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Zinn. Literatur: Proust, J, Phys. 51, 173; 61, 338; Scher. J. 8, 481; Gilb. Ann. 25, 440. — Berzelius, Sohw. J. 6, 284; Anu. chim. phys. 5, 141. — J. Davy, Schw. J. 10, 321. — Gay-Lussac, Ann. chim. phys. 1, 40. — Marignac, Ann. min. [51 15, 221. — Fremy, Ann. chim. phys. [3] 12, 466; 23, 385. — H. Rose, Pogg. Ann. 75, 1. — Löwenthal, J. pr. Chern. 77, 321. — Weher, Pogg. Ann. 122, 358. — Barfoed, Danske Vidensk. Selsk. Skr. [5] 7. — Musculus, Ann. chim. phys. [4] 13, 95. ■— S. Natanson und G. Vortmann, Deutsch, chem. Ges. Ber. 1877, 1459. — T. Carnelley und L. T. O’Shea, Chem. News 36, 264; Chem. Soc. J. 33, 55. Zeichen Sn (Stannum). — Atomgewicht =118. Ungeachtet gewöhnlich gesagt wird, dass das Zinn schon den Hebräern, Phöniciern und Griechen bekannt gewesen sei, ist dies doch, nach Kopp’s Geschichte der Chemie, noch ganz ungewiss. Das Wort xa66tsqo5 wird durch Zinn übersetzt, aber man weiss eben nicht, ob das Metall, welches man mit jenem Worte bezeichnet, wirklich unser Zinn war. Die Phönicier sollen das Metall von den Cassiteriden geholt haben, die später allgemein als die britannischen Inseln betrachtet werden. Jedenfalls wurde Zinn häufig mit Blei verwechselt und auch für eine be sondere Art von Blei gehalten, als Plumbum candidum von dem Plmibum nigrum unterschieden. Was Plinius mit Stannum bezeichnet, ist auch nicht Zinn gewesen, erst im vierten Jahrhundert n. Chr. kommt Stannum als Bezeichnung für Zinn vor. Das Zinn gehört zu den nicht sehr verbreiteten und nicht sehr häufig vorkommenden Metallen. Im freien Zustande findet es sich in kleinen grauen Metallkörnern mit etwas Blei legirt in dem Goldsande Sibiriens und dem Goldgeschiebe von (französisch) Guyana und Bolivia. Doch ist es im letzteren Lande nach Forbes 1 ) vielleicht Kunstproduct. Haupt sächlich findet sich das Zinn als Zinnstein, Zinndioxyd, SnOg, aus dem es durch einen so einfachen Reductionsprocess zu gewinnen ist, dass man allerdings schon früh in den Besitz desselben gelangt sein kann. Seltener ist der Zinnkies oder Stannin, Fe2SnS4 + (Cu2)2SnS4, und der Stannit oder das weisse Zinnerz, ein Zinnsilicat mit geringen Mengen Thonerde und Eisenoxyd. Als unwesentlicher Bestandtheil kommt das Zinn in einigen Columbiten, Tantaliten, Epidoten, im Olivin, Thorit, in schwarzen und braunen Zinkblenden, im Braunstein u. s. w. vor. Auch in den Meteorsteinen 1) Phil. Mag. [4] 29, 133 ; 30, 142.