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Dresdner Journal : 12.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189912120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18991212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18991212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-12
- Tag 1899-12-12
-
Monat
1899-12
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 12.12.1899
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Eahrer v. Sahr über das Königs. Dekret Nr. 17, die Summarische Uebersicht der Einnahmen und Aus gaben bei dem Domänenfonds in den Jahren 1897 und 1898 betreffend. Die Kammer beschloß auf Antrag der Deputation, mit den nach dieser Ueber- sicht in den Jahren vorgenommenen Veränderungen am Staatsgut sich einverstanden zu erklären und denselben, soweit dle» verfassungsmäßig nötig, ihre Genehmigung zu erteilen. — Nächste Sitzung Donnerstag. Dresden, 12. Dezember. Der Sitzung der Zweiten Kammer wohnten Ihre Excellenzen die Herren Etaalsminister v. Metzsch und v. Watzdorf bei. Auf der Tagesordnung stand die Interpellation de- Abg Behrens und Gen., eine am 23. November d. IS. im Trianonsaale zu Dresden abgehaltene Ver sammlung der niederen Eisenbahnbediensteten betreffend. Nach Begründung der Interpellation durch Hrn Abg. Behrens wurde dieselbe von Sr. Excellenz dem Hrn. StaatSminister v. Watzdorf ausführlich be antwortet. Es sprachen zum Gegenstände die Herren Abgg. Fräßdorf, Niethammer und Vizepräsident Opitz. — Nächste Sitzung morgen. Artliches. Dresden, 12 Dezember. ' Ihre Majestät die Königin besuchten heute vor' aittag die Ausstellungsräume der Möbel» und Deko- ratwnSfirma Hartmann u. Ebert, Viktoriastraße 28/30, di» Geschäft des Hoflieferanten Eduard Pachtmann, Prager Lttaße t t und das Magazin des Hoflieferanten Robert Hoffmann, Seestraße. * Ueder die letzte Gesamtratssitzung entnehmen «ir dem „Dresdner Anzeiger" die nachstehenden Mrtteil» migen. Der Rat genehmigt den vom Kassenausschusse vor- gelegten Entwurf eines neuen Besoldungsplane» und der Bestimmungen über die Dienstbezüge der Beamten und Bediensteten des Rates zu Dresden, der den Beamten und Bediensteten ein angemessene« AnfangSgehalt, eine befriedigende Ausrückung im Gehalte und ein auskömm liche» Höchstgehalt gewähren will und den berechtigten Wünschen aller Angestellten hinsichtlich der Gestaltung ihrer Diensteinkommensverhältnisse auf eine längere Zeit hinaus genügen soll; hierbei werden eine Anzahl nach Abschluß der Beratungen de» Kassenausschusse» einge« gangene Abänderungsanträge erledigt. Durch die Ein führung der neuen Gehaltsstaffeln wird im Jahre 1900 ein Mehraufwand von 125142 M erwachsen; zur Be- dcjunz desselben werden folgende Berechnungsgelder be willigt: a) rund 110000 M. zu Lasten de« städtischen HauShaltplaneS, b) rund 3600 M. zu Lasten des Haus ballplane» de» Volksschulwesens, v) rund 4000 M zu Lasten de» HauShaltplaneS für die Wasserwerke, ä) rund 2200 M. zu Lasten de» HauShaltplaneS für die Spar- kaffe, e) rund 1700 M. zu Lasten des Haushaltplanes für die Leihämter, f) rund 4000 M. zu Lasten der Hau«- Haltpläne der Stiftungen und stiftungkähnlichen Anstalten — Die Düngerexportgesellschaft zu Dresden, welcher zufolge Vertrage« vom 12. Dezember 1889 die Räumung sämt licher Abortgruben im Stadtgebiete und die Abfuhr der Fäkalien obliegt, hatte im Jahre 1898 die Erhöhung de« vereinbarten Grubenräumungstarifes und den Erlaß der von ihr zu zahlenden Gehälter der städtischen Aufsicht«- beamten und der Brückengelder vergeblich erbeten und lediglich die Fortgewährung des damals geltenden, bereit» einmal erhöhten Tarife« bi« Ende 1900 erlangt. Neuer- biag» hat jedoch die Düngerexportgesellschaft wiederholt darum nachgesucht: ») vom 1. Januar 1900 ab auf die Dauer der bis Ende 1905 laufenden Konzession den jetzigen Tarif staffelmäßig um 30 Pf. für das Kubik meter zu erhöhen, b) auf die au« Wafferklosettanlagcn zu räumenden Massen einen Zuschlag von 25 Proz. zu bewilligen. Uederdie« hat sie für den Fall der Ablehn ung gebeten, der Rat möge in Ausübung des ihm zu stehenden Rechte» den Eingang« erwähnten Vertrag füt Ende 1900 kündigen In teilweiser Abweichung von dem Vorschläge de« Ausschusses für das Düngerausfuhr. wesen beschließt der Rat, nur di« Erhebung) «ine» Zu. schlüge» von 25 Proz auf die au« Wasserkloseuanlagen zu räumenden Massen zunuzestehen, dagegen die Erhöh- ung de» allgemeinen Tarife» abzulehnen, auch von fernem Kündigung»recht« keinen Gebrauch zu machen 3. Von de« Direktoren der städtischen Volk«, schule« wurden gestern unter Vorsitz de» Hrn Stadtrat Fischer zu Mitgliedern de» nächstjährigen Schulau«, schuss«» gewählt bez wiedergewählt die Direktoren Knöfel (I. Bürgerschule), Jahn (V. Bürgerschule) und Stötzer (14 Bezirktschule) » Von den 1398 Brücken, welche im Bahnnetz der Sächsischen Staatseisenbahnen liegen, find die höchste«: der Göltzschthalviadukt ber Netzschkau 77m, der Elsterthalviadukt bei Jocketa 68 w, der Muldenthalviadukt bei Göhren 67 m, der Viadukt Diedenmühle bei Wald« heim 50 m; die längsten: Elbbrücke mit Viadukt in Dresden 1518 m, drei Viadukte mit zwei dazwischen, liegenden Futtermauern bei Königstein 900 m, Neißethal- viadukt bei Zittau 749 m, Viadukt bei Röderau 659 w, Göltzschthalviadukt 573 m, Elbbrücke mit Rampen bei Pirna 440 m, Viadukt bei Burgstädt 424 w, Muldenthalviadukt bei Göhren 418 w, Viadukt bei Putzkau 401 m, Mulden» brücke bei Wurzen 384 m, Elbbrücke bei Meißen 368 m, Elbbrücke bei Riesa 366 m, Viadukt bei Eger 364 m, Elbbrücke bei Niederwartha 350 m. Die größte massive schiefe Brücke ist der 130 m lange, unter 53 Grad zur Flußrichtung erbaute Muldenthalviadukt unterhalb Niederschlema; die 40 Tunnel haben eine Länge von 6,26 km, der Tunnel bei Niederau 513m, bei Wendisch fähre 377 m, bei Altenburg 375 m, bei Elsterberg 357 m. Auf der Strecke Schandau —Sebnitz brfinden sich 7 Tunnels. * Die Antonstraße ist zwischen Großenhainer und Kaiserstraße auf die Dauer der Absenkungtarbeiten für den Fahr- und Reitverkehr gesperrt. I Die letzte diesjährige Versammlung deS Gewerbe» verein« brachte der zahlreichen Zuhörerschaft gestern abend eine» Vortrag de« Hrn. Gcwerbeschullehrer« Nitzsche über die im Sommer diese» Jahres in Stuttgart abgehaltene vierzehntägige LandeSschulauSstellung dis Königreich» Württemberg, die ein vortreffliches für Lehrer, Gemeinde verwaltungen und sonstige Interessenten wichtige« An schauungsbild darbot und die Arbeiten von 618 Schulen mit 40000 Schülern und Schülerinnen, dabei Männer und Frauen, nachwie«. Den Hauptvortrag hielt Hr. Dozent Rich. Laube vom Institut „Ko«moS" in Leipzig. Er sprach über die Reisen de« schwedischen Forscher« vr. Sven Hedin seit 1893 in dem mittleren mongolischen Hoch plateau Asien», in Pamir, Lop-nor, Tibet und China. Die anschauliche Schilderung de« frei sprechenden Redner« wurde durch eine große Reihe selbstaufgenommcner Bilder de« vr. Sven Hedin wirkungsvoll unterstützt. Die Bilder gelangten durch Projektions-Apparat in bedeutend ver größertem Maßstab zur Anschauung. * Am letztvergangenen Sonnabend fand im Säug lingsheim, Arnoldstraße 1, die Prüfung der im Laufe de« letzten Jahres in der Kinderpflege ausgebildeten Schülerinnen statt. Eine Anzahl von Mitgliedern des Vorstandes, sowie der größte Teil der dem Damenkomitee angehörenden Damen hatten sich hierzu eingefunden. Die Prüfung erstreckte sich auf alle bei der Pflege eines ge sunden, sowie eines kranken Kindes in Betracht kommenden Gebiete; die gründliche Ausbildung, die in richtiger und schneller Beantwortung aller gestellten Fragen hervortrat, fand allseitige Anerkennung. Allen sechs jungen Mädchen, die sich der Prüfung unterworfen hatten, konnte das Zeugnis erlangter Rckfe ausgehändigt werden, nachdem der Vorsitzende de« Verein«, Hr. Kommerzienrat Konsul Menz, ihnen die besten Wünsche für ihre weitere Thätigkeit auf dem schwierigen Gebiete der Kinder- und Krankenpflege mit auf den Weg gegeben hatte. * Im Verlage der König! Hofbuchhandlung H. Burdach ist soeben der „Dresdner Residenzkalender" für 1900 mit folgendem Inhalt erschienen: Kalender, Tagebuch des König! Hofe«, sowie der kirchlichen Feierlichkeiten — DaS König! Haus — Ministerium, Hof- und Militär staat deS König!. Hauses — Staats- rc. Behörden und Anstalten Dresden« — Sächsische Gesandtschaften — Aus wärtige Gesandtschaften — Konsulate — Regentenhäuser Europas — Sächsische Adelsfamilien und deren Wappen (Nachtrag). * Au« dem Polizeiberichte. Von dem Führer einer Droschke erster Klasse wurden gestern zwei Goldstücke unter der Anzeige abaeliesrrt, daß er diese von einem unbekannten Fahrgaste am Sonntage abend für eine am Leipziger Bahnhofe begonnene und nach einem Vororte von Dretden ausgedehnte Fahrt, ohne Zweifel irrtümlich, al» Zahlung empfangen hab«. — Anfang diese« Monat« hat rin Unbekannter, ter sich Ziegmann genannt hat, bei hiesigen adeligen Per sonen unter der Angabe: er sei wegen rückständiger Miete au« seiner Wohnung herausgesetzt worden und völlig mittrUo», um Unterstützung gebeten Dabei hat er sich stet« auf hochgestellte Personen bezogen. Wie sich nun herausgestellt hat, sind diese Angaben unwahr und wird deshalb vor dem unbekannten Betrüger, der wie folgt beschrieben wird, gewarnt Derselbe ist etwa 40 Jahre alt, von großer Gestalt, hat dunkelblonde Haare, graumelierten Vollbart, blasse krankhafte Gesichtsfarbe, zitternde Sprache, an der linken Hand fehlen ihm zwei Finger; bekleidet war er mit braunem Jacketanzuge * Im Schaufenster eine« Laden« im Hause Ritter- straße 2 geriet gestern abend in der neunten Stunde beim versuchten Abtauen der Schaufensterscheibe die Deko ration in Brand. Außer der Zerstörung verschiedener Waren rc. wurde durch die Flammen auch die groß« Glar scheibe zersprengt. Dem Personal gelang e«, da« Feuer bis zur Ankunft der alarmierten Feuerwehr zu löschen * Im Zirkus Corty-Althoff übt das sehr reich auSgestattete Schaustück „Die geraubte Braut" eine große Anziehungskraft au». Etwa 200 Personen, 50 Pferde, Kamele, Bären und sonstige Tiere treten in dieser Panto mime in Thätigkeit. Die Einlagen, z B. zwanzig fechtende weibliche Ritter, das brennende Schloß, schwimmende und tauchende Pferde, die Fahrt durch da« 4 m tiefe Wasser bassin, der Sturz de« Amerikaners Mr. Burley von der hohen Kuppel de» Zirkus ins Wasser, ei regen Staunen und Beifall Am Mittwoch findet nur eine Vorstellung abends 8 Uhr statt, und zwar mit einem ganz besonders zusammengestellten Spielplane, unter anderem erfolgt das vorvorletzte Auftreten der hier beliebten Schulreiterin Frou Therese Renz-Stark Am Freitag an ihrem Ehrenabend wird die genannte Dame unwiderruflich zum letzten Male austreten. Frau Renz-Stark wird an diesem Abend zwei Schulpferde verschiedener Art reiten, außerdem den Steiger „Salon" und das Springpferd „Blitz" zum ersten Male. * Die Kälte hat während der vergangenen Nacht noch weiter zugenommen, und heute früh um 7 Uhr zeigten die Thermometer an freigelegenen Stellen 10 bis 11 Grad Reaumur an. In der ersten Hälfte des Dezember ist so scharfer Frost jahrelang nicht dagewesen. Das Treibei« der Elbe ist bereit« unterhalb Königstein zum Stehen gekommen, woraus es sich erklärt, daß gestern keine größeren Eisschollen mehr hier durchschwammen. An der AugustuSbrücke ist heute nur noch das 2,3 und 4 Fahr joch von Altstädter Seite aus frei; die übrigen sind vom Eise versetzt Selbst die Eisdecke der Teiche ist in der kurzen Zeit schon tragfähig geworden, sodaß beispielsweise auf dem Zwingerteich schon heute dem Schlittschuhsport gehuldigt werden konnte. * Die offizielle Gewinnliste der dritten, in Berlin vom 25. bis mit 30. v MtS. gezogenen Wohlfahrts lotterie zu Zwecken der Deutschen Schutzgebiete ist der heutigen Nummer unsere« Blattes al« Sonderbeilage an- gefügt^ Statistik und Volkswirtschaft. * DemGlschäslsbencht der „Wanderer"-Fabrradwerke (Winllhofer u. Jaenicke) in Chemnitz zufolge hat die Waffeneinfuhr billiger amerikanischer Räder zwar abgenommen, weil da« Publikum die genüge Qualität dieser Maschinen endlich erkannt ha», es "Herischl indessen im Lande selbst eine bedeutende Ueber- produllion. Jnsolgideflen war e» trotz billigerer Preise nicht mtlglich, den Umsatz zu erhöhen und daher ist da« Ergebnis des ve> stoffenen Geschäftsjahre- kein günstigeres geworden. Tie Fabrik hat, um von der schlechten Lage der Branche weniger betroffen zu werden, vor einiger Zeit den Bau von Werkzeug maschinen und zwar speziell von Fraismaschinen aller Art auf- gencmmen. Der Ersolg dieses neuen Betriebes dürste s. Z. nicht ausbleilcn, da nur hervorragende Qualität her gestellt wird. Von den in der Bilanz ersichtlichen Außenständen im Betrage von 18373b 17 M sind inzwischen etwa 120000 M eingegangen. Es ngiebt sich nach Abzug der Verwaltungskostcn ein Bruttogewinn von 192 298 46 M Nach Absetzung der Ab schreibungen mit ÜIV71S1 M. verbleibt cin Reingewinn Voit 131226 8b M , der folgeute Beiweodung stoben soll: 8 dH Tivi- dende 112 000 M., Tantiemen a» den Vorstand, »en Aussicht»- rat und an einen Beamten 7 924 2b M., Gratifikation an Beamt« 4000 M 7302,60 W werden auf neue Rechnung vorgetragen. * Tem Geschäftsberichte der Vereinigt«,, Brauereien I. H Bauer jr. — Gräff u Seeger zu Frankfurt a M ist zu entnehmen: Ter Biervrrkaus im abgelausenen Geschäftsjahr« betrug 61178 b! gegen 61104 bl im Vorjahre. Auch für da» lausende Geschäftsjahr glaubt man unter normalen B^r» däUniffen »in günstig,» Resultat in Aussicht stellen zu können. Auf der Tagesordnung der Generalversammlung befindet sich u. a. ein Antrag, betreffend die Bereinigung der Gesellschaft mit der Brauerei „Essighaus". Ter Bruttogewinn beträgt 198 142,75 M und fall wie folgt verwendet werden: Ab schreibungen 88 889,95 M, sür den Reservefonds b084,b0 M., b^ dH Divideide 67 37b M., an den «ussichlsrat 4760,SoM., an die Direktion 4760,SO M, Delcredere Conto 10 000 M, Eztraabschreibung auf Mobilien-Conto 8288,80 M, Grati fikation an Beamte 4000 M , 5484 M. sind auf neue Rechnung vorzutragen. * Die mehrfach erwähnte Fusion der Aschaffenburger Brauereien, und zwar der „Bayerischen Attienbierbrauerei", der „Akiienbrauerei zum Hopsengartrn" sowie der „Aschaffen burger Gesrllschastsbrauerei" ist nunmehr zu staute gekommen, indem die am 9. d. MtS. abgehaltenen Generalversammlungen der genannten drei Aktiengesellschaften die betreffenden Anträge einstimmig genehmigt haben Im Zusammenhänge damit be schloß die Generalversammlung der Bayerischen «ktienbraurrer einstimmig die Erhöhung ihre« AkiienkapitalrS um 2 Mill. M. sowie den Ankauf der Brauerei , Rose" und die Neuwahl dc» AufstchtSrale», welcher sich nunmehr zusammensetzt aus den Herren Justizrat Bayer als Vorsitzendem, Bankdirektor Stoll als stellvertretendem Vorsitzenden, beide in Aschaffenburg, Bankier Georg Arnhold in Dresden, Albert Blaschke (S. Bleichröder) in Berlin, Brauereidirektor Ewald Bürfting- hau- in Dresden, Emil Heidenheimer in Frankfurt a M, Hermann Heymann in Berlin, Bürgermeister Bankdirektor Max Klötzer in Dresden, Bankdirektor Carl ParcuS in Darmstadt (Bank für Handel und Industrie) und Arthur Pekrun in Dresden. * lieber die Ovwpuxnio I'»ri»ieau« 60 I'uie eomprirvö wird aus Paris geschrieben: Der Jahresbericht der Gcsellschast, an der bekanntlich deutlcheS Kapital hervor ragend beteiligt ist, legt von der wachsenden Ausdehnung und ständigen Zunahme der Lieserungen von Elektrizität und Druck luft Zeugnis ab Tie Bilanz bietet infolge der im vorigen Jahre durchgeführtcn Sanierung ein verändertes Bild. DaS Er trägnis bat sich von 1,90 Mill Fres auf 2,49 M>ll FicS. gr- hobcn, und der Reingewinn stellt sich aus 1,43 Mill. FrcS., während das Boijahr mit einem Verlust von 0,62 Mill. FrcS. abgeschlossen hatte. Die Aufwendung für Zinsen ist von 2,26 Mill, aus 0,89 Mill, zurückgegangen. Tie Anlagekosten haben sich von 38,01 Mill, aus 41,62 Mill, erhöht, was eine Vermehrung der Berbindlickkeilen von 13,83 Mill, auf 16,11 Mill, benötigte. Dem Reingewinn werden b6b96 FrcS. für Tilgung der durch die vorjährige Reorganisation ver ursachten Spesen entnommen, der verbleibende Rest von 1,37 Mill, wird einem SvezialtilgungSsondS überwiesen. An gesicht- der anhaltenden Entwickelung der Gcsellschast, die noch bedeutende Verwendungen sür das Anlagekonto ersordert, soll dieser Fond- zur Verstärkung der Betriebsmittel dienen und möglichst die Aufnahme von Anleihen unnötig machen An gesichts der bedeutenden Verbindlichkeiten, der Höhe des An lagekontos, das mit der zunehmenden Ausdehnung weiter anwachsen wird, sowie der kurzen Konzessionsdauer (1907), ist vor Ablauf der Erneuerung derselbe» aus eine Gewinn verteilung nicht zu rechnen Kttrikll»rztdM irr iil« K. 8. itLiknniMaz ßehrudru Widiz«». Kohlentransporte in Tonnen zu 1000 Kg in den Wochen v r-» w. Dezbr Dezbr 1899. 1 1898. im Monat November 1899. ! 1898. ELchs. t a d. Zwickauer Bezirke Stein- i - - Lugau-ÖlSn. - kohlen l « - Dre-dner - zusammen Schlesische Steinkohlen . . . Steinkohlen and. Ursprung» . Böhmische Braunkohlen . . Altenburgischr Braunkohlen Braunkohlen and Ursprung- Kohlen überhaupt ! ! ! 7 Durchschnittlich jeden Tag . . 41284 27275 8520! 77079! 9456^ 5806^ 97674! 2828^ 16776! 175898^ 39115 26510 118008 8837 33321! 74462 10293 6019 93742 28504 327227 45822 21509 488878^ 115046 11428 72226 235072 224448 33582 32064 34007! 16137» 110870 35694 307937 44182 1850» 449075 117938 50569 988204 32940 LtLdlMöMllt I. kkUM lük üöMLtkeil LustM kiMlLnzztLUüüM. ÜLK1MN L LKM lüMsk <!«« ffülllgl. fficdzlscdeo StLsl-meäM- VletorlLStrüM 28 30 D8L8D8U MoriLZkLsss 28/30. klmstMsrdlielie Jöckerns Mel Lisens VerksMen uoä releden-Ltsljers. psychologische Entwickelung und Vertiefung, der hinreißende Schwung und die poetische Verklärung, durch die Gemma Bellincioni und auch die Prevosti die Dresdner Opern- sreunde zu fesseln wußte. Die von vr. Muck mit Sorg falt, wmnschoa ohne das in Dresden lebendige südliche Temperament, geleitete Aufführung war von früher her in italienischer Sprache einstudiert, und es mutete seltsam genug an, daß der nicht glücklich disponierte Dresdner Gast Hr Gießen (Alfred) die auch vom Chor gewahrte sprachliche Einheit durchbrach, sobald Violetta seinem Gesichts kreis entschwunden war. Auch der dritte Gast Hr.d'Andrade (Germont) hatte stimmlich keinen guten Abend, und man wird erst bei seinem Don Giovanni de« hochintelligenten Künstlers wieder froh werden. Unter seiner Mitwirkung wird Frau Melba in „Rigoletto" auftreten. Der Andrang des Publikums zu all diesen Gastspielabenden ist trotz der um mehr als das Doppelte erhöhten Preise außerordentlich. * Eine wichtige physikalische Entdeckung hat wiederum das Pariser Gelehrten-Ehepaar gemacht, das durch die Entdeckung neuer unsichtbare Strahlen au«- sendender Elemente in aller Welt bekannt geworden ist Die beiden Forscher haben jetzt festgestellt, daß die diese Eigenschaft besitzende Verbindung de« chlorsauren Barium die Fähigkeit in sich schließt, Sauerstoff in Ozon zu verwandeln. In dieser Thatsache ist «in Be weis dafür zu erblicken, daß die unsichtbare Strahlung eine wirkliche Abgabe von Energie bedeutet. * Ueber den voraussichtlichen Sternschnuppen fall im nächstjährigen November scheint sich nach den bisher bekannt gewordenen Beobachtungen der vom 14. bi« 16. November diese« Jahre« gefallenen Leoniden- Meteore die Ansicht hrrauSgebildet zu haben, daß die Erde im Jahre 1900 oder vielleicht auch erst im Jahre ISOl die eigentliche Masse de« Meteorschwarme» durch kreuzen wird In diesem Jahre ist, wie sich jetzt au» den verschiedenen Berichten der wissenschaftlichen Organe übersehen läßt, zwar eine nicht geringe Anzahl von Leoniden beobachtet worden, aber e» wird überein stimmend festgestellt, daß ihre Zahl hinter der Erwartung überall weit zurückgeblieben ist Die Bahn der Meteore muß rben durch den störenden Einfluß der großen Pla neten eine Ablenkung erfahren haben, die die Beleih- nungen der Astronomen zu Schanden gemacht hat. ES wäre aber, wie die in astronomischen Dingen stets gut beratene Londoner Zeitschrift „English Mechanic" meint, fehlerhaft, aus den diesjährigen Mißerfolgen auf eine völlige Auflösung des Schwarmes zu schließen, vielmehr sei dessen Bahn im Raume nur etwas verändert worden, und eS bestehe die Wahrscheinlichkeit, daß die Erdbahn sie ein bis zwei Jahre später schneiden werde. Man kann also erwarten, daß über« Jahr die allgemeine Spannung von neuem auf das Schauspiel eines Sternschnuppen regen« und bei den Leichtgläubigen vielleicht auch wieder auf den kommenden Weltuntergang gelenkt werden wird. /v Man schreibt un« au« Leipzig: Der hier be stehende Bach-Verein, der e« sich zur Aufgabe gestellt Kit, durch die Pflege der Werke des großen ThomaS- KantorS und Meister» kirchlicher Musik dessen Andenken lebendig zu erhalten, beging am Sonntag die Feier seine« 25jährigen Bestehen«. Unter Mitwirkung hervorragen der Künstler und Künstlerinnen wurde in der Thomas- Kirche ein Konzert veranstaltet, bestehend in einer Auf führung Bachschrr Kompositionen. -ß Wie bereits kurz mitgeteilt wurde, ist am Sonntag infolge Schlaganfall« der Kammersänger Feodor v. Milde im Alter von 79 Jahren in Weimar ge storben. Ein geborener Wiener, erhielt er seine Aus bildung von Franz Hauser in Wien und Manuel Garcia in London, betrat 1846 in Pottdam zuerst die Bühne, hat aber seine künstlerische Heimat in Weimar gefunden, dessen Hoftheater er (al« Baritonist) von 1848 di» 1884 angehört hat. v Milde war einer der vornehmsten, ge- schmackoollsten und gediegensten Künstler der deutschen Bühne, dessen Repertoire die gesamten gediegenen Particn seine» Fache» umfaßte und von Glucks Agamemnon bis zum Wotan reichte In den Traditionen de« klassischen Gesänge« groß geworden, wurde er durch Franz LiSzt der neueren Richtung zugeführt, und wie er 1850 der erste Telramund gewesen war, so hat er später Han« Sach« und Wotan zu seinen Hauptpartien erwählt. Hand in Hand mit seiner gesanglichen Gediegenheit ging ein schau spielerische» Spieltalent, da» ihn namentlich auch in Maischncrschen und Weberschen Partien — er sang nickt nur dm Lysiart, sondern auch den Kaspar — Vortreff liche« leisten ließ Auch al« Konzertsänger ist er in ganz Deutschland mit Erfolg ausgetreten. * „Dramatischer Epilog" lautet, wie da« „Kl Journ." erfährt, der Untertitel von Henrik Ibsen« demnächst erscheinendem Drama: „Wenn die Toten er wachen". Mit diesem Untertitel deute Ibsen an, daß er fest entschlossen sei, daß diese« neue dramatische Werk fein letztes fein solle. Ibsen werde kein Drama mehr schreiben Gegenwärtig sei er mit dem Sichten seiner Papiere, Briefschaften und Aufzeichnungen beschäftigt, er gehe demnächst an die Niederschrift seiner Memoiren. * Ein Briefwechsel Gustav Freytags und Heinrich v. TreitschkeS. Herausgegeben von Prof. Alfred Dove in Freiburg, der Freytag seinerzeit als Herausgeber der Zeitschrift „Im neuen Reich" näher- gestanden hat, ist soeben (Verlag von S. Hirzel, Leipzig 1900) eine Sammlung von Briefen aus den Jahren 1863 bis 1894 unter dem Titel „Gustav Freytag und Heinrich v. Treitschke im Briefwechsel" er schienen, die neben dem litterarischen hauptsächlich ein politisches Interesse hat und lebendige Zeugnisse der Kämpfe, Schmerzen, aber auch der gegenseitigen Verkenn ungen und leidenschaftlichen Irrtümer früherer Tage bietet, einzelne Punkte der Zeitgeschichte erhellt und bei andern die alten Fragezeichen stehen läßt Der Gesamt eindruck des kleinen Bandes ist der von Dove am Schluß seine« Vorwort« bezeichnete, daß man die Gestalten zweier namhaften Männer „mit ihren deutschen Tugenden und menschlichen Schwächen in der einfachen Haltung guter Kameraden erblickt" E« ist manche« in diesen Briefen, da« an schlimme Tagen und häßliche Katastrophen ge mahnt, e« fehlt in Freytags Auffassungen der Dinge nicht an jener gewissen Selbstgerechtigkeit, und in denen TreitschkeS noch weniger an brennendem Uebereifer eines von Hau» auS streitbaren Publizisten. „DaS schwerste historische Gebot, das der geistigen Feindctliebe, die jede geschichtliche Erscheinung gleich tief von innen heraus zu begreifen strebt, ging ihm ewig wider die streitbare Heldennatur." Daneben ist der gesunde Zug in ihm, ohne den wir nie große Historiker haben werden, wenn er an Freytag schreibt: „Auch muß man den Mut haben, zuweilen Allbekanntes zu wiederholen; denn will der Historiker immer neu sein, so wird er unwahr", oder wenn er entschlossen ausspricht: „Die deutsche Geschichte ist ein Acker aus noch ungebrochenem Boden; ich er staune, wie falsch die Ueberlieferung sich erweist und will so lange immer wieder die Archive besuchen, bis ich der Sache einigermaßen sicher bin " Freytag aber wahrt bis zuletzt, auch unter schmerzlichen Lebenseindrücken und Schicksalen den Humor und schreibt nach seinem 70. Ge burtstage aus Siebleben am 7. Juli 1888: „In Tagen der Müdigkeit dachte ich wohl, auch den Einzelnen wird großes Schicksal des Volkes ein Verhängnis, mein Band wird geschlossen, wozu einen neuen ansangen? Jndcß die Finken schlagen immer noch, die Rosen blühen wirklich schöner als in meiner Jugendzeit; gebt die Zeitung her, wollen sehen, ob der Kaiser nach Rußland geht. Man wird zuletzt die Geschichte gewöhnt, wenn man nur arbeite« kann." Der Briefwechsel bildet wirklich ein Denkmal wie eine Doppelherme: «gleich einer ZwillingSfruchi wachse« die Büsten aus einem einzigen starken Pfeiler hervor. Das eine Hinterhaupt ist mit dem andern verschmelze« — das Antlitz aber schaut hüben und drüben in voller Eigenart nach seiner Seite aus und wird je für sich vom nämlichen Licht in verschiedener Weise genossen." -n. Residenz-Theater. Tas Schauspiel „Der Probe kandidat", mit Hrn Rudolf Rittner als Gast, geht am Donnerstag zum ersten Male in Scene. Marge«, Mittwock, spielt Hr. Rittner zum letzten Male im „Fuhr, mann Henschel". Nachmittags ^4 Uhr gelangt bei er mäßigten Preisen da« Kindermärchen: „Die Ei», Prinzessin" zur Ausführung. * Morgen, Mittwoch, den 13. d. Mt«. findet im Mufenhause der II. Klavierabend des Hrn. Alfred Reisenaurr statt. Das Programm lautet: Morart: Sonate ^-6nr; Beethoven: Thema mit Variationen k 6nr, op. 55; Schumann: Carnevol; Wrinpartner: Phantast«» bilder, op. 5 (komp. 1882); Chopin: Nocturne vo? 6nr; Valse ^s-äur, Mazurka U-moll, Bercrusc; Liszt: Tara«» tella di bravura. Karten bei F Ric«
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