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Dresdner Journal : 05.08.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190208055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020805
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-08
- Tag 1902-08-05
-
Monat
1902-08
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 05.08.1902
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Bck» «ezuae durch bte O«fchLs1»Ke»« tuunHul» P»wtz«w 3,dv M («t«schl. Lutrugung), durch bi« U«L i» Tvulsche» Reicht » I». («m-schließlich BeftellGelb) vierteljährlich. Muzelue Nummer» 10 Pf Wird Zurücksenduna der für die Schristleitung bestimmt«, Oder von dieser nicht ei» achorderten Beiträge beau- sprucht, so ist da« Postgelb beizusügen- Dresdller Journal Herau-gegeben von der Königl. Expedition de» Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 80. -» yeruspi> Anschluß Rr. 189V. Urschet«« t Werktag« nach«. » Uhr. AE»dS,«»«»»»»Pw,: 7 mal gespaltenen «nkäadi» auug«.Seil« oder deren Rau» »0 Ps. Vei Tabellen- und «iffernsad « Ps Aufschlag für die Zeil«. Unterm N«- duklion-ftnch (Eingesandt) di« Gebühre». Ermäßig», bet öfterer Wiederholung. Nnnabme der Anzeigen bi« mittag« 17 Uhr für die nach mittag« erscheinende Nummer O17S. Dienstag, den 5. August nachmittags. 1902. Amtlicher Teil Gnsevnuuge«, verfetzuu-en re. tm -ffeutl. Dienste Am Geschäftsbereiche des Ministeriums des Kulta» «n» -ffeutl. Unterrichts. Ernannt wurde der «ureeu- assistent bei der Polizeidirektion zu Dre-den P. H. F. Eros al« Sekreläc bei der KultuS-Ministerial-Kanzlei Im Geschäftsbereiche de« ev-luth Landes- consiftoriumS sind oder werden demnächst folgende Stellen erledigt. Davon sind zu besetzen A nach dem Kirchen- gesetze vom 8. Dezember 18VS im II Halbjahre l 902 II. Stelle: da« Archidiaconat zu Kamen, (Oberlausitz) — Kl II — erl. durcq Design, am 2K. Juli 1902; III. Stelle: das Pfarr amt zu Grünhainichen m. Borstendorf «Marienberg) — Kl. Ill (A> — erl. durch Annahme der Design, am 1. August 1992; — 8. im regelmäßigen Besetzung-verfahren: das Pfarr amt zu Plohn «.Röthenbach (Auerbach) — Kl. I — Coll.: der Oberpsarrer zu Reichenbach. — Dagegen wurden an gestellt bez. befördert: K. A. Schöncke, HilsSgeistl. in Radeberg, al- Division-Pfarrer in Dre-den; Ty. W. Berg, Pfarrvicar in Lengenfeld, al» HilsSgeistl. das. (Auerbach); U. I Göhler, Predigtamt-cand., al- HilsSgeistl. in Bad Elster (OelSnitz); H. R Frieling, Subdiaconu- in Leipzig, alS Pfarrer in Rüdigsdorf (Borna); Paul Ihle, Preingt- »mtScandidat, alS 3 Subdiaconu- s. d. Gefamtbez Alt-Leipzig (Leipzig I). vehvrdl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Staatsanwalt bei dem Landgerichte Plauen Karl Ernst MiruS für die Zeit vom 1. Oktober 1902 an zur Staats anwaltschaft bei dem Landgerichte Leipzig versetzt werde Dre-dea, 24. Juli. Mit Allerhöchster Genehmig ung Sr. Majestät de- König» ist dem Instrumenten macher Hermann Loui- Neubauer in Leipzig- Schleußig für die von ihm am 9. Dezember 1901 unter eigener Lebensgefahr bewirkte Errettung einer Frau vom Tode de- Ertrinken» in der Pleiße die silberne Lebensrettungsmedaille mit der Befugniß zum Tragen derselben am weißen Bande verliehen worden. Nichtamtlicher Leit. Zur Revaler Kaiserbegegnnng. Auf der Revaler Reede wird morgen der russische Zar den erlauchten Freund und Verwandten Seine- Hause-, Se. Majestät den Kaiser als Gast der diesjährigen russischen Flottenmanöver begrüßen. Se. Majestät der Kaiser erwidern damit den Be such, den Kaiser Nicolaus II. Ihm im vorigen Jahre in Danzig aus Anlaß der deutschen Flotten manöver machte. Wie damals, so werden auch zu der diesjährigen Begegnung der beiden Monarchen besondere Ereignisse der internationalen Politik kaum Anlaß gegeben haben, die ritterliche Sitte der Höflichkeit im allgemeinen und die verwandtschaftliche Zuneigung im besonderen, die Se. Majestät den Kaiser mit dem russischen Zaren seit langen Jahren ver binden, dürften maßgebend für die Revaler Reise ge wesen sein. Aber mit diesem Ausdrucke persönlicher Freundschaftsgefühle und höfischer Etikette eng verknüpft sind zweifellos die Wünsche unsere- wie de- russischen Volkes nach der Bewahrung und Förderung friedlicher Beziehungen zu einander. Ganz im allgemeinen darf ja gesagt werden, daß Fürstenbegegnungen heutzutage nicht mehr die Bedeutung von einst haben, wo wichtige StaatSprobleme von Herrscher zu Herrscher direkt erörtert und behandelt wurden; in unserer Zeit ungeahnten VerkehrSaufschwung» pflegen Kabi nette schneller und erfolgreicher über wichtige politische Ereignisse zu verhandeln, als die» von feiten der Staatsoberhäupter bei gelegentlichen Besuchen mög lich wäre. Nichtsdestoweniger darf deshalb den persönlichen Begegnungen von Fürsten doch immer noch ein beträchtlicher politischer Wert zugesprochen werden. Und insbesondere wird eine Begegnung wie die morgige »wischen Sr. Majestät dem Kaiser und dem Beherrscher des ReußenvolkeS schon um deswillen von weittragender politischer Bedeutung sein, weil an ihr die leitenden Staatsmänner beider Länder teilnehmen, die in persönlicher Aussprache die beste Gelegenheit zur Befestigung gegenseitigen Vertrauens wie zur Klärung schwebender Angelegen heiten haben werden So ist denn auch von der diesjährigen Begegnung der Beherrscher zweier mäch tigen Reiche zu erhoffen, daß sie einen regen und fördernden Gedankenaustausch über die Weiterführung der deutschen und russischen Politik erbringen und die freundnachbarlichen Beziehungen kräftigen wird, die das Deutsche Reich mit Rußland verbinden. DaS deutsche Volk verfolgt die Revaler Reise Sr. Majestät de» Kaiser- mit ungeteilten Gefühlen der Freude und Befriedigung, denn eS erblickt in ihr eine erneute Gewähr für die Erhaltung de- Weltfriedens und damit für die ruhige gedeihliche Entwickelung unsere» Weltteils, eS ersieht in ihr ein neues Zeugnis für die politische Weisheit und unerschütterliche Friedensliebe, die gleicherweise Se. Majestät den Kaiser wie Seinen erlauchten Freund, den Zaren, erfüllt. Tagesgeschichte. DreS-t«, 5. August. Se. Majestät der König empfingen heute vormittag ^10 Uhr in Villa Hoster witz den zur Vornahme von Inspizierungen gestern abend in Dresden eingetrosienen Königl. Preußischen Generalleutnant v. Schmidt, Excellenz, Inspekteur der Feldartillerie, behufs Abstattung feiner Meldung in Audienz. Anläßlich des heutigen Geburtstage- Ihrer Majestät der Königin-Witwe begaben Se. Majestät der König und Ihre Königl. Hoheit die Prin zessin Mathilde Sich mittel- SonderzugeS vor mittag- 10 Uhr 20 Min ab Niedersedlitz zur per sönlichen Beglückwünschung Ihrer Majestät der Königin-Witwe nach HermSdorf-Rehefeld, woselbst die Ankunft 1 Uhr mittag» erfolgte. Se. Majestät der König und Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde werden nachmittags Rehefeld zu Wagen wieder verlassen und gedenken gegen 8 Uhr abend- in Villa Hosterwitz einzutreffen. — Aus Rehefeld wird un- mitgeteilt: Ihre Majestät die Königin-Witwe erfreuen Sich an dauernd des besten Wohlseins. Trotz der ungünstigen Witterung unternehmen Ihre Majestät täglich Spazier gänge und Ausfahrten. Am vergangenen Mittwoch waren der Erbprinz und die Frau Erbprinzessin von Lobkowitz zum NachmittagSthee bei Ihrer Majestät geladen. Frau Gräfin v. Fünfkirchen ist am Freitag nach Teplitz abgercist. Sonnabend den 2. August d. IS. wurde der Oberhofmeister v. Lindenau von Ihrer Majestät der Königin-Wilwe empfangen. Deutsches Reich. Berlin Da« im Auftrage Er Majestät de« Kaiser« vom Bildhauer Cauer-Berlin der verstorbenen G-mahlin de« Kammerherrn Grafen v. Aloen«leben und Neugattersleben errichtete Grabdenkmal wird in Gegenwart de» Monarchen am 12. d Mt« in feier licher Weis« enthüllt werden Der Sarkophag trägt di« Inschrift: „Äuna v Llvtn»leben-N«ugatter»ltbtn, grborene v B«lth«im au« dem Hause Harbke, geboren am 20. Oktober 1853, heimgegangen am 29 Sep tember 1897." An de» »men Längsseite de» Sarko phag« befinden sich di« Wapp«n der Familien Fürst zu Stolberg-Wernigerode, Graf v. der Assrburg, v. Wedel, v. Krosigk und v Veltheim, an der anderen di« der Familien v Trotha, Frhr v. Steinacker, v Thümen, v. Heintz« und v Lrnim Die «ne der schmalen Seiten trägt die Wort«: „Wilhelm II 3. L 1902", darunter da« Kaiserliche Wappen mit der Krone und der Kette de« Schwarzen Ldler«, die andere den Nam«« und da« Wapp«n de» Grasen v AloenSleben. Auf dem Sarkophag ruht in Leben«größe dir Figur der Verewigten, mit einem faltigen Gewände versehen und mit den ineinander gelegten Händen eine Rose haltend. Der Kopf ruht auf einem Kiffen, und zu Füßen halten zw»i Engel da» AlvenSlebensche Wapprn, an dem «in Band mrt der Inschrift: „Die Liebe höret nimmer auf" angebracht ist Ueber dem Sarkophag und der Figur erhebt sich ein Baldachin, ein architektonischer Ausbau im gothischen Stil mit reichem bildnerischem Schmuck. An den vier Seiten de« Grabmal« befinden sich »in» wilde Rose, ein Veilchen, eine Mohnblüte und eine Primel, auf den Säulen schlank» Spitztürmchen (Fialrn) und in den vier Zwickeln Passionsblumen Se. Majestät der Kaiser werden vermutlich am 12 August in Swinemünde eintreffen und sich von dort zum Staprllauf d«» neuen Schnelldampfer» „Kaiser Wilhelm II." nach Bredow begeben — Die Zolltarifkommission, die gestern nach mittag ihre Beratungen fortgesetzt hat, sollte, wie ihre Mehrheit in Aussicht genommen hatte, die erste Les ung de« Zolltarifentwurfe« am 8 August be endet haben Ob sich diese« Ziel wirklich erreichen lassrq wird, steht dahin, denn in der vergangenen Woche sind nur einige 30 Positionen erledigt worden. Aller dings befinden sich unter diesen di» wichtigsten Position»« für Eisen, um die ein langwieriger Streit geführt wurde E« ist wohl zu erwarten, daß, nachdem diese wichtigsten Eisenpositionen im wesentlichen nach den An sätzen des Regierungsentwurf» angenommen worden sind, der Rest de« Zolltarif« rasch zu Ende beraten werden wird Noch etwa 130 Positionen sind zu er ledigen, die dem 17 , 18. und 19 Abschnitte de« Tarifentwurf« angthören und außer auf Fabrikate au» Eisen und Eisenlegierungen sich noch auf Gegenständ« an« and«ren Metallen, wie Aluminium, Blei, Zink, Zinn, Nickel, Kupfer, ferner auf Maschinen, elektro technische Erzeugnisse, Fahrzeuge, Feuerwaffen, Uhren und Tonwerkzeuge sich beziehen, um mit Position 946: „Kinderspielzeug aller Art und Teile davon, auch Christ baumschmuck" zu enden — Die „Berl Pol Nachr " erwidern aus die von der „Nordd Allg Ztg " veröffentlichten Erklärung in betreff de« Marineetat« für da« Jahr 1903, di« von der „Post" übernommen und kommentiert worden war: In der Zeitung „Die Post" wird im Anschluß an die Wiedergabe der von der „Nordd Allg Ztg " ge- brachten Mitteilung über den Marineetat 1903 darauf hingewiesen, daß wir in unserer Meldung angeführt gehabt hätten, wie auch Neubauten von Schiffen, die in dem Flottengesetz nicht erwähnt werden, geplant wurden Soll dieser Hinwei» etwa die Be rechtigung zu der Mitteilung der „Nordd. Allg Ztg " darthun? In den Marineetat 1902 sind al« Neu bauten u a eingesetzt die eine« Kanonenboote«, eine» Flußkanonenbootes und einer TorpedobootSdioision Diese Schiffe sind in dem Flottengesetze vom 14. Juni 1900 mit keinem Worte erwähnt Trotzdem ist e» niemand eingefallen, den Marineetat 1902 al» über den „Gesamtrahmen" de» Flottengrsetze« hinauSgehrnd zu bezeichnen. Will da» etwa jetzt die „Nordd. Allg Ztg" nachträglich thun, und will die „Post" sie darin unterstützen? Wir stellen nach wie vor fest, daß wir kein Wort über die Gestaltung de« nächst jährigen Marineetat» gebracht haben, au« dem mit Recht Lunst und Wissenschaft. Wissenschaft. * Der Beschluß de« Bundesrat» ke reff» Ab änderung der Vorschriften über die Prüfung der Tierärzte hat folgenden Wortlaut: Aus Gmnd der Bestimmungen in 8 29 der G Melde ordnung für da- Deutsche R ich hat der Bundesrat be schlossen: An Stelle der 88 5, 27 und 28 der Borschristen über die Prüfung der Tierärzte treten folgende Bestimmungen: 8 5. Naturwissenschaftliche Prüfung. 1. Bedingungen der Zulassung. Die Zulassung zur naturwissenschaftlichen Prüfung ist bedingt durch den Nachweis, daß der Kandidat n) die erforderliche wisstnfchaftliche Vorbildung besitzt. Dieser Nachweis ist zu führen durch da» Reifezeugnis eine» Gymnasiums, eines Realgymnasium- oder einer Oberreal schule oder einer durch d e zuständige Zentralbehörde als gleichstehend anerkannten höheren Lehranstalt; d) nach er langter wissenschaftlicher Vorbildung mindesten- drei Semester hindurch tierärztliche oder andere höhere wissenschaftliche deutsche Lehranstalten befucht hat. — 8 27. Die Be stimmungen de» 8 5 Ziffer 1 zu » treten mit dem 1. April lS0» in Kraft Diejenigen Kandidaten der Tier heilkunde, die bereit- vor dem 1. April 1903 da- Studium der Tierheilkunde begonnen haben, sind zu den Piüsuugen auch dann zuzulassen, wenn sie nur da- in 8 5 Ziffer 1 zu u der Bekanntmachung vom 13. Juli 1889 bezeichnete Maß wissenschaftlicher Vorbildung besitzen — 8 28 Die vor stehenden Bestimmungen finden aus die Militär-Roßarzt» alpiranten mit folgenden Vorbehalten Anwendung: a) die Militär Roßarztelrven si^d von der Prüfung im Husbefchlag auf den tierärztlichen Hochlchnlen zu entbinden, fall« fie eine solche Prüfung an einer M li-är-Lehrfchmied« oder an einer tierärztlichen Lehranstalt bereit« bestanden habeo; d) die Militär-Roßarzteleven sind, fall« fie da« Studium der Tier heilkunde vor dem 1. Oktober 1S9ö begonnen haben, zu den Prüfungen auch dann zuzulaffe», wenn sie nur da- im j k Ziffer 1 zu a der Bekanntmachung vom 13. Juli 188» be zeichnete Maß wissenschaftlicher Vorbildung besitzen * Der Prastvear der Zennalvlitluon o-s national«» Unternehmen» der Monumenta Germania« Prof. Ernst Dümmler feiert heute da» goldene Doktor- Jubiläum. Der ausgezeichnete und verdienstvolle Historiker blickt auf eine glänzende wissenschaftliche Laufbahn zurück Er ist der Sohn de« bekannten Ber liner BerlagSbuchhändler« Ferdinand Dümmler Dümmler, der am 2. Januar da« 72. Lebensjahr volltndet hat, besuchte da» Friedrich Werdersche Gymnasium zu Berlin unter Bonnell, erhielt 1849 da« Reifezeugnis und studierte zunächst drei Semester in Bonn, wo er u a. Ernst Moritz Arndt, Bernay», Böcking, BrandiS und Ritschl hörte; dann vollendete er seine Studien in Ber lin, seine Lehrer waren hier Boeckh, Curtiu«, Homeyer, Lepfiu», Ritter, Trendelenburg, Wattenbach Ganz be sonder» machte sich Leopold v. Ranke um ihn ver dient Im widmete Dümmler auch seine 171 Druckseiten umfassende lateinische Doktorarbeit „Vs rskus sud Ar- nulko k'ranconim rsgs xssiis". Die ganze Schrift er schien bald darauf, um drei Beigaben vermehrt Leo pold v. Ranke hatte die Arbeit der Fakultät gegenüber begutachtet und sie al« eine der besten im historischen Fache bezeichnet, die der Fakultät ringereicht worden sind; der Verfasser habe die Quellenschriftstellrr nicht nur benutzt, sondern studiert und geprüft; man brauche nur die beiden Exkurse am Schluffe zu lesen, um sich von der Gründlichkeit und dem Fleiße zu überzeugen, mit dem die Abhandlung gearbeitet sei. Die mündliche Prüfung war am 29 Juni 1852; den Vorsitz führte der Dekan Chr Sam Weiß, der Mineraloge. Gerhard prüfte den Kandidaten in alter Geographie, Ranke in griechischer, römischer und besonder« in deutscher Ge schichte, Trendrlenburg fragte ihn über Aristoteles, und Boeckh unterhielt sich mit ihm in lateinischer Sprach« über alte Geschicht«. Dümmler erhielt do« erste Prädi kat „summa cum lauäs" (mit höchster Anerkennung) B«i der Promotion am 5 August standen ihm al» Oppoa-ntrn ->luä. pdu. Kart Frenzel, ver Austutrator Dambach, der spätere Wirkt. Geh. Rat und Professor, sowie stuck. phil. A Hagemann gegenüber. Von den fünf Thesen, die der Doktorandu» verteidigte, bezogen sich zwei auf Arnulf; ferner stellte er den Satz auf, daß da« Epo« Reineke Voß nicht bi« auf die Zeiten von Arnulf zurückgeführt werden könne. Wa» die Pro motion vor 50 Jahren versprach, hat da« spätere Leben Dümmler« vollauf gehalten Von 1855 bi- 1888 wirkte er al« Universitätslehrer in Halle, 22 Jahre al» Ordinarius; dann wurde er zur Leitung der Zentraldirrktion der Monumenta Germaniac nach Berlin berufen. Unter seinen Hauptwerken ist die Geschichte de» ostfränkischen Reiches hervorzuheben, die 1864 mit dcm Wedekindfchen und 1870 mit dem Königl Preußischen großen GeschichtS- preise gekrönt wurde; ferner vollendete Dümmftr mit Wattenbach die von Jaffs begonnenen Monumenta Alcuiniana, sowie Köpke« Kaiser Otto den Großen Seit dem 19. Dezember 1888 ist er ordentliche« Mitglied der Akademie der Wissenschaften. * Genauere Nachrichten über die Expedition Evelyn B. Baldwin«, der, wie schon gemeldet wurde, seinen Versuch, den Nordpol zu erreichen, nicht durch führen konnte, enthält' folgende» Tele gramm. da« der Forscher an die „Associated Preß" in New-Uork gerichtet.hat: „HoaningSvaag, Norwegen, 1 August, mittag» Ich werd« am Sonnabend in Tromsö ankommen Unsere Absicht ist vereitelt worden, wir sind aber nicht geschlagen. Alle Teilnehmer sind gesund. Die Arbeit diese» Jahre» war erfolgreich. Ein große» Depot kondensierter Nahrungsmittel ist durch Schlitten auf Rudolfland, angrficht« de» Standquartier» der italienifchen Expedition, angelegt worden Ein zweite» Depot ist 81 Grad 33 nördlicher Breite und «in dritte» in Kane Loodge, Greely Island, angelegt worden, da» nach de« neuesten Karten in der Nähe de» 81. Breitengrade» liegt Dies« große« Depot», die Häuser und Vorrät« in Camp Ziegler und der Proviant für die jetzt an Bord befindlichen fünf Ponie» und 150 guten Hunde werden im nächsten Jahr Mittel für eine große Polarsahrt gewähren Da« Depot auf Rudolf land ist fünfmal so groß wie da« der italienischen Ex pedition. Dadurch, daß all« Fahrwasser durch Franz Josefland während de» Sommer« 1901 durch Ei« ge sperrt waren, wurde im vorigen Jahre die Anlegung von Depot« durch Dampfer gehindert. Da» Aufbrechen de» Else« Anfang Juni zwang un«, unsern Reserve vorrat und Kohlen zu gebrauchen; daher erklärt sich auch unsere Abreise von Camp Ziegler am I Juli, um die Expedition nicht zu gefährden. Wir schickten im Ju«i 15 Ballon» mit 300 Depeschen ab. Wir haben die ersten kinematographischen Bilder des arktischen Leben» erhalten Wir entdeckten Nansen» Hütte, bekamen da» dort gelassene ursprüngliche Dokument wieder und ver schafften un» Bilder drr Hütt« Wir haben auch MeereSsammlunge« für da» Nationalmuseum, neu« Karten rc. 30 Mann, 13 Ponie», 170 Hunde und 60 Schlitten wurden vom 21 Januar bi» zum 21 Mai bei der Arbeit im Eise verwendet, und diese harte Arbeit endete mit der Zerstörung der Schlitten Die» und die Erschöpfung der Nahrungsmittel für Ponie» und Hunde machte die Rückkehr notwendig Zur Aul- befferung unsere« Steuerruder» und de» Schiff»- schraubenrahmen», der bei der Rückreise durch den Ei»- druck gebrochen ist, bleiben wir «in« Woch« in Tromsö. Unser Hauptankrr ging im Oktober bei einem Sturme verloren." Au» Tromsö wird von drr Expedition «och be richtet, daß aus der ganzen Reise weder irgend etwa« auf die von Sverdrup geführte Expedition Be zügliche« entdeckt, noch Spuren von den Vermißten drr Exprdition dr« Herzog« der Abruzzen ge- funden wurden der Schluß hätte gezogen werd«« könnt«, daß di« nächst» jährigen Ford«rung«n über de« „Gesamtrahmen" de» Aloucngesetze» hinausgehen würden Wenn einzeln« Blätter di«» dennoch gethan haben, so ist der Grund darin zu suchen, daß si« «icht mehr über drn Inhalt de» Flottengesetze» unterrichtet wäre« Hätte die „Nordd. Allg Ztg" ihre Feststellung mit den Worten eingeleitet: „Gegenüber den au» einer Mitteilung der „Berl Pol Nachr" von einigen Blättern gezogenen Schlüssen", so hätte si« rrcht gehandelt, zu einer Mitteilung, di« unsere Meldung al» salsch hinstellen möchte, war nicht der mindeste Grund vorhanden — Der Bericht über die parlamentarische Thätigkeil der sozialdemokratischen RiichStag«» fraktion, der für den am 14 September in München stat,findenden Parteitag bestimmt ist, wird nunmehr ver öffentlicht. E« ist «n lanaathmige» Schriftstück, da» den al» AgitationSmittel eifrigst au»ge«utzten Zolltarif mit den üblichen Schlagworten: „Einfluß de» skrupel losesten Au»beutertum», »in Hohn auf alle sozial« Politik, ein Wuchergesetz im buchstäblichen Sinne de» Wort«»" rc. begleitet und ankündigt, da» Streben der Regierung, den Zolltarif noch vor Ablauf de» Mandat» de« jetzigen RrichStag» (Juni 1903) f«rtigzust«llen, müsse mit all«n Mitteln zu Schanden gemacht werden"; über den „Wuchertarif" müsse die Wählermasse selbst ihr Urteil sprechen. — Mitteilungen de« Kriegsministerium» über die Fahrt der Truppentran»portschiffe: ReichSpostdampser „Kiautschou" hat Ablösung in der Stärke von 13 Offizieren, 394 Unteroffizieren und Mannschaften am 2 August in Schanghai nach Bremer haven eingeschifft Transportführer Major Riese — In den deutschen Münzstätten sind im Monat Juli für 7 181460 M Doppelkronen und für 20000 M. Kronen, beide Münzsorten auf Privat rechnung, für 308 270 M. silberne Fünfmarkftücke, für 2 278 796 M Zweimarkstücke, für 242 907,50 M. Zehnpfennigstücke, für 148 600,55 M Fünfpfennigstück« und für I I 441,95 M Einpfennigstücke geprägt worden. — Die gestern auSgegrbene Nr 38 de» Reichs- Gesetzblatt«» enthält «ine B«kanntmachung vom 2 7 Juli 1902, betreffend di« dem internationalen Urbereinkrmmen über den Eifenbahnsrachtverkehr b«igesügte Liste. Bonn. Se Kaiser! und Königl. Hoheit der Kron prinz de« Deutschen Reiche» und von Preuße« hat anläßlich der Ferien gestern früh 7 Uhr Bon« ver laffen, um sich in Begleitung de- Obersten v Pritzelwitz und de» Oberleutnant» v Stülpnagei in die Eifel zu begeben, wo ein 14 tägiger Aufenthalt vorgesehen ist Mitte August wird ein Besuch de» Kronprinzen in Colmar und Umgegend erwartet Drr Kronprinz wird bei dem Bezirk»- präsidenten, PrinzenAlexander Hohenlohe adstrigen Wie di« „Stroßb. Post" mitteilt, trägt der Besuch einen kreng privaten Charakter, so daß keinerlei Empfang stattfinden wird. Der Kronprinz wird der erste Angehörige de» Kaiserlichen Hause« sei«, der Kolmar einen Besuch ab stattet Der Hochselige Kaiser Wilhelm I, Majestät, ist überhaupt nicht in« Oberelsaß gekommen, und Se Maje stät der Kaiser besuchten zwar diesen Bezirk, al» Er vor zwei Jahren den Lauchrnweier besichtigten, nahmen aber auf dem Kolmarer Bahnhof, auf dem sich eine groß« Mensch«nmenge eingefundrn hatt«, w«der auf der Hin- «och auf der Rückfahrt Aufenthalt München. Nach einer Mitteilung der offiziöse» „Südd. Reichs-Korr" hat Hr v Podewil«, dem Wunsche Sr Königl Hoheit de« Prinz-Pegentrn Luitpold von Bayern entsprechend, zur Annahme de» Kultur portefeuille» endgültig sich bereit erklärt. tsterretch-Uvgaru. Wien. Die Königin-Mutter von Spanien ist mit ihrer Tochter, der Infantin Maria Theresia, gestern nachmittag aus München hier eingetroffen und wurde am Bahnhofe vom spanischen Botschaster empfangen. Di« Königin reifte alsbald nach Baden weiter. Ischl. Gestern mittag fand in d«r Kaiserlichen Villa Tafel statt, an der Kaiser Franz Joseph, der König von Rumänien, Prinzess,« Gisela und
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