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Vezng-Pret-: Beim Bezüge durch di« H«sch»st»stea« inaerlak« -rrsden« 2,KO M (»inschl- -julragung), durch die km Deulschen Reiche » M. (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich. Linzelue Nummern IS Pf Wird gurücksenduna der für die Schriftleitung bestimmte», aber von dieser nicht ein» geforderten Beiträge bean sprucht, so ist da« Postgeld beiznfügrn. O1S3. Dresdner 1902 Donnerstag, den 21. August nachmittags. »«»»»„„«gedstGiMt Di« geil« Nein er Schrift d« 1 W 7mal gespaltenen Ankündt- Bßzgslß Sisßl G^üh«, - Grmättgmm »M bsterer Mederholung Herausgegeben von der König!. Expedition de» Dre-dner Journals, Dre-den, Zwingtrstraß« 20. —- yrruspr.» Anschluß Nr. 12SS. «»nah»« der «»»et«, »G — .. .. »tttag« 1« Uhr für di« > Amtlicher Teil. Person«!-veriinderungeu in der Armee. Offiziere, Fähnriche u. f. w. II. August, v. Schönberg, Major, bisher BatS-Kommandeur im 1. Ostasiat. Jnf.-Regt. der Ostasiat. Besatzungs- Brigade (bisherige Gliederung), mit dem Ausscheiden auS dieser Brigade in der Armee, und zwar als aggregirt beim 12. Jnf.-Regt. Nr. 177, wieder an gestellt. — 15. August, v. Kobylecki, Obeeltnt. im 1. Pion.-Bat. Nr. 12, unter Enthebung von dem Kommando zur Fortifikation Graudenz, mit der Uniform der 3. (Königl. Sachs.) Komp, des König!. Preuß. Telegr.-Bats. Nr. 1 zur Dienstleistung bei der genannten Komp, kommandirt. Se Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den nackgenannten Offizieren und Mannschaften die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen Auszeichnungen zu ertheilen, und zwar: des Ritter kreuzes des Großherzogl. Mecklenburgischen HauS- ordenS der Wendischen Krone: ^dem Major Bucher im 1. (Leib-) Gren.-Regt. Nr. 100, kom. als Ad jutant beim Generalkommando XII. (1. K. S.) Armeekorps; der Komthurkreuzes 2. Klasse des Her zog!. Sachsen Ernestinischen Hausordens: dem Major v. Linsingen, BatS.-Kommandeur im 1. (Leib-) Gren.-Regt. Nr. 100; des Fürstl. Schwarzbm gischen EhrenkreuzeS 2. Klasse: dem Oberstltnt. v. Holleben gen. v. Normann beim Stabe der 1. (Leib-) Gren- RegtS. Nr. 100; des Großoffizierkreuzes des Königl. Niederländischen Ordens von Oranien-Nassau: dem Oberst Haase, Kommandeur der 3. Feldart.-Brig. Nr. 32; des Ritterkreuzes desselben OrdenS: dem Oberltnt. v. Pape im 2. Gren.-Regt. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen"; der silber nen Ehren-Medaille zu demselben Orden: dem Bize- feldwebel Erler im Schlitzen- (Füs.-) Regt. „Prinz Georg" Nr. 108; des GroßkreuzrS des Kaiser!, und Königl. Oesterrrichischen Franz Joseph OrdenS: dem Generalmajor v. Schweinitz, Kommandeur der 1. Jnf-Brig. Nr. 45; des Kaiser!, und Königl. Oesterreichischen silbernen Verdienstkreuzes: dem überzähl. Gefreiten Blauhut im 1. (Leib ) Gren.- Regt. Nr. 100; des Großkreuzes des Königl. Ita lienischen KronenordenS: dem Generalmajor v. Kauf mann, Kommandeur der 2. Inf. Brig. Nr. 46. Dresden, 19. August. Mit Allerhöchster Ge nehmigung Sr. Majestät deS Königs ist dem Steuer mann Karl Hermann Gerber in Schandau für die von ihm am 24. Oktober 1901 in Roßlau unter eigener Lebensgefahr bewirkte Errettung eines Schiffers vom Tode des Ertrinkens in der Elbe die silberne Lebensrettungsmedaille mit der Befugniß zum Tragen derselben am weißen Bande verliehen worden. Se. Majestät der König haben den zum Deputy- General-Konsul der Vereinigten Staaten von Amerika in Dresden ernannten Paul E. Schilling daselbst in dieser Eigenschaft anzuerkennen geruht. Se. Majestät der König haben dem Bäckermeister Karl Eduard Steinchen in Dresden das Prädikat „Königlicher Hofmundbäcker" Allergnädigst zu ver leihen geruht. Bekanntmachung. Die Allgemeine Versicherungs-Aktiengesellschaft Wil Helma in Magdeburg hat als Hauptbevoll mächtigten für den Bezirk der Kreishauptmannschaften Chemnitz, Leipzig und Zwickau gemäß 8 115 Abs. 2 des Reichsgesetzes über die privaten Versicherungs ¬ unternehmungen vom 12. Mai 1901 Herrn Ernst Erbsen mit dem Wohnsitze in Leipzig bestellt. Dresden, am 18. August 1902. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Vr. Vodel. 7»8o Eruenunugen, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. Im Geschäftsbereiche des Ministerium» der Justiz, t. Prädizierungen. Verliehen worden rp: dem zeit- herigen Wachtmeister beim Amt-gerichte Eibenstock Janke der Amt-name „ArrefihauSinspettor", dem Aufseher bei der Gefangrnanstalt Leipzig Mählmann der Ann-name „Wacht meister". — 2. Beamten-Etat. ») In den Ruhestand sind verseht worden: der Landgericht-direktor beim Land gerichte Leipzig vr. Stohwasser, die Sekretär» beimAmls- gerichte Eibenstock Jugrlt, beim Amtsgerichte Neusalza Born, beim Amtsgerichte Riesa Klappen dach, der Wacht meister beim Amtsgerichte Eibenstock Janke, der Diener beim Amtsgerichte Freiderg Lederer. d) Aus Ansuchen sind entlassen worden: die Aff.fsoren und HülsSrichter beim Amt-gerichte Burgstädt vr. Schneider, beim Amtsgerichte Großenhain vr. Roth, o) Verstorben sind: der Aktuar beim Amtsgerichte Olbernhau Großer am 2S. Juni isvr, der AmtsgerichtSrath beim Amtsgerichte Pirna Justizrath Weise am ll. Juli 1902. ck) Angestellt worden sind: die zeitherigen Referendare Schmidt beim Landgerichte Plauen, von Freymann beim Amtsgerichte Dresden, Wendt beim Amtsgerichte Glauchau, vr Lange beim Amtsgerichte Lausigk, Wolf beim Amtsgerichte Oschatz, vr. Engelmann beim Amtsgerichte Tharandt al» Assessoren und HülsSrichter, die zeitherigen Referendare Däweritz und vr. Lange als Assessoren bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Leipzig, die zrither probeweise als Expedienten verwendeten Mililäranwärtcr Näther beim Landgerichte Chemnitz, Näwy und Weiß beim Landgerichte Dresden, Lehmann beiderStaatSanwaltschastbeimLandgerichteDre-den, die Accessisten Rosemann und Weber beim Amtsgerichte Dresden und die Lohnschreiber Biedermann beim Land gerichte Bautzen, Böhme, Dreißig, Müller und Schurig beim Landgerichte Dresden, Borkmann und Thümer beim Landgerichte Leipzig, Schurz bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Dresden, Bortenreuter, Franke, Freuden berg, Illig, Keller, Koch, Krauß, Lindner, Pfünder und Richter beim Amtsgerichte Dresden, Bähm beim Amts gerichte Kirchberg, Mohn beim Amtsgerichte Lauenstein, Blechschmidt, Friedlein, Krahmer, Kubig, Liebes kind, Martin, Meixner, Pötzsch, Rohloff und v. Ryssel beim Amtsgerichte Leipzig. Dennert beim Amtsgerichte Meißen, Slaß beim Amtsgerichte OOS- nitz, Bauer, Haase, Müller und Paulus beim Amtsgerichte Pirna, Baldauf beim Amtsgerichte Plauen, Langer beim Amtsgerichte Zittau als Expedienten, die Dienergehülfen beim Landgerichte Chemnitz Kuhn und Müth, beim Landgerichte Dresden Schulze, beim Land gerichte Freiberg Langeberger, beim Landgerichte Leipzig Thörmer, beim Landgerichte Zwickau Spranger und Thierfelder, bei der Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Chemnitz EndeSselder und Illing, beim Amtsgerichte Altenberg Walther, beim Amtsgerichte Bischofswerda Lorenz, beim Amtsgerichte Chemnitz Fischer, Hartwich und Ulbricht, beim AmtSg richte Crimmitschau Thümmel, beim Amtsgerichte Dresden Bößwetter, Haase, Han- tusch, Rößiger, Stiegler und Wunderlich, beim Amtsgerichte Glauchau Unger, beim Amtsgerichte Kamenz Besser und Schmale, beim Amtsgerichte Leipzig Bodechtel, Freytag, Langwagen, Meißner, Messer und Nees, beim Amtsgerichte Limbach Kunze, beim Amts gerichte Ostritz Hübner, beim Amtsgerichte Pirna Seidel, beim Amtsgerichte Plauen Schuhmann, beim Amtsgerichte Radeberg Worlitzsch, beim Amtsgerichte Schneeberg Engel mann, beim Amtsgerichte Taucha Angermann, beim Amts gerichte Waldheim Rost als Diener bei diesen Behörden, die probeweise und zur AuShülse al- Aufseherinnen ver wendeten Ebert bei der Gefangen anstatt Chemnitz, Gläser, Goldschmidt und Schulze bei der Gesangen anstalt Dresden, Blochwitz bei der Gesangenanstalt Leipzig al- Ausseherinu-n. e. Besörd:rt uo.ren sind: die Ak ui-re beim Landgerichte Chemnitz Grützner, beim Landgerichte Zwickau Meyer, beim Amtsgerichte Annaberg Biener, beim Amtsgerichte Chemnitz Conrad und Liebscher, beim Amtsgerichte Crimmitschau Pietsch, beim Amt-gerichte Dre-den Lang und Sörgel, beim Amt-gerichte Großenhain Hendel, beim Amtsgerichte Lausigk Herberg und Hönig, beim Amtsgerichte Leugenseld Hesse, beim Amtsgerichte Löß ¬ nitz Sprenger, beim Amtsgerichte Markneukirchen Prager, beim Amtsgericht» Olbernhau Bost, beim Amts„erichte Ostritz Blcchschmrdt, beim AmtSgerichie Pirna Scheibner, beim AmtsgerichtePul-nitz Hirsch und Schön», beim Amtsgerichte Radeburg Lippert, beim Amtsgerichte Reichenau Rasche, beim Amtsgerichte Schirgiswalde Echasshirt, beim Amts gerichte Waldheim Kasselt, beim Amtsgerichte WiltenfelS Ruscher, beim Amtsgerichte Zwenkau Lossack, beim Amts gerichte Zwickau Fischer zu SekitlSr«n bei düsen Behörden, t) Versetzt worden sind: die Assessoren und HülsSrichter beim Landgerichte Plauen Weißbach zum Amtsgerichte Dresden, beim Amtsgerichte Bautzen Frenzel zum Amts gerichte Löbau, beim Amtsgerichte Döhlen Willenberg zum Amtsgerichte Wilsdruff, beim AmtSgerichie Löbeln vr Langcr zum Amtsgerichte Rosien, beim Amtsgerichte Kamenz vr.Jung- hanS zum Amtsgerichte Neustadt, beim Amtsgerichte Le pzig Fritzsch zum Amtsgerichte Dresden, beim Amt-gerichte Oschatz vr. Lau zum Landgerichte Leipzig in gleicher Stellung, der Assessor und HülsSrichter beim Amt-gerichte Löbau vr Unger zur Staatsanwaltschaft beim Landgerichte Chemnitz, die Sekretäre beim SportelfiSkalat« Erler zum Amtsgerichte Dresden, beim Landgerichte Dresden Hempel zum Amtsgerichte Neusalza, beim Amts- gerichte Dresden Schauer zum Landgerichte Dre-den, beim Amtsgerichte Sayda Woblick zum Amtsgericht« Königsbrück, die Aktuare beim Amtsgerichte Augustus burg Braune zum Amtsgerichte BischosSwerda, beim Amts- gerichte Bernstadt Leuschner zum Amtsgerichte Treuen, beim Amtsgerichte Döbeln Liebscher zum Amtsgericht» Leipzig, beim Amtsgerichte Falkenstein Fischer zum Amts gerichte Lommatzsch, beim Amtsgerichte Herrnhut Unger zum AmtSgerichie Sayda, beim Amtsgericht» Jöhstadt Hrrrmann zum Amtsgkrichte Riesa, beim Amtsgerichte Königsbrück Zumpse zum Amtsgerichte Leipzig, beim AmtSgerichie Neu stadt Härtel zum Amt-gerichte Eibenstock, beim Amtsgerichte Sebnitz Lange zum Amtsgerichte Augustusburg, beim Amts gerichte Treuen Kirchhübel zum Amtsgerichte Dresden, die Expedienten beim Amtsgerichte Bischofswerda Major zum Amtsgerichte Jöhstadt, beim Amtsgerichte Döhlen Hein r ich zum Amtsgerichte Neustadt, beim AmtSgerichie Dresden: Seisrrt zum Amt-gerichte Bernstadt, WaglerzumAmi-gerichte Döhlen, Wettley zum Amtsgerichte Zittau, Winkler zum Amts gerichte Neustadt, beim Amtsgerichte Kamenz Märkel zum Amtsgerichte Leisnig, beim Amtsgerichte Lauenstein Imhof zum Amtsgerichte Jöhstadt, beim Amtsgerichte Leipzig Neuber zum Amtsgerichte Herrnhut, beim Amtsgerichte Riesa Franke zum Amtsgerichte Sebnitz, der Wachtmeister beim Amtsgericht» Pau a Götz zum Amtsgerichte Eibenstock, der Aufseher bei der Gesangenanstalt Chemnitz Wachtmeister Hanisch al» Wachtmeister zum Amtsgerichte Pausa, der Diener beim Amtsgerichte Neustadt Kieschnick zum Land gerichte Leipzig, dieAussrherinnen briderGtsangenanslattC^em- nitzEbert zur Grsangenanftalt Dresden» bei der Gefangenanstalt Dresden Gläser zur Gefangenanstatt Chemnitz -3. Rechts anwälte. Abgang. Beistorben sind die Rechtsanwälte Justiz rat Frenkel und Justizrat Zinkeisen in Leipzig, sowie v . Conrad in Limbach, Ficker in Leisnig und vr. Omar inffAnnaberg. Die Recht-anwälte vr. Schmidt in Blasewitz, vr. Göhring in Leipzig und Lange in Grimma haben ihre Zulassung zur RechiSanwaltsckast ausgegeben. Zuwachs. Zugelassen worden sind: Leonhardt zur Rechtsanwaltschaft bei dem Amtsgerichte Sebnitz, dem Landgerichte Bautzen und der Kammer für Handelssachen in Zittau mit dem Wohnsitz in Sebnitz, vr. Peisel zur Rechts anwaltschaft bei dem Amtsgerichte Bischofswerda, dem Landgerichte Bautzen uud tur Kammer für Handels sachen in Zittau mit dem Wohnsitz in Bischofswerda, Riedel und vr. Lappe zur Rechtsanwaltschaft bei dem Amtsgerichte Chemnitz, dem Landgerichte Chemnitz und der Kammer für Handelssachen in Annaberg mit dem Wohnsitz in Chemnitz, Nietzschmann zur Rechtsanwaltschaft bei dem Amtsgerichte Stollberg, dem Landgerichte Chemnitz und der Kammer sür Handelssachen in Annabrrg mit dem Wohnsitz in Stollberg, der Bürgermeister Man „schätz zum Rechts anwaltschaft bei dem Amtsgerichte Radeburg und dem Land gerichte Dresden mit dem Wohnsitz in Radeburg, der Bürger meister a D. Berthold zur Rechtsanwaltschaft beim Land gerichte Leipzig mit dem Wohnsitz in Leipzig, Schmidt, Fingerling und vr. Hübler zur Rechtsanwaltschaft bei dem Amtsgerichte Leipzig und dem Landgerickte Leipzig mit dem Wohnsitz in Leipzig, der Bürgermeister Schulze rur Rechtsanwaltschaft beim ÄunSgenchlc Oelsnitz mit tem Wohn sitz in Schöneck. Veränderungen. Der RechtSanwalt Hos- rat Damm in Dresden, zugelassen bei dem Amtsgerichte Dresden und dem Landgerichte Dresden, hat seine Zulassung bei dem Landgerichte Dresden aufgegeben Der Rechts anwalt vr. Oppermann in Dresden ist nach Aus gabe seiner Zulassung bei dem Amtsgerichte Dresden und dem Landgerichte Dresden nunmehr zugelasien Kunst uud Wissenschaft. Der Vadesport im Altertum. Bon F. Kunze. (Nachdruck verboten > Keineswegs ist di« sogenannt« „Badereise" eine neu» zeitliche Errungenschaft, sondern e« sind ihre Wurzeln bi» in« graueste Altertum hinauf zu verfolgen Im heißen Morgenlande, wo man unser regelmäßige« Wechseln der Wäsche nicht kannte, war da« Baden von jeher ein lebhrft gefühlte» Bedürfnis. Auch galt den Alten al« vorzüglichste« Mittel, die leidige Müdigkeit al» Folge der Anstrengung zu beseitigen, einzig und allein da« kühle Bad. Wie schon die „Tochter Pharao«" im Nil badete, so benutzen noch heute die Aegypter fleißig ihre öffentlichen Bäder Wilkinson bringt in seinem berühmten Werke über da« alte Aegypten da« Bild einer badenden Dame, die mit einer sie unter stützenden Dienerin auf einer starken Matte fitzt, während eine andere Sklavin Wasser über sie gießt —, eine dritte mit der Hand salbend ihren Arm reibt — wie da« noch heute in tückischen Bädern geschieht — und eine vierte der Herrin Kleider und Schmucksachen ver wahrt Nach H-rodot kannte man im Gebiete der Nil user schon da« Abwaschen al« eine religiöse Pflicht, wie dort auch da« neugeborene Kind zunächst gebadet werden mußte Weil man dem Wasser de« Nil eine besonder« heilsame Kraft beimaß, so zollte der König Pharao täglich diesem Flusse seinen Tribut mit einem Bade Weit mehr an der Tagesordnung war aber da« Baden bei den altteftamentlichen Israeliten Schon au« religiösen Beweggründen wurde e« gepflegt, indem jede Krankheit al« direkte Folg« ein«r desond«ren Ver sündigung angesehen wurde; so schrieb man z. B für den Aussätzigen während seines Le,den« eine gründliche Abwaschung mit fließendem Wasser vor Eine größere Rolle spielten aber die religionsgesetzlich geforderten Waschungen und Bäder. Wurde doch den Priestern strengsten» befohlen, vor dem Betreten de» Heiligtums Hände und Füße zu waschen, was gewiß ein Akt reli giöser Weihe war Hierher gehört auch das von jeher bi» auf den heutigen Taz bei strenggläubigen Juden ge bräuchliche Tauchbad vor Beginn eine« Festtage« oder Sabbath» überhaupt Natürlich kannte man in den alt- testamentlichen Tagen auch Bäder, bei denen sanitäre Rücksichten vorherrschend waren. Wa« da« „Baden im Meere" anlangt, so handeln zwar talmudische Stellen von ihm, doch gehörte e« keineswegs bei den alten Ebräern zu den üblichen Ge- nüffen de« Leben»; immerhin dürsten sie ihm derhalb nicht ganz entsagt haben. Ein mehr vornehmes „Bade leben" scheint die arme Bevölkerung Palästina» nicht gekannt zu haben, während man in den weiter östlich gelegenen Ländern Asiens bereit« eine gewiße Ahnung davon hatte. Schon die babylonischen, assyrischen und persischen Könige besaßen ihre Winter- und Sommer residenzen, und dem Beispiele der Herrscher folgten die Großen der Krone, sowie da» begüterte Volk Wenn e» im Tieflande oder in den Niederungen der Flüsse zu heiß wurde, so begab man sich in die gemäßigte Luft der Hochebenen und erquickte den Körper in dem Wasser der hier reichlich sprudelnden Quellen Bei den alten Kulturvölkern unsere» heimatlichen Abendlande« war da« Badewesen bedeutend vollkomm,ner al« im fernen Orient Den klassischen Griechen war schon in der heroischen Periode da« Baden eine stehend« Gewohnheit, die da« au« dem heißen Klima ent springende Bedürfni« gebieterisch forderte. Ein öftere« Schwimmen im Meere od»r in großen Flüssen schildert Homer bereit« al« etwa» Gewöhnliche«, während man damals auch „zahme Bäder" nahm, und zwar au- doppeltem Gründe: einmal, um Reinheit des Körpers zu erzielen, und sodann, bei des Tage» Last und Hitze Erfrischung zu erlangen Bad und Salbung gelten in der Odyssee geradezu al« eine Wohlthat für solche Männer, die aus der Schlacht zurückkehren oder nach anstrengender Reise bei einem Gastfreunde einkehren, der e» dann als gesellschaftliche Pflicht erachtet, dem „Besuch" sofort ein Bad bereiten zu kaffen Im all gemeinen läßt sich ja behaupten, daß ein tägliche» Bad für den mehr zurückgezogen und feiner lebenden Griechen nicht so zum unabweisbaren Bedürfni« geworden war wie für dem weit praktischer veranlagten Römer, doch wurde auch eine gewisse Vernachlässigung de« Bade« bei den Hellenen gerügt Nach der Odyssee saß die badende Person in einer Wanne und ließ sich mit lauwarmem Wasser begießen, worauf dann das Ein salben de« Körper« mit Olivenöl erfolgte Am interessantesten ist unstreitig die Darstellung, die sich auf einer antiken Amphora deS Königl Museums in Berlin befindet und einen vollständigen Einblick in die Einrichtung eine« griechischen Badezimmers ge währt. „Ein im dorisch«n Stil erbaute« Badehau« er blicken wir hier. Durch eine Säulenstellung ist der innere Raum in zwei abgesonderte Badezeiten geteilt, deren jede zwei badende Frauen aufnimmt Das Wasser wird wahrscheinlich vermittel« eines Druckwerkes durch die hohlen Säulen in die Höhe getrieben und durch Röhren, di« in einer Höhe von etwa 6 Fuß die Säulen mit einander verbinden, in Kommunikation gesetzt Zierlich geformte Eber-, Löwen- und Pantherköpfe bilden die Mündungen der Hähne und speien einen feinen Staub regen auf die Badenden" Bei den alten Römern dienten Privat- und öffentliche Bäder nur der für die südliche Bevölkerung zur Erhaltung der Gesundheit not wendigen Reinigung de» Körpers, ohne daß in ihren Anlagen gleichzeitig auch auf die zur Erhaltung körper- lichrr Gewandtheit und Geistesfrische später notwendig beim Oberlandesgerichte mit dem Wohnsitz in Dresden. Der RechtSanwalt Stvlzner, biihrr in Freiberg, «st nach Ausgabe seiner Zulassung bei dem Amtsgerichte Freiberg und dem Landgerichte Freiberg nunmehr zugelaffen bei d.m Amtsgerichte Annabcrg, dem Landgtrichte Chemnitz und der Kammer sür Handelssachen in Ani aberg mit dem Wohnsitz in Annaberg. Der RechtSanwalt vr Hultzsch, bi-h«r in Dippoldiswalde, ist nach Ausgabe seiner Zulassung der dem Amtsgerichte Dippoldiswalde und dem Landgerichte Freiberg nunmehr zugelaffen bei dem Amtsgerichte Königstein und dem Landgerichte Dre-den mit dem Wohnsitz in Königstein. Der RechtSanwalt vr. Arndt, bisher in Kirchberg, ist nach Ausgabe seiner Zulassung bet dem Amtsgerichte Kirchberg, dem Landgerichte Zwickau und der Kanin «r sür Handels sachen in Glauchau nunmehr zugelassen bei dem Amtsgerichte Lausigk und dem Landgirichte Le pz'g mit dem Wohnsitz in Lausigk. — 4. Zweite juristische StaatSprüsung: 20 bestanden, l zurückgewiesen in der Zeit vom 6. Juni bis S. Juli 1902. Im Geschäftsbereiche de» Ministeriums de» Kultus u. Ssfentl. Unterricht». Zu besetzen: die 3. ständige Lehrerstelle an der Schult zu DSben. Koll.: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 18S0 M. vom Schuldienst, 110 M. vom Kirchendienst für Stellvertretung beim Orgelspiel, Sö M. sür Erteilung deS Turnunterrichts und 110 M sar'Erteilung deS FortbildungeschulunterrichtS Gesuche mit den ersordrr- lichen Beilagen sind bi- zum 10. September an den Königl. Bezirksschulinspektor vr Michel in Grimma zu richten Im Geschäftsbereiche des Ministeriums des Kriegs. Beamte der Militärverwaltung. 9. August Avä Lallemant, vr Fritzsch», Nntrrapotheker der Res de» Land«-Bez. Leipzig, zu Oberopothekern deS Beurlaudten- standeS befördert. (Behördl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Leit. Tie deutsche Landwirtschaft uud die Judustriezölle. Der neue Zolltarifentwulf ist — das kann nicht oft genug her vorgehoben werden — auf der Grundlage deS gleichmäßigen Zollschutzes für alle eines solchen Schutzes überhaupt bedürftige vaterländische Produktivgewerbe aufgebaut. Er ist somit als ein untrennbares Ganzes anzusehen, das in seiner Gesamtwirkung beeinträchtigt werden würde, wenn an seinen Einzelheiten wesentlich gerüttelt weiden sollte. ES hat sich im Laufe drS letzten Jahrzehnts herausgestellt, daß insbesondere der Landwirtschaft für ihre Erzeugnisse ein höherer Zollschutz zugebilligt werden müsse. Um dies deut- Uch zum Ausdruck zu bringen, sind in dem Zoll- tarifentwurfe für die Hauptgelreidearten Zollfätze festgelegt worden, unter die bei zukünftigen HandelS- vertragSverhandlungcn nicht herabgegangen werden darf. Da, wie von berufenen landwirtfchastlichen Sach verständigen ausdrücklich festgestellt worden ist, der Getreidebau die Grundlage deS Betriebes der deutschen Landwirtschaft bildet, ist den Landwirten durch diefe Fest legung unleugbar ein großer Vorteil geboten. Außerdem aber sind im Generaltarif auch die Zollsätze für die übrigen landwirtschaftlichen Erzeugnisse, namenilich für Vieh, für Butter, Eier rc. ganz erheblich, teils um das Doppelte, erhöht worden; für Gänse, Hühner, für Cichorien und andere landwirtschaftliche Nebenprodukte, die bisher zollfrei eingeführt werden durften, sind aber im neuen Tarif nicht unerhebliche Zollsätze vorgesehen. Die Vorteile, die der Landwirtschaft durch die Zolltarifreform zugewendet werden sollen, sind also bedeutende, und es ist zu erwarten, daß, wenn der neue Tarif sich in Geltung befinden wird, eine er hebliche Besserung der landwirtschaftlichen Lage ein- aewordenen Räumlichkeiten Rücksicht genommen war. Als eigentliche Badezeit wurden die Stunden vor der Hauptmahlzeit gewählt In den häuslichen Wohnräumen befanden sich auch private Badeeinrichtungen, deren luxuriöse Ausstattung schon bewundernswert war Der schon im eigenen Hause getriebene Luxus wurde natürlich auch bei der Anlage jener riesigen Thermen, dem Sammelplätze der eleganten Welt, gepflegt, und in ihnen verbrachte der reiche Römer einen großen Tei! de« Tage« Da« eigentliche Italien erfreute sich eine« ungemein großen Bäderreichtum« Vornehmlich aber war e» die wundervolle Landschaft Companien, und hier besonders der Golf von Neapel, wo die Natur die Entstehung mehrerer Bäder und Sommerfrischen in hohem Grade begünstigt hatte. Von Anfang April bi« in den Spätherbst hinein fand sich hier die „bessere Gesellschaft" Italien» zusammen, und zwar nicht bloß um zu baden, sondern auch um allen Sinnen in auserlesener Weise zu schmeicheln „Bajä beginnt eine Herberge de« Laster« zu werden; der Uebe,mut «rloubt sich dort gar zu viel" — klagt ein römischer Philosoph über einen der vielbesuchten Badeorte, wohin u a. die einst so sittenstrenge Sabinerin Lavina al« „Penelope" gekommen und als „Helena" von dannen gezogen war, denn sie „verließ ihren Gemahl und folgte einem Jüng linge". Natürlich gab eS auf römischem Boden auch solide Heilbäder Scipio besuchte 178 v Chr mit Er folg die Quellen von Cumä, Tulliu« Gracchus wurde 232 v. Chr zu Sacedon (Salambir) seine Gicht lo« — in demsejben Badeorte fand der Prokonsil Vibiv« Serenus Erlösung von einem Flechtenübel —, und der Prätor Milo Gracchus verlor in den eisenhaltig«» „Veficarischen Bädern" (beim heutigen Civita Vecchio) nicht weniger al« fünfzig Gallensteine, worüber di« ärzt liche Welt in berechtigte« Staunen geriet Al» be rühmte Heilquellen jener Tage galten auch schon heutige Gesundbrunnen, z. B Miet baden (aguas >lattiacae),