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Dresdner Journal : 28.08.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190208288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020828
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-08
- Tag 1902-08-28
-
Monat
1902-08
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 28.08.1902
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vez»,«pret«: v-i» Brzuae durch dte Br«»de»» »,K0 A. (««sicht ZuNmgung), durch di« « Deutsch«, R^chk » « su-schchschch ^sl>llgrld) Rerteljährltch Mnzrlue Nummern 10 Ps. Wird Zurückfinduua der für die Echristleitung bestimmt«, «der von dieser nicht etn- geforderten Beitrüge bean sprucht, so ist da» Postgeld beizufügen Herausgegeben von der König!. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Arschei»«! Werktag» nach«. » Uhr. A»kk«»t,»»«»«»»tzr»»: Lie Zeile Nei»er Schrift der 7mal gespaltenen Ankündi» gung«-E«Ur oder derenRaum »0 Pf Bei Tabellen- und Ziffernsatz t Pf. Ausschlag für die Zeile Unterm Re- bakl! unsstnch (Eingesandt) di« Lextzril« mittler Schrift oder deren Raum bv Pf. Gebühren - Ermäßigung bet öfterer Wiederholung Annahme der Anzeigen bi» mittag» 17 Uhr für du nach mittag» erscheinend« Nummer. 1902. O199. Donnerstag, den 28. August nachmittags. Amtlicher Teil. Se. Majestät der Kaiser haben mit Allerhöchster KabinetS-Ordre vom 26. August d. I. den General der Infanterie Frhrn. v. Hausen, kommandirenden General des XII. (1. K. S.) Armeekorps, von dieser Stellung zu entheben, dagegen auf Grund der Vor schläge Sr. Majestät des König- den Generalleutnant Friedrich August, Kronprinzen von Sachsen, König!. Hoheit, biSherigenKommandeur der I.Division Nr. 23, zum kommandirenden General de- XII. (1 K. S.) Armeekorps zu ernennen geruht. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Postdirektor mtt dem Range der Räthe 4. Klasse RostoSky in Dresden die Krone zum Ritterkreuz 2. Klasse de- AlbrechtSordenS zu ver leihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Postsekretär Berger in Leipzig das Rittnkreuz 2. Klasse des AlbrechtSordenS sowie den Postschaffnern Heyne und Berndt, Beide in Leipzig, und dem Landbriefträger Thomas in Strehla (Elbe) da- Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. Se. Majestät der König haben dem Büchsen macher Gustav Ulbricht in Dresden daS Prädikat „Königlicher Hofbüchsenmacher" Allergnädigst zu ver leihen geruht. Verordnung, die Gebühren für Erhebung der Einkommen steuer und Besorgung der übrigen den Ge meindebehörden bei der Einkommensteuer ob liegenden Geschäfte im Jahre 1902 betreffend. Auf Grund von tz 78 Absatz 2 des Einkommen- struergesetzes vom 24. Juli 1900 wird für das Jahr 1902 I. die Gebühr für Erhebung der Ein kommensteuer auf 1,65 Prozent und II. die Gebühr für Besorgung der übrigen den Gemeindebehörden nach Maßgabe des Einkommensteuergesetzes und der dazu gehörigen AusführungSbestimm- ungen obliegenden Geschäfte a) für die Gemeinden, denen die Anlegung der Kataster übertragen ist, auf 0,55 Prozent und d) für die übrigen Gemeinden auf 0,40 Prozent der Ist-Einnahme mit der Maßgabe festgesetzt, daß 1. den Gemeinden mit einer Ist-Einnahme von nicht über 5 M. 50 Pf. auf den Kopf der Bevölkerung an Stelle der Sätze unter I 2,50 Prozent, - Ila 0,95 - und - Ilb 0,80 - , 2. den Gemeinden mit einer Ist-Einnahme von über 5 M. 50 Pf. bis 7 M. 50 Pf. auf den Kvpf der Bevölkerung an Sielle der Satze unter I 2,25 Prozent, - II» 0,80 - und - 116 0,65 - , 3. den Gemeinden mit einer Ist-Einnahme von über 7 M. 50 Pf. bi- 10 M. — Pf. auf den Kopf der Bevölkerung an Stelle der Sätze unter I 2,00 Prozent, - II» 0,70 - und - Ild 0,55 - , 4. den Gemeinden mit einer Ist-Einnahme von über 10 M. — Pf. bi» 12 M. 50 Pf. auf den Kopf der Bevölkerung an Stelle der Sätze unter I 1,80 Prozent, » II» 0,60 - und - Ild 0,45 der Ist-Einnahme gewährt werden. Für die Bemessung der Bevölkerungszahl sind die Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1900 maßgebend. Die Zahl der aktiven Militär personen und der in Armenversorgungs-, Korrek tion--, Heil-, Versorgung-- und Besserungs-Anstalten untergebrachten Personen ist hierbei außer Betracht zu lassen. Dresden, den 23. August 1902. Finanzministerium. vr. Rüger. 7b-s Bekanntmachung. Die Prüfungskommissionen für Aerzte, Zahnärzte und Apotheker sind im Einverständnisse mit dem Ministerium de- Innern für da- PrüfungSjahr 1902/03 in nachstehender Weise zusammengesetzt worden: I. Für die ärztliche Vorprüfung: a) Nach den bisherigen Bestimmungen: Vorsitzender: der Dekan der medizinischen Fa kultät Geheimer Medizinalrat Professor Dr. Hoff mann, Mitglieder: Geheimer Rat Professor I)r. HiS, Geheimer Hofrat Professor vr. Wislicenus, Ge heimer Hofrat Professor vr. Pfeffer, Geheimer Medizinalrat Professor vr. Hering, Professor vr. pkil. Beckmann, Professor vr. pbil. Chun und Professor vr. ptül. Wiener. d) Nach der Prüfungsordnung vom 28. Mai 1901: Vorsitzender: Geheimer Medizinalrat Professor vr. Flechsig. Mitglieder: dieselben wie zu ». II. Für die ärztliche Prüfung: Vorsitzender: Geheimer Medizinalrat Professor vr. Flechsig. Stellvertretender Vorsitzender: Geheimer Medi zinalrat Professor vr. Böhm. Mitglieder: Geheimer Rat Professor vr His, Ge heimer Medizinalrat Professor vr. Hofmann, Geheimer Medizinalrat Professor vr. Zweifel, Geheimer Medizinalrat Professor vr. Curschmann, Geheimer Medizinalrat Professor vr. Sattler, Geheimer Medizinalrat Professor vr. Trendelenburg, Ge heimer Medizinalrat Professor vr. Hering, Geheimer Medizinalrat Professor vr. Marchandt, Geheimer Medizinalrat Professor vr. Hoffmann, Medizinalrat Professor vr.Hennig, Professor vr. Friedrich. III. Für die zahnärztliche Prüfung werden der praktische Zahnarzt und Direktor dc- zahrärz'lichen Instituts Professor vr. Hesse und der Privatdozent vr. Perthes der ärztlichen Prüf ungskommission beigeordnet. IV. Für die Prüfung der Apotheker: Vorsitzender: Geheimer Hofrat Professor vr. Wislicenus. Stellvertretender Vorsitzender: Geheimer Medi zinalrat Professor vr. Böhm Mitglieder: Geheimer Hofrat Professor vr. Pfeffer, Professor Vr. pdil. Beckmann, Professor vr. pbil. Wiener, Apotheker vr. pdil. Lößner. Dresden, am 21. August 1902. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. 7ssi v. Seydewitz. v «oppensel». Erueuuuugtu, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Im GeschäftSderetche de» MtntftertumS »e» Kultus und Sffentltchrn Unterrichts. Erledigt: di« s. ständige Lehrerstelle zu Ottendorf b. Hainichen. Kollator: die oberste Schulbehörde Einkommen — außer freier Wohnung mit Garten und bis zum Siniritt der t. Alterszulage loo M. perf. Zulage — 1200 M. Bewerbung-gesucht bis tS. Sep tember bei dem König!. BezirkSschulinspektor in Döbeln rin- zureichen. — Zu besetzen: die Kirchschulstelle zu Pfaffroda Kollator: die oberste Schulbehörde Einkommen: 1700 M. Grundgehalt, 160 M persönl. Zulage, 110 M. für Fort. bildungSunterricht, 72ö,73 M. vom Kirchendienste und Amts wohnung. Gesuche bis zum 18. September an den König!. BezirkSschulinspektor Schul, at vr. Winkler in Freiberg; — eine ständige Lehrerstelle an der Bürgerschule zu Radeberg. Kollator: der Stadtrat. Einkommen: 1600 M. (vom ersüllten 2ö. Lebensjahre an 1700 M) Gehalt, der bis zum erfüllten K4 Lebensjahr« auf 3200 M. steigt. In den Gehalt ist da- Wohnung-geld mit lbgj, eingeschlossen. Bewerbungen mit den erforderlichen Zeugnissen bi- zum 13. September an den Kollator. (vchördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) nichtamtlicher Leit. Aus der Geschäststhatigkeit des Kaiser!. Patentamtes. Die eine Fülle statistischen Material» enthaltende amtliche Denkschrift über die Geschäft»thätigkrit dr« Kaiser!. Patentamt» in den Jahren 1891 di» 1900 giebt auch sehr interessante Uebersichten über die Ver teilung der von ihm erteilten Patente auf In- und Au«land, über da« Verhältnis der auf die deutschen Staaten entfallenden Patente zu der Zahl der Ein wohner und über di« Beteiligung deutscher Erfinder an den Patent Anmeldungen und -Erteilungen im Auölande. Die Beteiligung der einzelnen deutschen Staaten an der Nachsuchung von Patenten läßt sich nicht zuverlässig ermitteln, da nach dem Patentgesetze nicht angegeben und festgestellt zu werden braucht, wer der Erfinder ist, sondern da« Patent dem Anmelder er teilt wird Die Anmeldungen gehen daher dem Amte vielfach unter vorgeschobenen Namen zu, oder sie werden unter den Namen von großen Etablissement« eingereicht, mit denen die eigentlichen Erfinder in GrschäftSbeziehungen stehen In welchem Umfange dies« Umstände die Statistik beeinflussen, ist schwer abzuschätzen. Im allgemeinen wird man nicht sehlgehen, wenn man annimmt, daß eine erhebliche Verschiebung der Zahlen zu Gunsten der großen VerkehrSzentren die Folge ist, die sich ganz be sonder« zu Gunsten von Berlm äußert, wo mehr al» di« Hälfte der Patentanwälte ihren Wohnsitz hat. Nach den sich in den Tabellen IX und X der Denk schrift findenden Angaben über die Verteilung der Patente auf die Gebiete des Deutschen Reichs sowie über das Verhältnis der Patente zu der Zahl der Einwohner ent fallen von den in der Berichtsperiode erteilten Patenten im Durchschnitte 72 auf 100000 Einwohner. Ueber dem Durchschnitte stehen die folgenden Staaten und preußischen Provinzen: Berlin mit 383, Hamburg mit 178, Hessen-Nassau mit 133, Königreich Sachsen mit 116, Braunschweig mit 114, Bremen mit 99, Rhein Provinz mit 97, Lübeck mit 92 und Anhalt mit 83 Unter dem Durchschnitte bleiben: Hessen mit 71, Baden mit 64, Württemberg m»t 56, Bayern mit 52. An letzter Stelle stehen dw Gebiete, in denen di« Landwirt schaft den wesentlichsten Zweig de» Wirtschaftsleben» bildet, u a Ostpreußen mit 11, Westpreußen mit 12, Posen mit 15, Pommern m»t 22. Der dritte Teil von allen deutschen Patenten ent fällt auf da» Ausland Von 1877 bi« 1900 sind 117974 erteilt, davon an Inländer 78883 oder 66,9 Pro,, an Ausländer 39091 oder 31,1 Pro,. Die Bezeichnung „Ausländer" in den folgenden Er örterungen bezieht sich nicht auf die Staat»ang«höligk«it, sondern ist im Sinne de« Z 12 de« Patentgesetze» zu verstehen (d. h „wer nicht rm Inlands wohnt") E» giebt wohl keine zweite Behörde im Deutschen Reiche, die so viel in direkte Berührung mit fremd«» Staatsangehörigen kommt, wie das Patentamt, und e» dürfte vielfach die Vorstellung der Ausländer über di« staatlichen Einrichtungen de« Deutschen Reich» und über die Thätigkeit seiner Behörden wesentlich abhängig sein von den Erfahrungen, die der Au«läader mit seine» Anmeldungen bei dem deutschen Patentamte gemacht hat Diese Erfahrungen sind nun allerdings bei ganz gleichen Erlebnissen je nach dem Bildungsgrade und der Sach kenntnis de« Anmelders sehr verschieden Der Lai« giebt nicht« auf EntscherdungSgründe. Er erhält sei» Patent, so ist er zufrieden; wird e» versagt, so klagt er über eine ungerechte Behandlung der Ausländer. Der sachkundige Ausländer schätzt di« Entscheidungen de« deutschen Patentamt« in der Regel hoch, er sieht in ihnen nicht nur die Entscheidungen über Sein und Nichtsein de« deutschen Schutzrecht«, sondern sie sind ihm häufig — ob er nun sein Patent erhält oder nicht — «in wertvoller Wegweiser für die weiteren Schritte, die er mit seiner Erfindung thun soll. Ja, e« wird be richtet, daß mehrfach di« im Einspruch«verfahnn er gangenen Entscheidungen des Patentamt« von den aus ländischen Parteien der Regelung ihrer einheimischen patentrechtlichen Beziehungen ohne w«it«re» zu Grunde gelegt worden find. Die Umstände, von denen eine mehr oder weniger lebhafte Beteiligung de« Auslands am deutschen Patent wesen abhängt, sind sehr verschiedenartiger Natur. Den größten Prozentsatz der ausländischen Anmelder werden unstreitig diejenigen bilden, die die Absicht haben, ihr Patent in Deutschland zu verwerten Zweifellos ist aber auch die Zahl derjenigen nicht gering, die ihre Anmeldung lediglich zu dem Zwecke in Deutschland prüfen lassen, rin Urteil über die Giltigkeit oder Un giltigkeit der entsprechenden Patente im Heimaisstaate oder in anderen Au«landSstaa1«n zu gewinnen Die Zahl dieser Anmeldungen wird zurückgehen mit dem Wachsen der Zahl der Staat»n, in deren da« Vor prüfungsverfahren eingeführt ist. Die Beteiligung des Au-lands an den Patent erteilungen ist in langsamer Zunahme begriffen Si« beträgt im Gesamtdurchichnitte 33,1 Proz, im Durch schnitt de« letzten Jahrzehnt« 35 Pro,., und zwar schwankte sie zwischen 32,5 (1893) und 37,6 Proz. (1898). An der Spitze der am deutschen Patentverkehr beteiligten fremden Staaten stehen hinsichtlich der Zahl der Anmeldungen sowohl wie der der Patente die Ver einigten Staaten von Amerika, dann folgen Groß britannien, Frankreich und Oesterreich-Ungarn. Den größten Fortschritt in der Bericht«period» hat Frankreich gemacht, da« die Zahl seiner deutschen Patente mehr al« verdoppelt hat Zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien ist bezüglich der Gesamtsumme nur ein geringer Unterschied. Bi« zum Jahre 1895 waren beide Staaten an den deutschen Patenten im wesent lichen gleich beteiligt, seit 1896 haben die Vereinigten Staaten einen Vorsprung gewonnen Ein ähnlicher Vorgang hat sich zwischen den nach diesen beiden Län dern am meisten beteiligten Staaten Frankreich und Oesterreich-Ungarn abgespielt Die Gesamtzahlen der deutschen Patente im letzten Jahrzehnt sind die gleichen; bi« zum Jahre 1896 stand Oesterreich an der Spitz«, seitdem ist e« von Frankreich überflügelt word«n Kunst und Wissenschaft. Central-Theater. — Am 27. d. Mt«: „Da« letzte Liek". Trauerspiel in einem Akt von Leo Lenz — „Ein Totentanz". Nächtliche Vision in einem Akt von Arno Hach — „Der Zugvogel". Komödie in einem Akt von Emil Reiter. Wer da« Central-Theater gestern in der Hoffnung besuchte, einen ähnlichen Genuß zu finden, wie ihn die vorhergehenden Einakter Abende bereiteten, oder wer auch nur interessante Anregung erwartete, ist gänzlich enttäuscht worden E« ist zu bedauern, daß da« Emil Meßthaler-Ensembl«, da« heute mit diesen drei Slückrn seinen Abschiedsabend giebt, sein hiesig«» Gast spiel nicht mit Besserem abschließt, zumal «» eine mensch liche Schwäche ist — auch der dem Theaterpublikum —, leichter und lebhafter Unangenehme« und Unwillkom mene« in Erinnerung zu behalten, al« Genußreiche», und zumal der letzte Eindruck oft der nachhaltigst« ist. Freilich wa« die schauspielerischen Leistungen anbelangt, so braucht da« Meßthaler Ensemble auch diesen letzten Eindruck nicht zu scheuen, und wenn wir auf den Gesamtoerlauf der Aufführungen zurückblickt», ist e« nur eine Pflicht der Gerechtigkeit, der Leitung de« Centraltheater« für die Veranstaltung de« Gastspiel«, da» leider trotz schlechter Witterung sich vielfach nicht de« verdienten Besuche« zu erfreuen hatte, Dank au«,»sprechen und dem Ensemble ein ehrlich ge meinte« „Auf Wiedersehen" zuzurufen Di» beiden gestern zur Ausführung gebrachten Ein akter von Leo Lenz und Arno Hach verdienen in k«in«r Weise di« auf sie verwendet« Arbeit der Regi» und der Darsteller, ebenso lohnt e« sich nicht, aus sie ,m einzelnen kritisch einzugehen Arm an Erfindung und »och ärnur an Gedanken, di« nicht irgend wo ander« schon Vesser ausgesprochen wären, sind sie, wa» sowohl tue dramatische Technik al« den dichterischen Inhalt anbelangt, durchaus unreif und wertlos. Zu bewundern ist hier nur der Mut, Derartiges auf die Bühne zu bringen. Günstigere» kann über den dritten Einakter „Der Zugvogel" von Emil Reiter gesagt werden, dem e» zwar an der nötigen Situationskomik, die bei einem derartigen heiklen Sujet eigentlich allein über da« An stößige hinweghilft, mangelt, der aber frisch und gewandt geschrieben ist. Künstlerischen Wert besitzt da« Stück allerdings nicht. Die lobenswerte Regie und Darstellung ist, wie schon erwähnt, bei allen drei Stücken einer besseren Auf gabe würdig gewesen. R. Banck. Wissenschaft. * Au» New-Dork wird vom 25. August gemeldet: Harry de Windt, der Leiter der Expedition von Pari» nach Ntw-Uork über die BeringSstrahe, kam beut« morgen von San Francitco in New Dork an De Windt hat 6000 «nglffche Meilen mit der Eisen bahn, 2000 zu Pferd«, 600 in Schlitten, die von Hunden gezogen wurden, und 2000 mit Renntieren ge macht Er ist ganz gesund und wird in kurzem nach England zurückkehren Harry de Windt trat am!9 De zember von Pari» au» seine Reise über Land nach New- Aork an. Er ging über Sibiri«n, die Beringtstraß» und Alaska. Di» ganz« Reis« hat üb«r acht Monate ge dauert; er hat bekanntlich während der Zeit verschiedene harte Prüfungen durchzumachen gehabt Litteratur. -olc Heute vor hundert Jahrrn, an demselben Datum also, an dem Goethe da» Licht der Welt erblickte, wurde Karl Joseph Simrock geboren E» ziemt sich, diesem Dichter einige Worte der Erinnerung zu widmen. Simrock war rin Kind de« sa«ge«f,»udigkn Rheinlande«, fern« Varerstadt war Bonn. Auf der dortigen neu gegründeten Universität und in Berlin studierte er die Rechte, wandte sich aber schon früh seine Neigung der deutschen Dichtung, namentlich der de« Mittelalter«, zu. Im Jahre 1826 wurde er Referendar beim Kammer gericht in Berlin, widmete sich aber auch dort vorzugs weise den journalistischen und litterarischen Kreisen. 1827 erschien seine Uebrrtragung des „Nibelungenlied«", die ihm ein für allemal litterarische Geltung verschaffte. Im Jahre 1830 wurde er infolge der Veröffentlichung eine« Gedichts, indem er die französische Julirevolution feiert», au« dem Staatsdienste entlassen; er ließ sich dann auf seinem Weingute Menzenberg bei Bonn nieder, wo er sich ausschließlich gelehrten und poetischen Arbeiten wid met». 1850 wurde er zum ordentlichen Professor der altdeutschen Litteratur an der Universität Bonn ernannt, in welcher Stellung er bis zu seinem Tode am 18. Juli 1876 mit schönem Erfolge wirkte. Als selbständrger Dichter erlangte Simrock weniger Bedeutung, wenn auch einzelne s«ineri,Lieder und Balladen, namentlich da« viel- gesungene Lied „An den Rhein, an den Rhein, zieh' nicht an den Rhein!", wohl Perlen der deutschen Dicht kunst bleiben werden Simrock« vornehmste Kraft lag in seiner Vereinigung gelehrter Forschung und dich terischer Beanlagung Die» befähigte ihn, dem deutschen Volke den unvergänglichen Schatz alt- und mittelhoch deutscher Dichtungen in neuem Glanz und neuer Schöne erstehen zu lassen So gab er un« die vortrefflichen Uebertragungen de« „Nibelungenliede«", der „Gudrun", de« „Armen Heinrich", de« „Parzioal und Titurel", von „Tristan und Jsold«", de, „Edda", „Reineke Fach»" rc. Au« dem Sagenkreise Dietrich« von Bonn schöpft« er den Stoff zu seinem Gedicht „Wieland der Schmied" und zu seinem prächtigen ,.Amelungenlied", da« er in Nibelungenftrophen dichtete Abgesehen von seinen vielen anderen wissenschaftlichen und poetischen Arbeiten werden schon diese Werke den Namen de« großen Ger- manijten und Dichter« unvergänglich machen. — Au« Anlaß de« 100jährigen Geburtstag« hat die Cottasche Verlags buchhandlung neue Auflagen der Simrockschen Ueber tragungen des Nibelungenlied« und de« Gudrun- lieds erscheinen lassen Diese neue Ausgabe de« ersteren, das damit seine 56. Auflage erlebt, erhält noch be sonderes Interesse durch ein beigegebenes Porträt Simrocks Diese« ist von dem im Vorjahre verstorbenen Kunstästhetiker Prof Hermann Grimm im Jahre 1852 gezeichnet und jetzt von Heinrich Reifferscheid in vorzüg licher Radierung wiedergegeben worden. Theologische Litteratur. v. Aug. Klostermann, Professor an der Universität Kiel, „Ein diplomatischer Briefwechsel au« dem 2 Jahrtausend vor Christo." 2 Aufl Leipzig, A Deichertsche Verlag«buchhandlung Nachf (Georg Böhme), 1902. (80 Pf) E« ist die Festrede, die Prof, v Klostermann zum Rektoratswechs«! am 5. März 1898 an der Universität Kiel gehalten hat. In der Einleitung, die von hoher Begeisterung für den akademischen Lehrberuf erfüllt ist, charakterisiert er die Eigentümlichkeit diese« Lehren«, da« den Zweck hat, die Studenten zu selbständiger Teilnahme in die Forschung hineinzuziehen und darüber zu unterrichten, aus welchen Quellen und nach welcher Methode der vorhandene Schatz der Erkenntnis gewonnen worden ist — Im Winter 1887 sind ägyptische Fellachen bei ihren Ausgrabungen auf eine Fülle von Tafeln gestoßen, von denen viele in großen Thongefäßen aufbewohrt waren E« find lauter Briefe, die entweder vom ägyp tischen Pharao abgesandt und im Duplikat aufbewahrt wurden, oder die bei ihm von auöwärt» eingelausen und zum Teil mit R«qistraturverm«rkrn in ägyptischer Sprache und Schrift hinterlegt waren Wir lernen daraus, daß in der ersten Hälfte de« zweiten Jahr tausend vor Christ»« da« Babylonisch-Assyrisch« in
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