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Dresdner Journal : 11.04.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190204114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020411
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-04
- Tag 1902-04-11
-
Monat
1902-04
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 11.04.1902
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hatte sich gestern zu seiner ersten Sitzung unter dem Borsitze de» Peäsiventen de» AufsichtSamt« Gruner in den Dwnfttäum«n d,es«r Behörde versammelt Zu B«. ginn der V«rhandluagen fanden sich die vom Bundes rat» gewählten mchlstanvlgen Mitglieder de» Ausftch,«- amt» König! Preußischer Minister,aldirrktor Vr Herme», König! Sächfi'cher Geh Kat Vr Fischer, «önigl. Württemberg,lcher Präsident v Schicker, der dem Auf- sichttamte al« ständige« Mitglied im Nebenarm« angehörende König! Preußische Geh Oberregierung»- rat v Knebel-Döoeritz, die sonstigen ständigen Mit glieder und Hilfsarbeiter de« AussichlSamt» und fast alle Mitglieder de« Verficherung-deir-1« ein. Nach der Begrüßung der Mitglieder durch den Vor sitzenden widmete dieser zunächst dem Andenken seine« ver- bordmen Vorgänger«, de» Präsidenten vr v Woedtk« warme Worte der Erinnerung Er wie« sodann in ein gehender Weise auf die Aufgaben hin, denen sich der Verficherung»b«irat im Zusammenwirken mit dem Auf« ficht»amt zu widmen haben werde. Sodann trat der Bersicherung»beira1 in di« Tageiordnung (die Beratung der Entwürfe von Vorschriften über die Rechnungsführ ung der pnvaten Lersicherungsunternehmungen) ein. — Die von der Deutschen Kolonialgesellschaft mit Unterstützung au« Reichsmitteln eingerichtete Auskunftsftelle für Auswanderer hat mit dem Beginn des Reich-Haushaltsjahres l9O2 ihre Thätigkeit für den schriftlichen Verkehr eröffnet Die Eröffnung für den mündlichen Verkehr wird ebenfalls in den nächsten Wochen erfolgen — In der Zusammensetzung der Zolltarif kommission ist gestern ein Wechsel eingetrrten Au«- geschieden find die Abgg. Graf Oriola (natl), vr Crüger (frs Vp) und Müller-Meiningen (frs. Vp), Schrader (frs. Vg), Bebel und Antrick (Soz.) und v komierowSki (Pole) Dafür sind eingetrrten die Abgg. Sieg (natl), Fischbeck und Casselmann (frs. Vp), vr Pachnicke (frs. Vg ), vr. Gradnauer und Wurm (Soz.) und der Welfe v Hodenbera. — Die Sozialdemokraten haben zu den Vieh zöllen ihre Anträge auf Zollfreiheit in der Zoll- tarifkommisfion gestellt. — Dem Reichstage ist der Gesetzentwurf be treffend den Servistarif zugegangen. Preutztscher Landtag. Abgeordnetenhaus, kb. Sitzung vom 10. Apnl, 11 Uhr vormittag» Im Bb- geordnetenhause wurde gestern die allgemeine Besprech ung de« Eisenbahn Etat«, für die im ganzen «2 Redner gemeldet sind, fortgesetzt Zunächst sprach der Abg Gothein, der die vorgestern von mehreren Rednern dem Staatsbahn- system gewidmeten Loblprüche al» teil» unbegründet oder doch wenigsten» übertrieben hinstellte Er meinte, da» beste wäre ein gemischtes System. Er beklagte sich ferner u. a. darüber, daß die Eisenbahnverwaltung mehrfach den Bau von Eisenbahnlinien feiten» de» Staate» abgelehnt, gleich zeitig aber auch die von den Interessenten nachgesuchten Konzessionen für Privalbahnen, u a. in verschiedenen Fällen auch in Schlesien, zum Beispiel in bezug aus die Linien Ratibor - Leobschütz und OelS—Brieg verweigert habe Ferner beschwerte er sich über die Tarife von Stettin nach BreSlau, infolge deren z B Heringe billiger von Stettin nach Krakau und Lemberg al» von BreSlau nach diefen Orten gehen. Minister v. Thielen antwortete auf die Rede Sothein». in dem er verschiedene Ausstellungen GotheinS al» unbegründet bezeichnete. Namen» de» Zentrum» sprach der Abg. Fritzen, der unter anderem den Vorschlag, zur Förderung de» Teutsch- tum» gemisst Elsenbahnbehöiden und Eisenbahnwerkstätten in die Ostmarken zu verlegen, bekämpfte, weil die Eisenbahn- Verwaltung al» rein wirtschaftliche Einrichtung dem politisch nationalen Kampfe fernbleiben müsse. Dagegen protestierte der konservative Abg v Arnim und befürwortete diefen Vor schlag. Aus die Frage, ob der Rückgang der Eifenbahnein nahmen durch anderweitige Mehreinnahmen ausgeglichen werde, bemerkte Finanzminister Frhr. v Rheinbaben, der von ,hm in Aussicht genommene Fehlbetrag werde zwar vielleicht nicht ganz die Höhe von 46 Mill, erreichen, aber immerhin sich aus zwischen 40 und 4S Mill belaufen. In bezug aus da» lausende Etat-jahr bemerkte Minister v. Tvielen, daß wahrscheinlich auch in diesem EtatSjahre der Ansatz der Einnahmen nicht erreicht werden würde — Dem preußischen Landtage soll i» nächster Zeit noch eine Vorlage zum Schutze de» Deutsch tum» in den Ostmarken zugehen, deren Beratung, wie man annimmt, die Tagung bi« über Pfingsten hinaus verlängern wird. — Im preußischen Herrenhause sind nunmehr die Plenarsitzungen auf den 2 bis 7 Mai angesetzt worden. Der Vorsitzende der Finanzkommission Graf Zielen-Schwerin hat die Kommission zum 28. und 29 April emberufen, um den Etat zu beraten Karlsruhe E« steht jetzt, der „Köln Ztg" zu folge, fest, daß Se. Majestät der Kaiser am 26. April hier eintreffen werden, um Sr König!. Hoheit dem Großherzoge Seine Glückwünsche zum 50jährigen RegierunqSjubiläum persönlich darzubringen. — Die Zweite Kammer nahm gestern mit allen gegen 7 Stimmen den Staatsvertrag zwischen Baden, Hessen und Preußen betreffend die Vereinfachung der Verwaltung der Main—Neckar-Bahn an Oe st erreich-Ungar«. Wien Ueber den hiesigen Aufenthalt des Grafen v Bülow, der zum ersten Male seit dem Antritt« seine» Amt«» al» Kanzler de» Deutschen Reich«» die österreichisch« RelchShauptstadt besucht, wird noch be- richt«»: Graf v. Bsilow empfing, wi« wir schon in dir zweiten Autgade unsern letzten Nunmir bekannt gaben, grpeln vormittag den B such de» Militär - Attache« v Bülow und fuhr um 11 Uhr in da» Au»wL»uge Amt, wo er dem Minister de» Auswärtigen Grast« GviuchowSki «inen Besuch abstattet«. Graf v Bülow war um H1 Uhr Gast drr Fürstin zu Eulenburg bri «inem Frühstück in der Deutsche» Botschaft, an dem u a der Deutsche Geschäftsträger Botschaft«»«» Graf v W«del, di» Mitglieder de» Botschaft, der Bayrisch« Gefanvte Frhr v Podewil«, der König! Eächfnche Ge sandt» Graf v Rex und Generalstadtchef Feldzeug» meister Frhr. v Beck teilnahmen Gestern nachmittag hh3Uhr wurd« der Reich«kanzl«r vom Kaiser empfangen. Di« Audienz dauerte über eine Stunde. Nach ihr machte der Reichskanzler die bereit« an- gekündigtrn Besuche bei den Botschaftern Italien«, Eng land« und Rußland», d«m päpstlichen Nuntius, dem Ministerpräsidenten vr v Koerdrr, dem Reichskriegs« Minister und d«m Reichtfinanzmimper sowie dem ungarischen Minister a latvrv. Während der Abwesenheit des Grafen vom Hotel gaben der Chef de« Generalstab«» Frhr v Beck, der SektionSchif im Ministerium de» Auswärtigen v Merey, sowie die Gesandten Bayern» und Sachsen« ihre Karten ab Noch am gestrigen Nachmittag stattete der Minister de« Aeußern Graf GoluchowSk« dem Reichskanzler Grafen v. Bülow einen halbstündigen Besuch ab. Abend« fand im Ministerium des Aeußern zu Ehren de» Graf«« v Bülow ein Diner statt, zu dem außer dem Reichskanzler erschienen waren: der Italienische Bot schafter Graf Nigra, der Bayrische Gesandte Frhr. v. Povewil», der König!. Sächsische Gesandte Graf v. Rex, ReichSkriegSminifter Frhr v. Krieghammer, Reichtfiaanzminister v. Kollay, Kabin«tttdir«ktor Ritt«r v. Schießl, die Ministerpräsiventen vr. v Koerber und v. Szell, Sektion« chrf im Ministerium de» Aeußern Graf v Lützow, Ritter v. Suzzara und v Merry, die Hof- und Ministerialräte v. Auch» und vr v Zettel, sowie SektionSrat Frhr. v. Gagern. Graf v Bülow gedacht« heute früh 8 Uhr von hier abzureisen — Da» Abgeordnetenhau» beriet bei der fort gesetzten Budgetdebatte ohne Zwischenfall den Titel „Volksschule" und vertagte sich sovann auf heute — Die an den jüngsten Aufenthalt de« Landgrafen Alexander Friedrich von Hessen in Cetinje ge knüpft« Nachricht, daß dessen Verlobung mit der Prin zessin Lenia von Montenegro bevoistehe, ist, wie man der „Pol Korr" schreibt, unbegründet. Der Besuch in Cetinje habe einfach einen Punkt de« Programm« der vom Landgrafen unternommenen, vornehmlich Griechen land geltenden Vergnügungsreise gebildet. S ch w e t j. Ueber einen diplomatischen Zwischenfall zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und Italien liegen folgende Meldungen vor: Bern Der Bundesrat machte gestern der Bundes versammlung folgende Mitteilung: Wir beehren un», Ihnen mitzuteilen, daß bedauerliche Mißhelligkeiten, die zwischen un« und dem hiesigen italienischen Gesandten Kommandeur Siloestrelli entstanden find, uns veranlaßt haben, von der italienischen Regierung zu verlangen, daß sie im Interesse der zwischen beiden Staaten be stehenden guten Beziehungen ihren bei der Schweizerischen Eidgenossenschaft beglaubigten Vertreter abberufe. Die italienische Regierung lehnte unser Ansuchen ab und versetzte uns somit in die Notwendigkeit, unsere offiziellen Beziehungen zu Hrn Kommandeur Siloestrelli abzu brechen (Beifall) Da« hatte unmittelbar zur Folge, daß die italienische Regierung unserem Gesandten in Rom Hrn vr Carlin gegenüber das Gleiche that Dies ist die Sachlage, wovon wir nicht ermangeln wollten Ihnen Kenntnis zu geben, indem wir un« im übrigen Vor behalten, Ihnen demnächst darüber unter Mitteilung der zwischen un» und dem italienischen Gesandten gewechselten Noten näheren Bericht zu erstatten Die Bundeiver sammlung nahm hiervon in Gewärtigung der weiteren Berichte de» Bundesrat« formell Kenntnis. — In Besprechung de» diplomatischen Bruches mit Italien stellen die schweizerischen Blätter fest, der Bundesrat habe die Würde des Staates gewahrt; sie sind überzeugt, daß der Vorfall prompt erledigt werden wird. Rom Die „Agenzia Stefani" veröffentlicht folgende Not«: Nachdem der italienisch« Gesandte in Bein Sil- vestrelli sich bei dem Bundesrate über di« völlige Straf losigkeit beschwert hat, die einer langen Artikelreihe des Blatte» „Le Rsoeil", voll Beleidigungen gegen da« Ge dächtnis an König Humbert und Verherrlichungen des KönigSmordeS von Monza, zugestanden worden war, ist ein persönlicher Zwischenfall zwischen dem Gesandten und dem Bundesrate eingetreten, in defsen Verfolg die Regierung der Schwei, vo.r der italienischen Regierung di« Ersetzung de» Grsandten Siloestrelli verlangt hat Da dr« italienisch« Regierung «» adgelehnt hat, dirser Forderung nachzugeben, hat der Bundrsrat seine amt lichen Beziehungen zu Siloestrelli abgebrochen Infolge dessen hat die italienische Regierung gleich«rw«ise ihr« amilichen Beziehungen zu dem schweizerischen Gesandten in Rom, Carlin, unterorechen müsse«. Velgtev. Die belgischen Unruhen nehmen ihren Fortgang. Die Leidenschafilichkeit, mit der drr Sozialisten di» Be wegung zu Gunsten de» allgemeinen Wahlrecht« be treiben, ist im Wachsen begriffen, so daß die Zusammen stöße mit der bewaffneten Macht recht bedenklich werden. Da« gestern gemeldet« Auftauchen spanischer Republikaner in Belgien deweist, daß auch auSwärtia« Agitatoren am Werl« sind, da« Feuer zu schüren Hoffentlich werden die von der belgischen Regierung angeordneten Maß nahmen zur Eindämmung der steigenden Flut au»» reichen. Ueber die Unruhen de« vorgestrigen und gestrigen Tage« sind die nachstehenden Mitteilungen hervor,uhebrn, deren erste wir derrit« in einem Teile der letzten Ausgabe unsere« Blatte« gebracht haben: Brüssel Die Bürgergarden der Vororte Schaer beek und St Joffeten-Noode wurden für gestern abend einberufen Eia Erlaß der Bürgermeister dieser beiden Gemeinden untersagt Ansammlungen von mehr al« fünf Personen — Die „Röforme" meldet, daß ein Haftbefehl gegen Volkaert, den Präsidenten der „Jeune Gard« Socialifte", erlafsen worden sei, den man gestern unter denjenigen Ruhestörern gesehen habe, denen da« Gericht einen Teil d«r Verantwortung der vorgestrigen Vorkommnisse bei- messe. — Der Generalrat der Arbeiterpartei hat beschlossen, einen Aufruf zu erlassen, in dem empfohlen wird, am kommenden Montag einen allgemeinen Ausstand zu be ginnen — (Abend» 10 Uhr ) Abend» wurde vor dem Volk»hause im Freien eine sozialistische Versammlung abgehalten. Von dem Balkon de» Volk»hause» er mahnten sozialistische Deputierte die Menge, die Ruh« zu bewahren. Da» nahmen die Zuhörer mit lärmenden Protestrufen auf Sie rieten de» Arbeitern, sich bereit zu halten, am Dien»tag in einen allgemeinen Aulstand zu treten Der Bürgermeister verbot Kundgebungen, trotzdem schickten sich mehrere Scharen an, unter Vor antritt von Musikbanden die Straßen zu durchziehen. Ein starker Trupp verließ da» Volkthau« Während er die Ru« de Madeleine durchzog, wurden viele Fenster scheiben «ingeschlagen; aus dem Rathautplatze ließ ter Trupp gellende Pfiff« «rtömn und wandte sich denn nach den inneren Boulevard» Polizei, Gendarmerie und eiligst einberufenr Bürgerwehr bewachen, den „neutral« Zone" genannten Teil drr Stadt, in dem sich die Mini sterien und da« Palai» befinden — Nach der Versammlung vor dem Volkthaufe durchzogen gestern abend große Scharen die Stadt nach allen Richtungen Ein Trupp, der in den Vorort Schaerbeeck einzudringen suchte, wurde von der Bürger garde mit gefälltem Bajonett daran verhindert. Auf der Place d« Rouppe fand ein Zusammenstoß der Menge mit der Polizei statt, bei dem mehrer« Revolverschüffe abgegeben und einige Verhaftungen vorgenommen wurden. Auch auf der Avenue de Louise kam e» zu Thätlich- keiten, wobei mehrere Personen Verletzungen erlitten Die Polizei trieb die Menge auseinander, die sich bei der Synagoge wieder versammelte und hier abermals zerstreut wurde. In vielen Häusern des Zentrums ter Stadt, darunter im Palai« de« Senator« Merode, wurden sämtliche Scheiben zertrümmert. In der Rue de Minine« in der Nähe de« Volk-Hause« und vor dem» selben fielen mehrere Hundert Schüsse, und dir Menge und die Polizei wurden handgemein. Urber 30 Ver wundete wurden in da« zu einem Lazarett umgewandelt« Volk-Hau« sowie in die Krankenhäuser und die Polizei bureaus gebracht. Al« die Menge vor dem Volkshause di« Straße zu verbarrikadieren suchte, machte die Gendarmerie von dem Bajonett Gebrauch, wobei sie mit Steinwürfen empfangen wurde Um Mitternacht schien da» Stadtviertel, in dem da» Volkshaus liegt, in voller Revolution zu sein. Die Schienen der Straßenbahn waren loSgerissen und Barrikaden vor dem Volkshouse errichtet worden Nach wiederholten Bemühungen grlang e» der Polizei, die Gruppen an dem Volkthaufe, wohin sich vule geflüchtet hatten, zu zerstreuen. Um 1 Uhr früh war die Ruhe wiederhergestellt. Die klerikalen und liberalen Blätter wenden sich mit Empörung gegen di« Au»schreitungen in den letzten Tagen. — Bei den Zusammenstößen in der letzten Nacht wurden drei Polizeibeamte verwundet urd eine große Anzahl Verhaftungen vorgenommen, die sämtlich auf recht erhalten blieben Heute sollte eine Vekarntmoch- ung drS Bürgermeisters angeschlagen werden, die Zu sammenrottungen untersagt Di« Bürgermeister von Brüssel und der Vororte haben gemeinsame Maßregeln zur Unterdrückung der Unruhen getroffen Bei der Wiederherstellung der Ordnung vor dem Volkthause wurde die Polizri durch Gendarmerie, Jägnco»^, und di« Bürgrrgard« unterstützt. Al» der Vesi^^, geben wurde, va» Volkthau» mit Gewalt zu «rboten sich die Führer der Sozialisten, di«< «ui st»» lichrm Wege zu besorgen Gleich darauf Hensch», Antwerpen Eine antirevolutionär« kund,,Km fand gestrrn brim Eintreffen o«. Deputieren »2 Diese wurden unter Hochrufen auf den König großen Zahl klerikal gesinnter junger Leute nach ch«, Wohnungen geleitet. Gent. Gegen 7 Uhr abend» war di« Umzebuy de» Bahnhöfe« schwarz von Menschen, di« auf du Brüssel zurückkehrenden Deputierten warteten Ei, stacht Aufgebot von Polizei und Gendarmerie sowie euuz, Schwadronen Ulanen hielten di« Ordnung aufrecht; «ch and«re Punkt« d«r Stadt waren von der Polizei brsqi Di« Bürgrrgard« ist noch nicht einberufen. Di« Lomlchm in den nach drm Bahnhofr sührrnde« Straßen sw,« rrvolutionärr Lirdrr. Al« dir sozialistischen Deputiert« Ansrele und Cambier« von Brüssel kommend «vtr^m, wurdrn si« von den Parteigenossen mit stürmisch«« Zstbä begrüßt Die katholischen Deputierten wurden vr, der Polizei sowie von der Gendarmerie nach ihren Loch» ungen geleitet Gewiffe Straßen waren von der Nerz« so dicht besetzt, daß die Kavallerie gezwungen »ar, sich zur Freimachung der Straßen in Trab zu setz«, Au folgedeffen wurden hier und da einig« Personen verletzt Nach der Rückkehr der Deputierten au« Brüssel tzulle, die Sozialisten «in« Versammlung ab. Alle öffentlich«, Gebäude werden von der Polizei scharf brauch» Patrouillen durchziehen die Straßen der Stadt Mehrn« Personen, die aufrührerisch« Ruf« au«stießen, wurde, i, Haft genommen Lüttich Vorgestern abend sanden hier umfänglich« Volk«kundgebungen statt Große Menschenmengen durch zogen die Straßen und veranstalteten unter freie« Himmel B«rsammlungen, wobei sehr heftige Rede, ge halten und d«r allgemeine Au»ftand für nächsten Die,», tag angeraten wurde. Die Polizei, di« einschritt, «md< mit Steinwürfen empfangen. Zwei Polizisten und mehm« Teilnehmer an den Kundgebungen wurden verw,»det — Der Bürgermeister hat die Artillerie der Bürgn- garde r«quirie,t; alle Truppen find konsigniert. Mon« Nach Charleroi find Lancier« und Ziz« zu Fuß entsandt worden und sollten h«ute abend dort eintrrffen. Nach La Louvi^r« find Jäger zu Pserd« «t. gegangen; in der vorletzten Nacht waren dort Dynanit- Patronen gegen mehrere Gebäulichkeiten g«schle,dnt worden Der Chef de« Generalstabe« der Bürgnzard« von Mon« trifft in La Louvisre Vorsorge für d«, Ordnung«dienst Houdeng-Aimerie«. Geg«n den Katholische, Kint wurde ein Dynamitattentat verübt. Drei Dynamit- patronen wurden zur Explosion gebracht, verursacht«» jedoch nur Materialschaden Grotzbrita»»ie«. London. Unterhau« Brodrick erklärte: dnd Kitchener hat mir mitgeteilt, daß dir Vertreter«! Tran«vaal, unter ihnen Schalk Burger, keitz und Luca« Meyer, in Klerk«dorp eingetrosfen sind, wo Botha mit ihnen zusammrntraf. Steij», Leset, Delarey und drei Mitglieder der Regier«,zftb ebenfalls nach Klerktdorp gereist, wo sie Mittwoch an- gekommen sind. (Beifall) Von den Führern ist lene Mitteilung eingegangen, außer der bezüglich Gewähr,,g freien Geleit« für die Teilnehmer an der Konferenz Chamberlain führte au«: Ich weiß nicht, ot da« freie Geleit für einen abg«gren,ten Zeitrau»gewährt ist, aber e« wird ohne Zweifel solange ausrichtnhvüm bleiben, al» die Verhandlungen fortschreite» Hn Schluffe der letzteren werden die Abgesandten nwichtigt werden, ein jeder nach seinem Bezirk zurückzukhm Black fragte, ob Schalk Burger und die «der«, Führer der Verbannung ausgesetzt sein würden, sollt ft nach der Rückkehr zu den Linien der Buren g«s«gm genommen würden Chamberlain erwiderte: bü Proklamation bleibe in Kraft — Cranborne teilt« mit: Das Mandschurei.Abkommen ist, wie der britische Gesandte in Peking berichtet, unterzüchiet worden Seine Bestimmungen sind der Regierung richt offiziell mitgeteilt worden, aber wir hören, da« ib- kommen sehe vor, daß die Mandschurei teilweise m sechs Monaten und völlig innerhalb achtzehn Monate» von der Unterzeichnung an seitens der Ruffen gerinnt werden solle — Wie man au« Bulawayo mitteilt, wurde vor gestern die Leiche Cecil Rhode»' unter zahlreicher Beteiligung von Europäern und Eingeborenen aus de» Gipfel de« Kopje Matoppoh ll nach einer eindnicktvolle, Feier zur Erde bestattet. — (Telegramm de« „Reuterschen Bureau!') Et hat sich heraus gestellt, daß die Meldung üb«r bat Verbot der Löschung zollfrei«» Waren aus irrtüm licher Auffassung einer belanglosen Lvkalveivrdrvre be ruhte; von der Regierung sind bisher i» düs« Richtung keine Schritte gethan worden farbigen, vortrefflichen Abbildungen versehen, die die Schilderung wesentlich unterstützen Bildende Kunst. * In Rudolph Lepke« Kunst-Auktion», Hau« zu Berlin S.W., Kochstraße 28/2S, beginnt am Dienstag, den 15 April d I« , eine groß« Ver steigerung von Antiquitäten und alten Waffen. Erstere umfassen hauptsächlich die Sammlung de« Bankier« Hrn A Flörsheim in Aachen, aber auch andere Beiträge. Besonders heroorzuheben sind französische Möbel des 18 Jahrhunderts sowie schöne Renaissanceschränke und friesische Möbel. Unter den Bijoux sei auf goldemaillierte Dosen de« 18. Jahrhundert«, Schmuckstücke mit echten und Straßsteinen, hingewiesen, ferner auf einen prächtigen französischen Gobelin de» 17. Jahrhunderts Von be sonderem Reiz und unvergleichlich schöner Farbenpracht find antike persische Teppiche. Zahlreiche künstlerisch hervorragende Objekt« aus der Gotik und Renaissance in Silber und Elfenbein komplettieren die Aulstellung auf« reichste. Die Waffensammlung des Hrn Friedrich Meister«Teplitz umfaßt hauptsächlich Trutzwaffen de« 16. bi« 18 Jahrhundert«, aber auch schön geätzte Helme rc. Die Kollektion der Schwerter ist besonder« reich an mannigfachen Formen in oft prunkvoller Au«- führung der Gefäße Unter den Schußwaffen s«i vor allem eine prächtige Pistol« mit meisterhaftem Eisenschnitt heroorgehoben, rin Exemplar, da« zu dem Schönsten ge hört, wa« au« dieser Zeit erhalten ist; auch auf die eingelegten Radschloßflinten, auf die Kollektion von Schlüsseln und Radschlöfsern sei aufmerksam gemacht. Die Ausstellung findet am 13 und 14 April von 10 bi« 2 Uhr in Saal ll und Vlll de« Kunst-Auktion»- Hause« statt Der reich illustrierte Katalog wird kostenlos zugrsandt Kunstzeitschrifte». Da« Hauptinteresse, da« da« Aprilheft der „Deutschen Kunst und Dekoration" (Verlag Alexander Koch, Darmstadt) erregt, bezieht sich auf die Abbildungen *,ner groß-n Anzahl von Ent würfen für den Wettbewerb um da» für Hamburg ge plante Bismarck - Denkmal. Bekanntlich hat sich da« Preisgericht einstimmig für den Entwurf des Bildhauer« Hugo Lederer und de« Architekten E. Schaudt in Berlin entschieden, der Bismarck al« eine Art Roland auffaßt uns diese Gestalt auf einen mächtigen, an Bruno Schmitz« Turmgeranken erinnernden Unterbau stellt. Ebenso einstimmig wie die Preisrichter haben sich später die Mitglieder de» Denkmalkomitee» für die Ausführung ausgesprochen, obwohl in Hamburg di« Press« und die öffentliche Meinung energisch gegen diese Wahl Stellung genommen haben Soweit sich nach den in dem April- Heft wiedergegebenen Abbildungen urteilen läßt, ist diese Opposition gegen den Entwurf von Lederer und Schaudt nur zu berechtigt, da die in ihm heroortretende, an und für sich höchst löbliche Tendenz, die naturalistisch- hellenistisch« Schablone der heate bei un» vorherrschend«» Denkmalikunst beis«itezuschi«ben, zu deutlich und de»- halb verstimmend wirkt und die Originalität de» Ge danken» trotzdem nicht groß ist. Wir können daher auch nicht der G.nugthuung beipflichten. die Georg Fuch» in Darmstadt in seinen „zeitgemäßen Betrachtungen zum Hamburger Wettbewerb" über di« getroffene Entscheidung »»«spricht, allerdings mit der Einschränkung, daß er die „nicht sehr organische Verkoppelung von Roland um turmrrtig«» Stufenaufbau für sehr stark archaistisch" erkärt, und verweisen unsere Leser, die sich für diese so wichtige Frag« interessier«", aus die vorzüglich« Kritik, die Karl Schrfflrr an dem Entwürfe in der „Zukunft" vom 29. März d. I«. (Nr 26) g^übt hat — Auch mit dem da« Heft einleitenden Aufsatz« von Rainer Maria Rilke in Wefterwerde über Heinrich Vogeler in Worp«- wede können wir un« dir«mal nicht einverstanden er klären, da der in ihm gemachte Versuch, den Künstler „seinen kleinlichen Verehrern fortzunehme» und diejenigen auf ihn zu verweisen, die in einer entfernten Synthes« die einzige Erfüllung sehen, neben die gehalten all« anderen Entwürfe nur leisere Sehnsüchte (sie!) sind", auf einen für uns ganz unverständlichen Phrasenschwall hinausläuft. Um so interessanter ist es, die zahlreichen Abbildungen von Gemälden, Federzeichnungen, Radier ungen und kunstgewerblichen Erzeugnissen Vogeler», deren Originale wir zum größten Teile in Richter» Kunst salon vor kurzem vorgeführt erhielten, noch einmal in aller Ruhe betrachten zu können Manche» Bild, z. B. die „Juni-Nacht" mit dem unheimlichen Tod, der den alten Fischer im Nachen bedroht, oder unsere „Frauen kirche", wirkt in der auf Schwarz und Weiß beschränkten Nachbildung günstiger und geschloffener, als da« Original, doch hat un« auch diese erneute Beschäftigung mit Vogeler nicht bestimmen können, unsere Meinung über die seit einiger Zeit weniger glückliche Entwickelung de« Künstlers, die wir in unserer Kritik über die Aus stellung bei Richter hi«r ausgesprochen haben, zu ändern. Für die meisten deutsch«» Kunstfreunde dürfte Leonardo Bistolfi, der Schöpfer des jetzt überall bei uns au«- hängenden Plakat« für di« Turinrr Au«stellung, eine ganz neue Erscheinung sein. Er ist Bildhauer in Turin und hat dort schon eine Reihe merkwürdig an Previati« au« dem Kunstoerein bekannte Bilder erinnernde Grab malrelief« vollendet, die E Trovez in Turin höchst anerkennend bespricht. Max Osborn endlich tritt warm für den hauptsächlich für di« König! Porz«llan-Manu- faktur thätigen Bildhaurr Franz Metzner in Friedenau bei B«rlin ein H N L Theater. * „Der Heerohmr", Joseph Laufs«' neueste« Bühnenwerk, spielt im August 1870 in einer kleinen Stadt am Niederrhein im kleveschen Da« Drama zerfällt in fünf Aufzüge, von denen de, erst«, dr, zweit« und der letzte in der Wohnung de« Holzschuhmache,« Grade« MeSdao, der dritte im Pastorat und der vierte auf drm Platz bri drr Kirch« sich abspirl«» * Mitteilungen au« dem Bureau derKönißl Hoftheater. Für den erkrankten Hrn Anthe! M in der im König!. Opernhaus« am 12. d. Mt! W- findenden Ausführung von R. Wagner« „Rheingold" Hr. Wilhelm Elsner vom König!, deutschen Lande!- theater in Prag di« Parti« de« Loge singen - I« König! Schauspielhaus« werden Sonntag, de, 13. d Mt«, „Wallenstein« Lager" und „Die Piccolomini" gegeben; Donnerstag, den 17. d M, gelangt (außer Abonnement) „Wallenstein» zur Aufführung. Drr Vorverkauf für beide DorMrge, (mit einmaligem Bestellgeld) beginnt Sonnabend, da» 12. d. Mt«, vormittag« 10 Uhr an der Tageskasse»«! Köm^l. Schauspielhaust« — Die Abonnenten de! König! Schauspielhause« werden daraus ausmerksan gemacht, daß die Erneuerung der Billet« für da! vierte Abonnement spätesten« bi« Sonntag, den 13 April,» den üblichen Kaffenstunden an der Tageskasse de» König! Schauspielhauses zu erfolgen hat. * Die Köaigl Hoftheaterintendanz zu EtuiiM schreibt un«: Dem Gastspiel der König!. Württem- bergischen Hofoper im Neuen König! Opemhms« i» Berlin, da«, wie schon mitgeteilt wurde, im Monat Juni stattfinden wird, soll eine kurz« Turaöe voravgihni, di« Karl«ruh«, Mannh«im, Frankfurt, Darmüadt, Honnovn und Ltipzig berührt Nach Vollendung de« vnlmer Gastspiel« wird die Rückreise üb«r Drr«den und München gemacht werden. Der Spielplan sür di« gesamte Sast- r«is« wird unter dem Gesicht«punkt zusammengestellt, baß in jeder Stadt nach Möglichkeit nur solch« Werke,« Darstellung gelangen, di» für den brtreffrnden Ott Romtit find Die bezüglichen Verhandlungen mit den Mnsik- verlegern haben größtenteil« «in befriedigende» Ergeben! gehabt, trotz der naturgemäß«» Brdenken, dir dazezen Vorlagen, ein Werk für eine zum Teil nur einmal iß« Vorstellung freizugrben Wir werden demnächst « der Lag« s«in, über den b«abfichtigt«n Spielplan Nähmt m berichten.
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