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Dresdner Journal : 24.03.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190203242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-03
- Tag 1902-03-24
-
Monat
1902-03
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 24.03.1902
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VetNSSPret«: d DstÄlltl Journal Mrd Zurüchcuduna der ftr dir Tchristleitung bestimm!«, «der onn dieser nicht ein» geforderten Beiträge bta» fgrucht, io ist da» Postgelb vrigusügen HerauSge-eben von d«, König!. Expedition de» Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstrah« 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 12S5. Grschetnenr Werktag« nach« » Uhr. U«r»»bta«n«<«rbkhre«: D« Zeile kleiner Schrift der 7 »al gespaltenen Ankündi- gnngS-Erite oder deren Raum >0 Pf Bei Tabellen- und Zigernsav » Pf. «uffchtag für die Zeile. Unterm Re- daktionSstrich (Eingesandt) di« Textzeile mittler Schrift oder deren Raum 5» Pf. Gebühren »Ermäßigung bei öfterer Wiederholung Annahme der Anzeigen bi« mittag« 1« Uhr für du nach mittag« erscheinende Rümmer. 1902. O68 Montag, den 24. März nachmittags. Amtlicher Teil. DrtS-t«, 15. März. Mit Allerhöchster Ge- üth«igung ist der Privatdozent Dr. Paul Gustav -retzschmar in Leipzig zum außeretatmäßigen „ßerordentlichen Professor in der Juristischen Zakultät der Universität Leipzig ernannt worden. 8e. Majestät der König haben Allergnädigst zeruht, dem Seniorchef der Barkfirma H. C. Plaut Eietlind Sieskind in Leipzig den Titel und Rang «I» Kommerzienrath zu verieihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die Nachgenannten die »on Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachfen-Altenburg ihnen verliehenen OrdenSdekorationen, als: der Hau-marschall Wirkt. Geh. Rat v. Carlowitz- Hartitzsch das Großkreuz des Herzoglich Sachsen- rrnkstinischen HousordenS und der Hofmarschall Fihr. v. d. BuSsche-Streithorst das Komturkreuz erster Klasse desselben Ordens annehmen und tragen. Da« Ministerium des Innern hat dem Kranken- Ukd Begräbniß - Unterstützungtverein der Stadt Groitzsch, eingeschriebenen Hülfskasse, be scheinigt, daß er auch nach Einführung des III. Nach ttag» vom 26. Februar 1902 zu dem Statute vom 1. Juni 1893, vorbehaltlich der Höhe des Kranken gelde-, den Anforderungen des 8 75 des Krankeu- vtlsicherungSgesetztS vom 15. Juni 1883 in der Fasslmg vom 10. April 1892 genügt. Dresden, am 20. März 1902. Ministerium des Innern, Mheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Vv. V»dt1. 2S0« Bekanntmachung, belr einen Wiederholungslehrgang im Mädchen- Mnen an der Turnlehrerbildungsanstalt in Dresden. 8om 14. April bis zum 3. Mai 1902 soll in der TurnlehrerbildungSanstalt in Dresden für Lehrer- inilen und geprüfte Turnlehrerinnen ein Wieder holungslehrgang abgehalten werden. Der Unterricht, der vorwiegend der praktifchen Hebung gewidmet sein soll, wird während der Vor mittagsstunden von 8 — 12 Uhr und an 3 bit 4 Nachmittagen von 4—6 Uhr stattfinden. Die Mindestzahl der Teilnehmerinnen soll 16 betragen. Gesuche um Zulassung zu diesem Lehrgänge sind unter Beifügung der PrüfungSzeugnisse und einer amtlichen Nachweises über die Bewilligung des er forderlichen Urlaube- spätestens bis zum 5. April diese» Jahres an da- unterzeichnete Ministerium einzusenden. Ebenso sind an dasselbe etwaige Gesuche um eine Unterstützung aus Staatsmitteln zu richten. Dresden, den 20. März 1902. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. r«I2 p. Seydewitz. Auerbach rn»e»»««geu, Versetzungen re. tm öffeutt. Dienste. Am Geschäftsbereiche «es Mtntftertnm« «er Justiz. 1 Prädizierungrn. Berliehen worden ist: den Referen- Luust und Wissenschaft. König!. Opernhaus. — Den 23. d Mt«: Große Nusikaufführung (Beethoven-Abend) zum Besten de« lluterstützungSfond« für die Witwen und Waisen der Köniz! musikalischen Kapell« Die in künstlerisch»«,iehlicher Hinsicht hocherfreuliche Neethovenpflege diese« Winter« (Vorführung der Sym- »Home» und Streichquartette, der Klavier- und Violin- ssiaten rc) fand gestern in der neunten Symphonie ihre» gewaltigen Schlußaccord und zugleich ihren musi kalischen Gipfel- und Höhepunkt. Eine neue Welt hat Reithosen in dieser „Tragödie de» Menschen in Tönen" «schaffen, unvergleichlich und unerreicht, ein« Wett voll Kraft, titanenhaften Ringen« und genialen Schaffen«, eine Welt, die nur Große«, Erhabene« und Mächtige» enthält, eine Welt der wunderbarsten Empfindungen, der tiefsten männlichen Gefühl«! Hieraus ergiebt sich, wie schwer r« ist, der Wiedergabe der „Neunten" mit ihrem »ollen Gehalte gerecht zu werden, und daß jede Auf- sthrung de« Riesenwerke« allein schon al« ein Ereignis »on hoher musikalischer Bedeutung zu bezeichnen ist So dürfen sich Hr Hofkapellmeister Hagen und alle be teiligten Faktoren im Orchester, im Chor und in den Solostimmen für die vortrefflich vorbereitete Aufführung der Symphonie de« wärmsten Danke« der Musikfreunde »ersichrrt halten Vielleicht hätte nur die tiefernste Prundfiimmung de« Werke«, insbesondere de« ersten Satze», die den furchtbaren Kampf gegen Schicksal und Notwendigkeit illustriert, durch ein temperamentvolleres Zeitmaß noch mächtiger packend zu Gehör gebracht »erden können Wie ein „verheerender Wetterstrahl aus schwarzen Wolken" sollen di« Themen und Motive au« dem großartigen Allegrosatze Hervorbrechen Außer ordentlich wirkungsvoll «schienen dagegen da« sehnsucht«- darr» bei» Landgerichte Bautzen vr. Ludwig, beim Land gerichte Lhemnitz vr. Schneider, beim Landgericht«Dresden vr Dietrich, beim Landgerichte Leipzig Franke, b,im Landgerichte Zwickau v Scheibner nach dem Bestehen der zweiten juristischen Staatsprüfung der Amt-name „Assessor". — 2. Beamten-Etat. ») In den Ruhestand sind versetzt worden: die Sekreäre beim Landgerichte Frerdrrg Müller, denn Amtsgerichte LeiSnig Schlicke, der Wachtmeister beim Amts gerichte Johanngeorgenstadt Dietz, b) Aus Ansuchen sind ent lassen worden: der Assessor und HütfSrichter beim Amts gerichte Dippoldiswalde Söst, der Expedient der Staatsanwalt schaft beim Landgerichte Bautzen Lehmann, o) AuS dem Justizdienste sind nach dem Bestehen der zweiten juristischen Staatsprüfung auSgeschieden: die Referendare denn Land gerichte Dresden vr. Weißbach, beim Landgerichte Leipzig vr. Stoerl, beim Landgerichte Plauen vr. Roßbach ä) Den Vorbereitungsdienst bei Justizbehörden haben ausgegeben: die Referendare beim Amtsgerichte Auerbach vr Friedlein und vr.Schäser, beim A'ntSgerichteBautzen v Scheibner, b-.im Amtsgerichte Burgstädt Schenkel und Schindler, beim Amtsgerichte Dippoldiswalde PStzsch, beim Amtsgerichte Döbeln vr Koch, beim Amtsgerichte Falkenstein Schmidt, beim Amtsgerichte Freiberg Mammen und Reichel, beim Amttgerichte Kamenz vr. Tränckner, beim Amtsgerichte Kirchberg Schröter, beim Amtsgerichte Klingenthal vr. Holzhaus, beim Amtsgerichte Leipzig As, Richter, SchäserS und Wunderlich, beim Amtsgerichte Lichtenstein Fischer, beim Amtsgerichte Löbau Zabel, beim Amtsgerichte Markranstädt Batereau, leim Amtsgerichte Meißen Taube, beim Amtsgerichte Oschatz Weichardt, beim Amtsgerichte Pegau Sammet, beim Amtsgerichte Pirna Richter, beim Amtsgerichte Plauen Enderlein und Zetzsche, beim Amtsgerichte Radeberg Vieweg, beim Amts gerichte Reichenbach Arthur Robert Böhme, Oskar Hermann Richard Böhme und vr. Kirsten, beim Amtsgerichte Riesa vr. Schuberth, beim Amtsgerichte Schirgiswalde Hänsel, beim Amtsgerichte Schneeberg Paetz, beim Amtsgerichte Stollberg vr. Fritzsch und Jacob, beim Amts gerichte Treuen Meißner, beim Amtsgerichte Zittau Kell, beim Amtsgerichte Zwickau vr. Friedrich. ») Der zeitherige Referendar vr. Stoerl ist zum Assessor ernannt und al» Hülfsrichter dem Amtsgerichte Brand dei- geordnet worden, k) Zum Vorbereitungsdienste bei Justizbehörden sind zugelassen worden: die Reserendare v. Heynitz beim Landgerichte Freiberg, vr. Härtwig bei der StaatSanwaltschast beim Landgerichte Bautzen, vr Berg mann, v. Tarlowitz, vr. Gmeiner-Bcnndorf und Wolf bei der StaatSanwaltschast beim Landgerichte Dresden, vr. Kreischer bei der StaatSanwaltschast beim Landgerichte Freiberg, Or. Favreau, Hahnemann und vr. Teget- meyer bei der StaatSanwaltschast beim Landanichte Leipzig, vr. Wöller bei der StaatSanwaltschast beim Landgerichte Plauen, die RechtSkandidatrn Henke beim Amtsgerichte Auerbach. Heiber heim Amtsgerichte Augustusburg, Siebenhüner und Wittgenstein beim Amts gerichte Bautzen, Bang beim Amtsgerichte Dippoldis walde, Tiedemann beim Amtsgerichte Döhlen, Arra«, Donath, Gerber, Hartung, Jesch, Krause, Krippendorff, v. Loeben, «ustav Kurt Lottermoser, Johannes Paul Lottermoser, Reichenbach, Schaffrath und Steinbach beim Amtsgerichte Dresden, Junghannß beim Amtsgerichte Falkenstein, Herold beim Amtsgerichte Glauchau, Löwe beim Amtsgerichte Gioßenhain Lorentz beim NmlSgerichle Hainichen, Gelbke beim Amtsgerichte Königstein, Brückwald, Dölling, Kubitz, Lange, Sjchirmer, Schubert, Stark, Treplin, Weinicke und Zimmermann beim AmtSqrrichte Leipzig, Kaden beim Amtsgerichte LeiSnig, Brückner beim Amtsgerichte Löbau, Mclzer und Vogel beim Amtsgerichte Pirna, Karl beim Amtsgerichte Plauen, Ruppel leim Amtsgerichte Radeburg, Temper beim Amtsgerichte Schneeberg, v. Schönberg beim Amtsgerichte Tharandt, Schwertner beim Amtsgerichte Wilsdruff, Ventur beim Amtsgerichte Wurzen, Queck beim Amtsgerichte Zittau, Hammer und Kegel beim Amtsgerichte Zwickau. (Schluß folgt) Im Geschäftsbereiche »eSviinistertums de« Kult«« «ub Ssfentlichen Unterrichts. Erledigt: die «irchschul- stelle zu Tautenhain. Koll : da» Ministerium deS Kultus rc. Außer fr. Wohnung u gr Garten 1200 M v. Schul-, 250 M. v. Kirchendienste, 11V M f. ForibildungSschulunterricht, 27,50 M. für Sommer turnen, sowie nach Umständen der Frau 6V M. f. d. Unterricht in wcibl. Handarbeiten. Be- wcrbungsgesuche m allen ersorderl Unterlagen einfchl des MilitärdirnstausweiseS sind bi» 10 April beim BezirkSschul- inspeklor vr. Stephan, Borna, elnzureichen — Zu besetzen: die Kirchschulstelle zu Nietka. Koll.: die oberste Schul behörde. 1200 M v. Schul-, 250 M v Kirchendienste, 60 M f. Nadelarbeiten u. die gesetzt Entschädigung f. Fort- voll ergreffende Hohelied der innen L:cbe u> v t»r jubelnde, an Schwierigkeit und Anstrengung für den Chor feinelgleichen suchende Triumphgesang In vorzüglicher Weife löste da« au» den Damen Frau Abendroth, Frl Schäfer und den Herren Anlhe« und Rain» gebildete Soloquartett feine anspruchsvolle Ausgabe, während der Chor au« Mitgliedern de« König! Hofopernchor« und de« Hofkirchenchor», der obersten Chorklaffen de« König!. Konservatorium«, der Dreißig- schen Singakademie und de« Dresdner Männergesang verein« gebildet war Die König!. Kapelle hatte durch die versuchsweise Höherlegung de« Podium« namentlich im Streichquartett an imposanter Wnkung gewonnen Daß dagegen die neue Einrichtung aus den Klangcharakler der Holzbläser nicht ohne Einfluß zu sein schien, zeigt« sich schon in der großen Lconoren-Ouvertüre, mit der der Abend eröffnet wurde Die Gesamtwirkung war kräftiger, rauschender, aber — wenigsten« vom Parquet au« — nicht so einheitlich und vollkommen abgerundet wie bei früheren Gelegenheiten Do« berühmte (wohl auch gefürchtete), von den französischen Musikern „1s Franck trait 6ss violoos" genannte Unisono der Geiger gelang bei allerdings sehr vorsichtiger Temponahme gestern tadel los. Al» willkommene solistische Gide mit Orchester bot Hr Hoskonzertmeister Petri im ersten Programmteste in meisterhafter Ausführung Beethoven« gesangreiche b'-ckur-Romanzr, durch die vielleicht Loui« Spohr zur Komposition seine» prächtig'» Violinkonzert« in „Form einer Gesangiscene" angeregt wurde. Frau Irene Abendroth erfreute durch den ge^mackoollen Vortrag zweier Lieder de« Klärchen au» Go-the» „Egmont", und Hr Kammersänger Anthr» (am Klavier: Hr A Elt mann) bereitete den Hörern ein-» vornehmen musikalischen Genuß durch bi« von rinkach-edi-r Auffassung getrogene, tonschöne Wiedergabe der L'ederre'h« „An die ferne Ge liebte", einer Folge von Tonsätzen, die durch einheit liche Stimmung auf« innigste miteinander verbunden bildungsschulunterricht. Gesuche find bi« 20. April beim vezirkSschulinspektor Sieber, Großenhain, «inzureichen. (vehSrdl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Leit. Tie Witwe»- und Waisenversorg»«fl der Seeleute. Seit dem Zusammenschlusse der nautischen Kreise Deutschlands ist der Gedanke, eine allgemeine See mannskasse zu gründen, nicht von der Tagesordnung verschwunden. Man halte wohl im allgemeine» d'ran gedacht, durch die Gründung einer solchen Kasse den Seeleuten selbst eine Versorgung bei Invalidität und Alter, den Hinterbliebenen dec See leute eine Versorgung beim Absterben des Ernährers zu bieten. Durch dar Seeunfallversichcrungsgesetz ist für die Seeleute Fürsorge getroffen, die durch Verletzungen arbeitsunfähig bez. in ihrer Arbeits fähigkeit beschränkt werden; gesorgt wird auch für die Witwen und Waisen derjenigen Seeleute, tue durch Unfälle umS Leben gekommen sind. Bei der Revision dieses Gesetzes, daS in seiner Neufassung vom 30. Juni 1900 datiert, find die Leistungen, die von der Reederei zu machen sind, erheblich vermehrt worden. Durch das Invalidität» und AltersveisicherungS- gesetz ist dann den Seeleuten wie allen anderen Arbeitern im Falle von Invalidität und Alter eine Rente gesichert. Wenn so ein Teil der früher gehegten Wünsche erfüllt worden ist und den Seeleuten rm Falle der Krankheit auch eine Fürsorge auf Grund der Seemannsordnung zusteht, so bleibt doch in einer Richtung eine Lücke bestehen, da für die Hinter bliebenen der an Krankheit verstorbenen Seeleute eine Fürsorge nicht getroffen worden ist. In nautischen Kreisen ist man nun der Meinung gewesen, und diese ist namentlich von der Seeberufsgenossenschaft vertreten worden, daß die von Reedern und Mannschaften für die Invalidität- und Altersversicherung geleisteten Bei träge nur zu einem geringen Teile den Seeleuten zu gute kommen, da diese vielfach ihren Beruf mit einer Beschäftigung am Lande vertauschen und dann nicht in die Lage kommen, die Segnungen dieses Gesetzes zu genießen. Die SeeberufSgenossen- schaft hat eingehende Berechnungen aufgestellt und die Meinung ausgesprochen, daß mit den Geldern, die mehr einkamen, als für die Seeleute wieder herausgezahlt werden, die Kosten für eine allgemeine Witwen- und Waisenkasfe der Seeleute bestritten werden können, und hat sich daher bemüht, die Witwen- und Waisenversicherung der Seeleute von der allgemeinen Versicherung abzutrennen und der Seeberufsgenossenschaft anzugliedern. Da solche Aenderung nicht ohne neue gesetzliche Bestimmungen möglich war, so mußte in dieser Richtung gewirkt werden. Zuerst wurde versucht, bei der Revision des UnfallversicherungSgesetzes eine entsprechende Klausel aufzunehmen. Die gesetzliche Handhabe wurde durch das Jnvalidenversicherungsgesetz vom 13. Juli 1899 geboten. Die See Berufsgenossenschaft hat, nachdem die gesetzlichen Bestimmungen erlassen waren, ungesäumt bei dem Bundesrat die Begründung einer besonderen Witwen- und Waisenkasse beantragt, mußte hier aber vorläufig aus Schwierigkeiten stoßen, da das ReichS- »n» rn btin Fluss« ihrer MUvdnn mczr nur für vcn Gesang, sondern auch „für da» Singen" geschrieben sind. — Da« Hau« war gestern und bei der Generalprobe erfreulicherweise nahezu ausverkauft. U S. Königl. Schauspielhaus. — Am 23 d. Mt« : „Hamlet, Prinz von Dänemark" Trauerspiel in fünf Akten von W. Shakespeare. Uebersetzt von A. W v. Schlegel. Die gestrige letzte Vorstellung vor den Osterserien der Königl. Hofbühne hatte noch einmal ein sehr zahl reiche«, gespannt und andachtsvoll lauschende« Publikum zur längst erwarteten Wiederdarstellung de» „Hamlet" versammelt Unser Schauspiel hat in den letzten Monaten so entschieden unter dem Gestirn Shakespeare« gestanden, daß sein klassischer Uebersetzer, A W v. Schlegel, wenn er nicht schon zwei Menschenalter im Grabe schlummerte, zu den glücklichsten Tantisme-Empsängern der deutschen Litteratur gehören müßte Und die lebendige Teilnahme, die sich den KönigSdramen und allen Ausführungen anderer Shakespearescher Werke gegenüber bewährte, legte e» wieder einmal nahe, wie verschieden da« gern al« eine Einheit gedachte Publikum im Grunde ist Man darf doch, Ausnahmen abgerechnet, nicht voraussetzen, daß di« gleichen Zuschauer und Hörer vom „Hamlet" und der „Roten Robe" angezogen würden! Der Hamlet de« Hrn. Wieck« ist eine durchau« eigenartige, dem Künstler durch die Tiefe der Nach empfindung und da« schöpferische Verständnis für eine wesentliche Seite der Hamletnatur gehörige Gestalt In Uebereinstimmung mit mehr al« einem neuern Erklärer de« tiefsinnigsten Shakespeareschen Gedicht« geht Wiecke« Verkörperung de« Dänenprinzen davon au«, daß eine durchau« reine, völlig ungebrochene, kindlich gläubig der W-lt vertrauende Natur durch den Tod de« Vater« schon schmerzlich erschüttert und durch die für ihn schlechthin unbegreifliche zweite Vermählung versicherungsomt die für eine solche Kasse erforder lichen Kosten viel höher veranschlagt als die See berufsgenoffenschaft und weil er glaubt, nicht mit dem Umschlagverfahren auskommen zu können, sondern das Piämiendeckungsverfahren fordern zu müssen. Bei der großen Wichtigkeit der Frage be züglich der finanziellen Belastung hat man da« ganze Material einem Veisicherunqslechniker zur Begutachtung überwiesen, und sein Urteil wird jetzt von großem Einfluß auf die Entscheidung sein müssen. Von seilen der Reederei werden die Lasten, die durch die Sozialversicherungs-Gesetzgebung erwachsen, um so schwerer empfunden, als die Beiträge durch die Revision der Gesetz-: nicht unerheblich erhöht sind und dieses Gewerbe mehr als jedes andere auf die Konkurrenz mit dem Auslände angewiesen ist. Auf der anderen Seite ober ist zu bedenken, daß, wenn auch Deutschland bezüglich dieser ganzen Gesetzgebung die Leistungen aller anderen Staaten, die sich auf dem Gebiete der Fürsorge für Arbeiter betätigt haben, weit übertrifft, hier doch noch eine Lücke bleibt, die mit der Zeit ausgcfüllt werden mi ß, und es ist nur natürlich, daß die versicherten Personen eine Ausdehnung der Gesetzgebung in dieser Richtung herbeiwünschen. Der Krieg in Südafrika. Wir registrieren die nachstehenden Mitteilungen, denen möglicherweise nähere aufllärende Notizen folgen werden. Kommentare über die etwaige Be deutung der in Frage kommenden Vorgänge er übrigen sich daher vorläufig. Wie der „Standard" unter dem gestrigen Tage aus Pretoria meldet, wurden Schalk Burger und die übrigen Burenvertreter einen Teil der Woche beim Rhenosterkop von den Engländern hart bedrängt und einmal beinahe gefangen genommen. Am Freitag sandten sie Staffettenreiter nach Balm oral, die ihr Ein treffen dort ankündigten. Sie trafen am Sonn abend ein und reisten sofort nach Pretoria weiter; sie fuhren hier in Kitcheners Wagen nach dem Hauptquartier und hatten eine Unterredung mit Kitchener. Sie reisten alsdann nach dem Oranje freistaate weiter. „Daily Chronicle" meldet, sie reisten nach Kroonstad weiter. — Auch einer gestrigen „Reuter"-Meldung aus Pretoria zufolge sind die Mitglieder der Regierung von Transvaal, Schalk Burger, Lukas Meyer, Reitz, Krogh und Vanderveld, gestern mit Svnderzug unter Parlamentärsahne au» Middelburg hier eingetroffen. Die Londoner Morgenblätter stimmen darin überein, daß die Meldung aus Pretoria über die Burendelegierten nicht genau genug sei, um etwas Bestimmterem als Vermutungen Raum zu geben. Die Meldung wird al» hoffnungversprechend an gesehen, aber man bezweifelt, ob Schalk Burgherr Autorität von Botha, Velaren und Dewet anerkannt werde. — Nach einem Londoner Berichte aus Pretoria, der von Herolds Depeschen-Bureau verbreitet worden und in verschiedene Zeitungen übergegangen ist, sind die großen Operationen Hamiltons gegen Loui» Botha in der Nähe von Ermelo gescheitert. Da keinerlei Einzelheiten an die Meldung geknüpft sind, so läßt sich diese bis auf weitere» auf ihre Richtig keit nicht prüfen. Ein offizielles Schriftstück der Transvaalregierung enthält eine Statistik über die Verluste, die die Buren der Südafrikanischen Republik vom 1. Sep ¬ oer qetredttn Mutter gleichsam au« allen ihren Wurzeln gerissen wird D«r Gemüt»- und Phantasiemensch von glücklicher Anlage sieht sich jäh vor den härtesten Wider sprach der Welt, vor ein« wilde That und eiserne Pflicht gestellt, die ihm ebenso unerläßlich erscheint, al« sie in ihrem innersten Wesen für ihn unthunlich ist. Der verzweifelte Konflikt seiner kindlichen Gefühle für Vater und Mutter, nicht minder der seine« innersten künstlerischen Zuge» zur Leben»reinheit und Leben«- harmonie mit der aufgedrungenen schnöden Welterkennt- ni«, spannt zu gleicher Zeit alle Kräfte seiner Seele, alle Leidenschaft de« Vorsatze« an und lähmt sie im entscheidenden Augenblicke Von diesem Kern au« ent« wickelt sich Wiecke« Charakteristik de« Hamlet und recht fertigen sich sowohl dcr tief traurige und bittre Grund ton, al« die wilden Wallungen, die Hamlet immer nur für den Augenblick über sich selbst hinausreißrn Die Stärk« d«s Gram» und Ekel« in einer Menschenfrele, die bi« zum Beginn der Handlung in träumerischer und naiver, freudiger Zuversicht sich gewiegt hat, die nun zum unüberwindlich Schmerzlichen da« Furchtbare, da« Abscheuliche erfährt, giebt die Einheit in den Schwank ungen der Hamletgestalt So kommt ein bemerkenswert schlichter Zug in die Darstellung, der Schmerz bleibt innig, au« dem wachsenden leisen Grauen vor der Wirklichkeit erklären sich die Härten, die Sprünge, die Wechsel schwermütig«r Klarheit mit verworrenem dunklem Ingrimm So wie Wiecke diesen seelischen Prozeß ausfaht und formt, ist er überzeugend, rückt gewiss« Einzelheiten thatsächlich in ein neue« Licht und giebt dem Künstler Gelegenheit zu überraschend schöner Behandlung besonder« schwieriger Stellen Freilich ist damit nicht gesagt, daß keine andere Auffassung möglich wäre, nur würde dann zu fordern sein, daß diese andere so einheitlich, so durchau« einfach in den Grundlinien zu Tage träte wie da« Bild, da« Wiecke gestern gab Der Beifall sammelte sich fast autschließlich
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