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3. Maienlied Es duftet die Maie, Die Blumen erblühn, Hinaus in das freie, Erfrischende Grün. Laßt fröhlich mich singen Von Lieb' und von Lust, Ich fühle erklingen Aus jauchzender Brust In tausend Akkorden Ein einziges Lied: S'ist Frühling geworden In meinem Gemüt! Max Julius Büttner Du gehst mir zur Seite, Du schönste der Frau'n; Nun wandeln wir beide Durch blühende Au'n; Nur dir will ich singen Den Lenz in der Brust, Nur dir soll erklingen Voll Lieb und voll Lust In tausend Akkorden Mein einziges Lied: S'ist Frühling geworden In meinem Gemüt! 4. O komm doch, du Sonnige (Aus „der goldenen Eva") Sckönthan u. Koppel-Eltfeld O komm doch, du Sonnige, Goldige, Wonnige, Du Wonnige, komm, o komm! Und schwör mir's mit Küssen Und küß' mich beim Schwören: Wir beide wir müssen Einander gehören. Und böt' mir der Kaiser Jetzt Krön' und Geschmeid . . . Herr Kaiser, Herr Kaiser, Ich hab' keine Zeit! Sie küßt mich und schwört mir, Schau her, sie gehört mir, Ist ewig, ewig mein. (Du Feine, du Sonnige, Goldige, Wonnige, Du Wonnige, komm, o komm! Und schwör mir's mit Küssen Und küß mich beim Schwören: Wir beide, wir müssen Einander gehören.) Dann jubeln wir beid: Zu End alles Leid: Herr Kaiser, Herr Kaiser, Wir hab'n keine Zeit. Herr Kaiser, Herr Kaiser, Wir seligen Leut! VII. nieder l. Wanderers Nachtlied I Der du von dem Himmel bist, Alles Leid und Schmerzen stillest, Den der doppelt elend ist, Doppelt mit Erquickung füllest, Ach ich bin des Treibens müde! Was soll all der Schmerz und Lust? Süßer Friede Komm, ach komm in meine Brust! 2. Wanderes Nachtlied II Goethe Letztes Lied Uber allen Gipfeln ist Ruh In allen Wipfeln Spürest du Kaum einen Hauch; Die Vöglein schweigen im Walde. Warte nur, balde Ruhest du auch. Sie hat den ganzen Tag getobt Als wie in Zorn und Pein, Nun bettet sich, nun glättet sich Die See und schlummert ein. 3. Meeresabend Und drüber zittert der Abendwind, Ein mildes, heiliges Weh'n, Das ist der Atem Gottes, Der schwebet ob den Seen. StrachwUz Es küßt der Herr aufs Lockenhaupt Die schlummernde See gelind, Und spricht mit säuselndem Segen: Schlaf' ruhig, wildes Kind. 4. Herbstsonne Noch einmal jauchzet der Sonnenschein Hin über goldglühende Bäume, Noch einmal spinnet die Welt sich ein In lebensdurstige Träume. Noch einmal will der sterbende Wald An's Herz sich drücken die Sonne, Er locket mit Farben tausendfalt Voll brennender Lebenswonne. Haus Hoffmann Mit wonneseliger Liebesscham Die zitternden Bäume sich färben, Süß schauernde Sehnsucht über sie kam, lm Kuß der Sonne zu sterben. Sie sterben selig, sie sterben im Kuß, In lustverlangendem Beben! Wenn morgen die Welt verbleichen muß, Heut' jauchzt sie strahlendes Leben! VIII. Einleitung zur Oper „Rattoold“ für Orchester Felix Dahn