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Dresdner Journal : 28.04.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190204281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-04
- Tag 1902-04-28
-
Monat
1902-04
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 28.04.1902
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V«r»«»Rr*1»t Veto» Bezug« durch bs» A,schLsl»ü^e »»»er-Mk« »rr»»ru» 7,b0 w («tnschl. Zutragu-g), durch di« Hftaß du Deulsche» Reich« » M (aaöschlievlich Bestellgeld) vietteljShrlich Muzelo« Nummer» 1V W Wird Zurücksenduaa d«r fsr die Schnftleftung bestimmte», »der von dieser nicht eia. gesordetten Beitrüge beau- Frucht, so ist da» Popgeld beizufügea. Herau-gegeben von der Königl. Expeditiou de» Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Grschelu«»« Werktag« nach» d Uhr. >»tü«bt»«»«»«e»»str«tt Die Zeile klemer Schrift der 7 «al gespaltene» Lnkündi» guna- Seite oder deren Rau» liv Ps Bei Tabellen, und Zissernsa» ö Pf Aufschlag für die Zeile Unten» Rr- daktionsstrich (Eingesandt) di« Tegtzeile mtttlrr Schnst oder derrn Raum bü Pf. Gebühren - Ermäßigung del öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi« mittag« l« Uhr für die nach» mittag« erscheinende Ruauaer. 1902 Montag, den 28. April nachmittags. Amtlicher Teil. Nichtamtlicher Teil Lauft »ad Wissenschaft. Mt«.: Akten. Gr«mu«lseir, Versetzungen re. im öffevtl. Dienste. -»GeschäftSberetche deSwinifterinmS der Fiuasze». Wider Post-Verwaltung sind ernannt worden: Leh» Hann, Reichel, Seidel, Holst und Gartz, zeilher Post» Wrer. al« Postinspektoren (OrtSausfichtSbeamte) im Bezirk« der kaisrrl. Oberpostdirektion Chemnitz. S« Geschäftsbereiche de« »tntftert««» de« Krieg«. Aeamte der Militärverwaltung 18. April. Krauß, Rendant de« Festungigesöngniffe», aus seinen Antrag unterm l. August mit Pension in den Ruhestand versetzt. — Rilitärgeistliche. 7«. April. vr. Kühn, ev-luth. DivifionSpsarrer in Dretden, die nachgesuchte Entlastung, be- has« Uebernahme eine« lande-lirchlichen Amte«, unterm dl. Mai ertheilt. (vehvrdl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) König!. Opernhaus. — Am 27. d. „Die Hugenotten". Große Oper in fünf iach dem Französischen de« Scribe frei bearbeitet Kusik von Giacomo Meyerbeer. Einem bedauerlicherweise nur schwach besetzten Hause -eite sich in der Rolle der Valentine F,I Rosa Tünther vom Stadttheater in Brünn vor Die über eine ansehnliche Erscheinung verfügende Sängerin, die «agenscheinlich al« Ersatz für da« feit dem Abgänge von Krau Krammer verwaiste Fach einer im Epielplan um- »asicnder verwendbaren Kraft in« Auge gefaßt wurde, zab sich zunächst in dem Zuschnitt ihrer Darstellung rc. als au« kleineren Verhältnissen kommend zu erkennen. Doch würde man dem nicht allzu viel Gewicht beilegen, sofern erfahrung«gemäß dieser sagen wir Provinzialis» «u» sich im Ensemble unsere« Königl Institut« all. »Lhlich von selbst abzustreifen pflegt. Bedenklicher er» schien schon der Prooinziali«mu« der gesanglichen Seit« »er Leistung Die Neigung zu einem Forcieren de« Dones, zum Schreien deutet» sogar ein wenig auf di« Operette hi«. Wie dem aber auch sei, jedenfalls erwie« sich da» Organ der Sängerin, da« in seinem ursprüng lichen Zustande so Übel nicht gewesen zu sein scheint, durch eine stark naturalistisch« B«handlung bereit« nicht «bedenklich mitgenommen Der Ton sprach bei einem «uttvralen Ansätze keine«weg« immer rein an und -eckette übrigen« in den sLars ansprechenden höheren -rgn» empfindlich Inwieweit diese nachteiligen Erschein» «zen durch Befangenheit oder Aufregung erhöht mirdrn — die Valentin» ist «in» d«r hrut« s»lbft von dm berufenen Vertreterin»«« d«« dramatischen Fache« I zen, gemiedene Rolle — und inwieweit sich also vi»l« I leicht da« Urteil mildern läßt, da« dürfte sich nach der Die 3»bila«msseierttchkeite« in Karlsruhe. Ueber den weiteren Verlauf der Festakte zum Regi»ru»g«jubiläum Sr Kömgl Hoheit de« Groß» Herzog« Friedrich von Baden, insbesondere über die Teilnahme Sr Majestät de« Kaiser« an ihnen wird ferner gemeldet: Se Majestät der Kaiser nahmen nach Seiner An kunft im Großherzoglichen Schlöße den Vortrag de» Reichskanzler» Grafen v Bülow entgegen. Im Gefolge Sr Majestät de« Kaiser« befanden sich der Hausmarschall Frhr. v. Lyncker, General v Pleffen, Generalmajor v. Loewenfeld, Major Prinz von Schön- burg-Waldenburg, Flügeladjutant Hauptmann v. Friede« bürg, Oberstabsarzt Vr. Jlberg und die Chef« de« Zivil- und Militärkabinett«. Im Schloße wurden Se. Majestät der Kaiser von Ihrer Königl. Hoheit der Groß herzogin empfangen Um ^11 Uhr marschierten di« »neinigten Männergesangvereine mit Militärmufik und Kähnen vor da« Schloß, nahmen vor dem Hauptportal Aufstellung und trugen mehrere Lieder vor. Während de« Vortrages erschienen Se. Majestät der Kaiser, der Srrßherzog und die Großherzogin sowie die übrigen hier anwesenden Fürstlichkeiten auf dem Balkon. Im »eiteren Verlaufe de« Sonnabend-Vormittag« empfing der Sroßherzog den Prinzen Friedrich von Sachsen- Meiningen, dir OffizierSdeputation de« 14 Armee- Dre-be«, 24. April. Mit Allerhöchster Ge nehmigung Sr. Majestät de« König« ist dem Bremser Eduard Max Lorenz in Schedewitz und dem Bergarberter Gustav Max Decker in Ober hohndorf für die von ihnen am 27. Dezember 1901 uuier eigener Lebensgefahr bewirkte Errettung eine» KiodeS und bezw. zweier Personen vom Tode de» Ertrinkens iu dem Herschrlschen Teiche zu Bockwa die silberne Lebensrettungsmedaille mit der Befugniß zum Tragen derselben am weißen Bande verliehen morden. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den nachgenannten Offizieren die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen Auszeichnungen m rrtheilen, und zwar de« Königl. Bayerischen Maximilian-Orden- für Wissenschaft und Kunst dem Aittm. der Res. a. D. Prof. v. Uhde; des Komthur- ireuzeS 2. Klasse de« Herzogl Sachsen-Ernestinischen HausordenS Allerhöchstihrem Flügel-Adjutanten, Oberstltnt. v. Ko-poth; de- Offizierkreuzes de» Königl. Italienischen Kronen-OrdenS dem Major Fellmer, Abth.-Kommandeur im 4. Feldart-Regt. Rr. 48. corp« mit dem G«m«ral v. Bock und Polach, sowie Deputation«« d«« 7. Ula««nregiment», de« 1 8««- batailloa« und dr« Offizier corp» de« Panzrrschiff«« „Vaden". 8« Majestät d«r Kaiser beglückwünschte« de» Groß- Herzog am Sonnabend vormittag zunächst an der Spitze der Deputation der badische« Regimenter zu Seinem Jubiläum und überreichten dem Großherzog Proben der durch di« All«rhöchst« Kabm«tt»ordr« v«rfügt«n Nbänder- uag«a auf den Achselklappen, Epaulette« und Achsel stücken de« Infanterieregiment« Markgraf Ludwig Wilhelm (3 Badische») Nr. 111. Um H1L Uhr fand große Gratulation«cour statt. Um 12 Uhr mittag« hauen auf dem Schloßplatz« di« Truppen der Garnison Karl«ruhe Paradeaufstelluna genommen, auch die Kavallerie und Artillerie zu Fuß, der Groß- Herzog und di« Generalität auf dem richten Flügel. Auf dem Balkon de« Schloff»« »rschi»n»n di« Groß- Herzogin und die hier anwesenden fürstlichen Dame«. Se Majestät der Kaiser, gefolgt von den hier weilend»« Fürst»» und Prinz«», schritt»» vom Schloß »ach dem Paradeplatz hinübrr und btgrüßtrn d»n Großherzog General v Bock und Polach brachte »in Hoch auf den Großherzog au«, di« Musik intonierte die badisch« Hymn». Hierauf schritten S«. Majestät der Kaiser und der Groß- Herzog di« Front der Truppen-Ausstelluna unter den Klängen dr« Präsentiermarsche« ab, worauf der Vorbei marsch in Zügen erfolgte Se Majestät der Kaifrr reicht»» dem Großherzog hierauf dir Hand und krhrtr« dann mit drm greisen Fürsten in da« Schloß zurück, umjubelt von einer ungeheuren Menschenmenge, di« von beiden Seiten über die Rasenflächen vordrängte. Im Schlöffe nahmen Se Majestät der Kaiser alsdann militärische Meldungen entgegen Später fand bei d»m Großherzogl. Paare Familienfrühstück statt. Se Majestät der König von Württemberg trafen nachmittag« in Karl«ruhe rin; drr Großhrrzog und drr Erbgroßhrrzog waren zum Empfange auf drm Bahnhofe erschienen Die Herrschaften begaben Sich alsbald unter dem Jubel der Bevölkerung nach dem Schloße Ein- getroffen find ferne, Se Königl Hoheit Prinz Albrrcht von Preußen, Regent de« Herzogtum« Braunfchweig, und der Statthalter von Elsaß-Lothringen Fürst Hohen lohe-Langenburg Nachmittag« fand im Großherzogl Schloße Gala tafel statt In ihrem Verlaufe richtete der Groß herzog folgende Ansprache an Se Majestät den Kaiser: „Gestatten Sw. Majestät, in Gegenwart Meiner viele» Säfte Meinen innigsten und wärmsten Dank dafür aukzu- sprechen, daß Sie Mir die Ehre erzeigt haben und die Freude, am heutigen Tage hier zu erscheinen und durch Ihr Erscheine» dem Feste, da» gefeiert wird, eine noch viel höhere Bedeutung zu geben. Ew. Majestät wißen, wa» Ich damit sagen will, und kennen Mich genügend, um zu glauben, daß e» keine Worte sind, sondern tiefe Empfindungen, Empfind ungen de» Danke», der von alter Zeit für da» Hau» Ew. Majestät Mich bewegt und dem Ich doch auch einen kurzen Ausdruck geben darf. Denn an dieser Stelle hier war e» Mir vergönnt, ebenso Allerhöchst - Ihren Hrn. Großvater vielfach zu begrüßen, als auch Ihren Erlauchten Bater bei verschiedener Gelegenheit mit der Gesinnung zu begrüßen, wie sie sich nur durch ein langes Leben befestigen läßt Dies« Erinneiungen sind Mir so wert und so theuer, daß sie die Anwesenheit Ew Majestät noch bedeutend erhöhen. Der Rückblick auf die Vergangenheit erfüllt Mich ja überhaupt in diesen Tagen ganz besonder-, und e» wäre eitle Mühe, wenn Ich sagen wollte, was Mich alles dabei bewcgt Denn e- ist Geschichte geworden und allgemeines Eigentum Aber da- Eine bewegt Mich am tiefsten, sagen zu können, daß Ich «ine lange Zeit habe thätig sein dürfen unter Gotte» Schutz und Segen. Ihm danke Ich dafür. Meine Wünsche gehen aber noch viel weiter: Sie zielen dahin, daß die Regierung Ew Majestät eine in jeder Beziehung gesegnete bleiben möge, daß Ihnen Freude, Friede und Zusriedenheit entgegrnkomme für alle Ihre Unternehmungen, für alle», waS Sie »um Wohl de» Reiche» und, Ich darf hinzufsgen, zum Wohl der Armee, im Auge haben und durchführen wollen Dieser Arme» anzugehören, in ihr thätig sein zu können, grhört zu Meiner größten Befriedigung und erweckt in Mir die Hoff» »ung, noch weiter in ihr wirken zu dürfen Daß für dir Zukunft diese Möglichkeit devorstehe, ist r» auch, worauf toir alle hoffen und wonach wir all« streben mit der ganzen «rast unserer Ueberzeugung. Möge e» Mir gestaltet sein, d es« Ge sinnungen, die mit ganz besonderer Stärke in un» lebendig ge worden sind, zum Au»druck zu bringen. Möge Lw. Majestät »och lange gesegnet regieren! Wir geben dem «»«druck unserer Empfindungen Laut mit dem Rufe: Se. Majestät der Kaiser und König, Er lebe hoch!' In Beantwortung de« Trinkspruch« de« Großhrrzog« hieltrn Se Majestät der Kaiser folgend« Red«: „Ew. Königl. Hoheit haben die Gnade gehabt, hier am heutigen Festtage auch Meiner zu gedenken, und mit tief- bewegtem Herzen ergreife Ich da» Wort, um den Dank auS- zusprechen für dirse außerordentlich freundlichen Worte, diese zu Herzen gehenden Werte, die Ew königl. Hoheit soeben gesprochen haben Wie diese Halle und wie dieser Fleck, an dem auch Ich Mich entsinne, die erhabene, Ehrfurcht gebietend« Gestalt Meine» hochseligen Herrn Großvater» und neben ihm die Lichtgepalt Meine» Battr» gesehen zu haben, so birgt da» Karlsruher Schloß in allen seinen Teilen für Mich Erinner ungen von höchstem Herzen! wert, und e» war natürlich, daß Ich den Wunsch hegte, bei diesem seltenen und einzig schönen Feste, da» Gotre» Huld und Gnade Ew. königl. Hoheit mit Ihrem Hause beschert hat, auch Meinen be scheidenen «ntiil nehmen zu können Ein Vorbild selbst loser, hingebender Pflichterfüllung in der Regierung, wie in militärischen Verhältnissen, rin treuer Waffengenoß« und Förderer der Gedanken Meine» hochseligen Großvater», ein emsiger und eifriger Hüter der erworbenen Schätze und Güter unsere» deutschen Volke», in allen diesen Dingen ein Vorbild für unsere jüngere Generation, so stehen Ew. königl. Hoheit vor den Augen der Generation, die Ich repräsentiere, die unter den Eindrücken de» großen Jahre» ausgewachsen ist. E» kann für Mich nur der höchste Ruhm sein und zugleich in Mir die höchste Dankbarkeit erwecken, wenn aus dem Munde deS Vertreters der Generation Meine- Herrn Groß vater», au- Ew königl Hoheit Munde selbst da- Wort aut- gesprochen wird, daß Sie mit den Grundsätzen, nach denen Ich zu regieren versuche, einverstanden sind. Denn e» geht daran» hervor, daß diese Grundsätze sich in Bahnen bewegen, die Mein unvergeßlicher Großvater un» vorgezeichnet hat. Wollie Gott, e» hätte ihm gefallen, Meinen herrlichen Bater noch recht lange zu erhalten. Aber da e» nun einmal ander- gekommen ist, fo bin Ich auch fest entschloßen, dem schweren Erbteil, da» Mir zugcsallen ist, mit Ausbietung aller Meiner Kräfte gerecht zu werden. Da» gefchieht besonder» durch die Pflege der Armee. Ich hoffe, daß e» Mir gelingen wird, durch sorgfältige Pflegt sie in dem Zustande zu erhalten, wie sie Mein Herr Großvater Mir überließ, al» ein Instrument n feiner Hand, den Frieden zu erhalten, im lirirge zu isiegen, al» eine unvergleichliche Schule für di« Erziehung unsere» Volke». Ich kann mir aber eine solche Arbeit nur lohnend und zu gleichcr Zeit ersprießlich denken, wenn solche Vorbilder, wie Ew Königl. Hoheit unter den deutschen Reichsfürsten sind, Mir zur Seit» stehen. Denn eS ist felbstverftändlich, daß eine ältere Generation, wen» sie mit einem Male ihre» würdigen Haupte» beraubt ist, r» fchwer finden muß, einer jüngeren Hand zu folgen; denn die Ansichten wechseln, wie die Ausgaben der Zeit. Wenn daher auS so berufenem Munde und von solcher Seite Mir ausmunternde und lobende Worte ausgesprochen werden, so schöpfe Ich daraus den Mut zu weiterem Streben. Meine Worte sollen damit schließen, daß Ich nicht allein, sondern im Namen jedes Deutschen von ganzem Herzen Gottes Segen erflehe für Ew. Königl. Hoheit und Ihr Hau-, aus daß S-e auck ferner Mir al- Berater zur Seite stehen Elsa entscherden, die un« der Gast noch zu singen Haden wird. Bei dem heutigen fast erschrecklichen Mmus an brauchbareren Sängerinnen namentlich de« in Rede stehenden Fache« möchte man doppelt vorsichtig in der Fällung eine« absprechenden Urteil« fein und der Erwäg ung Raum geben, ob nicht vielleicht die Möglichkeit einer Ab stellung der beregten Mängel in Rechnung zu ziehen wäre. Neben dem Gaste trat al« Debütantin wieder Frl. Abendroth hervor Die junge Sängerin hatte die Rolle de« Pagen übernommen Doch bestand sie die«, mal nicht so glücklich wie bisher Nicht nur daß hier der Mangel einer reisen, über der Aufgabe stehenden gesanglichen Technik besonder« fühlbar wurde, trat auch der eigentümliche etwa« spröde Klang de« Organ« wieder schärfer zu Tage Ebensowenig kann verschwiegen werden, daß das letztere im Ensemble vorerst noch nicht genügende Tragfähigkeit entwickelte Die Besetzung der übrigen Rollen giebt zu besonderen Bemerkungen nicht An laß; e« war die in letzter Zeit üblich»: Margarete — Frau Abendroth, Raoul — Hr Petter, Marcel — Hr Wachter, Never« — Hr Perron rc. Die musikalisch» Leitung führte Hr. Hofkapellmeister Hagen O. S. Verein für Erdkunde. Am 25. April legte im Dresdner Verein für Erd kunde Hr Prof, vr Schneider zunächst eine japanisch« Puppe vor, di« einen altjapanifchen Kriege, in voll ständiger Ausrüstung und vollem Schmucke mit Aus nahme de« Fedrrbusche« auf dem Helm darstellt Eine solche Puppe wurde im alten Japan von adligen Familien aufgestellt, sobald ein Sohn geboren wurde, damit sie den Knaben immer darauf Hinweis«, wozu «r bestimmt war, und den Mann erinnere, seiner Pflichten stet« eingedenk zu sein Jnt»reßant wird die Puppe, wenn man sich neben sie einen japanischen Krieger der G«gcnwart in seiner ganz drr «uropäischen entsprechen ¬ den Ausrüstung oentt Ferner legre Hr Prof Schneider «ine Ansichtspostkarte vor, die die bekannte Grrnzecke bei MySlowitz in Oberschlesien darstellt, wo die Grenzen von Preußen, Oesterreich und Rußland zusammentreffen und durch die Vereinigung der Schwarzen und Werßen Przemsza zu der nunmehr bi« zu ihrer Mürbung in die Weichsel die deutsche Grenze bildenden Przemsza »ine natürliche Dreiteilung entsteht Weiter machte der selbe Redner auf die in den deutschen Schutzgebieten er scheinenden deutschen Zeitungen aufmerksam, von dem» ver- schiedeneNummernausDeutsch-Eüdwstafrika,Deutsch West- afttka und Samoa vorlagen, und wir« auf ihreBedeutung für di» Kenntnis unserer Kolonien hin Im Gegensätze zu den Berichten von Reisenden, die den Kolonien nur »inen kurzen Besuch widmeten und auf flüchtige Beobachtungen ein oft abfprechende« oder einseitige» Urteil gründen, findet man in diesen Zeitungen nicht bloß die Meinung de« Redakteur«, sondern auch Mitteilungen und Berichte von Deutschen, die in den Kolonien seßhaft find, und kann daraus, wie nicht minder au» dem Anzeigenteile der Zeitungen, einen Einblick in viele Verhältniffe, wie sie wirklich sind, gewinnen. Während die in Apia all» 14 Tag« erfcheinende Samoanische Zeitung noch im ersten Jahrgang» steht, befindet sich di« De»tfch-Ost- afrikanische Zeitung in Dar-eS-SalLm bereit» im dritten und die Zeitung für Deutsch-Eüdwrstafrika, die früher in Windhuk hergestellt wurde, jetzt aber in Ewakopmund erscheint, sogar im vierten Jahrgang«. Endlich wie« Prof Schneider auf eine Anzahl ethnographischer und naturgeschichtlicher Gegenstände au» Deutsch. Südwest, afrika hin, die im Verein»lokale «»»gestellt waren Sie gehörten zu einer Sammlung, die der jetzt in Dre»den lebende Hr. B Kandler während eine« mehrjährigen Aufenthalte» in dem genannten Schutzgebiete insbesondere auf seinen Handel», und Jagdzügen zusammengrbracht ha» Viel Beachtung fanden namentlich die Gehörn« verschitdener Antilopen- und anderer Wildarten. Nach Viesen Darbietungen hielt Hr Karl Ribbe einen Vortrag über einen Plan zur Durchquerung von Neuguinea Zu dessen Begründung gab Redner vorerst einen Urberdlick über die Gebirge und Flüsse der Insel, soweit diese bekannt sind, und über die bis herigen Versucht, in« Innere einzudringtn Letzter«» ist bisher den meisten Reisenden nur auf einer ver hältnismäßig kurzen Strecke gelungen Die bisher einzige Durchquerung fand im nordwestlichen, nieder, ländischen Teile der Insel statt, nämlich auf der nur 10 km breiten Landenge, di« durch die von Westen h«r tief einschneidende Mac Cluer-Bucht hervorgerufen wird Diefe Durchquerung führte 1872 geh Hofrat vr A B Meyer aus, der Direktor de« Königl. Zoologischen und Anthropologisch - Ethnographischen Museums in Dresden In neuester Zeit versuchte Otto Ehler« vom Hüongols an der Nordostküste bi» zum Papuagolf an der Südwestküste von Neuguinea durch zudringen. Der unglückliche NuSgang dieser Expedition »st noch in aller Erinnerung; er war die Folge der Unterschätzung der Schwierigkeiten eine» solchen Unter« nehmen» und der falschen Wahl der Begleitmannschaft, insofern die vom Führer dazu angrworbenen Papua» außerhalb ihre« heimischen Bezirk« völlig unbeholfen sind. Der Plan, drr nach Hrn Ribbe« Meinung zum Ziele führen würde, ist folgender: Die Expedition dürfte nicht lediglich di« Durchqu«runa der Insel zur Ausgab» haben, sondern auch deren möglichst genaue Erforschung hin sichtlich ihrer Natur und Bevölkerung, weshalb etwa sech« Europäer sich an ihr beteiligen müßten Al« Schutzbegleitung müßten Malaien, am besten Amboinesen, genommen werden Europäische wie farbige Teilnehmer müßten vor dem Beginne der Reise gehörig trainiert werden Damit die Forschungsaufgaben in möglichst großem Umfange gelöst würden, wäre di« Durchquerung nicht an einer möglichst schmalen, sondern an der breitesten Stell« der Ins«! auszusührrn, nämlich im Ge- und al« Vorbild Mir voranstrh«». Unseren Gesinnungen gedcn wir Ausdruck, indem wir rufen: Se königl. Hoheit der Großherzog von Baden Hurra, Hurra, Hurra! Da« Paradediner begann um 5 Uhr nachmittag« in der oberen Galerie und den anstoßenden Räumen de« Schlöffe» Die Tafel war mit roten Nelken ge ziert. Di« Musik spr»lte aus»rlrsen« Weisen, zunächst einen Jubiläumsgruß unter Einfügung zwei«» Lieb- lingsmelodien de« Großherzog», darunter: „S«ht, er kommt mit Prei» gekrönt" E» folgten unter anderen da« alte niederländrsch« Dankgebet, Teile von Berlhoven» Eroica, Stücke au» den Meistersingern Den Schluß macht« ein alter badischer Marsch. Se Majrstät de, Kaiser, Allerhöchstweicher die Umform seine« badischen Regiment« und badisch« Orden trugen, saßen zwischen der Großherzogin und der Prinzessin Wilhelm Gegenüber saß in G«neral»uniform mit dem Band« de« Schwarzen Adlerorden« der Großherzog zwischen den Prinzen Albrecht von Preußen und dem General v Bock und Polach Link« von der Prin zessin Wilhelm folgten der Großfürst Michael von Rußland,die Erbgroßherzogin von Baden, Prinz Gustav von Schweden, Herzogin Johann Albrecht von Mecklenburg, Prinz Karl von Baden, Prin zessin Reuß, Prinz Max von Baden, Gräfin v Rhena, Fürst zu Hohrnlohe Langenburg, Prinz Reuß, Erbprinz zu Hohenlohe-Langenburg u a Recht« von der Großherzogin folgten Se. Majestät der König von Württemberg, die Kronprinzessin von Schweden, der Erbgroßherzog von Baden, Fürstin zu Lipp«, Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg- Schwerin, Erbprinzessin von Anhalt, Se Durch, laucht der Fürst zu Waldeck und Pyrmont, Erb- Prinzessin zu Leiningen, Erbprinz von Anhalt, Prinz Friedrich von Sachsen-Meiningen, Prinz Ernst von Sachsen-Altenburg rc. An der inneren Seite der Tafel saßen zunächst dem Großherzog der Reichskanzler Graf v. Bülow, General v. Bülow, Generaloberst von Los, General Frhr v Bilfinger, ferner die weiter hier anwesenden Fürstlichkeiten, die Herren de« Hofe« und de« Gefolge«, die Spitzen der Behörden, di« Generalität, die Offiziersabordnungen. der Oberbürgermeister von Karlsruhe und andere Nach dem Trinkspruch de« Großherzog« spielte die Musik: „Heil Dir im Siegerkranz". Nach der Rede Sr. Maje stät de« Kaiser« wurde die badische Hymne gespielt Nach der Tafel hielten Se Majestät der Kaiser und der Großherzog und die Großherzogin Ccrcle ab Während der Auffahrt zum Paradediner und der Ankunft de« Königs von Württemberg hielt eine dicht gedrängte Zuschauermenge die Hauptstraßen und den Schloßplatz besetzt Zahlreiche Nationaltrochken, besonder« au» dem Oberlande, waren bemerkbar Im Stadtgarten fand ein Festkonzert für die Künstlerschaft statt. Bei Eintritt der Dunkelheit begann eine überaus glanzvolle Illumination. Die Stadt bot einen feenhaften Anblick. Leibe« war die Beleuchtung durch den seit Nachmittag andauernden Regen beeinträchtigt Große Zuschauer- maffen durchwogten die Straßen der Stadt Die Studentenschaft der badischen Hochschulen in Heidelberg, Freiburg i B. und Karl«ruhe veranstaltete abend» einen glänzenden Fackelzug, der mit einer Huldigung vor dem Schloff« endrte und an den sich ein Festkommer« in der Festhalle anschloß. Der Großherzog und die Großherzogin, der Erbgroß- Herzog und die Erbgroßherzogin unternahmen «ine Rund, fahrt zur Besichtigung der Festbeleuchtung und wurden überall stürmisch begrüßt. Die Abreise Sr Majestät de« Kaiser« erfolgt« abends 8 Uhr 50 Min Zur Verabschiedung waren er schienen der Großherzog, der Erbgroßherzog und Prinz Max von Baden, sowie der Reichskanzler Graf v. Bülow, der Preußische Gesandte v Eisendecher und der Stadt- kommandant Der gestrige Tag wurde mit Glockengeläute von allen Kirchtürmen, Salutschießen und einem großen militärischen Wecken eingeleitet, da« von fünf Militär, kapellen »««geführt wurde; vom RathauSturm erscholl
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