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Dresdner Journal : 22.02.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190202224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-02
- Tag 1902-02-22
-
Monat
1902-02
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 22.02.1902
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klarte, «, sei«» Anzeich«» dafür Vorhände», daß man den Gedanken an «in klerikal-slawische« Oesterreich nicht ausgede» wolle und daß hie, über kur, oder lang wieder chaotisch« Zuständ« herrsch«» könnten, die man kaum überwunden habe Die nächste Sitzung wurde aus Montag an beraumt — Nach einer Meldung der „Neuen Freien Presse" au« Lemberg ist die Abhaltung de« Studenten« tage«, der gegen die Ausschließung der Gymnasiasten, di« sich in Russisch-Polen gegen den russischen Religion«« unterncht auslehnten, protestieren sollte, von der Behörde verboten worden Trieft In der gestrigen Gemeinderat«sitzung teilte der Bürgermeister mit, die Statthaltern habe den Beschluß de« Gemeinderate« auf Einsetzung einer Kom- Mission zur Untersuchung der Vorgänge in Trieft am 14 und 1Ü. Februar aufgehoben Frankreich. Pari« Der hiesige diplomatische Vertreter vo» Venezuela erhielt ein Telegramm de« Präsidenten Castro, in dem dieser mitte,lt, daß der venezolanische Kongreß vorgestern in Caraca« der Verfassung gemäß eröffnet worden ist — Die Deputiertenkammer genehmigte gestern eine Vorlage, nach der den Mitgliedern eine« Schied»- gerichthofe«, der in Gemäßheit der Bestimmungen der Haager Konferenz in Frankreich zusammentrrten sollte, die diplomatischen Vorrechte und Immunitäten zuerkannt werden Ferner wurde eine Vorlage angenommen, die den Fmanzminister ermächtigt, der kretischen Re gierung einen rückzahlbaren Vorschuß von einer Million Franc« zu gewähren Sodann bewilligte die Kammer ein dritte« provisorische« Budgetzwölftel und nahm danach die Beratung de« Marineetat« wieder auf. — In der Nachmittagssitzung wurden alle Kapitel de« Budget« der Handelemarine ge nehmigt, sodann wurde ein Antrag angenommen, durch den die Au«hebung«kommisfionen in den Stand gesetzt werden, Gestellungspflichtige, die Anlage zur Tuber« kulose haben, vom Heer«Sdienst« auszuschließen E« folgte die Beratung de« HeereSbudgetS Le Hörissö beantragte, daß zunächst verschiedene Anträge auf Ein führung de« zweijährigen Militärdienste« und Abschaffung aller Dispense beraten würden Ministerpräsident Waldeck-Rousseau bemerkte, man könne gegenwärtig die ganze Frage, die zahlreiche Ab änderungen der Gesetzgebung auf dem Gebiete de« HeereSwesen« im Gefolge haben würde, nicht gründlich durchberaten. Boury entgegnete, e« handle sich nicht darum, über ein Gesetz abzuftimmen, sondern darum, der Regierung durch Annahme einer bezüglichen Tage«« ordnung die Ansicht Frankreichs über diese Frage zur Kenntm« zu bringen Waldeck-Rousseau entgegnete, die Regierung habe ihre Ansicht bereit« kundgegeben; vor Einführung de« zweijährigen Dienste« müßte die Gesetzgebung auf dem Gebiete de« HeereSwesen« in ge wissen Punkten abgeändert werden Ein Antrag auf Vertagung der Diskussion über di« Frag« der zwei jährigen Dienstzeit wurde hierauf mit 389 gegen 167 Stimmen abgelehnt Boury und Le Höris sS traten für Einführung de« zweijährigen Militärdienste« und Aufhebung aller Dispense ein Die weitere Beratung wurde hierauf auf Montag vertagt — Bezüglich der von mehreren Blättern gemeldeten Spionageangelegenheit wird von offiziöser Seite berichtet, ein Geheimagent des KriegSministerium« habe sich zu einem bisher unbekannten Zwecke verschiedene Schriftstücke de« KriegSministerium« verschafft und in seiner Wohnung aufbewahrt Die SicherheitSbehörde habe diese Papiere beschlagnahmt, unter denen sich Pläne de« Kriegshafen« eine» Kleinstaates befanden. Es sei gegen den Geheimagenten jedoch keinerlei gerichtliche Ver folgung angeordnet worden. Jtaltea. Rom Deputiertenkammer Bei der Präsi dentenwahl wurden 292 Stimmzettel abgegeben, Har oon lauteten 142 auf Villa, 17 auf den Sozialisten Costa, 120 Zettel find unbeschrieben, l3 zersplittert Da die absolute Mehrheit 147 beträgt, findet mithin Stichwahl zwischen Villa und Costa statt. In dieser erhielt Villa 135, Costa 25 Stimmen Außerdem wurdcn l42 unbeschriebene und 5 ungiftige Stimmzettel ab gegeben. (Langandauernde Bewegung) Der Minister präsident Zanardelli erklärte, infolge dieser Abstimmung behalte sich da« Ministerium vor, in Beratung zu treten. (Unruhe) Nach einer kurzen Debatte wurde die Ab stimmung über die Bildung de« PräsidialburcovS unter lebhafter Erregung der Kammer auf heute vertagt und die Sitzung aufgehoben. — Wie die gestrigen Abendblätter melden, traten nach Schluß der gestrigen Kamwersitzung die Minister zur Beratung zusammen und beschlossen einstimmig zmück- zutreten. Zanardelli unterbreitete am Abend dem König« da« Entlassung«gesuch de« Kabinetts. S ö a n t e n. Madrid. Amtlichen Meldung,« aus Barcelona zufolge herrscht« dort gestern nachmittag vollständige Ruh- Der Wagenverkehr war in großem Umfang« wreder ausgenommen Auch in Saragossa und Valencia ist alle« ruhig Nach einer offiziösen Mit teilung entbehrt die Meldung, daß am Montag in Madrid «in Ausstand auSbrechen w«rd«, bi» jetzt jeder Begründung. Nach einem amtlichen Telegramm au» Barcelona von gestern abend wurde die Pol.-ei, al« sie Verhaftungen vornehmen wollte, von Ausständig»,, angegriffen. Einer von diesen wurde gelötet Die Rädel.führ« werden vor ein Krieg«gericht gestellt Der Generatkopitän erklärte e« für unrrchttg, daß in den letzten Tagen ernste Kämpfe stattgefunden hätten, daß die Truppen auf Widerstand gestoßen seren und daß man Arttllerie habe zu Hilfe nehmen müssen Privat- depesche» sagen, der Generalkapitän hab« den Journalisten die größte Vorsicht in der Versendung von Telegrammen ««geraten Weiter meldet ein« Prrvatdeprsche, daß die Proviantwagen angegriffen worden seien, wobei man Schüsse gewechselt habe Mehrere Personen wurden ver wundet Dem „Heraldo" zufolge ist in Manresa die Arbeit wieder ausgenommen worden Da« Blatt meint, die Bewegung trage einen carlistrschen Charakter. — In der Kammer erklärte der Minister de« Innern auf mehrere Anfragen, eine Interpellation über die Ereignisse in Barcelona sei gegenwärtig nicht zweckmäßig Von einer gemeinsamen Beratung der fremden Konsuln in Barcelona sei ihm nicht« be kannt In Saragossa herrsche wieder völlige Ruhe. Der Kriegsminister sagte, er sei entschlossen, die Un ruhen nachdrücklich zu unterdrücken Bei dem vorgestrigen Zusammenstöße sei eine Person getötet und eine ver wundet worden Menchetta wandte sich in heftiger Weise gegen die strenge Zensur, die verhindere, daß man die Wahrheit erfahre Der Minister de« Innern erwiderte, die Regierung habe kein Telegramm angehalte«, da« die Lage in Barcelona beschrieb — Die Regierung wird nur in dem Falle zur Auflösung der Kammer schreiten, daß die Opposition Obstruktion machen sollte. — Vorgestern abend wurde in Saragossa der Belagerungszustand proklamiert Später versuchten Aus ständige die Straßenbahnen aufzuhaften. Mehrere Ver haftungen wurden vorgtnowmen — In Barcelona befahl der Generalkapttän den Einwohnern, den Be hörden alle Waffen auSzuliefern Die Zeitungen konnten auch gestern noch nicht erscheinen Barcelona Dre Zahl der bei den letzten Ruhe störungen Getöteten beträgt mehr als 40; die Zahl der Verwundeten läßt sich nicht feststellen. Die Aus ständigen erhalten au« London große Summen Geld; e« beginnen die allernotwendigsten Lebensmittel zu fehlen Die Ausständigen versuchten ihre im Ge fängnis befindlichen Kameraden zu befreien, wurden aber bei einem Ansturm auf da« Gefängni« von den Truppen zurückgeworfen; zahlreiche Personen wurden dabei getötet, viele verwundet. Auch in den benach barten Städten nehmen die Unruhen einen ernsteren Charakter an Da die Lokalblätter fehlen, werden die französischen Zeitungen außerordentlich gesucht und zu erhöhten Preisen bezahlt. — Hier ist die Lage ruhiger. Die Fuhrwerks besitzer erhielten Befehl, den Betrieb wieder 'aufzu nehmen, widrigenfalls ihnen ihre Konzession entzogen werden würde. Der Generalkapitän ordnete da« regel mäßige Wiedererscheinen der Zeitungen an, und ver langte die Adressen derjenigen Buchdrucker, die sich weigern sollten, zu arbeiten Der Präfekt verhandelte mit mehreren Persönlichkeiten, die sich erboten, zur Wiederherstellung der Ordrung beitragen zu helfen. Ärotzbritaunieu. London. An der gestrigen Beerdigung des Feld. Marschall» Neville Chamberlain nahm im Auftrag« Sr Majestät de« Deutschen Kaiser« der Deutsch« M'lltärattachö Major Graf v. Bredow teil und legte einen Kranz am Sarge nieder — Im Unterhaufe sagte Unterstaatssekretär Cran» borne in Erwiderung auf eine Anfrage folgende«: Die russische Regierung habe erNSit, daß die Eisen bahnlinie von Schanhaikwan nach Niutschwang der chinesischen Berwallung wieder übergeben werden würde, so bald Zahlung für die zur Wiederherstellung der gesamten Linie von Peking über Lchanhaikwan nach Niutschwang und zur Herstellung drS normalen Zustande- auf der Bahn ge machten AuSguben ersolge. Was die Streitigkeiten um daS streitige Gebiet an der Bahnlinie bsiTirntsin betreffe, so habe die britische Regierung der russischen vorgeschlagen, beide Teile sollten je einen Bevollmächtigten ernennen, der über die einander widersprechenden Anforderungen wegen des streitigen Landstückes Erhebungen anstellen und berichten solle. Wenn dann der britische und der russische Gesandte daraufhin nicht im stände sein sollten, sich zu einigen, sollten die streitigen Punkte einem Schiedsgerichte vorgelegt werben. Die russische Regierung stehe mit ihrem Gesandten in Peking zur Zeit in Verhandlung wegen di-seS Vorschlages. Ein Teil des in die russische Konzession einbegriffen»!! Landes in Tientsin sei Eigentum britischer Unterthanen, der britische Gesandte in Peking sei aber offiziell von dem russischen Ge sandten dessen versichert worden, daß die russische Regierung nicht die Absicht habe. fremde Eigentümer von Landstücken zu zwingen, ihr Besitztum mit in die ruisiichc Konz ssion ein- fchließea zu lasten. Neber Niutschwang nähmen die Verhand lungen noch ihren Fortgang Im weiteren Verlause der Beratung gab fodann d«r Finanzsekretär de« Admiralität««».»» Arnold Forster «ne genaue Erlä^t»»ung für der. Marine-Voranschlag Am Ende de« laufenden Finanzjahre« würden 4» Schiffe vom Stapel gelaufen sein und.m nächsten Finanzjahr 6V Schiffe im Bau sein Rechne man oie 27 Schiffe hinzu, die in dem neuen Banproorumm voiaesehen seien, so ergebe sich daß nicht weniger al« 87 Schiffe nn nächsten Jahre im Bau sein wüidcn Er hoffe, daß im kommenden Finanzjahr in den Verband der im Dienst befindlichen Flotte 18 neue Schiffe würden ausgenommen werden können A.ßrrdem würde die Slärke vieler der vorhandenen Kriegsschiffe durch Umbau wesentlich erhöht werden. In dem Bau der Unterseeboote sei »in viel rascherer Fortschritt erzielt worden, al« man angenommen habe. E» sei auch ein neuer Typ von Torpedobootzernörern entworfen worden, der bester im ftande sein wü>oe, schwerem Wetter Widerstand zu leisten Mehrere der britischen Geschwader seien verstärkt worden namentlich da« Mittelmeergeschwader, da» bei weitem da« wichtigste sei. Dre Zahl der Torpedobootzerstvler sei auf «4 erhöht worden. Auch da« Hennat-geschwader sei verstärkt durch Vermehrung um drei sehr starke Schlachtschiffe. Die Flotte, eine Flotte für den Krieg, werde eine« Tage» Be weise für ihr Können ablegen müssen Die Admiralität werde alle« in ihren Kräften Stehende thun, um sich aus diesen Tag zu rüste», der, wie er hoffe, niemals kommen werde, der aber, wie alle überzeugt seien, verhängnisvoll und kritisch sein würde, wenn er käme (Beifall.) Dilke (liberal) erklärte, da« Programm der Admira lität sei nicht ausreichend für die Bedürfnisse de« Lande« Die Admiralität solle in die Zukunft blicken und die Ausgaben so bemessen, daß England eventuell auch einer Koalition von mehr al« zwei Mächten begegnen könnte Dilke spielte dann auf das vermutlich zwischen Italien und Frankreich bestehende Abkommen an und sagte, die Neutralität Italien« werde zur Zeit da« Beste sein, wa» England sich wünschen könne. Lough (liberal) stellte emen Antrag, in dem erklärt wird, oaß die wachsenden Ausgaben für die Flotte dem britischen Steuerzahler unverhältnismäßige Lasten auserlegten Asquith (liberal) unterstützte die Politrk der Admiralität Die Gleichheit der britrschen Flotte mit denen von zwei anderen Mächten sei das Mindestmaß von Sicherheit Der Antrag Lough wurde sodann mit 129 gegen 54 Stimmen abgelehnt — Der „Standard" meldet au« Pretoria: Dew et durchbrach in der Nacht zum 10. d. Mt« mit 400 Mann die Block hau«linie 10 Meilen westlich von Lindley und ging nach Norden weiter Einige Mmn seiner Abteilung durchschnitten in aller Ruhe den Stacheldrahtzaun an dem erwähnten Punkte und machten auf diese Weise den Weg für das ganze Kommando frei Queenttown Der Dampfer „Lucania", der gestern abend an der irischen Küste eingetroffen ist, meldet, daß er aus dem 55 Gr 49 Mm nördl Breite und 35. Gr. 16 Min westl Länge den Dampfer „Kronprinz Wilhelm" angesprochen und Grüße ausgetauscht habe. Prinz Heinrich von Preußen unv die Mitreisenden befinden sich wohl R u s; l a n d. St Petersburg. (Lokalanzeiger) Die Univer sitäten zu St Petersburg, Kiew und Charkow find am 20 d. Mts geschloffen worden. In letzteren Orten stieß Militär mit Studenten und Arbeitern zusammen. Serbien. Belgrad. Der montenegrinische Minister des Aus wärtigen Wuko witsch überreichte gestern dem König ein Handschreiben de« Fürsten von Montenegro Montenegro. Cetinje Der neu ernannte serbische Gesandte Wassitsch ist hier «»getroffen Türket. Konstantinopel (Meldung des Wiener K. K Trlegr-Korresp-Bureau») Griechenland hat sich bei allen Regierungen darüber beschwert, daß die Pforte bei den Verhandlungen zum Zwecke de« Abschlusse« «ine« türkisch-griechischen Handelsverträge« Griechen land gegenüber keinen guten Willen zeige, und hat die Regierungen um ihre guten Dienste ersucht — Der Mollah Zekka, der erste albanesische Notable in Jplck, wurde in der Nacht vom 16 auf den 17. Februar in Jpeck von den Mannschaften de« Gendarmeriekapitäns Adem Bey getötet. — In Diakovo ist die Ruhe hergestellt Die Albanesen haben sich zurückgezogen. General Chemsi Pascha ver bleibt in Diakovo bis zum Eintreffen neuer Befehle. Der Gendarmeriekommandant von Prischtlna, der in Diakovo war, ist nach Pnschtina zurückgrkehlt Philippopel. Nach Meldungen aus Konstan tinopel wurde das Haus des Generaladjutonten Fuad Pascha in Stambul seit einiger Zeit durch Agenten des von Fehim Pascha geleiteten Kundschafterdienstes streng überwacht, weil Fuad Pascha die Absicht habe, nach Europa zu entfliehen Die Dienerschaft de« letzteren gestattete den Agenten Fehim Pascha« das Eindringen in da« Hau« nicht; «« entstand «i» Handgemenge, i» dem zwei der Leut« Fehim Pascha« getötet und ein« Person der Leute Fuad« verwundet wurde Schließlich wurden die Leute de» letzteren überwältigt; Fuad Pas -« wurde verbannt und auf der Jacht „Jzzedin" nach Synen gebracht A mertka. New-Aork Die Vorbereitungen für de» Empfang de« Prinzen Heinrich von Preußen sind nunmehr beendet Besonder« festlich wird das Früh« ftücksmahl sein, da« die Vertreter der Finanzen, von Handel und Industrie zu Ehren de» Prinzen Heinrich am 26 Februar veranstalten An der Spitze de« Komitee« steht Pierpont Morgan Gestern herrschte hier Sch»t<- und Hagelwetter Auch für heute lautete die Wetter prognose auf ungünstiges windige« Wetter Ter Dampfer „Teutonic", der grstern früh hier eintraf, berichtete, daß er sehr schwere See gehabt habe. — Nach einer Depefche au» Colon hat bei Agua- dulce ein Gefecht zwischen Regierungstruppen und Aufständischen stattgefunden, in dem beide Teile schwere Verlust« «»litten (Wiederholt ) — Laut einem Telegramm au« Willemstad hat die venezolanische Regierung die Meldung «halten, daß di« unter den Generalen Riera und Penaloza kämpfende« Anhänger de» Generals Mato», die kürzlich bei Bahia-Vela de Coro gelandet waren, am 17 d Mt« eine Niederlage erlitten Haden Asien. Hongkong. (Telegramm de« „Reuterschen Bureau«") Der chinesische Zoll in Canton ist an da« ReichS- Seezollamt übertragen worden, sonst ist aber nicht» geändert worden, auch nicht« bezüglich der Vorzugszölle zu Gunsten der Dschunken Örtliches. Dresden, 22. Februar. * Die Mitglieder der hiesigen Buchdrucker innung versandten und verbreiten bei ihrer Kundschaft eine Resolution, in der sie an ihre Auftraggeber die Bitte richten, die von jedem einzelnen Buchdruckereibefitzer nur in den notwendigsten Grenzen zu haltende Pr«i»- erhöhung zu bewilligen. * Im Christlichen Verein junger Männer, Neumarkt 9, Hl, findet morgen abend 7 Uhr ein Theeabend statt, bei dem Hr OberverwaltunpSgerichtS- rat v d Decken einen Vortrag über „allerlei Erlebnisse in Amt und Berus" halten wird. — Am Donnerstag nachts 12 Uhr, ist religiöse Versammlung für Kellner mit Vortrag des Hrn P Saul, Wilschdorf, über die evrngelische Bewegung in Oesterreich und Ansprache de« Sekretärs des Vereins, ? Meinhold. * Im Panorama international, Marien- straße 20, I („Drei Raben"), wird diese Woche die hochintercfsante Reife des Nordpolfahrer« Frithjof Nansen nach Spitzbergen, Grönland und in die EiSregionen zur Ansicht ausgestellt. (Fortsetzung in der ersten Beilage.» Eingesandtes. Zu haben bei Messet L Ariedrich, Hoflieferanten; Zkey« L Üo- Kss-, Hoflieferanten Sr. Maj des König- von Sachien; Lehmann L Leichsenring; Markert L Petzold; Aovert Mariner Nachfolger, Naul H. Ludewig, DreSden-N; Nerny. Liretzfchmar: KI. Heinrich Korker. MilM <ISill>8 (Hüxlvlmvr'n ÜMvriiuoUv) n ^ItboiväUrt68 ^.dküftrmMsI m Oiossr MLtursoftat? von 1V686Q SSittOr sioftsrOQ, LULOHOllIHOL unä ßsoioftmässixeii ^Virkuv88Vk)l80 mit Vor- liodo von äsr empkoftlsQ. Lian deaedto auf üar Ltiguotto rlis b irma: I b64 deutend fei, daß er ohne Bangen für ferne eigne Existenz eine Anzahl tüchtiger Kräfte nach außen abgeben könne. Sie betonen mit Recht, daß gerade der zur Zeit bald hi«, bald dort auftretende Wunsch, da« Kunstleben außerbayrischer Städte durch Berufungen von Münchner Künstlern zu fördern und auf eine neue Grundlage zu stellen, den besten Beweis dafür biete, wie hoch da» Ansehen Münchens noch immer in Deutschland stehe. Und ebenso spricht e« für München, daß die meisten, die sich haben berufen lassen, nur ungern gegangen sind und nur deshalb auf München schimpfen, weil man sie dort mcht für unentbehrlich gehalten, oder, was vielleicht »och viel wichtiger ist, weil man erkannt hat, daß durch Aufbringung großer öffentlicher Geldmittel, die in der Regel nur zweifelhaften Talenten zu gute kommen, wenig für den wahren Nutzen der Kunst herauStommt. Trotzdem sind alle Einsichtigen in München sich darüber klar, daß die Schwierigkeiten, die führende Stellung in der Kunst zu behaupten, in den letzten Jahren mehr und mebr gewachsen sind München ist nicht mehr die einzige Stadt, in der die künstlerrsche Produktion blüht, auch in Berlin, Düffeldorf, Wien, Dresden rc entstehen Kunstwerke von Bedeutung. Wer sich um die Weiter« entwickrlung der Kunst kümmert, kann seine Studien auch, wenn auch in der Regel nickt gleich vollständig und meisten« «st später, in Berlin, Wien und Dresden machen. Nb« der Wettkampf stärkt die Kräfte, und wenn erst die thörichte Verhetzung der verschiedenen Kunststädte gegeneinander, die doch viel mehr den Journalisten als den Künstlern zur Last fällt, aufhören sollte, wird er München ebensowenig fchaden können wi« «in« andern von ihm betroffenen deutschen Kunststadt Die Hauptsache ist — und darin stimmen wir dem Urteil Benno Becker«, der überhaupt da« Beste gesagt hat, »a« auf Engel« Frage zu antworten war, voll kommen bei —, „daß in einem Lande od« ein« Stadt dem Genie die Möglichkeit gegeben ist, sich zu entfalten. Und diese Gelegenheit ist m München m reichstem Maße geboten. Nur auf die Genie», aus die paar großen Talente kommt es an Wenn ein Land das Glück hat, deren einige zu besitzen, dann hat e« die große Kunst. Alle Kunstpolitik ist zwecklos und vom Uebel. — Und ebenso zwecklos ist es, sich darüber zu «eifern, wo in Deutschland am besten und am meisten Kunst getrieben wird. Das ist eine müßige Frage, die von den Theore tikern aufgeworfen wird, nicht von den Künstlern. Solche Dinge beunruhigen und beirren nur das Publi kum, dem überhaupt die Kunst viel zu viel von der litterarischen Seite vorgesührt wird und viel zu wenig von der sinneSfreudigen. Ohne un« in Selbstberäucherung einzulullen, ohne gegen unsere Schwächen blind zu sein, können wir es sagen: die Kunst bleibt in München, Spuren eines Niederganges sind nicht zu bemerken In der älteren Generation schaffen geniale Männer, starke Talente in ungeschwächter Kraft, und unter den aufstrebenden Jüngeren Haden sich eigenartige Begabungen bemerkbar gemacht Hoffentlich sind darunter auch ein paar Genie», die einmal die Träger der Münchner Tradition werden." H. A Lier * Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hoftheater. Im König!. Opernhaus« geht Sonntag, den 23 d Mt« zum dritten Male, und Montag, den 24 d Mts zum vierten Male Offen bach» dreiaktige phantastische Oper „Hoffmanns Er zählungen" in Scene. In der Montag-Vorstellung wird Frl Nast zum ersten Male die Rollen der „Olympia", „Giulietta" und „Antonia" singen. * Residenzthrater. Morgen, Sonntag, wird di« Lustspiel-Novität „Die lieben Feinde" von Hugo Lubliner mit den Gästen Jenny Groß und Adolf Klein erstmalig wiederholt Nachmittag« ^4 Uhr wird noch einmal der „Obersteiger" gegeben Den Fürst singt Hr. Wilh. Feld, den Martin Hr Robert Böttcher * Der Dresdner Lehrergesangverein giebt am 11. März abends 7 Uhr im Saale de» Gewerbe- Hauses unter Leitung seines Dirigenten Hrn. Friedrich Brandes sein diesjährige« Winterkonzert * In der reformierten Kirche findet morgen, Sonntag, mittags 12 Uhr als 41 Aufführung ein WohlthätigkeitSkonzert statt Eintrittskarten sind am Eingang der Kirche noch zu haben. * Die zweite öffentliche PrüfunqSausfübrung der Dresdner Musikschule wird mit Orchester Dienstag, den 25. Februar, 6 Uhr im Musenhause stattfinden und folgendes Programm bringen: Händels Oboenkonzert in k'-äur, Mendelssohns Klavierkonzert in v-moll, Molique» Violinkonzert in X-woll, Cellokonzert in v-woll von Jule» de Swert, Arien und Lieder von Grieg, Taubert und Mendelssohn und Volkmann« 0-moU» Serenade für Streichorchester Karten sind unentgeltlich in den Schulexpeditionen zu entnehmen * Wie schon erwähnt, gelangt am Bußtag zum Besten des Konfirmandenfonds der Dreikönigs kirche durch den Neustädter Chorgesangverein und die Robert Schumannsche Singakademie „Messias" von Händel unter Mitwirkung hervorragender Solisten zur Ausführung Im Interesse der armen Konfirmanden und da d e Not gerade jetzt größer denn je ist, wird ganz besonder« auch an dieser Stelle auf di« Ausführung und ihren guten Zweck aufmerksam gemacht * Sächsischer Kunstverein Vergangene Woche wurden »«kauft: A Weiß „Motiv au» dem Edmunds- grund", Kunz Meyer „Stiegenhaus in Oberbrunn" H. Rumpelt „Dresden vom Waldschlößchen" Morgen, Sonntag, beträgt da« Eintrittsgeld für Nichtmitglieder 20 Pf Vom 24. Februar bi« 5 April bleibt die Aus stellung geschloffen. * Im Kunstsalon der Könial Hoskunsthandlung vo» Ernst Arnold, Wilddruff« Straß« 1, fand vorgestern die Vorbesichtigung einer umfangreichen Sonder- auSstellung von Gemälden und Handzeichnungen vo» Prof. Max Liebermann statt Im ganzen find von diesem 20 Gemälde sowie 25 Pastelle und Handzeich nungen zur Ausstellung gebracht Al» am meisten be wundert galten die „Krndcrschule" au« dem Anfang der achtziger Jahre und da« hierzu in großem Gegensätze stehende Bild „Badende Jungen am Strande von Scheveningen". Ferner sind vertreten Prof. W Trüb ner, Richard Pietsch, sowie vr. Henry de Soto, letzterer mit einer Kollektion Aquarelle au» Zentral amerika (Nicaragua, Greytonn tc.) * In Emil Richter« Kunstsalon, König! Hof kunsthändler (Prager Straße), wird Anfang nächster Woche ein völlig neues Arrangement eintreten Zu nächst werden von den Landschaften der Worptweder und de« Märkischen Künstlerbundes die meisten durch Werke des Dresdner Landschaftsmaler« Sterl ersetzt. Dann wird ein neues Gemälde von Sascha Schnei der ausgestellt, da» sich „Um die Wahrheit" betitelt. Dazu kommt dann etwa Mitte der Woche eine Kol lektion von Plastiken verschiedener Meister. Infolge dieser zahlreichen Neuheiten bleiben di« beiden Porträt« von Walther Petersen und auch da« Bildnis Sr Majestät des König« Albert von Boddien nur noch kurze Zeit ausgestellt Musiknachrichten Montag, den 24. Februar, findet abend- 7 Uhr der vierte (letzte) Kammermusikabend vv» Lewinger, WarwaS, Rokohl, v Liliencron unter Mitwirkung von Frl. Hedwig Meyer (Klavier) im Musrn- hause patt. Programm: Beelhoven: Klavier-Trio l> ck ur, op. 70 Nr l; Bach: Ciaconne für die Violine allein; Schubert: Streich Quartett 0 <lur, op 16» (II. Violoncell. Hr. Konzertmeister Friedrich Grützmach«) Die geehrte» Abonnenten, die ihre Plötze für die nächste AbonncmeniS- serie wieder zu haben wünschen werden gebeten, den letzten Villclabschnitt behufs späteren Ausweises auszubewahren
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