Suche löschen...
Dresdner Journal : 12.08.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190208127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-08
- Tag 1902-08-12
-
Monat
1902-08
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 12.08.1902
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Drrs-ller oder deren Ra»« »ft«« Wiedrrholu»« W185 1902 Dienstag, den 12. August nachmittags («Mschließlich BestellgetH vierteljährlich. »affchla- l»trrm R»- HerauLgegebe» mm der Lvmgl. Expedition de» Dresdner Journal», Dresden, Zwing erftraße Kl. — yernspr^ Anschluß Nr. 1LVÜ. Journal. W ^ldk-rikii Beiträge b«a» >«ch1, io IP da» Postgild beiznfüge» Ämtlicher Lkil. Dresden, 6. August. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Kaiserl. Deutschen Konsul in Padang (Sumatra) Johann Schild da» Ritterkreuz 1. Klasse vom AlbrechtSorden zu ver leihen. Trelde«, 8. August. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Obersekretär und Borstand bei der KultuS-Ministerial-Kanzlei Kanzlei rat Karl Gottlieb Oskar Auerbach da- Ritterkreuz 2. Klasse vom AlbrechtSorden zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der AbtheiluogSvorftand bei der Generaldirektion der StaatSeisenbahnen, Geheime Finanzrath Gasterstädt und der Finanzrath ör. Pfotenhauer, Mitglied der Generaldirektion der StaatSeisenbahnen, die von Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen-Altenburg ihnen verliehenen OrdenSauSzeichnungen, und zwar der Geheime Finanz- rath Gasterstädt das Komthurkreuz 2. Kl., der Finanzrath vr. Pfotenhauer daS Ritterkreuz 1. Kl. deS Herzogl. Sachsen-Ernestinischen HauSorden», an nehmen und tragen. Die Jagdkarten-Formulare auf da- Jagdjahr 1902/1903 sind von grüner Farbe. Dresden, am 2. August 1902. Ministerium des Innern, II. Abtheiluug. Merz. 717s Gr»e««uugeu, Versetzungen re. t« öffentl. Dienste. Am Geschäftsbereiche de» Mtnifteri««» de» Knlto» »Nb »ffentl. Unterricht». Zu befetzen: die 1. Lehen, pelle in Zug b. Freiberg. Koll : dir oberste Schulbeh 1400 M. Gruudgeh., «0 M. Pacht f. d. früh Schulgarten, 1»0 M v. Nircheudienst, 110 M. s. FortbiivungS- u. rv. üb M- f. Turn unterricht u. fr. Wohnung im neuen Schulhause m. anteil. Gorteagenuß. Gel. bi» »«.August an Beztrttschulinsp Schul rat vr. Winkler, Freiberg; — 1. Jan. IW3 die Schulstelle zu VolkerSdors. Soll : dir oberste Schulbeh. Nutzer freier Wohnung m «artengenuß l»voM Geh., die ges. Verqülung s. Forlbilbungtschul- u Turnunterricht im Sommerhalbi, eine kl. Eutschädigung f. ktrchendienftl. Berrichtuugen u. nach Be finden d. Frau eine Entsch. f. Erteilung de» NadelarbeitS- unterricht». Besuche sind bi» t. Sept. b. VezirkSschulinsp. Sieber, Brotzenhain, einzureichea; — die ständ. Lehrrrstrlle zu DehleS b. Reuth i. 8. Soll : die oberste Schulbeh. Ein kommen neben sr. Wohnung im Schulhaufe m Bartengenuß 1200 M Brnndgeh , 110 M f. FortbildungSunterricht, bbM. f. Turnunterricht, 120 M Heizung-geld u. 72 M. der LehrerS- ftau, fall« sie den Handarbeitsunterricht erteilt. Erne prrf. Zulage v. lvv M wird b. zufriedenstellenden Leistungen in Aussicht gepellt. Besuche sind biS7 Sept. d. BezirkSschulinsp. Schulrat vr. Putzger, Plauen i. B., einzureichen. (Behördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Leit. Die Geg«erschast des Zolltarifs. Wie wir bereit- gestern in der Rubrik „TageS- geschichte" kurz mitteitten, hat der sozialdemokratische Führer v. Bollmar öffentlich erklärt, daß die Sozial demokraten kein Mittel unversucht lassen würden, um das Zustandekommen deS Zolltarifs vor den allge meinen Reichstag-Wahlen zu verhindern. Ebenso sprach sich die der FreisinnS-Partei nahe stehende P reffe dahin au-, daß es unverantwortlich wirtschaftlichen Stockung im besonderen nach sich ziehen würde und z^var gerade solche Folgen, die die Ur heber dieser Taktik selbst als besonder» gefährlich und schädlich zu bezeichnen pflegen. Man thut daher diesen beiden freihändlerischen Richtungen sicher nicht unrecht, wenn man den Bvrwurs gegen sie erhebt, daß sie ihre von parteipolitischen Sondermteressen diktierte Taktik mit dem vollen Bewußtsein betreiben, dadurch das deutsche Erwerbsleben und insbesondere die deutsche Industrie und den deutschen Handel aufs Schwerste zu schädigen. Die Nevgepaltuvg des englischen Kabinetts. Am letzten Sonnabend teilten wir die amtliche Bekanntgabe der Ernennungen der neuen englischen Minister mit, der mit Spannung entgegengesehen wurde. Danach ist der Personalwechsel ein stärkerer, als man erwartet hatte Indessen hat der Premier minister Arthur Balfour damit, wie vorauS- zusetzen war, eine wesentliche Aenderung des poli tischen Schwerpunktes und des Charakters der Re gierung nicht eintreten lassen, vielmehr stellen die Ernennungen nur Verschiebungen im Kabinett und Beförderung jüngeler, unter der bisherigen Regier ung schon erprobter Kräfte dar. Am bedeutsamsten ist die Ernennung des bisherigen Ministers des Innern (Home Office) C. T. Ritchie zum Kanzler der Schatzkammer — Finanzminister — für den »urücktretenden Sir Michael Hicks-Beach. Dieser Posten ist einer der wichtigsten deS Kabinetts, be sonder- gegenwärtig, wo es gilt, die den Finanzen des Lande- durch die ungeheuren Kosten dk- südafri- kanischen Kriege- geschlagenen Wunden zu heilen, und wo die schutzzöllnerischen Bestrebungen in England noch keine Abschwächung erfahren haben. In der Ernennung von Sir Ritchie scheint ohne Zweifel eine glückliche Wahl getroffen worden zu sein; denn wenn ihm bisher auch nicht die Bedeutung eines Hicks Beach oder eines Goschen zugeschrieben werden kann, so geht man doch wohl nicht fehl, wenn man in ihm einen typisch modernen Konservativen von den selben politischen Grundsätzen und Neigungen wie sein Vorgänger sieht. Hr. Ritchie, aus der Groß- kaufmannschaft hervorgegangen, bringt in sein Amt reiche praktische Erfahrungen und Kenntnisse mit, da er früher bedeutend am ostindischen Handel beteiligt und später Leiter eines großen Bankinstituts war. Er genießt daS vollkommene Vertrauen der Finanz- und HandelSwelt und ist ein ungewöhnlich fleißiger Beamter. Es ist von ihm zu erwarten, daß er in der Hauptsache die Politik des Gesamtkabinetts getreu und gewissenhaft vertreten wird, ohne originaler eigener Initiative oder neuen Ideen großen Spiel raum zu gewähren. Sein Nachfolger im Ministerium deS Innern Aretas Akers Douglas gehörte dem Kabinett schon seit 1895 als erster Kommissar der Arbeiten und öffentlichen Bauten au. Der an seine Stelle gerückte Lord Robert George Windsor- Clive wird dem Kabinett nicht angehören, ebenso wenig Sir William Walrond, eine hervorragende Stütze der konservativen Partei, dem da- Amt des Kanzlers deS Herzogtums Lancaster, eine Sinekure, übertragen worden ist. Bemerkenswert ist die Ernennung von Austen Chamberlain, des Sohnes des KolonialministeiS, zum Gcnrralpoftmeister mit dem Sitz im Kabinett. Als bisheriger Finanz sekretär deS Schatzamts hatte er in der Verwaltung der Post und deren Vertretung im Unt-rhause zu nehmende Beachtung erzielt. Von großer Bedeutung ist der ihm übertragene Posten, den bisher der sein würde, den Zolltarif noch in der lausenden Tagung de» Reichstag- zu stände zu dringen, weil darüber die Wähler befragt werden müßten. Wenn so die grundsätzlichen Gegner einer ver ständigen Schutzzollpolitik in der Auffassung über einstimmen, daß ihren Interessen dadurch am meisten entsprochen wird, wenn tue jetzt schwebenden Verhandlungen über den Zolltarif zu keinem positiven Ergedni- führen, so folgt daraus zunächst für die Freunde einer solchen Schutzzollpolitik als ein argumentum » contrario, daß sie am besten der von ihnen vertretenen wirtschaftspolitischen Ausfassung dienen, wenn sie umgekehrt sich mit vollster Kraft inS Zeug legen, um den Zolltarif noch vor Schluß der laufenden Legislaturperiode unter Dach zu bringen. Da- ist aber nur eine Seite der Sache. Die oben erwähnten grundsätzlichen Gegner einer sachgemäßen Schutzzollpolitik lassen sich bei der von ihnen in Aussicht genommenen Taktik nämlich auch von der Auffassung leiten, daß vor Feststellung deS Zolltarifs an den Abschluß neuer HandelSverträae nicht zu denken ist. Wer, wie die genannten freihändlerischen Richtungen, diese Ausfassung teilt, wird die Ver antwortung dafür nicht ablehnen dürfen, daß mit der Verzögerung der Entscheidung über den Zoll tarif auch der Eintritt und der Abschluß der Ver handlungen über neue Handelsverträge entsprechend hinausgeschoben wird. Und zwar handelt e- sich dabei keineswegs um eine ganz kleine Spanne Zeit; denn wenn in dem neugewählten Reichstage mit diesen Verhandlungen wieder ganz von vorne an gefangen werden müßte, so unterliegt eS, wie die „Berh Pol. Nachr." sebr richtig betonen, keinem Zweifel, daß sich die endgiltige Neuregelung unserer Zoll- und Handel-verhättnisie zum Auslande um mindesten« zwei, vielleicht noch mehr Jahre verzögern würde. Nun sind eS ja gerade unsere Freihändler, die die unbestrittene Thatsache besonders scharf zu betonen lieben, daß die gegenwärtige Unsicherheit über die zukünftige Gestaltung unserer Zoll- und Handelsbeziehungen zum AuSlande schwer auf Industrie und Handel lastet und ein besondere» Hindernis für die Ueberwindung der Stockung im Absätze und in der Produktion Deutschlands bildet. Gerade sie selbst aber sind eS, die durch ihre von Wahl- und Partriinteressen diktierte Taktik, wenn sie von Erfolg begleitet wäre, eine Verlängerung dieses Zustande- der Unsicherheit auf Jahre hinaus herbeiführen und so die deutsche Industrie und den deutschen Handel auf daS Schwerste schädigen würden. Aber nicht bloß auf diese Weise müßte die frei händlerische Taktik im Falle ihre- Erfolge- das deutsche Erwerbsleben schädigen. Unter den Hinder nissen, die einer raschen Ueberwindung der gegen wärtig auf unserer Industrie lastenden Stockung ent- gegenstehen, wird mit Recht der Schwächezustand, in den unsere Börsen durch die Börsengesetzgebung ver setzt worden sind, als eines der bedenklichsten an gesehen. Nun aber unterliegt eS keinem Zweifel, daß an eine Aenderung des Börsengesetzes mcht ge dacht werden kann, bevor nicht die Verhandlungen über den Zolltarif zum Abschluß gebracht worden sind. Die Taktik unserer Freihändler würde also dazu führen, daß auch dieser Hebel sür die Besserung des heimischen Erwerbslebens noch auf eine ganze Reihe von Jahren hinaus auSgeschaltet bleibt. Faßt man hiernach das Gesamturteil über die Eingangs erwähnte Taktik der Sozialdemokratie und der Freisinnspartei zusammen, so gelangt man dahin, daß sie die allerschädlichsten und gefährlichsten Folgen für unser Erwerbsleben im allgemeinen und für die Beseitigung der bestehenden Marquis of Londonderry eingenommen hatte, nicht, aber seine Berufung in daS Kabinett bedeutet eine that- kräftige Unterstützung der Politik seine« Vater JosepH Chamberlain, der daS Staat-sekretariat für die Kolonien bribehält. Der neue Präsident de» Unterrichtr departementS MarquiSofLondonderry, der seit 1895 auch Präsident der „London School Board" war und ebenfalls Sitz im Kabinett erhalten hat, soll den Premierminister in dem Kampfe um die angestrebten Reformen im Unterrichttwesev ver mutlich thatkcäftiger unterstützen, ul» sein Vorgänger Sir John Gorst, der bisher in den Debatten um die mel- umstrittene UnterrichtSbill eine ziemlich passive Rolle ge spielt hat. Da der neue Brzekönig von Irland Earl Dudley dem Kabinett ebenfalls mcht mehr ange hören soll, womit diese- Amt äußerlich wieder zu einem bloßen RepräsentationSposten herabgedrückt wird, so ist anzunehmen, daß der Premierminister, der ja ein hervorragender Kenner der irischen Fragen ist, die irische Politik selbst leiten wird. Zu seiner Unterstützung hierin hat er den Parlamenttsekretär von Irland Wyndham in daS. Kabinett berufen. Lord George F. Hamilton scheint vorläufig Staatssekretär für Indien zu bleiben, ebenso wie in der Besetzung der Stellen der übrigen KabinettS- mitglieder, von denen Kriegsminister F. Brodrick, Staatssekretär de- Auswärtigen Marquis of LandSdowne, erster Lord der Admiralität Earl of Selborne und der erste Lord des Schatze» I. Balfour hrrvorzuheben sind, keine Aenderung ein getreten ist. Erwähnenswert unter den Neubesetz ungen, mit denen kein Sitz im Kabinett verb> -^>en ist, sind noch die Ernennungen von Thoma- Cochranes, der seit 1892 dem Parlament onge- hörte und bisher Privatsekrrtär von I. Chamberlain war, zum Unterstaatssekretär de- Innern, von Earl Percy, der, erst dreißigjährig und Parlaments mitglied seit 1895, sieb bisher nur al- Dichter aus gezeichnet hat, zum Unterstaat-sekretär von Indien und von Earl Hardwicke, des früheren AltachäS an der britischen Gesandtschaft in Wien, zum Unter- staatSsekretär des Krieg». Nur nach einer Seite hin ist demnach der Charakter des neuen Kabinetts ein ausgeprägterer geworden, al- der deS früheren, nämlich in der Gutheißung der Chamberlainschen Politik, waS äußerlich unmittelbar aus den Berufungen von Austen Chamberlain und Thomas Cochrane» in daS Kabinett hervorgeht. Der Thätigkeit Arthur Balfours und seiner Mit arbeiter sind große, zum Teil selbstgestellte Aufgaben gegeben: die Wiederbesiedelung und Neubeledung Südafrikas, He festere Angliederung der Kolonien an da» Mutterland, die Begegnung deS russischen Wettbewerb» in China, Indien und Persien, die wieder austauchende irische Frage, der Abschluß von Handelsverträgen und — nicht zu allerletzt — der Kampf gegen die sehr erstarkte Opposition. Es wird sich zeigen, wie die neue Regierung, der in Lord Salisbury der altbewährte Führer der Konservativen fehlt, diesen schweren Aufgaben gerecht zu werden vermag. Tagesgeschichk. Dresden, 12 August. Se. Majestät der König begab Sich heute früh 6 Uhr 38 Min. mit Sr. Kaiserl und Königl. Hoheit dem Erzherzog Karl von Oesterreich mittelst Königl. SonderzugS ab Niedersedlitz nach Klingenberg, um auf Naundorfer Revier auf Hochwild zu jagen. Luuss und Wissenschaft. * Von der Königl. Italienischen Regierung sind «euerding« über dm freien Zutritt zu den italienischen Kunftstättrn Bestimmungen getroffen und veröffentlicht worden, von dmen dem Königl. Ministerium de« Innern auf diplomatischem Wege ab schriftlich nachersichtlich« Uebersetzung zugegangen ist: Negkement für den freien Zutritt zu den Museen, Galerie«, Au», grabungen und Denkmälern in Italien. Artikel 1. Bon Zahlung der Gebühren für den Zutritt zu den Altertum-museen, Sammlungen der schonen Künste, Gemildc- galrrien, archäologischen Ausgrabungen und Denkmälern find befreit: af einheimische und ausländische Künstler, d) italienische und ausländische Studierende der Kunst geschichte und Kunstkritik, die bemerkenswerte Schriften veröffentlicht haben, o) die Angehörigen de» Landherre» und der Mariae, ä) einheimische und ausländische Profrfforen der Archäologie, Geschichte, Litteratur und Kunstgeschichte, a) UüiversitätSprosefsoren, Professoren an staatlichen Sekundär- schnlen, an staatlichen klassischen, techni chen und Normal- schulen oder an Schulen, dir diesrn gleichgrstell» sind, k) di« Gtadierrndrn der archäologischen, historischen und Kunst-Institut«, und zwar sowohl der inländischen wie der ausländischen, die Studierenden der philologischen, der philosophischen Fakultätrn und der Ingenieurschulen, L) dir Beamten der Berwaltuugrn der Altertümer und der schonen Künste, b) diejenigen, die rin mit den bildenden Künsten im Zusammenhang stehendes Gewerbe treiben, i) Führer, die nach vorheriger Uribriagung einer Polizei- ltche» Erlaubnis durch Ablegung einer Prüfung ihre Keuutnrffe iu der Archäologie uud Kunst dargrthaa »ad eia Patent al» „Führer' erhalte» haben. Artikel 2. Die Gesuche der in Art. 1 näher bezeichneten Personen, die die Erlaubnis zum freie« Eintritt in die Altertum-- und Kunstinstitute deS Staat:- zu erhalten wünschen, muffen begleitet sein: ») sür die inländischen Künstler von einer akademischen Ur kunde, die ihre Eigenschaft al- „Künstler" darlhut — au-genommen die Fälle, wo eS sich um Künstler von bekanntem, hervorragendem Rus handelt —, d) für die ausländischen Künstler und die ausländischen Professoren der Archäologie, Geschichte, Litteratur und Kunstgeschichte von einer akademischen Urkunde, die von dem Königl. italienischen diplomatischen Vertreter oder einem der italienischen Konsuln in dem Staate, dem der Künstler oder der Professor angehörl, oder von dem be treffenden Botschafter oder auswärtigen Minister bei Sr Majestät dem Könige von Italien beglaubigt sein muh. o) sür die Studierenden der Kunstgeschichte oder Kunstkritik von irgend einer ihrer Veröffentlichungen, ä) sür die inländischen Professoren an den Universitäten, den archäologischen und Kunst-Instituten, sowie sür die Prosefforen an den staatlichen höheren klassischen, an den lechntjchen und de» Normalschulen oder an Schulen, die diesen gleichgestellt sind, von einem ihre Eigenschaft dar» thuenden Dokument, wenn diese- Dokument zur Fest stellung ihrer Persönlichkeit nötig ist, ») für die Studierenden der inländiichen archäologischen oder Kunst-Institute, der philologischen und philosophischen Fakultäten und der Ingenieurschulen von einem amt lichen Dokument, au- dem hervorgeht, bah sie in dem Jahre, in dem sie die Erlaubni- zum unentgeltlichen Besuch der Museen nachsuchen, bei den betreffenden Schulen immatrikuliert sind, k) für dir ausländischen Studierenden von einem aleichen Dokument, daS aber in der sür die ausländischen Künstler und Prosefforen vorgeschriebenen Weise beglaubigt fein »uh, 8) für diejenigen, dir ein mit den bildenden Künsten in Zusammenhang stehendes Gewerbe brtrriden, von einem Ihre Eigenschaft darthurnden Attest de» Direktor» einer KuastinpitutS oder einer «»deren össrntlichen BehSrd« Artikel 3. D>e Professoren und Stipendiaten ausländischer archäo logischer ober Kunstinstitute, die ihren Sitz in Italien Haden, erhalten die Erlaubnis zum freien Eintnlt aus Grund einer entsprechenden Erklärung de- BorstehrrS dieser Anstalt. Artikel 4. Zöglinge nationaler Schulen, Erziehung-- oder UnterrichtS- anftalien können nach vorgängiger Vereinbarung zwischen d«m Schuldirektor und dem Direktor de- zu besuchenden Museum», der Galerie re in Begleitung ihrer Lehrer zum fre'en Besuch der Museen, Galerien, Ausgrabungen und Denkmäler zu- gelassen werden. Angehörigen deS SoldotenstandeS ist der unentgeltliche Besuch der Kunstpätten nur in Unisorm gestattet. Artikel d. Wer einen Leneralpaß zum freien Eintritt zu sämtlichen staatlichen Museen, Balerien, Ausgrabungen und Denkmälern zu haben wünscht, hat an da- Ministerium deS öffentlichen Unterricht- ein aus Stemp-lbogen von 1,20 Lire geschriebenes Bcfuch zu richten und demselben die ia Artikel 2 und 3 er wähnten Dokumente, sowie seine Photographie unausgeklebt in der Größe von b:8 em beizusügen. Artikel » Wer nur freien Zutritt zu den archäologischen und Kunstinstitut-n einer einzigen Stadt zu Haden wünscht, hat sein auf Stempelbogen von 60 Et», aozusassendr» Besuch an einen der LhesS der genannten Anstalten zu richten. Dem Gesuch« sind die in Artikel 2 und 3 genannten Dokument« und, wenn di« Erlaubni» sür länger al- einen Monat erbeten wird, auch die Photographie in der im vergehenden Artikel angegebenen Größe beizusügen Artikel 7. Die zur Patentierung al» Führer notwendige Prüfung wird vor einer Kommission ia jeder Stadt, wo staatliche archäologische oder Kunstanstalten vorhanden find, nach den dom Ministerium de» öffentlichen Unterricht- zu erlassende» Vorschriften abgelegt Die Erlaubni« zum freien Eintritt für di» Führer bleibt auf die Anstalten und Deukmäler beschränkt, für di» die Kenntuisse deS Betrrffeaven al» ausreichend a»erka»r« worden find «rttkel 8. Die vor der Veröffenil chung dieser Verordnung auS- gestellien Karten zum freien Eintritt bleibe» für die Zeit giltig, für die sie ausgestellt sind. Artikel ». Die Bestimmungen der Artikel b und 12 deS durch Königl. Verordnung vom 11. Juni 188S Nr 81»i Serie 8» genehmigten Reglements, betreffend d e Erhebung der Ge bühren für den Eintritt in die nationalen Museen, Galerien. Ausgrabungen und Denkmäler, werden aufgehoben. Aus Befehl Er Majestät de- König» Der Minister. (gez) Nasi. Nikolaos Leoaus Leben. Ein Gedrnkblalt zu seinem hundertsten Geburtstage. I. lN»Ldru<t »erdeten > Am morgigen Tage, dem 13. August, sind hundert Jahre verflossen, feit Nikolau« Lenau (Nikolaus Niembsch Ebler v. Strehlenau) zu Czasat in Ungarn da« Licht der Welt erblickte. Hundert Jahre — fürwahr eine geraume Zeit in der Geschichte der Litteratur, die wie kaum eine ander« einem immerwährenden Wechsel der Kunst- und Ge schmacksrichtungen unterworfen ist Wa« wir heute voller Begeisterung al« außerordentlich und unüb«rtrefflich preisen, wer fragt danach wohl »och im nächsten Jahr zehnte, wo Bedürfnisse und Geschmack d«S Publikum längst andere geworden find? Hundert Jahre — ein doppelt langer Zeitraum für den lyrischen Dichter, der mehr noch al« der epifch« und dramatische Dichter auf die verhältni«mähig kurze Zeit angewiesen ist, in der er lebt Der Augenblick, in dem er strebt und fchafft, in dem er hofft und leidet, der ihm Glück und Unglück bringt, der fern Herz i» Freude schwellt »der in Gram zerreißt, kur, sein« augenblicklich« Stimmung ist «« d
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite