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Dresdner Journal : 13.03.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190203133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-03
- Tag 1902-03-13
-
Monat
1902-03
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 13.03.1902
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VeznnSPret«: Beim Bezüge durch die H,sch«st,p,ae tnnervas» pre»dru, 2,SO M («»nicht- gunagaug), durch die im Deutsche» Reiche » M. (aatschütßlich Bestellgeld) Vierteljährlich. Einzelue Nummern 10 Pf. Wird Zurücksenduna der für die Schriftleitung bestimmteu, ader von dieser nicht ein» gesorderten Beiträge bean sprucht, so ist da- Postgeld beizufügen. Dresdner Munal HerauSgsgeben von der König!. Expedition de- Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.» Anschluß Nr. 1295. Erscheinen r Werktag« nachm S Uhr. Elntündtgun,»gebühre«: Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündb gunai-Leite oder deren Raum So Pf Bei Tabellen- und Zissernsah ü Pf Aufschlag für die Zeile. Unterm Re» daktionsstrich (Eingesandt) die Lertzeile mittler Schrift oder deren Raum SO Pf. Gebühren - Ermäßigung bet öfterer Wiederholung Annahme der Anzeigen bi» mittag» 14 Uhr für die nach- mütag« erscheinende Nummer. 1902. M59. Donnerstag, den 13. März nachmittags. Ämtlicher Teil. Dresden, 13. März Ihre Hoheiten der Herzog und die Krau Herzogin Ernst Günther zu Schleswig-Holstein sind gestern Nachmittag 3Uhr -19 Minuten in Dresden cingettvffen und haben im König!. Residenffchlosse Wohnung genommen. Dresden, 13. März. Se. Hoheit der Herzog von Sachsen-Altenburg ist beute Vormittag 10 Uhr 19 Minuten hier eingetlvffen und hat im Königi. Residenzschlosse Wohnung genommen. Dresden, 7. März. Mit Allerhöchster Geneh migung ist der Privatdozent an der Universität Tübingen Professor vr. pdii. Carl CorrenS zum etatmätzigen oußeroidentlichen Professor der Botanik in der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig ernannt worden. Personal-veriiuderungeu in der Armee. Offiziere, Fähnriche u. f. w. Den 2. März 1902. v Arnim, Oberltnt. im 1. Ulan -Regt. Nr. 17 ..Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn", unter Stellung » la suits des Regis, vom 1. Mai d. I. ab auf ein Jahr zur Kaisers. Ge sandtschaft iu Teheran kommandirt. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentl. Dienste. I» GeschSstSberetche des Mtniftertu«! drs Kultus an» Sffentltchen Unterricht». Zu besetzen: die dritte »ünd Lehrcrstrlle zu Satzung «oll: die oberste Schul behörde. 1200 M. Gehalt, 280 M. s. Ueberstunden u. stete Wohnung Gesuche m allen erfordert. Beilagen sind bi» 20 März beim BezirkSschulinspektor vr. Bräutigam, Marien berg, einzureichen. Im Geschäftsbereiche des evangelisch-lutheri schen LandesconsistoriumS sind folgende Stellen im regelmäßigen Besetzungi verfahren zu besetzen: das Psarramt zu SachSgrün (OelSnitz i. V.) — Cl. I — Toll: da- ev.- luther. Landesconsistorium; das III. Diaconal a. d Martin Luthcrkirche in Dresden ^Dresden I) — El. II — Loll.: der Siadtrath; da» Psarramt zu Gnandstein ;Borna) — El. VII (L) — Eoll.: Oberstlt a. D. Kammerherr v. Einsiedel auf Gnandstein; daS Unterpsparramt zu Reichenau (Ober- lausix) - El. I — Loll: die Klosteryerrschast zu Marien thal — Dagegen wurden angestellt bk». befördert: Jo hannes Bruno Märker, Pfarrv:car in Ostrau, als Pfarrer daselbst (Leisnig); Karl Rudolf Hoyer, Hilf-geistlicher in Berbisdorf bei Harthau, als Diaconu« in Königstein ;Pirna); Friedrich Wilhelm Benjamin Leuschel, Hilf-geistlicher in Kirchbach, al- III. Diaconus in Werdau (Lphoralort). I» Geschäftsbereiche de» Ministerium» de» Krieg». Beamte der Militärverwaltung. Durch Verfügung de- Kriegsministeriums. Den 6. Mär; ISO-. Ziegenbalg, Garnisonverwaltungs-Jnspektor in Großenhain, nach Freiberg, Michaeli-, Garnisonverwaltungs-Jnspektor in Freiberg, nach Großenhain, — untrrm I. April d I. versetzt. Den 11. März IS«». Haaie, Lazarethinspektor in Pirna, in der Stelle als allein stehender Lazarethinspeklor bestätigt. Behördl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Zur Geschäftslage des Reichstags. Ter Reichstag geht, nachdem er das Gesetz be treffend die Feststellung des ReichshauShattplanS rechtzeitig unter Dach gebracht hat, in die Oster- Lunss und Wissenschaft. Konzert. Das am Dienstag veranstaltete große Konzert des Dresdner Lehrergesangverein» nahm, wie schon berichtet wurde, einen glänzenden Verlauf, der in rein äußerlicher Hinsicht ohne Zweifel noch eine Steigerung erfahren hätte, wenn an den Schluß de! Programms an Stelle der düsteren BrahmSschen Rhapsodie die drei oapsUa-Gesänge, darunter die hinreißend schwungvoll vorgetragencn „Frühling»stürme" von Franz Curti, gesetzt worden wären Immer auf» neue muß man den musikalischen Wert, die Kom- p»suion»techc.ik und die großartige Steigerung diese» un vergleichlichen Männerchor» bewundern, immer auf» neue aber auch beklagen, daß dem hochbegabten unvergeßlichen Tondichter von einem unerbittlichen Geschick die Feder so früh au» der Hand genommen worden ist Im ausgesprochensten Gegensätze zu der Curtischen Komposition stand Bungerts „Ich hab' ein kleine» Lied erdacht", ein anspruch»loser, gefälliger Chor, dessen Brummstimmen- Refrain an vergangene Liedertafelzeiten erinnert Musi kalisch wertvoller erwie» sich rin mit besonderer Füll« und hervorragendem Wohlklaag der Stimmen vor getragener Tonsatz von Johanne» Eccard (geboren 1553 zu Mühlhausen in Thüringen, gestorben 1611 zu Königsberg), wenngleich es schien, al» ob die ursprüng liche Tonhöhe deS Stücke» nicht bis zu Ende festgehalten worden sei Aber die genannten Kompositionen, denen sich noch die von Frl Tilly Koenen mit prächtiger Klangfrische gesungenen und von Hrn Brandes vor züglich am Klavier begleiteten „Zigeunerlicder" von Joh Brahms sowie di« Schubert-Lisztsche „Allmacht" für Solo, Männerchor und Orchester zugesellten, bildeten nur bie Umkleidung de« Hauptwerke», mit dem der interessant« Abend eröffnet wurde. Der führenden ferien. In den neun Wochen, die der TagungS- adschnitt seit dem 8. Januar umfaßt, hat der Reichs tag 54 Sitzungen adgehalten, die meist durch weit läufige Budgetdebatten ausgefüllt worben sind. DaS große Wort führte dabei hauptsächlich die Sozial demokratie, die dem Etat oft recht fernliegende Gegenstände behandelte, um damit AgitationSzwecke zu verbinden. Ist gleichwohl das Etatgesetz so rechtzeitig erledigt worden, daß eS pünktlich zum 1. April in Kraft treten kann, so hat man dieieS Ergebnis in erster Linie der Zurückhaltung der OrdnungSparteien, dann wohl aber auch dem Um stande zu verdanken, daß der Sozialdemokratie der Stoff für Agitationtreden schließlich auSgegangen ist, und daß sie wohl in der großen Zahl von Nieder lagen, die sie sich bei ihren Vorstößen zugezegen hat, endlich ein Haar gefunden hat. Außer dem Etat hat der Reichstag bisher von positiven Leistungen nicht viel aufzuweisen. Neben zwei bis drei bedeutungslosen Entwürfen ist nur die Vorlage über den Schutz des Genfer Neutrali» tätSzeichenS unter Dach gebracht worden. Im übrigen hat man im hohen Hause viel geredet, viel gestritten, aber keine weiteren Ergebnisse erzielt. Die Seemannsordnung, ein in sozialpolitischer Hin sicht sehr bedeutsames und dringendes Gesetz, da» schon seit länger als einem Jahre der Erledigung harrt, steckt noch tief in der zweiten Lesung. Da gegen ist ein nicht unerheblicher Teil der parlamen tarischen Zeit auf die Beratung von Initiativ anträgen und auf die Besprechung von Inter pellationen verwendet worden Zwei davon, die Interpellation über die bekannten Vorgänge in Wreschen und die über Ergreifung von Maßregeln gegen die Arbeitslosigkeit, sind noch nicht erledigt worden; doch werden sowohl die polnischen als auch die sozialdemokratischen Interpellanten kaum Wert auf eine Fortsetzung der ihnen nicht sehr nach Wunsch geratenen Debatte legen. OhnrdieL be nutzten ebenso die Polen wie die Sozialdemokraten- jede sich ihnen in den Etatsberatungen darbietende 1 Gelegenheit, um im Sinne der Interpellationen Vor stöße zu machen, und namentlich die Polen bewiesen dabei eine sehr beachtenswerte Hartnäckigkeit und Anmaßung. Abgeschloffen sind die Interpellationen über die Auszahlung der Beteranenbrihilfe — als deren Ergebnis demnächst eine etatsmäßige Nach- tragSsorderung eingehen soll —, über die Militär- pensionSgesetzgebung, über den Zweikampf und über die Aufhebung des Jesuitengesetzes. In allen diesen Fällen sind von der Regierung be friedigende Auskünfte erteilt worden; wenn die ZentrumSpartei sich bezüglich der Erklärung, daß vor der Beschlußfassung über den Jesuitenantrag im Bundesrate erst die einzelnen Bundesstaaten sich schlüssig zu machen haben, nicht befriedigt zeigte, so ist das nur ein Beweis dafür, wie schwer eS ist, in dieser Frage die Zentrumspartei zufriedenzustellen Von den zur Verhandlung gebrachten Initiativ anträgen sind die hinsichtlich der Freiheit der Religionsübung und betreffend der Einführung von amtlichen WahlcouvertS und Jsolieriäuwen zu er wähnen. Der sogenannte „Toleranzantrag" dcS Zentrums begegnet entschiedenem Widerspruche bei den verbündeten Regierungen, weil kadnrch Eingriffe in die Selbständigkeit der Einzelstaaten herbeigeführt werden sollen. Inzwischen ist aber von seilen ver schiedener Bundesregierungen bereits für Abhilfe einzelner berechtigten Beschwerden gesorgt worden, sodaß der Antrag sachlich als gegenstandslos gelten kann und hoffentlich vom Zentrum zunächst nicht weiter verfolgt werden wird Der freisinnige An trag auf aigebltch besseren Schutz der geheimen Etimmatgave kann als erfolglos angesehen werden, da es nicht angezeigt erscheint, in einzelnen Punkten an dem geltenden Wahlrecht zu rütteln. Die Zeit zu einer Reform desselben ist noch nicht gekommen; darum dürften auch die Bemühungen, die Ab schaffung der Diätenlosigkeit, die gerade als Gegen gewicht gegen die geheime Wahl eingeführt worden ist, herbeizuführen, vergebliche bleiben. Von den Petitionen sind nicht viele bisher erledigt worden, die meisten von ihnen betreffen die Zolltarifoorlage und werden mit dieser gleichzeitig ihre Erledigung finden. Nach den Osterferien wird sich der Reichstag hauptsächlich mit der Fertigstellung der Se»mannS- ordnung und deS BranntweinsteuergesctzeS zu be fassen haben. Beide Entwürfe sind heiß umstritten und dürften noch manchen Schwierigkeiten begegnen, die nur zu beheben sein werden, wenn ein beschluß fähiges HauS zur Stelle ist. Gegen die Brannt weinsteuern ovclle tritt die ganze „antiagrarische", frei sinnig-sozialdemokratische Opposition auf den Plan, während die SeemannSordnung, die den SchiffLleuten sehr große Vorteile und Lageverbesserungen bietet, nur von der Sozialdemokratie, und zwar durch Ein bringen unmöglicher AbänderungSanträge bekämpft wird. ES dürfte mit Sicherheit zu erwarten sein, daß die beiden Entwürfe, die schon im vorigen Jahre hätten erledigt werden können, diesmal unter Dach gebracht werden. Dasselbe ist von den ebenfalls auS dem vorigen Jahre stammenden Vorlagen be- trlffcnd die Schaumweinsteuer und die Besteuerung der Süßstoffe zu hoffen. DaS Hauptstück der Tagung, die Zolltarifvorlage, liegt inzwischen in der Kommission noch fest, und niemand weiß, wann das Plenum in stand gesetzt werden wird, sich mit diesem wichtigen Werke weiter zu befassen. Bis jetzt hat der Zolltarifentwurf im Plenum neun Sitzungen, in der Kommission deren fast40 in Anspruch genommen,dadeiist die Kommissions beratung noch nicht einmal über das erste halbe Hundert der fast tausend Tarifpositionen hinausgekommen. Es ist deshalb, wie bekannt, eine besondere Sommer tagung der Kommission in Aussicht genommen worden, und zur Erleichterung für die Mitglieder soll an diese eine Entschädigung gewährt werden, über die ein demnächst vorzulegender Gesetzentwurf daS Nähere bestimmen soll. Man wird nur wünschen können, daß eS der Kommission gelingen möchte, ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen und dem Zu standekommen deS wichtigen Werkes der Zolltarif reform um des wirtschaftlichen Fliedens willen die Wege zu ebnen. Der Krieg i« Südafrika. Ueber den Verlauf des für die Buren erfolg reichen Kampfes bei Tweebosch wurden noch keine eingehenderen Berichte veröffentlicht. Nur die amtliche Verlustliste der Kolonne Methuens ist bekannt ge worden; nach ihr sind 3 Offiziere 38 Mann tot, 1 Oberst, I Oberstleutnant und 5 andere Offiziere schwer verwundet. Ter Oberstleutnant ist seinen Wunden bereits erlegen. 72 Soldaten sind schwer, 1 Hauptmann und 1 Leutnant leicht veiwundet. 200 Mann werden vermißt; ein Offizier wurde von den Buren wieder freigelossen. Das englische KriegS- amt teilt ferner mit, daß die Verwundung Lord Methuens schwerer ist, als anfänglich vermutet worden war, und baß sich sein Zustand seit vor ¬ gestern verschlimmert hat. Das Wundfieber, da» bisher einen normalen Verlauf hatte, nahm einen ernsten Charakter an. Lady Methuen ist vor gestern auf Madeira eingetroffen, wo sie sofort von der Verwundung ihres Gatten unterrichtet wurde und nach Südafiika zurückkehrte. Die „Daily Mail" melde», daß die Operationen Lord Methuens die letzten sein sollten, da ihm Kitchener eine Stellung im Generalstabe zu Pretoria angeboten hatte. Wie weiter auS London gemeldet wird, hatte der britische Kriegs minister in der Angelegenheit des Austausches Lord Methuens gegen Krurtzinger eine längere Audienz bei König Eduaid. Von deutschen Zettungen wird übrigens daran erinnert, daß Lord Methuen während seiner Dienstzeit als Militärattache der englischen Botschaft in Berlin sich im Februar 1881 die Rettungsmedaille am Bande verdient hat. Der da malige Oberstleutnant Methuen nahm hervorragenden Anteil an der Rettung eines Arbeiters Pieper in Charlottenburg vom Tode des Ertrinkens, wobei er sich einer erheblichen eigenen Lebensgefahr aussetzte. Einer „Reuter"-Meldung- auS Heilbron zufolge heißt es, Dewet und Steijn hätten vor zwei Tagen die Haupteisendahnlinie fünf Meilen nördlich von Woloehoek auf dem Marsche nach dem Westen über schritten. Tagesge schichte. Dresden, 13. März. Gestern abend fand im Marmorsaale dcs König!. Residenzschlosses ein zweite- Hofkonzert statt, dem Ihre Majestäten der König und die Königin, Ihre Königs. Hoheiten der Prinz Georg, der Prinz Johann Georg und die Prinzessin Mathilde sowie Ihre Hoheiten der Herzog und die Frau Herzogin Ernst Günther zu Schleswig-Holstein mit den Damen und Kavalieren der Hofstaaten anwohnten. Zu - diesem Konzerte waren ferner Einladungen ergangen an das diplomatische Corps, an mehrere Mitglieder deS Hauses Schönburg-Waldenburg und des Hauses Solms Wildenfels, an die Herren Staatsmmister nebst Gemahlinnen, die Präsidenten und Vizepräsi denten dcr beiden hohen Kammern der Stände versammlung, an eine größere Anzahl Generale und höhere Offiziere sowie an Damen und Herren der Aristokratie. Die Gäste versammelten sich von '>»9 Uhr ad im Stucksaale und im roten Salon und wurden dann in ten Marmorsaal eingesührt. Um 9 Uhr traten Ihre Königlichen Maje stäten mit den übrigen Durchlauchtigsten Fürst lichkeiten in den Konzertsaal ein. DaS Konzert wurde von Mitgliedern der König!. Hofoper und der König!, musikalischen Kapelle unter Leitung des Generalmusikdirektors geh. Hofrat v. Schuch ausgeführt. Das Programm lautete: l . Tbema eon Variarioni unv Final« au« dem Septett op 20 ... L van Beethoven. (Vorgetragen von den Herren Lewingrr, Rokohl, Grützmacher, Keil. Large, Knochenhauer und Mai) 2 Lieder: a) Ich liebe dich L. van Beethoven. b) Marie R. Franz c) Wie wundersam M Schilling« (VorgetragenvonHrn. Scheidemantel.) 3 Quartette für Sopran, Alt, Tenor und Batz: a) Abschied vom Walde j b) Frühling,ahnung . . ^ 'du° °) Dit Primel j Bartholdy. (Borgetragen von Frau Abendroth, Frl. v. Lhavanne und den Herren Gießen und Wachter) Stellung entsprechend, die der Dresdner Lehrergesang' verein zufolge seiner ihm innewohnenden Intelligenz und musikalischen Disziplin unter den hiesigen Männer chören einzunehmen befähigt und berufen ist, hatte der geist- und verdienstvolle, künstlerisch weitauSschauende Dirigent de» Verein», Hr.Friedrich Brande», eine Kom position gewählt, deren sorgfältige, pietätvolle Einstudierung und (bi» auf nebensächliche Schwankungen im Orchester und «inen verfrühten Piano-Tenoreinsatz) ausgezeichnete Vor führung als eine des konzertgebenden Verein» durchaus würdig« musikalische That bezeichnet werden muß. Cherubini» Requiem (v-moll) für Männerstimmen ist, wenn wir recht berichtet sind, in Dresden überhaupt noch nicht in einem Konzcrtsaale zur Aufführung ge langt Da» Werk ist mit einfacheren Mitteln ge schrieben al» die von dem italienisch französischen Kom ponisten zwei Jahrzehnte vorher veröffentlichte Toten» messe in 0-moII, bietet aber dem Chore in manchen Teilen — so in der temperamentvollen Fuge „Huam Olim ^bl-abas" — bemerkenswerte Schwierigkeiten Ein Grundton düsterer Klage durchweht das Ganze; dunkel und hoffnungslos greisen tue Töne an unser Herz und mahnen an das Ende alles Irdischen Da» zwischen treten Klänge de» Schrecken» („Kor tromeväas majsstatis"), der Versöhnung („Huie orgo paros ävus") und de» Aufschwungs zum Allmächtigen („Osann» in sroslzis"). Abschied vom Dasein, von allem, was Glück heißt hieniedcn, liegt vor allem im „^xaus vsi" aus gesprochen, und wenn auch in den Our-Accorden dcS „vui psrpstua" ein augenblicklicher Hoffnungsstrahl emporleuchtet, so erstirbt doch da» Ganze in den ab schließenden Mollklängen de» Orchester-Nachspiel». So scheint die letzte Episode de« Requiems die Fragen nach dem ewigen Leben und dem ewigen Lichte mit einem „Gewiß" und einem „Vielleicht" zugleich zu beant worten. — Erwähnt sei noch al» musikgeschichtliche Merkwürdigkeit, daß annähernd 300 Jahre vor der Veröffentlichung des Cherubinischen Requiems von dem Italiener Asola bereit» eine Totenmesse für Männer stimmen geschrieben wurde, die zuerst in Venedig zur Aufführung gelangte und zu den bedeutenderen Werken der damaligen großen Vokalperiode gehörte U S Wissenschaft. Der Erforscher Mittelasien« (der Mongolei und Tibet«) G-neralmajor Pewzow ist in St. Petersburg gestorben. Litteratur. Musiklitteratur. Die „Mitteilungen für die Mozart-Gemeinde in Berlin" (E. S. Mittler u Sohn) haben längst eine Bedeutung gewonnen, die diejenige weit übertrifft, die ihr verdienstvoller Heraus geber, Rudolf Grnse, ursprünglich im Auge hatte. Sie sind mehr geworden als ein geistiges Band für die Mitglieder des Berliner Zweigvcreink der Salzburger Internationalen Mozart Gemeinde; sie sind ein solches auch für jene unsichtbare Gemeinde derer, die al» Musik freunde im allgemeinen auch Mozartfreunde im bc» sonderen sind, und umgekehrt, möchte man hinzufügen. Da« unlängst erschienene 13. Heft erhält seinen Wert vornehmlich durch die eS einleitenden Betrachtungen über vie ersten Entwürfe Mozarts zu „Figaros Hochzeit". Hier werden uns ebenso anregende wie belehrende Ein blicke gewährt in die SchaffenSthätigkeit deS Mozart- schen Genius An der Hand von faksimilierten hand schriftlichen Notenbeispielen können wir sehen, wie der arbeitete, dessen Werke so wenig von „Arbeit" verspüren lassen Da werden das allgemeinste Interesse die Ent würfe zur sogenannten „Garten-Arie" der Susanne finden, aus denen e» offenbar wird, wie sorgsam der leichtschaffende Genius von dem scharfblickenden Kunst- verstande kontrolliert wurde und wie die zeitüberdauernden Werke Mozartscher Meisterschaft eben nur da« Ergebnis de« Zusammenwirken» dieser beiden ausschlaggebenden Faktoren künstlerischen Schaffen», schöpferischer Potenz und Selbstkritik, sein konnten Daß dabei ein wem« „Nimbus" verloren geht, hat nicht« zu bedeuten Ob der Meister seinen „Figaro" thatsächlich in nur 6 Wochen beendet hat oder ob er ihn in dieser Frist nur in den Grund zügen fertiggestellt, skizzert hat, ist für den tiefer Blickenden von wenig Belang Auch da« letztere wäre ein« Leistung, die nur zu vollbringen vermag, wer auf da« Attribut „Genie" Anspruch erhebt Dieser auch sonst mozart geschichtlich hervorragend interessanten Abhandlung folgt Fortsetzung und Schluß der Artikel-Reihe „Mozart! Opern und deren Texte", in denen „Don Juan", „Cosi fan tutte", „Titus" und „Zaubcrflöte" zur Be sprechung kommen. DeS weiteren findet sich in de» Hefte die Veröffentlichung einer Reihe von „archivalischen Nachrichten über Georg Friedrich Händel", von dem geh Archivrat Ernst Friedländer-Berlin mitgeteilt ES sind die« vor allem Berichte de« preußischen Gesandten in London Kaspar Wilhelm v. Borcke an seinen Herrscher, den König Friedrich Wilhelm l, und weiterhin Erbschaft! ansprüche, eie ein «tuä jur Händel au« Fiddichow bei Schwedt an Händel« Nachlaß im Jahre 1772, dreizehn Jahre nach des Altmeister« Tod, eingabeweise geltend machte Noch interessanter erscheinen aber di« Doku mente, die über den Vater dcS großen Händel mitgeteilt werden Danach nannte sich dieser stets Handell und war al« „Geheimer Kammerdiener und LeibchirurguS" vom Großen Kurfürsten bestätigt worden, mit welchen Aemtern e« sich aber wohl vertrug, daß er nebstbei in feinem Hause zum „Gelben Hirschen" zu Halle da« Weinschank-Prioilegium besaß, wonach er „Land- und ausländische Weine darinnen zu schenken und zu verzapfen" das Recht hatte Von der Tüchtigkeit, die er in seine« eigentlichen Berufe al« „Barbier und Wundarzt" besaß, legt ein eigenhändige« Schreiben des würdigen Mann«! Zeugnis ab, au! dem hervorgeht, daß er, ein Billroth
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