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Dresdner Journal : 12.02.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190202123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-02
- Tag 1902-02-12
-
Monat
1902-02
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 12.02.1902
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Beim B«zage durch dl« Kefch»ft»ße« t««er»»r» vre»d«»» 2,50 M («tv i» zulraguiij,), durch dl« H^«K » Deuifchen Reich« » M (aa^chu.ßlich Besirllgeld) virrteljährlich Ei»z«l»e Nummer» 10 Pf Wird Zurücks e»duna der für die Schriftleituug bksUmnllcu, «der vou dieser uicht et»- Geforderten vritrüge bea»- Gr»cht, Io ist da« Poftgeld veizufüge». Dres-ner Journal HerauSgege-«n von drr Königl. Expedition de» Dresdner Journal», Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 12SS. Orjchet««»! Werktag» nach« 5 Uhr. ^35. Mittwoch, den 12. Februar nachmittags. «,k»»»t«»»««««»»vr»», Li« Zette Neurer Schrift der 7 mal aefpaUe»«» Ankündt- gung«.«eitt oder deren Nau» to Pf vet Tabellen- und Ziffern satz 5 Pf Aufschlag sür die Zeile Unterm Ne- daktiontstrich (Lingelandl) di« Textzeile mittler «chrijt »de» deren Naum do Pf Gebühre» > Ernräßigung bei öfterer Wiederholung Unnah»« der Anzeigen di» «ttMg» 1» Uhr für d»e nach» mittag« erfchnnrnd« Nummer. t!N>2. Amtlicher Teil. Ee. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Buchdruckereifaktor Claus in Leisnig das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der in Sachsen staatS- angehörige ReichsmilitärgcrichtSrath Scheidhauer in Berlin den ihm von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen verliehenen Rothen Adler-Orden 4. Klasse anlege. Oruennungtu, Versetzungen re. im ösfeutl. Dienste. 3» »eschäftsderetche de-Mtntftertum- der Kt»a«ze«. Bei d«r fiskalischen Straßen- und Wasserbau« Verwaltung sind ernannt worden: Benndorf, zeither Regicrung-bauführer, al- Rtgnrung-baumeister bei der Siraßen» und Waffec-Bauinspektion Schwarzenberg; Kaubisch, zeither Expedient, al- BureauaMent bei der Straßenbau- Direktion in Dresden; Dünnebier, zeither diLlarischer Expedient, al» etatmäßiger Expedient bei der Straßen- und WafferBauinspektion Freiberg Bei der Berg- und Hütten-Verwaltung sind er nannt worden: Stark, zeither Assessor bei dem Amtsgerichte zu Freiberg, al« Assessor bei dem Bergamte zu Freiberg; Lange, zeither BezirUfeldwebrl, al« Expedient bei dem Berg- amte zu Freiberg. 3» «eschäft-dereiche de« «tniftert»»» »e» Kult»« und »sientlichen Unterricht». Erledigt: die ständ. Lehrrrstelle zu Muschelwitz. «oll: die oberste Schulbehörde. Außer fr. Wohnung im Schulhaust u Bartengenuß 1200 M. Gehalt, ISS M. s Turn- u Fortbildung-lchulunterricht. v-werber, der wendifchen Sprache mächtig, wollen ihr Besuch m. d. erforderl Unterlagen bi« 20. Febr. beim Beziik-- schulinspettor Schulrat Schütze, Bautzen, einreichen. — Zu besetzen: die zweite ständ Lehrcrstelle in Burkersdorf. Koll.: die oberste Schulbehvrde. Außer fr Amtswohnung 1200 M Brundgehalt, 55 M. f. FortbildungSschul-, 55 M. s. Turnunterricht, 80 M. v. Kirchendienst, ev. Ueberstunden. Besuche »rbst den ersorderl. Beilagen bi» 20. Febr. an Bezirk«, fchulinspekior vr. Hann-, Zittau; — Ostern die vierte ständ. Lehrerftelle a.d.vierklass BolkSschule zu Mühlau b.Burgstädt, «oll.: die oberste Schulbehvrde 1200 M Brundgehalt, 200 M im voraus gewährte erste AlterSzulagt u. 150 M. WohnungSgeld. Unter Beisügung sämtl Z«ugn., inSbrs. auch eine« «mlSsührungSzeugnisst« bi» aus die jüngste Zeit u de» Militärdienstnachwrise« brt noch nicht erlangter Ständigkeii sind Besuche bi» 2». Febr. beim Bezirk-schulinspektor vr. Schilling, Rochlitz, einzureichen; — eine ständ. Lehrerstellt in Thalh-im i Erzg Koll : der Gemeindtrat. Anfang-gehalt 1SV0 M, steigt in dreij. Periode um 100 M, in vier dreij. Perioden um je 150 M u in fünf dreij Perioden wiederum um je 100 M bi- 2500 M Außerdem Wohnungtgeld f. Verh. 250 M, f- Unverh. 150 M. BuSw. veibrachie Dienst- jahre kvnnen angerechnet werden Bewerbung-gesucht nebst alle» erfordert. Beilagen, v Hilfslehrern auch der Militär- dieustnachwei-, sind bi- 22. Febr. einzureichen. « Im BeschäftSbereiche des evangelisch-lutheri sche» LandeSconsistoriumS ist folgende Stelle er ledigt und im regelmäßigen Btsetzungkversahren zu be setzen: da» Oberptarramt zu Reichenau (Oberlausitz) — Kl IV L — Collator: Die Klofterherrschaft zu Marienthal. — Dagegen wurde angestellt: Johannes Ernst Alfred Welker, Predigtamtskandidat, als Diakonu» in Frankenberg (Chemnitz H). (BehVrR. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile) Nichtamtlicher Teil. Der Et. Petersburger Besuch des Erzherzog» Frauz Ferdinand vnd die rassische Presse. AuS W'.en schreibt man unS: Der Besuch des Erzherzogs Franz Ferdinand in St. Petersburg bot den Anlaß zu Kundgebungen, die in Oesterreich-Ungarn einen höchst sympathischen Eindruck Hervorrufen muhten. Die herzliche Auf nahme der österreichisch-ungarischen Thronfolgers am russischen Hofe war angesichts der frcundfchaftlichen Beziehungen der beiden Dynastien und im Hinblicke auf die Vorgeschichte des Besuches wohl selbstverständlich. Nicht mit der gleichen Bestimmtheit konnte man aber darauf zählen, daß die politische Bedeutung der Ereignisses von dem russischen Publikum und von den Organen der öffentlichen Meinung de» NachbarreicheS so richtig erfaßt und fo freundlich beurteilt werden würde, wie dies nun thatsächlich ge schah. Die Haltung der russischen Presse erscheint dem ausländischen Beobachter oft als eine rätsel hafte und befremdliche, weil weite Kreise noch dem Glauben huldigen, in den Spalten der russischen Blätter dürfe nur daS gesagt werden, was der Re gierung bequem ist. In Wirklichkeit hat die russische Presse eine ganz beträchtliche Bewegungsfreiheit ge wonnen, die nur in besonderen Fällen eingeschränkt wird. So erklärt es sich, daß russische Zeitungen Jahre hindurch die schärfste Kritik an den Handlungen und Unterlassungen der Regierungen üben können, ohne in einen Zwiespalt mit der Preß« behörde zu geraten. Dies gilt insbesondere mit Bezug auf die Balkanpolitik, da hier auch die Rück sichtnahme der Regierung auf die immer noch sehr starke panslawistische Gruppe mitspielt. So ist eS »u erklären, daß zahlreiche Blätter dis vor kurzem oen herbsten Tadel über die Enthaltsamkeit auS- zusprechen vermochten, die da- St. Petersburger Kabinett nach der Auffassung der Panslawisten be kundete, indem es seit der österreichisch-russischen Ab machung vom Jahre 1897 auf ein ausgeprägt aktives Eingreifen in die Balkan-Entwickelung ver zichtete. Da jenen Zeitungen das Recht der freien Meinungsäußerung auf dem fraglichen Gebiete nie mals verkümmert wurde, so muß man auch den von ihnen nun vorgenommenen Frontwechsel al» einen freiwilligen betrachten und darf man ihren Kommentaren zu dem Besuche der Erzherzogs Franz Ferdinand einen hohen politischen Wert bei- wessen. In diesen Kommentaren wird mit leb haftester Befriedigung hervorgehoben, daß die neuer liche BethätigungdeS freundschaftlichen Einvernehmens zwischen Oesterreich-Ungarn den Interessen beider Reiche ebenso wie dem allgemeinen FriedenSinteresse entspreche und daß die Entente der beiden Mächte eine Bürgschaft für die Fortdauer der Ruhe lm Südosten Europas gewähre. Zugleich wird auch der Wunsch geäußert, daß die Vorteile, die sich be reits aus der österreichisch-russischen Verständigung ergaben, durch die Vertiefung des Einvernehmens noch gemehrt und vergrößert werden mögen. Wenn die panslawistische Presse Rußlands sich heute zu solchen Anschauungen bekennt, so dokumentiert sie damit eine Bekehrung, die die in Rußland wachsende Volkstümlichkeit der österreichisch-russischen An näherung und mittelbar die überzeugende Kraft des Gedankens dieser Annäherung darthut. In Wien müssen diese Erscheinungen um so mehr will kommen sein, als die nachträgliche Zustimmung der panslawistischen Organe zu der Wandlung der öster reichisch-russischen Beziehungen auch drr russischen Regierung die Pflege des guten Einvernehmens mit dem Hadsburgerstaate erleichtert, wodurch wieder das Vertrauen in die Kontinuität der jetzigen Politik deS offiziellen Rußland gestärkt wird. Die neuesten Vorgänge haben unzweifelhaft auch in Oesterreich-Ungarn die Volkstümlichkeit des Ein- vernebmenS mit Rußland gefördert. Die oben er wähnten Preßkundgebungen haben zunächst den Glauben gefestigt, daß die Balkanvereinbarungrn mit Oesterreich-Ungarn nicht nur eine Augenblicks Phase der russischen Orientpolitik bezeichnen. Sie haben aber außerdem die Bedenken zerstreut, die man in manchen Kreisen gegen die österreichisch-russische Annäherung hegte. Die russischen Blätter warben förmlich um das Wohlwollen jener Nationalitäten, die zur Gegner schaft gegen Rußland hinneigtcn. Ihre Bemühungen zielten dabei insbesondere nach Ungarn hin, wo schon früher durch den Besuch eines russischen Groß fürsten am Buda-Pester Hoflager deS Kaisers und durch eine anläßlich der MillenniumSauSstellung er folgte zartsinnige Aufmerksamkeit deS russischen Monarchen die Wege für einen Stimmungswechsel geebnet wurden. Man will in St. Petersburg die Sympathien der Ungarn und der Deutschen der Monarchie gewinnen, während man sich vor wenigen Jahren noch mit den ausdringlichen Huldigungen der Tschechen begnügte. Die Zeiten sind vorüber, in denen die russischen Staatsmänner auf die phantasti schen Allianzpläne der Tschechen Gewicht legten. Man weiß heute in Rußland, daß die Verwirklichung jener Pläne, deren Voraussetzung stets der Zerfall des deutfch-österreichifchen Bündnisses war, ganz und gar ausgeschlossen ist, und man sucht nur daS zu erreichen, was erreicht werden kann, nämlich eine loyale Verständigung mit Oesterreich-Ungarn, die in keiner Weise die längstbewährte Allianzpolitik der Monarchie berührt. Dazu bedarf man der freund lichen Gesinnungen derjenigen Nationalitäten Oester- reich-UngarnS, die in dem Bündnisse mit Deutsch land ein unantastbares Gut erblicken, dessen Besitz und dessen Behütung durch die Wandlungen deS Verhältnisses zu Rußland nicht beein trächtigt werdcn darf. Wenn man in Rußland nun dieser Notwendigkeit Rechnung trägt, so vollzieht man damit eine sehr ersprießliche Schwenk ung, die erst eine dauernde und weitgehende Ver tiefung der österreichisch-russischen Beziehungen er möglicht. Es ist wohl das erfreulichste Ergebnis der St. Petersburger Reise des Erzherzog- Franz Mrdmand, daß im Zusammenhänge mit dem Ereig nisse eine richtige Erkenntnis der Postulate der österreichisch - ungarischen Politik in Rußland zum Durchbruche kam und daß man dort nur noch eine solche Ausgestaltung des österreichisch russischen Ein vernehmens erörtert, die sich mit den Ideen und den Zielen deS deutsch-österreichischen Bündnisses im Einklänge befindet. Jene Ausgestaltung entlastet daS deutsch-österreichische Bündnis nicht allein in betreff der Balkansragen, deren Zuspitzung zu einem österreichisch - russischen Zwischenfalle führen konnte, sondern auch im allgemeinen durch die Verstärkung der Friedensbürgschaiten. Sie bildet in Wahrheit eine Ergänzung der deutsch - österreichischen Allianz, und sie erschcint als ersprießlich sür alle direkt oder mittelbar Beteiligten. Nur weil dies der Fall ist und weil die österreichisch-russische Annäherung im Zeichen der Friedenspolitik des deutsch-österreichischen Bündnisses erfolgt, vor deren Macht sich nun auch die öffentliche Meinung Rußlands beugen muß, wird die Entwickelung drr österreichisch-russischen Entente auch von den eifrigsten und überzeugten Anhängern der brutsch - österreichischen Allianz im Habsburgerreiche mit Genugthuung begrüßt. Ein englisch-japanisches Abkommen. DaS auswärtige Amt zu London giebt ein zwischen England und Japan abgeschlossenes, von dem britischen Kunst und Wissenschaft. Der Druck der Licht- und Wärmewellen. Bon Arthur Stentzel-Hamburg. Die Wirkungen der Wärme und de» Licht» im Erookellschen Radiometer bildeten seit ihrer Entdeckung eine» strikten experimentellen Bewei« der Richtigkeit von Maxwell» mathematischer Theorie de» Wellendruck». Leider hat e» nicht an Günern gefehlt, die mit allen erdenklichen Finessen die Wahrheit von der Triebkraft de» Licht» im Radiometer zu verschleiern suchten, indem sie — in der widersinnigsten Weise — die Drehung der Radiometerflügel auf den Anprall der an den inneren Gla«wänden zurückgrworfenen Molekeln zurücksührten Abgesehen von der physikalischen Unmöglichkeit «ine» solchen Vorgänge», dessen Stütze in der famosen „kinetischen Ga»theorie" wurzelt, wäre damit noch nicht die rotierende Bewegung der Molekeln erklärt, denn dies« würde nämlich ebenfall» auf die Energie der ein« fallenden Licht« und Wärmewellen zurückgeführt werden müssen, und damit befände man sich wieder am Au«« gang»punkte der Triebkraft de« Licht» und drr Wärme —- onoä «rat ckvmonstravckum Nun hat neuerding» Prof Lebedew di« Energie de» Licht» am Radiometer mit Hilfe der grnau bekannten Energie de« elektrischen Licht« gemessen und nicht nur die Theorie vom Druck de» Licht«, wie sie «inst der italienische Physiker Bartoli und der englische Physiker Sir William Crooke« ausgestellt haben, bestätigt, sondern Ke auch in zuverlässigster Weise zahlenmäßig festgepell», indem er da« Gesetz aussand, daß der Druck in geradem Berhältni« zu der Energie de« einfallenden Lichte« st«ht. So wertvoll dieser experimentelle Nachwei« an sich auch ist, so darf man seine Tragweite doch keine«wrg« über« schätze», wie e« fast allgemein geschieht, und intbrsondere wird man sich davor hüten müßen, den Druck vetz Lrcht» mit dem Druck der Schwerkraft zu verquicken. Merk würdigerweise vermißt man bei allen Mitteilungen über Lebedew« Experiment den Hinweis auf die viel wich» tigeren Versuche de« verstorbenen Ersenhüttenbesitzer« Herman Gruson, der durch Experimente im großen, die«, in seinen Schweißöfen anstellte, in überzeugendster Weise den Druck bez. die Energie der Wärme nach« wie«, indem er da« Verhalten kalten, festen Eisen« in heißem, flüssigem Eisen studierte und die übrigen« jedem Gießerei-Techniker bekannte Thatsache, daß da« dichtere, mithin schwerere feste Eisen auf dem weniger dichten, mithin leichteren flüssigen Eisen schwimme, dem Druck der Wärme zuschrieb, indem er ferner da» Verhalten der dichteren kalten äußeren Lust zu derjenigen der weniger dichten erhitzten Schweißofenlust beobachtete und fand, daß letztere der ersteren da« Gleichgewicht halte, wa« ebenfall« nur vom Druck der Wärme abhängen könne. Wie am Radiometer wäre e« auch hier sehr wünschenswert, die Experimente weiter fortzusühren, um durch diese da« Gesetz: „Der Druck ist proportional der Energie der Wärme" nachzuweisen In einem Punkte scheint jedoch Prof. Lebedew zu irren Er behauptet, der Druck de» Licht« sei unab hängig von dessen Farbe. Wenn man nämlich — wie Verfasser diese« in zahlreichen Experimenten bereit« im Mai 1896 fand — ein Radiometer dem vollen Sonnenlicht auSletzt, ergiebt sich eine ganz bestimmte, der jeweiligen Wärme« und Licht-Intensität entsprechende Anzahl Rotationen der Flügel in der Zeiteinheit, bei de« Verfasser« Apparat 113 in der Minute Blendet man hierauf die «ine Radiometerhälst« senkrecht ab, so daß nur die blanken Seiten der Aluminiumflügel be strahlt werden, so rotiert da« Radiometer in um gekehrtem Sinne, d h mit der blanken Seite zurück» weichrnd, und zwar erheblich langsamer, al« bei voller Bestrahlung, nämlich im gegenwärtigen Falle 33 mal in der Minute. Btenvet man dagegen die andere Hälfte ab, sodaß die geschwärzten Seiten allein be strahlt werden, so rotiert das Radiometer wie gewöhn lich, d. h. mit den schwarzen Flächen zurückweichend, in- deffen erheblich schneller als bei voller Bestrahlung, nämlich hier 146 mal in der Minute 146 — 33 ist aber -- 113; e« folgt hieraus also da« Gesetz: „Die Energie der Rotation der Radiometerflächen ist gleich der Differenz zwischen der auf die geschwärzten und der aus die blanken Flächen wirkenden Energie" Zugleich ergiebt sich Hiera»« aber auch die weitere Thatsache, daß der Drucküberschuß auf die geschwärzten Seiten über denjenigen auf die blanken und nicht ein Molekel-Bombardement da« drehende Moment darstellt Ein Radiometer mit auf beiden Seiten blanken Flügeln steht daher, vollbestrahlt, still, weil de, Druck auf die eine Seite denjenigen auf die andere Seite aushebt, rS dreht sich jedoch, halb be strahlt, nach jeder Richtung gleich schnell, weil die auf die blanken Flächen wirkende Energie an beiden Seiten gleich ist. Forscht man nach der Ursache dieser Erscheinung, so findet man, daß der Druck auf die schwarzen Flächen deshalb größer ist al« auf die blanken, weil er von den Wärmestrahlen au-geübt wird, während jener von den Lichtstrahlen herrührt Wärme drückt also stärker al« Licht, und da im Spektrum Wärme die«seit« de« Rot liegt, so ergiebt sich, daß auch im Lichtdruck von' den stärker brechbaren zu den ge ringer brechbaren Strahlen, d h vom Violett zum Rot ein« Zunahme de« Licht« wahrscheinlich ist, die Intensität de« Druck« also von der Farbe deS Licht« adhängen würde Daß die« in der That der Fall ist, lehrt wiederum da« Experiment Läßt man nämlich da« Sonnenlicht durch ein Pri«ma hindurchgehen und die einzelnen Strahlenarten voll auf da« Radiometer sollen, so reagiert da« Rädchen gar nicht beim trantvioletten Lichte, dreht sich aber immer schneller bi» zum Rot, er« Minister de» Aeußern LanSdowne und dem japanischen Gesandten in London Hayashi au» 30. Januar d. I». unterzeichnetes Abkommen bekannt, daS aus einer Ein leitung und 6 Artikeln besteht. In diesem Hecht eS: Beide Regierungen sind von dem Wunsche be seelt, die bisherige Lage sowie den Frieden im fernen Osten wie auch die Unabhängigkeit und Integrität von China und Korea aufrechtzuerhalten. Sie kamen über folgende Punkte überein: 1 . Maßregeln zu treffen, um ihre Interessen zu wahre», wenn diese durch ein aggressive» Vorgehen irgend einer anderen Macht oder durch Unruhen in China oder Korea bedroht werden und sich dadurch für die beiden vertrag schließenden Teile die Notwendigkeit ergiebt, zum Schutze ihrer Ltaat»angehSrigen zu intervenieren 2 . Wenn einer der beiden Vertragschließenden in eine» Krieg mit einer anderen Macht verwickelt wird, soll der andere Teil strenge Neutralität bewahren und sich bemühen, zu verhindern, daß andere Mächte sich an den Feindseligkeiten gegen seinen Verbündeten beteiligen 3 Wenn irgend eine andere Macht sich den Feindselig keiten gegen einen Verbündeten anschließt, wird die andere Partei ihm zu Hilfe eilen, den Krieg mit ihm gemeinfa» führen und in wechselseiiigem Einvernehmen Frieden schließen. 4 Dir vertragschließenden Parteien sind übereiogelommen, daß keine von beiden, ohne die andere zu fragen, sich auf Separatabmachungen mit anderen Mächten zum Schaden der oben bezeichneten Jnterrfsen einlasfrn wird. 5 . Wenn immer die obenerwähnten Interessen gesährdet sind, werden beide Regierungen einander in umgehender und rückhaltloser Weife Mitteilung machen 6 DaS Abkommen tritt sofort in Kraft und bleibt fünf Jahre in Geltung Ist indessen einer der beiden Verbündeten in Krieg verwickelt, wenn der Zeitpunkt de» Erlöschen- heran« kommt, fo soll da- Abkommen in Geltung bleiben, bi- der Friede geschloffen ist. Der englische Minister des Aeußern sprach sich über dar Abkommen in einer Depesche an den britischen Gesandten in Tokio wie folgt aus: DaS Abkommen kann als daS Ergebnis der während der letzten zwei Jahre im fernen Osten aufgetretenen Ereignisse betrachtet werden sowie deS Anteils, den - England und Japan anläßlich derselben genommen haben. Während deS ganzen Verlaufes der Unruhen und Verwickelungen in China, die aus den Ausbruch deS Boxerausstandes folgten, sind beide Mächte in einem ununterbrochenen Verkehr gewesen und haben gleichartige Anschauungen bethätigt. Aus dem häufigen Meinungsaustausch und aus der Entdeckung, daß ihre Interessen im fernen Orient identisch sind, hat sich ergeben, daß jede von beiden Seiten den Wunsch ausdrückte, daß die gemeinsame Politik ihren Ausdruck in einem internationalen Ver trage von bindender Kräft finde. Die englische Regierung ist^ bei dem Entschluß, diesen wich tigen Vertrag einzugehen, in hohem Maße durch die Ueberzeugung beeinflußt gewesen, daß er keine Bestimmungen enthält^, die als Anzeichen aggres siver oder selbstsüchtiger Absichten in den Gegen den, auf die er sich bezieht, betrachtet werden können. Er ist lediglich als Sicherheitsmaßnahme abgeschlossen worden, woran man sich im Falle, daß sich die Gelegenheit ergeben sollte, daß eine Verteidigung wichtiger britischer Jnterefsen eintritt, zu halten hätte. Der Vertrag bedroht in keiner Weise die gegenwärtige Stellung oder bevorrechtigten Interessen anderer Mächte; im Gegenteil kann jener Teil deS Abkommens, der für jede der vertrag schließenden Parteien die Verbindlichkeit enthält, daß er von der anderen Partei zum Beistände auf gefordert werden kann, nur wirksam werden, wenn einer der verbündeten Teile sich gezwungen sieht, in den Krieg zu ziehen zur Verteidigung der Interessen, die beiden gemeinsam sind, und ferner, wenn die Umstände, unter denen der Schritt unternommen wurde, derartige sind, daß festgestellt worden ist, daß er den reicht rm Ultrarot der ersten Rotdreite da« Gefchwrndig« keit«maximum und wird erst im Ultrarot bei acht Rot breiten Entfernung vom Rot empfindlich. Bestrahlt man dagegen unter Anwendung der Vertikalblende mit dem Spektrallichte die blanken Seiten der Flügel, so ist da« Rädchen im Tran«violett ebenfall« unempfindlich, erreicht in rückläufiger Drehung sein Geschwindig- keitlmaximum in Gelb und steht an der Lichisircn^ de« Rot, im Ultrarot, bereits wieder still. Bei Be strahlung der geschwärzten Flächen erhält man ein ähn liche« Ergebni« wie da«jenige der vollen Spektralfarben. beUchtung, nur daß hier in der Region, wo die blanke Seite bei voller Bestrahlung hemmend wirkt, eine Er höhung der Geschwindigkeit bemerkbar ist Da» Maximum der Wärme-Energie liegt dem nach im Ultrarot, an der Grenze deS Rot, da« Maximum der Lichtenergie hingegen im Gelb Wenn nun aber be, Anwendung eine« Steinsalz« Priima» eine noch weitere Verschiebung de« Wärme maximum« in die unsichtbar« ultrarote Strahlenrrgion zweifello« zu erwarten ist, charakterisiert sich doch da« Gelb, da« auch im Spektrum die größte Lichtintensität entfaltet, al« di« wirkungsvollste Lichtart, weil da« Sonnenlicht an gelben Strahlen am reichsten ist Ei» Zusammenhang der Wärme« und de« Lichtdruck« mit dem Schwerkrastdruck, wovon so viel die Rede ist, darf allerding« angenommen werden, in dessen er ist so außerordentlich gering, daß die Schwere der Körper auch ohne Wärme- und Lichtdruck fast genau die gleiche sein würde wie im Vereine mit ihm So wohl im Verhalten der Becquerel-Strahlen wie im Verhalten der Röntgen- (Kathoden-) und Radium strahlen und der Te«laschen (Marconisch«») Wellen glaubt man der Schwerkraft auf der Spur zu sein, aber sie hat mit allen diesen BewegungSkrästen wohl wenig gemein, und nach wie vor gilt von ihr da« „Ignorabimus".
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