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Dresdner Journal : 13.08.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190208131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-08
- Tag 1902-08-13
-
Monat
1902-08
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 13.08.1902
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vGNssznwtse BG» B«»gr »«ch G» GGchSftBßeil» »««ichats MM - N ^.7;:—.. -a»ITT^SVAßT^^ aber von dieser nicht et«. Herausgegebe» von der Lvnigl. ExpedMou de« Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — yernspr^ Anschluß Nr. 12SS. Krschrtne» r Werktag« »ach», t Uh». ««Lüh« > Ermäßig»», »G »fta« Wiederholung L»»ah»»« d«r Rnzeig« bt« mittag» 12 Uhr für dir »ach» AMNM^ MZ AL 186. Mittwoch, den 13. August nachmittags. 1902. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Steiger Uhlmann in GerSdorf das All gemeine Ehrenzeichen zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Hofmarschall Sr. Königl. Hoheit deS Kronprinzen, Kammerherr v Tümpling, die ihm verliehenen nichtsächsischen OrdenSdekora- tionen, und zwar das Großkreuz des Kaiser!. Oester- reichischen Franz Josephs-Ordens und den Königl. Bayerischen Verdienstorden vom heiligen Michael 2. Klasse mit dem Stern, annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Kammerherr v. Oppel! das von Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen- Meiningen ihm verliehene Komturkreuz 2. Klasse des Sachsrn-Ernestinischen HauSordenS annrhme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die nachgenannten Be diensteten Sr. Königl. Hoheit der Kronprinzen die ihnen verliehenen nichtsächsischen Ordensdekorationen, als der Hoffourier Hermann Schöne das Kaiserl. Oesterreichische goldene Verdienstkreuz mit der Krone und das Verdienstkreuz der Königl. Bayeri schen Verdienstorden- vom heiligen Michael und die Hoflakaien Julm- Schlegel, Ernst Schaffrath und Bruno Winkler das Kaiserl. Oesterreichische silberne Verdienstkreuz mit der Krone und die silberne Medaille deS König!. Bayerischen Verdienst ordens vom heiligen Michael, annehmen und tragen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Hoflakai Karl Ottomar Döring die von Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen-Meiningen ihm verliehene, dem Herzog!. Sachsen-Ernestinischen Hausorden angereihte Verdienst medaille in Silber annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Schneider Richard Junck, Inhaber der Firma Gustav Junck in Dresden, den ihm von Sr. Hoheit dem Herzoge von Mecklen burg verliehenen Titel Hofschneider annehme »0!° führe. Se. Majestät der König haben den zum Griechischen Konsul in Dresden ernannten Kaufmann Georg Anton JaSmatzi daselbst in dieser Eigenschaft an zuerkennen geruht. Se. Majestät der König haben den zum Bize- und Deputy-Konsul der Vereinigten Staaten von Amerika zu Glauchau ernannten Adam Schramm daselbst in dieser Eigenschaft anzuerkennen geruht. Bekanntmachung. Die AlterSrentenbank-Agentur, die von dem ver storbenen Lotterie-Kollekteur Arthur Rost in Hartha i. S. verwaltet wurde, ist der Kasse der Eisenbahn- Haltestelle in Hartha übertragen worden. Dresden, den 11. August 1902. . Finanzministerium, I. Abtheilung. vr. Schroeder. riss Grnennvagev, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. E« Geschäftsbereiche des Ministeriums der Finanzen. Bei der LiaatS-Hochbau-Verwaltung sind ernannt worden: Ehmrg, zeither Regierung-bausührer im Hochbau- trchmschen Bureau deS Finanzministerium», al» RegierungS- baumeister indems. Bureau: Merz, zeither RegieruagSbausührn bei der Bauleituna de» Neubaue» der Kunstgewerbeschul» zu Dresden, al» RegierungSbaumeister b. d. Landdauamte Plauen i B; Tänzler, zeither Regierungsbauführer in Dresden, al» RegierungSbaumeister b. d. Landbauamte Leipzig. 3« Geschäftsbereiche »es Mtnisterinm» beS Kultus u«b -ffeutl. Unterrichts. Erledigt: d« zweite ständ. Lehrerstellez» Maxen «oll.: da» Ministerium del kullul »c. Süßer ft. Wohnung im Schulhause m. Karten 1400 M. Er halt, 55 M für FortbildungSschul- und bb M. s. Turn» unterricht Musital Befähigung wegen rv. Bertr. d. Kirch- schullehrer» erwünscht. Bewerbungsgesuche sind an d Koll, zu richten u. nebst d ersorderl. Beil, (für nichtständ. Lehrer auch Nachwei» über erfüllte Militärdirnstpflicht> bi» 2«. August an BezirkSschulinsp Schulrat Lehmann, Pirna, nnzureichen — Zu besetzen: die Schulstelle in Kuhschnappel Koll: die oberste Schulbrhvrde. »ehalt 12VVM, 220 M. f.S Urberstd, 110 M f. 2Std. Fortbtldung»- u. 55 M. ß 2 Sid. Sommer- turnunterricht; llberdem Amt»wohnung m. Gartengenuß u. bez. SV M. f. Erteilung de» Nadelarbeit»unterricht» an d Frau. Gesuche m. sämtl. Prüfung»- u. AmtSsührung»zeugniflen, v. Hilfslehrern auch Militärdienstnachwri», sind bt» St. August b BezirkSschulinsp Schulrat LStzsch, Glauchau, einzureicheu; — die dritte ständ. Lebrerstelle zu Satzung. Koll.: dir oberfir Schulbrh. 1200 M Geh., b a. w. 220 M. f Uebrrstunden u. ft. Wohnung Grs m allen ersorderl Beil sind bi» 25. August b. BezirkSschulinsp vr Bräutigam, Marienberg, einzureichen. (Behärdl Bekanntmachungen erscheinen auch u» Anzeigenteil«.) Nichtamtlicher Teil. Südafrikanische Geldsorflen. Während einerseits der lange südafrikanische Krieg Transvaal und dem Oranjestaat und auch großen Teilen von Natal und der Kapkolonie jeden Wohlstand genommen und deren Hab und Gut ver zehrt hat, so daß dort Jahre dazu gehören werden, ehe der frühere Bestand an wohlgepflegten Farmen und stattlichen Rinderherden wieder erreicht ist und ehe wieder eine kaufkräftige Bevölkerung in aufblühen den Städten dem Handel ertragreiche sichere Bahnen zuweist, haben andrerseits Hafenstädte und Provinz städte in Südafrika, die von den KriegLstürmen nicht erreicht wurden, einen früher ungekannten Wohlstand erreicht. Zahlreichen Lieferanten und Agenten, Produzenten und Kaufleuten sind schwer Summen von dem Golde der englischen Kriegsver waltung in die Taschen geflossen, viele haben ein Vermögen erworben. Vor allem gilt dies von Natal. Aber dieser letzterwähnte Wohlstand verteilt sich nur auf Einzelne, die Allgemeinwirtschaft hat keinen Teil daran. So ist eS nicht verwunderlich, daß der Kredit Südafrikas in London, das hier allein als Geldmarkt in Berücksichtigung kommen kann, zur Zeit ein recht fragwürdiger ist. Die Finanz welt Londons hegt augenscheinlich für die nächste Zukunft Südafrikas durchaus keine sanguinischen Hoffnungen und wägt des letzteren Chancen trotz der vielfach geäußerten so günstigen Zukunftsbilder vorläufig in kühler, vom Friedenstaumel unbeein flußter Berechnung. Dies hat sich auch schon auf dem südafrikanischen Minenmarkt gezeigt, wo nach dem Friedensschluß anstatt der erwarteten Hausse zunächst ein zum Teil starker Rückgang der Kurse eintrat. Durch die besonnene Zurückhaltung auf diesem Gebiet hat die Londoner Finanz sicher auch deutsche Kapitalisten vor großen Verlusten, die voraus- sichtllch später eingetreten wären, bewahrt. Lombardstreet, trotz Wallstreet in New-Aork immer noch die Pulsader des Weltgoldverkehrs, hat auch recht, vorsichtig zu sein. KaplandS öffentliche Schuld --t—-1 - Lauft und Wissenschaft. Au- dem Sächsischen Kuustvereiu. Seit unserem letzten Berichte ist die Ausstellung de» Sächsischen Kunstverein» nur durch wenige Zugänge, unter denen sich auch nicht ein Werk von größerem Kunstwert, sondern nur einige nicht üble Neuigkeiten be» finden, bereichert worden, so daß wir uns heute kurz fasten können Die größte Anzahl von Bildern hat Paul Barthel au» Valrntin»werder bei Spandau bei gesteuert. Leider aber entspricht die Qualität seiner Arbeiten nicht ihrer Quantität Der Künstler, der bei un» seit der Aquarellauvftellung von 1887 bekannt ist, m der er mit mehreren südlichen Landschaften debütierte, scheint ein fingerfertiger Schnrllmaler geworden zu sei», der e« namentlich mit der Farbe ziemlich leicht nimmt und sich begnügt, in der arg »„wässerten Art Makart» weibliche Novitäten von höchst mittelmäßiger Schönheit ja Wald und Wiesen zu einer Art von pikanten Still leben zusammenzugruppieren, di« sich für den Salon «ine» Emporkömmling» ohne ausgebildet«» Geschmack eignen mögen, jedem feineren Kunstsinn aber unleidlich sind Wenigsten» vermögen wir seine doppelteiligen Schilderungen der vier Jahrr»zeiten, von denen „Früh ling und Sommer", „Herbst und Winter" je in einem Nahmen vereinigt sind, nicht höher einzuschätzen Auch halte« wir, ganz abgesehen von Inhalt und Ausführung der Bilder, schon di« Wahl des niedrigen, langgestreckte« Formats für wenig glücklich. Etwa« bester ist da» „Eine Frage" betitelte Genrebild, da» durch die Lampen- Keleachtung gewinnt Di« Frage ist die bei jeder Liebeb erklärung üblich«. Die Helden der Scene find eine Dame im Ballkleid und mit Fächer und ein eleganter Herr im Frack Auch di« „Dämmerung" im Gewäch»- hanle mag hingehen, aber ganz bö» sieht «» wieder mit o»r gur zu iustttch<n„ vtu«>onna «»> Lrul-e au«, beiden Kinderköofe etwa» fl«ß»ger studiert sind In der Nähe von diesen Arbeiten Barthel« hängt eine mittelgroße Land schaft von Franz Trautsch „Im Maien" Die sehr kräftige Farbe wirkt noch etwa» zu bunt, das Motiv aber, ein blühender Baum auf saftig grüner Wiese, Weiden am Bache und im Hintergründe ein Gehöft mit roten Ziegeldächern, ist recht geschickt gewählt. W Schröter«-Karl«ruhe „Herbstlandschan" (Kühe am Flusse) befriedigt dagegen auch in farbiger Beziehung E Dillman« in Charlottenburg scheint eine besondere Vorliebe für Weizenfelder zur Zeit der größten Reife zu haben Er schildert sie mit ihrem goldigen Schein und im wirksamen Gegensatz zu dem dunkeln Waldrand oder dem düster» Gewitterhimmel, der die Ernte zu vernichten droht („Hochsommer" und „Zur Erntezeit" ) Neben dieser flotten und den Effekt wohlberechnende» Vortragsweise Dillmann» nimmt sich die Malerei Hanna Richter» etwa» altfränkisch au» Da« liegt nicht nur an dem altmodischen Frachtwagen, den sie an einem schönen Herbsttage durch eine Allee d«S Ostta gehege« fahren läßt, sondern an der gar zu sehr in« einzelne gehenden Darstellung, durch die ihr hübscher Vorwurf etwa« Spießbürgerliche« „hält. Etwas freier, aber doch auf Grund ähnlicher künstlerischer Anschau ungen arbeitet Fritz Daegling in Königsberg Na mentlich leidet seine umfangreiche Schilderung einer einsamen Ansiedelung im „Ostpreußischen Bergland" unter der konventionellen braunrötliche« Farbe, während die Zeichnung sowohl auf diesem Bilde, al« auch in dem „Schattigen Park" sehr sorgfältig ist Zu raten wär« dem Künstln, sich einfachere und ruhiger« Motive au»- zusuchen Um ein gute« Stimmung«brld herau»zubrmgen, bedarf «» keine»weg« de« umfänglichen Apparat» von Uebrrschneidungen und kulisi, vorigen Einbaut«», di« er für unumgänglich notwendig zu halten scheint Frl. Grete Waldau, die in Richter« Kunstsalon bezüglich erscheint bedeutend für ein Land, dessen Ausfuhr neben wenig Wolle hauptsächlich in unversteuerten Diamanten bestand, Rhodefia hat bisher nicht ein mal seine Verwaltung bezahlen können, sondern nur Verluste gebracht, und Natal hat sich mit kostspieligen Häfen und Eisenbahnen große Schulden aufgeladen und muß zudem neuerdings für die schon vorgenommene Landeserweiterung durch Abtretung von Gebieten Transvaals noch einen Teil der tranSvaalschen Schuld übernehmen. Dies die Länder, die schon vor dem Kriege englisch waren. Transvaal und der Oranjefreistaat waren ihnen gegenüber vordem günstiger gestellt. Ersteres Land hatte in der zweiten Hälfte der 90er Jahre durch die Minenindustrie einen großen wirtschaftlichen Aufschwung zu ver zeichnen, der bedeutende ständig wachsende Einnahmen mit sich brachte, und eS war ihm dagegen nur die Rothschild-Anleihe von 1892 sowie die Rentengarantie für das in Privat Eisenbahnunternehmungen angelegte Kapital aufgebürdet, und dem Freistaat lag nur die Tilgung einer Eisenbahnschuld ob, während er eine blühende Landwirtschaft und Viehwirtschaft besaß. Durch den Krieg haben sich hier indessen die Ver hältnisse durchaus umgestaltet. Die jetzige Oranje river-Kolonie benötigt für Schuldentilgung, Eisen bahnen, Schadenersatz, Ansiedelung alter und neuer Einwohner rund 8 Mill. Pfd. Sterl., und diese Summe dürfte für dieselben Zwecke bei Transvaal kaum ausreichen. Dabei ist die Haupteinnahmequelle der Oranjekolonie, ihre Landwirtschaft und Vieh zucht, auf lange Zeit hinaus zu Grunde gerichtet, und in Transvaal sollen die Grundbesitzer laut dem Friedensvertrage vorläufig garnicht, und können die Minen zunächst schwerlich hoch besteuert werden, um ihre Wiederbelebung nicht zu verhindern. Nach alledem würde eine offene Hand des Londoner Geld marktes für umfangreiche südafrikanische Anleihen schwer verständlich erscheinen. UederdieS ist die Londoner Finanz bezüglich kolonialer Geldbedürfnisse neuerdings überhaupt zurückhaltender geworden, wie einige neuere Vorgänge gezeigt haben. Nur 50000 Pfd. Sterl, sind auf die Viktoria-Anleihe von 1 Mill. Pfd. gezeichnet worden, und die Britisch Columbia-Anleihe von 721000 Pfd. Sterl, ist über haupt nicht zu stände gekommen, da die Londoner Geldleute sich ablehnend verhielten. Es ist noch nicht abzusehen, wie Lord Milner und der neue Schatzkanzler Sir Ritchie diese Schwierigkeiten in der Geldbeschaffung überwinden werden, um neben den Verwaltungskosten der süd afrikanischen Kolonien noch Kosten für die weit gehenden Kolonisierungspläne aufbringen zu können; für letztere wie überhaupt für das neue englische Kabinett wird dies voraussichtlich ein harter Prüf stein werden. Für den englischen Steuerzahler ist die Sachlage aber wohl geeignet, ihm einige Be- unruhigung einzuflößen. Tagesgrschichte. Dresden, 13. August. Zur heutigen König lichen Mittagstafel in Villa Hosterwitz ist der Königl. Kammerherr v. Schönberg auf Mockritz mit Einladung beehrt worden. — Ihre Kaiserl und Königl Hoheit die Frau Erzherzogin Otto von Oesterreich mit Höchst- ihrem Sohne dem Erzherzoge Maximilian, sowie Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde unternahmen gestern nachmittag mit den Umgebungen eine Partie zu Wagen nach der Bastei. V«N »yr zur ^er«u,«„n^ geueüt.u »nua» surf» mütterlich behandelt worden ist, hat sich jetzt in den Kunstverein geflüchtet, wo ihre Bilder in weit besserem Licht mehr zur Geltung kommen Ihre fleißige Art und ihre echt weibliche Gewissenhaftigkeit nehmen auf» neue für sie ein Sie lasten namentlich ihre Aquarell- studien schätzenswert erscheinen, während ihr große» Oelbild de« „Hochaltar« im Kloster Grüßau" in Schlesien, doch etwa« bunt und unruhig wirkt und bei un«, die wir von Kuehl und seinen Schülern eine weit malerischere Auslastung von dergleichen Kircheninterieur« gewöhnt sind, zu sehr zu kritischen Bedenken aufsordert. An C. W Müller« „Schäfer und Herde in der Campagna zu Rom" gefällt namentlich die gut ge troffene Gewitterstimmung eine» Märztage» H Rätzer bl„bt mit seinem „Blick in» Lauterbrunnerthal" hinter seiner früher erwähnten Ansicht der Jungfrau um ein gute» Stück zurück Immer ist auch diese Hochgebirg»- schilderung ein Beweis dafür, daß nicht jede« Bild dieser Art kleinlich auSfallen muß Endlich wäre noch ein Porträt einer stark dekolletierten Dame in Weiß auf gelbem Hintergrund von Walter Witting ,u erwähnen, doch läßt sich leider über diese neueste Arbeit de« sich merkwürdig wenig gleich bleibenden Künstler« nicht viel Gute« sagen; die Haltung der Dame ist arg geziert, und der Hut stimmt recht wenig zu dem etwa« heraus fordernden Kostüm. H A Lier Nikolaus Lenaus Lebeu. Ein Gedenkblatt zu seinem hundertsten Geburt-tage. 11. «Nachdruck vrrdate») In diese Zeit sällt auch die für sein ganzes Leben so verderbliche und unheilvolle Erneuerung der Bekannt schaft mit Bertha , jenem schönen, aber ver derbten Mädchen, da« er im Jahre 1821 kennen ge lernt hatte und an dem er trotz der ihn ost ve« Die Rückkehr nach Hosterwitz erfolgte per Dampft schiff auf der Elbe. — Von Rehefeld wird unS heute berichtet: DaS Wetter war auch während der letzten Tage vorherrschend kalt und regnerisch. Infolgedessen konnte Ihre Majestät die Königin-Witwe nur kurze Spazierfahrten unternehmen Gestern trasen Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg zu mehrtägigem Auf enthalte im Jagdhaus ein. Se. Excellenz General adjutant, General der Infanterie v. Minckwitz und Frau Gemahlin waren gestern Gäste Ihrer Majestät der Königin Witwe. Sonntag, den 10. August war der Königl. Leibarzt Geh. Rat Prof. vr. Fiedler, der sich zur Zeit in Bärenfels aufhätt, zur Tafel eingeladen. — Der Körnst! Hausmarschall, Wirk!. Geh. Rat v. Carlowitz-Hanitzsch, Excellenz, ist gestern abend von seiner außerordentlichen Mission an den Königl. Italienischen Hof nach Dresden zurück gekehrt. Dresden, 13. August. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz folgte heute nachmittag, von Seinem persönlichen Adjutanten Hauptmann v. Z'ichau be gleitet, einer Einladung des Königl. Kan.me« Herrn Frhrn. v Burgk zur Rehdockpirsche auf Eb.rSbacher Revier. Dresden, 13. August. DaS heute auSgegebene 17' Stück deS Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen vom Jah-e 1902 enthält: Gesetz vom 16. Juli 1902, die Gewährung von Wohnungsgeldzuschüssen betreffend; Bekanntmachung vom 17. Juli 1902, die 7. Auflage des Lehrbuchs für Hebammen betreffend („DreSdn. Journal" Nr. 169); Gesetz vom 18. Juli 1902 über die Zwangsvollstreckung wegen Geldleistungen in Ber- waltungSsachen; Kirchengesetz vom 22. Juli 1902, die Gewährleistung der Stelleneinkommenr von Geistlichen und Kirchendienern betreffend; Aus führungs-Verordnung hierzu vom gleichen Tage; Verordnung vom 26. Juli 1902, die Enteignung von Grundeigentum zur Erbauung einer normal spurigen Nebenbahn von Mylau nach Lengenfeld be treffend; Verordnung vom 3l. Juli 1902, die Be kanntgabe der Bestimmungen für die militärischen Wachen in Hinsicht der von ihnen vorzunehmenden Festnahmen und des Waffengebrauchs vom 15. März 1902 betreffend; Bekanntmachung vom 1. August 1902, die Errichtung eines Königl. AichumteS in Chemnitz betreffend; Allerhöchste Verordnung vom 7. August 1902 eine Amnestie wegen gewisser Ueber- tretungen betreffend; Allerhöchste Verordnung vom 7. August 1902, eine Amnestie für die sächsische Armee betreffend („DreSdn. Journal" Nr. 181), sowie Verordnung vom 29. Juli 1902, die Ent eignung von Grundeigentum zur Erbauung einer normalspurigen Nebenbahn von Weißenberg nach Radibor betreffend. Deutsches Reich. Berlin. Au« Stettin wird in Ergänzung der gestern unter Drahtnachrichten gebrachten Meldungen noch berichtet: Der vom Vulkan erbaut» neue Schnell dampfer de« Norddeutschen Lloyd ist gestern in An wesenheit Sr Majestät de« Kaisers glücklich vom Stapel gelaufen Frl Wigand, die Tochter des Generaldirektor» de» Norddeutschen Lloyd, sprach da« von Ludwig Stetten heim verfaßte Taufgedicht und taufte da« Schiff auf den Namen „Kaiser Wilhelm II.". Nach dem Stapel lauf reiste Se. Majestät der Kaiser nach Neugatters leben ab. l<ytktqe»o«n Zweitel an der Treue und Unschuld der Geliebten mit Zähigkeit hing, bi« er endlich, von dessen Sittenlosigkeit überzeugt, da« Verhältni« löste. Der tiefe, wahrhafte Schmerz, den er über den Verlust de« ge liebten Weibe« empfand, spiegelt sich ergreifend wider in den Gedichten „Da« tote Glück", Sehnsucht nach Ver gessen", „Die Waldkapelle", Am Bett« eine« Kinde«", „An die Wolke". Im Jahre 1830 war er endlich so weit mit seinen Studien gelangt, daß er da« letzte medizinische Examen bestehen konnte, und schon hatte er sich auf eindring liche« Zureden wohlmeinender Freunde, die seine Zu kunft gesichert sehen wollten, zu dessen Ablegung vor bereitet, al« plötzlich seine Großmutter starb, welche« Ereignis ihn zum Besitzer eine« Vermögen« von 10 000 Gulden machte Vorbei war e« da auf einmal mit all' seinen Arbeiten für die Prüfung; er vermeinte mit diesem Kapitale die Welt stürmen zu können und trug sich mit großen Reiseplänen Vor allem aber wünschte er seine Gedichte, von denen schon mehrere, z B „Jugendttäume", „Glauben, Wissen, Handeln" u am, in periodischen Zeitschriften veröffentlicht worden waren, in einem Bande herau«zugeben, wa« ihm aber erst nach manchen vergeblich»» B. muhungen durch Vermittelung Gustav Schwab« mit der Cottaschen Buch- Handlung im Jahre 1832 gelang In dieser Zett lernte er auch Emilie Rembeck kennen, dieselbe, die von allen den Frauen, die zu Lenau in Beziehungen standen, al« die edelste, selbstloseste und opfermutiaste „scheint In der nächsten Zeit wandertt „ ruhelo» umher Unstet wie in seinem Lernen war er auch in seinem Leben Wohl stieg zuweilen der Gedanke nach einem endlichen Ruhepunkte in ihm auf, aber noch ehe „ ihn völlig gefaßt hatte, war „ bereit« wieder von hundert andern Plänen »„drängt Von einigen ihm bekannten Börsenmännern zmn Spekulieren bewogen, hatte „ da bei mehr al« di« Hälft« ftinr« Vermög«»« v„lorra und
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