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Dresdner Journal : 30.04.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190204301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-04
- Tag 1902-04-30
-
Monat
1902-04
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 30.04.1902
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HerlUtSgegebea von der König!. Expedition de- Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr^ Anschluß Nr. 1295. Orschetueu« Werttag« «och», ä Uhr. aber von dieser nicht a»- gesorderten Beiträge beau- zpcucht, io ist das Poßge-d berjusügerr. «uk»»«t,un«»«r»»dre»t Di« Zeile kleiner Schnst d« 7 »al aespallenea Ankündt» guna».Seite oder der«»Nau» sv Pf Bei Tabeüea- uad Zissernsas » Ps Ausschlag für die Zeil« Unter» Re- vakttonsstnch (Eingesandt» die Textzeile mittler Schnst ad« deren Raum d« Ps. Gebühren - Ermäßigung bet -sterer Wiederholung Annahme der Anzeigen bis mittags t» Uhr sür die nach mittags erscheinende Rümmer. OS8 1902. Mittwoch, den 30. April nachmittags. Amtlicher Teil. ke. Majestät der König haben Allergnädigst ge- mht, dem Prinzen Ernst von Schönburg- Saldenburg auf Gauernitz da» Großkreuz de» IldrechtSordens zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge- ncht, den Vorstand de» Amtsgericht» Plauen Ober- ppziath Ernst Otto Steiger auf sein Ansuchen ii den Ruhestand zu versetzen, den Amtsrichter vr. -Mao Ludwig Theodor Walter in Dresden zum Lmdrichter bei dem Landgerichte Dresden zu er- »nmen, die Versetzung de» OberjustizratHS Richard Mert Thieme-Garmann in Radeberg zum Amt»- zmchle Plauen, deS AmtSgericht-rathS Julius Clemens ihrig in Elbenstock zum Amtsgerichte Radeberg, det Amtsrichter» l)r. Richard Kloß in Johann- zeorgenstadt zum Amtsgerichte Eibenstock und deS M-richter» Hermann Alfred Warneck in Auerbach p« Amtsgerichte Johanngeorgenstadt zu genehmigen, Me dem OberamtSrichterJulius Woldemar Dürrsch ni Dresden den Titel und Rang eines Oberjustiz- mthS und dem vorgenannten AmtSgerichtSrath Ehrig dea Titel und Rang eine- OberamtSrichterS zu ver leihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu jmehmigen geruht, daß der LandgerichtSralh bei dem Landgerichte Freiberg Rudolf Theodor Prölß zum Landgerichte Dresden versetzt werde. Se. Majestät der König haben dem Inhaber vier Galanterie- und Spielwarenhandlung Bruno Ilwin Müller in Dresden da» Prädikat „Hof- luserant Ihrer Majestät der Königin von Sachsen" Mrgnädigst zu verleihen geruht. Dresden, 30. April Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß Illerhöchstsein Gesandter an den Süddeutschen Höfen Frhr. v. Friesen, sowie der Attachs Rittmeister »Watzdorf die ihnen von Sr. Königl. Hoheit dem Swßherzogevon Baden verliehene Jubiläumsmedaille »mehmen und tragen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu -«Haugen gecuhr, daß der Direktor des Sanatorium» Lad Grüna i.Sa. Schenk die ihm von Sr. Königl. Hoheit dem Herzoge von Sachsen-Coburg und Gotha verliehene silberne Ehejubiläumsmedaille annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der in Sachsen staatS- angehöiige Direktor der Singakademie zu Berlin Professor Schumann die ihm von Sr. Durchlaucht dem Fürsten von Schaumburg-Lippe verliehene I.-lasse deS Ordens sür Kunst und Wissenschaft aanchme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die Nachgenannten die von Zr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen-Meiningen ihnen verliehenen Ordensdekorationen, alS: der Hof- bEAtS-Kanzlist Vollprecht die dem Sachsen- kruestinischen HauSorden angereihte Verdienstmedaille ii Gold und der Hoslakai Loose die demselben Orden angereihte Verdienstmedaille in Silber an nehmen und tragen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Hoflakai Felgner die m Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige m Preußen ihm verliehene Medaille des Königlich Preußischen KronenordenS annehme und trage. Luuft und Wissenschaft. Souigl. Schauspielhaus. — Am 2S. d. MtS.: „Di, Maccabäer" Trauerspiel in fünf Akten von Ott» Ludwig. Daß e« unserer Hofbühne zur höchsten Ehre gereicht, Ott» Ludwig« mächtigste und dichterisch reifste drama tische Schöpfung, da« Trauerspiel „Die Maccabäer", auf ehre» Spielplan zu erhalten, und daß die Dichtung seit ihrer Wiederaufnahme im Jahre 1897 auch im Publikum tiefere «nd bleibende Teilnahme erweckt hat, ist an dieser Stelle ost genug hervorgehoben worden. Di« Wieder- »abe solchen Werke«, wenn einmal zu einer gewissen Lollendung de« Zusammenspiel« geführt, kann nicht von Seti»d«ru»ge« im künstlerischen Personale abhängig ge- »acht »erden, da« Personenverzeichni« der „Maccabäer" ist zudem so reich, daß man immer auf etliche Wechsel «d Neubesetzungen gefaßt sein muß Doch bleibt aller- dmg» wünschen«wert, daß keine veränderte Besetzung die Darstellung von der erreichten Höhe wieder herabdrückt. Die Verkörperung der Hauptgestalten stellt große An- sorderungen, denen mit gutem Willen und ehrlicher Ha-ebung nicht ohne weitere« zu genügen ist Unverklnn« kr that Hr Decarli sein Beste«, um die Gestalt de« Held«» Judah anstehend und schwungvoll wiederzugeben, A gelang ihm auch, in einigen Ecenen nicht nur kräf tige«, herkömmliche» Patho« zu entfalten, sondern diese kcamr sogar durch einen Hauch von Wärme zu brUben A« soll nicht vergleichen, soll an die künstlerische Leist- »g »ine« Schauspieler« nur Maßstäbe anlepen, di« leiaei physischen Mitteln entsprechen Aber selbst wenn »n« geschieht, muß man bei Hrn Decarli« Judah den Kamel an Einfachheit, an der echten Glut, die au« »«» Innersten einer starken, ihrer selbst gewissen männ» bhei N«tur immer herau«leuchtet, selten, aber dann Da» Ministerium des Innern hat dem Kranken- unterstützungSverein für Niederpöbel und Umgegend, eingeschriebener Hilfstasse, auch auf Grund de» I. Nachtrags vom 8. April 1902 zu besten revidirtem Statute vom 20. November 1892 be scheinigt, daß er, vorbehaltlich der Höhe de- Kranken gelde», den Anforderungen deS 8 75 deS Kranken- versicherungsgesetze» vom 15. Juni 1883 in der Fassung vom 10. April 1892 genügt. Dresden, am 28. April 1902. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe »nd Handel. vr. vsdel. «toi SrAemmnge«, Versetzungen re. t« össeatl. Dienste. Jin Geschäftsbereich« deSMtntftertamS «erKimmzen. Bei der Post-Verwaltung stad ernannt worden: Hillmann, Wagner, Brack, Sterzel, Becher, zeither Postkassirer, als Postdirekloren in Riedersedlitz (S ), Rade berg, NeugerSdors (S ), Radebeul-Oberloßnitz, bez Srbnitz(S ); Günther, zeither Postsekrrtär, al- Postmeister in Reichenau S ); Kittel, zeither gegen Tagegeld beschäftigter Postpraklikant, al« etatmäßiger Postpraktikant im Bezirke der Nanerl. Ober- Postdirrction Dresden; Rieck und Lhr Hardt, zeither gegen Tagegeld beschäftigte Poftpraktikanten, als etatmäßige Post- praktikanten im Bezirke der Kaiser! Ober-Postdirectron Leipzig; Roll, zeither Pofiverwalter in Königsbrück, als Postverwalter in Mulda; Müller, zeither Ober-Postasststent in Bernburg, al- solcher im Bezirke der Kaiser!. Ober-Postdirection Dresten; Göthel, zeither Poftasfistent, als solcher im Bezirkt der Kaiser!. Ober-Postdircetion Dresden; Klöckner, Kausmann, als Postagent in Staucha; — Niedenführ, Hartmann, Singer, Kemnitz, zeither Postkassirer, alS Popdirettoren in Mylau, Treuen, Eibenstock bez. Limbach (S). 2« Geschäftsbereiche des Ministerium» des Kultus uud -ffeutlichen Unterrichts. Zu b-setzen: die dritte Lkhrerstelle a d. Kirchschule zu Schönbach. Koll: die oberste Schulbehörde, tüvo M. Gehalt und NO M sür Turnstunden, sowie sr. Wohrung. Bewerbungen find m. allen erfordert Unterlagen bis 1ö. Mai beim BezirUschulinspektor Bach, Löbau, einzurrichen. Nichtamtlicher Teil. A»r Reichsfi»a»zlage. Während sich aus dem veröffentlichten Ausweise über die Ergebnisse einiger Einnahmezweige des Reichs das finanzielle Verhältnis der Emzelstaaten zum Reiche für 1901 ziemlich genau beurteilen läßt, ist der Ausfall desselben Jahres für die ReichLkasse noch nicht festzustellen, weil einmal eine ganze An zahl von der Reichtkasse verbleibenden Einnahmen nicht bekanntgegeben worden ist, sodann aber auch, weil über die Ausgaben Meldungen bisher nicht vorliegen. Der Staatssekretär des ReichSschatzamtes schätzte im Anfang Januar d. I. bei der ersten Lesung des Elms für 1902 im Reichstage das Defizit der ReichLkasse für 1901 auf 43 Mill. M. Daß sich die Wirklichkeit nicht allzu weit von dieser Schätzung entfernen dürfte, dafür ist allerdings in den bisher über die Einnahmen deS Vorjahres ver öffentlichten Zahlen ein gewisser Anhalt gegeben. Von den der Reichskasse verbleibenden Verbrauchs steuern hat gegen den Etat die Zuckersteuer ein Weniger von 55 Mill. M. ergeben, die Maisch bottichsteuer ein solcher von 2,6 Mill, und die Brau steuer von 0,8 Mill. Die Salzsteuer hat ein kleines Mehr von 0,1 Mill, erbracht, sodaß aus den Ver brauchssteuern sich ein Weniger für die ReichLkasse gegenüber dem Etat von 8,8 Mill. M. ergiebt. Die Post- und Telegraphrnverwaltung hat, obschon von einigen Seiten den früheren Ausführungen der „Berl. um so gewaltiger emporfchlägt, an überzeugend» m hinreißendem Ausdruck schlichter Größe bedauern, ohn« die die Judahgestalt tief unter ihrer herrlichen Wirk ung bleibt. Auch der MattathiaS dks Hrn Wind« entsprach der Absicht de« Dichters nur unvollkommen, weder da« leidenschaftliche verhaltene Weh, da« den greisen Priester beim vermeintlichen Abfall de« Lieblings sohne« Judah beseelt, noch die Kraft, die im Sterben den aufflammt, als nach Judah« heldischer That der Geist des Herrn über ihm ist, kamen zu ihrem vollen Recht Der Preis de« Abend« gebührte gestern durch aus d«r Heldin der Tragödie, der Lea, die Frl. Ulrich mit großen Zügen, mit lebendigem Stilgefühl und mit echten, erschütternden Naturlauten verkörperte. Zwar schien es im Anfang, al« ob auch diese Dar stellerin der stolzen Maccabäermutter anfänglich etwa« matter einsetzte, al« bei früheren Aufführungen, aber sie wuchs bald zu der vollen Größe und der inneren Macht der Gestalt empor, und die tiefste Wirkung der gestrigen Wiedergabe de« Werke« ging von ihr au«. Frl. Politz bewährte al« Narmi auch dietmal ein feine« Verständni« für die schlichte Anmut und rührende Poesie, di« der Dichter diesem jungen Weibe geliehen Au« der großen Zahl der übrigen Darsteller dürfen noch die Herren Müller (Simei), Egg<rth (Gorgia«). Franz (Eleazar), Dettmer (Simon), Wien« (Jojakim), auch Frl Serba (Joarim) al« diejenige« bervorgehoben werden, deren Leistungen den Absichten Ludwig« vortrefflich und eindrucksvoll entsprachen Die Regie de« Hrn Lewinger machte sieb um die Anord nung und die eigentümlichen Maffenwirkung«n, wie früher, auch diesmal sehr verdient; in den großen VolkS- scenen zu Modin am Schluß de« dritten Akte« ward ein wenig gestrudelt und traten di« auf und ab wogen den Gruppenbildungen nicht klar genug herau« A St. Pol. Nachr." drnrn wir auch diese Zahlen ent nehmen, gegenüber stet» ein andere» Ergebnis als sehr wohl möglich hingestellt wurde, ein beträcht- lichc- Weniger, und zwar in Höhe von 6,6 Mill. M. gegenüber dem Etat erbracht, die Eisenbahnverwalt- ung ein solche- von 9,9 Mill. M. Wenn auch die Wechselstempelsteuer ein Mehr von etwa einer halben Million und der Spielkartenstempel ein solche» von etwa 100000 M. abgewoifen haben, so geht doch aus den bisher veröffentlichten Ausweisen über Ein nahmeabschlüsse im Jahre 1901 hervor, daß danach schon ein Fehlbetrag von etwa 25 Mill. M. vorhanden ist. Dazu würden noch die nahe-n 3 Mill. M. treten, die für die Brennsteurr zu zahlen sind. Der Fehlbetrag würde also jetzt schon Vie Höhe von nahezu 28 Mill. M. erreichen. Nimmt man weiter an, daß die Mehrausgaben des Jahres 1901 der Schätzung deS Staatrsekretärs des ReichSschatzamts entsprechen und sich auf etwa 4 Mill. M. belaufen werden, und zieht men in Betracht, daß die auf 4H Mill. M. ver anschlagte Einnahme für den Verkauf deS Exerzier Platzes vor dem Schönhauser Thor in Beilin nicht tingegangen ist, so kommt man bereits zu einer Fehlbetragssumme von 36 dis 37 Mill. M. Daß die Schätzung de« Staatssekretärs des Reichs schatzamts mit 43 Mill. M. ganz erreicht werden wird, ist wohl jetzt nicht mehr anzunehmen. Der Ausfall bei der Postoerwaltung ist nicht ganz so groß gewesen, wie früher gemeint wurde. Daß jedoch der Fehlbetrag sür die ReichSkasse im Jahre 1901 ganz beträchtlich und mindestens doppelt so groß sein wird wie der Ausfall an Ueber- weisungLsteuern für die Einzelstaaten, darf als ziem lich gewiß angesehen werden. Tngesgeschichte. Dresden, 30. April. Ihre Majestäten der König und die Königin unternahmen in den gestrig« n Nachmittag-stunden mit den Damen und Kav.lieien vom Dienst eine längere Spazierfahrt in Hif Baumblüte über Cossebaude und Niederwartha. — In der Allerhöchsten Vertretung Ihrer Majestäten des Königs und der Königin wohnte der Königl. Kämmerer v. Schimpfs heute nachmittag 2 Uhr der Beisetzung de» am 26. d. MtS. ver storbenen OberrechnungSkammer-Präsidenlen a. D. Wirkt. Geh. Rat v. Schönberg, Excellenz, auf dem hiesigen TrinitatiSfriedhofe bei. Dresden, 30. April. Se. Königl. Hoheit der Prinz Georg nahm gestern abend in Begleitung deS persönlichen Adjutanten Rittmeister v. Herder an der zu Ehren Sr. Excellenz des Generalfeld marschalls Grafen v. Waldersee von dem Kiiegs- minister, General der Infanterie v. d. Planitz, Excellenz, im „Europäischen Hof" veranstalteten Soirse teil. — Heute nachmittag um 2 Uhr wohnte Se. Königl. Hoheit, begleitet vom Hofmarschall Kammerherrn v. Haugk, der Beerdigung des verstorbenen Ober- rechnungLkammer-Präsidenten a. D. Wirkt. Geh. Rat v. Schönberg, Excellenz, auf dem hiesigen TrinitatiS- friedhofe bei. — Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Georg und die Prinzessin Mathilde beziehen morgen die Prinzliche Villa in Hosterwitz. Deutsche- Reich. Berlin. Aus Eisenach wird berichtet: Se. Mfiesiäi der Kaiser unternahmen mit Er. Königl. Sächsische Heimatsdichtung. Eine zeitgemäße Betrachtung von HanS v. Plauen. Da« letzte Jahr hindurch und anhaltend bis zum jetzigen Augenblick gingen namentlich durch die vater ländischen sächsischen Zeitungen und Zeitschriften längere und kürzere Artikel, sehr ost au« berufensten Federn, die sich mit dem Plan der Gründung eine« „Sächsischen VolkStheaterS" beschäftigten Ausgegangen und, man muß e» zugestehen, mit be wundernswerter Zähigkeit weiter verfolgt war der Ge danke von dem sächsischen Dialektdichter Georg Zimmermann, erstem Vorsitzenden des „Sachsen- Vereins zu Berlin", der sich schon zu vielen Malen al« nimmermüder Förderer der national-sächsischen Dichtung bewährt hat Die Angelegenheit lag also in den besten Händen, und ihre einmütig freudige Beurteilung Lurch die oft skeptische Presse ließ den schönen Erfolg er warten, den Zimmermann, freilich nur unter großen persönlichen Opfern, erstrebt und — auch errungen hat Da» „Sächsische Volkstheater" tritt in« Leben! Zur Verwirklichung de« idealen Gedanken«, der jede» Patrioten Her, erfreuen muß, war ein Prei«au«schreibtn für sächsische Dialekt-Bühnenstücke erlassen worden, ähn lich wie seinerzeit durch da« Dre«dner Residenztheater Ec hielt diese« aber nur 14, durchgehend minderwertige Einsendungen, so hatte da« Zimmermannsche Preis richterkollegium deren 51 zu prüfen: ein Zuwach«, der hinsichtlich de« kurzen inzwischen vergangenen Zeitraum« ein ganz außerordentlicher ist und in glänzendem Lichte da« Wachsen des Interesse« für (objektive und künst lerische) volkstümliche Lltteratur und (subjektive und kunstlose) Volk-l'tteratur zeigt. Nach H W Riehl ist e« ein äußerst wichtige« kultur historisch« Moment, daß die Erhaltung der Eiaenart und Gliederung der Stämme die Größe de« Volke« be dingt, das die Grundlage bietet, während die Wurzeln Hoheit dem Großherzoge und einigen Herren de« Gefolge« gestern nachmittag 3 Uhr einen Spaziergang über die „Hohe Sonne" nach Wilhelme thal m.d kehrten von dort um 7 Uhr nach der Wartburg zu Wagen zurück Für abend« waren mm Diner geladen General der Infanterie v. Wittich, Oberhosmeist.r Graf Medem, Generalintendant v Vignau und Maior o Wartenberg Bei der Frühstück«tafel trug der Jenaer Kirchenchor vor Sr Majestät dem Kaiser und dem Troßherzoge alt deutsche Gesänge vor. — Das Kaiser!. Hoflager wird am 15. Mai vom Berliner Schloß nach dem Neuen Palai« verlegt wrrden — Zur Eröffnung der Düsseldorfer Aus stellung begeben sich der Reichskanzler Graf v. Bülow, der Minister der öffentlichen Arbeiten v Thielen, der Kultusminister vr. Studt, der Finanzminister Frhr v Rheinbaben, der Minister des Innern Frhr v Hammerstein und der Handel«- Minister Möller nach Düffeldorf Nach dem Eröffnungs- programm wird der ReichtkanzNr sprechen und da« Hoch auf Se Majestät den Kaiser ausbringen — Der Bundeirat überwies die Vorlagen, be treffend a) Aenderungen dir 88 42 und 43 der Eisen- dahnoerkehr«o»dnung (Beförderung von Leichen Mit der Eisenbahn), d) den Entwurf eine« Gesetzes sür Elsaß- Lothringen über die gemeinschaftliche Ausführung von Wafferlertungen, Entwässerungen und Bewässerungen durch mehrere Gemeinden, den zuständigen Ausschüßen Dem Autschußantrage zu der Vorlage, betreffend den am 5. März 1902 in Brüssel zwilchen dem Reiche und mehreren anderen Staatcn abgeschlossen«n Vertrag über die Behandlung des Zucker« und den Entwurf eine« Gesetze« wegen Abänderung de« Zuckersteuergesetze« wurde die Zustimmung erteilt, ebenso dem Ausschuß- berichte über die Vorlage, betreffend den Entwurf einer Verordnung wegen landeSrechtlicher Anwendung de« Reichsgesetze» über Unsallfürsorge für Beamte und Personen de« Soldatenstande« vom 18 Juni 1901 in Elsaß-Lothringen. Dem AuSschußantrage zu dem An trag der Landetversicherungsanstalt Westfalen auf Ge nehmigung von Mehrleistungen gemäß ß 45 de« In» validenversicherung«gesetze» wurde ebenfalls die Zustimm ung erteilt — Der Seniorenkonvent de» Reichstage« trat gest-rn mittag Uhr unter dem Vorsitz de« Präsi denten Grafen Ballestrem zusammen, um die Ge schäftslage de» Hause» zu beraten. E« wurde all gemein der Wunsch ausgesprochen, eine Vertagung de» Reichstag« vor Pfingsten eintreten zu lasten und als äußerster Termin der 16 Mai genannt. ES wurden jedoch gegen eme «ndgiltige Entscheidung namentlich seitens de» Präsidenten Bedenken erhoben, weil sich die Geschäftslage noch nicht vollständig über sehen laste Der Präsident wie« darauf hin, daß der Eingang der Novelle zum Zuckersteuergesetz und die Fertigstellung der Novelle zum Branntweinsteuergesetz abgewartet werden müßten Es soll demnach eine neue Sitzung de« Seniorenkonvent« in nächster Zeit ein berufen werden. Außer den jetzt vom Plenum in An griff genommenen Gegenständen sollen noch da« Zucker- steuergesetz und wenn irgend möglich, die Branntwein- steueroorlage erledigt werd«« Die Rechte legt auf da» Zustandekommen de« letztgenannten Gesetze« große« Ge wicht, während die Linke seine Vertagung wünscht. Der für Mittwoch dieser Woche in Aussicht glnommene Schwerinstag (Toleranzantrag de« Zentrum«) wird auf Donnerstag verschoben Ein Tag soll Bittschriften ge widmet werden. — Der dem Reichstage zugegangene Gesetz, entwurf betreffend die militärische Dienstpflicht in den Schutzgebieten bestimmt, daß auch außer halb Deutsch-SüdwestafrikaS lebende ausländische Reichs angehörige ihrer Dienstpflicht in diesem Schutzgebiet« genügen können Die Bestimmung ist von besonderem Wert für die im Kapland lebenden Reichsangehörigen. m den einzelnen Stämmen ruhen; deshalb konnte auch ein mehr als tausendjährige« Alter der deutschen Kunst und Dichtung nicht den Zauber ewiger Jugendsrische nehmen, so schwer auch gewaltige Stürme an ihnen ge- rüttelt haben. Deshalb haben nun aber auch alle deutschen Stämme, selbst die früher unbeachteten, nicht uur die Berechtigung, sondern auch die Pflicht, ihr eigen artige« Charakterbild in irgendeiner Art lebendig und gleichsam plastisch der Allgemeinheit vor Augen zu führen, und nicht zuletzt dürfen die verschiedenen Stämme de» „obersächfischen Sprachgebiet«" diese schöne Aufgabe er füllen. Ganz besonder« lebendig aber wirkt auf diese All gemeinheit die Bühne, und wer immer sein schöne«, große« deutsche« Vaterland lieb hat, wird sich darüber freuen, daß Stamme«eigenart unter weiser, zielbewußter Benutzung de« StammeSdialekt« da« Objekt für oftmal» geradezu durchschlagende Dramendichtungen abgegeben hat Nicht nur in Alldeutschtand überhaupt findet die Poesie eine Stätte, auch au« jeder, selbst der anscheinend unbedeutendsten Landschaft kann die Dichtkunst, wie auch sie sich äußern möchte, ihre Stoffe entnehmen: au« dem majestätischen Gebirgslande wie au« der träumenden Heide, au« dem Brausen de« gewaltigen Meere« wie au« der Oede de« todbergenden Moore», aus dem könig lichen Urwalde wie au« der Lieblichkeit dl« grüren Wiesenplan« Aber alle diese Landschaften müssen den Stempel ihre« vollen individuellen Leben« tragen, mittln in ihnen muß der Mensch stehen, der Mensch mit seinen Idealen, aber auch der Mensch — in seiner vollen Arbeit Diese gerade bildet Individualitäten herau«, girbt, durch da« Zusammenschweißen solcher Individualitäten, dem so ge bildeten einheitlichen Ganzen erst Eigenschaft und Charakteristikum eine« Stamme« Wie der Bauer der Mutter Erde die goldene Himmel«- gäbe, da« Brot, «bringt, wie „tief unter der Erd'" der Berg-
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