Wolfram und Phosphor. Wenn man pulverförmiges metallisches Wolfram in einer Glasröhre in Phosphordampf zum Glühen erhitzt, so entsteht, ohne Feuererscheinung, ein unansehnliches, dunkelgraues Phosphorwolfram, nach der Formel WaP, zusammengesetzt, welche 18'34 Proc. Phosphor fordert. Wird geschmolzene, rohe, kalkhaltige Phosphorsäure als grobes Pul ver mit Wolframsäure gemengt, in dem Verhältnisse von 9:7, und wird das Gemenge in einem Kohlentiegel wenigstens eine Stunde lang einer Hitze ausgesetzt, bei welcher Nickel vollständig schmilzt, so resultirt eine zusammengesinterte Masse von Phosphorwolfram, welches hohl ist und in der Höhlung die schönsten Krystalle zeigt. Die Krystalle sind sehr dünne, oft zolllange sechsseitige Prismen, haben eine dunkle Stahlfarbe, sehr starken Metallglanz, und leiten die Elektricität vollkommen. Beim Glühen an der Luft verändern sie sich nicht, im Sauerstoffgasstrome verbrennen sie mit starkem Glanze. Sie werden von keiner Säure, selbst nicht von Königswasser, angegriffen, aber durch Schmelzen mit einem Gemenge aus kohlensaurem und salpetersaurein Natrium oxydirt. Ihre Zusammensetzung entspricht der Formel W,P2, welche 92'23 Proc. Wolfram, 7’77 Proc. Phosphor verlangt (Wright 1 ). 1) Ann. Chem. Pharm. 79, 244.