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Be»»««»r^». v«i» Vrzuac durch die Gesch-sMeL« t»»rr««kH »re»»«*, >,dv « («in chi Kulraguag), durch di« U«L L reutHrn Ne^e « «. (au-jchllsßUch Bestellgeld) vierteljährlich. Ot»z«lnr Nummern 10 Pf. Wird gurücksenduna der für die Schristleitung bestimmte», «»er von dieser nicht ei» beförderten Beiträge bea»- tprucht, io ist da« Postgeld bei,»fügen 7 m«! gespaltene, Ankündt» ßu»ll«.veitt »der deren Rau» Do Pf. Bei Tabellen- und Ziffern fad « Pf «uffchla, für di« Z«U« Untrem Re ba kn Ausstrich (Eingesandt) di« Textzeile mittler kchnst oder deren Raum LV Pf. Gebühr«-Ermäßigung -et öfterer Wiederholung. Annahme der Antigen R» mittag« 1» Uhr für dm nach- mittag« erscheinend« Rümmer. HerauSgegeben von der Königl. Expedition de« Dresdner Journal-, Dre-den, Zwingerstraße 20. — yernspr^Nnschluß Nr. 1LSS. Erscheine», Werktag« nach« » Uh». Dresdner Zoumal. AK178 1902 Montag, den 4. August nachmittags. Amtlicher Teil (PehSrdl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Ee. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den zeitherigen Bauinspektor Franze bei der Straßen- und Wasserdauverwaltung zum Straßen- und Waster-Bauinspektor zu ernennen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem BezirkSsekretär Weber bei der AmtShauptmann- schaft Kamenz da- Verdienstkreuz zu verleihen. Grueunuuge«, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. I« Geschäftsbereiche de« «tniftertams »er Kinanzen. Bei der staatlichen Straßen- und Wasserbauverwalt- ung ist der Straßen- und Wasser Bauinspektor Lindig unter Entbindung von dem Amte al« Vorstand der Siraßen- und Wafser-Bauinspektion Plauen i. B der Wasserbaudirektion in Dre-den beigegrben und dem Straßen- und Wasser-Bau- inspektor Franze die Verwaltung de« Bezirk« der vor genannten Bauinspektion übertragen worden. Srei«- und Bezirk« steurrverwaltung. «„gestellt: Assessor vr. Roth in Großenhain al» juristischerHilfSardeiter bei dem KrriSsteuerrathe zu Zwickau. — Versetzt: die Be- zirk-fteuersekretäre Lindig in Chemnitz zur BezirkSsteuer- einnahme OelSnitz, Schaarschmidt in Leipzig zur Bezirk»- steuereinnahme Dippoldi-walde: dir Bureauassistenten Pommer in Dippoldiswalde zur BezirkSfteuereinnahme Plauen, Mehnert in Marienberg zur BezirkSsteuereinnahme Bautzen, Hühne in OelSnitz zur Beztrttsteuereinnahme 'Leipzig, Thiemann in Schwarzenberg zur BezirkSsteuereinnahme Freiberg; die Expedienten Seyrich in Dre-den zur kreiS- steuerrätylichen »anzlei in Zwickau, OchS in Zwickau zur BezirkSsteuereinnahme Auerbach, Schaffrath in Auerbach, B0tze in Plauen, Schmidt in Rochlitz und Körner in Blauchau zur BezirkSsteuereinnahme Dresden, Prehl in Borna zur BezirkSsteuereinnahme Zwickau, Kästner in Borna zur BezirkSsteuereinnahme Leipzig, Hennig in Leipzig zur BezirkSsteuereinnahme Borna, Bock, sch in Leipzig zur Be» zirkSsteuertinnahme Rochlitz, Rehm in Dresden zur Bezirk-- steuereinnahme Plauen, Zschorn in Dresden zur Bezirk«, steuereinnahme Blauchau. — Befördert: zu BezirkSsteuer- sekretären die Bureauassistenten Queißer und Steyer bei der BeziikSsteuereiunahwe Ehemnitz, Heerdegen in Chemnitz und Scheuer in Flvha bei der BezirkSfteuereinnahme Leipzig, Mehner in Zwickau bei der BezirkSsteuereinnahme Oschatz, Schr-der in Freiberg bei der BezirkSsteuereinnahme Marienberg, Jacob in Bautzen bei der BezirkSfteuereinnahme Dresden, Kretzschmann beider BezirkSsteuereinnahmeKamenz, Meyer bei der BezirkSsteuereinnahme Annaberg; zu Bureau« »Meuten die Expedienten Hahnefeld in Zittau bei der BezirkSsteuereinnahme Ehemnitz, Fladerer in Dresden bei der BezirkSsteuereinnahme Brimma, Scheffel in Dresden bei der BezirkSsteuereinnahme Schwarzenberg, Kaden in Lübau bei der BezirkSsteuereinnahme Flüha, Kügler in Großenhain bei der Bezirk«fteuer«innahme Pirna, Handwerk in Dre-den bei der Bezirk-steuereinnahme Bautzen, Enghardt in Pirna bei ter BezirkSsteuereinnahme Meißen, Biehle in Dresden bei der Bezirkrstcuereinnahme Dübeln, Rocksch bei der Be- zirk-steuereinnahmr Dresden, Karl Wilh. Richter bei der BezirkSsteuereinnahme «lauchau, Bleyl bei der Bezirk-steuer- einnahme Annaberg, Jahn und Pfalz bei der BezirkSsteurr- einnahme Zwickau, Arth. Willy Richter bei der BrzirkSfieurr- einnahme Chemnitz. — Angestelltal» Expedienten: Ahl bei der BezirkSsteuereinnahme Chemnitz, Schüller und Uhde bei der BezirkSfteuereinnahme Dresden, Uhlemann bei der BezirkSsteuereinnahme Großenhain, Küttner bei der Bezirks- steuereinnahme Leipzig, Peter» bei der BezirkSsteuereinnahme Zittau, Wunderlich bei der BezirkSsteuereinnahme Zwickau, Eengeboden bei der BezirkSsteuereinnahme Pirna, Knobloch bei der BezirkSsteuereinnahme Borna, Erfurth bei der Be- zirkrsteuereinnahme Glauchau, Kolibabe bei der BezirkS- steuereinnahme Annaberg; al» Diener: ter Militäranwärter Lindner bei der BezirkSsteuereinnahme Dresden. Ent lassen: der Expedient Herrmann bei der BezirkSsteuer- einuahme Bautzen. Technisches Personal der Steuerverwaltung. Ungestillt bei dem Zentralbureau sür Steuervermessung: al- Geometer der Diplom-Ingenieur Jentsch, als Zeichner der HilsSzeichner Dietrich. I« GeschiftSberetch, de» Ministeriums de» Innern. Gestorben: Gewerbeinspektor Müller in Wurzen. nichtamtlicher Seil. Die Eise«zöke 1» «er Zokt«rifto«»issio». In gewissem Sinne ist e- richtig, daß der Roh eisenzoll da- Rückgrat des ganzen Zolltarife- bildet. Denn die in den siebziger Jahren vom Reichstage beschlossene Aufhebung des RoheisenzollrS hat damals unsere Eisenindustrie schwer geschädigt, dergestalt, daß diese in freihändlerischem Geiste erfolgte Maßnahme den wirksamsten Anstoß zur wirtschaftlichen Umkehr, d. h. zur nationalen Wirtschaftspolitik des Fürsten Bismarck gab, die im Zolltarife von 1879 ihren ersten praktischen Ausdruck fand. Wer die wirtschaftlichen Interessen eine» Landes nach den Gegensätzen beurteilt, die sich zwischen den verschiedenen Gruppen von Interessenten offenbaren, wird stet- geneigt sein, gerade an solchen Stellen für Zollfreiheit zu plädieren, die am allerwenigsten ge eignet sind, das Ideal der Freihändler zu verwirk lichen. So geht eS auch mit den Roheisen- rrsp. den Eisenzöllen. Verbraucher von Eisen sind alle anderen wirtschaftlichen Unternehmungen, Landwirt schaft, Verkehrsgewerbe und sämtliche sonstigen Industriezweige. Es ist daher gerade bei den Roh eisenzöllen gewissermaßen leicht, eine Interessen gemeinschaft gegen sie zu bilden. Darum liegt in diesen Zöllen gewissermaßen ein Prüfstein für die Reife der Erkenntnis von der Gemeinsamkeit aller wirtschaftlichen Interessen. Die Tarifkommission des Reichstags hat diese Prüfung diesmal einigermaßen bestanden. Sie hat, ohne daß man zu langen Erörterungen ausgeholt hätle, die Roheisenzölle nach dem Vorschläge der Regierung genehmigt, d. h. die bisherigen Sätze sollen beibehalten werden. DaS hält nun freilich manche Leute nicht ab, von außerordentlichen Er höhungen der Eisenzölle zu reden. Aber weder für die Roheisenzölle, noch für die übrigen Zölle auf Lisen und Eisenwaren trifft dies zu, denn erstere bleiben überhaupt unverändert, während in wer Vor lage für die letzteren lediglich die Konsequenz aus dem Satze des Roheisenzolle- und dem Stande der heutigen Technik gezogen ist. Der letztere war e-, der besonders bei den Eisenzöllen eine größere Spezialisierung des Tarif- bedingen mußte, wenn man anders an dem Grundsätze festhalten wollte, ein jedes Erzeugnis nach seinem Arbeit-werte zu tarifieren. Bei der besseren Spezialisierung und Staffelung der TariseS erfuhren aber gerade jene Eisenartikel, in denen wenig mehr Arbeit als im Roheisen steckt, Zollermäßigungen, während Zoll erhöhungen nur für die Produkte der höchsten Ver feinerung eintraten, so daß etwa V. der gesamten Eisenproduktion gleiche oder geringere Zollsätze er hielten, und nur jenes eine Fünftel, in dem die höchsten Arbeitswerte investiert sind, mit höheren bedacht wurde. Allerdings hat man sich in der Kommission nach Annahme des Roheisenzolles nicht entschließen können, auch die systematische Anordnung des Tarifs anzu nehmen; man hat vielmehr mehrfach „Vereinfach ungen" der Staffelungen beliebt und diesen dann niedrigere al- die vorgeschlagenen Sätze gegeben. Bei dieser einmal vorherrschenden Strömung war eS auch leider nicht möglich, den feinsten Stahlsorten und den feinsten Erzeugnissen der Blechwalzwerke die gewünschten höheren Zollsätze zu sichern. Im allgemeinen aber scheint eS doch, als ob die von der Kommission bisher beschlossenen Aenderungen, deren volle Tragweite sich allerdings erst übersehen lasten wird, wenn da- Kapitel der Eisenzölle abgeschlossen ist, nicht von allzu einschneidender Bedeutung sind. Ueberhaupt wird ja erst die zweite Lesung entscheiden, wie sich die Zölle gestalten werden. Kanada. Di« Thatsach«, daß in dem kommerziellen Wett bewerb England« und der Vereinigten Staaten von Amerika um de« Vorrang auf den kanadischen Absatz gebieten letzter« immer mehr Boden gewinnen, hat d» Befürchtungen der Interessenten de« Mutterlandes be sonder« diesem Teil» de« britischen Ueberseeoerkehr« mit den Kolonien zugewendet und seit einer Reihe von Jahren den Wunsch entstehen lasten, dem englischen Handel in Kanada di« früher« Stellung zu erhalten, bez. wiederzuerobern In dieser Richtung ist neuerdings wieder von der kanadischen Pacific-Eisenbahngesellschaft der Regierung de« Dominion ein Plan unterbreitet worden, der di« Errichtung einer rrgelmäßigen Echnell- dampferlinie für Personen- und GUterverkrhr zwischen Quebec bez Halifax eia«rseit« und Liverpool anderseits in Aussicht nimmt Der Personenverkehr soll in wöchentlicher Fahrt von vier mit allen modernen Er rungenschaften der SchistSbautechnik versehenen Dampfern vermittelt werden, und, da im Winter di« ungünstigen EiSoerhältniffe die Fahrt auf dem St. Lorenzstrom u»d die AuSvehnung de« Verkehr« bi« Quebec nicht g«- statten, in Halifax seinen Ausgangspunkt nehmen Für den Frachttransport ist drr Bau von zehn größeren, ebenfall« allen modernen Ansprüchen in bezug auf Lade fähigkeit und Fahrgeschwindigkeit eist sprech enden Dampfern in Aussicht genommen So sehr dieser Plan geeignet wäre, die britischen Wünsche zu erfüllen und den am Ueber- seehandel mit Kanada beteiligten Kreisen de« Mutter landes die Möglichkeit zu gewähren, dem amerikanischen Mitbewerber erfolgreich entgrgenzutreten, so scheint e« doch, daß di« Ausführung dirs«r Absicht infolge der Schwierigkeit««, di« die Kostenfrage verursacht, wenn nicht ganz in Frage gestellt, so doch beträchtlich erschwert wrrden dürfte Solange man dem Gedanken einer regelmäßigen und umfangreicheren Verbindung mit dem Mutterlands nähergetreten ist, seit 1890, hat man die Kosten diese« Plane» erwogen, ohne daß jedoch über di» Verteilung der erforderlichen Aufwendungen ein maliger und dauernder Natur auf die beiden Unter nehmer bisher Uebereinstimmung erzielt worden wär«. W«nn auch, wie r« den Anschein hat, di« Pacific-Eis«n- bahng«sellschaft die Kosten für den Bau der benötigten Personen- und Frachtdampfer übernimmt, so bleibt doch die Frage offen, wer die besonder« für die erst« Zeit al« unbedingt notwendig bezeichneten Subfidien aufbringen soll Al« jährliche Mindestsumme dieser staatlichen Beihilfe werden 1,3 Mill Doll gefordert, allerdings soll dann, nach der Anschauung der unter nehmenden Gesellschaft, nicht nur das Bestehen und der handelsmäßige Erfolg der neuen Echnelldampferlinie gesichert sein, sondern e» wird auch dem Mutterland«, nach einer Erweiterung der Eisenbahnverbindungen zwischen Quebeck und Halifax mit Rücksicht auf d«n im Wint«r über den letzteren Küstenplatz gehenden Ueber- feeverkehr und nach einer allgemeinen Reform des kanadischen Bahnverkehr«, eine wesentliche Hebung und Belebung der britischen Schiffahrt auf dem pacifischen Ozean und nach der asiatischen Seite desselben in Aus sicht gestellt. Man hofft weiter, daß e« den in London anwesenden Mitgliedern der kanadischen Regierung ge- ling«« wird, die maßgebenden Regierungsstellen, be- sonder« die des Kolonialamte«, für den Plan zu ge winnen, eS heißt sogar bereit», daß sich die britische Regierung zu einer Subsidienleistung von 50000 Pfd. Sterl, bereit finden lassen dürfte, aber zwischen diesem Betrage und der al« erforderlich bezeichneten Summe besteht noch eine so bedeutend« Differenz, daß e« auch diesmal recht fraglich erscheinen muß, ob dir im Gange befindlichen oder bevorstehenden Verhandlungen zu dem von enalischer Seite erwünscht« Abschluffe führen werden Kunst und Wissenschaft. Zentraltheater. — Am 2. d. Mt«: „Da« System R,kodier". Schwank in drei Akten von George Feydeau und Maurice Hennequin Deutsch von Emil Neumann (Zum ersten Male) De« anhaltenden HeiterkeitSerfojge«, den die „Strengen Herren" hier hatten, wird sich daS neue Hennequin-Feydeau- sche Stück, da» am vergangenen Sonnabend erstmalig in Szene ging, wohl nicht erfreuen, obwohl in ihm da« Schwankprmzip in ungleich drastischerer Weise zum Aus druck kommt, als in dem Blumenthal Kadelburgschen Werke. Das mag einesteils daher kommen, daß di« Franzosen un« in ihren Schwänken absolut nicht« Neue» mehr zu sagen wissen, andernteil« daher, daß sie mehr und mehr die Fähigkeit verlieren, ihren Bühnenstücken «inen wirksamen Abschluß zu geben Nach einem meist höchst ergötzlichen und unterhaltenden ersten Akte flaut die Handlung im zweiten bedenklich ab, um schließlich im dritte« gänzlich ihre Wirksamkeit zu verlieren So geschieht'« auch in dem neuen Hennequin-Feydrauschen Stück«, da» zum Gegenstände der Darstellung die Schilder ung eine« jener Ehemannsabenteuer hat, die die fran zösische Schwanklitteratur in unendlicher Wiederkehr al« bemahe einzige» dramatische» Objekt beherrscht. An unterhaltenden Episoden ist natürlich auch dieses Stück nicht arm, aber damit erschöpfen sich auch alle sein« Vorzüge, denn seine Personen, drr aanze Aufbau der Handlung, ja sogar einzeln« d«r geschilderten Vorgänge, grüße« un« von frühe,«« Erzeugnissen di«ser Art her al« alte und k«ine«wrgS gern wirdergrsehrne Bekannt« E» grhört die fri«dfertige Stimmung der Sommerzeit dazu, »m ohn« Wid«rspruch de« Schwankunfinn dieser Art zwei Stunden lang zu ertrage« Gespirlt wurde da« Stück von d«, Mitgliedern de« Meßthaler Ensemble« flott und gefällig Vo« den Dar stellern srnv mit Auszeichnung o.e Herren Ferd Martini (Eugsne Ribadier) und Max Adalbert (Thomereux), sowie Frl Clairette Clair (Angöle Ribadier) zu nennen Hr Martini hatte den Schwank geschickt infcenierl. Die prächtige Ausstattung der Novi tät verdient wiederum Worte de« Lobe« sür die Direktion. W. Dg«. Wissenschaft. * Lus Christianis teilten wir bereits in der Sonnabendpumwer unter Drahtnachrichten in einem Teile der Auflage ein Telegramm Baldwin« mit, in dem e« heißt, daß sein Versuch, den Nordpol zu erreichen, mißlungen sei Er fühle sich jedoch von den Schwierigkeiten keineswegs überwunden und werde nächste« Jahr wieder versuchen, den Nordpol zu erreichen Baldwin legte drei große Depots an, die der nächsten Expedition große Vorteil« gewähren werden Da« Fahr wasser bei Franz Josephrland war im Herbst 1901 durch Packei« vollständig gesperrt, wodurch die Weiter fahrt mit dem Dampfer verhindert wurde Die Expe dition war genötigt, ihren Reseroevorrat an Lebe»«- mitteln und Kohlen anzugreifen Durch die Arbeit im Eise vom Januar bi« Mai wurden die Schlitten fast unbrauchbar, und weil auch der Proviant sür die Pferde und Hund« auSzugrhen droht», mußt« di« Expe dition umkehren Baldwin entdeckte Nansen« Hütte und machte die ersten kinematogrophischen Aufnahme« vom arktischen Leben D«m „Oerebladet" zufolge er reicht» Baldwin 81 Gr 44 Min * Der ge«au« und eing«h»nd« Bericht, der i« dem 2 Buch Mosi« über den Auszug der Jude« au« Aegypten und über dir ägyptische« Plagen ent halten ist, hat in de« Kr«is«n d»r Archäologen längst di» Hoffnung erweckt, daß sich in drr dunkel« Littrratur dr« alten Aegypten, di« nach und nach «tschlnrrt wird, auch über diese magischen Erschrmungen «twa» finden werd« Solche Ent ecla« ge» uyrml« nun auch gemacht worden zu sein In den letzten Jahren wurde eine ganze Mena» von sogenannter magischer Litteratur ent deckt, die Zaubereien, Beschwörungen, Erzählungen rc. enthält. Unter diesen befinden sich die Erzählungen de« „Westcar - Papyrus", für dessen Verfasser man «in«n Magier hält, der zur Zeit KhusuS', de» Erbauer« der großen Pyramide, lebte, ferner der „Daubeney-Papyru«" mit der Geschichte „von den zwei Brüdern", di« «ine große Aehnlichkeit mit d«r Erzählung von Joseph und dem Weib« Potiphar« hat, und andere. Augenscheinlich bildet« die magische Litteratur die geistige Erholung de« aewöhnliLen Volke«, und diese Geschichten wurden ohne Zweifel in Memphis und Theben einer geradeso auf merksamen Zuhörerschaft vorgelesen oder erzählt, wie diejenige ist, die in den Bazaren und Cafö« von Kairo noch heute den Erzählungen au« Tausend und «in« Nacht und den Geschichten Antar« lauscht Diese Litteratur besaß eine außerordentlich« Lebenskraft, und al» di« Religion ihr« Kraft verlor und der Glaube zu schwind«» begann, da erhielten sich noch immer di« WundererzLhlungen In den Zeiten der Ptolemä«r kam man auf dies« Ding« mit großem Interesse zurück, „die di« Leut« der alten Zeit gewußt haben"; r» wurden auch zahlreiche Sammlungen di«s«r Volk-erzählungen veranstaltrt Di« beliebteste unter dem Kreise solcher Geschichten war eine, dir sich um einen Prinzen Khomua«, «i«en Sohn Ramse»' II, an dessen Hofe Mose« lebt«, gruppiert Wenn auch der im British Museum befind liche Papyru« ein sehr späte« Dokument ist (au« dem Jahr« 74 v Chr ), so«nthält «r doch di« Abschrift«» von vi«l älteren Schriftstücken Der erste Teil de« Papyru« spricht von einem Knaben Se-Ofiri« »nd erinnert an di« Erzählung von der Geburt »nd der Jugend Jesu Der zweite Teil enthält Material, da« au« uraltrn Dokumenten entnommen worden ist und sich auf Pharaonin der 18 und 19 Dynastie bezieht Man nimmt an, daß di« Hauptereig ¬ nisse der (Nesquyte sich am Hof» Ramses' II zugetragen haben, wie diejenigen im Leben de« MoseS sich unter der Regierung de« Sohnes Ramse»', Merenptah, zuge tragen haben sollen, al»Se-Osiri» gegen di« äthiopischen Magier in Aegypten kämpfte. Ein äthiopischer Magi«r hatte eine Zauberschrist, dir niemand lesen konnte und die, w«nn sie nicht gelesen wurde, einen furchtbaren Fluch über da» Land brachte. Aber dem Knaben Se-Osiri» gelingt «», di« Schrift zu lesen, und da« befähigt ihn, einen sonderbaren Streit zwischen den Magiern hervor zurufen, der ungefähr fünf Jahrhunderte früher am Hofe Thothm«»' I!I stattgefunden hat. Diefe Thatsache ist wichtig, denn sie zeigt, daß die al« „Plagen" bekannten Wunder lang« vor der Zeit de» Mose» stattgrfunven haben Der Erzählung zufolge hatte Se-Ofiri« bei einer früheren Existenz aus der Erd« am Hofe Thoth- me«' II als Hör, der Sohn des Negro, gelebt, er war «in Schristgelehrter und großer Magier. Zu dieser Zeit kamen äthiopische Magier nach Aegypten, di« Verwünsch- ungrn gegen den Pharao und sem Volk, d h bösen Zauber auiüben wollten und bereits mit ihrem Werk« begonnen hatten Da wurd« der weise Mann gerufen, um den Pharao zu retten Hier am Anfang findet sich nun «ine rig«ntümlich« Parallel« zu dem Streite zwischen Mose» und Janne» und Jamb«». Die Aehnlichkeit wird frappant an einer Stelle, wo «iner der Magier sagt: „Brst du nicht Hör, de» Sohn de» Negro, den ich rettete vor den Pfeilen d«» Ra?" — Man kommt alsdann zu einer ganzen R«ihe von selt samen Prahlereien der äthiopischen Magi«r, di« sich auf di« Zaudcrsmüche beziehen, die sie über Aegypten au»- sprechen wollen Der erste Magier sagt: Ich w«rd« meinen Zauber über Aegypten wirken lass««, baß da» Volk drei Tage und drri Nächt, lang kein Licht sehe« wird " Da« stimmt fast wörtlich überein mit der Stell« im Exodu« 10, 21 bi« 23 Ein« derartige Ueberein stimmung muß mehr al« Zufall sein Auch die folgend« Tagesgeschichk. Tre-de«, 4. August. Se. Majestät der König besuchten am gestrigen Sonntage den Vormittag»- gotte-dienst in der Schloßkapelle zu Pillnitz. Nachmittags 2 Uhr sand bei Sr Majestät dem Könige in Villa Hosterwitz Familientafel statt, an der Ihre König!. Hoheiten der Kronprinz, der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg sowie die Prinzessin Mathilde teilnahmen. Heute vormittag wohnten Se. Majestät der König der RegimentSbesichtigung AllerhöchstseineS I. (Leib)-Grenadier-RegimentS Nr. 100 aus dem Garnisonübungsplatze bei und trafen hieraus zur Entgegennahme einer Anzahl Audienzen rm Königl. Residenzschlosie ein. Hierbei empfingen AUerhöchst- derselbe eine Deputation der Dresdner Kunstgen ossen schast, bestehend aus den Herren Bildhauer Offer mann, Maler Witting, Architekt v Mayen bürg und Kupferstecher Prof. Büchel zur Darbringung ihrer Huldigung und der Bitte um Uebernahme des Pro tektorat- über die Kunstausstellung anläßlich der Städteau-stellung 1903, das Se - Majestät Aller- gnädigst anzunehmen geruhten; eine Deputation deS Wettin-SchützenbundeS und der Wettin-JudiläumS- Stiftung der Schützenvereine Sachsen», bestehend aus den Herren Bundespräsident, Stadtrat Rechts anwalt vr. Lehmann, Vorsitzenden deS Stiftungs- au-schusseS Hofoptiker Röttig, stellvertretender Bundes- Präsident Rentier Hofmann und Schatzmeister Pri- votus Tögel behufs Abstattung des Danke» für die Uebernahme des Allerhöchsten Protektorats. Ferner nahmen Se. Majestät der König die Meldungen der Herren geh. Hofrat vr. Engelhardt, Amtsrichter vr. Heiduschka-DreSden, Bauer-Chemnitz, Landrichter Oertel-Dresden, Staatsanwalt vr. Würfel- Leipzig und Schlittgen-Chemnitz entgegen. Hieran anschließend hörten Se. Majestät der König die Vorträge der anwesenden Herren StaatS- minister, der HofdepartementrchefS und deS Königl. Kabinettssekretär» und kehrten nachmittags nach Villa Hosterwitz zurück. — Im Allerhöchsten Auftrage Sr. Majestät deS Königs hat sich der Königl. HauSmarschall, Wirkt. Geh. Rat v. Carlowitz-Hortitzsch, Exccllenz, in Begleitung des Oberleutnants im Gardereiter- Regiment 'v. der Gabelentz-Linsingen nach Turin be geben, um Sr. Majestät dem Könige von Italien ein Allerhöchste- Handschreiben, die Notifikation der Thronbesteigung Sr. Majestät deS Königs betreffend, zu überieichen. Ee. Majestät der König von Italien wird die genannten Herren am 7. d. MtS. im Schlosse Rocconigi bei Turin in Audienz empfangen. — Den Dienst bei Sr. Majestät dem Könige in Villa Hosterwitz hat von gestern ab der Königl. Oberhofjägermeister Frhr. v. dem BuSsche-Streithoist übernommen. Deutsches Reich. Berlin. Au» Kiel wirs ferner berichtet: Ihr« Majestät die Kaiserin sind gestern abend kurz nach 9 Uhr von hier obg«reist. Se Majestät der Kaiser begleitet«« Ihr« Majestät die Kaiserin zum Bohnhof und kehrten dann mit der Dampspinass« auf die „Hohenzollern" zurück. — Gestern nachmittag 6 Uhr 40Min. ist Prinz Friedrich Heinrich von Preußen und um 8 Uhr Reichskanzler Graf v Bülow hier ein- getroffen. Brid« begaben sich an Bord der „Hohen- zollern". — Zum Kaiserbesuch« in Reval wcrden, wi« von dort geschrieben wird, große Vorbereitungen ge troffen. E« werden außer den deutschen Kaiserschiff«»