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Dresdner Journal : 22.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189912221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18991222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18991222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-12
- Tag 1899-12-22
-
Monat
1899-12
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 22.12.1899
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v«»»«s»reis: WO» Dresden viertrljährlich« « Mark öOPf, bei den Kaifer- lich deuIschen Postanstalte» »teNeljLHNich S Lc.irk; außer- dalb de- Deutschen Reiches Pvft- «nd Stempelzuschlag. Lu^elne Nummern: 1« Ps Erscheine«: Täglich mit Ausnahme der Äv»n- und Feiertage abend». Kernspr -Anschlub:Rr 1LKL. V 2«7. Drrsdner Imrna!. Ankü»«i,«n,»,t»ützre»: Für den Naum einer aespal- tenen Zeile kleiner Schrift L« Pf Unter „Eingesandt" die Zeile »0 Pf. Bei Tabellen- und Ziffernsutz entsprechender Ausschlag. Hernnsgeber: Königliche Expedition de» Dresdner Journal« Dresden, Zwingerstr 20 Fnnfpr -Anschluß: RrtLftL. Freitag, den 22. Dezember abends. 1899 WM" Wir ersuchen unsere geehrten Post bezieher um rechtzeitige Erneuerung der Be stellungen bei den betreffenden Postämtern, da mit in der Zustellung der bezogenen Stücke keine Unterbrechung eintritt. Geschäftsstelle Les Dresdner Journals. - . iM Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den Straßen- und Wafferdauinspektoren Schiege i» Chemnitz, sowie Range und Hübler in TreSden den Titel und Rang als „Baurath" in der IV. Klasse der Hofrangordnung unter Nr. 14 zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allerg ädigst ge ruht, dem praktischen Arzt Johann Conrad Zeuner zu Lichtenstein das Ritterkreuz 2. Classe vom Albrechts- orden zu verleihen. Dresse«, 20. Dezember. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Hauplkirchner und Kirchenbuchführer Moritz Rautenstrauch in Großen hain das AlbrechtSkreuz zu verleihen. Bekanntmachung. Die Versicherungsanstalt Oldenburger Ver sicherungs-Gesellschaft zu Oldenburg hat ihren Geschäftsbetrieb im Königreiche Sachsen auf die Ver sicherung gegen Schäden durch Einbruch-Diebstahl ausgedehnt. Der hierländische Sitz der Gesellschaft ist in Leipzig. Dresden, am 18. Dezember 1899. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. ir»2v vr. Bodel. Effler. Ernennungen, verschanze« re. in» öffentlichen Dteafte. 3« Gesch-flsdereiche »e» ««»tfterlums »es Maltas »d -ffentltchr« Unterricht«. Erledigt: die zweite ständige LehrerfteUe m BSHrigen bei Roßwein Kollat.'r: die overftc Schu-behörde. Einkommen (außer freier Wohnung mit Gauen, lOV M. persönlicher Zulage und 60 M für Turn- unterricht) 120« M. Bewerbungsgesucht sind bis 2ö Januar bei dem Känigl. BezirkSschulinfpeltor in Dobeln, Schulrat Mu«hacke, einzureicken. — Zu besetzen: an der Bürgerschule m Zschopau Ostern 1900 eine ständige Lehrerstelle *Der sährliche Gehalt betiägt nach der bestehenden Staffel einschließ lich WohnungSentschädigung vor Vollendung des 28 Lebens jahre« tvov M, nach Vollendung des 28 Lebensjahres tSb« Mark und steigt dann bei befriedigenden Leistungen von 3 zu « AlterSjahren um je weitere 1S0 M. biS zu S«V0 M. Be werbungen nebst Zeugnissen sind bi« zum 4 Januar lvov bei de« Etadtrale daselbst einzureichen. Nichtamtlicher Teil. Der Krieg in Südafrika. Angesichts der Thatsache, daß die englische Re gierung nun auch die sogenannten „Auxiliary Forces" deS Reiches für den Krieg verwenden will, dürften einige Erläuterungen über das englische Heerwesen am Platze sein. Wir entnehmen darüber der „Voss. Ztg." folgendere Da- auf der Miliz ausgebaute englische Wchriystem gründet sich zwir in der Theor-e aui die allgemeine Wehrpflicht, da Kunst UN- Wissenschaft. Sächsischer Kunstverei». XV. Der nicht fachmäßig geschulte Beschauer Buttersackscher Bilder, die gegenwärtig im Sächsischen Kunstverein in größerer Anzahl ausgestellt sind, wird, zumal wenn er nicht ausgesprochener Anhänger der modernen Technik in der Malerei ist, sich von den meisten von ihnen unbefriedigt ab-venden und erklären, sie seien die Gebilde eines Stürmers und Drängers, den man erst au» der inneren Gärung herauskommen lassen müsse, ehe man sich ernst haft mit ihm beschäftige. Lautet da« Urteil in dieser Weise, so ist der Beschauer unbedingt ein Mensch, der trotz des Unbehagens, das ihm gegenwärtig die Bilder Luttrrsack« bereiten, besten Talent für die Landschafts malerei au« ihnen erkennt; wie viele Beschauer seiner Bilder aber mag e« geben, die ihm kurzerhand jede Begabung absprechen und ihr Urteil in vie verletzenden Worte zusammenfasten: Er malt statt mit dem Pinsel mit dem Besen E« ist nun einmal so: wäre Butter sack Franzose oder Belgier, oder legte er sich die Bereich- nung „Impressionist" bei — e« würde ein groß' Auf heben« von seinen Arbeiten gemacht werden; al« schlichter deutscher Künstler voll Ernst und Tiefe, dessen Bilder an- spruchslo« zwischen den Bildern anderer Maler hängen, ist ihm allgemeine Beachtung, zumindest vorderhand, nicht unbedingt sicher; er muß sich Schritt für Schritt den Boden gewinnen Gelingen wird'« ihm hoffentlich, wenn auch nicht heule und morgen; heute wenigsten« vernahm der Referent noch manche« ungerechte Urteil, al« er vor den Bildern Butlersack« stand B Buttersack ist Münchener, und wie e« scheint, «in treuer Sohn seiner heimatlichen Erde, denn alle Motive in seinen Bildern scheinen seiner Heimat zu entstammen Und er ist, da nach dem Gesetze jeder Brite, der nicht der regulären Arme« oder den Freiwilligen ongehärt, vom 18 bi« zum bo. Jahr« in de, Miliz diknüi 'Uchu i «ft; >n der Praxi« wirb jedoch dieser Gruudsatz nicht duichzesühri, sondern ourq die Anwerbung vo» Freiwilligen ersetzt, sodaß sich die gesamte Armee au« der An werbung von Freiwilligen rekrutert. Die englische Armee zer- fälli in 1) da« stehende (reguläre) Heer; U) die Reserve; 8) die Miliz und 4) die Freiwilligen. Die Anwerbung von jungen diensttauglichen Leuten im Alter von 18 bis 2ü Jayr.n zum ft.henoen Heer» g schieht durch Werb«u»t«r- offiirere Die Dienstzeit beträgt 12 Jahre, die der einigen W-ffen ganz bet der Fahne ooer teilweise — je nach der Waffe 3 bi« 8 Jahre - bei der Kahne, der Rest in der Re serve abgeoient wird; doch kann die aktive Dienstzeit unter Umständen auf 21 Jahre ausgedehnt werden. Der Gesamtbestund für 1899 belief sich nach den Aufstellungen de« Staai«hau»yalt« auf rb8000Mann, davon 134ovu in Großbritannien, 7so«« tu Jnvien und bl ovv in den Kolonien. Di» Reserve zerfällt in die vier Lektionen 8, L, 6, v. Die Sektionen ä, ö und 6 um- faffen nrch gewißen Abstufungen die Leute, deren Dienstpflicht von zwölf Jahren noch nicht beendet ist, die Sektion v solche, die sich nach Ablauf ihrer Rese.vrpflichl auf vier weitere Jahre verpflichten Die Reserven können „im Falle nationaler Gefahr ober dringender Rot' zu der Fahne elnderufen oder im Au«, laude verwandt werden, die der Sektion Ö jedoch erst nach Einziehung der drei ersten Sektionen. Dir Reserve zählt in«gesamt, die Spezialwassen «»ngrschloff.n, etwa 9ooovMan»; sie ist jetzt für Südafrika vollzählig aufgeboien. Die Reserve de« stehenden Heere« wird ergänzt durch die Milizrrirrve, bi» nicht etwa eine Reserve der Miliz, sondern »ine solche de« stehenden Heere« ist Sie besteht au« einer gewissen Anzahl Mannschaft.» der Miliz, die sich gegen ein Handgeld von 2V M. lährlich verpflichten, sech« Jahre oder ihre Gesamt- dienstz-it bei der Miliz zu bleiben Im «rieglfallr treten sie unter denselben Bedingungen, wie die Armee,eservistr», in da« stehende Heer ein und können außer Lande« verwandt werden. Ihre Zahl beläuft sich auf annähernd SOtOO Mann. Die Miliz rekrutiert sich, wie schon griagt, der Theorie nach und wie heute noch aus den Kanalinseln m Wirtlichkeit, au« der allgemeinen Wehrpflicht, in der Praxi« jedoch ebenfalls durch die Anwerbung vo» Freiwillige» im Alter von 18 bis 3ö Jahren, die sich zu sechsjährigem Dienst verpflichte». Die altrve, bei den Depot» der Regimenter zu l.iftendr Dienst pflicht beträgt sich» Monate, w«rd j.doch auf öS Lage ver kürzt, dazu kommt eine jährliche Hebung r on 21 bi« öS Tagen, die freilich meist aus 28 Tage beschiänkt wi>d. Die Miliz, die nur zum Dienste innerhalb de« Bereinigten Königreich« ver pflichtet ist, kann ebensall« .im Falle nationaler Gefahr oder dringender Not" zu den Waffen berufen werden; ihre Ver wendung außer Landes beruht aber auf freiwilligem Angebot, da«, wie jetzt so auch im Krimkriege und 1886, al« ein Krieg mit Rußland drohte, auf« willigste erfolgte. Die Miliz um faßt etwa 181000 Mann an Infanterie, Artillerie, Genie und Saniiättcorp« Zu bemerken ist, daß sich da« stehende Heer zu einem nicht unerheblichen Teil durch Uebertritt au« Mann schaften der Miliz rekrutiert. Vom Kriegsschauplatz« selbst bringt der osfizirke Draht seit einigen Tagen gar keine Meldungen von Belang. Doch geht das Gerücht, daß Lord Methuen vollkommen abgeschnitten sei. Da fein Proviant nur noch bis zum 28. d MtS. reicht, muß bis dahin etwas Entscheidendes geschehen. Auf die Generale French und Gatacre wird er sich dabei schwerlich ver lassen können, weil sie selbst langsam vor den Buren zurückweichen, die ihrerseits durch ausständische Kap- Holländer eine bedeutende Unterstützung erfahren haben. Die neuesten Meldungen lauten: London. Einer nach Devonport gelangten Mitteilung zufolge hat die Admiralität beschlossen, etwa 700 Monn zur Verstärkung der in Südafrika dienstthuenden Mannschaften ab zusenden. — Die Morgenblätter beziffern den Gesamtverlust an Toten, Verwundeten, Vermißten und Befangenen in dem Kampfe am Tugela anf 1100 Mann. — Den Time« wird auS Kalkutta unter dem 21. d MtS. telegraphiert: Bon England aus sind keine weiteren TruppenverstSrkungen auS Indien verlangt worden. Die Meldungen über Instandsetzung eines neuen indischen Kontingent« sind falsch; jedoch könnten ohne Sorge rin Kavallerieregiment und die reitende Artillerie einer Brigade auS Indien abkommandiert werden. Die gegenwärtige Stärke der englischen Truppen in Indien betiägt 6S- bis «60-0 Mann und der Gefamtstand der Freiwilligen 20- bis 30000 Mann. Kapstadt DaS Krügsamt empfing eine Depesche auS KapOadt, in der gemeldet wird, General Methuen habe man heutzurge nun doch einmal nicht oyue Klaftrsizrerung auskommen zu können glaubt, Impressionist. Allerdings nur bedingungsweise. Nicht in dem Sinne, den da« Wort in der modernen Malerei erhalten hat, sondern mehr im Sinne de« lateinischen iwxrossio, das man bildlich al« „Eindruck der Erscheinungen auf die Seele" übersetzen kann. Zum Impressionisten im landläufigen Sinne fehlt e« Butterfack an mancherlei, vor allem an der Kurzsichtigkeit, die nach den Gesetzen de« Impressio nismus als hoher Vorzug de« MalerS, besonders des Landschafter«, gilt, weil er, mit ihr ausgerüstet, die Dinge so sieht, wie er sie sehen soll: in durch Licht- und Luft wellen gelockerten Umriffen, zu abgestimmten Farbenmossen, au« denen hie und da «in vollerer Grundton bricht, zusammen» geschoben. Dafür besitzt der Künstler ein andere« wesentliche« Stück auS dem Rüstzeuge der Impressionisten: die Gabe, die Natur in ihren Stimmungen zu „überfallen" — wir ge brauchen da« etwas ungewöhnlich klingende Wort, um abermals auf den Zusammenhang mit dem lateinischen improssio — Ueberfaü verweisen zu können —, d. h. be stimmte Eindrücke im Leben und Weben der Erscheinungs welt festzuhalten, da« wechselvolle Spiel de« Licht«, den ruhelosen Zug der Wolken, da« im Lufthauch hin und her und her und hin sich wiegende Blättergewirr de« Baume« und die glitzernde Beweglichkeit de« Wassers Und zu dieser an sich schon wertvollen Molergobe kommt bei Buttersack noch der Besitz einer künstlerisch großen Naturanschauung. Wie wir Landschafter haben, die nur „schöne Aussichten" zu malen im stände sind, so giebt e« deren auch, die nur Ausschnitte au« der Natur wieder- zugeben vermögen, Arbeiten, die keine persönliche Note haben, die wie au« einer photographischen Camera herau« entstanden erscheinen. Buttersock geht den löb lichen Mittelweg zwilchen diesen beiden Kunstgattungen; er bietet un« die Natur in unberührter Frische und dennoch erfüllt von künstlerischer Größe dar Er sieht mit scharfen Augen die Welt an, er greift keck zu, wo te'earaphi'rt, daß er vom General Lronje aus seine Vor stellungen bezüglich de« Leutnant« LhmdoS Pole von den Coldstream Golden (der am 14 Dezember, al» er mit einem Parlamentär zuiammemrffen wollie, gefangen genommen worden sei) »ine lehr unhöfliche Antwort erhalten babe. General Lronje habe ihm mitgetrilt, daß der betreff nde Offizier al- rin Spion angesehen wer e, er habe noch himmgefügt, daß er sich auf keinen weiteren Bedank.naustausch mit dem Gcnelal M.thuen rinlasse Kairo. Lord Kitchener ist hier eingetrvffen und sofort mit Lxtrazug nach Alexandria weiter gereist. Oberst Wingate ist zum Stellvertreter des SirdarS ernannt worden. Die etzaugelisch-lutherische Landeskirche des Königreichs Lachsen im Jahre 1898. In Nr. 10 seine» Verordnungsblattes hat das evangelisch - luiherttche Landetkonsistorium statistische Mitteilungen über die evangelisch-luth rische Landes kirche des Königreichs Sachsen aus dem Jahre 1898 veröffentlicht. AuS dem reichhaltigen In halte dieser Mitteilungen bringen wir zunächst nachstehendes zur Krnmnis unserer Leser: 1. Konfessionelle Verhältnisse. Schon in den statistischen Mitteilungen aus dem Jahre 1897 war von einer erheblichen Wiederabnahme der Austritte auS der LaudeStirche neben einer fortgesetzten Zunahme der Uebertritt« zu derselben zu berichten. Da« Bericht jahr weist eine weiter« Abnahme der Austritte und eine weitere Zunahme der Uebertritte auf. Die Zahl der ersteren betrug diesmal nur «SS gegen 711 im Vorjahre, die der Uebrrtnite 441 gegen «L4. Die Zahlen de» Jahre» 1898 verteil.» sich im ein zelnen so: AuStrftte au« der Lande»- Uebertritte zur Lande«- kirche zu: kirche von: 12 der reformierten Kirche 2 ' L4 der röm »kath Kirche 810 89 den Demschkutholiken 8 29 den separ Luthe anern 21 280 den apostol. Gemeinden 18 169 den Meihodisten 18 2« den Baptisten 1 der Lernpelgemtinde und > L8 anbei rn Sekten 2 17 den religion-losen Dissidenten 24 1 dem Judentume 37 zusammen 63L 441 In der Zahl der Austritte auS der Landeskirche steht diesmal di« Ephorie Plaut» t. B. obenan, uud zwar mit 92, wovon 49 den apostolischen Gemeinden und 37 den Methodisten zu gute gekommen sind. E« folgen di« Ephorre» Leipzig 1 mit 8«, DreSve» k mir «« Austrltt»n re Am Maßstab« der Bevölkerungsziffer der einzelnen Ephorien noch der Volks zählung von 189ö gemessen, ergiebt sich in der Ephorie Plauen 1 Austritt aus 1641 ev. lmv Einwohner, in der Ephorie Grimma dagegen 1 aus 93 030 Einwohner, während in den Epho- rien Borna, Dippoldiswalde, Freiberg, OelSnitz (ungerechnet die am 1. Juli 1898 nach Auerbach adgezwergten Parochien), Oschatz, Stollberg und in der Parochie St. Afta-Meißen AuS- tntie im Berichtsjahre nicht vorgekommen find. Austritte zur reformierten Krrche sind nur in Dresden und Leipzig zu verzeichnen Bon den S4 Austritten zur römisch-katholischen Kirche kommen die meisten edensallS in Dresden mit 19 und in Leipzig mit 12 vor. Auch von den »9 Austritten zu den Deutlchkatholiken entfallen die weitaus meisten auf Leipzig und Umgegend Die 29 Austritte zu den separierten Lutheranern verteilen sich auf 10 Ephorien. Was die apostolischen Gemeinden anlangt, so steht die Ephorie Plaue» mit ihren 49 Austritten auch diesmal wieder obenan (im Jahre 1897 waren e» sogar 1V0), 38 Austritte kamen in der Ephorie Glauchau vor, wo diese S.kte eine gottesdienstliche Stätte in der Ephoralstadt eingerichtet hat, feiner 24 in Leipzig und 21 in Dresden. Mehr oder weniger lebhafte AuSbreitung»- versuche werden auS verschiedenen Ephorien berichtet Die apostolischen Gemeinden neuer Ordnung (Beyeraner) haben sich namentlich in den Ephorien Plauen, Wervau und Zwickau sortgeseyt sehr gerührt; doch scheint diese Bewegung zum Stillstände, ja zum Rückgänge gekommen zu sein. Durch Vorträge der Ortsgeistlichen »nd Abhaltung von Bibtlbesprechungen an Wockentagsabenden, wobei ethische Frage» und die Offenbarung St. Johannis behandelt wurden, ist d«n sektiererischen Bewegungen an mehreren Stellen entgcgengewitkt worden. Die Methodiken haben wieder in der Ephorie Schnee berg die meisten Fortschritte gemacht, wo ihren von 48 AuS- tritten 40 zu statten kamen Auch in anderen Eptwrien haben em Bild sich thm barbieret, sinnt Mcht und nagt nicht lange, und was da« beste ist, er sucht nicht zu verbessern, zu veredeln, zu verinnerlichen, wa« er unter einem augen blicklichen Eindrücke gemalt hat Und dennoch sieht er auch mit schönen Augen die Welt an, er erfaßt die poetische Stimmung in der Natur, er schildert ihre Seele mit ihren heiteren und ernsten, ihren lichten und trüben Regungen Die Anzahl der im Kunstvereine ausgestellten Bilder Buttersacks ist zu groß, als daß wir sie hier einzeln besprechen könnten; wir müssen un« dar- auf beschränken, die Titel derjenigen Arbeiten, die un« al« besonders gelungene aufgefallen sind, hierherzusetzen. Sie heißen: Herbsttag sein Bild, da«, um die prachtvolle farbige Wirkung voll zu bemeßen, aus gemeßener Ent fernung betrachtet sein will), da« Haus am Wald, ein ergreifende« Stimmungsbild mit herrlicher Lichtwirkung, Herbstwetter, AuS dem Bernrieder Park, Herbstgold, Im Mai, eine köstliche Luftstudie, Neckarufer, hervorragend durch die ausgezeichnete Darstellung einer schwermütig ernsten Naturstimmung, Gewitterschwüle, Abendstimmung, mit dem prachtvollen Spiel der sinkenden Sonne, und Bauernhof. Weit weniger kraftvoll und durch eigenartigen Reiz fesselnd wirken die Arbeiten eine« anderen Münchener«, de« jetzt in Dresden lebenden Landschafter« Max Giese. Er ist mehr wie Buttersack auf die bildmäßige Wirkung seiner Arbeiten bedacht, er läßt durch den echten Künstler zuweilen zu sehr den auf Erfolg Bedachten, den um die Gunst de« Publikum» sich Bemühenden Hindurchblicken Aber auch er ist ein kräftige« Talent, da« nicht auf der breiten Straße der Mittelmäßigkeit dahinschreitet, do« e« sich nicht genügen läßt, VerkausSbilder zu malen, sondern da« mit Ernst vo'wärttstrebt und in der Natur da« voll belebte Wesen erblickt, da« tausender und aber tausender Stimmungen fähig ist Mit Butterfack gemeinsam ist ihm die große Frische der Auffassung und ein starkes und ge sunde« Nalurgefühl; von ihm zu seinem Nachteil v«r- sie ihre vrstrehungen fortgesetzt. In Falkenstein haben sich etwa SO Darbysten den bischöflichen Meihodisten ang.schlosse»; in Drr«den besteht die Spaltung zwischen der „evangelischen Bemeinschast" und der bischöflichen Methobistenkirche fort. Auch in Planitz bei Zwickau ist »ine Spaltung eingettrten. Die 26 AuStr tte zu den Baptisten kommen zur Hälfte auf die Ephorie Werdau, zur ankeren aus 6 anker« Ephorien. An zwei Orten ist durch B belftunden uns das Auftreten eines OrtSpfurrers in der baplistischeu Ve-sammlung rechtze tig und wirtsa-n dem Eindringen der Baptisten begegne« wo. den. Die Darbysten haben sich wieder in der neuen Ephorie Auerbach und in der Ephor«« Zwickau bemerklich gemacht I» letzterer beträgt die Gesamtzahl der AuSniiie zu denselben nun mehr 271 darunter 14 neue im Be-ich Sjahre. Nach Bngibe einer Superintendeniur sollen Darbysten in allen größern Pa rochien d> s Bogt andrs vtlireten seien. Auch in Plau-n i. B. und bei Chemnitz haben sich „Brüder und Schwestern m Christo" bemerllich gemacht Die Mormonen sind von Böhmen her in der Ephorie Schneeberg geschäftig gewesen, Anhänger zu gewinnen; i» Freiberg erfuhr ihr Treiben Einschränkung; in Leipzig trat ein Ehepaar zu ihnen über. Tie Bergeltsche Sette in der Annaberger Ephorie und die Tempelgemeindr in Burker-vorf bei Dippoldiswalde fchrinen br« aus wenige Glieder zusammengeschmolzen zu sein. Die Thiendorfer Theographen iirderEphorieGroßen hain sind mit ihren Genossen in Amerika eug verbunden ge blieben und erhalten von dort fortges.tzt Geldmittel. Die Börnersche Bewegung in der Ephorie Rochlitz scheint nach dem tiefen Fall ihre-Führer» im Rückgänge zu sei». Ja Chemnitz ist da» Erndttnue» von Siebentag adventisten demerkt worden, die da« ihnen dienende Blatt „Herold der Wahrheit" verbreiteten und durch einen Reise- prediger Anhänger zu gewinnen suchten Die Heilsarmee war mit ziemlichem Aussehen in eine wenig gut beleumundete Straße von Leipzig eingezogrn. E« ist aber wieder still danach geworden. Spiritistische« Unwesen ha« sich in mehreren Epborie» zum Teil ueu, zum Teil noch, trilimise geradezu kirchenfemdlich - Abhaltung eine« Schwrrkranken vom heiligen Abendmahl — bemerklich gemach«. Austritte au« der Landeskirche ohne Uebeikitt zu einer anderen RrligionSgeiellichaft — religionslose Dissidenten — sind nur in Dresden, in und um Leipzig, in Lhemnitz und in den Ephorien Leisnig und Meißen vorgekommen Der einz ge Austritt zum Judentum erfolgte in der Ephorie Dresden II. Die meisten Uebertritte zur Landeskirche hatten wie im Vorjahre die Sladtephorien von Dresden (7b), Leipzig (Sa) und Ldemnitz (b7) zu verzeichnen. Ohne Uebertritte waren nur die Epborie Borna und die Parochie S« Afra-Meißen. Von sämt lichen 441 Uebertritte» zur LandrSkirche kommen nahezu X, uämlich 310, auf die römiich-katholiswe Kirche. Nach wie vor bat die römisch-katholische Kirche ins besondere aus dem Gebiete der gemischten Ehen und der kon- sr sionellen Klndererz'thung Bortcile zu -rring n gesucht. Ferner wurde in mehreren Orten römisch-katholischer Gottesdienst und rönosch-kaih^lischer Religionsunterricht «ingejührt oder weiter auSg-dehnt. Dazu gesellt sich leider ein sehr weite» Entgegen komm, n von seilen mancher Evangelischer. So z. B. haben nach d n Berichten die Besitzer urd Pächter mancher großen Güter am RrsormattonSsene arbeiten lassen, um den römisch- katholischen Sachs, ngängern die Feier von Allerheiligen und Allerseelen zu gewähren! Bielsach wird auch gek agt, daß den an» der römisch-katholischen Kirche U.betretenden die Erlangung deS Entlaßscheines von ihrem Geistlichen erschwert wird. «Fortsetzung folgt.) Tagesgeschichtr. Dresden, 22. Dezember. Ihre Majestäten der König und die Königin wohnten gestern abend der zum Besten de« Pensionssonds deS König!. Opern- choreS verunstalteten Ausführung der Operette „Die Fledermaus" im Opernhause bei. Heute vormittag nahmen Se. Majestät der König die Vorträge der Herren Staalsminister, der Hof- departementschefS und des König! Kabinettssekretär-, sowie einige militärische Meldungen im Residenzschlosse entgegen. Dresden, 22. Dezember. Se. König!. Hoheit der Prinz Georg veranstaltete heute nachmittag im Palais auf der Zinzendorfstraße für eine Anzahl a mer Kinder eine Christdefcheerung. Ihre Königl. Hobest die Prinzessin Mathilde zeichnete heute nachmittag, von der Hofdame Freiin v. Gaertner begleitet, die Weihnachtsbescherung der schreoen ,ft er durch die mchr immer einwandfreie Be handlung der Farbe. Ubbelohde und diesem verwandte Farbenenthusiasten scheinen einen nicht ganz unbedenklichen Einfluß auf ihn auSgeübt zu haben. So echt beispiels weise die Farbengebung aus dem nächtlichen Stadtbilde „Hinter den Dünen" erscheint, so gezwungen und unwahr wirkt sie auf dem Gemälde „Alte Fischerstadt". Auch Giese« Bilder können wir nicht einzeln besprechen, da sie ebenfalls in ziemlicher Menge im Kunstverein ausgestellt sind. Neben einer großen Anzahl in ihrer Farbenfreudig- keit des Guten unzweifelhaft zu viel thuender Arbeiten wird der Besucher manche« Gemälde Giese« sehen, da« sein tüchtiges Talent für echte und stimmungsvolle Wieder gabe der Natur im Bilde beweist. Zu den ersteren gehört neben d«m obengenannten Bilde da« farbig durch aus mißlungene „Jsarthal", der unruhig wirkende „Abend am Hass ' und das von starken Farbeneffekten getragene „Seilerhaus", zu den letzteren die prächtige „Altmühl", da« im Ton sehr gut herausgebrachte Winterbild au« St Emmerau „der erste Schnee", das frischqemalte „Haferseld" und da« interessant gesehene Abendbilv „die Schiffhütte". Ein eigenartiges Naturftimmungsdild stellt da« Gemälde „Italienischer Schilfkahn" dar, ein Land- schaftSauSschnitt, dessen eigentümlich stumpfe violette Farben durch leuchtendes Rot unterbrochen werden, eine Erschein ung, die man in der That unter südlichem Himmel öfter« unmittelbar nach Sonnenuntergang beobachten kann. In den Hinteren Sälen der Ausstellungsräume de« Sächsischen Kunstverein« find zur Zeit noch mehrere Sonderausstellungen zu sehen Die eine, Arbeiten de verstorbenen hiesigen Malers Iuliu« Hahn umfassend, ist nur geringer Beachtung wert, da fie fast auSnahmSlo« au« schabloncnmäßig gemalten Alvenneduten besteht und nur in zw«i Bildern, deren Motive der Dresdner Gegend entflammen („Bei dem Hellerhos" und „Motiv au« dem Lößnitzgrund"), Ansätze zu künstlerischem Erfassen der Natur zeigen; die andere, von Julius W«ng«l in Atti«
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