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Dresdner Journal : 01.02.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190202011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-02
- Tag 1902-02-01
-
Monat
1902-02
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 01.02.1902
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O26 1902 Sonnabend, den 1. Februar nachmittags. Amtlicher Teil. DaS seinerzeit Nichtamtlicher Teil. Kunst und Wissenschaft. Ausgaben um statt 4,8 nur spiel eine» sehr Petersen sprach Grabkammern, verfolgen lasten Löwen, Panther, Mill. M. vermindert, mithin 2,3 Mill. M. jährlich beträgt." Der Sachverhalt ist folgender: über die Malereien etruskischer die vom 6 bi« 2. Jahrhundert sich Die ältesten zeigen fabelhafte Tiere, Chimären, alle beflügelt, selbst der dem Reichstage vorgelegte Flottengesetz wollte die neuen AuSlandSschiffe vom Jahre 1906 bis 19 tO bauen und erst nach ihrer Fertigstellung vom Jahre 1911 ab allmählich in Dienst stellen. Der Eilaß des Staatssekretärs sagt: „Wir werden bi- zum Jahre 1910, also für 8 Jahre, bereits mit einer erheblichen Steigerung der Aurlandsindiensthaltungen rechnen müssen." Trifft diese Voraussicht der Staatssekretärs zu, so wird die im Flottengesetz erst vom Jahre 1911 ab in Aussicht genommene Steigerung der AuSlandSindiensthaltungen sich in ihren finanziellen Konsequenzen schon in den Jahren 1906 bis 1910 bemerkbar machen und eben die Rede stehende größere Steigerung der fortdauernden Ausgaben herbei führen. Der Ausbau der Flotte. Dre „Freisinnige Zeitung" setzt in ihrer gestrigen Nummer — wenn auch in milderer Form — ihre Angriffe auf das ReichSmarineamt fort. Sie schreibt wörtlich: „Da« «lavierende für das ReichSmarineamt besteht in dem Eingeständnis, daß man nicht aus Unkenntnis künftiger Jndienphaltun^tkosten, sondern lediglich, um leichter die Zu- Centaur ist so auSgestattrt Findet man eire mensch liche Figur dabei, so bezieht sich da« auf irgend «in Herkule« Abenteuer Die älteste verpehbore Komps» sition ist der Ueberfall de» Trojanischen Prinzen Troilu« durch Achille«. P weist nach, wie sinnlo« der etrus kische Handwerker kopierte. Anstatt des auflauernden nimmt an, daß diese Throne infolge ihrer Näh« au Gräbern vielleicht den unterirdischen Göttern geweiht waren, wenn nicht den Verstorbenen selbst, denen hier Totenopfer gebracht wurden Dann diente die Säule als Schützer der Gräber. Jedenfalls find sie ein Bei- alten, religiösen Kultus — Prof. in der Weise in die Erscheinung, daß sich die jähr Uche Steigerung der fortdauernden Die auswärtige Politik der Woche. Der Besuch des Prinzen von Wales in Berlin ist zur vollen Befriedigung und Genug- thuung Sr. Majestät des Kaisers, des hohen Gaste« und der deutschen wie der englischen Regierung ver laufen. Der Kaiserliche Trinkspruch bedeutet mit dem Hinweis auf daS Imperium britkumoum, in dem die Sonne nicht untergeht, mehr als eine den Engländern angenehm klingende Liebenswürdigkeit. Er enthält für alle politisch Denkenden die Ablehnung deS heute ebenso volkstümlichen wie falschen Urteils, wonach daS britische Reich durch den südafrikanischen Feldzug bis inS innerste Mark erschüttert worden '»j, seine Stellung unter den Großmächten nicht mehr auszufüllen vermöge und mit einem Wort zu einem Staate herabgesunken sei, dessen Feindschaft nicht mehr geachtet, dessen Freundschaft von niemandem gesucht werde. In Wirklichkeit steht eS so, daß sowohl von Paris wie von St. Petersburg aus die Erhaltung eines guten Ein vernehmens mit England gepflegt und die Gelegen heit zur V rständigung in Einzelfragen eher beharr lich verfolgt als gemieden wird. Inwieweit bei solchen Berechnungen die Aussicht auf dauernde Zerrüttung der deutsch-englischen Beziehungen eine Rolle spielt, brauchen wir nicht näher zu erörtern. Es genügt, anzudeuten, daß jede Lage, in der Deutschland und England genötigt sind, wenn auch nur diplomatisch ihre Front gegeneinander zu kehren, sür den Zwerbund die Versuchung zu einer ihm an sich sernliegenden Geschäftigkeit bildet. Und auch abgesehen von diesem Anreiz zu Vorstößen für franko-russische Interessen ist die Schwächung, die das deutsche und britische Reich durch einen außer gewöhnlichen Tiefstand der wechselseitigen Beziehungen alsbald in der Geltendmachung ihrer internationalen Stellung verspüren, schon ein Vorteil, den wir anderen Mächten nicht ohne zwingende Gründe in den Schoß zu werfen brauchen. Deshalb be- 1i achten wir eS als Ausfüllung einer un- stimmung de« Reichstag« zu dem Flottrngesetze zu erlangen, nicht fo Hobe Bebürtniözahlen für di« Jnvirvstyaltungökostrn eingestellt hat, al« e« sonst der Kall gewesen wüe« " Es ist da», so bemerkt hierzu die ministerielle „Berl. Korresp", dieselbe schiefe Darstellung wie in dem vorgestrigen Leitartikel. Die Gesamtueigerung der fortdauernden Ausgaben — 108 Millionen für 20 Jahre — ist in der Begründung zum Flotien- gesetz (S. 69) so korrekt angegeben, als sich die» überhaupt ermöglichen läßt. Diese Kostensumme halten wir auch jetzt noch aufrecht. Hier dagegen handelt eS sich lediglich um die Verteilung dieser Gesamtkosten auf die einzelnen Jahre. Der Staatt- sekretär ist den militärischen Forderungen und Be dürfnissen, die naturgemäß ihn drängen, möglichst viel Schiffe in Dienst zu stellen, in der Weise ent- gegengetreten, daß er eine allmähliche systematische Steigerung der Jndiensthaltungen durchsetzte, und zwar allerdings hauptsächlich au» dem Grunde, „um leichter die Zustimmung des Reichstages zu dem Flottengesetze zu erlangen". Dieser Umstand be rechtigt den Staatssekretär zu der in der Budget- kommission ausgesprochenen sicheren Erwartung, daß die Marine bis zum Jahre 1905 einschließlich mit der für diese Jahre veranschlagten Gesamtsumme auskommen wird. Da» Marineamt hat den Reichs tag nicht „getäuscht" über die Höhe der Kosten, sondern eS hat die richtg angegebenen Kosten auf eine größere Reihe von Jahren gleichmäßig verteilt, damit keine „neuen Steuern erforderlich wäien und dadurch die Durchdringung der Vorlage erleichtert würde". Als einzigen Beweis für ihre Beschuldigungen führt die „Freisinnige Zeitung" dann wörtlich fol gender an: „Die Frage der zu niedrigen Berrchnung der Jndirnfl- stellungrkosten von IS06 bi« ISiO hängt nicht mit der in Aussicht genommenen, aber nachher vereitelten Vermehrung der AuSlandSschiffe von 1206 ab zusammen; denn in dem ursprünglichen RegierungSentwurs ist dieselbe Steigerung ker Jndienphaltungtlosten gerade bis 1910 um jährlich 6 Mill M enthalten, die auf die Vermehrung d>r AuSlandSschiffe Rück sicht nimmt" Dieser einzige Beweis ist vollständig mißglückt, denn bei den JndiensthaltungSkosten von 1906 bi» 1910 ist auf vermehrte AuSlandSindiensthaltungen noch keine Rücksicht genommen . Im Kommissionsbericht über das Flottengesey (S. 76, Ziffer 3) heißt eS: „Die fortdauernden Aus gaben erfahren im Jahre 1920 durch den Wegfall der Jndiensthaltung von 5 großen und 6 kleinen AuSlandSschiffe» eine Ermäßigung um etwa 25Mill.M. Diese Ermäßigung tritt etwa vom Jahre 1911 ab Vlaor Melbourne audgegangen Dir Expevmon besteht au« Prof. Gregory, der ursprünglich zum Leiter der englischen Südpolar-Expedition bestimmt war, seinem Assistenten und fünf Studenten der Geologie an der Universität Melbourne. Hauptsächlich geht die Absicht der Expedition dahin, die Naturgeschichte de« Eyre- See-Becken« zu erforschen und Fossilien, besonder« Reste grober au»gestorbener Wirbeltiere zu sammeln In dem Orte Hergott Spring«, etwa 700 m nördlich von Avelaide, wird dann eine Kamel-Karawane gebildet werden, um die Reisenden weiter in« Innere zu bringen Prof Gregory erwartet, daß seine Sammlung einige« Licht über gewisse noch unerklärte, unter den Eingeborenen umgehende Sagen verbreiten werde, die sich auf da« ehemalige Vorhandensein riesiger Tiere im Gebiete de« Eyre-See« beziehen. Da« Becken dieser Wasserfläche stellt übrigen« eine ausgedehnte Einsenkung im Erdboden dar, die zum Teil unter dem Meeresspiegel liegt * Au« Rom schreibt man un«: In der letzten Sitzung de« Kaiser! Deutschen Archäologischen Institut« in Rom besprach Prof Tomasetti, d«r Verfasser der vortrefflichen Monographien der römischen Heerstraßen im Mittelalter, seine neuesten Studien über die Militärquartiere der Kaiserzrit. Die Garnison bestand au« den Oobortss k^avtoriavas und Urbanas; erster« erhielten unter Tiberiu« ein ständig befestigte« Lager, di« noch heute erhaltene Oastr» Kastoria, die zweiten quartierten in der Nähe der Piazza di Spagna Da,u kamen später die Truppen der ksrvgrioi mit ihrer Oastra auf dem Caeliu« und di« Louitsa Sivßwurv», von denen zwei Lager bekannt sind. Eine« davon lag aus dem Esquilin, nachdem die großartiarn Komplexe von Privatgärten daselbst dem Kaiser! Fittu« verfallen waren. Hallen, Höfe und zahlreiche Inschriften sind dort zu Tage gekommen Außerdem kennen wir die Kasernen der Floitensoldaten beim Kolosseum und in Trastevere. Da« alte Campu« Martius Dresden, 1. Februar. Ee. König!. Hoheit der Fürst von Hohenzollern ist gestern abend 7 Uhr 21 Min von Dresden abgereist. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Postdirektor Bach mann in Dresden den ihm von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen ver liehenen Rothen Adler Orden 4. Klaffe anlege. Se. Majestät der König haben Allergrädigst zu genehmigen geruht, daß der z. Z. in Zehista auf hältliche Haushofmeister bei dem Kaiser!. Deutschen Gesandten in Teheran, Stölzel, die ihm verliehene goldene Medaille des Persischen Sonnen- und Löwen- Orden» annehme und trage. Hussitenkämpfer. Daselbst wurde ern fester Sitz ge- gründet, der eine Stütze den Kämpfenden, ein Asyl der Freiheit, der Quell und Hort ihre« Glauben« werden sollte. Der erhebende Gesang entflammte die Taboriten nicht nur zur Tapferkeit, wenn sie aus Ueberzeugung in den Kampf zur Verteidigung ihrer großen Ideen auSzogen; er verlieh ihnen auch Zuversicht und Ver trauen, daß ihre heilige Sache zum Siege gelangen werde"... In der gestrigen Ausführung wurde in der Temponahme da« „entflammende Element" wohl zu wenig berücksichtigt, denn der Eindruck des (an unmittel barer Eindrucksfähigkeit allerdings gegen die übrigen Teil« de« Cyklu« zurückstehenden) Tonstücks war mehr choralartig-kirchlich, als hinreißend und unmittelbar zün dend. Auch in der BrahmSschen L-moll-Symphonie, die sich durch ihren tief melancholischen Grundzug fo wesent lich von den drei anderen symphonischen Werken de« dahingeschiedenen Meisters unterscheidet, hätte sich — namentlich in der mit „Allsgro vnsrgioo s passiovata" bezeichneten Chaconne — durch Temposteigerungen noch manch« stärkere musikalische Wirkung „herauiholen" lassen. Sehr interessant ist in dem Andante der Symphonie, einem feingegliederten Tonstück echt brahmsi- scher Eigenart, die Anwendung der Mollunterdominonte (Moritz Hauptmann« „Aoll-äur"), wodurch die Harmoni sierung de« Thema« eine höchst eigentümliche, gleichsam „archaisierende" Färbung erhält Prächtig getrofien waren di« Tempi in Mendelsohn« köstlicher ^-moN- (schottischer) Symphonie, die — wie da« Programmbvch zutreffend bemerkt — ihren besonder« anziehenden Reiz durch die glückliche Mischung de» naiv volkstümlichen Element» mit zart sentimentaler Lyrik erhält Die Leit ung de« Konzert« hatte Hr Hofkap«llmeifi«r Hagen übernommen U S. Wissenschaft. Geographie. Eine neu« Forschungsreise in da« Inner« von Australirn ist kürzlich von der der Repubukznt war schon lauge von Pnvat- gebäuden und öffentlichen Anlagen bedeckt T. weist nun nach durch Namen«überlieferungln kleiner Land güter, daß wahrscheinlich ein neuer Campu» Martiu« oder Manöverplatz inmitten der Campagna an die Via Labicana verlegt wurde. Bezeichnungen, wie aä äuo, lauros (Kaiserquartier), sub Augusta, sub Öowitatus (zum Generalstab gehörig) in der Nähe der Torre Pignat- tara, de« Grabmal» der Helena, Mutter de« Kaiser» Konstantin, sowie der noch heute erhaltene Name der ganzen Gegend, Cento Cellae, Kasernen der Kaiser!. Garde — S Cesario (Kaiser-Villa) dürften Erinner ungen an diese frühere Bestimmung sei. — Prof. Sa- vignoni sprach von seinen Forschungen in Phala- sarna auf Kreta, einer uralten Ansiedelung auf hohem Bergetvorsprung, zu dessen Füßen sich die Gräberstadt auSbrejtet Inmitten derselben stehen noch drei stei nerne Thronseffel von Manneihöhe. Auf der Rückseite des am besten erhaltenen ist eine Säule profiliert auf viereckiger Basi»; im grauen Altertum bedeutet sie da» Symbol einer Gottheit oder da« Uebel abwehrend. E Eraennnugen, Versetzungen re. im öffevtl. Dienste. 3« Geschäftsbereiche »es Wtntfterium« de« Inner«. Versetzt: die Vezirleaffeffoien v. Watzdorf bei der «mtt- bauptmannschaft OsLatz zur Antrhauptmannickaft Dretden- Reustabt und Or. Schmidt bei der AmtShaupimannschaft Glauchau zur AmtShaupimannschaft Oschatz — Verstorben: Bureaudieuer Wunderlich bei der AmtShaupimannschaft Döbeln. — Angestellt al- Expedienten: die Diätlsten Köhler bei der Ministerial-Kanzlei und Sohre bei der AmtShauptmannschast Bautzen; als HilsSbureaudiener: der Diener Henke bei der Am -dauptmannschaft Dresden Neu stadt — Vrrfetzt: Sekretär «amprath bei der AmtShaupt- mannschaft Bautzen zur AmtShaupimannschaft Schwarzenberg, die Bureauajsistenten König bei der AmtShaupimannschaft DreSden-Altstadt zur AmtShaupimannschaft Bautzen und Schuster bei der SwtShauptmannschasl Schwarzenberg zur AmtShauptn-annichaft Dresden Altstadt. Bei dem Landgendarmerie-EorpS. Verstorben: Bureau-Bendarm Grober bei der »endarmerie-Oberinspektion Bei derPolizeidirektion zuDreSden. Pensionirt: Polizeiwachtmeister Richter. — Befördert: Stadtgendarm Zehl zum Polizeiwachtmeister. Angestellt: Friedrich Wilhelm Schneider al» Diener beim Lande«.Medirmal Collegium — Carl Otto Janke als Expedient bei der Untersuchung-anstalt für Nahrung-- und Genuß-nittel und Gebrauch-gegenstände in Leipzig Versetzt: Der Assistent Trülzsch bei der Gewerbe- inspektion zu Zwickau zur Gewerbeinkpektion zu Chemnitz; der Bureau-Assölent bei der Lande-versicherungSanstalt König reich Sachsen Lange zum Schiedsgericht sür Arbeiterversicher- ung in Bautzen. I« Geschäftsbereiche »es Mtuiftert««» «o» K«tt«» ««» -ffentltchea Unterrichts. Zu besetzen. Ostern die vorbehältlich der Genehmigung der obersten Schulbehörde »euzubegründende 10. ständ. L<hrersttlle in Gautzsch b Leipzig. Koll.: der Gemrinderat 1600 M. Anfan^Sgehalt, der im 2«. LebenSj auf 1700 M, im 28. aus 1800 M., im 31. auf 2000 M., im 34 aus 2150 M., im 37. aus 2300 M, im 40. auf 24S0M., im 43. aus 2600 M.. im 46 aus 2700 M , im 4S. auf 2860 M, im b2. auf 2900 M steigt u v. Be ginne de- 65 LebenSj. ab 3000 M beträgt. Bon jedem dieser Gehaltssätze Ihabrn 20 Proz al- WohnungSentschädig- ung zu gelten. Gesuche nebst den erfordert. Beilagen sind bis 12 Febr. beim Gemeinderate einzureichen. Hilfslehrer haben zu bemerken, ob sie der Militärpflicht Genüge geleistet haben oder definitiv davon befreit sind. (Behördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile. König!. Opernhaus. — Am 31. v. Mt«.: Fünfte« Symphonie-Konzert der König! musikalischen Kapelle. (Reihe ^) Da« durch den Besuch Sr. Majestät de« König« und Ihrer Königlichen Hoheiten des Prinzen Georg und der Prinzessin Mathilde ausgezeichnete Konzert neigte durch da» Vorherrschen der Molltonart einem weichen, elegi schen Eharakter zu, dem sich auch die Neuigkeit des Abend»: „Tabor" — Symphonische Dichtung aus der Vortragsreihe „Mein Vaterland" von Friedrich Smetana — verwandt zeigte Da» Tonstück ist den Musikfreunden bereit« durch die Symphonie-Konzert« der Trenklerschen Gewerbehauskapelle bekannt, auf deren Programmen „Ultava" „Vysehrad" und „Au« Böhmen« Flur und Hain" seit Jahren einen festen Platz einnehmen Der au« sech« Teilen bestehende Cyklu« gehört in der Groß artigkeit de« Aufbau«, dem Reichtum und der Ursprünglich keit der Eifindung, in der geistvollen Charakteristik, edlen Polyphonie und meisterhaften Beherrschung de« moderne« Orchester« zu dem Schönsten und Wirkung«vollsten, wa« die nruromantische Schule der Weltlitteratur der Ton kunst geschenkt hat. Die glorreiche Geschichte seines Vaterlandes, die blühende Volk« sage mit ihren Ver heißungen der goldenen Zukunft — da« war der Quell, an dem sich Smetana« Phantasie labte und stärkte, um „die Poesie für di« Musik, di« Musik für di« Poesie" zu erfinden Der Tondichtung „Tabor", deren Höhepunkt da« alte, i» Rhythmus eigenartig starre, festgefügte Husfitenlied in der dorischen Tonart bildet, wurden von dem Prager Ver leger de« Komponisten folgende Begleitworte mit auf de« Weg gegeben: ,Hn der ganzen Christrnheit erscholl da» zuerst in der Burg Tabor angestimmte Li«d der Für den Staatssekretär wäre er politisch sehr viel einfachcr gewesen upd hätte die Durchdringung der Novelle für die AuSlandSschiffe wesentlich er leichtert, wenn er dje Möglichkeit einer baldigen Vermehrung der AutlqndSindiensthaltui gen für sich behalten hätte. In diesem Falle aber hätte man im Reichstage vielleicht einen Schimmer von Recht gehabt, ihm ähnliche Borwürfe zu machen, wie e» letzt die „Freis. Ztg." thut. Wenn der Staatssekretär stall dessen nicht den Kcpf in den Sand steckt, sondern d.m Reichstag bereits gelegentlich der Vorlage über die Aurlanbsschiffe offen und ehrlich erklären will, wir müssen in dem Jahrfünft, wo die neuen AuS- lande schiffe zwar erst gebaut werden sollen, voraus sichtlich doch schon mit einer Vermehrung der Aus- lavdSindiensthal'ungen rechnen und die dazu er- fvrderlichen Schiffe au» den nicht in Dienst befind- ichen Schiffen der heimischen Cchlachtflotte entnehmen, so rst daS gewiß loyal gehandelt. Bei dieser Sachlage von einem „Täuschen deS Reichstags" zu reden, ist mehr als widersinnig, ist thöricht. Der „Vorwärts" „verleumdet" ruhig weiter, ob mit oder ohne Beweise, daS ist ihm ganz gleichgiltig. Er bandelt dabei nach der bewährten Regel: Oalumuiure uuäaeter, sewper aliguick daeret. Daß die „Freis. Ztg " in die Fußstapfcn deS „Vorwärts" tritt, erscheint wohl auSgischlossen. Man darf daher die Hoffnung auSiprechen, daß sie die vorstehenden Ansführungcn anerkennt. erwünschten Lücke, daß man zwischen Berlin und London wieder aus dem Punkte an gelangt ist, wo man da» Vergangene ruhen lassen und das Kommende ohne grundsätzliche Gegnerschaft ins Auge fassen kann. Zu solcher Aussprache hat der Besuch des britischen Thronerben Anlaß geboten Der Mißklang, den die gegen Deutschland feindlich gesinnte internationale Presse erwartet hatte, rst auSgedlieden. Auch die Bevölker ung bat den englischen Kronprinzen achtungsvoll und ehrerbietig begrüßt. Eine unilere Friedensbürgschaft ist in ter be vorstehenden Reise deS österreichischen Thron folgers nach St. Petersburg zu erblicken. Der Erzherzog Franz Ferdinand wird dort eine ähnliche herzliche Aufnahme finden wie kürzlich in Berlin. Die Presse in Wien und Pest hat die politische Bedeutung des Besuchs auf eine Kund gebung sür daS freundschafliche Verhältnis zwischen dem russischen und dem österreichischen Karseihause eingeschränkt, und eS ist kein Anlaß vorhanden, dar über hinaus Vermutungen anzustellen. Auch die er neute Bekräftigung des österrerchisch-russischen Ein vernehmens in den Balkanfragen könnte vom deulfchen Standpunkte au« nur willkommen geheißen werden. Es ist immer wertvoll, wenn die beiden für die Zukunft Südost-EuropaS wichtigsten Groß mächte bei der Verfolgung ihrer Ziele ein Beispiel der Entsagung bieten, da» den Begehrlichkeiten einzelner kleinerer Balkanstaaten als Vorbild dunen muß. Die nicht mehr allzu serne Zeit der Schnee schmelze auf den Abhängen deS Balkan pflegt er- fahrungsmäßig alle unruhigen Elemente, namentlich Mazedoniens, in lebhaftere Bewegung zu bringen. Auch eine serbische Thronfolgefrage hat man schon unter Aufstachelung montenegrinischen Ehr geizes auf die Tagesordnung zu setzen versucht, frei lich ohne Erfolg weil die Regierungen in Wien und St. Petersburg zu einer Ersetzung des Hauses Obrenowitsch durch dre Familie Karasteorgi» witsch nicht die Hand bieten wollen. Die Gemeinsamkeit der Friedensinteressin im nahen Orient wird in den Unter redungen des habsburgischen Kronerben mit maßgebenden russischen Persönlichkeiten nicht unberührt bleiben. Die G meinsamkeit der wirtschastlichen Jnteresten beider Reiche braucht ebenfalls nicht bestritten zu werden. Nur ist es überflüssig und falsch, sie als gegen Deutsch land gerichtet zu bezeichnen. Unser Deutsches Reich bleibt daS warm und stark pulsierende H»rz deS europäischen Wirtschaftslebens und die unmittelbare Verbindung mit diesem lebensvollen Mittelpunkt ist für Rußland wie für Oesterreich-Ungarn wichtiger als das Stück Weltverkehr und Güteraustausch, daS beide Reiche untereinander ohne uns oder gegen uns entwickeln könnten. Als dritter Teilnehmer an einer konservativ gerichteten Orientpolitik hat sich auch Italien dem russischen Standpunkte angenähert, wenn auch die Angaben über ein nur noch nicht schriftlich auf gesetzte- russisch-italienisches Sonderabkommen über die Balkans,agen in dieser Form gewiß übertrieben sind. Wohl mag auf demselben Wege vorbeugender Friedenspolitik wie Oesterreich-Ungarn auch da- junge appeninische Königreich zu einer mit Rußland- Reserve übereinstimmenden Haltung in orientalischen Angelegenheiten gekommen sein, und die Kabinette von St. Petersburg und Rom sind sich dieser Ueber einstimmung vielleicht gerade in letzter Zeit mehr und mehr bewußt geworden. Aber an eigene Ver abredungen zu Zweien, bei denen Frankreich Pate gestanden hätte und Oesterreich der leidende Teil Vei««»tzret«: tAri» Bezüge durch di« Geschäft»»«»« tnaerckät» MD! M WM Herausgegeben von der König!. Expedition de» Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstrahe 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheine»» Werllag» »ach» b Uhr. Mrd Zurücksendung der für die Schrtstleitung bestimmtea, «her do» dies« «ich» et» Geforderten Beiträge bean- Fracht, lo ist da» Postgeld «nrst«di,»«,»ged»tre«t Die Zeil, Netaer Schrift der - 7 «al gejpallcnea »ntüadi. g»»g»SeNt oder derrnKanm id Pf Bei Tabellen. und Ziffern^» , W Aufschlag sür dir Zeile Unter« Re- dnttiMöfkich (Eiimesandt) die DexlzrU« mittler Schrift oder deren Rau» 60 Pf Gebühren - Ermäßigung «et öfterer Mrderholung Annahme der Anzeige» di» mittag« 12 Uhr für dre nach mittag« erscheinend« Nunuaer
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