Suche löschen...
Dresdner Journal : 23.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189912237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18991223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18991223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-12
- Tag 1899-12-23
-
Monat
1899-12
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 23.12.1899
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dritte Beilage zu ^5 298 des Dresdner IvUrNNls. Sonnabend, den 23. Dezember 1899, abends. 8sl0ll- Mä LL200- »tt unver«let»ltch schöner r-nfüNe, t» teder gewünschten Ausftatt»»«, t» «len PretSlage« von 450 - 15V« Mark empfiehlt unter Garantie und wie tekaunt reell und am billigsten DU. I a>«ni ai Ptauafartefadrttaut Annahme älterer Piano-. 1040« 84tr Das WeihnachtSoratortum. Novelle von Adolf Stern. 14 (Fortsetzung.) In unwillkürlicher Furcht drängte das Mädchen jetzt den Verweilenden über die Schwelle — schmetternd schlug die schwere HauSthür zwischen ihnen beiden zu, lauschend vernahm Gottfried nichts mehr aus dem Vorflur drinnen, als einen tiefen Seufzer und flüchtige leise Tritte. Seiner selbst kaum mächtig, trat er den Heimweg an, er hatte nicht acht, durch welche Gassen er ging, und sah eine Viertelstunde später erstaunt um sich, daß er auf dem Damm am Fluß, längs des beeisten Weidengesttüpps, feinem Dorfe zu wanderte. Der Winterabend war nicht so klar, wie ihn der Tag verheißen hatte und der Pknd am Muldeufer nur halb erhellt. Ein leiser Süd, test, der um die Dämmerstunde aufgesprungen war, trieb neue Schnee wolken au- der großen Ebene über die Hügel, und im raschen Zuge des dunklen Gewölkes ging der im ersten Viertel stehende Mond von Zeit zu Zeit unter. Es war tief einsam und lautlo» still zwischen den breiten endlosen Schneefeldern, den beschneiten Wiesen- abhänqen und Gebüschen, Gottfried hörte nichts er klingen, als seine eigenen Schritte auf oem gefrorenen Wege. Er hätte die Stille durstig in sich trinken mögen und atmete die Luft ein, als ob in ihr Frieden wäre. Zum ersten Mal in feinem schlichten Leben sah er sich im Zwiespalt mit der Welt und mit sich selbst. Der Augenblick, wo er die Brust Johannas wider die seine wogen gefühlt hatte, galt ihm freilich als Verheißung, daß er die Anmutige dennoch zum Weibe gewinnen werde. Er sagte sich auch getrost, daß seine Liebe an keiner Ordnung Gotte» rüttle und daß er um der alten Schulfreund- chaft und um des unvergeßlichen Meister- willen dem wilden Kameraden Treue halten müsse. Aber es that ihm tief weh, daß er plötzlich mit allem, was er fühlte und wollte, der Welt Anstoß gab. Kantor Unbescheid maßte sich freilich nicht an, für die Welt zu stehen, doch Gottfried wußte, daß aus den Worten des redlichen, beichränkten ManneS seine Welt, die enge, kleine, unabänderlich; harte Welt sprach. Wer bürgte ihm, daß cs nicht hochmütige Selbstgerechtig keit sei, mit der er sich gegen Rat und Urteil aller setzte, die er kannte? Und bitter empfand er, wie viel leichter es feinem abenteuerlichen Gast und ehe maligen Genossen sein würde, solchen Kampf zu be stehen, dem auch er nicht feig und klein ausweichen durfte. Der Brückensteg, der nach der Mühle führte, lag hinter dem Heimkehrenden, er schlug zur Abkürzung den Fußpfad über den Friedhof ein und sah schon von fern da- Licht aus seiner Unterstube schimmern. Da der Mond jetzt einmal wieder aus den Wolken hervortrat, konnte der Pfarrer sogar die Stelle er kennen, an der gestern abend Bernhard Folz zu seinem Fenster hereingeglitten war. Er suhlte sich flüchtig ver sucht, die Rolle mit Bernhard Folz zu wechseln und heute seinerseits anzupochen, zog es aber denn doch vor, durch das Friedhofspförtchen den kleinen Platz zwischen Kirche und Pfarrhaus zu überschreiten und mit dem üblichen Anruf für die alte Beate sein HauS zu betreten. Er brauchte die Haushälterin heute nicht aus der Tiefe ihrer Küche hervorzuscheuchen, sie stand schon und — wie Gottfried auf der Stelle wahrnahm — mit gerungenen Händen auf der Schwelle. „Zeit ist's und gut dazu, daß der Herr Pastor heimkommen I" rief sie ihm entgegen. „Der Herr da drinnen wartet schon seit einer halben Stunde und braut wieder Punsch wie gestern abend, ich habe ihm Krug und Topf, heißes Wasser und Zucker hinein- schaffen müssen, wa» sonst not thut, hat er von Colditz mitgebrachil Den Schinken, den ich für Neu jahr aufgehoben, habe ich ans Feuer schieben müssen." Gottfried Döhler hörte mit Bestürzung, was Jungfer Beate mit verhaltenem Groll hervorsprudelte. Er beherrschte sich dennoch so weit, daß er mit ge zwungenem Lächeln sagte; „Beruhige dich, Herr Folz feiert heute einen Geburtstag — von morgen ab wird es bei uns wieder fo befcheiden zugehen, wie du's hier gewohnt bist, Beate!" Er legte Hut und Stock ab und wollte noch rasch nach oben in sein Schlafzimmer gehen, um die Schuhe zu wechseln. Doch soeben wurde die Thür seines Studierzimmers aufgcrissen, aus der ein würziger Dampf hervorquoll, und der Hüne, der die Thür fast ausfüllte, jauchzte dem Gastfreund ent gegen: . ,,WaS säumst du, treuloser Unterzellbursch? In wenig Minuten ist die Flut auf der Höhe — dort Krambambuli so göttlich, so duftig, wie ihn die stolzen Kaufherren vom Artushof in Danzig nicht besser trinken. Ich führe ein Rezept in der Tasche, aber ich dacht's wohl, daß in deinem Pfarrhaus weder Portwein noch Muskatnuß zu finden wäre, und trug's von drinnen heraus, wo zu meinem höchsten Erstaunen eine ganz tolerable Weinstube auf- gethan ist." Gottfried zog unwillig die Thür hinter sich zu und setzte das Glas mit dem heißen Getränke, das ihm der wilde Bernhard entgegentrug, unangerührt neben die dampfende Schale. „Du hättest etwas Klügeres thun können, als dein spärliches Reiseqeld für ein Gelage auszugeben, nach dem mir der Sinn nicht steht", sagte er leise, da er fürchtete, daß Beate draußen lausche. „Ich habe übermorgen zu predigen und morgen zum Jahresschlüsse einen Rundgong durch meine Gemeinde zu thun ES thut mir leid, daß sich mein Gast beraubt, um mich zu bewirten." „Du bist und bleibst ein gutherziger Narr!" lachte Bernhard, der beim Mischen seines Kram bambuli schon von dem Portwein wie von dem heißen Getränk gekostet hatte. „Glaubst du denn wirklich, Mensch, wenn ich mehr als ein paar Groschen in der Tasche führte, ich hätte mir von dir Schuhe und Strümpfe bezahlen lasfen? deine Armut geplündert? Die Kunst wirbt hilfreiche Freunde — ich geriet in der Colditzer Weinstube an einen solchen und mußte ihm Elias Schlegels halben Kanut vorsprechen. Du wirst eS wohl für keinen Raub achten, daß ich mir von ihm zwei Flaschen Portwein und ein paar Muskatnüsse zahlen ließ?" „Dein Kunstfreund hätte dir Besseres erweisen können", sagte Gottfried, schon milder gestimmt. „Ver üble mir's nicht, mir ist heute nicht zu Mut, als dürften wir einen lustigen Abend haben." „Weil du mit all deiner Gottesgelahrtheit und Weltweisheit noch nicht einmal gelernt hast, die gute Stunde als das kostbarste Geschenk des Himmels an zusehen. Sieh mich an, ich weiß nicht, wohin mich widriger Wind verschlägt und ob ich mein Haupt zu letzt auf ein Kissen oder auf einen Stein legen werde. Aber heute abend habe ich nicht daran und nichts weiter gedacht, als daß ich dich mit Danziger Kram bambuli überraschen, dir warm machen wollte Dort hab' ich auch schon unter deinen Noten drei, vier gute Sachen des Alien hervorgewühlt, die wir nachher vornehmen können. Und nun thue mir Bescheid, trink, Gottfried! trinke herzhaft, stimme in Simon Dach ein: „Der Menfch hat nicht- so eigen, Nicht- steht so wohl ihm an, AiS daß er Treu erzeigen Und Freundschaft halten kannl" Der wilde Gast hatte die alten Verszeilen mit lauter Stimme gesungen und dabei dem Pfarrer ein GlaS aufgenötigt. Wieder fühlte sich Gottfried Döhler überwunden, wieder war's, als ob ihn die Mauern der alten Thomasschule umfingen und er um die Zu friedenheit feiner Präfekten zu werben habe. Forts folgt) »LU», 8ss»tr»,,v 10. ^Vrlsäruösr 8tr 2 11148 13006 red in Aroüsurtixvr 11S07 MAIM UM,, 8 8 Osmenkrlnlkcliuke voM 1,SV an. üei-renkznllieklllie vonü. t,TV sn. Vvi 8Ln<1t nnek «U8vürt8- kivmptv lieäienunß. Wsinnsslsni'anl äsr ^tziuxrokkLauäluuß II. 8MinM'8 MklMM Idrv«4l^n, Ltrssss 14. pH. n. I. kr„ kv1v8tv Lüvkv, Vlvvrs, 8oupvr8 ete. Utolick *ni»vkv Zßn»K«nn. kür deiäs Aiebuogen giltiAS Orrzinallooss ü M» Z.LÜ, korto uoä Inst« SO kk. extra, empfehlen WMMMMWMIIW unä äis äurcl» kiulrute kenntlichen Uanälunxen. „I-oäw" ui«! „Lssolo" von I.oele, UV, anerkannt bette HnalüLt. 12802 meinem nunmehr alleinigen OesebLkt s LeMoss-Strasse s, rotker Laüen. Oiiostixst« Oelexenheit rum Krnkaut prachtvoller V«Ul0acKt8L88Cdvvllv. Von 3 paar ak hoher ltahatt kle^ante Kassetten gratis ÜLWöll- u llerreudsväacdllhs i» -LPPS, VogsUu, rlseevleäsr, 8oöäs, VUü- u UsmWeäsr ote. ^»näervott« LsUdsnäscdiibe in ßrünsrvr ^uavahl, allen bLa^en, enorm bä >x: »uöäs 12 Kn. 2,50 bl., 16 Ko 3,50 hl., 2» Kn 4,50^1, Ulaoö ü. 12 Kn. 3,00 hl., 16 Ko. 5,50 hl , 2n Kn. 8 hl etc. KvtrüokenUs Killäsrhwtäschadv, käustttoßv io «ei « unä karhiß. Lerühmieat« kahrikate allerersten ltanxss o HVLaeLv, »«pp«», »Lr—««, VtaekäseL»», »«L«««»L«t»I, ^LriuSsaeli««, MoalrklatLrlLvr, »»»««trLzxer, »«vunivlivp L <o.. find überzeugt, daß e» allein diese« Hinweise« bedarf, um alle Opferwilligen für die in Südafrika zu lösende Auf gabe de« Deutschen Roten Kreuze« zu erwärmen * Studenten und Buren. Beim „Semesterreiben" auf dem die«jährigen Kommer« alter Corpsstudenten in Königtbera i Pr erhob sich da« „älteste Eemestir", Oekonomiekommiffariu« a D Krah (Masovia) und brachte folgende» Trinkspruch au«: „ES sitzen hier die Masuren Und trinken aus die Buren, S«e reiben aus die Afrikander Einen kräftigen Salamander." Dieser Trinkspruch de« alten Herrn wurde mit stürmischer Heiterkeit ausgenommen und ein Salamander auf die tapferen Stammesgenossen gerieben. * AlteKanonen werde» nicht bloß in China an der Großen Mauer gefunden oder vom Meere«grunde gelegent lich durch Taucher gehoben — nein, auch da« Meer selbst giebt sie zuweilen nach Jahrhunderten wieder zurück So wurden nach einer schweren Sturmflut auf der englischen Seite de« Swrkop im Wasser, aber ganz dicht am Strande, zwei bronzene Vorderlader gefunden, deren Wappen und Inschriften nicht mehr zu entziffern waren Leutnant Schwabe meint, sie stammten vielleicht von einem hier gescheiterten Schiffe des Portugiesen Diego Cao, der 1485 am Kap Croß eine Marmorsäule ausrichtete, die in der Marmeakademie zu Kiel 1893 aufgestellt und 1894 dort durch eine neue, genau nachgebildete ersetzt wurde, die zu den alten Inschriften rc. nur noch da« deutsche Wappen und die Inschrift trägt: , Auf Befehl Sr. Majestät de« Deutschen Kaiser« und König« von Preußen Wilhelm II. im Jahre 1894 an Stelle der ursprünglichen, im Lmse der Jahre verwitterten Säule errichtet". Obige Vermut ung hat manche« für sich Gelten uralte Bronzegeschütze bei den Eingeborenen von Celebe« rc heute noch al« „Münze", so mögen wieder die jetzt gefundenen Kanonen rohre auch jahrhundertelang im Schooße de« Meere« ge ruht haben. Nun ist das eine vor dem Hause de« „Magistrat«" zu Walfischbai aufgestellt worden, während das zweite noch immer am Strande liegt. * Die Wunder der Konseroenfabrikation. Die „Wilden" haben die Kunst, das Fleisch zu konservieren, zu einem Höhepunkte gebracht. Durch Erfahrung wissen sie, daß starke und trockene Hitze die Gärungsstoffe, die Feuchtigkeit brauchen, beseitigt Die Hitze liefert ihnen die Sonne; nachdem die Wilden da« Fleisch entfettet, in ricmenartige Streifen geschnitten und auf Stöcken be festigt haben, laßen sie es in der Sonne trocknen, wo durch e« 74 Proz seines Volumens verliert. E« wird schwärzlich und hart, verliert etwa« von seiner Sastigkcit, ähnelt im Aussehen und Geschmack dem Kautschuk und heißt so Pemmican, Tasajo, Bittongue, Kadyk oder Kelia, je nachdem man sich in Nordamerika, Südamerika, im süslichen Afrika oder in der Sahara befindet. Die Unbilden de« Wetter« können ihm nicht« mehr anhaben, dafür aber ist e« nicht sehr schmackhaft und muß ge duldig gekaut werden. . . Ein Chemiker au« Massachusetts hat nun, wie die „Revue scientifique" mitterlt, do« Fleisch einer intensiven elektrischen Strahlung und gleich zeitig einem heißen Luftstrome ausgesetzt und erhielt ein trockenes Residuum, das 70 Proz. seines Volumens ver loren hat, und, anstatt elastisch und widerstandsfähig zu sein, in Pulver zerfällt. Eine Fingerspitze voll von diesem elektrischen Pemmican genügt zur Ernährung eines Menschen, und man kann auf diese Weise Lebens mittel für zwei Tage in einer Schnupftabaksdose mit nehmen! * Aus den „Fliegenden Blättern". Aller dings. „ . . . Der Papa sagt so oft: „Darüber sind die Gelehrten einig!" . .. Waö soll da« bedeuten, Mama?" — „Ach, daS ist eine ganz leere Redensart — die Ge lehrten sind ja nie einig!" — Variante. A: „Wein, Weib, Gesang, — das ist meine Devise!" — B: „Ich bin bloß teilweise damit einverstanden: Ich geh' zum Wein, wenn mein Weib singt!' — Diagnose. „Du, Emilie, sieh dort drüben den Baron mit seiner Braut, unserer früheren „Naiven" . .. Wa« die prächtige Perlen trägt!" „Aber wie kann man seiner Braut Perlen schenken — die bedeuten doch Thränen!" „O, da« ist Aberglaube! .. . Uebrigens, im Vertrauen gesagt: die Perlen sind falsch!" „So, falsch! Nun, wenn sie das merkt, werden allerdings diesmal die Thränen echt sein!" — Angenehme Ueberraschung. Ein zärtlicher, etwas geiziger Gatte verspricht seiner jungen Frau, falls sic die edle Kochkunst erlerne, ihr eine große Ueberraschung zu bereiten. Als sie das Kochen mit vieler Mühe er lernt hat, überrascht er wirklich sein liebes Weibchen — und entläßt die Köchin!" vermischtes. * Eine Sonderausgabe der VerrinSamtlichen Mit teilungen, Veröffentlichungen de« Zentralkomitee» der Deutschen Vereine vom Rothen Kreuz (Monat«beilage der Zeitschrift „La« Rothe Kreuz"), ent hält folgend« Verlautbarung: Wohl selten hat ein Krieg, an dem Deutschland nicht beteiligt ist, die öffentliche Meinung in so hohem Grade erregt und da« Verlangen der Hilfeleistung in so dringender Weise hervorgerufen, wie der in Südafrika zwischen England, Transvaal und dem Oranje-Freistaat au«gebrochene blutige Kampf. E« ist nicht unsere Sache, hierbei politische Erwägungen und Sympathien, deren berechtigte und unberechtigte Seite in Betracht zu ziehen. Wir habm »ur den Stand punkt humaner Anschauungen zu vertreten, über deren Berechtigung kein Zweifel besteht Dieser Standpunkt, der nicht etwa erst eine Errungenschaft der Gegenwart ist, hat doch durch die kulturellen Fortschritte der letzten Jahrzehnte eine andere Gestalt gewonnen Die durch die Genfer Konvention herdeigeführte Uebereinkunst europä ischer und außereuropäischer Staaten hat die völkerrecht liche Norm de« Schutze« der Verwundeten und Kranken im Kriege festgelegt. Die im Anschluß an diese That- sache gebildeten Vereine vom Roten Kreuz ver- binden die überall vorhandenen Kräfte freiwilliger Hilfeleistung schon im Frieden zu der im Kriegs fall allein verwendbaren, festen Organisation. Wie be kannt, hat da« Zentralkomitee der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz, wie der allen außerhalb Deutschland« ge führten Kriegen, seine Unterstützung den Kriegführenden sofort nach Ausbruch de« Krieges angeboten und die seitdem nach Südafrika entsendete Abordnung, die zugleich mit einer ähnlich zusammengesetzten de« Niederländischen Roten Kreuzes in Transvaal angelangt ist, bringt die erste Hilfe au« Europa dorthin. Eine zweite ebenso starke Abordnung ist im Begriff, der ersten zu folgen. Die Kosten dieser beiden Expeditionen werden sich mit Ein schluß des von ihnen mitgeführten umfangreichen und sehr wertvollen Material« bei der voraussichtlichen Dauer ihrer Verwendung auf mehrere hunderttausend Mark be laufen. Jedoch ist dies nur eine annähernde Schätzung Um so mehr ist eS zu bedauern, daß Sammlungen ver anstaltet werden, deren Ergebnisse in einer die finanziellen Kräfte zersplitternden Weise ausländischen Komitees oder diplomatischer Vertretung überwiesen werden, die vorerst überhaupt nicht in der Laze sein dürften, diese Mittel in entsprechender Weise zu verwerten. Diejenige Stelle, die allein im stände ist, zu beurteilen, wo und wie die deutschen Hilfskräfte am zweckentsprechendsten zu ver wenden sind, die auch allein in der Lage ist, den bei den Hilfsexpeditionen Beteiligten staatlichen Schutz zu ver schaffen, ist lediglich die Zentralstelle deS Noten Kreuze« in Berlin WaS auf dem Kriegsschauplatz fehlt, ist nicht Geld. ES fehlt an tüchtigen Aerzten, ausgebildetem Pflegepersonal und an Lazarettmaterial. Derartig zu sammengesetzte und ausgerüstete Expeditionen in einer für Kriegszwecke verwendbaren Weise zu veranlaßen, ist Aufgabe und Beruf der VereinSorganisation vom Roten Kreuz, die sich in Deutschland, wie überall, die Er füllung dieser Pflicht in voller Hingabe an den Ernst der Lage und auf Grund 30 jähriger Erfahrung angelegen sein läßt. Wir wollen die Frage unerörtert laßen, ob e« sich mit den Pflichten eine« neutralen StaateS verträgt, wenn Sammlungen für andere als für Zwecke der Verwundeten- Pflege veranstaltet werden. Aber wir dürfen die Er wartung auSsprechen, daß alle Kreise in Deutschland, welchen der letztgenannte Zweck am Herzen liegt, ihre Gaben dem Zentralkomitee der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz zur Unterstützung seiner Thätigkeit zuwenden werden. Diese ist auf das Ziel der Erleichterung der Kriegsleiden gerichtet, und wird dem verwundeten Krieger zu gute kommen, der, sei er Bur oder englischer Soldat, dasselbe Anrecht auf die Teilnahme der menschlich denkenden, gebildeten Welt besitzt. ES verrät eine geringe Kenntnis kriegerischer Verhältnisse und einen an den Sinn und Gedanken de« „Roten Kreuze«" wenig heranreichevden Standpunkt, anzunchmen, daß eine unter diesem Zeichen gewählte Hilfe unbedingt nur ausschließlich der einen Seite der kriegführenden Parteien zu gute kommen kann. Haben doch im Beginn de« Kriege« die Buren beinahe mehr für englische als für eigene Verwundete zu sorgen gehabt Da« Deutsche Rote Kreuz in Südafrika zu unterstützen, ist schließlich nicht nur vom international,n, sondern auch vom nationalen Standpunkt geboten. Denn alle Mittel, die es au« seinen laufenden Einnahmen für diese Hilfeleistungen aufzuwenden hat, müßen notgedrungen den eigenen, nationalen Zwecken entzogen werden. Wir 6rö88tk8 8p60isl - güllä8vdlld - Üsll8. Lusverksuj. Nein weites Oeiobükt babs red nunmsbr vollttünäiS »uk^elöst, unä verkauf« äas gssnrnrnte grosse ^VaarsvlaKer «ebr billigen rurück^esetrten kreisen in IW vssß« »ven 8 DKsSk-!-ott«ni«n. * Kus tv i-oo»s Sin verrinn i W Unter ttobew krotektorate 8r. K^l llodeit äs» Herrozr« ^Ikrsä v Laobien-Oobur^-Ootba. 8. Hrüning. Lviei-I-vllsi'i« kür ksstaurirar^ äer biebkrauenkirobs ru Köni^sber^ (kranken). 8VVVV ß.oo»v, 800V in LS-ei riekungen venKkeiil« VeueinnS von »««plLvwinii« «v. TSV««, SVVV«, X5 «««, IVVVV, 5VVV «le. Lr8ie AeduilL SW 13. Irumsr 1SVV. I Ikvrv«n»oKna«rL»» LK«ru»»t1»nan» Lrenrnolunnr»«» I I (NcNt, 6Ii«a^rrvi-i-«i> un>! V«r I I luvist vüüiß aurcti I liktzumstill V. »poNi. Otto lünen«!-, vrs»<I«n n. ,It!i> Xi-otlwti«» «rliaillicli. unab- i-troNo» in -niner Virkunb, solo-I rciime-rimiioi-ni!, -Inn^nn linrcl- >I>N linut un<i <inn Drin livcör'lnrml, mq o-mr elzen- Kin t!»^un nntN I iilssrsgo luck, Nkeumslin > Sina«, > KI. Mr^liinntiu Io pOt. Xrinai» v.» O/upl. n.n, 8»li«>I, Ui-..ru!r»tt in l'icltteinlnri-«, Xlkol.ol untt S pOt. Lnvizz-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)