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Dresdner Journal : 10.04.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190204105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-04
- Tag 1902-04-10
-
Monat
1902-04
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 10.04.1902
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O81 1S02 Donnerstag, den 1V. April nachmittags. !.»» ». Nichtamtlicher Seit. Amtlicher Teil hiv « b. A. >,bü S ',7» E !,bv ». Personal-BerLnderuugev in der Armee. Offiziere, Fähnriche rc. 30. März. Presting, Lberltnt im 14 Inf «Regt Nr 179, vom l . April d I >,7»b >,7t » >1 ». ,.»o ». » « M,t0 E >»,»» r. s,t»». treib«. 4,7öM., er Sep- Roggen 14» M., r Hafer >cr Juli iair per 4,75 Ili, m Mai ,00 M, >3 so M. ml z >,7L « S r E ,40 «. ianadia^- ago-Mü- i 1S8^, Presmed a "4^, e - Ältien e Thani ittalbahn Prefmed kommen cific » ad West Pacific- fic-^ltini Slaaien- Silbe, lgamated 4 A ,50 ». >,50 » l ». >r «. ' kl. >>» » tt «. >7,5« ». H7i « Drr Krieg in Südafrika. Angesichts der neuerlichen Meldungen über die Ermordung des Missionars Heese durch australische Offiziere in Südafrika ist mehrfach die Frage an geregt worden, weshalb die Deutsche Regierung keine Schritte in dieser Angelegenheit unternommen habe. Diese Frage ist vom Staatssekretär vr. Frhrn. v. Richthofen bekanntlich bereits am 13. Januar d. I. im Reichstage mit der folgenden Erklärung beant wortet worden: Ein Missionar mit Namen Heese, ich glaube von der Berliner Mission, ist, anscheinend von Angehörigen des eng lischen Heeres, ermordet worden Der Kaiser!. Konsul hat sich sofort mit der englischen Militärbehörde in Verbindung gesetzt, die auch die Untersuchung mit vollem Eiser eingeleilet hat Al- der Konsul sich dann an den Vater, der gleichfalls Missionar in Südafrika ist, wandte, schrieb dieser zurück: „Mein Sohn ist britischer Unterthan, und ich kann daher eine Intervention für diesen deutscherseits nicht beanspruchen " Hiermit war selbstverständlich, soweit die amt lichen deutschen Stellen in Betracht kamen, der Fall erledigt, woraus sich auch erklären dürfte, daß nach der vorgestrigen Feststellung im englischen Unterhause gemäß verfahren. Mit großer Genugthuung ist in weiten Kreisen die am 1. April in Kraft getretene Verordnung über die Regelung der Arbeitszeit in Gast- und Schankwirtschaften ausgenommen worden. Bisher haben diese vielfach sehr üblen Verhältnisse jeder Regelung entbehrt; ein Eingriff war also dringend geboten. Hierzu kommen noch zwei weitere wichtige Verordnungen zum Schutze der Arbeiter in gesundheitsschädlichen Gewerbebetrieben, nämlich in der Fabrikation vulkanisierter Gummiwaren und in Steinbrüchen und Steinhauerrien. In Vorbereitung befinden sich Maßnahmen zur Regelung der ArdeitS- verhältnisse in Kontoren, AnwaltSbureauS rc., für den Arbeiterschutz im Fleischergewerbe und in der Binnenschiffahrt. Weiter vorgeschritten ist, wie be richtet wird, ein Gesetzentwurf zur Regelung der Beschäftigung von Kindern in der Hausindustrie. Die Grundzüge für diese Maßnahmen sind bereits vor einem Jahre veröffentlicht worden; nunmehr teht die Beschlußfassung über den daraus ge- chaffenen Gesetzentwurf im BundeSrate bevor, und »essen Vorlage an den Reichstag soll baldmöglich erfolgen. Ein erweiterter Schutz der Kinder gegen übermäßige Beschäftigung in der gewerblichen Lohn arbeit war schon längst allseitig gewünscht worden; doch ist gerade diese sozialpolitische Frage eine so schwierige und in die Privatverhältnisse so tief ein greifende, daß sie erst sorgfältigen Erwägungen unterliegen mußte, bevor sie als spruchreif angesehen werden konnte. Es ist ohnedies klar, daß jemehr der Ausbau unserer Arbeiterschutzgrsetzgebung foitschreitet, desto bedächtiger und vorsichtiger damit weiter verfahren werden muß. Alles auf einmal läßt sich nicht er reichen, sondern nur durch schrittweises, behutsames Vorgehen kann man auf die gewünschte Höhe der Sozialreform gelangen Zudem ist eS gegenwärtig - das Haupterfordernis, die Träger unserer Sozial reform, die gewerblichen, namentlich die produktiven Stände zu stärken, damit sie unter den ihnen zu- gemuteten Opfern nicht erdrückt werden. Deshalb tst die dem Reichstage vorliegende Zolltarifvorlage, die diesen Zweck verfolgt, ebenfalls als ein höchst wichtiges sozialpolitisches Gesetzeswerk zu erachten, an dessen Zustandekommen alle diejenigen lebhaft interessiert sind, die eine planmäßige und stetige Fortführung der Sozialreform wünschen. Mit Allerhöchster Genehmigung ist auf die er ledigte Oberförsterstelle auf Schwepnitzer Revier der Oberförster Lomler vom Steinbacher Revier versetzt worden. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, die Revierverwalterstelle auf Steinbacher Revier dem zeitherigen Forstasseffor Strick unter Ernennung k-stlben zum Oberförster zu übertragen. LreS-en, 5. April. Mit Allerhöchster Ge nehmigung Er. Majestät des Königs ist dem Molkereipächter Gustav Bernhard Wende in Rein hardtsgrimma für die von ihm am 31. Oktober 1901 unter eigener Lebensgefahr bewirkte Errettung eines Rädchens vom Tode des Ertrinkens in dem zum Rittergut« Reinhardtsgrimma gehörigen Teiche die silberne Lebensrettungsmedaille mit der Befugniß zum Tragen derselben am weißen Bande verliehen worden. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den nachgenannten Offizieren, Sanitätsoffizieren und Mannschaften die Ertaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen Auszeichnungen zu ertheilen, und zwar de- König!. Preußischen Rothen Adler-Ordens 3. Klasse: dem Obersten v. Wardenburg, Abth. Chef imKriegSministerium; des Königl. Preußischen Kronen- OrdenS2.Klasse: dem Generalmajor Frhrn.v.Wagner und dem Obersten Bartcky, — Abth.-Lhefs im SnegSministerium; der Königl. Preußischen Rothen Kreuz-Medaille 3. Klasse: dem Stabsarzt der Res. vr. Rauwerck des Landw.-Bez. Leipzig; der Königl. Preußischen Rettungs-Medaille am Bande: dem Muttester der Res. Krauß im Landw.-Bez. Zwickau; des Ritterkreuzes deS Großherzogl. Mecklenburgischen Greifen-OrdenS: dem Oberltnt. v. Plato, L la suits deS 2. Jäg.-Bat-. Nr. 13; der silbernen Verdienst-Medaille deS Herzog!. Sachsen- Lrnestinischen HausordenS: dem Sergeanten Jrmsch- ler im 2. Jäg.-Bat. Nr. 13; deS Fürst!. Reußischen (jüngerer Linie) EhrenkreuzeS 3. Klasse: den Haupt leute» und Komp.-ChefS v. CrauShaar, Frhrn. v. Oldershausen und v. Carlowitz, sowie den OberltntS. Larraß und v. Zeh men im 2. Jäg.- Bat. Rr. 13; der Fürst!. Reußischen (jüngerer Linie) silbernen Verdienst-Medaille: den Feldwebeln Schirmer, Kunze, Simon und Rother im 2 Jäg.-Bat. Nr. 13. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Rittm v. WolfferSdorff, ESkadr.- Chef im 2. Königin Hus.-Regt. Nr. 19, die Erlaub- niß zur Anlegung der ihm von Sr. Majestät dem Kaiser und König von Preußen mit der Ernennung zum Ehrenritter des Johanniter-OrdenS verliehenen Abzeichen zu ertheilen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Polizeipräsident Le Maistre in Dresden das ihm von Sr. Durch laucht dem Fürsten Reuß j. L. verliehene Fürst!. Reußische Ehrenkreuz 1. Klasse annehme und trage. Se. Majestät dec König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Handelskammer- ondikuS a. D. Kutschbach in Leipzig die ihm von Er. Hoheit dem Fürsten von Montenegro verliehene silberne Erinnerungsmedaille annehme und trage. Die Fortschritte der deutsche» SoMresorm. Maßvoll, aber stetig schreitet im Deutschen Reiche die Sozialreform fort. Weder daS ungestüme Drängen einseitiger Sozialpolitiker, noch die klein lich« Herabsetzung deS bisher in so reichem Maße Geleisteten durch die Sozialdemokratie hat es ver mocht, die verbündeten Regierungen zum Verlassen desjenigen Weges zu bestimmen, der ihnen einerseits durch die erforderliche Rücksichtnahme auf das Ge meinwohl und anderseits durch die gewissen hafte Fürsorge für die wirtschaftlich Schwachen und allein auf ihrer Hände Arbeit Angewiesenen vor gezeichnet ist. Fast jeder Jahresadschnitt giebt Kunde von neuen wesentlichen sozialpolitischen Fortschritten und von einer planvollen Weiterführung der gewerb lichen Arbeiterschutzes. Ein Stillstand auf diesem Gebiete kann nicht mehr stattfinden, allein gerade um dieser selbstverständlichen Entwickelung willen würde ein Ueberschreiten der bisher beobachteten Grenzlinien, ein einseitiges Vorgehen um jeden Preis vom größten Uebel sein. Nur eine maßvolle, bedächtige Sozialpolitik kann der Allgemeinheit zur Wohlthat dienen; jede Uebertreibung gerade in sozialpolitischen Reformen würde unser ganzes stolzes, mit so viel Mühe und so erheblichen Opfern auf- gerichtetes Gebäude gefährden. In der letzten Zeit ist wieder eine ganze Reihe sozialpolitischer Wohlthaten in Wirksamkeit getreten; die Klage, daß die laufende Reichstagstagung in bezug auf die Fortführung der Sozialreform nicht fruchtbar genug sei, ist demnach vollkommen un begründet. Denn abgesehen davon, daß ein große- sozialpolitisches Gesetz, die Seemannsordnung, dem Reichstage noch vorliegt und hoffentlich zur Ver abschiedung gelangen wird, ist die sehr wichtige Um wandelung der Kommission für Arbeiterstatistik in eine besondere Arbeitsstatistische Abteilung des Kaiser!. Statistischen Amts, dem ein Beirat au- Beamten und Reichstagsabgeordneten unter Zu ziehung von Sachverständigen aus den Kreisen der T-rblitgeber und Arbeiter angegliedert wird, in dieser Tagung erfolgt. Im vorjährigen Abschnitte der laufenden Reichstagstagung aber sind zwei sehr be deutsame Gesetze sozialpolitischen Inhalts zuftande- gekommen: eine Novelle zur Gewerbeordnung, in der den Angestellten in offenen Ladengeschäften der ihnen bisher fehlende gewerbliche Schutz geschaffen wird, und eine Novelle zum Gewerbegerichtsgesetze, durch die jene Institute bedeutend vermehrt und in- standgesetzl werden sollen, als Einigungsämter dem Frieden zwischen Arbeitgebern und Arbeitern zu dienen, sowie die von der Sozialdemokratie heraus geforderten Kämpfe zu mildern und auszugleichen. Inwieweit eS möglich fein wird, dieses Ziel zu erreichen, wird freilich in erster Linie davon ab hängen, wieweit cs gelingen wird, die Arbeiter da von zu überzeugen, daß eS für sie wertvoller und richtiger ist, mit den Arbeitgebern in friedlichen Verhältnissen zu leben, als ihnen gegenüber eine Klassenkampfstellung einzunehmen. Der Bundesrat ferner hat fortgesetzt von den ihm in der Novelle zur Gewerbeordnung vom Jahre 1891 erteilten Befugnissen Gebrauch gemacht. Er ist dabei nicht hastig vorgegangen, sondern gestützt auf die Gutachten der Kommission für Albeiter- statistik, deren allzu weitgehende Anregungen er viel fach nicht zn den seiniqen machte, maßvoll und plan- «b zur Dienstleistung bei der Intendantur XII (1. K S) Armeekorps kommandirl Weickert, Oberltnt. im Fußart Regi Nr 12, besten Kommando zur Dienst leistung bei der Intendantur XlX (2 K S) Armee- korp» bi« auf Weitere« verlängert v Reese, Kadett der Königl Preuß Haupt-Kadettenanstalt, in der Säch sischen Armee und zwar al« charakteris Fähnr. beim Karab -Regt angestellt vrnennnnge«, Versetzung«» re. tm öffentl. Dienste. 3»Gefchist«deretche hesMinifteri«»« der Atnanze» Bei der Verwaltung drr Staat-tisenbahnen sind er nannt wocdeu: Petrich, zeither Eiation-v«Walter 1. Kl in Gritschen, als Fahrgcldkassurrr in Dresden-N.; Bock I, zeit- her Lokomotivführer, al-Heizhausvorstand in Flöha; Tröger, zeührr Station-verwaltcr II Kl. in Feilitzsch, al- Station«- verwalter I Kl; Emmerich, Löwenstein, Mroß und Uhlig, zeittzer Station-aWenten II. Kl., als Slatton»- assistenten I. Kl in Riesa, Leipzig II, Ebertbach und Kappel iS.; Rothe und Tillich, zeither GtationS- verwalier II. Kl. in Großcotta und Schweiker-Hain, alt StationSassistenten I. Kl in Freiberg und Chemnitz; Schaar- schmidt, zeither Bahnmeister, Baum und Knöfler, zeither Bahnmeisterassistenten, ul» Technische Buieauassiftrnten in Weida, Zwickau und Flöha; Techniker Klotzsche, zeither Zeichner, al- Technischer Bureauassistent in Chemnitz; Kern, zeither Bahnmeisterasfistrnt, al- Bahnmeister in Gitters«»; Militäranwärtrr Thumstädter, zeitherDiätist, alSStationS- aMent II. Kl. in Frankenberg; die nachgenannten Feuer- männer I. Kl. und ReservefÜhrcr al- Lokomvnvsahrrr: Baumann in Dresden-A , Beutin', Dubian, Erd mann' und Renkewitz' in DreSden-Fr, Günzel' in Eger, Nestler' in Johanngeorgenstadt, Schmieder' in Chemnitz, Schneider" in Hof und Vahl' in Leipzig I; Riehl, zeither Bureauaspirant, als Bureauschreiber in Leipzig I; Agsten, Hrlfricht und Thoma», zeither Weichenwärter II. Kl., al« Weichenwärter I. Kl. in DreSden- N.; Morgenstern, zeither Weichenwärter II. Kl., als Weichenwärter I. Kl in Zeithain, Schmidt, zeither Vor arbeiter, als Werksührer in Leipzig I; die nachgenannten Schlosser al» Feuermänner I. Kl, unter Belastung der Eigenschaft al» Lokomotivführer-Lehrlinge: Albert' und Hammer' in Werdau, Böhm", Reinhold' und Strauch in Chemnitz, Ebert" und Riedrich' in DreSven-A-, Kuhn' und Meister' in Zwickau, Flach in Reichenbach i. B, Heinke' in DreSden-Fr, Hentschel' in Görlitz, Minzlasf in Eger, Müller" in Hof, Pfeifer' in Flöha, Schurig ' in Glauchau, Tietze " in Zittau und Zenker' in LeipzigII; Micklich und Pfrötzschner, zeither Maschinenwärter II. Kl, al» Maschinenwärter I Kl in Dre»brn; Militäranwärter Lindacher, »kicher HilfSbahnsttig- schaffner, al» Bahnfteigschossner in Radebeul; dir nach- genannten HilsSfeuermänner al» Fcuerwänner II. Kl : Dittrich" in Kirchberg, Ebert' in Glauchau, Früh und Heimann" in Zwickau und Schramm' in Bienenmühlr; Gerhardt' und Lippold', zeither HilsSfeuermänner, sowie Wolf', zeither Hilf»- und Schuppenjeuermann, al» Nacht feuermänner in Plagwitz - Lind, Schlettau und Riesa; Leykam, zeither Wagenrücker, al« Weichenwärter II. Kl. in Mittweida - Markersbach; Pietzsch und Scholtke, zeither Vorarbeiter, als Bahnwärter (Streckenvorarbeiter) in Dresden- A. und Mosel; die nachgenannten ständigen Arbeiter (Vor arbeiter, Stellvertreter, Schlagzither) al« Bahnwärter: Hensel und Otto sür Poften Dresden -Werdau 23all und 42'1, Hübner sür Posten Zwönitz — Chemnitz 2, Köhler sür Poften Leipzig-Dresden 3811 und Thieme für Posten Leipzig—Hof 2Sa * II. 3» Geschäftsbereiche de« Ministerium« de« Krieg«. Beamte der Militärverwaltung. 14. März. Jencke, Zahlmstr. der 1 Abth. 2 Feldart -RegtS. Nr 28, unter Ver leihung dcS Titel« al« Oberzahlmeister, auf seinen Antrag unterm 1. April d.J mit Pension in den Ruhestand versetzt. — 27.März Kühne, ProviantawtS-Kontroleur aus Probe in Leip zig. S un ke l ,ProviantamtS-Kontroleur aus Probe in Dre-den, — unlerm 1 April d.J. zu Proviantamts Koiitroleuren ernannt. — 28. März vr. pdil. Credner, nichtständiger Lehrer, unterm 1 April d I. als wissenschaftlicher HiUsSlehrer, l)r xdil. Gühne, Oberlehrer an der Dreilönigschult, unterm 1. Juli d. I. al» Oberlehrer, — beim Kadettenkorps in DieSden angestrllt. — 3. April Wenzel, Roßarzt der Landw. 2. AusgeboiS deS Landw.-Bez. Chemnitz, behusS Uebersührung zum Landsturm 2. Aufgebots drr Abschied bewilligt. — 5 April. Wicke, Zahlm. von der 2. Abth. 4. Feldart.-Regts. Nr. 48 zur 1 Abth 2 Feldart.-RegtS. Nr. 28 versetzt (Behördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Lunst und Wissenschaft. zeichnen A St an feinen Schilderungen leb- Aber Friese steht offenbar die Tierbilder viel höher al« ihre und namentlich hapert e« bei Während er z B den Hirsch, laut aufschreit, vortrefflich in der farbigen Behandlung de« Jahre I88S erscheint Allerdings leistet er al« Zeichner und al« Beobachter der Tiere seines Spezialgebietes der Hirsche, Elche, Auerochsen und anderen jagdbaren Wild«« Vorzügliche«, sodaß man gern glauben kann, daß selbständig Gestalteten versagte auf Haldem Wege. Frau Bach-Bendel hat ein gute« Recht darauf, al« tüchtige Darstellerin anerkannt zu werden, aber einen vollen Er satz für Frau Wolff scheint sie nicht zu versprechen. Die gestrige Darstellung deS ganzen Schauspiel« war frisch und wirksam und gab vor allem wieder Fr! Serda Gelegenheit, sich al« höchst glückliche und lebensvolle Vertreterin der prächtigen Gestalt der Vroni auSzu- 1.1 Lt»«»« t« an r Eist- Sr »be passionierte Weidmänner hafte» Interesse nehmen sachliche Richtigkeit seiner künstlerische Au«sührung, ihm in der Landschaft der „in voller Brunst" !ÄII^ 'S- schis'»- >e, der »»»i» Haltung und sogar in „ , Felle» herausgebracht hat, ist die Landschaft höchst mäßig. Ebenso steht e» bei den übrigen Arbeiten Friese», dem „Auerochsenkampf", dem zufammengestürzten Hirsch und den „auf Tod und Leben" kämpfenden Elchen ES ist, al« ob da« Streben nach naturwifsen- fchaftlicher Richtigkeit die malerische Kraft lahm- jegte, eine Erfahrung, die man schon bei Guido Hammer« Jagdbildern gemacht hat und die hoffentlich bei Friese nur eine vorübergehende Erscheinung bildet Bei Jacque« Schenker« Landschaften hat dagegen die geschäftlich« Au«nutzung sriner durch Talrnt und Fleiß erworbenen Fähigkeiten so überhand genommen, daß wir kaum noch an «inen Fortschritt de» Künstler« glauben können Recht geschickt in der Au«wahl seiner Motive und in ihrer bildmäßigen Abrundung, wird er in der Farbe immer bunter und unruhiger, und selbst in den Fällen, in denen er Ansätze zu einer tieferen Charakteristik verrät, wie bei dem Waldteich in trüber Frühliugtstimmung, d«r rasch einen Käufer gesunden hat, fehlt ihm die Feinheit, die den echten Landschaftsmaler auSzeichnet Eine ziemliche Enttäuschung bildet auch die Kollektion dr« bekannten seit l878 in Rom lebenden spanischen Malers Joss Benlliur« y Gil Al« er l883 in München sein Riesenbild der „Vision im Colosseum" au«stellte, konnte man glaube«, daß ia ihm «in Maler Emil Richters Kunstsalon. E« ist zweifrllo«, daß die in Richter« Kunstsalan gegenwärtig au«aestellten Arbeiten von Konrad Müller- Kurzwellh, H. F Günther-Meltzer, Jacque« Matthias Schenker, Richard Friese und Josä Benliure y Gil vielen Besuchern sehr gut gefallen werden, denn alle fünf an ihr beteiligten Maler sind in ihrem Fache geschickte Techniker und schaffen mit einer Fingerfertigkeit, um die sie mancher, in dessen Geist sich dir Gedanken drängen und nach Gestaltung ringen, be neiden mag Wa« si« so in der Eile zu stände bringen, nimmt sich auch auf den ersten Blick nicht Übel au«. Da« eine oder andere Bild von Müller-Kurzwelly, z B der Schäfer, der nach Sonnenuntergang mit seiner Herde h?:mkehrt, oder Günther Meltzer» „Wald insel im Herbst" würde sich auch vermutlich in einer größeren Ausstellung mit strengerer Jury behaupten können, aber wenn man gleich,«itig «ine ganze Reihe von Arbeiten dieser Art nebeneinander sieht, so empfindet man die ganz« Aeußerlichkeit der Mache, di« etwa» Fabrik mäßige» hat, unangenehm und langweilt sich beim Be trachten dieser Kunsthändlerware trotz der Mannigfaltig keit und Abwechselung in den Gegenständen Denn da« Verfahren ist ganz da«selbe, ob uv« Müller-Kurzwelly die Brandung an der Küste von Capri zeigt oder einen Blick in da« Innere eine« deutschen Walde« thun läßt Königl. Schauspielhaus. — Am 9. d Mt«.: „Der Meineid bauer", Bolksstück mit Gesang in drei Akten von Ludwig Anzengruber. Musik von Adolf Müller. Der Zufall hat es gefügt, daß wir Anzengruber» lwstvolle« und ursprüngliche» Volksschauspiel, dessen Hntpkollen noch in den HLnven derselben Künstlerinnen und KSnftler liegen, die da» Werk vor einigen Jahren auf miseree Hofbühne zuerst verkörpert haben, ein paarmal um einer Gastdarstellung der Gestalt der alten Burger- liese willen gesehen haben. Im vorigen Sommer er- ftente Amalie Schönchen vom Wi««er Burgtheater mit emer vollendeten Wievergab« der charakteristischen Gestalt dies« Ottenschlager GebiraSwirtin. Gestern setzte Frau Bach-B««dtl vom Hamburger Stadttheater ihr Gast- hul al» Bargerliese fort. Wie leicht vorau»zuseh«n war, bewährte die Darstellerin in dieser kaum zu ver- ßinsendtn Rolle abermal» die schätzbaren Eigenschaften 1ich«r«r Bichnenzewandtheit, verständiger Auffassung, maß- »oller dem Ganzen dr» Stücke» entsprechender Haltung. Luch ein Hauch warmer Lebendigkeit sthlte den beiden Huuptscmen drr Burgerlies« mit ihren so ungleich «rotteten Enkelkindern Vroni und Jakob nicht, und der Beifall, dessen sich die Gasiin erfreute, war wshloerdirnt Doch die Mischung von verbittertem wüstem Trotz und unverwüstlicher menschlicher Güte in der Seele der herben alte« Frau ist rinrso urrigentümliche, in di« kurzen Scenen ist ein« solche Fülle de» ursprünglichen Naturell«, de» Erleb niss»«, de» Gefühl« zusammengedrängt, daß di« kl«in« Rolle «in Prüfstein schauspielerisch«! Wandlung»- und Auldruck«- sthigkrit werde« kann Von solcher unmittelbarste« und «rgrtisendtzen Belebung«kraft war in der Burgerliese d«r Fra« Bach.Bend«! zu wenig vorhanden; der Schritt v»m Herkömmlichen, Rollenmäßigen zum Jadividuell«n, Mit derselven Gefch,ckUchkert würde er un« auch die Pyramiden in tropischer Sonnenglut und da» Eis de» Norden« vorführen Sobald jedoch unsere stoffliche Neugierde befriedigt und da» Wohlgefallen an dem ersten Eindruck vorüber ist, empfinden wir nicht«, weil feinen Bildern die Seele fehlt, wie einem brillant vor getragenen Salonstück, besten Töne man vergißt, sobald sie verklungen sind Da» Gleiche gilt von den zahlreichen, zum Teil ziemlich umfänglichen Oelgemälden H. F. Günther- Meltzer» Wie Müller-Kurzwelly entnimmt er seine Motive bald dem Süden, bald dem Norden und sucht seinen Bildern durch Verleihung eine» poetisch klingenden oder an ein Dichterwerk erinnernden Titel» ein größere» Interesse zu verleihen, z. B wenn er einen mächtigen Felsrücken im Meere als „Sala« y Gomez" oder selt sam zerklüftete Steingrotten als „Tempelstätte" be zeichnet Aber obwohl er diese seine pikanten Natur- scenerien mit viel Raffinement zu einer Art von Paradestücken mit Böcklinfcher Beleuchtung herau»- zuputzen versucht, ist er uns doch weit lieber und so gar gelegentlich recht genießbar in seinen Darstellungen au« seiner märkischen Heimat, in deren Wäldern und Seen er sich gut umgesehen hat Namentlich finden sich unter seinen kleineren Studien einige recht tüchtige Stücke, während er sich in seinen größeren Gemälden, wie z B in der „Abendlandichast" oder im „Sommer- tag", zu sehr mit dekorativen Effekten begnügt und sich dadurch schadet, daß er sozusagen die Natur posieren läßt, statt sie in ihrer stillen Größe und Einfachheit wirken zu last«« Auch Richard Friese, der bekannte Berliner Tier maler, d«r einst so bedeutend einsetzte und die Hoffnung erweckte, mehr al« ein zweiter Paul Meyerheim zu werden, ist, wie seine Bilder bei Richter erkennen losten, nicht mebr der bedeutende Künstler, al« der er u«8 in seinen „Wüstenräubern" der Dre«dnrr Galerie vom « » »et». A»tü«dt,«ll««,e»»tzrru: Du Zette kleiner Schrift d« 7 mal gespaltenen Ankündi gung«.Seu» oder deren Rau» ntt Pf. Bei Tabellen- und Ziffernfatz S Pf «ustchta, für dir Zeile Unter» Re- oaktionSstrich (Einaefandt) di« Lextzeile mittler Schnst oder deren Raum b« Pf. Gebühren - Ermäßigung Sei öfterer Wiederholung Annahme der Angeigen bi« mittag« 12 Uhr für du nach- mittag« erscheinend« Rumnu«. vei»«S»ret«: SS Dresdner ZMrml Mw Zurückfruduna der für RtSchnstlntung bestimmt«, ArdA/87trag?'b^» Herausgegeben von da König!. Expedition de» Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraß« 20. — yernspr.-Anschluß Nr. 1295. ^icht so ist da« P»ß»G beijusügen. Krschrin«, Werktag« ««chm » Uhr.
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