Reichs und von Preußen ein Auf dem Bahnhofe war großer mili tärischer Empfang DaS Grenadier-Regiment Graf Kleist v. Nallendorf (I WestpreußischcS) Nr. 6 stellte die Ehrencompagnie Se. Majestät der Kaiser begab Sich in der Uniform der Gardes du CorpS zu Pferde, Ihre Majestät die Kaiserin im offenen Vierspänner in die Stadt. Eine EScadron vom Ulanenregiment Kaiser Alexander III. von Rußland (Westpreuhtsche«) Nr. 1 eskortierte. Am Berliner Thor wurden die Majestäten von den städtischen Behörden empfangen Oberbürqer- ohne wettere» verftehen, vaß ere Lnwendung lUvstttche» Beleuchtung im Wass«, groß«» Hindernissen begegnen muß Durch einen Apparat, der im „English Mechamc" kurz beschrieben wird, scheint man jedoch dieser Ungunst der Verhältnisse völlig Herr geworden zu sein Er be steht in einer Handkamera, die in eine wafferdichte Kupferbüchse eingeschloff«« ist; diese besitzt ein Glak» finster und ist aus einem Dreifuß von Gußeisen an gebracht. Ein geeigneter Mechanismus besorgt die Be- lichtung und da» AuSwechseln der Platten D«r starke Wasserdruck, der sich schon in einer Tiefe von wenigen Metern höchst unangenehm bemerkbar macht, kann da- durch unschädlich gemacht werden, daß durch einen losen Gummiball Lust in die den Apparat umschließende Kupferbüchse hineingepreht wird Die künstliche Be lichtung wird erzielt durch Verbrennung von Magnesium puloer in Sauerstoff innerhalb einer Glaskugel und giebt ein so starkes Licht, daß auch Momentaufnahmen hergestellt werden können Solche Photographien werden dazu geeignet sein, äußerst interessante Bilder von dem auf dem Meeresboden herrschenden Leben zu geben. Allerdings bleibt eS fraglich, ob man mit der photo graphischen Kammer auch bi» zu größeren Meerestiefin, wo der Wasserdruck ins Ungeheure steigt, wird hinab dringen können. * Eine interessante archäologische Entdeckung ist, wie au« Orlöans berichtet wird, in dem Walde von Cha rbonnisr«, nahe bei dem Schlöffe diese» Namen« und in einer Entfernung von 8 bm von Orlöan«, gemocht worden Zwei Gräber au« Monolithen wurden dort unter hundertjährigen Eichen, 30 cm unter dem Boden, gesunden; in dem einen befanden sich «och einige Reste eine« Skelett« Nach der Größ« und der Gestalt der Steine zu schließen, müssen diese Gräber au« dem 6 bi« 8 Jahr hundert stammen Nach der örtlichen Uebrrliefirung er hob sich an dieser Stelle, die ehemol« von einer großen meister Witting hielt ein« Ansprache, in der er daran er innerte, daß vor genau 100 Jahren König Friedrich Wilhelm III. an der Seit« der Königin Luise in Posen eingezogen sei Seitdem hab« di« Stadt ähnlich«» Glanz nicht gesehen. Heute, am Tage von Sedan, halt« der Deutsche Kaiser an der Seite Seiner Hohen Ge- mahlin Seinen Einzug. In denz verflossenen Jahr hundert sei in Posen an die Stelle tiefste« Verfall« preußischer Geist, Zucht und Ordnung getreten. Der Oberbürgermeister wie« dann auf die verschiedenen Huldbeweise, die Se Majestät der Kaiser der Stadt Posen erzeigt habe, hin. Auf Kaiserliche Initiative sei die erst« Erleichterung in den Royo«-Beschränkungen seinerzeit erfolgt, und auf de« Kaiser« Gebot fielen jetzt die Wälle. Nur im Schatten de« Reich«panier« und in den Bahnen preußischen Regiment« könne und werde die Stadt Posen gedeihen. Au« jeder Brust steige heute das Gelöbni« empor: „Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!" Se. Majestät der Kaiser erwiderte mit folgender Ansprache: „Empfingen Sie den Dank der Kaiserin und Meinen sür den freundlichen Empfang seilen- der Stadt und die Aus schmückung, wie die Gesinnungen, denen Sie soeben beredten Ausdruck verliehen haben Ich srrue Mich von Herzen, daß heute ein andere- Bild Meinen Augen sich zeigen wird al» damals in diesen trüben Tagen, al- die Wellen deS Stromes sich gegen und zum Teil über Ihre Häuser dahin- wälztrn. Wa- dies« Stadt und diese- Land sind, verdanken sie der Arbeit der preußischen Könige. Ich, al» ihr Nachsolger, weide auch an Meinem Teil, wie Ich e- damals schon bei der Sitzung im Magistratssaal gethan, eS an Sorge sür die Stadt und Unterstützung in ihrer Entwickelung nicht ermangeln lassen. In seinen EntwickelungSbestrebungen ist Posen in ein Stadium getreten, in welchem eS mit den bis herigen Abgrenzungen nicht mehr aukkommen kann. Zu eng ist der Gürtel ihres Gewandes geworden, zu klein die Mauer krone sür ihr Haupt. Ich habe infolgedessen heute rin« Ordre vollzogen, wonach da- Rayongesltz ein für allemal fällt (Brausende Hurrarufi), und Ich erwarte von der Ein sicht deS Oberbürgermeisters, deS Magistrats und der Stadt verordneten, wie von dem Patriotismus der Einwohner, daß die Stadt nun mit allen Krästen an ihre Entwickelung Hand anlegt und daß sie dieser großen Wohlthat sich würdig zeigen wird. Ich hege keinen Zweisel, daß binnen kurzem sich Straßen und Häuserquartiere erheben werden, welche auch den Arrmeren ein bessere» und menschenwürdigere» Dasein ermög lichen werden, als die Wallischei eS jetzt thut. Ich hoffe, daß di» bösen altch, Stadtteil» verschwind»» wrrd»n. Ich bitte Sie, in Meinem und der Kaiserin Namen den herzlichsten und innigsten Dank sür die Stimmung und Begrüßung, sowie sür den Empfang der Stadt Poien auSzusprechen. Ich danke Ihnen und der gesamten Bürgerschaft dadurch, daß Ich Ihnen die Hand reiche.' Ihre Majestät«« der Kaiser und di« Kaiserin sowie der Kronprinz setzten alsdann den Einzug in die Stadt fort Auf dem Wege bildeten Truppen Spalier, Musik spielte, die Truppen präsentierten Von dem in den Straßen aufgestellten Publikum, sowie den jenigen, die di« Fenster besetzt hielten, wurden den Majestäten stürmische Ovationen dargebracht Die dichten Menschenmengen, die di« Straßen angefüllt hatten, empfingen die Allerhöchsten und Höchsten Herr schaften überall mit stürmischer Begeisterung In den Straßen war fast jede» HauS reich mit deutschen und preußischen Fahnen geschmückt Die wenigen polnischen Häuser, die keinen Schmuck angelegt hatten, verschwanden in der Masse der dekorierten Häuser Die Nachricht, daß die Rayonbeschränkung aufgehoben sei, erregte allgemeine Freud« ohne Unterschied der Nationalität Der Reichs- kanzler Graf v Bülow wurde beim Vorüberfahren von den Deutschen mit lauten Zurufen begrüßt Erzbischof v. StadlewSki war, obwohl leidend, zum Empfange der Zivilbehörden erschienen, dem auch der Fürst Radolin beiwohnte Der Schloßhauptmann von Posen Graf Hutten-CzapSki ritt beim Einzug neben dem Wagen Ihrer Majestät der Kaiserin Nach dem Zivilempsang, bei dem römischen Straße durchschnitten wurde, vor Jahrhunderten eine bedeutende Stadt, deren Ruinen, di« noch vor handen, jetzt aber vergraben sind, öfter durch Erdarbeiter und Holzhauer aufgewühlt wurden Die Tradition giebt dieser zerstörten Stadt den Namen Segry. E» ist sehr wahrscheinlich, daß diese Gräber in jener Gegend nicht vereinzelt sind und daß methodische Nach forschungen einen Friedhof zu Tage fördern würden, deffen Ausdehnung einen Begriff von der Bedeutung der verschwundenen Stadt geben würde. Litteratur. Geschichte von Dänemark. Von Dietrich Schäfer. Fünfter Land Vom Regierungsantritte Friedrich« II. (15b9) bi« zum Tode Christian« IV (1648). Gotha, Friedrich Andrea« Perth«» 1902. XX, 763 SS. 8". (Allgemeine Staatengeschichte, herau«gegeb«n von Karl Lamprecht Erste Abteilung: Geschichte der europäisch»» Staaten, hera«»grgeben von L. H L Heeven, F L Ukert, W v Giesebrecht und K Lamprecht. Dreizehnte« Werk ). Zn den vorzüglichsten Werken der altberühmten Sammlung ««hört« einst Dahlmann» Geschichte von Dänemark, di» während der Jahre 1840 bi« 1843 in drei bi» zum Anfang« de« 16 Jahrhundert« reichenden Bänden erschien; sie war „in Forschung wie in Dar stellung eine Musterleistung" und fand reiche Anerkenn ung und weite Verbreitung Seitdem hat sich, teilweise infolge der durch Dahlmann gegebenen Anregung, auf de« Gebiet« drr dänischen Geschichte »in« sehr fruchtbare wiffenschaltliche Thätigkeit entfaltet sowohl in Dänemark selbst al« namentlich auch in Deutschland, wo die ein gehende Beschäftigung mit der Geschichte der Hansa auch der dänischen Geschichte zu gute gekommen ist Einer der tüchtigsten Forscher auf diesem Gebiete, dem der hansischen Geschichte, ist e« denn auch, dem die ehrenvolle Aufgabe ,«gefallen ist, da« Werk Dahlmann« fortzu setzen; Dietrich Schäfer, der Herausgeber der Hansa- rezrffe und zahlreicher hansagrschichtliche, Monographie»,
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