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Dresdner Journal : 24.04.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190204244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-04
- Tag 1902-04-24
-
Monat
1902-04
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 24.04.1902
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Dresdner A»rü«-t»»«««Oe-ühre»: Die Zeile kleiner Schrift der M 7 mal gelpolteneu Aukündi, M W W »ung«-«elle oder deren Raum E U M » 1» M W 20 PI «ei Tabellen^ UN» HZZSZZ 8 LZ Sl I MDDMNM DMMMW . daktlonSstnch(Sinqöandt-die Ve»»««pre1»t keim Bezüge durch di» Ae«äft»fteLe tuuerßal» Preodnm r,dv M. («in>chl Zutragunz), durch die M Teulschen Reiche 3 M (aurschlietzlich Bestellgeld) vierteljährlich. Einzelne Nummer» 10 Pf Mrd Zuracksendung der für die Schrillte« ung defilmmiru, «der von dieser nicht ein» geforderten Beiträge bean- Sprucht, so ist da« Postgeld beizufügen. Gebühren. Ermäßigung bet öfterer Wiederholung Herausgegeben von der König!. Expedition de- Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1293. «»nahm» der Anzeigen btt ————— mittag« 13 Uhr für d»e nach» Erscheinen, Wer«-», nachm ° Uhr. mittag« erscheinend. Nummer. O93. 1902 Donnerstag, den 2t. April nachmittags. . Ämtiicher Teil. Dresden, 24. April. Se. Majestät der Deutsche Kaiser, König von Preußen, sind gestern abend 6 Uhr 30 Min. von DreSden-Strehlen nach Primkenau gereist Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den Postschaffnern Wenzel in Glauchau und Gerber in Zwickau daS Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. vrunmuuzeu, Versetzungen rc. tm öffeutl. Dienste. Geschäftsbereiche de« Ministerin»« -er Ktnanze«. Bei der Post - Verwaltung find ernannt worden: HOppner, zeither Poftkassirer, al« Postdireftor in Lei«nig; thaiemann, Carpereit, Müller und Mohrich, zeither Ober Postdirektiontsekretäre, al« Postdirektoren in Oschatz, Rochlitz, Leipzig (Postamt 3) bez Hainichen; Elau«, zeither Postoerwalter in Srringrwalde, al« Postverwalter inBöpperl- dors; Thieme, zeither Postverwalter in Ostrau (Sa.), al« solcher in Probstheida; Sternkops, zeither Postverwalter in Baschwitz, al« solcher in Geringswalde; Woll, zeither Postverwalter in Kieritzsch (Sa), a:« solcher in Gaschwitz; vril, zeither Postverwalter in Mockau (Parthe), ol« solcher in Sroßbolyen; Schröter, zeither Postverwalter in Groß bothen, al- solcher in Mockau ^Parthes; Ihle, Linealmacher, all Poftagent in Rothenthal (Trzgeb.); Rudorf, zeither Posthülssttüeninhaber, al« Popagror in Leubnitz (Vogtland); Münch, zeither Posthülsstelleninhaber, al« Postagent in Ursprung (Bz. Chemnitz); Gützlaff, DrechSlermeister, al« Postagent in Adorf-(Erzgeb.). 2» Geschäftsbereiche -e« Ministerium» -e« Kult«» »n» öffentlichen Unterricht«. Zu besetzen: die dritte Lehrerftclle a d Kirchschule zu Oppach. Koll.: die oberste Schulbehölde. 1200 M Gehalt, fr. Wohnung. Bewerbungen sind m,t sämll Unterlagen bi« »0. April beim Bezirk«schul> iuspektor Bach, Löbau, einzureichen. Im Geschäftsbereiche de« ev.-luth. LandeS- consistorium« sind solgende Stellen im regelmäßigen BesetzungSversahren zu besetzen: da« Pfarramt zu Nieder- gräsenyain (Rochlitz) - El IV(^). — Toll.: die Ritter- galthrrrschast aus Syhra u. Hopsgarten. — Hicruber ist zu besetzen: da« neubegrundete II. Diaconat an der Lutherkirche in Plauen i. B. (Ephoralort) - Cl. H — Coll : derSladt- rath — Tagegrn wurde angestellt bez. befördert: k. Kii.drich August Harzer, Archidiaconu« in OelSnitzi. B-, al« Psarrer in Drebach (Marienberg); Martin Wilhelm Tugen Stegsried Straube, Psarrv car in Buchholz, al» Hilstgeist. Iiche: in Hartmanntdois ^Rochlitz); Johanne« Paul Edwin Siegert, PredigtamtScandldat, al» III Diaconu« an Et. Maica» in Chemnitz (Chemnitz I); Erich Friedrich Saxe, Anstalltpfarrer in Colditz, al- AnstaltSpsarrer in Groß schweidnitz (Oberlausitz); Carl Hermann Sammler, Hils«- geistlicher in Hartmannsdorf, al« ll. Diaconu« in Meerane (Slauchau). (Behördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Aus dem Reichstage. Als Vorbote für die demnächstige Vertagung des Reichstage- ist soeben die BundeSratSvorlage, be treffend die Gewährung einer Entschädigung an die Mitglieder der Zolltariskommission für deren Ber- handlungSdauer während der Unterbrechung der Plenarberatungen, erschienen. Von der Zahlung von Tagegeldern ist abgesehen worden; es wird vielmehr die Gewährung eines PauschquantumS von je 2400 Mark vorgeschlagen. Diese Ent- schädigungSform verdient vor der der Diäten- gewährunq schon um deswillen den Vorzug, weil mit ihr Weiterungen für die ReichSkasie vermieden werden. Dann aber wird dadurch der Ausnahme charakter dieser Leistung besser gewahrt, und endlich Kunst und Wissenschaft. Königl. Opernhaus. — Am 23. d. Mt« : „Hoffmanns Erzählungen". Phantastische Oper in drei Akten, einem Prolog und einem Epilog von Jule« Barbier. Musik von Jacque» Offenbach. Die sich augenfällig trefflich bewährende Maßnahme, di« Verkörperung der Heldinnen der drei Bilder de« Werke« verschiedenen Darstellerinnen zu übertragen, gab jetzt Veranlassung, sich Frl Abendroth in der Rolle de, Olympia versuchen zu lasten Die junge Sängerin, die zuerst mit dem Vortrage de» Gesangwalzer« au» Gounob» „Mireille" in der kleinen Rolle der Flora in Verdi« „Violetta" den Blick auf ihre besondere Begab» »ng für den kolorierten Gesang lenkte, bestätigt« jetzt vollauf die damal« gemachten Wahrnehmungen Da« Organ, im Klange auffallend an da» der Schwester der Debütantin, Frau Abendroth, erirnernd, giebt sich ganz al« eine jener schlanken, biegsamen Sopranstimmen, wie sie die beste Mitgift für die berufenen Vertreterinnen der Kehlfertigkrit sind, und die Technik erwie« sich al« durchau« vorgeschritten genug, um di« Sängerin ehrenvoll bestehen zu lasten Mit Ausnahme de» noch der Elschließung harrenden Triller» kamen di« Postagen und Verzierungen mit erfreulicher Reinheit und Sauber» Kit heran«, und nicht am wenigsten befriedigt« «», wi« treffsicher sich Frl Abendroth in den Staccati bewährte und wie sie auch bereit« die Piano» und Pianissimo- Effekte in den Bereich der Wirkung zu zieh«« verstand. Daß dir junge Sängerin noch nicht mit jenem be wußte», si«ge«gewisten Auftreten der Loloratur.Diva ihre Aufgabe löste und ihr Noviziatentum auch in dem Umstande hervortrat, daß sie e« bi«weiken noch außer acht ließ, da« Automatische in Au«druck und Beweg unzen festzuhalten, war nahezu selbstverständlich und ver- dürfte anzunehmen sein, daß die von vornherein festgesetzte unverrückbare Grenze der Entschädigungs summe auf die möglichste Abkürzung der KommissionS- debatten hinwirken werde. Wenn von einigen Seiten behauptet wird, der vorliegende Gesetzentwurf wider spreche dem verfassungsmäßigen Grundsätze der Diätenlosigkeit für ReichStagSabgeordnete, so ist das nicht richtig. E« handelt sich hier um einen Aus nahmezustand, der eine solche AuSnahmemaßregel erforderlich macht. Man wird eS einem Ausschüsse von 28 Mitgliedern um so weniger zumuten können, zu ausgedehnten, während der Vertagung de« Plenum- stattfindenden anstrengenden Sitzungen nicht bloß persönliche, sondern auch materielle Opfer zu bringen, al« jede- dieser Mitglieder verbunden ist, pünktlich und regelmäßig zur Stelle zu sein. Im Reichstag-Plenum zu erscheinen und während seiner Beratungen ununterbrochen sich im Sitzungssaale aufzuhalten, ist kein Abgeordneter gezwungen; da gegen besteht ein solcher Zwang unleugbar für jedes Mitglied der Zolltariskommission, und schon au« diesem Grunde ist e« billig, Entschädigungsgelder anzuweisen. Voraussichtlich wird die Vorlage ohne erhebliche Schwierigkeiten zur Verabschiedung gebracht werden. Die Linke will zwar den Versuch machen, den Ent wurf im Sinne einer Diätengewährung an alle Mit glieder deS Reichstages zu erweitern; jedoch die Parlamentsmehrheit wird jedenfalls diesem Ver langen gegenüber sich streng ablehnend verhalten, weil ein Beschluß nach dieser Richtung keinerlei Aussicht auf Annahme von feiten des BundeSrateS haben und nur das Zustandekommen der Vorlage selbst in Frage stellen würde. Im Zentrum ist man ebenso wie bei den Nationalliberalen von dem Wunsche, bei dieser Gelegenheit die allgemeine Diäien- frage aufzurollen, abgekommen; die Stimmen dieser Parteien dürften also mit wenigen Ausnahmen der BundeSratSvorlage sicher sein. Da in dem Entwürfe von einer „Unterbrechung der Plenarverhandlungen des Reichstage«" gesprochen wird, ist ersichtlich, daß die bereits seit November 1900 laufende Session auch in diesem Jahre nicht geschlossen, sondern ver tagt werden soll. Obwohl der Schluß der Session wünschenswerter gewesen wäre als die nochmalige Vertagung, so ist diese nicht zu vermeiden. Ab gesehen davon, daß der Reichstag in seinen letzten Sitzungen zwei wichtige Gesetzentwürfe, und zwar die Vorlagen betreffend die gewerbliche Kinderarbeit fowie die Abänderung deS ServiStarifS und der Klasseneinteilung der Orte, der Kommissiontberatung überwiesen hat, die vor Pfingsten nicht zu Ende ge führt werden dürften, ist es notwendig, den Reichstag zusammenzuhalten, um eine Fühlungnahme der Zoll- tariskommissivnSmitglieder mit ihren Fraktionen zu ermöglichen, um sich nach Abschluß der zweiten Lesung der Tarifvorlage über die erforderlichen Ab änderungen der daselbst gefaßten Beschlüsse zu ver ständigen. Die Plenarberatungen des Reichstages sind in den letzten Tagen sehr lebhaft gefördert worden. Die Erledigung der zweiten Lesung der Seemanns ordnung nebst den dazugehörigen Entwürfen ist über Erwarten schnell erfolgt, da die Sozialdemokraten zur allgemeinen Ueberraschung darauf verzichtet hatten, zu ihren Abänderungsanträgen Agitations reden zu halten und von dem Mittel der Aus zählung Gebrauch zu machen, obwohl die ver schiedenen, die sozialdemokratischen Anträge ab lehnenden Beschlüsse durch ein nicht entfernt beschluß fähiges Haut gefaßt worden waren. Ferner hat der Reichstag den Gesetzentwurf betreffend den Servit- tarif und die Klasseneinteilung der Orte nebst der Novelle zum Wohnungsgeldzuschußgesetz in erster Beratung erledigt und ihn, wie bereits erwähnt, nebst den dazu eingegangenen 400 Petitionen einer Kommiision überwiesen. Die Annahme dieser BundeSratSvorlage scheint gesichert zu sein. Die Novelle zur Strafprozeßordnung betreffend den Ge richtsstand der Presse hat ebenfalls die erste Lesung passiert und wird ohne Kommissiontberatung im Plenum vermutlich ohne Schwierigkeiten in der Fassung deS Bundesrats erledigt werden. Schließ lich ist auch das Schaumweinstruergesetz, über das der Kommissionsbericht schon seit einem halben Jahre vorliegt, dessen Beratung aber immer wieder zurückgestellt werden mußte, in zweiter Lesung fertig- gestellt und der Verabschiedung nahegebracht worden. Die Kommission hatte an der BundeSratSvorlage einige Abänderungen vorgenommen, namentlich hatte sie in der Art der Steuererhebung eine Aenderung beschlossen. Da sich jedoch der Staatssekretär deS Reichsschatzamts mit der Kommissionsfassung einverstanden erklärte, so steht dem Zustandekommen de« Gesetze-, dem auch für die dritte Lesung eine starke Mehrheit gesichert ist, nichts im Wege. Grundsätzliche Gegner sind nur die Sozialdemokraten, die selbst diese indirekte Steuer, obwohl durch sie nur wohlhabende Kreise belastet werden, verwerfen zu müssen erklärten, da angeblich der Luxus nur durch kräftige direkte Steuern zu treffen sei. Für die nächsten Wochen rechnet man im Reichstage auf vollzählige Besetzung, da dann dritte Lesungen und streitige Vorlagen auf der Tagesordnung stehen werden. Alles dies deutet darauf hin, daß die Reichstag-Verhandlungen ihrem Ende zuneigen und daß die Vertagung de- Parlaments vor Pfingsten erfolgen wird. Tagesgeschichte. Dresden, 24. April. Se. Majestät der Kaifer verbrachten den gestrigen Nachmittag mit Ihren Königlichen Majestäten in Villa Strehlen. Um 5 Uhr nachmittags fand daselbst die König liche Familientafel statt, an der Se. Majestät der Kaiser, Ihre Majestäten der König und die Königin, Se. Königl. Hoheit der Prinz Georg, Se. Königl. Hoheit der Prinz und Ihre Kaiserl. und Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August mit Höchstihren beiden ältesten Söhnen den Prinzen Georg und Friedrich Christian, Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prin zessin Johann Georg und die Prinzessin Mathilde, ferner Ihre Hoheiten die Prinzen Herrmann und Albert von Sachsen-Weimar- Eisenach sowie Se. Hoheit der Herzog Karl Borwin zu Mecklenburg-Strelitz teilnahmen. Zu Ehren deS Allerhöchsten Gastes trugen Se. Majestät der König und Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg zur Tafel die Uniform deS Königl. Preußischen 2. Garde-UlanenregimentS, Se. Königl. Hoheit der Prinz Georg diejenige deS Königl. Preußischen Ulanenregiments „Hennigs v Treffen feld" (Altmärkisches) Nr. 16 und Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich August die des Königl. Preußi schen Garde-SchützenbataillonS. Während der Tafel konzertierte die Kapelle deS Königl. 2. Grenadierregiment- Nr. 101 im Garten vor der Königl. Villa. Die Herren deS Kaiserlichen Gefolge- und die Damen und Kavaliere der Königl. und Prinzl. Hof ¬ mochte den freundlichen Eindruck der Gesamtleistung nicht zu trüben. O. S Berichte aus den Königl. Sammlungen 1901. 9 Mineralogisch-Geologische« Museum nebst der Prähistorischen Sammlung. In der mineralogischen Sammlung wurde mit der speziellen Durcharbeitung der Mineralien de« König reich« Sachsen begonnen; die sächsische Mineraliensamm lung konnte durch gelegentliche Ankäufe einzelner Stufen vermehrt werden und insbesondere auch durch eine Reihe von Mineralien de» Schneckenstein« im Vogtlande, die von Hrn Oberlehrer Englert in Untersachsenberg durch Tausch erworben wurden. Die systematische Haupt sammlung wurde durch einig» Geschenke und durch An käufe einer Reihe von Stufen meist ausländischer Mine ralien von der Mineralienniederlage der Königl Berg, akademie in Freiberg vermehrt; von letzteren sind besonders heroorzuheben ein Würfel von Flußspat von 25 om Kantenlänge von Durham in England, «ine Gruppe fehr großer Aragonit Krystall« von Cianciana in Sizilien Di« kleine Sammlung von Meteoriten wurde durchgeardeitet und mit gedruckten Etiketten versehen, und vor allem wurden die Meteoreisen gereinigt und durch Behandlung mit Zapon gegen Zerfall durch Zer setzung zu schützen versucht Die prtrographische Sammlung wurde mit 600 gedruckten Etiketten versehen, aber nur durch wenige Stücke vermehet, in«brsondere durch Aufsammlungende« Direktor« in Ligurien In der geologischen Sammlung wurde nur wenjg an der Neuordnung weitergearbritet, weil di« Stell« d«S ,w«iten wissenschaftlich«» Hilfsarbeiter« längere Zett nicht besetzt werden tonnte. Doch wurde vre Samm lung durch wertvolle Geschenke der Herren Eisel in Gera (thüringische Graptolithen) und vr. Pohle in Dre»den-Blasewitz (Versteinerungen de« Cenoman« von Plauen-DreSden) und durch den Ankauf einer Reihe von 185 Nummern Ammoniten au» Tria» und Jura von dem Rheinischen Mineralien-Kontor de» vr. F. Krantz in Bonn vermehrt Die Umordnung und Instandsetzung der Hand» bibliothek wurde beendet; sie umfaßt jetzt etwa 3700 Bände und 150 Kapseln mit Broschüren. Zur Handbibliothek der mineralogisch-geo logischen Abteilung kamen 45 Fortsetzungen von Zeit- und GesrllschaftSschriften und Lieferungswerken, sowie 56 Einzelwerke und Sondrrabdrücke hinzu, von denen hervorzuhebe« sind die Vervollständigungen zum Archiv der «aturwiffenschaftlichen Lande«durchforschung von Böhmen, zum Loletiu und zu den ölsmorm, äs la Oomieiüu fiel map» gvolü^ioo ciovepan», zu A d'OrbigNY» kaläoutoloxio kr»o^»iss, terraiv jur»«iiqus und di« 44 Bände umfaßende Ergänzung der valaeontograpdic», Beiträge zur Naturgeschichte der Vorzeit, von der bisher nur die ersten Bände in der Handbibliothek vorhanden waren Die Arbeiten in der prähistorischen Sammlung beschränkten sich im wesentlichen auf die Bearbeitung noch vorhandener Bestände an Urnen und ander«« Thongefäßen au» früheren Ausgrabungen für da» Museum, für deren systematische Einordnung in die Sammlung der letzte noch vorhandene GlaSpulttisch de, Mittelreihe durch einen eisernen Glat schrank ersetzt wurde, um dem drückenden Mangel an Ausstellungsraum für sächsische Gräberfund« wieder für einige Zeit abzu helfen Die früher in dem GlaSpulttische aufgestellten Fundstücke au« der jüngeren Steinzeit werden in Zukunft in einem eisernen Wandschrank ihren Platz finden. Die Vermehrung der Sammlung beträgt 2 Menschrn- staaten vereinigten sich, soweit sie nicht einer Ein ladung zu dem von Sr. Excellenz dem Staatsminister v. Metzsch zu Ehren de« Tag«- veranstalteten Diner gefolgt waren, zur MarschallStafel im Rrsidenzschloffe. Nach aufgehobener Tafel verweilten die Aller höchsten und Höchsten Herrschaften noch bis kurz vor H7 Uhr zusammen. Sodann verabschiedeten Sich Se. Majestät der Kaiser von Ihren Königl. Hoheiten den Prinzessinnen de- Königlichen Hauses. Ihre Majestäten der König und die Königin geleiteten den Allerhöchsten Gast nach der Haltestelle, woselbst Sich Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen Georg, Friedrich August und Johann Georg ebenfalls eingefunden hatten. Vom Königl. Dienst waren zur Verabschiedung anwesend: Ihre Excellenzen die Frau Oberhofmeisterin v Pflugk und der Königl. Oberhofmarschall Graf Vitzthum v. Eckstädt, ferner der Kammerherr v. Metzfch- Reichenbach und die Flügeladjutanten Oberstleutnant v. KoSpoth und Major Frhr. v. Welck. Die Herren de- Kaiserlichen Gefolges hatten sich vom Residenzschlosse aus zu Wagen nach der Halte stelle Strehlen begeben und erwarteten den Monarchen daselbst. Nachdem Se. Majestät der Kaiser Sich noch einige Zeit mit Ihren Königlichen Majestäten und den Durchlauchtigsten Prinzen unterhalten hatten, bestiegen Allerhöchstderselbe nach herzlichster Verabschiedung den Sonderzug, der kurz nach H7 Uhr die Haltestelle Strehlen verließ. Se. Majestät begaben Sich nach Primkenau zu Besuch Ihrer Hoheiten des Herzog- und der Frau Herzogin Ernst Günther zu Schleswig- Holstein (vergl. Tagesgeschichte Berlin). — Ihre Majestäten der König und die Königin gedenken am Sonnabend, den 3. Mai e. zu dem üblichen FrühjahrSaufenthalte nach Schloß Sibyllenort in Schlesien abzureisen. Dresden, 24. April. Das heute au-gegebene 7. Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen vom Jahre 1902 enthält: Gesetz vom 21. März 1902, eine Abänderung der Bestimmungen in 8 65 verbunden mit 8 44, Vit. o und « der Revidierten Städteordnung sowie in 8 53 verbunden mit ß 35, Vit. e und v der Revidierten Landgemeiudeordnung betreffend; Ver ordnung vom 29. März 1902, die Beaufsichtigung der beweglichen Dampfkessel betreffend („Dresdner Journal" Nr. 75); Bekanntmachung vom 5. April 1902, die Ausdehnung deS Geltungsbereichs der Ortstaxe auf Nachbarpostorte betreffend; Bekannt machung vom 7. April 1902, das Verzeichnis der den Militäranwärtern im Königl. Sächsischen Staats dienste vorbehaltenen Stellen betreffend; Verordnung vom 8. April 1902, die Kommission zur Erhaltung der Kunstdenkmäler betreffend („Dresdner Journal" Nr. 84); Verordnung vom 12. April 1902, die Berücksichtigung der Blitzableitungen bei der Ein schätzung der Gebäude für die Zwecke der Landes- Brandversicherungsanstalt betreffend; Bekanntmachung vom 14. April 1902, betreffend Zusätze zu der mit Bekanntmachung vom 15. September 1900 veröffent lichten Nachweisung der Regelung der Gerichtsbarkeit über die Stäbe der Kommandobehörden, die Truppen teile und Militärbehörden der Armee, sowie eine Berichtigung. Deutsches Reich. Berlin Uebrr die Dispositionen für den Aufent halt de« KaiferpaareS und der beiden ältesten Prinzen in Primkenau beim Herzog und de. schävet au« Sketettgräbern, 23 größere Geräte unb Werkzeuge aus verschiedenem Gesteint material, 30 kleinere au« Feuerstein, 25 Gegenstände au« Kupfer, Bronze und Eisen, 5 Schmucksachen au» Silber und 25 au» Stein, Thon und Gla«, 2 Knochengeräte, 19 Tbon- gefäße und mehr al» 100 meist steinzritliche Gefäß- scherben Zu dieser Bereicherung der Sammlung hat nicht unwesentlich die Uebertragung der Inventarisierung der urgeschichtlichen Altertümer de» Königreich» Sachsen an den Kusto« Prof vr. Deichmüller durch das Königl. Ministerium des Innern beigetrage«. Unter den Ankäufen sind hervorzuheben 4 Kupfer geräte au» Ungarn und ein au» 9 Gegenständen be stehender Bronzedepotfund von Lausa, Bez. Dresden; unter den Geschenken die zahlreichen Reste au» «iner neolithischen Ansiedelung m Casabra im Königreich Sachsen durch Lehrer O Gutte in Casabra und die Beigaben au» den Skelettgräbern der Völkerwanderung«- zeit von Vehra, Provinz Sachsen, durch Apotheker vr Th Lange in Werningshausen Die Handbibliothek der prähistorischen Sammlung wurde vermehrt um 9 Fortsetzungen zu Zeit- und GesellschastSschriften und um 12 Einzelwerke, bez. Sonderabdrücke. Unter letzteren sind besonder« zu nennen B Khanenko: ^vtäqvitö» äs I» rö^on äu Oniepr« - L Lindenschmit: Die Altertümer unserer heidnischen Vorzeit; W RadimSky und F Fiala: Die neolithische Station von Butmir bei Sarajevo in Bosnien, und R. Virchow: Da« Gräberfeld von Koban im Lande de, Osseten, Kaukasus. Veröffentlichungen aus dem Museum: E Kal» kowSky: Die Verkieselung der Gesteine in der nördlichen Kalahari (Abhandlungen der naturwissenschaftlichen Gesell schaft Isis in Dresden, 190l, mit 3 Tafeln), und I. Deichmüller: Ein verzierte« Steinbeil au« Sachsen (ebenda, mit 1 Abbildung).
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