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Dresdner Journal : 07.12.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190112078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19011207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19011207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-12
- Tag 1901-12-07
-
Monat
1901-12
-
Jahr
1901
- Titel
- Dresdner Journal : 07.12.1901
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tz«it, »ud iß ,»Pomh«»«n, daß ß« anreg e»d wirke» * Dresdner Börsenbericht vom 7. Dezember. Bertin sandte zum Wochenschluß recht schwache Tendenz auf unbefriedigendes Amerika. Nur Fonds lagen recht fest. Be- fonderS Spanier scharf weiter steigend. Lombarden gebessert. Man notierte in Berlin: Kredit 205,90, StaaiSbahncn 140,10, Lombarden 16,80, Diskonto 179,75, Italiener 100,25, Dortmunder Union 75,80. An der hiesigen Börse waren die Umsätze ganz bedeutungslos Nur Brauereien blieben gut gefragt Besonders fanden in Rizzi U Aktien gute Umsätze statt Wir verzeichnen nachstehende Umsätze: Deutsche Fonds: 3 yß Sächsische Rente 88, 3'^ Dresdner Stadtarleihe 99,50, 4 fly Landwirtschaftliche Pfandbriefe 102 25, 3'^ qy Lausitzer Pfandbriefe 99,25 Ausländische Fonds: 4 H Ungarische Goldrente 99,90 Bankaktien waren weiter anziehend. All gemeine Deutsche erzielten 167,50, Berl. Spar-und Depositen bank 40, SSchs. Bo enkredit wurden heute bei 120 vergeblich gesucht Transportwerte lagen noch immer sehr matt. Man nahm Dresdner Straßenbahn bei 178,60 und Kette mit 80,50. Papier- rc Fabriken sowie Ballgesellschaften blieben ohne be zahlte Notizen, selbst von dem sonst so regen Gebiete der Ma chincniabriken und Elektrischen Unternehmungen muß dasselbe gesagt werden. Bon Fahrrad Aktien handelte man nur Seidel u Naumann - Aktien bei 202. In Brauereien »ar da- lebhafteste Geschäft in Rizzi L-Aktien, die mit 13 willig Ausnahme fanden und nachbSrSlich ver geblich bei 18,50 gesucht wurden Dergl. ^-Aktien han delte man mit 41,50, Feldschlößchen zu 102,50, Plauen scher Lagerkeller bei 94 und ReichelbrLu mit 185. Porzellan- ,c. Fabriken blieben umsatzlos Aktien verschiedener Unternehmungen: Plauensche Spitzenfabrik Herz wurden bei 122 und Speicheret Riesa mit 97 gesucht und bezahlt, ohne daß die Nachfrage ganz befriedigt worden wäre — Oester- reichische Roten bezahlte mau mit 85,40. * Ja der Angelegenheit der hiesigen Spar- und Bor schu ßba»k erfahren wir auf unsere Erkundigung an zu ständiger Stelle, daß i» der gestrigen Sitzung der Banken und städtischen Bertreter ein definitives Resultat noch nicht erzielt werden konnte, da bei der Erledigung dieser Angelegen- heit große Schwierigkeiten überwunden werden müssen Doch ist zur Beruhigung der nach vielen Tausenden zählenden Einleger zu erwähnen, daß in den nächsten Tagen bereit» der Entschluß der in Frage kommenden Bankhäuser bezüglich einer etwaiger Beleihung der Einlagebücher an den Nat gelangen wird. JedensallS kann versichert werden, daß seitens unserer Großbanken alle- gethan wird, um die Kala mität nach Möglichkeit abzuschwächcn. * Aus der Tagesordnung der heute vormittag statt- grsundenen außerordentlichen Generalversammlung des Hänichener Steinkohlendau-BereinS stand der An trag über Herabsetzung deS Grundkapitals zweck- teilweiser Rückzahlung an die Aktionäre durch Zusammenlegung der Aktien, insbesondere Festsetzung d«S Betrage-, um den daS Grundkapital herabgesetzt, und des Verhältnisses, in dem die Aktien zusammengeleyt werden sollen. Erschienen waren » Aktionäre mit 1726 Stimmen Der Vorsitzende, Hr Kom merzienrat Otto Sieg, schlug der Versammlung im Name« der BerwaUuLg vor. di» Attreu im Vmtzäu»»» mm u go 1 zusammenzulegen mithin daS Gruudkopual um 360 000 M, hon 720 000 M aus 860 000 M. zu verringern Di« Aktien müße» di» spätesten« 1 Mar ringereichl werden Auf zwei der «»gereichten Aktie» wird inuerhalb der gesetzmäßigen Frist 50 stj, de» Nennwertes znrückgezadlt und dagegen nur eine Aktie mit dem entsprechenden Stempel versehen zurück- gegeben. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. * Der Geschäftsbericht der Aktieabierbrauerei Gambrinu» in Dresden besagt, daß daS vergangene Ge> schäsltjahr leider nicht da» Ergebnis seine» BorgängerS er reichte, da besonder» da» Zuendegrhen der hiesigen großen StaatSbautea >m allgemeinen und der ungewöhnliche Nieder gang der Privatdauthätigkeit im besonderen sowie die danieder« liegende Industrie den Bierabsatz beeinträchtigte sodaß nur 67 421,50 dl gegen 69 768,43 dl >m Vorjahr zum Au-stoß gebracht wurden Dieser Minderudsatz b.trissi in der Haupt- suche da» Flaschenbiergrschäst. Der Faßb>erveikaus hat sich trotz dem immer schärfer werdenden Wettbeweib auf der vor jährigen Höhe erhalten. Hand in Hand gehend mit dem all gemeinen wirtschaftlichen Niedergang waren zukem höhere Ausgaben für Rohmaterialien, Kohlen und Betrübslöhne er forderlich (z. B für Sohlen allein über 10 000 M), sodaß der Brtriebäüberschuß 177 887,46« beträgt, gegen 284 636,02 M. im Borjahr Im Hinblick hierauf und da tue Aussichten für ein bessere- Geschäft im begonnenen neuen Betriebsjahr sich immer noch sehr trüb gestalten, hat die Verwaltung e» dringend für geboten erachtet, dir Sätze für Abschreibungen aus der gleichen Höhe wie in den Borjahren zu haften. Sie sollen 91 658,87 M. betragen. Bon dem nach Abzug dieser Abschreibungen verbleibenden Ueberschuß im Betrage von 86 238,59 M wird oorgkschlagen eine Dividende von Sys, zu verteilen, und zwar auf Dividendenschein Nr. 9 60 M. und aus die Benußscheine, Gewinnanteilschei» Nr. 9 15 M Die Generalversammlung findet am 18. d. MtS. in Dresden, . Trianon", statt. * Die Zahlstelle für die Tividendenscheine und kouponS der Preußischen Zentral-Bodenkredi t-Aktiengese llscha st Berlin, mit deren Einlösung am hiesigen Platze bisher die Filiale der Leipziger Bank beauftragt war, ist der Firma Günther L Rudolph übertragen worden — Die am 2. Januar 1902 fälligen Koupons sämtlicher Pfandbrief-Serien gelangen vom 15. d. M ab durch genanntes Bankhaus zur Einlösung. * Die Direktion de» Dresdner Bankvereins teilt uns mit, daß sie die Dividende ihrer Bank für das laufende Ge schäftsjahr auf ca. 6 Proz. schätzt. * Kalliope Musikwerke. Wie aus dem Inseratenteil unseres heutigen Blattes ersichtlich ist, werden am Donners tag , den 12. d M bei der hiesigen Bankfirma GüntherKRu- dolph 500000 M. bprozentige hypothekarisch siche gestellte Teilschuldverschrei düngender „Kalliope-Musikwerke, Aktiengesellschaft'in Leipzig zur Zeichnung aufgelegt Die Teilschuldverjchreibungen, verlosbar von 1907 ab und un kündbar bis 1911, sind zum Handel und zur Notiz an der Dresdner Börse zugelassen worden und bestehen zur Hälfte au» Stücken zu je 500 M und zur Hälfte aus Stücken zu je 1000 M * Syrischer Bahnbau. Wie mau au- Konstantinopel schreibt, schreitet der Bau der syrischen Bahnlinie rasch vor wärts Die gegenteilige englische Meldung dürfte sich auf eine Verwechselung mit der Mekkabahn beziehen Die französische Ballgesellschaft der erstgenannten Linie hofft, im April >902 die Strecke bis Baalbcck, eventuell sogar bis Raas-Baalbeck, zu eröffnen. * Dem Nebenzollamte I Tetschen im Hauptzollamts bezirke Schandau rst die Befugnis zur Abfertigung von wollenen Zcugwaren der Zolltarisnummer 4lä 5 und 6 zu andern als den höchsten Zollsätzen erteilt worden ' Dem Hauptzollamte Meißen ist die Befugnis zur Abfertigung der mit Begleitschein I oder Uebergangsschein unter Eisenbahnwagenverschluß eingehenden Biersendungrn erteilt worden. * Die Direktion der Aktiengesellschaft vormals FristerLRoßmann. Berlin (Schnellschreibmaschinen), schreibt uns, daß der Geschäftsgang, der im Anfang des JahreS durch die allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse beeinflußt wurde, sich im weiteren Verlaufe deS Jabres so günstig gestaltet hat, daß die Gesellschaft glaubt, ihren Aktionären eine bessere Divi dende als »m Vorjahre (5 Proz.) in Aussicht stellen zu können. ' Die am 2. Januar 1902 sälligen ZinSscheine der Hypothekenpsandbriese Serie II, III und IV der Sächsischen Bodenkreditanstalt in Dresden werden nach einer im AnkündigungStreile unseres vorliegenden Blatte« befindlichen Bekanntmachung bereits vom 16. Dezember d. I. ab bei sämtlichen Pfandbrief-Verkaufsstellen «»gelöst. * Die deutsche Elektrizitätsgesellschaft, die, wie wir gestern berichteten, von der Stadl Manchester Aufträge im Werte von 2,260000 M erhalten hat, ist die Allgemeine Elek trizitätsgesellschaft in Berlin. Sie hat, obwohl sie nicht die billigste Bewerberin war, von der Stadt Manchester einen neuen Auftrag auf 2 scchstaufcndpferdige Dawps- dynamoS und eine Anzahl von Umformern nut einer Ge- samllcistuug von >0000 Pferdekrasten erhalten. Ter Gesamt auftrag Manchesters Hal nunmehr einen Umfang von 48000 Pserdekrästen. ' Dividenden und GescküflSergebnisfe. Von den betreffenden AussichiSräten und Vorständen der nach folgenden Aktirngesellfchastln wurden Dividenden vorgeschlagen bez GefchästSergcbnisje mitgeieilt: Dortmunder Aktien- Brauerei, Reingewinn 560343 M, 20 y» Dividende; Hoesel-Brauerei A.-A , Düsseldorf, Bruttogewinn 417103 Mark, Abschreibungen 96012 M, 10 >sh Dividende; Hos» bierbrauerei Sch.öfferhof, Mainz, 12 Dividende gegen 12H im Vorjahre; Charlottenburger Wasser werke, 18»^ Dividende wie im Vorjahre; Kottbuser Maschinenbau-Anstalt, Eisengießerei A -G , 3 gj, Dwieende gegen 8 im Voriahre; Ä.-G. Rolandshütte, Weidenau-Sieg, Bruttogewinn 146872 M, Abschreib ungen 89427 M, 5 «j, Dividende; Waggonfabrik Herbrand, Cöln, Bruttogewinn 258166 M. gegen 581514 Mark im Borjahre, Abschreibungen 100394 M., Reingewinn 176869 M, 5 gj, Dividende gegen 12 yh rm Vorjahre; A-G. für Lokomotivrnbau Hohenzollern, Gewinn 573440 M , hierzu 110787 M Gewinnoortrag, Abschreibungen 152104M andaSBersüzungSkonto200000M, 10°^ Dividende. * Auf dem Getreideweltmarkte hat sich, wie die „Nat- Ztg " in ihrem wöchentlichen Berichte milteilt, die Lage sehr gebessert. Man habe seit langem vergeblich daraus gerechnet, daß Amerika die Führung übernehmen werde, da es daran durch seine große Weizenernle gehindert war Neuerdings aber baden dort trotz der außerordentlich starken Anhäusung von Vorräten die Preise angezogen. Als die Ursache oder vielmehr als Stütze dieser Bewegung bezeichnet man den hohen Preisstand der sonstigen Körnerfrüchte, besonders von Mais, Hafer rc. Die Anlieferungen an die Stapelplätze teS Innern haben in der verflossenen Woche 874 000 Bushels, gegen 934 000 in der Vorwoche und 628000 Bushels in der entsprechenden Woche deS Vorjahres betrogen Die Ausfuhr nach Europa ist um 315 000 BushelS zurückgegangen. Die Bedenk-n wegen der Winterweizenfelder sind in Amerika zwar nicht geschwunden, aber man will ihnen keine zu große Be deutung beilegen. Die letzten Nachrichten aus Nordamerika melden, daß die Stimmung am Schluffe der Woche etwas verstaute lieber die Aussichten der argentinischen Ernte liegen zuverlässige Nachrichten noch nicht vor Rußland berichtet über eine ziemlich beträchtliche Weizen- und Hopsen Ausfuhr, während die Ausfuhr der Donauländer zurückgegangen ist. In England ist die Kauflust durch die amerikanischen Meldungen mehr angeregt worden: erst gegen Schluß der Woche zeigte sich etwas Zurückhaltung infolge der kräftigen Ergänzungen der vorhanvenen Vorräie. Auch in Frankreich ist c:ne Steigerung der Preise eingetreten, daS Geschäft blieb aber still und ein Bedürfnis zur Eiiisuhr zeigte sich nicht. Feste Stimmung be kundeten die Märkte von Belgien und Holland, ohne daß der Geschäftsgang sich lebhafter gestaltete Auch am Rhein und in Sübdeutschland wirkten die Höheren Forderungen erschwerend auf den Verkehr ein In ähnlicher Weise verlies das '»e chäst in Oesterreich Ungarn Am Berliner Markte war das Geschäft in We'zen bei gestiegenen Pieisen etwa- ielebirr Auch Roggen jk weniger ve>nachlässige, obwohl die Mühlen noch über un befriedigte Verwertung von Mehl Nagen In Hafer ist der Statistik aad Volkswirtschaft. * VSrf«»-Wochenbericht vom 30 Nommber bis 7 Dezember Bereits in unserem vorigen Berichte konnten »tr darauf hindeutrn, daß eine bessere Börseustimmung platz- «tgrmfea beginvt Ein« recht lebhafte Anregung empfing sie sowohl unmittelbar als mittelbar durch di« größer« Zuveisicht, mit drr di« Kapitalist«» am Kassamarkt« aujtraten, nachdem die Uitiwogeschäsie «in« so glatt« Abwickelung g«fund«n hattrn Da in der allgemeinen geschäftlichen wie industriellen Lag« bisher Anzeichen einer wirklichen Neubelebnng und inneren Btfserung nicht hervortraten, so mußte man erwarte», daß eine so intensiv« Kurssteigerung, wie sie sich innerhalb weniger Lage vollzog, noch keine-wea« gerechtfertigt sein könnte. Diese Dhatsache schien bereit« am DwnStag vrdeuke» gegen die Be rechtigung «iner fortgesetzten Hausse zu erzeuge» Die Folge davon war, daß sich lebhaftere RealisationSlust auf den Ge bt«»» der hauptsächlichsten Spekulation-werte geltend macht«. JuSbesond«!« »aren e» einzelne Banken und die ton- »ngebeaden Bergwerks Papiere, di« darunter zu leiden hatten. Die Teudenzabschwächung aus diesen Gebieten ver anlaßte auch bald aus ander«» Märktrn «ine Ber- »t»der»ng drr Kauflust und darau» entsprieß«ndt Ermäßigung drr Kurse Der unverändert flüssige Gelüsland, die an die englischen Meldungen sich anknüpsenden Hoffnungen, daß drr Krieg endlich seinem Eudr entgegeagehe, die günstige Auf fassung der Botschaft des amerikanischen Präsidenten und schließlich die unternehmungslustige Haltung der AuSlaudS- bSrsen regten die Spekulation im Lause der Woche zu erneuter Thätlgkeit an. Trotzdem blieb die Gesamtstimmung etwa- schwankend Fortgesetzte Gewiunrealisationen »erhindrrten das Auskommen «iner auf größere Zuversicht fußenden Kauf lust. Im allgrmeinen kann man der Börse einen gewisse» Grad der Festigkeit nicht mehr absprechen Jedenfalls sind die Kurse für Schwankungen «ach oben bedeutend empfindlicher al- nach unten Recht erfreulich ist e- auch, daß feiten» de» Publikum-, da- so lange Zeit die Lursentw-rtung durch sein dringende» Effekteoangebot verschärft hatte, jetzt fortgesetzt größere oder kleinere Beträge von Papieren säst aller Kate gorien ausgenommen werden Dem Montanmarkte wurde auch in der heutigen BerichtSprriode da» meiste Interesse geschenkt. Die Folge hiervon war indessen, daß er auch den größten Schwankungen au-gesetzt war. Gleichen Schwankungen waren SchisfahrtSaktien unterworfen Al» der Ham burger Platz - angeblich wieder sür amerikanische Rechnung — für diefe Werte als Käufer auftrat, wurde sogleich eine mehrprozentige Kurssteigerung hervorgerufen, die sich nicht voll zu behaupte» vermochte. Recht gut hielten sich dagegen Bankenwerte. Durch die kräftige Steigerung der Kreditaktien, die von Wien au-giug, wurden auch unsere leitende» Banken mit nach oben geführt In den beliebtesten fünf bi» sechs Weiten fanden große Läufe statt, wodurch da» ganze Gebiet gestützt wurde Auch aus dem Gebiete der Esisenbahnaktien ging es recht lebhaft zu Neben den Aktien der Canada-Pacific-Baha, die aus die große Mehr- einnahme hin recht fest lagen, wurden namentlich auch TranS- vralbahn-Zertifikate wesentlich höher bezahlt. Ferner wandte sich ein lebhafteres Interesse den Aktien der Dortmund— Gronauer Bahn zu. Angesichts der aus 8 Hy lautenden Dividendensch y:ng wird diese» Papier für recht preiswert gehalten. Buch ^ondard, StaatSbahn, Prince Henri, Ana tolier und Lübeck-Büchener lagen recht gut beachtet bei meist anziehenden Kursen. Auf dem Kassamarkt für Jndustiie- pap«ere war die Tendenz geteilt Biel Kauflust trat vorüber gehend für einzelne Straßenbahnen und Elektrizitäts- aktien auf. Nach wie vor herrschte größte Regsamkeit aus dem Rente»markt Chinesen, Italiener, Serben, Portu giesen, vor allem aber Spanier wurden in sehr bedeutenden Beträgen und zu anziehenden Kursen gehandelt Spanier haben in den letzten Lagen einen Ausschwung gehabt, der wohl bei den beste« Rentenpapieren zu Seltenheiten ge hört und besonder- bei diesem Papier nicht erwartet worden wäre. Auch spanische Bahnen zogen ganz beträchtlich an, ohne daß die Nachfrage »schließe. Lon unserem Dresdner Markte ist, soweit Umsätze in Be tracht gezogen werden, noch recht wenig Erfreuliche» zu melden. Kaufer und Verkäufer meiden sich noch scheu. S» ist nicht zu verwundern, wenn die Aufstellung des Kurszettels unter solchen Bedingungen eine ziemlich willkürliche bleibt. Noch immer spielen die ominösen Striche ja eine Haupt rolle I Wenn da« Material innerhalb der engen Schranke» der KurSlimite nicht zu erhalten ist, so erlahmt die Nach frage schließlich doch Besonder« deutlich war die« auf dem Gebiete der Maschinenwerte zu erkennen. Am Freitag wie» diese» gerade eine einzige bezahlte Notiz aus. Besser sieht r« jetzt bei Brauereien au«. Zwar sind die Umsätze hierin auch keine nennenswerten, aber die Nachfrage ist doch hartnäckiger und liberaler. Banz besondere Aufmerksamkeit zogen Rrzzi-ö auf sich, die in größeren Beträgen an den Markt kamen und allerdings schlanke Aufnahme sanden, ob wohl den Käufern «in« genösse Vorsicht nicht abzuerkenne» war. Sehr beliebt waren auch Mönchehos und eine Zeit lang Waldschlößchen Aus den übrigen Gebieten war der Verkehr ganz belanglos. Lieserungthandel schwersällig u»d unregelmtßig, die Preise Leipzig Von Aktionären der Leipziger Woll» käo mrrei war b schlossen worden, eine EntschädiguugS- klage gegen den AufsichKrat der GiOtMchast anzustrengen. Zunäwst sollte ei» Betrag von 2000 M ««geklagt werden. Der in dieser Sache g-stern vor der Kammer für Handels sachen deS Landgerichts anberaumt» Termin ist vertagt worden * Hannover Auderwrite» Gerüchten gegenüber wird mitgettift. daß die Verwaltung der Straßenbahn Hannover den Termin der Zuzahlung von 25 H aus die Aktien über den 12. Dezember hinan» nicht verlängert. Die Einzahlungen solle» schon in solcher Höh« ersolgt sein, daß die Transaktion al« ges cheit erscheint. * Dortmund. In der gestrigen Generalversammlung der „Dortmunder Union", rn der 11358000 M Attien- lapital vertreten wa rn, wurd« zunächst mit allen gegrn zwei Stimmen die Bilanz genehmigt, nach der von dem Rein gewinn in Höht von 172 927,52 M. 17 292,76 M. in Reserve gestellt und die restlichen 155 634,76 M aus neue Rechnung vorg> tragen werden sollen, die Verteilung einer Dividende also nicht in Vorschlag gebracht wird. Zu Punkt 3 der Tages ordnung ermächiigte die Versammlung mit allen gegen 210 Stimmen den Vorstand, die Zeche „Adols v. Hansemann" unter im Einvernehmen mit dem Aussichtsrat sestzustellenden Bedingungen zu veräußern. Die Grundlagen, auf der Verkaufsverhandlungen schweben, sind folgende: Der Verkauf der Zeche ersolgt zum Buchwerte, den sie am Lage der Ueber- gabe hat (jetziger Buchwert ist rund 16,8 Millionen) unter Uebernahme der Hypothekenschulden im Betrage von 7,35 Millionen und Entrichtung des verbleibenden Teil» de» Kaufpreises von etwa 9 10 Millionen zur Hälfte in bar, zur Hälfte in Aktien der „Dortmund« Union" zum Nenn werte Da ein Ankauf eigener Aktien nur bei Herabsetzung des Grundkapitals ersolgen kann, so muß eine neu einzude- rusende Generalversammlung mit Hj de- vertretenen Kapital« die Herabsetzung beschließen, damit dieser Teil des Kaufpreises in Aktien entrichtet werden kann Der BesLluß hat also nur die Bedeutung des grundsätzlichen Einvernehmens mit dem Vorgehen der Verwaltung Das Aktienkapital soll danach um 4<j,—5 Millionen M. herabgesetzt werden, die sunditrtc Schuld um 7 35 und die schwebende um 4^—5 Millionen, wodurch eine Sanierung des Unternehmens herbeizuführen versucht werden soll. (Wiederholt.) * London. Der Standard Oil Trust tauschte einen Teil seiner Aktien 100 Doll, unter Kur« gegen Aktien der Shell Transport and trading Company in London ul pari ein und erwarb dadurch das Petroleummonopol für Afrika, Borneo und Ostindien. * Zum Konkurse der Dresdner Spar- und Vor schuß Bank geht uns bei Schluß des Blatte« von maß gebender Stelle folgende Mitteilung zu: Hiesige Bank institute haben sich bereit erklärt, allen darum nachsuchenden Inhabern von Einlag«-Konto-Büchern der Spar- und Vorschuß-Bank einen Vorschuß von 25 der Einlage im Höchstfälle 250 M für das Buch, gegen Verpfändung der ihnen au« diesen Büchern an die genannte Lank zustehenden Forderungen zu gewähren Für derartige Vorschüsse können nur Dresdner Einwohner in Betracht kommen und solche Einleger, deren Forderungen von dem Konkursverwalter nicht für etwa bestehende Verbindlichkeiten ausge rechnet werden können Dem Vernehmen nach ist Aussicht vorhanden, daß sich die städtischen Körperschaften diesem Borgeben anschlicßen werden Ob und wiefern es möglich sein wird, den Schuldnern der Spar- und Borschuß- bank, in erster Linie den hiesige» kleineren Handwerkern und Industriellen ebenfalls eine Hilfe zu gewähren, deren sie durch den Verlust ihrer bisherigen Bankverbindung eventuell bedürfen wer den, darüber sind Verhandlungen noch in der Schwebe. Draht-Nachrichten. Zweite Ausgabe. Marseille, 6. Dezember. An Bord de« Dampfer» „Peiho", der vorgestern au« der Levante hier ei»- getroffen ist, wurde bei einem Soldaten Pesterkrankung frstgestellt. Die Passagiere wurden in« Lazarett ge bracht. London, 7. Dezember. Die „Times" berichten au« New-Dorl: Acht britische Transportschiffe sollen so schnell al« möglich nnt Pferden und Mauleseln beladen werden Britische Agenten durchreisen den Westen und machen die g,ätzten Anstrengungen, dort noch mehr Pferde auf zubringen. Dir« wird für ein Zeichen gehalten, daß das Ende de« südafrikanischen Kriege« ferner liegt, al« die britische Regierung einzugestehen gewillt sei. Madrid, 7. Dezember Die Zuckerproduzenten be absichtigen, der Regierung einen Vorschlag betreffend Einführung eines Zuckermonopol« zu machen. Die Alkoholprovuzenten verlangen zum Schutz de« heimischen Werndaue» einen Zuschlag-zoll auf ausländischen Alkohol. — Die Kommission zur Prüfung der Vorlage betreffend die Zahlung der Zollabgaben in Gold beschloß, zunächst eine Enquete zu veranstalten Ministerpräsident Sagasta glaubt, daß daS Budget noch vor Weihnachten erledigt werden dürfte. — Die Studenten haben wieder Kund gebungen veranstaltet und verlangen, daß die Weihnochts- ferien früher beginnen. St. Petersburg, 7. Dezember Die „Cöln Ztg." meldet von hier unter dem 6 Dezember: Die japanische Regierung beschloß, vom kommenden Frühjahr ab einen regelmäßigen Dampferverkehr zwischen Tsuruga an der Wakasabucht (Insel Nippon) und Wladiwostok zu er öffnen. Die Verhandlungen mit Rußland, die im ver gangenen Sommer begannen, find nunmehr beendet. Washington, 6 Dezember Im Repräsentanten haus« ist eine Bill -ingedracht worden, durch die der Witwe Mac Kinley« »ine Pension von S000 Doll, jährlich ausgesetzt wird Peking, 7. Dezember („Reuter"-Meldung) Der Vizekönig von Tschili, Auanschlkai, der sich gegenwärtig hier aufhält, verfolgt hauptsächlich den Zweck, die Mächte zu bewegen, ihm die Regierung in Tientsin zu überlassen. Er hat alle fremden Gesandten besucht und sich bemüht, diese von seinem Vorsatze und seiner Fähigkeit, die Ordnung in Tientsin und in der Provinz «ufrechtzuerhalten, zu überzeugen Der russische, d«r amerikanische und der japanische Gesandte sind geneigt, seiner Bitte zu entsprechen, die Majorität drr übrigen Gesandten aber ist der Ansicht, e« sei da« beste, die Herrschaft in Tientsin zu behalten, bis der Hof wieder nach Peking zurückgekehrt sei. Nach Schluß des Blattes eingctroffen: Chemuitz, 7 Dezember. Der heutige JubiläumStag de« 104. Infanterieregiments wurde mit einem F»st« gotte«dienste eröffnet. Am Vormittag fand großer Appell aus dem Kasernenhofe statt. Daran nahmen außer Sr König! Hoheit dem Prinzen Georg und Sr. König! Hoheit dem Prinzen Friedrich August der kom mandierende General v Treitschke, der Divisions kommandeur, der Brigadekommandeur, zahlreiche ehe- malige Offiziere des Regiment« und mehrere Osfiziers- und Mannschaftsdeputattonen anderer Regimenter teil. Se König!. Hoheit der Prinz Georg schritt, den Feldmarfchallfiab 'n der Han*, gefolgt von eirer glänzen den Suite, die Front des Regiment« ob; dann führte e« Se König!. Hoheit der Prinz Friedrich August seinem Hohen Vater «ater den Klänge« de« Präsentier- marfche» vor Sodann überreicht« S« König! Hoheit der Prinz Georg mit einer Ansprache die dem Regiment von Sr Majestät de» König »ertiehene« Kahnenbänder Se König! Hoheit der Prinz Friedrich August dankt« für die Auszeichnungen und bracht« drei Hurra« ans S« Majestät den Köing au« Nachdem noch Oberbürger meister l)r Beck di« Glückwünsch« der Stadt ausgesprochen und Oberst L-ffert für die dem Regiment erwiesenen Ehrungen gedankt hatte, war da« militärisch« Schauspiel zu Sade BreSlau, 7. Dezember Se. Majestät der Kaiser trafen gestern nachmittag 5 Uhr in Rabzionkau rin und wurden auf dem Bahnhofe vom Fürsten Henckel v. Donnersmarck empfangen Hierauf erfolgte an den spalierbildenden Vereinen vorüber unter de« jubelnden Kundgebungen der Bevölkerung die Fahrt nach Schloß Neudeck, wo Se Majestät der Kaiser von der Fürstin begrüßt wurden und abends H8 Uhr eine Festtafel stattfand. Berlin, 7 Dezember Reichstag Nach Erledigung von Rechnung-fachen setzte da« Hau« die Beratung der Zolltarifoorlage fort. Abg Wmterrr (Els) betrachtet die Vorlage nicht al« politische, sondern als wirtschaft liche Seine Partei werde immer Mitwirken, dem Ar beiter bessere Arbeitsgelegenheit zu verschaffen dadurch, daß auch die landwirtschaftlichen Zölle mäßig erhöht werden Der UnterstaatPekretär für Elsaß Lothringen Schaut erNärt, der Landwirtschastlrat spreche sich für die Erhöh ung der Zölle aus und empfehle auch eine Erhöhung der Textilzölle. Posen, 7. Dezember Die Verurteilung de« früheren Chefredakteur« der „Praca", v Rakowski, erfolgte wegen Aufreizung verschiedener Bevölkerungtklassen, nicht wegen Verächtlichmachung von Staatseinrichtungen. Wien, 7. Dezember. Die „Neue Freie Presse" be- richtet aus Lemberg von gestern: Sämtliche polnische Blätter in Lemberg betonen in ihren heutigen Artikeln, die Demonstrationen vor dem Deutschen Konsulat seien sinnlos und keineswegs im Interesse der polnische» Nation; solche lärmende Kundgebungen könnten der nationalen Sache nur schaden. Lemberg, 7. Dezember. Der galizische Landesschul rat richtete an den Lemberger Schulleiter einen energischen Appell, alle« aufzubieten, um die etwaig« Wiederkehr von Straßenkundgebungen der Mittelschüler zu verhindern Paris, 7. Dezember Al« Termin für die Emission der drriprozentigen China-Anleihe im Betrage von 265 Mill Frc». ist der 21. Dezember festgesetzt Da« Dekret, daS die Emissionsbedingungen regelt, wird vor aussichtlich morgen erscheinen London, 7. Dezember. Die „Times" melden au« Washington: Man hat allen Grund, anzunehmen, daß der Vertrag mit Dänemark betreffend die Abtretung von Dänisch Westindien in drei Wochen abgeschlossen werde. Alle Verhandlungen werden zwischen Washington und Kopenhagen direkt geführt Die dänische Regierung zieht es vor, brieflich zu verhandeln, daher die Ver zögerung; doch wird hier geglaubt, daß die beiden Re gierungen sich jetzt geeinigt haben. Die „Times" melden au« Washington: Die Regierung von Nicaragua und die hiesige Regierung sind bezüglich des Kanal« in der Hauptsache zu einem Einvernehmen gelangt, doch ist die Meldung, daß Nicaragua die Oberhoheitsrechte Uber die Wasserweg« und d«e daran liegenden Gebiete abtreten wolle, unbegründet London, 7. Dezember. „Standard" meldet au« Pretoria vom 5. d. Mt« : Die Buren beginnen, wie verschiedene Anzeichen verraten, die Wiederaufnahme ihrer Thätigkeit. Mehrere Kommando» tauchten im Oranje- Freistaat wieder auf, darunter ein großes Kommando, das anscheinend von De Wet befehligt ist. Viljoen steht mit 400 Mann nördlich von Belfast an der Delagoa- Rahn und wartet die Ereignisse ab. Beyer« ruckt nach Süden auf Sandriverpoort zu, augenscheinlich in der Absicht, westlich von Warmbad sich mit Badenhorst zu vereinigen. London, 7. Dezember Den „Times" wird au« Schanghai gemeldet: Sir Jame« Mackay verläßt Schanghai mit einigen Hilfskommissaren am 8. De zember, um den Vizekönigcn von Nangkinx und Wutschang einen Besuch abzustatten Man hofft, daß bei seiner Rückkehr Tscheng so weit wieder hergestellt sein wird, um die Verhandlungen zum Zwecke der Revision des Handelsverträge« beginnen zu können Es wird immer klarer, daß eine sofortige Lösung der bestehenden Schwierigkeiten nicht möglich ist, wenn nicht die Mächte zu einer nennens werten Erhöhung der Einfuhrzölle ihre Zustimmung geben, wogegen die chinesische Regierung sich wahrschein lich zur völligen Abschaffung der Likinabgaben verstehen wird, und zwar unter ähnlichen Garantien, wie sie im Artikel 7 deS Hongkonger Opiumvertrogcs von 1885 festgesetzt sind St. Petersburg. 7. Dezember. Kaiser Nikolaus richtete an den russischen Botschafter in Konstantinopel Sinowjew ein Schreiben, worin er ihm für die fünfzig jährigen au»ge,eichn«ten Dienste al« Gesandter in Teheran und Stockholm, als Direktor des asiatischen Departements und als Botschafter beim Sultan Anerkennung ausspricht und ihm den Wladimir-Orden 1. Kl verleiht Bouny (Neuguinea), 7. Dezember („Reuter"- Meldung ) Eine der vier britischen Truppenabteilungen, die mit einer Expedition gegen die mächtigen Arostämme beauftragt sind, stieß am 2. Dezember auf entschiedenen Widerstand Die Verluste der Engländer betrugen 17 Mann, darunter ein Hauptmann, der ver wundet wurde. Washington, 7. Dezember General Chaffee dringt darauf, daß keine amerikanischen Truppen vor dem 1. Januar 1903 von den Philippinen zurückgezogen werden Livtzesauttes.
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