Texte der Lieder I. Einleitung zur Oper „Frauenlob“ für Orchester II. Hymne an den Gesang für Sopran und Orchester Koppel-Ellfeld Martin Greif Horch, mein Lied beginnt mit Klagen. Stürmend zu der Freude Höhn, Selig mich empor zu tragen, Nahen Engel rein und schön. Laßt mich mit euch jauchzend schweben Hoch hin durch der Sterne Chor. Laßt die Saiten stürmisch beben, Traget mich mit euch empor. Wie die Klänge prächtig rauschen, Tausendstimmig angeschwellt, Geister singen, laßt mich lauschen, Hebt mich fort aus dieser Welt. Himmlischer Gesang versöhne Mich mit dieser Erde Schmerz, Flutet zaubermächtge Töne, Flutet ewig an mein Herz. III. Trauermarsch für Orchester, instrumentiert v. a. Diewitz. (Letztes Werk — Uraufführung) IV. Szene und Duett aus der Oper „Frauenlob“ Hildegund. Es ist mein innerst Wesen Vom Todesstreich getroffen! O Jungfrau, auserlesen, Dahin ist all' mein Hoffen. Nun woll' vom Fluch des Bösen Mich Ärmste nun erlösen, Von allen Erdenwehen Laß mich befreit erstehen, Und führ' aus Kerkernacht dein Kind Dahin, wo deine Engel sind! 0 sag' das Wort, das Gottes Gnäde Gelieh'n als Pfand der schuld'gen Welt, Das Heil gewährt, o sag' das Wort: Dir sei verzieh'n! '* >' ' Hildegund. 0 Gott! Willst du mich arme Maid versuchen. So höre meines Herzens Schrei: Kannst du nicht helfen, mir zu fluchen, So zürne nicht, wenn ich verzeih'! I Frauenlob. Wo bin ich, ist's ein Traumbild? O Hildegund, erbarme dich der Qualen! Wohlan denn, räche dich, nimm mein Haupt! Mit tausend Leben will ich's zahlen, Das eine, das ich schuldlos dir geraubt. 0 sprich das Wort nur, hauch' es leise, Laß mich nicht ohne diesen Trost von dir. O sag' es einmal, einmal nur, Dann geh' ich willig in den Tod — Doch verzeihe mir! Hildegund. O dürft' ich's sagen! Weh', mir ist beschieden Das Urteil zu verkünden dir hienieden! Frauenlob. Was kümmert mich ihr Urteil! Laß sie töten Den Leib, mein ewig Heil ist mir von Nöten, Das wird zuteil mir nur aus deinem Mund — Versag's mir länger nicht, o Hildegund! Lösche die Schmerzen Im brennenden Herzen, Daß mir ein reuig Sterben lohne. Flicht zur Sühne Mir das grüne Olblatt in die Dornenkrone! Frauenlob. Kannst ohne Trost du mich sterben lassen? Darf sich mein brechend Aug' zu dir erheben? Verzeihst du, Hildegund? Hildegund. Dir sei verziehen! Beide. O Himmelswort, das Schmerz und Wonne, Entzücken und Verzweiflung eint, Daraus wie aus dem Tau die Sonne, Die Liebe Gottes wiederscheint. O Klang, der aus des Herzens Tiefen Wie lautes Hallelujah brach, Die guten Geister all', die schliefen, Riefst du zu unserm Heile wach. Wie Osterglocken Hat es geklungen, Mit hellem Frohlocken Die Zweifel bezwungen! Glück unermessen, O Gnadenhuld, Vergeben, vergessen Nun alle Schuld! Einst stach mich eine Biene, Die Hand schwoll davon auf, Die Mutter als linderndes Mittel Legt kühle Erde drauf. Das Herz ist mir gebrochen, Der Schmerz hört nimmer auf; Ach Mutter, liebe Mutter, Leg kühle Erde drauf. V. Lieder 1. Litauisches Lied Budberg