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Dresdner Journal : 25.04.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190204254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020425
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-04
- Tag 1902-04-25
-
Monat
1902-04
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 25.04.1902
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OS4. 1902. Freitag, den 25. April nachmittags. Amtlicher Teil (BehSrdl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil Lunft Md Wissenschaft. mitwirkenden künstlerischen Faktoren, oder war e« der Umstand, daß die hiesige Vorstellung der Leipziger Stu» deuten den Schluß einer arbeitsreichen Künstle, fahrt durch einen großen Teil de« Reiches und Hollands bildete — genug, der Eindruck, den man von der gestrigen Ausführung hatte, war bei weitem kein so günstiger wie der de« vorjährigen Auftreten« der Leip» ,iger Musensöhne in Dresden. ES will — von den Einzelleistungen abgesehen — scheinen, al« ob die Kräfte der Leipziger Studentenschaft, die diese „Akademischen Theaterabende" ins Werk gesetzt haben, zu Aufgaben wie der gestern hier gezeigten nicht auSreichen; Be- gelsterung für eine an sich höchst lobenswerte Sache thut'« ja in einem solchen Fall« allein leider nicht; so verdienst voll die Arbeit de« künstlerischen Leiter« der Studenten» Vorstellungen, de« Hrn oanä. plül. v Gerlach, ist, so darf ibm doch nicht verhehlt werden, daß seine Künstler- schar für so anspruchsvolle darstellerische Aufgaben wie die der „Räuber" heute noch nicht reif erscheint, wenig» sten« nicht im Rahmen einer Art von Mustervorstell ung, al« welche jede Aufführung erscheinen muß, die au« der Enge der Heimat, in diesem Falle von der Di lettantenbühne, in die große Welt hinauStritt In den Einzelleiftungen zeigten sich eine Reihe von namhaften deutschen Künstlern, von denen an erster Stelle Hr Adalbert MatkowSky al« Karl v Moor zu nennen ist Er allein traf — fo ausgezeichnet in ihrer Art auch Hr Grube al« Franz v Moor und Frl Mahn als Amalia sein mochten — eigentlich den echten, brausenden Ton der Schillerschen Jugendsprache; er allein wahrte den Duktu«, der untrennbar ist von einer wirkungsvollen Verkörperung de» sruergeistigen ersten dramatischen Ge- dicht« de« großen Weimaraner« Den alten Moor spielt« mit tr«sflich«m Geling«» unser vielbewährter Hr Gustav Starcke, di« Rollen der Spieaelbrrg und Genossen lagen teil« in d«n Händen von Berufskünstlern, teil« von Leipziger Studenten; sie wurden im großen und ganzen Se Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Geheimen Regierung-rache Or.jur.v.Mayer, zuletzt bei der Kreithauptmanuschaft Chemnitz, die uachgesuchte Versetzung in den Ruhestand zu be willigen. Dresden, 24. April. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Oekonomierath Ranft in Dresden und dem Sekretär des land- wirthschaftlichen KreisvereinS zu Dresden vr. v. Littrow da- Ritterkreuz 1. Klasse der Albrechtt» Ordens zu verleihen. Se. Majestät der König haben den zum General konsul von Schweden und Norwegen in Dresden ernannten Kaufmann Bruno Wunderlich daselbst in dieser Eigenschaft anzuerkennen geruht. Ernennungen, Versetzungen re. tm öffeutl. Dienste. Im Geschäftsbereiche de« Ministeriums de« Inner«. Dem Sekretär Rüber bei der Kanzlei des Ministerium- d<- Innern ist der Diensttit«l „Obersekretär" erteilt worden. Der Krieg in Südafrika. Ueber die Waffenstillstandsfrage wird im „Leader" nachstehendes geschrieben: Daß an einen Waffenstill stand vorderhand nicht zu denken war, schien jedermann einleuchtend, aber halbamtliche Versicher ungen gingen dahin, daß Gefechte so weit als mög lich während der schwebenden Verhandlungen ver mieden werden würden. Jetzt hören wir nun aber, amtlich und nichtamtlich, von Streifzügen, Gefangen nahmen und Unternehmungen in großem Maßstabe. Wie die letzte Depesche Lord Kitcheners zeigt, wann die Feindseligkeiten bis zum Montag mittag noch in vollem Schwünge. FrenchS Kolonne reinigt an ver schiedenen Punkten die Kapkolonie, ein Treiben ist vom Süden bis zum Osten in der Nähe Pre torias, also dicht bei dem englischen Hauptquar tiere veranstaltet. Colenbrander setzt seine Arbeit im PieterSburg-Distrikt fort und hat, wie es heißt, mit einer starken feindlichen Macht zu thun. Alle- das sieht wenig nach einem halben Waffenstillstände ans, während die Buren An stalten treffen sollen, gegenseitig Beratungen zu pflegen, um sich in Kürze zu entscheiden. Es scheint, vom Standpunkte der Buren aus betrachtet, PflichteinesjedenFührers zusein, unterdiesen Umständen die Operationen fortzusetzen, ausgenommen es würden bindende Vereinbarungen getroffen, die während der jetzigen Verhandlungen einen Waffen stillstand verbürgen. Außerdem wird „Reuters Bureau" folgendes aus Balmoral gemeldet: Reitz und Jakobs, die LukaS Meyer nach dem Silberminen-Beld begleitet hatten, wo er am vergangenen Sonnabend mit den dort stehenden Buren zusammentreffen wollte, nur guter Wirkung durchgeführt Mit befonderer Aus zeichnung sind von ihnen die Herren Tiedtke (Spiegel berg) und Staegemann (KosinSky) zu nennen W. Dg«. allein; Brasiliens Kaufkraft ist durch die schon er wähnte große Abnahme des Werte» von Zucker und Kaffee sehr gesunken und e» braucht längere Zeit zu seiner Erholung. Die deutsche Einfuhr umfaßt die verschiedenartigsten Jndustrieerzeugnisse, besonders Eisenwaren, Kurzwaren, Materialwaren, Papier und Papierwaren, Baumwollenwaren. Ein Vergleich der deutsch-brasilischen AuS- und Einfuhr ergiebt, daß immer ein Urberschuß der Ausfuhr nach Deutschland über die Einfuhr vor handen war, d. h. daß Deutschland in dieser Be ziehung eine passive Handelsbilanz hatte. Der Ueber? schuß war am größten 189 l, wo er noch 99 Mill, betrug, und sank von da bis auf 34 Mill, im Jahre 1894. Bon da ist er gestiegen und betrug 1900 70 Mill. M. Der Handel mit Brasilien leidet noch besonder» unter den Schwierigkeiten, die ihm von den Behörden in den Weg gelegt werden. Es wird der Versuch gemacht, ausländische Unternehmungen gegenüber inländischen durch höhere Besteuerung zu benachteiligen, ausländische Versicherungsgesellschaften werden mit hohen Staals- und Kommunalabgaben belegt, die von inländischen nicht erhoben werden, auch die Hafenabgaben werden mit zweierlei Maß gemessen. Dazu kommen noch die Erschwerungen bei der Einfuhr fremder Waren. Auch sollen k ine Waren mit Aufschriften in portugiesischer Sprache zugelassen werden, obgleich die brasilischen Händler einer fremden Sprache meistens nicht kundig sind. Bei dem geringsten Versehen werden die Waren an- gehalten und mit hohen Geldstrafen belegt. Dazu kommt noch, daß die Zollgesetze in den Häfen nicht einheitlich ausgelegt werden, sodaß der deutsche Spediteur nie richtig weiß, was er zu thun und zu lassen hat. Deutsch-brasilische HaudelSbeziehnuge». Gestützt auf die stattliche Zahl der in Brasilien ansässigen Deutschen, haben die wirtschaftlichen Be ziehungen zwischen Deutschland und der großen süd- ameükanischen Republik sich zu einem beachtens werten Faktor in unserem Außenhandel und unserer HandelSschiffahrt entwickelt. In Rio de Janeiro, Sao Paolo und Rio Grande do Sul sind allein rund 150 deutsche Handelshäuser mit einem Kapital von 150 Mill, vertreten, die den größten Teil des deutsch-brasilischen Handels durch ihre Hände gehen ließen. Brasilien führte im Jahre 1900 Waren im Werte von 115,5 Mill. M. bei uns ein. Die Ein fuhr stieg gegen 1899 um 24,5 Mill. - 27 Proz. Damit liefert uns Brasilien 2 Proz. unsere: ge samten Einfuhr, stand also gleich mit Australien und Schweden. 1895 lieferte un« Brasilien noch für 115 Mill., 1891 gar für 155 Mill., also ein bemerkenswerter Rückgang, der darauf zurückzuführen ist, daß die Hauptausfuhrartikel Brasiliens, Zucker und später Kaffee, im Laufe der neunziger Jahre einen ganz bedeutenden Preissturz erfahren haben. So sind bei Kaffee seit 1895 die Preise vielfach dir zur Hälfte deS damaligen Preises und mehr gefallen, so daß 1899 der Doppelzentner brasi lianischen Kaffees, der 1895 151 M. gekostet halte, für 69 M. zu erstehen war. Die ge sunkenen Preise waren in der Bilanz auch nicht durch erhöhte Mengen wettzumachen; während Brasilien 1895 bei unS 54075 t' im Werte von 82,2 Mill, einsührte, waren die 1899 eingeführten 82995 t Kaffee nur 5I,5 Mill. wert. ES führte Brasilien hauptsächlich außer Kaffee unbearbeitete Tabakblätter, RindShäute, Kautschuk, Kakaobohnen aus. Von Deutschland empfing Brasilien >m Jahre 1900 Waren im Weite von 45,7 Mill. M., gegen 1899 weniger 0,8 Mill. Es ging damit nach Brasilien 1 Proz. unserer gesamten Ausfuhr. 1895 waren eL noch 75 und 1896 60 Mill. Also auch hier ein Rückgang, unter dem aber alle nach Brasilien auSsührenden Staaten leiden, nicht nur Deutschland König!. Schauspielhaus. — Am 24 d. Mt».: „Doktor Wespe". Lustspiel in vier Akten von Roderich Benedix (Neu einstudiert ) FrSul Bleibtreu hatte, al« letzte Gastrolle, die in «ehr al» einem Betracht ältliche Gestalt der Theude- linde v. Zündorf au« dem Benedixschen Lustfpiel „Doktor Wespe" gewählt und erwies in ihr, daß sie auch Fizuren, die nach der Absicht ihres Erfinders pvischen dem Alltagsleben und der Karikatur stehen sollen, in der That aber nur Karikatur sind, mit gutem Humor zu spielen, ja mit einigen neuen Zügen aulzustatten weiß Diese Theudelinde, der harmlose Blaustrumpf au» den Tagen der Tafchenbücher und der Trivialromantik, v«rhält sich zu den Schrecknissen de» modernen litterarischen Ueberwerbe» wie die Eidechse zum Alligator, wie die charakterlos« Eitelkeit und kleine Lumperei de« Doktor Alfred Welpe zur ehrrnen Stirn und der souveränen Käuflichkeit eine« heutigen Revolver- journalisten Da« Benedixsche Lust'piel spiegelt die Komik gänzlich verschwundener Zustände, hat vielleicht schon in den vierziger Jahren dr» neun zehnten Jahrhundert» «ehr die Ideale der Zuschauer al» irgend eine lebendige Wirklichkeit dargestellt Die Theudelmden unsrer Bäter- zeit haben wahrscheinlich schon damal» «inen Stiefel- »ichler, der sich in den Frack seine« Herrn steckt, nicht so leicht mit dem Herrn verwechselt Die Theudelinden von heute schreiben keine besseren Stücke al« Fräulein » Zündorf, aber ein verthrliche» gebildete« Publikum kann nicht so leicht mehr merken, daß ihre Machwerke abgeschmackt sind und darum nicht fo selbftgewiß und siegelficher lachen wie über Theudelinden« Folterkammer der Inquisition, in der acht Henkersknechte aus einmal die Daumenschrauben anlegen Frl Bleibtreu stellt« in Tageogeschichte. Dresden, 25. April. Ihre Majestät die Königin besuchten gestern mittag die Kinder- beschäftigungianstalt für Neu- und Antonstadt in der Luisenstraße und besichtigten die inneren Ein richtungen dieser unter Allerhöchstihrem Protektorate stehenden Anstalt. In den gestrigen Nachmittagsstunden unternahmen Beide Königliche Majestäten mit den Damen und Herren vom Dienst eine Spazierfahrt nach Pillnitz. Die Allerhöchsten Herrschaften besuchten den dortigen Schloßpark und nahmen daselbst den NachmittagSthee ein. — Heute vormittag H11 Uhr trafen Se. Maje stät der König im Residenzschlosse ein, nahmen eine größere Anzahl militärischer Meldungen ent gegen und hörten dann die Vorträge der Herren StaatSminister, der Departementschefs der Königl. Hofstaaten und des Königl. KabineltSsekretärS. Zur heutigen Mittagstafel bei Ihren König lichen Majestäten in Billa Strehlen ist der Königl. außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister in Wien Kammerherr Graf v. Rex mit Einladung beehrt worden. — Die Oberhofmeisterin Ihrer Majestät der Königin Frau v. Pflugk, Excellenz, hat sich heute zu einem mehrwöchigen Kurgebrauche nach Karlsbad begeben. Dresden, 25. April. Se. Köniyl. Hoheit der Prinz Friedrich August begab Sich vergangene Nrcht zur Birkhahnbalz auf Kreyerner Revier und kehrte heute früh zu Wagen nach Dresden zurück. Deutsches Reich. Berlin. Ueber d«n B«fuch der Kaiserlichen Familie in Primkenau wird weiter gemeldet: Ihr« Majestät die Kaiserin machten gestern einen Spazier» gang und begaben Sich dann zur Gruft Ihrer Eltern, wo Sie einen Blumenstrauß niederlegten, den Sie im Garten gepflückt hatten. Se. Kaiser! und Königl Hoheit der Kronprinz de» Deutschen Reich» und von Preußen und Prinz Eitel-Friedrich trafen mit Gefolge mittags 1 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Zuge in Primkenau ein und wurden vom Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein und dem Landrat empfangen. Se Majestät der Kaiser begaben Sich vom Schlofft auS gestern früh 3 Uhr zur Birkhahnbalz in da« Jagdrevier Adelaidenau Um ^9 Uhr kehrten der Monarch von der Jagd zurück. Nachmittag« unternahm die Kaiserliche Familie mit dem Herzog und der Herzogin Ernst Günther sowie der Prinzessin Feodora eine zwei- stündige Spazierfahrt in dem Buchenwald. Am Abend fand ein Diner zu 31 Gedecken statt, zu dem verschiedene StandeSpersonen au« dem Kreise Sprottau und der Landrat Singelmann-Glogau geladen worden waren — S« Majestät der Kaiser haben aus Anlaß des Jubiläum« Sr. Königl. Hoheit des Großherzog» Friedrich von Baden eine Kabinett«ordre er- laffen, durch die dem 3. badischen Regiment eine besondere Auszeichnung zu teil wird. Der Befehl hat folgenden Wortlaut: „Ich will au- Anlaß de» b0 jährigen Regierung-- jnbilänmS Sr. KSnigl. Hoheit de» Großberzoa» Friedrich von Erscheinung, Haltung und Sprechweise da» Bild der poetisierenden alten Jungfer fo hin, daß nur die Komik der Figur zur Wirkung kam und kein falsche» Mitleid wach wurde. Auch in dieser Rolle fesselte vor allem die außerordentliche Wandlungsfähigkeit, die Feinheit und Schärf« d«r Einzelheiten, ohne daß darum em voller Zug der Charakteristik fehlte Die übrige Besetzung de« neueinstudierten Benedix schen Lustspiel« wurde allem gerecht, wa« au« dieser Handlung noch zu uns sprechen kann Am besten sind in dieser Beziehung die Vertreter der alten MaSken- sigurrn dran, die Benedix frischweg in da« Kostüm der dreißiger Jahre gesteckt hat. Der „Schreier, ein Re nommist" unterscheidet sich so wenig vom herkömmlichen Bramarbas, als Adam, Wespe« Auswärter, vom frechen Bedienten der alten Maskenkomödie. Hr. Egaerth (Schreier) und Hr. Gunz (Adam) erzielten daher in der Wiedergabe dieser Typen die stärksten Lacherfolge. Auch die Herren Huff (Christoph), Gebühr (Wellstein) und P. Neumann (Herr v Zündorf) hatten leichte« Spiel. Mehr Mühe kostete es den Herren Stahl (Doktor Alfred Wespe) und Dettmer (Maler Honau) sowie Frl Gainy (Elisabeth v Zündorf), die eingeschlagenen komischen Farben einigermaßen herauSzuholen Da die» zu allgemeiner Befriedigung gelang, so fehlte e« nicht an Beifall, und das Stück wird sicher eine Zeit lang wieder gespielt werden können, ohne einen Ge winn für den kärglichen HauSschatz deutscher klassischer Lustspiele zu versprechen N Stern Nefidenztheatcr. — Am 24 d Mt«: „Leip ziger Akademisider Theaterabend", ausgeführt von 50 Leipziger Studenten unter Mitwirkung nam hafter Künstler „Die Räuber". Ein Schauspiel in fünf Aufzügen von Friedrich v Schiller War e» die Verschiedenartigkeit der in der gestrig«» Vorstellung von Schiller» „Räubern" im Refidenztheater Ernst Arnolds Kunstsalon. Der Leiter de» Ernst Arnoldschen Kunstsalon», Hr. Gutbier jun, hat mit de» SonderauSstellungen, die er seit Beginn diese« Jahre« insceniert hat, viel Glück gehabt. Der glänzend gelungenen Böcklin-Ausstellung, der wir al« dauernden Gewinn den Ankauf der herr liche» „Sommerlandschaft" de« Meister« für die König!. Galerie durch einen hiesigen Kunstfreund verdanken, folgte die in ihrer Art nicht minder bedeutende Aus stellung von Bildern Max Liebermann». Zur Zeit ist an die Stelle der Unger- und Fischer-Au»st«llung eine folche von Landschaften Paul Baum« getreten, die uni den Künstler in einer folche» Reichhaltigkeit vor führt, wie er bisher bei un» noch niemal» vertreten war Denn sie umfaßt außer 16 Oelgemälden 42 meistens größere farbige Zeichnungen Paul Baum«. Wirkt schon diese äußere Fülle seine« Fleißes im ponierend, so darf gleich von vornherein hinzuqefügt werden, daß auch die Qualität seiner neuen Schönungen vortrefflich ist, und daß man mit Vergnügen in Baum« Arbeiten einen entschiedenen Fortschritt nach der Seite der inneren Durchbildung und Vertirsung seststellen kann Die Baum-AuSstellung ist daher ein al« neuer Bewei« der geschickten Leitung de« Salon« warm zu begrüßen und verdient von den Dresdner Kunstfreunden ebenso fleißig besucht zu werden wie die eben genannten früheren Ver anstaltungen Hrn Gutbier«. Jndeffen darf man nicht «rwartrn, daß sich die Be» geisterung für die Schöpfungen Baum« so schnell und l-b- Haft regen wird, wie r« z B bei Böcklin und Unger der Fall war Da zu ist Baum, wenn diefe Bezeich- kehrten Dienstag nach Balmoral zurück und reisten sofort nach PieterSburg weiter, um mit dem Buren- führer Beyers daselbst zusammenzutreffen. Wie endlich au- Pietermaritzburg mitgeteilt wird, gab der Premierminister von Natal der gesetz gebenden Versammlung bekannt, die britische Re gierung habe die Regierung von Natal um Darleg ung ihrer Ansichten bezüglich der jüngsten Friedens- Verhandlungen ersucht. Baden Lem Infanterieregiment Markgraf Ludwig Wilhelm (S Badischen) Nr 11t eine besondere Auszeichnung dadurch zu teil werden lasten, daß darselbe fortan aus dru Epauletten und Achselstücken brz. Schulterklappen den NamenSzug de- tapseren Borfahren Sr Kvnigl. Hoheit nach den von Mir genehmigten Proben trägt. Da» Krieg-Ministerium hat hier nach da» Weitere zu veranlassen. Primkenau, den LI. April isvr. Wilhelm " — Die di«»jährige U«bersi«delung de« Kaiser lichen Hoflager« nach Pot«dam wird etwa« später erfolge», al« in früheren Jahren Die baulichen Ver änderungen im Neuen Patai« sind noch weit zurück, sollen indessen derart beschleunigt werden, daß das Neu« PalaiS Mitte Mai bewobnbar fein wird. — Zur geplanten Rheinreise Sr Majestät de» Kaiser« im Juni d. I« ist, wie die „Post" mitteilt, auf eine von der Stadt Dui«burg an den Monarchen ergangene Einladung feiten« d«» Oberhosmarschallamt» dü Mitteilung dort eiagrtröffe«, daß Se Majestät sehr bedau-rten, wegen Zeitmangel« di« Brsuche einz«tner Städte am Niederrhein bei Gelegenheit der bevorstehen den Reisen nach MörS und Düsseldorf nicht noch weiter au«dehnen zu können. — Se Majestät der Kaiser werden nach den bis her festgesetzten Dispositionen Anfang Juni »inen kurzen Aufenthalt auf Seiner im Elbinger Landkreise gelegrnrn Besitzung Cadinen nehmen und bei dieser Gelegen heit wiederum der Leibhusarenbrigade in Langsuhr bei Dinzig einen Besuch abstattcn Ferner gilt r« al« wahr scheinlich, daß der Monarch auch während dk« Orden», festes auf der Marienburg am 5. und 6 Juni Cadinen als Absteigequartier benutzen wird. — Die Ankunft Ihrer Majestät der Kaiserin in Badenweiler bez Hotel „Schloß Hau»baden" erfolgt, wie nach der „Post" bi« j«tzt festgesetzt worden ist, am 3. Mai. Die hohe Frau, Allerhöchstwelche von ihren beiden jüngsten Kindern, dem Prinze» Joachim und der Prinzessin Viktoria Luise, sowie von Ihrer Schwester, der Prinzessin Feodora von Schle«wig- Holstein, begleitet sein werden, beabsichtigen, dort ernen längeren Sommeraufenthalt zu nehme». Ein Teil de« Kaiser!. Gefolge« — im ganzen 51 Personen — trifft bereit» am 26 d. Mt» in „Hausbaden" ein — Wie ein parlamentarischer Berichterstatter meldet, begegnet die Diätenvorlage nach wie vor auf der linken Seite d«S Reich»tage», die allgemeine Diäten haben will, demselben Widerstand wie früher. Wie ver- lautet, wollen auch die Polen dagegen stimmen, während da« Zentrum dein Entwürfe vorautsichtlich zuftimmen wird Da aber dir linke Seite namentliche Abstimmung beantragen will, wird der Entwurf nur bei beschluß fähigem Hause angenommen werden können. — Der Reichstag wird sich nach Berliner Meld ungen voraussichtlich schon am 7. Mai bi« zum Herbste vertagen, und zwar bi« Mitte Oktober. — Nach einer Berliner Meldung der „Hamb Nach»." werden di« Beratungen de« Gesetze« über den Ver sicherungsvertrag im Reichsjustizamte gruppen- weise stattfinden, und zwar in der Art, daß zurrst Sach verständige auf dem Gebiete der F«u«rversicherung, dann solche für die Hagel- und Viehversicherung über die für diese Versicherungszweige in Betracht kommenden Bestimmungen und das EinsührungSgesetz gehört werden. E« folgen die Vernehmungen der Sach- verständigen in der Transportversicherung fowie in der Leben»-, Unfall- und Haftpflichtversicherung. Wie schon mitgeteilt wurde, beginnen die Beratungen am 28 April — Ob der Gesetzentwurf wegen Errichtung kaufmännischer Schiedsgerichte dem Reichstag« noch vor der Vertagung zugehen wird, erscheint zweifelhaft Wie di« „Nationalliberale Korrespondenz" »«»nimmt, werden di« kaufmännisch«» Eondrrgericht« ungefähr nach den, Muster der Gewerbegerichte eingerichtet und unter Umständen auch vielleicht hier uud da im Anschlusse an die letzteren gebildet werden — An maßgebender Stelle besteht die Absicht, bei den deutschen Interessenten bezüglich etwaiger Dresimer Journal Herausgegeben von der Königl. Expedition de» Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Prschekneu» Werktag- nach« s Uhr. v«»»»s»ret»: Beim Bezug« durch di« Geschäfl-tttill iuuerbat» »readnw L,LV M («ursch». Zulragung), durch di« Hssoß i« Deutsche» Reiche » « (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich lkuzelue Nummer» 10 Pf Wird Zurücksenduna der sä« die Gchristleitung bestimmte« aber vou dieser nicht eiu- aesorderten Beiträge bean sprucht, so ist da» Postgeld oeizufügeu. «»«luvtguugsgeHthreur Die Zelle kleiuer Schrift der -mal gespaltenen Ankündi gung«-Seite oder deren Rau» R) Pf. «ei Tabellen- und Kiffern,a» » Pf Aufschlag für di« Zeit« Unter« Re- d.lliwiieslnch (Eingesandt) die Dextzeile mittler Schrift oder deren Raum LO Pf. Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung Annahme der Anzeigen bi- «ittagt 1i Uhr für die nach- mittag- erscheinend« Nummer.
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